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Dresdner Nachrichten : 10.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-10
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1884
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«I- ivv, »6ll- mei' Milt !6N. ot. mmgarn- hjasirS »8 Mark. Mark. kr n. neueste 30 Mark, irk. t« lote «tent- e««ivn, Auswahl sei« KM. >r! tkrile sich Zeitung", len staben, srisvren ich meine «fehle von eitel von von dazu» 50 Pf. an srijeur ' pari. re it. »«>». »et. Po»lk»«V. TU». »nl. lo7.7». AtÄ. —. «»«,. «>.««. »«»«», «a,oo. oNMumni«?!,»«. ssro,zosk» — —. »o»»«r»tt> . Tageökatt für Uokitik, AittthMi,, -tsWrrnlitlr, MeileM IrmdeMte. 32 ^edvi'gLSSS 32. 6e»»»e« fevtlzrer Sttneler^ierUerv?»» dis rum Lllor von ik ckakrsn H»«O«LOr ltevkolv»«««« kl, n. I. I'kttjre. v«»t«Nun» »ukLatilg« n»el» H»«« vviimv tilr isst«, Liter »»tu. II«Pren»»«L»eNirka «.tu feinem vderlot. Ooae.dmaelrvollvsl-azsar in ckoutaodsn u. ongi 8tc>sson. L»«i «I>ni n nvck orKni«-, ckae kenster V. »- uw N. ewpüvbit in cmonusr Lusmrkl lim Livrslnev »u ksdrlilvreisen) chm S«»r«>l«en.8i»veI«»l.II«»nl»lUe»eI,tttt vr«,»«I, j KaisenljlNlskr. 25 lim Laase -es Mäom-KaloH. Voi'tkvittiLttvrts Vvrugsquvlls kUn V«»>88vrl« -.L ekelten »»ck »II« rugedSrixen LeterisNen. Kfvulsvltvi» stets an» L«»xvr. HaiNinann L 8«m, 8vliloss.8tr»sso Kr. 17, «e^suüber cksm Lüni^I. Lestlosss. DlpiW«ne-IiIiiniis»et«r m« S. I»L!88L!, liel. »»tief., ^Itmarlit. ürösstss l-rgsr aller Ug.teris.Iua kür ttallärrbsitw 8vickvll0S LdSIlillvdLllck kür lüebsr in allen uuäsrusn ?arb«i. Nr. 131. r» i>»„» «»»,-: r«.«»» e-»,. j l Tr-«»-«, l«84. Sonnabend, 1». Mai. I»««I avb- B>gi»N dt. Peniion. »NN, Besitzer. S»r»«»»rllt4« »«daktnik kür PvlttischkS vr. gmil «>, r, » In rrrsd«n Bitz zum letzten Augenblick bleibt da« Schicksal des Sozialisten grsetzes daS Gebeimniß des Abg. Windtstorst. Niemand versteht so nielsterhast dir Welt im Unklaren über seine letzten Absichten zu lassen- Aber diese Kunst wirkt zuletzt verdrießlich; sie nimmt etwas von Fopperei an. Fürst Bismarck scheint ihrer bereits überdrüssig geworden zu sein. Er hörte der Windthorst'scheu Rede eine Zeit lang gespannt zu, machte sich eine Reibe von Bleististnolizen, io daß man glaubte, er werde sofort da» Wort nehmen. Zu allgcmciner Ueberraschung aber verschwand der Löwe. Doch erwartete man iür den zweiten Tag der Sozialistendebalte sein Wiedereintreten. Noch in letzter Minute hat Windtborst Namens des in diesem Punkte einmütbigen Centrums eine Resolution ei»gebr"cht, welche (stehe „TageSgesch.")die freie, ungeschmälerte und nur so gesegneteMrtiamkeit der Rellgionsgesellschasten für Fortpflanzung und Förderung christ lichen Glaubens und Lebens fordert. Will erdamit die Brücke zur Annahme des Sozialistengesetzes für dieicnigen CeuIrumSmiigtiever schlagen, die jetzt noch Gegner desselben sind? Bismarck brauchte nur ein Ja! zu der Resolution zu sagen — dann hätte er daS Centrum bi» zum letzten Maune. In dem Ja läge die Verpflichtung zur wirtlichen Beendigung des Külturkampses. Weigert BiSma-ck diese» Ja! — nun so hätte Windthortt die schönste Entschuldigung für die katholischen Wähler, die Ablehnung des Sozialistengesetzes zu rechtfertigen. Beides ist denkbar. Es ist aber Zeit, dag diese Ungewißheiten. Zweifel, Berechnungen, Vermuthungen und Gerüchte aushören. Es beißt gar bald nun auch für den Cunctator Windthorst: Heraus mit Deinem Flederwisch! Wer einen stürmischen Austritt, eine fulminante Kriegserklärung der Sozialdemokraten bei der sie auss Tiesrte berührenden Beratlmng erwartet batte» den muh die Erklärung Frokmcö sehr enttäuscht baden. Die Partei schickte nicht einen der Führer, die im großen Ratde der internationalen Sozialdemokratie sitzen, aus die Tribüne, sondern «inen Stern zweiter Größe, einen Mann, der nach der in dieser Partei streng durchgeführten Organisation, nicht in die letzten Ziel« der International« eingeweil t ist, dem man durchaus nicht vollen Einblick in das Ganze, sondern nur in einen Bruchlheii gewährt. Frohme ist zugleich einer der gemäßigsten Sozialdemokraten; er sprach denn auch geniesten und verließ die Tribüne ohne den Ordnung-ruf, nach welchem eS den Abg. Liebknecht in jeder seiner Auslastungen förmlich hinzudrängen scheint. Frobme's Erklärung ließ sich wohl hören. Seine Partei verschmäht es durchaus, sich au der Debatte selbst zu betheiligen. Wie sie über das Sozialistengesetz denke, das habe sie genugsam gelegentlich der RechenschaitSberichte über Handhabung des Gesetzes ausgesprochen; die Sozialdemokraten würden, ob mit oder obne Sozialistengesetz, ihre Prinzipien verfechten; sie hätten mit diesem Gesetze abgeschlossen. Das Zusammcnwcise» von irrebseikigen Sozialdemokiaten und Anarchisten verzeihe die Partei großmüthig den Urheber» solcher Behauptungen. Diese Erklärung Jrobmc's war recht geschickt abgesagt und entbehrt nicht des Stolzes. Nur soll man nicht vergessen, daß Herr Frohme eben einer der maßvollsten Sozialvemokraten ist, dem eS gewiß Ernst mit seiner Bethcucrung von den friedlichen Bestrebungen seiner Partei ist. Aber weiter als für ihn selbst reicht seine Bürgschaft nicht. Er ist nicht Mitglied des obersten Geheimbundes. der die europäische Revolution organistrt. Jeden Augenblick kann man ihn verleugnen. Willenlos muß sich der Parteigenosse den Befehlen der Oberen unterwerfen. Das augenblickliche Loolungswort geht, da dir Stunde zum Losschlagen nicht gekommen ist. dabin: der Umsturzbewegung einen gesetzmäßigen, friedlichen Anstrich zu geben. Diesem Gebote kam Arobme »ach. Die Erklärung der Partei würde einen tieferen Eindruck erzielt baben, wen» sie nicht ein Mann von der zurückiretendcen Stellung Frobme's, sondern Einer vom obersten Ratbe des Geheimbundes, etwa Herr v. VoUmar, abgegeben hätte. Ader Frohme mußte eben so sprechen, wie der Befehl lautete. Nicht alle ihr ihre Mitglieder beugen ihren Nacken so absolut der Partei-Parole. In der Person deS Abg. Rittlnghauscn hat sich ei» Sozialdemokrat gesunden, der sich seines eigenen Denken- und Wittens nicht zu Gunsten der Partei beschlüste entäußcrt. Rittingbauien ist auS der Partei der Sozial, demotraten ausgeschieben. weil er die friedfertige Erklärung der parlamentarischen Sozialdemokratie aus der Reick>stagStribüne nicht im Emkiange findet mit den Beschlüssen des Kopenbagrner Kongresses In dem Protokoll desselben nennt sich die sozialdemokratische Partei selbst eine „revolutionäre Partei, die revvlutionäre Ziele verfolge und über die Durchführung auf revolutionärem Wege keine Illu sionen hege". Zum Bewerte, daß er den ostendar voibandenen Widerspruch zwischen „Reform" und „Revolution" nicht ierner mebr mitmachen oder verhülle» will, tritt Rtttinghauien auS der Partei auS. T» war «ine ManncStbat. «ine mutbiar Handlung, die zur rechten Zeit kam. Schon trüber bat Rittinghausen Proben selbstständigen Urtbeils gegeben. Dieser Vertreter Solingens kündigte einmal einen Antrag auf Verstaatlichung des gelamm ten Versicherungswesens an. durste aber den Antrag nicht einbringen, weil seine sozialdemokratischen Genossen ihm einhielten: damit starke er die bestehende Staatsordnung. wen» er dem Staate zu reichen Geldaucllen verbülse da» Nächste sei, den Staat zu stürzen und kein Sozialdemokrat dü se etwas tbun, waS den Staat kräftige. Damals — eS wird wobl 1876 gewesen seln — fügte sich noch Rittinghausen der Parteidisciplin; jetzt aber, wo sie ibm zumutbet, friedfertige Erklärungen mit abnigeben, obwohl da» Parteipro gramm ans Verfolgung revolutionärer Ziele mit revolutionären Mitteln geht, bäumt sich seine Aufrichtigkeit dagegen ank. Wir werden veimuthlich bald erleben, wie die Partei den um sie wohl- verdlentm Mann (Rittinghausen, jetzt 7V Jabre alt, hat ln seinem langen Leben viele Abhandlungen in sronzöstscher und deutscher Sprache geschrieben) ihn als einen Abtrünnigen bebandelt. Mit Stolz hat das Vaterland die Tbätigkeit der deutschen Mitglieder der Cholera-Kommission in Egupten und Ostindien ver« lollu. Ihre Forschungen haben, so wurde gemeldet, dazu gedient. der verderblichen Choieracvidemie einen Damm entgegen zu setzen. In Opsecsreub,gleit, Selbstverleugnung uno mit Todesverachtung naben die deutschen Aerzte, vr. Koch an der Spitze, die Entstehungs- lrecrde dreseS Würgengels der Menschheit ausgesucht und als sie. ansgestattet mit reichen Ergebnistcn ihrer Forschungen. nach dem Daterlande zurückkekrten, begrüßte man sie allgemein als die Sieger in einem wirkliche» K»lt»rkamvse. Als daher die ReichSrcgierung für diese verdienten Männer wegen ihrer Leistungen eine Entichä. dignng und einen Ehrensold von 135.006 'Mark beantragte, unter brachen im Reichstage lebhafte beilälligc Zurufe die Worte deS Staatssekretärs v. Bötticher. Der Opscrmnth jener unerschrockenen Pioniere deutscher Wissenschaft ist allein höchster Anerkennung wertst. Wir wollen nur kosten, daß in der Tbat auch die von der deutschen Cholerakommisslon, in Ostindien gewonnenen wissenschaft lichen Ergebnisse den aus sie gesetzten Erwartungen voll entspreche». Mannich'ache Vorgänge der Neuzeit warnen vor ollzugroßen Illusio nen. Der vor kurzem verstorbene Professor der Philosophie, vr. Lotze. ließ sich einmal dal,in vernehmen, er habe die Wahrnehmung gemacht, daß die mit großem Geräwche in die Welt gesetzten Entdeckungen neuer Heilmittel in der Regel nicht über 4 Jahre anhiellen uns nach dieser Zeit von einer andere» ebenso kurzlebigen Enldccknag verdrängt würde». Hoffentlich verhält eS sich mit dem von vr. Koch in Ostindien geftmdcnen Cbolcravilze anders. In der Auf findung von allerband Pilzchen. Bacillen, Lotterien und Stäbchen, die bald im Blute, bald in den Organismen deS Körpers, bald in der Lust, im Wasser, bald in den Lebensmitteln sich aus einmal l'orfinden, leisten unsere Mediziner bekanntlich Großartiges. Doch ist mit dem Finden eines so verflixten PilzckenS immer nur der erste Schritt gethan: cs bleibt »och übrig. vaü Heilmittel zu ent decken. ui» den verderblichen Pilz auch unschädlich zu machen. So hat vr. Koch vor einiger Zeit, gleichzeitig niit dem Prof. Baum garten in Königsberg, den Scknvindsuchlsvilz in der menschlichen Lunge gesunden; seine Entdeckung wurde rühmend und laut aner kannt, während eigentbümlich^weise von der gleichen Leistung BaumgurtenS gar kein Aulhebens in den Zeitungen gemacht wurde. Nur schade, daß das Mittel, diesen mörderischen Pilz leibst zu zer stören, noch uncntdeckt blieb und jährlich noch viele Tausende mit den Hchwindsuchtsröschen aus den Wangen dahinsterben! Der Koch'schen Aulsiudung des Cboleravilzes folgt hossenttick bald die Bekanntgabe des Mittels, Cbolcrakranke dem Racken des TodeS zu entreißen - dann wird sich auch das Ausland nicht weigern, der jetzigen deutschen Belohnung für die Miibwaltungen vr. Koch's und seiner wackeren Gefährten eimn reichen internationalen Ehrensold folgen zu lassen l " - > Zäsi um August. Ia selbst bis Ablauf der Sesetz ab. dann werden sie aufgelöst, weiden wir unS dann wieder sprechen (Be- Letmt auch der neue Reichstag ab, dann sind crunaen exculpirt." Bismarck schließt mit der derung an die Wähler, für den Fall, daß Neuwahlen bevor- : „Wollt Ihr die Sozialistengefahr loS sein, wählt keine Fort- er!" v. Treitjchke tritt für die Verlängerung ein, ebenso Rcucstt Ttlearammt der „Dresdner Nachr." vom 9. Mai. Berlin. Reichstag. Auch heute ist das Haus gut besetzt und die Tribünen überfüllt. Am BiindesrathSlische: v. Puttkainer. Der Präsident theilt mit, daß der Abg. Samm (sorttchr.), dessen Wahl beanstandet ist, sein Mandat medeigelegt hat. Dann wird die Beratlmng des SozialiiiengesetzeS sortgeictzt. Abg. Aichter- Hngen: Unter zehn Leuten, die für das Sozialistengesetz find, wissen kaum neun, was darin steht ; sie halten es einfach für ein Gesetz gegen Attentate. Der Reichskanzler habe eS neulich selbst so dargcnellt. als handle es sich uni ein Gesetz zum Schutze des Monarchen. Nein, als solches sei nur das Dnnamilgcsetz zu begrüßen, das schon den freien Verkebr niil Dnnaniil unte» Strafe stellt. Wie wenig das Sozialistengesetz schützt, bewcif, das geplante Allenlat bei der cxmweiliung deS-Niederwoibdentmais. Nur durch die ungünstigen Wittcrungsverliältnisfe wurde dort ein grauenhaftes Verbrechen verhindert. Hier lag im Gegensatz zu den Attentaten Höbel'S und Nodiling's rin Komplott vor. Die Zahl der Anhänger der Sozialdcmokraiic war nie größer alS jetzt und die Sozialdemokraten sind heute fanatischer als je. Wir wollen nur Geietzc gegen Grwaltthätigkeilcn, nickt aber gegen Parteien. Der SlaatssozialiSinus nährt erst dre Sozialdemokratie und die Agrarier fördern dir Unzufriedenheit. Mag das Soziatisiengcfetz angenommen oder abgetehnt werden diese Regierung und diele koniervative Partei sind nicht im Stande, der sozialdemokratischen Bewegung einen Damm entgegenzinctzen. Minister v. Puttkainer: Rlcht-r verweist mit beneidenswcrtbcr Sicherheit aus die Affaire beim Niebcrwalddentmal. als ob ihm das ganze Material bei der Hand und das Attentat rrwicien sei Ader die Verbandlungen schweben noch und Richter tollte nicht durch eine Darstellung des SackwcrbalteS, wie er sich ihn denkt, ein Präjudiz für die Schuld statmren. Das Dnnamilgeietz inachl das Sozialistengc>etz nickt überflüssig; durch Dynamitverbrcz..en wird des letzteren Notdmendigkeit noch erhöbt. Der granlfurter P.ozeß stellte die Tstatiache fest, daß die Polizei daS Möglichste tbat, die Verbrecher in ibre Hand zu bekommen. Bei den ichwierigen Ausgaben der Polizei sind Mißgriffe allerdings möglich; ein solcher Mibgiiss sei aber doch nicht geeignet. Stricke gegen die Polizei zu drehen. Ans die Frage, ob das Gesetz zweckmäßig ist, antworte er mit der Gegenfrage, wie würden die Verhältnisse heute lein, wenn wir daS Sozialistengesetz nickt gehabt hätten? Wir würden ein lawinenartiges Anwachsen der Sozialdemokratie gestabt haben, bei dem vielleicht schon Ströme Blutes geflossen wären. Dir Änarckistriwarlei i» nur sie Frucht der Lockalvemokratie. Sie arde»be mit letzterer aui einem Baume, dem dcSMaterialiSmus und Atheismus. Fürst Bismarck theilt mit, daß DaS, waS vr. Windthoist in Bezug aus ein internationales Vorgeben in Anregung gebracht babc, leiiens der kaiserlichen Regierung aescheben sei. Dieselbe habe ein solches Vorgehen angeregt und Rußland veranlaßt, da diese» an, meisten betroffen set. die Initiative zu ergreifen. ES sei indes nicht gelungen, schärfere Berrmbarungen über daS AuS- lieierungl-Derlabrm zu erzielen, da sich die westlichen Staaten Ein Drmaiiiit-Grietz würoe >1 wvlden sein, wenn Aussicht _ . elbe Annahme finden würde. Jetzt gebe vom Reichstage selbst die Initiative aus; die Regierung nehme dieselbe an. Man beruse sich immer aus Rußland. Ein Vergleich zwischen Deut'chland und Rußland iei gar nicht möglich. Der russische Arbeiter fti gut tatterlick, Verschlage den N'biliste» >odt. Der NibiliSmuS retrutir, sich nicht au« den Arbeitcrbataillonen. Auch die sozialen BerkSltiitssc Rußlands find anders als in Deuiici,- land, insofern die Arbeiter auch Unterstützungen durch ihre Ge meinden haben, wenn sie alt oder krank geworden. Redner nimmt die Polizei gegen die Angriff« der Fortschrittspartei in Schutz und wendet sich gegen daS banausische Ockmiiylge) Gelächier. mir drin die Fortschrittspartei soeben seine Bemerkungen brgie>t«t Hab«. Die Heimlichkeit der Sozialdemokraten könne man nickt bindern, dazu seien dir Sozialdemokraten u, gut aeschnlt. Es trage fick blo«, ob man die Heimlichkeit allein oder dir Ocssrntlichkeit des Treiben-dazu wolle. Zu beklagen sei die langsame Erledigung der Unsallver- sichcrimpSftage. An dem En,st der Negierungen könne daö Volk nicht mebr zweifeln, minder sicher enchenie biSber der gute Wille deü Parlaments. Der Reichstag müsse aui UnfallverstcherunaSakscv sortarbeiten unv sei eS bis Mandate. .Lehnen sie das und am iO. August wegung. Heiterkeit), die verbündeten " Austorderunl stehen fchrittler o. Koller. Rittinghausen versucht in längerer "Rede"nachzuweilen, daß Sozialdemokratie und Anarchismus nicht identisch seien. Richter poleinisirt i» langer Rede gegen Bismarck. Das Sozialistengesetz gewähre dem Monarchen keinen Schutz und verringere in den durch das Geictz getroffenen Kreisen das Interesse an demselben An der Ver zögerung deS Unfallversicherungs-Gesetze- trage Bismarck allein die Scknid. Der Reichskanzler sei ja leidend, umsomehr müsse der Reichstag seine Kräfte einsetzen, um die Vorlage, deren Durcharbei tung der leidende Zustand deS Kanzlers nicht gut ermögliche» genau zu kontroliren (große Heiterkeit). Bismarck habe das Reckst auf Arbeit prokiamirt und stehe somit aus dem Boden der Sozial demokratie, nur mit dem Unterschied, daß der Kanzler dem Monarchen, die Sozialdemokratie dagegen der Gemeinschaft die Durchführung dieses Rechts übertragen wollten. Die ganze Rede deS Reichskanzler- bewcile, daß er de» Angriff aus den Fortschritt über das Sozialisten gesetz stelle. Die Auflösung würde bedeuten!, den Kampf aller antifozialistischc» Parieren untereinander zu Gunsten der Sozialdemo- krare». Der Kampf um diese- Gesetz sei ein Kamps gegen die frei sinnigen Parteien. Bismarck erklärte, es sei seine versluchte Pflicht und Schuldigkeit, den Phantasmagoriecn der parlamentarischen Re gierung ein Sude zu mache». Er erkenne das Recht aus die Arbeit unbedingt an, stehe damit aber nicht auf dem Boden der Sozial demokratie, sondern aus dem des preußischen Lanvrechts. So etwas wie in Berlin, daß Einer an Nahrungssorgen zu Grunde gehe, komme auf dem Lande gar nicht vor. Winöthorst weist gegenüber einer Aeußcrung de« Reichskanzlers die Insinuation zurück, als ob Jemand in Hannover für die Rückkehr des Königs agitire. Mau erboste sie nur. Forckenbeck nimmt die Beittncr Armenverwaltuna gegen die Angriffe des Kanzlers in Schutz. Die Abstimmung erfolgt morgen. Berlin. Bei Bismarck findet morgen eine parlamentarisch« Soirve statt. Hierzu sind mehrere hundert Einladungen an die Mit glieder der verschiedensten Parteien ergangen. In den FoyerS ver lautet, eS bandle sich um eine vertrauliche Besprechung. — Der Fürst von Bulgarien ist hier eingeti offen. — Als Nachfolger Sar- Per- iiedern . ..... udienz. Er machte Nachmittags eine Ausfahrt, auch die Kaiserin unternahin eine Spazierfahrt. — Der Kronprinz und der Prim von Wales kommen niorgen nach Berlin, um der Truppenbesichtigung beizu- wolinen. Mariampol. Ausschreitungen schuldig erkannt, , vom Mai v. I. von der Strafe befreit bleiben; weitere IS Ange klagte wurden sreig sprachen. HelsingforS. In Borga und Kotka ist die Schifffahrt eröffnet. »««ullurr ». MI^ ». Mat. Ire»u «»>/,. GtaLlNitil ««>!,. L,»t«r»r, 1SI>, «Oer L»»i« . SUdcrrnitk Pi»>rn«iue —. Silizie» L«o. v»»krr. «°lk>r,n,e —. 1-f, Una. Kowrnu« 77>/,. 77a »usiin —. S0»r «ullen —. 2. vrirnlLNleide —. Akucfte U»»»r. »oldanliihk —. ». Ortenionleche —. Un,«r. Paviar.-. VUcoiuo 2v».7t. »«»»irr «7-,,. 0i°ui>ardb. —. Rügen —. Rudi«. Wie», 0. Mai. SrcdU »20,70. «toattbal,» »l7.00. Lombarden I4S.L2. Rordwsld. IS».00. MarHioten dS.r». Ung.Sred. S20,uv. r-dal-«ct. Slill. ipa«>«, S. Mai. «Echiu».! Reme 78.87. «„leihe w?,82. Italiener «,«0. Hloaobah» r«d,«0. Lome. »2» ?d. da. vriartldlen . «»»Vier Lii». vellerr. Gaidreate —. Spanier «>>>/«. O iamane» «7l. radol>«ctien —. gek. »ort». ». Mat. Die Mtlla,«»»r,e »alles Iqoankend «ue, «,» f»«- »ische Piaster. Vau»««. S. Mat. ikansal« lül.W. 187»er Raffen SZ.L2. Lomdarden — —. Türken 88,Ist». 1",» snndirtc Amerikaner . Nuaarischc Baidrentc 77,Kl. Ottomanen l«7I. Pr. <kons. . Suez-Rctirn 8I,7!>. Sgopicr 0d,8L. Fest. London. Welze» ruiiist, nur dilllster »erkiinsttch, anarkommener Wcizn» Aktie, Mehl irägc, Hafer rutzi«, Mais, stierste fest, Wetter: Schön. LolalcS und TSchsiichrS. — Die Besserung im Befinden I. Mas. der Königin ist nunmebr soweit vorgeschritten, daß dieselbe in den sonnigen Tages stunden wiederholt ErholungS-Promenaden im Strehlener Park unternimmt. Die Abreise beider Majestäten nach Bad EmS ist jetzt bestimmt aus den 19. d. Ä. festgesetzt. Gestern Mittag kam der König nach der Stadt und nahm im Schlosse die üblichen Vorträge entgegen. — Am Donnerstag besuchte Se. Kgl. Hob. Prinz Friedrich A » aust in Begleitung de- Herrn Major Edler von der Planitz öle Elektrotderaveutttche Heilanstalt für Nervenkranke des praktischen El ^ " ur elektrostatischen Lustbäder. — Der Titel eines .OberfinanzratbS" wird jetzt mebro fach verlieben. Ihn erhielten neuerdings die Vorstände der 1. und 2. Abtheilung der Generaldirection der Staatseisenbahnen, die Fi- nanzrärbe Oveit und Edler von der Planitz. — An Stelle de- bisdrrigen Vize-Konsul- der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Herrn Hugo O. Heffter in Leivzig, ist Herr Friedrich Nachvd daselbst zum Vize-Konsul in Leipzig ernannt wo, den. — In Folge der zu Gunsten der neuen Hamburg-Wiener CourierzngS-Vcrbindung vorgenommenen Zugsverlcgungen geht die seither dZtandene Verbindung Dresden-Köln via Leivzia- Magdeburg-Braunschweig-Hannover (Abfahrt von Dresden - Neust. 6,10 Abend«, Ankunft in Köln 7 U. 50 M. Vorm.) vom 20. Mai ab verloren und eS kommt von diesem Tage ab also auch der in dieser Verbindung lautende direkte Wagen DreSden-A. - Kö n in ""^giall. Dafür nsird aber beabsichtigt, «ne ' den Verkebr mit Aachen via Düffeldori , Zug. welcher künftig von Dresden-Neu abgelit und in Aachen S U. 56 M. Vorm, eiiitristt und in um gekehrter Richtung in den Aachen um 6 U. k5 M. Abend- ver» lassenden Zug, Ankunft in DreSden-Neust. IO U. 35 M. Vormittags. — unsere au-wäitigen Abonnenten baben sich früber immer darüber beklagt, daß ihnen nicht, sowie den Stadtabonnenten, der Fahrplan der Säcks. Staatseisenbahnen mit zugiingig gemacht wurde. Wir sind diese» Wünschen schon seit einigen Se mester» dadurch nockg kommen, daß wir den neuen Fahrplan nach träglich de» oiiSwäitigen Abonnenten lieferten. Diesmal sind wir aber mm m deu aeiem. de» atickämeu de» KU»,
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