Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188404282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-28
- Monat1884-04
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
u s-U ' «,««»» 1« «arl.«», „ dt, «>ut«lll. , k«n«u>»» »t» U «tn. S» ««t «i <tl°Ii«r, » nur » Utk. «»Mm. vtr 1s»»M»k V«iU> zitirtc». 8 LUdrniU PIu UnurSill- ««lai», Z^l» 30 Pf,. tktn« «arunlt, stii da, niidlitäM,« «rtchrtnen der In» Iriai» wird nl<t« r«««dei>. Lu,war- tt«, Jni-rnonS-Aufirä«« Prä. „umerand-tadluii, durch v,le>marl«n od-r ivoll»i»ta..>u„« S Sitbcn Id Pt,. Jmcral» Ittr Mouin, odrr »°<i> gelt« tagen Petliteite 2» Pt,. Inter»!« nedmen an: Lnno»e,n>«urearnt non> Laalrntiet« u. vaaler. Sind. Malte, 4a»te u. <!»., Jnvattdendanl. B. MlllteEörttd. M. 0>ed-M>igdet>nra. I. Parit-HaUe, B. Arndi-B^ttuV.. °l. Gl-tner-Ha>»dur,, Ploln»-Le»tiv. girr Lltlttgabe rtnael. Manulcrtdte f ine »>«>>-,» Ix trtt lrzdncDilchrilKt HageSlatt für Solitik. ^ KilttSalluiig. HckMweMr. SStkenlaiSl. Ziemdtulille. Sno»»« ^u»vrr»KI Xouvimulövs »t»u»nt» l'irutillvgan, Sriekdogen mit Louvret», Lillet ä« (.Errenponävues U. V. XuLtükrUk'Uv iUlipturtv pr»is- li^lnn vsrilo» xnUis kt!^«j;sdsa u. u»c>» lLU>.vürlA triuiEE vorLLvät. >1. 8>öl»uv, tlrv-icke». ^ilüüruNtint,-. 21k. a. 8vz»liieu!>tr.6um1'vptpl. Varl »«ptn«,-, H h SM),kohlt, soruv Itl PVeililiäiiisliiii» mit »MutäklM sfeiiiKudoii.z ^ Vliaiapairi'vr V», »tvu irttuiivr. ^ I OlssrNlis» E 8 dv«ts Slarlt« v«» IVI«)vr, VIsrlatianIa ^ ^ an» sA 5 «Isvisnsti-, 5 ss sk Vjaitv 5 «LNvuslf. 5 R L unU k>ai-tir:us. v« unr! ponlieus. M ^VS8Bl»v - 4 UtzdtLttUNM-6080lirltt, z GmMte Knut- u. lriiuI«r-4ii8i>l«ttm>M. 8 js lhiur Vize«»«« I 1 rvt»«. krot. vr. FLsor'8 Mor iilLt-ttmtiK«. ...» Nl'. 119. 29. Zahrgau-. Auflage: 40.000 Lrpl. Aussschteir sür den 28. Avril: Schwacher Südwind, veränderliche Bewölkung, keine oder geringe Niedm'chl., Tcmp. etwas wärmer. ! Trc-dc„, 1884. Mviltag, I8. April. Nrneste Trltkrauime der „Dresdner Nachrichten." Madrid, 26. Avril. „Imparcial" meldet, einige Offiziere und Uiiteioistziere seien in Bareclo a verhaftet worden, ebenso seien in Cornova ein Gendarmerie-Kapitän und in Eadix 4 Civil- verwiien ve h litct. Wien. -.'ipttl. lSamitagS.Aerk'dr.) 12 Mir I» Min. Credit 319.73. LtaaiSdall» »tä.M. Lombarde» Ul.Iu. Ctbctiml rSo.do. Äal'gcr 2S». Schnarch. tttctt N 'rt, 2t. April. Mehl 3.ÜO, Nvtd.r Wiirtcrwci.rc» I.pr. April no- NliurU. pr. Mai i.l-,,. pr. Juni l.ia't«. Mai, iNew) V2>.,. Jracht l>.-,. der Architekt Weihdach aus der Oberfläche dcö Re, Dresden. 28. April. — Der Hofschauspieler Schubert bat durch den Tod seine Paters, des Schuldirektors Schubert in Königstzrück. welcher dieser Tage im Alter von 75 Jahre» verschied, einen derben Perlust erlitten. — Der Major Eros vom Kgi.iächs. Arlillerieregiinent Nr. 28 bat sich in einer dienstlichen Sache zu dem 1. Kol. si'chi. Artillcrie- regiinent fltr. 12, das in Metz steht, in dringlichen'Angelegenheiten begeben müssen. — Der sächsische Architekten- und I n g e n i c u r v e r e i» ist zu seiner Jahresversammlung liier zusammengetreten. — Die umsänglichcn Vorarbeiten zur Heistcllung des großen M odellS säe den Neubau der 2lkadc m i e und des Aus- stcllungsgrbäudcs sind im vollen Gange. Zweck des Modells ist es. ein sicheres llrtlnil darüber herlcizusühreir, wie die preje tirlen Paulen zu ihrer Umgebung sich verhalten und sich in das Bild der Stadt einstigen werden. Dasselbe wird a io nicht mir die beabsich tigten Neu- und Umbauten aus der Terrasse und diese selbst, son dern auch die benachbatten Baukomplc e cimchliehlich des Brübl- schen Palais, dann die Frauenkirche, die katholische Kirche, die Au- gnstusbnicke und die neue Hechuierstraße ans dem rechte» Elbuscr insoweit zu «Insassen haben, als dies zur Gewinnung des erstrebten Lorlbells erforderlich erscheint. Die Ausführung dcö Modells er folgt in ein Hundert,lei der natürlichen Größe. Aus Grund des M dells wird alöSann scstzustellen sein, ob, und wenn, und welche Modifikationen an dem s'ipsiuüschcn Projekte vorzunehinen wären. Was nun die Bauunlage selbst angclit, so wird sich dieselbe nach Maßgabe des Resultats der d'andtagovcrliandlungen im Wesentli chen »elgcndeimaßen gestalten. Die Terrosscnsnnlc der Neubauten nimmt den Raum von dcr Treppe, die von der Münzgasse ans aus die Terrasse führt, bis zu dem, vor der Nordncsliront des alten Zeughauses anzulcgenden Platze, ein und mißt rund 180 Mete», sie laust zunächst in der Richtung des dcrmaligen Akadcmicgebäudes mit derTecraffc parallel, so daß also ein Promeuadenranm zwischen Terrasse und Gebäuden von 16 rcsp. 18 Meter Breite verbleibt und wendet sich dann dem alten Zeughaus zu. Den Wendepunkt markirt ein Rundbau. Zwilchen Treppe und Rundbau erhebt sich der Hochbau der neuen Akademie. Das Ansilcllnngsgebäudc schließt die Bauan age dcr nordwestlichen Zeughaussront vis-ö-vw ab und bil det mit seiner Fangseile die anderwcitc Begrenzung des neuen Platzes. Während aber der ursprünglichen "Absicht znso'ge der Akaocmicbau nach Südin. d. i. nach der dein Polizcigcbäude entlang auzulegew Len Straße zu, durch dcr Spekulation z» überlassende Neubauten vcrdeclt werden soUte. wird nnniiiclir. Dank der Initiative der Kai» nietn. auch diese Seite frei, der Lust und dem Lichte zngängl'ch zu liegen kommen und demgemäß mit einer Parade versehen werden. Es ist dies eine in jeder Beziehung wesentliche und darum mit Freu den zu begrüßende Verbesserung, welche das Bauprojelt crsahrcn bat. Eine vielfach gewün eiste Freilegung des Akademiegcbändes nach der vierten Seite, den Häusern dcr Tcrrassengassc zu, ließ sich dagegen u»t den Zwecken, denen oer Neubau dienen soll und in» deren Wil len er errichtet wird, nicht erreichen. Die mit der Berichterstattung über die. das Bauprojekt betreffende Reglernngsporlage betraute Kommission dcr Zwisten Kammer hatte auch dieser Frage die cin- gelimdste Bcliandlung zu Theil werden lassen. Aus ihre Veran lagung stellte der Projcktvcrtaffcr eine dieser Freilegung und dem Wunsch noch Wegfall des -Halbgeschosses Rechnung tragende Skizze auf. Aber gerade ans dieser Skizze erwies sich die Unmöglichkeit, die Nordironte verkürzen und aus etwa 73,5 Meter reduzircn zu können. Dcr Ausfall würde durch Heranzicliung oer Nordsronte des knisteren Gebüudcflügels nicht haben gedeckt werben können und das Licht für die Ateliers in dem Hinteren Gebäudetheil würde durch Refle-e aller Art wesentlich beeinträchtigt werden muffen. Reines Nordlicht ist aber die erste Bedingung eines guten Ateliers. Wohl aber läßt sich erwarten, daß schau jetzt daraus werde Bedacht genom men werden, daß. wenn dereinst einmal an eine solche Ficrlegnng durch Abbruch dcr anstoßenden Häuser gegangen weiden sollte, der Bau alsdaan auch die 'nöihigc Ergänzung und Anfügung einer Fahnde zulassen werde. — Dcr Gauner Arthur Riegel aus Philadelphia, welcher in vorvoriger Wocbe ein hiesiges Geschäft aus so rassinirte Weise um 14,000 Mark beschwindelte, indem er die Sekunda eines bereits hoiiorirtcn Primawechsels sich thcilS liier, theilS in London aus- zalilen ließ, hat sich von England aus nach Amerika eingesckisst. Er hat dabei ganz unacnirt sein Ucberfahrtsbillet aus seinen Namen Riegel enlno»imcn. Daher ist ihm die Polizei aus sicherer Spur. Voraussichtlich landete dcr Dampfer, auf dem er die Reise nach Ameriia angetrctc» hat. gestern daselbst; es wird sich zeige», ob die Verhaftung resp. Auslieferung des Gauners zu erreichen ist. — Bevor im Laufe des Sonnabends die kalte, regnerische Witterung dcr letzten 14 Tage in ein wärmeres Frühlingüwelter imischlug, Hot noch ein a», Sonnabend Morgen gefallener starker Reis namciitlicki im Eltstiial beträchtliche» Schaden angerichtet. Allerorts trifft man eine Menge blüthcnbcdcckter Bäume, deren Btülhcn und Knospen durch denselben vernichtet wurden. Nun- niebr jedoch scheint der Frlttiling endgiltij^ einziclien zu wolle», wenigstens herrschte bereits Sonnabend und Sonntag das schönste FriililiiiaSwetter. — In der Sonnabend-Sitzung dcr Kommission des Reichstags für das Sozialistengesetz führte dcr Abg. Richter (Hagen) an, daß in einer lintcr das Fimdainent dcö Niederwald-Denkmals führenden Drainrölne sich Dynamit befunden hätte, um das Denkmal »ach dcr Enthüllung in die Lust zu sprengen, und daß nur ein- gcttreteiicö Regeiiwcttcr den Sprengstoff verdorben und so ein höbcrcS Geschick namenloses Unglück verhütet hatte, ebenso sei ein zweiter Versuch mit Spreiigsloffc», die unter ein Zelt bei derselben Ge- lcgenbeit gelagert waren, durch Ungunst dcS Wetters gescheitert. — Auch der „Nat. Ztg." ist autlientisch bekannt, daß i» der Tliat bei der Entbiillungsscier ein Tnnamitvcrbrcchcn vorbereitet worden war. Die bezüglichen Tliatsachcn wurden alsbald polizeilich konstatirt, die Untersuchung bat aber ein Ergebniß nicht gehabt. Zwei der wegen dcr Dynamitatlentate in Elberscid und »n Frankiurt ver basteten 9 Soziaiveniokralen in Elberfeld und Naumburg haben angeblich ausgciagt, daß zu den Dynamitatfenlaten aus dem Nieder« waldden'nial 16 Pfund Tynamtt verwendet worden waren. Die Geschichte ist höchst unglaubwürdig. Wie vr. Biere»,, dcr dem Ein- lveihuiigsseste beiwohnte, selbst gescbcn. wurden nicht Drainrobren gelegt, vielmehr lici ausaewcichtc» Lelnnvodcns kleine Rinnen ziehen, um den, Regen wasser Abzug nach den Weinbergen zu schaffen. Das Kaiscrzelt war frei a» die Berglehne angebaut und klebte daran wie ein Vogelnest. Drainrölnen führten unter dieses Kaiscrzelt nicht, ebensowenig wäre cs möglich gewesen, unter daö Fundament der „Germania", das nuö hartem Fels besteht, Drainröliren unbemerkt anzubringeli. Das ganze Märchen beruht wahrscheinlich daiaus, datz zu dciselbc» Zeit, wo aus dem Berge die Enthüllung stattiand, unten aus der Rhein- wiese in einem Festjelt ein sortgejagle, Kellner sich durch Entzünduiig eines sianwiffchen Schlags an dem Wirthe rächte. Eugen Richter hat also wohl etwas gestuntert. — In Blasewitz kam vorgestern Abend ein Knabe in Ge fahr, von einem Pserdebalnuvagen übcrsalncn zu werden. Tie Schntzvoerichlungen des Wagens verhinderten jedoch ein größeres, Unglück, fügten aber imineilni, dem Knaben starke Verletzungen am Kopse bei, so daß derselbe in ülzsiichc Behandlung genommeli wer den mußte. — La» den vor circa 14 Tagen dortielbst spurlos vcr- schn undenen jungen Burschen hat die Polizei bis jetzt nichts er mitteln könne» und nimmt man an, daß dieselben nach Amerika au»», rückt sind. Der Eine davon war reichlich mit Geldmitteln versehe». — Ein Schiffer aus Königstein wurde vorvcrgangene Nacht oberhalb dcr All-rtbrücke in vollständig erstarrtem Zustande auf einem Steine sitzend, ausgcsundcn. Denelbe war au> dem Wege »ach seinem Fahrzeuge plötzlich von so heftigen Rückenschmerzen bc ..... ^ .. . .... ... falle» worden, daß er nicht im Stande war. die geringste Bewc gung zu mache». Man mußte ihn nacl liegenden Halirzcnge tragen. — Aus Krippen berichtet man mord einer 86iälirlgen Greisin. Es ist Koppiasch gcb. Heine aus Gottleuba, kammer von dem traurigen Sclbst- dic 1798 geborene Wittwe welche sich rn ihrer Schlaf en de» Tod gegeben hat. dann unter Nachnahme des vollen Betrags zuiückzuschicken. P. durchschaute aber das Treiben des Schwindlers klar genug und ließ daher den, sauberen Patton wissen, er wolle sofort, wenn Kühne wieder inicrire, die ihm zugegangene „Literatur" K.'s veröffentlichen. Ei» Herr W. in Luckenwalde wandte sich an den Angeklagten auf Gumd eines Inserates, wonach Ä. »nler „postlagernd Pollaml X in Dresden vc hälinißhatbec" Goldfasanen znin Verkauf in der „Lechz. Geflügel-Börse" aubor. obwobl er nicht eine Feder von der- arligcn Pkachtetemplaren ans der Vogclwelt besaß. Präsident: IWas verstehen Sie unier „vcrhältnißhalber" ? Angekl. nach einer Paule nachdenklich: „Das weiß icy nicht!" Präs.: „Nun, cs sind bei Ihne» jedcmalls n-chl Goldfasanen, sondern Goldfüchse in Frage gewesen!" — „Schweigen ist auch eine Antwort" mag der Bewohner von dcr „Billa Nr. 13" gedacht hoben, weil er gerade eine Aus rede nicht bei dcr Hand hat e und so schwieg er sich eben aus, wie dies noch mehrfach ini Lause dcr Bcrhandlung der Fall wurde. W. ersuchte um Zusendung eines Fasanen gegen "Nachnahme und erhielt hieraus die Antwort von K., dieser habe eine ganze Menge Abnehmer aus dem Rohre, sende aber prinzipiell nicht gegen Nachnahme, sondern nur gegen vorherige Eiuienduug des Betrages und cS möge daher W. erst 18 M. eiuschickeu, ehe er. K., die Waare zur Post gebe» werde. Präsident: „Warum wollten Sie denn nicht per Postnachnahme die Waare lenden?" Angekl.: „Ja, es wird oftmals die Nachnahme nicht eingclost!" Präs.: „Ldcr, waS das Richtige sein wird, cs wird von Ihnen bei vorheriger Einsendung des Geldes nichts geliefert! und," lugte dcr Herr Redner zu, „hat denn der Zeuge den Fasanen bekommen, nach dem er Ihnen das Geld gcichickt hatte?" Angekl.: „Nein!" Präs: .Warum nicht?" Das übliche Schweigen fela"e und gab Kühne Mal c ans Lebensüberdruß durch Erhäng In dcr Nahe von Liebe rtwolkwitz treibt in der letz ten Zeit ein Mann sein Wesen, der sich als Sohn des alten Schäfer Thomas auSgicbt und niitcr Anpreisung seiner Heilkraft kranken Leuten für verabreichte Medizin Beträge von verschiedener Höhe abgeichivindelt hat. — Eine in Leipzig in einem Lokale der Fleischergaffe ab- gelialtcne Persammluiig von Hutmachcrn, wobei Reden gehalten und Vorträge znm Besten gegeben wurden, nabm einen unverbofften, tragischen Ausgang. Ein anwesender Hutsoi wer störte durch Zwischen rufe und Widerspruch die Vorträge, weshalb ihm. als er das Lokal verlassen wollte, dcr Hutmacher Berthold nackging, ui» ihn zur Rede ,zu setzen. Gleich darauf kehrte Bcrtboid zurück mit dein Weh- ruf: „Ich bin gestochen!" und in dcr Tbat erwies sich, daß er einen Messerstich in den Unterleib erbaltcn batle. Die Verwundung ist schwer und lebensgefährlich. Der Thäter wurde noch an demselben Abend »erbostet. — Aus dem Babnkofe in Plagwitz bei Leipzig wurden mrhrcre Maurer verhaftet, welche ankommcnd« fremde Maurer ab- gelauert und sie an der Aufnahme der Arbeit zu hindern ver sucht hatten. — Vorgestern Morgen gegen 4 Mir wurde zwischen Zwraau und Mosel ein Bahnwärter durch Ucbcrfahrcn getödtet. — Der am 15. d. M aus dein Arresthause zu Zwickau ent sprungene Han'arbeitcr Friedrich Starke a»S Greisendorf ist unter ^ dem Namen Ernst Kroscher von Rotterdam nach London gereist, wo Fischen war, keinen Pfennig Geld, im Gegentlicil ein Stück mit (Hübner, Kücken und Tauben) an Sic abgchcn" rc., log dcr An geklagte dci» Geflügclbäntlcr Gustav Hosnrann in Pu ich im vor. nachdem er diesem aus Grund einer v. H. erlassenen Annonee bereits weiß gemacht, er könne allwöchentlich ein großes Quantum Schlacht geflügel liefern und ihm zHosmann) den verlangten Geldbetrag im Voraus zugeiandt, aber trotz wiederholter Mahnung nichts bekommen batte. Egon Frbr. v. Pistor, Gutsbesitzer und Postmeister in der Nahe von Agram, erhielt, nachdem er dem Angeklagten brieflich mitgctheilt hatte, daß er nur gegen Postnachnahme an K. Waare schicke» werde, in einer Zuschrift die Antwort „Wenn kein Ver trauen mehr in der Welt existirt, dann hört das ganze Geschäft auf ß und sein Kautschuk-Prinzip: „Nachnahme giebt s bei mir nicht," hervorhebcnd, fügte der Schwinoler eine Masse „Referenzen" in Wien, Triest, Solothurn u. s. w. an, um dann zu versichern, er sende das Geld sofort nach Empfana der Waare em, ja er werde schon Zahlung leisten» wenn ihm avisirt werde, daß dieWaare unter wegs sei. Weiter dupirte Kulme den Adressaten in Slavonien mit dem Anfuhren, dieser müsse ibn erst kennen lernen, er sei noch nie in seinem Leben mit einem Lieferanten in Differenzen gerathen und erst gestern sei eine große Sendung Geflügel :c. an ihn aus Schäß- burg in dem Sicbengebirgc (anstatt Siebenbürgen) gelangt, wofür er das Geld sofort abgesaudt habe. v. Pistor lieferte denn auch dem Lügenpeter schließlich, um die Reellität K.s zu erproben, eine Paitie Lculhühiicr im Werthe von 56Mt., erhielt aber, wie voraus» er inzwischen bereits sestgenommcn sein dllrite. Starke mar zu lOjäliriger Zuchtkausstrase venirtheilt, zu deren Verbüßung er eben abgeliescrt werden sollte, als die Flucht erfolgte. — In Schneederg zog am 24. d. eine Waschfrau einmal e'was anderes als Wäsche aus dem Wasser — nämlich ciz^n 4jährigen Knaben. Derselbe war in einen Waffertrog aeiallen und dem Ertrinken nahe, als die Frau, Namens Weck aus Obcrschlcma» zufällig hinzu kam und ibn noch retten konnte. — Vom Schwurgericht zu Amberg wurde der HilsSbremscr Fuchs, der kurz vor dem Weihnachtoseste aus die Tochter des Statlhaltereirathes zu Tctschen im Eisenbalmeoupee zwischen den Stationen Sgcr und Wicsau einen Raubansall aussührte, zu 14 Jahren 2 Monaten Zuchthaus verurtlieilt. — Landgericht. Strafkammer III. Hauptverhandlung gegen den Geflügel- und Wilvprcthändler Friedrich Wilhelm Kühne ans Wcrmsdors wegen Betrugs und llrkuirdensälschung. Ten Vor sitz führte Herr Landgerlchtsdirektor Trummler, die Anklage war von Herrn Staatsanwalt Schaarschmidt vertreten. Nicht wenige, ini ganzen deutschen Reiche zerstreut und auch im Auslande wohn- bafle Gcflüaelliebhabcr, Käufer und Verkäufer fielen innerhalb der letzten drei Iabre dem in Striesen aushättlichen Schwindler zum Lpscr, che cü mit Erfolg gelang, die Aufmerksamkeit der Kriminal- bebö'den auj den sauberen^GeickästSmann" zu lenken und denselben seine,» recht einträglichen Wirkungskreise aus lange Zeit zu entzicyen sich interes"— — „^..^ftaer Gellt , eslügelzuck ^ in dcr stieget die Bekanntschaft des Herrn „F. W. Kühne, Striesen b. Dresden, Straße S, Villa Nr. 13" machten, jetzt gcnöthigt ist. ein gewisses Zellenquartier in Zwickau zu beziehen. Der nette „Lieferant" baue säst ausnahmslos von den gefiederten Exemplaren aus dem Tbierrciche im günstigsten Falle nur einige Feldmützen auf Vorrat!,» obwohl er mehrfach Massen von Geflügel rc. zum Berkauj inseriere. Aus den 23 Fällen, die Gegenstand der Beurtheilung des Strafrichters geworden sind, seien zur Charakteristik dcS wegen fortgesetzten Betrugs vor das Landgericht verwiesenen 32jährigen Angeklagten und zur Jllustiaiion seiner Geschätlspraxis nur einige speziell erwähnt. Borauögeschickt sei, daß dcr Schwindler, als er bereits in den Kreisen der Geflügelt,ändler und Züchter anrüchig geworden war, in den von ibm veröffentlichten Annoncen seine wertste Adresse wcgließ und dafür die geehrten Reflektanten ersuchte, sich aus posilogeindem Wege mit istm in Verbindung zu setzen. Im Mai v. I. bestellte ein Herr P. in Lollau b. Gießen auf Grund einer Annonce bei K. 15 Paar Malteser-, Florentiner- und deutsche Kropilauben und sandte mit dem Bcmeekcn, er werde nach Empfang dcr Waare rolle Zahlung leisten, vcn dritten Tlicil des Kausprelfes von 22 Mk. 50 Pf. ein, verwobne fick aber gleichzeitig ausdrücklich gegen Einziehung des Gelbes durch Postnackmabme. Am 29. Mai trat die lebendige Waare zur nicht geringen Ueberraschung des Be stellcrö mit 4V Mk. Nachnalnne rin und eS telegraphirte daraufhin der Adressat unter Bezugnahme auf seine Erklärung an K.. daß er die Tauben nicht cmlöse. verlangte auch Rücksendung dcr Baapzah- lung, nachdem er die überraschende Entdeckung gemacht, daß ihn Kühne, anstatt mit den ersten»» tbeuren Sorten, mit einem bunten Durcheinander einfacher Fcldtauben hatte beg ücken wollen. Ev. Falls sollte dcr Angeklagte für daS bereits gefandtr Geld wirkliche Krvpstaubcn schicken, woraus aber Schwindelmricr nicht einging» sondem — wie schlau I — den Besteller, der mittlerweile nothge- drungen die Fütterung der Fcldlaribcn bis zur Rücksendung über nehmet, mußte, ausfordrrte, d,e Sendung vorläufig. tmzulvje» und Acbniichkeil mit folgte eine Be- Eier, die natür- einer Ltenipelmarkc versehenes Papier, das die einem Wechsel über 400 Mk. hatte und gleichrerti stellung über 2—300 Truthühner und 20,000 Stü , . lich, trotzdem dcr Schwinoler noch die Sendung von 3000 M. in Aussicht stellte, nicht ausgesührt wurde. v.P. klagte ebenso erfolglos gegen K. auf Zahlung des Kaufpreises für die Truthühner, als ein fchlefiicher Kaufmann aus Erfüllung der Kaussvimne von 240 Ml. für geliefertes Witdpret und andere Lieferanten. Ter am l.Dczbr. v. I. bereits verhaftete Angeklagte wurde zu 1 Jahr 10 Monaten Gefängniß und 3 Jahre Ehrenrechtsverlust verurtheilt. Witterung «»« 27. A»r». varomkle« «Ich VStar Bigott, WoU- flroke 12 iMliiag» ti! Mri: 7L8 Mm., 2 gksltkge». rtcrmomeiroerapli »ach Me-umur: rimvrroiur 11° Wärm«, »Irdriesie Itmyrrotur Eispunkt, höchsir >1° Wärme. Wesl-WInd. Heitir, wolkig. Elbhöhe in Dresden» 27. Avril. Mittags: 6t Cent, unter 0. s Altstädter Hoftheater. Die vorgestrige zweite Gast rolle des Baritonisten Herrn Greve. der „Lima" im Troubadour, bestätigte in äußerst erfreulicher Weise das frühere Urtheil über die Stimme des SängcrS. Sic konnte sich hier weitaus mehr ent falten als in der lleinen Valentin-Partie dcr Gounod'schen „Marga rethe" und sprach durch gleichmäßigen, kerngesunven Bariton-Timbre (der wohl manchen Hörer an den Mitterwurzer'ichen Stuiimllang erinnert haben wird), allgemein an. Obwohl Herr Greve kein Jüngling mehr ist, hat dock, leine Stimme noch allen Schmelz und woliltbuend ist es. daß bei schöner, leicht anfprechcnder, bedeutender Höhe wie Tiefe, die Mirteltöne voll und edeMingcnd sind. Besäße Herr Greve (er ist bekanntlich erst zwei Fahre Bühnensanger) bereits in eben solchem Maße, wie seine Stimme schön und ausgiebig ist, die küiistlcrische Beseelung derselben, namentlich ihre dramatische Belebung, so müßte er geradezu hinreixen, doch — da dies zur Zeit in einem böbcren Grade noch nicht der Fall ist (wenigstens waö die Luna-Partie anlangt), so bleibt die gegenwärtige Freude an dem schönen Material inrmerbin noch an die Hoffnung aus eine noch künstlerischere Vcrmcrtlmng geknüpft. Tie Reinheit und musi- kaiische Sicherheit des Gastes laßt dieses Ziel bei seiner sonstigen gewinnenden Haltung als leicht erreichbar erscheinen. Weitere« werden noch die Rollen „Holländer" und „Teil" ergeben. Das Publikum zeichnete den Gail vielfach freundlich aus. 0. X. -j- Im Neustädter Hostheat,er fand am Sonnabend die mit großer Svanining erwartete Premwre des neuen Schauspiels: „Gerettet" von Friedrich Spiciliagcn vor gänzlich ausverkauften, Hause statt. Der Erfolg des StückeS schien, da nach den ersten drei Aktschlüssen immer lebhafterer Applaus folgte, ein recht erheblicher werden zu sollen, aller» »uni Schluffe, nach dem 4. Akte, dessen trübseliger Jnbalt Viele lierabstimnite, war nur matter Beifall zu kören. Ten größte» Effekt erzielte die große Schlußscenc des 3. Aktes. in welcher das meisterliche Zusainmenspiei des Frl. Ulrich (Baronin Leonore Goseck) und des Herrn u. v. Osten (Egon von Llctzkow) stürmischen und laiigdauerirdcir Beikall licrvorrtcf. Der anwesende Dichter wurde nach den« ersten Akte gerufen und erschien alSdann auch „ach dem 2. und 3. Akte. Im Ganzen ist kein durch schlagender Erfolg zu konstoliren. (Bericht folgt morgen.) -p Auf die Heu» Nachmittag im Rest benztI, eater statt- findendr außergewöhnliche Vorstellung bei ermäßigten Pulse», welcher „Bliemckcn in Amerika" zur Aufführung gelangt, sei hier- durch nochmal- binaewiesen. ck Mit viel Witz und viel Behagen hat der schalkhafte Oskar Llumentbal in lL'rlin die in Paris und anderwärts jetzt häufig l! ö W >t!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite