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Dresdner Nachrichten : 03.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-03
- Monat1884-03
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 03.03.1884
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. ondon. Dir Engländer nalnnen T-'kar knniptlo- Pest. Unaarrredit Dwi« dende aus 19'/» Gulden sest« gelebt. AnlerNllm«. SelMlMMr. JörsenkmiSI. reiche Eiinvolincr von Kreta telegraphirten an den Sultan, dag sie einen »aifelinännitchen Gouocrnnir nicht anerkennen würben. Gleichzeitig ersuchten dieieiben uchg Botschafter und de» griechischen Gesandten in konttanlinopel telegraphisch uin ihre Verniittelling bei der Pforte Tie Fräse über die Ernennung Halit Manch rum Gouneinem von Kreta ist noch nicht verögentiicht. Ter eng lische Konsul in Kreta tbciltr -uusserin mit, d.ch die Kre- tenier keinen Mlilelmänniiche» Gonuerncur annebinen würden. >T>e Ernennung eines solchen würbe Umulien herbeilülncii. 5 ^si'isnsti'. 5 ^ 5 k^si-isnstp. 5 sl 5 liüsi'ivnstl'. 8 H llncs pontious. V. viUüü, unö pvrlivus. ilüt Ilo- 4 U88t«ttu»88-(tivLvUritt, V somplottv ül'illlt- ll. !i>IIt!e!-^I!88trÜt»lIM. lj IV,,r «1k«nv» »»krlltut. iruittr« ., I»r«lttv. Vail »Vptnvr, «inpüoblt kftino NinIlöliilliM mit alti!eut8e!!6ü^'6in8tulj6ii. ^Ii»iup«xnvn «I«« I», «1«n »ttuuvr. V, VVe>tn n»r«-n. «S»I >!!»« unck i!» «ui»-, «lug l'vllrrtvr v. 8- 100 LI. c-mpliehlt in ouorwor ^usugrbl (rru LinLelnön ru bahritci-roidon) cka- <^u, Utnvu.btl»«^ l" Iiitll I>r«n»«> ,,»« Rilisenljtnlsslr.^ im Kaufe desDitloria-Kalouf. L !>-- lügoi-'o Iva^m»I-8kknIi«ipi'Ir ru«>'> r-wut unü L-rm««,,.-.»,-. gzv. l.el,msnn, r I V». UI. --tt^it ü HMvRIRRI»'» ^vLLUlslU vl LL iür Nelrou. vuwuu u iciuäui, uaetz «13388 8ei»iu88-8tr»»»v>» Si Nr. «:!. L».2«vM,. »^! «.«m. «ul. s I Da««. 188«. Montag, 3. Mär.;.' Nrueste Telkgramme Ver „Dresdner Rachrtchtcu." Wien. (Wiederholt, weil nur in 15,000 Exemplaren gestern al'gedruckt). Die Abendblätter melden in einem Telegramm aus Pen die Berlinstung des Redakteurs des Arbeiter-LrganS „Der Radikale", Armin Prager. Eine Haussuchung bei demselben l>abe Werlbpnpicre zu Tage gefördert, welche von dein Raube in der Eiscrl'ichen Wechselstube bcriütirlen. Der Tbeilnalnne an diesem Raubmorde dringend verdächtig erscheint auch der vor ernigen Tagen bier verbnstete Sozialist Kämmerer, Deserteur des 84. Fmauleric- sücgirnrntS. Die Berbastung erfolgte auf der Straße, weit der Polizei besannt war, dag Kämmerer in seiner Wolmuiig eine große T rmamilbombe babe und weil sie befürchtete, derselbe werde bei einer Bertmslnng i» semcr Wobnung einen unliertvollcn Gebrauch von der Bombe machen. Die Dnnnmilbombe ist bei der Haus suchung vorgcsundcn worden. Die Verletzungen der bei der Vcr- bastung durch Revolverscbüssc getrosjenen «ickerheitsivachmäimer sind »>cht schwere. Der Berhaktetc isl angeblich auch der Mörder des Polizcibeamten Hlubcl in Floridüdors. — Kämmerer war nicht allein, sondern in Gemcmjchaft mit einem anderen Manne nach Wien gekommen. Gestern sollten beide verbastct werden, thal- sacklich waren beide im Casv Fischer, als die Detektivs die Verhaf tung vornebmcn wollten. Beide Männer ergriffen gleichseitig die Flucht, wäbrend man aber des Einen. Kainmcrer's, l>abl>ast werden konnte, gelang dem Zweiten die Flucht. Dieser Zweite wird zur Stunde noch gesucht. Doch soll die Polizei seine Lv»r schon ent deckt babcn. Seitens der Polizeidirettiou wird Folgendes mit- gclbult: „Die Polizcidirektion erhielt in letzter Zeit Kenntnis!, daß der im Fabie 1882 aus Floridsdorf in Folge eingeleiteter Unter suchung flüchtig gewoidcne Anarchist Anton Kämmerer, ein zivei- uns,zwanzigjähriger Buchbindergebilse aus Lesterreichisch-Schlesieu, der kick in der Schweiz ausgcbalten, in Wien und Umgebung ge selle» wurde. Cs gelang, denselben am 28. Februar im 8. Bezirk zu verhaften, wöbe, Kämmerer, sich bcstig weinend, zwei Sicker- licitswacbiiiänncr und einen Polizei-Agenten mit RevotvcrsclMcn. und zwar einen Wachmann schwer, verwundete. In dem Besitze des Vorhasteten wurden nutzer einem Revolver auch eine zugespitztc Feile und in seiner Wobnung eine über 2 Kilo schwere Dnnainil- Lvrengdüchfe mit Zündschnur vorgesunden. Die verwundete» Wach» uimmer sind Familienväter. Die weiteren Ncchcichen über die ver brecherische Tlsäligkeit des Verhafteten sind im Gange". London. Spätere Telegramme aus Trinkitat melden, datz das gestrige Gefecht 4 Stunden dauerte. Baker Pascha, Kapitän Green und Leutnant Roud sind verwundet. Zwei kruppkanoiicn, die Gattlingkanone und die Bagage der vor einigen Woche» geschlagenen Armee Baler'S wurden oni Brunnen von Tcb vor» gesunden. London. ES wurde auf der Eisenbalmstation Ludgate Hill ein kosjcr mit 45 Psund amerikanischen Dunamits gesunden. Ein Holzubrwcrk lenkte durch sein Geräusch die Aufmerksamkeit aus de» Kaiser. A > t!I, r. Miir». tSonntagü-Berttbr.) >2 Uhr !8 Min. Sit»» 212,10. SiaalSbaltt, Ml. Lomburtzcn I1L.S0. Sldrthal M.7L. GaUjler 207. Günllig. Ncwtzort, l. Mir». Mehl 2.8». Roldcr Winrerweizen kr. Mürz 1,8, t'r. diorii I.I0>/,. pr. Mai l.I2>„. Mal« <New) 62>,,. grachl I»/.. Dresden, 3. März. — Der Rittmeister des GardereiterregimentS.Herrv.Posern> bat infolge einer hochgradigen Fschias ui» Urlaub nachgesucht. Er verbringt denselben schon seit längerer Zeit, obne wesentliche Bcs- 'erung zu verspüren, in Mcntone. Auch der Adjutant dcjselbcn Regiments. Leutnant Krug v. Nidda, liegt, nachdem er kaum diese neue Funktion angctreten halte, an lustigem Rheumatis mus darnieder. — Dein Architekten des Niederwalddenkmals. Herrn Professor Wcitzb ach, ihre Verehrung zu beweisen, dazu batten seine ebe- nialigen und jetzigen Schüler schon seit Wochen Vorbereitung ge- lronen. 'Man war darin übercingekommcn, dem geliebten Lcbrer ein kostbares Album zu stiften, das in einer herrlichen Kassette (aus dem Atelier des hiesigen Aunstniöbelsahrikant Stadtratb Friedrich) dem zu Feiernden am Sonnabend überreicht wurde. Die Festlich keit ging im oberen Saale des Bctvcdörc vor sich, der zu diesem Bebuke durch Teovicke, Guirlandcn und allerband Dekoration eine stimmungsvolle künstlerische Ausstattung erkalten batte. Ein Fcs!- banket vereinigte zahlreiche Schüler und Verehrer Wcitzbachs. cs fehlte nicht an Trinkivrüchen auf den Meiilcr und dieser dankte in der ihm eigenen herzlichen und bescheidenen Weite. — Eine Zierde seines Standes und gieichboch ausgezeichnet durch treffliche Eigenschaften des Geistes und des Herzens, beging gestern Herr Prosclior vr. Albert Bot he, der anerkannte Liebling seiner zahlreichen dankbaren Schüler, das 2üjälirige Jubiläum seiner cr- lprietzlick.cn Tbütigkeit als Lehrer der Mathematik und Pbnsik an der Realschule zu Neustadt-Dresden. Nachdem Deputationen des Lchrereollegiums, der derzeitigen Schüler und der ehemaligen Schü ler den Fubiiar i» seiner Wobnung beglückwünscht, feierte die Schule den seltenen Tag durch einen Aetus, während die bcsicun- dcten College» mit den zahlreich berbeigekoiiiiiienen früheren Schü lern sich um den Gefeierten zu einem Souper in dein unteren Saale des Belvedere vereinigten. Herr Or. Botbe ist selbst ein früherer Schüler bei Neustädter Realschule und hat aut dem Po- lvtechnikum zu Dresden, wie aus der Universität zu Leiuzig studirt-, weitere» Kreisen ist er rühmlich bekannt als Verfasser der in zahl reichen Auslagen erfchicnenen Rechenaufgaben sür höhere Schuren. — l 0 0.0 l>k> Mark Belohnung schreibt der Reichskanzler in der „Rordd. Allg. Ztg." aus. Die Sache verhält sich wie folgt. Vor längerer Zeit machte aus einem polnischen klerikalen Blatte eine Erzählung die Runde durch die Blätter, Fürst Bismarck habe I86l einen polnischen Hochton, in einem in französischer Sprache geschriebenen Schreiben nach Varzin eingeladcn und dann mit dem selben in längerer Unterredung die polnischen Aspirationen mit spccieller Bezugnahme aus das Verliältnitz Rutzlands zu Polen ein gehend besprochen. Die Geschichte wurde damals in der „Nordd. Allg. Ztg." als eine E'findung gekennzeichnet. Das hat indes! den Vertaner des kürzlich ericbieiicncn vielbesprochenen Buches „Bismarck. Zwölf Fahre deutscher Geschichte", nicht abgebalten, den betreffenden Artikel des ..Czas" ungenirt als eine geschichtlich beglaubigte Tliat- sachc aufzunelmien. Die polnische Presse verfehlt nicht, daraus Kapital zu schlagen. Gerade im jetzigen Augenblicke, wo sich zwilchen Deutschland und Nutzland eine Annäherung vollzogen bat, muss die Auffrischung obigen Märchens recht unzeitgemätz kommen. Die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt jetzt kategorisch: „Fürst Bismarck bat den vom „Czas" und in der vorerwähnten Broschüre mitgetlicilten Brief nie geschrieben, überhaupt seit Fahren keinen Brief a» einen Polen gerichtet; auch ist seit Fahren kein Pale in Varzin gewesen, und der Reichskanzler erinnert sich überhaupt nicht, datz er bei seiner zurückgezogenen Lebensweise seit Fahren einen Palen gesehen oder gesprochen oder gar mit einem solchen torrespondirt habe." Die .Nordd. Allg. Ztg." >st terncr ermächtigt, Demjenigen, der den be treffenden Brief oder auch nur die Einladung nach Varzin vorzeigt, eine Prämie von 100,000 Mk. und Demjenigen, der den Urheber der ganzen Erfindung bezeichnen kann, eine solche von 100 Mark zu bezahlen. — Wie eS bei anderen Reichsgesetzei'., zumal beim Stempelgesetz, schon ergangen ist, wird auch die Ausführung des Gesetzes über den R a u in inhalt der Schonkgesätze den betheiligten Behörden und nicht minder dem intcressirenden Publikum viel Mühe ver ursachen. Wälucnd in maßgebenden Kreisen bisher die Ansicht bestand, datz alte in einer Wirthschast tu kindlichen Trintgesätze (mit Ausnahme derer unter ein Zehntel Liter) mit dem Metzsirich versehen (ober wie man es kurzweg aber unrichtig nennt „gcaicht") sei» müßten, bat die Stantoanwalischast in Schwerin vor einigen Tagen de» Wirllien die von der Polizei consiscirlcn „nngcaicbten" Gläser zuriickgcgcbc», weil im Gesetze keineswegs vor escbliebe» sei, datz de» Bestimmungen desselben alle in der Wirthschast befind lichen Schonkgetätze unterliegen. — Der Vorstand sott noch geboren werden, der es fertig bringt, in seinem Verein cs Allen recht zu machen. Es war daher ein ganz chaimantcr Einsall der K u n st gcno s s enjchast, eine konturrenz auszuschreiben, um einen Vorschlag sür einen mustcr- gilligen Vereinsvor»a»d zu erzielen. Vorgestern ging in dem trau lichen Daheim unserer Künstler die Preiöhcwcrlmng und Präinürung des besten Vorstand-Entwurfs vor sich. Zahlreiche Künstler bc- tbeiligten sich an dieser Konkurrenz, deren Preis und Segen, Nöthc und Fahrnisse durch höchst erbauliche Dcutsprüchc nn den Wänden des Vcrsainmlungsiaals gepredigt wurden. Himmel, welche kost bare Einsällc schuf da die blühende Fantasie und der liebenswürdige Humor unserer Künstlcrschnst! Fn Gemälden wie in Zeichnungen (Bleislist Fader 1), in Sepia und niit Kohle, als Architekturgmnd- ritz wie als plastische Gruppenbilder drückten die sich um den Preis bewerbenden Künstler gar wundersam aus, wie sich der Einzcine dack.te, daß rin Vercinsvorsicmd ausiehc» müsse, wen» er allen Er wartungen genügen, allen Anforderungen entsprechen solle. Einzelne dieser Vorschläge athmctcn eine überinüthigc Laune, die die grötztc Heiterkeit cutscsseltc. Fn Worten lasst sich dies gar nicht nuedcr- gcben. Als Preisrichter traten nun zu ihrem schwierigen Amte eine Anzahl ehrsamer Handwerker zusammen (Genre: Weber Fcddcl und Genossen ans dein Sommeriiachtstrnuin), lauter würdige, stcucr- zalileiioc Bürger, die zwvr knie (Bondere Befähigung zur Be« urtheilung von Kunstwerken besaßen. aber deshalb gerade am »ni sten geeignet erschienen, in einer Kunst-Fun, ihre» Wahispruch ab- zugcbeu. Tic Sitzung dieser Fun, war ergötzlich genug, und ent hielt stellenweise eine beißende Persiflage der Vorgänge bei der V rlheilung von Konkurrenzpreisen. Allen Künstlern sind dic Miß- stände bei unseren moecruen Preisvertlieilnngc» bekannt, daS durch sichtige Fncognito der Konlurrirciiden, die vorherige Bekanntschaft der Preisrichter mit den i» einem Couvert verschlossenen Namen der Bewerber, die persönlichen Abmachungen :c. :c. Natürlich wollten die Preis'ichtcr den Preis vcrtheüen. ohne die konkurrcnz- arbeiten auch nur augeieheu zu haben; es fand sich aber dock, ein ängstliches Gemüth. das, um üble Nachrede in den Zeitungen zu vermeiden, durchs"tzte, datz die Vorschläge nebst ihren Mvtli wenig stens beaugenscheinigt wurden. Das Ende vom Liede war, daß der Preis einem Künstler zu rkannt wurde, der sich gar nicht an der Konkurrenz betheiligt hatte. Man kann sich denken, wie diese frappant glückliche Lösung der so schwierigen Frage den stürmisch sten Beifall erweckte. Ter ganze Fa>inachis>che>z wcke eines Haus Sachs nicht unmcrth gewesen und hatte vor diesem das Zeitgemäße, die lustige Geißelung von Zeit-Ucbelsländen. voraus. Dem Ver fasser wrc den Aussührendeu, namentlich dem „urgemiethlichen" Bäckermeister, welcher der Für» prästdirte, gebübrt der Tank für eine höchst ergötzlich ansgcsüllte Stunde. Die ^Versteigerung der Konkurrenz-EntwüNe ergab ziemlich beträchtliche Summen. — Bei dem Altstädler Leihliau e werden die im December 1882 und Januar 1883 auf 12 Monate und die im Funi und Juli 1883 aus 0 Monate versetzten Pfänder tniiniiehr zur Versteigerung kom- m'ii, wenn deren Einlösung oder Prolongation nicht bis Dienstag deng4. d. M. erfolgt. — Unser Ballcrmeister Ferwitz versteht cs, selbst schlichten Landleutrn im Bereich der Tanzkunst in kurze, Zeit eine Fertigkeit bcjzubringen, welche aufs Angenehmste überrascht. Ein italienisches Feit bot am vorigen Sonntag im Gastbos in Prohlis durch seine heißblütbigen Tänze und eine charakteristische Panlomime die «roheste Unterhaltung. Herr Feuvitz versteht cs vortrefilich, durch immer jugendtriiches Schassen, seine Kunst in allen Schichten des Volkes zu vcrwcrlheit. — Vorgestern Nacht in der zwölitcn Stunde kam am Alt- städter Briiaenlvpse der AugustusbrUcke das Pserd eines Droschken- subrwerks zum Stürzen und schien sich dabei ziemlich dedculcnd ver letzt zu haben. Mehr Sand streuen! — Die Delicatessrnhandiung von B. Ziegler in der Pillnitzer- stratzc 54, vw-ü-vi« dem Fuslizpalcist. küni igt schon sriichgc- stoche neu Svo rgel an, ganz starke kläitigc Stangen in der Länge bis zu 30 Centiiucter. — Am Fastnacbts - DicnLta g war aus den öffentlichen Tanzsälc» »nmleres Treiben, besonders gewalkte man in den Tanzetal'Iisseinents viele dienstfreie Miiitärpcrsoncn. da an jene»« letzten Fatchingstoge zwar keine Nactitzcicdcn an die einzelnen Sol daten ausgegeben wwdc», dagegen blieben, wie bereits am Snl- vestcrobend geschehen, säimntlickic Kasernen bis Nachts 12 Uhr geöff net. An die Tanzwirlbe ivar zuvor die volizeilichc Warnung er gangen, keine maskirlc» und verkleideten Personen in inrcn Lokalen zu dulden, da deren auSgelnssencs Treiben in den Vorjahren sehr oft zu Ruhestörungen Anlaß gegeben batte, widrig »falls ini Untcr- lassungstallc die Gebühren der Tanzerlailbniß der eines öffentlichen Maskenballes gleich gehalten würden. 'Nun ist cs keinem Saal- Fnbaber unter solchen Umständen eingefallen» wegen einiger als Harleguins oder Schornstemseger verkleideten Personen sich in Geldstrafen zu bringe» (für einen Maskenball werden über 100 M. Polizei- und Alinolengebühren berechnet), somit rvurde allen ver- mummten Gestalten der Saalcintritt überall verweigert. Diese Einrichtung bat sich als ganz praktisch bcwäbrt, denn cS sind an der Fastnacht, die im Volksmund gern als „freie 'Nacht" bezeichnet wird, keine ungebührlichen Scciien aus den Tanziälen vorgekoii'inen. — Wegen Verletzung des Markenschutz geictzcs wurden die Inhaber ver Dresdener Nälimaschinenzwirnsar nk, Dielt und Dignowükl,. vom Landgericht zu Leipzig zu je 1200 Mark Geld strafe oder cvent. je >00 Tagen Getängiuß verurtbeilt. — Am 1. Marz früh nach 4 Uhr brannte in Grottau eine am Neumarkte beleaene Scheune nieder. — Am 29. v. M. verunglückte in Golzern b. Grimma ein Maurer auS der Umgegend von Leipzig dadurch, daß ei von einem Neubaue deS Fabrikbesitzer Schröder berabstürzte und todt am Platze blieb. Ter Bcdaucrnswcrtlic hinterläßt eine Frau und 5 Kinder. — Wie der „Pirn. Anz." miktheilt, fall cs kürzlich zwischen einem bekannten Cavalier aus der näheren Umgebung non Pirna und dem Besitzer eine- dort bcnachbaltcn Rittergutes zu einem Contlikt gekommen sei», der vergangene Woche seinen Austrag schließlich in einem Duell finden sollte. Neide Tbeile hatten bereits ihre Sc.uiidan'cn gewählt; de» Bemülmngen der letzteren toll cS dann aber noch gelungen sein, ein versöhnendes Arrangement ohne Blutvergießen herbeizusührcn. — T n si e 0 o r d » n » n der zivrilc» Kammer, Moiitaa Mlitaqa Mir. Schl»bbcrail,»„g über die Pctiiio» des A»n»si Aimmerula»» tu Treorcu um wcioSIiru»» einer laufende» Unterstützung aus Lctzcnazcit. Tec-al. Uber die Pcli- «io» deo StadiacmeindcratliS zu Netzschkau um Errichtung einer Slpatlnkc das. Desgl. über die lüeschweroe deS N. g. Müller i» Hvtzcudors wcncu ueiweitzerler Schankcouccssion. Detzgl. über die Petition Moritz HciileNo i» vcipzil» um slc- wiitzruug einer Summe zu ttzcilweiser Dcltung seines Verlustes insoltzc der Ueberdrückuntz er. der »zjchovau und Mulde. Schlutztzeraitznutz über die Pcinio» der Lchrcbervercine zu Leipzig, die Rettung vou der r!rttoatz:!osu»g ausgrsctzicu Kinder» betreffe»»^ USittcrrrnn dom 2. März. Varomctcr »ach Oskar Voiolt, WaU- ftrasse l2 ILINttagS,: IL2 Mi»., 1 Mm. gestiegen. Ttzermoiuctroglaptz »ach Reau- mur: Temperatur S"W., nictrigsie Temperittur 1" W., höchsc. ü ° W. Ost- Wind. Bedecke. Elbhöhe in Dresden» 2. März, Mittags: 08 Cent, über 0. Acuilletoik. -j- Kgl. Hostheater (Neustadt). Herr Hübner vom Burg- tbeatcr in Wien setzte ani Connabcnd in dem Lustspiel von Friedrich „Er muß auss Land" als Ferdinand von Drang und in dein dra matischen Scherz „Das Salz der Ehe" von Görncr als Heinrich Wolken sein ans Engagement abziclcndeS Gastspiel fort. Er stellte den jungen Ehemann (Wolken), der sich vor den Tbränen seines ! hübschen Weibchens (von Frl. Tiacono reckt munter gespielt) beugt, j ebenso beweglich dar. wie den vor der bigotten Echmiegermama j zitternden, heuchlerischen von Drang. Beide Figuren erschienen durch die Charakteristik deS Darstellers wenig unterscheidbar, auch vermochte er nicht volle Svmvathie des Publikums zu erringen. -j- Richard Wagner halte ernst eine ergötzliche Begegnung mit der Direktorin einer rheinischen Bühne, welche die „Meister singer" niit Erfolg zur Ausführung gebracht hatte und sich dem ! Meister durchaus nebst ihrem Kapellmeister vorstcilcn wollte. Cie > trat den Komponisten in seinem -Hotel zu Köln nickt gerade bei rosiger Laune. Unvorsichtig Machte die Dame plötzlich die sr>'-pva»tc Frage hervor, ob Wagner nicht nockZo eine komische Over wie die ..Meistersinger" kogiponilt habe? Sofort stellte sich nun des Mei sters guter Humor ein »no er antwortete rasch mit verblüffender Ernstbaltigkcit: „O ja, Madame, eine prächtige komische Oper: „Christian oder Wiesollsic". die müssen Sic geben! Damit können Sie glänzende Geschälte mache»!" — Modeubvief. Wien, am 29. Februar. Meine liebe Hcnnaiice! Zwei Tage »ach'Aschermittwoch! Der Hanswurst lehnt »ist verbundenem Haupte in einer Ziinincrcckc, das lustige Wiener > Vöt'cke» bat dieBüsierkulle übcrgcworfen und ißt Fastciiipeise» meine Freundinnen ruhe» übelgebrunt auf dem Chaiselongue und ich —frcuc i Dick über die dein weiblichenGeschlechic zuweilen eigne, katzenarligc ! Zähigkeit — wähle niit Susanne neue Frühjahrstoiletten aus. Das I ist keine leichte 'Arbeit! Hoffentlich werden wir nicht durch einen jener Besuche gestört, die man am liebsten abweiscn, ließe, hätten sic nacht bereits ihre Visitkarte in Gestalt eines Grußes znm Fenster herein geschickt. Wie oft schon habe ich den Platz hinter den Giair scheiben, den die Regung der Neugier so gern eiliiiehnien läßl, theurcr bonoriren müssen, als alle Logen des Spernhaut'cS. Du weißt vielleicht aus eigner Erfahrung, was ich damit sagen will? Guttnüibig, wenn auch ein wenig svottbercil mustern wir die Vor übergehenden, tauschen hier eine» Blick, dort ein Lächeln ans. Unter der großen Menge, die sich drängt und hcmnn, ist eine Person, deren'Anblick uns besondere Freude bereitet. Ehrerbietig neigt sie i den Kopf, wir erröthen und danken in der angenehmen Erwartung, daß unser guter Stern sie auf die andere Seite der Straße in unser HauS, unsere Wohnung führen werde. Das Schicksal oder der Zn- j fall will cs so: er ist auch schuld, wenn die betreffende Person ein MaStuIinuni ist. Jeden Augenblick erwarten wir das Klingelzeichen, j die Augen sind nur noch halb auf die Passanle» gerichtet; mechanisch ! wird das aufdringliche Znnicken einer Dame crwicdcrt, deren Unter- hailungsgabe uns stets mit Grausen erfüllt, weil sie an einen nu aushörlichcii, aber durchaus unklaren Bach erinnert. Ein paar lange i Minuten sind vergangen; da ertönt wirkt ck die Hausglocke. Das ! Herz schlägt schneller, wir eilen zum Spiegel und überlegen, welch frische Blume dem Aiitoinmcndcn znflüstcrn soll, was die Lippe auszusprechcn füi'chiel. Die Äanmiertran fragt vorsichtig an, otz Madame hente.einpfange. „Natürlich," klingr es etwas ungeduldig zurück. Sic gebt und meldet in wcnig Augenblicken — nickt ihn, dem das Herzklopfen galt, sondern die . plätschernde Bäck,in". „Thcure Freundin, ich tonnte mir nicht vertage», ihre liebenswürdige Aufforde rung zu verstehen, Sic winkten, wie gern unterbreche ich die Piomcnade. Ter Arzt wünscht zwar, daß ich mehrere Stunden , gehe, indcß, was opfert man nicht auf dem Altar der Freund chaft!" ! Was bleibt nach toich arroganten Worten zu thun'i Mau macht j gute Miene znm bösen Spiel, führt die opferwillige Dame znm Sopba »nd läßt ihr Erfrischungen servircn. Während wir uns ! mit der Eniäuichung abzufinden suchen, kramt die gute Frau alle Stattticuigleiteu aus und vergißt dabei, daß die Stunde des Soupers »aber und näher rückt. Schon verstäudigcu wir die Kammerfrau ein zweites Korwert auflcge» zu lassen, da klingelt es abermals und nun kommt Er wirklich, kommt und findet »ns in Gesell chaft einer Schwätzerin, deren Uiigenirtheit eine Verlegenheit nach der anderen hciaiif beschwört. Ter herzliche Willkomm verwandelt sich selbst verständlich in eine cercmonicUe Verbeugung, gleichgültige Fragen werden kühl beantwortet. Die Freundin will nicht merken, daß sie überdrüssig ist, sie räumt das Feld erst dann, wem, der uns fo liebe andere Besuch sich zum Ausbruch rüstet und ihr seine Begleitung aiibictct. Aus Dantbarlcit. gcwissermaaßen als Schlußtableau, bringt sie den Namen deS Herrn mit dem einer Dame in Verbin dung, die wir käugtt mit eifersüchtigem Fiilercsse beobachteten uns das Ende vom Lied heißt: gegemciiigc Mißstimmung, taaclanger Groll. Sobald wir allein sind, macht sich der Äcrger m Tbränen Lust: der Abend ist ganz und gar verdorben, die Katze, der Papagei, Kauimerfrau schließlich die sämmtlichc Diencrichasr leidet mit. ist die Und was rau an Allem schuld ? ... Ei» uuvorsichliger Gruß. D ick» werde mich wohl hüten heute an'S.Fenster zu treten! — Das vgx mir ausgebrcilcte Material, dem ein erster Wiener Klciderkünstler die Notlüge Faeon geben wird, besteht aus feinem Wollstoff, Tuck'. Cbantplli-Taffet, At as und Sammet. Während wir sür leichtere HauSanzügc demnächst mir gestreifte Gewebe acacptircn, werden die Pi oinenadciikostüme mög ichst ei»-, keinesfalls aber mehr als zweifarbig gebasten sein. Der Vortbeit gestreifter Kinder, mögen dictciben nu» leichter oder schwerer Qualität angchören, ist durchaus nickt zu ver kennen. Man bevbackie nur, um wieviel ichmaicr beispielsweise eine korpulente Dame auüsicht. wen» Nücke», Büste und Hüften durch den jetzt so außerordentlich bestcblcn Saminelbandbelatzverziert sint, der lediglich grade, längst der Gestalt Pniausendc Limen arifweisc» Nacht-Telegramm am Kspfe
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