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Dresdner Nachrichten : 15.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-15
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1880
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Es wird eine Wohlthat sein, die man allgemein empfindet. Die Entscheidung steht bei der Albanesevliga. Wird sie sich den strikten Befehlen des Sultans fügen? Auf Zureden von Riza Pascha den Montenegrinern die Thor« Dulcignos öffnen ? Sauer genug wird es jenem tapferen, Unabhängigkeit und Freiheit über Alles liebenden Bergvolke gewiß fallen, dem mehr noch verachteten, als verhaßten Nachbar ohne Schwertstreich Einlaß zu gewähren. Findet noch die Ansicht Gladstone'S Bertheidiger, daß der Sultan verpflichtet sei, Unterthanen niederzu kartätschen, deren einziges Verbrechen darin besteht, ihm Treue zu bewahren und nicht von dem Boden des Vaterlandes lassen zu wollen, den sie Jahrhunderte lang bewohnt? Man muß vielmehr bekennen: ebenso wie der Sultan, geben auch die Albanesen ein hohes Beispiel von patriotischer Verleugnung, wenn sie Dulcigno friedlich den Montenegrinern übergeben. Die Völker Europas sind ihnen zu Danke verpflichtet, daß ihre Entsagung die Gefahr einer allgemeinen Verwickelung verhütet. Am meisten überrascht werden die Montenegriner selbst sein. Es war dem Fürsten Nikolaus in den letzten Wochen unmöglich, Zucht unter ihnen zu erhalten. Einzelne Abtheilungen meuterten, allgemein waren sie des müssigen Lager- lebenS müde, sie sehnten sich nach dem friedlichen Hirtcnleben zurück und verlangten die kärgliche Ernte ihrer unfruchtbaren Kalkselsen «inzuheimsen. Statt dessen fällt ihnen unerwartet eine für sie so werthvolle Frucht wie Dulcigno in den Schooß. In beschleunigtem Tempo hat der Präsident der französischen Republik, Grsvy, seinen Landsitz im Jura verlassen, um mehreren Ministerräthen beizuwohnen. Diese hastige Rückkehr hängt mehr mit der Ausführung des Klostergesetze«, als der wieder geglätteten allge meinen politischen Lage zusammen. Die Kapuziner und Franziskaner einiger Klöster von Paris hatten sich die zunächst überflüssige Mühe gegeben, ihre Pforten zu verbarrikadiren. Da aber die Sprengung der Klosterthüren an dem erwarteten Tage nicht erfolgte, höhnten die klerikalen Blätter die Regierung: es herrsche unter ihren Mit gliedern bezüglich der Ausführung des Klostergesetzes Uneinigkeit, so daß man die Rückkehr Grvoy's und dessen Schiedsspruch habe abwarten müssen. Diese Hetzereien scheinen nur den Zweck zu ver folgen, die Regierung zu einer Mittheilung über ihre Pläne heraus zulocken. Diese aber hat gerade das umgekehrte Interesse daran, das Geheimniß über den Zeitpunkt und die Art des Vorgehens gegen dre ungesetzlichen Mönche bis zu dem Augenblicke zu wahren, wo die Auflösung wie ein Blitz vom Himmel erfolgen soll. AuS Amerika berichtet das Kabel über den Ausfall von Wahlen in einigen Staaten, die für die bevorstehende Präsidentenwahl von erheblichem Interesse sind. Die Wahlen nehmen drei Wochen in Anspruch. Der Präsident der Vereinigten Staaten wird indirekt gewählt. In jedem einzelnen Staate der Union ernennt das Volk zunächst so viel Wahlmänner (Elektoren), als der Staat in beiden Häusern des Kongresses zu Washington zusammen Senatoren und Abgeordneten (Repräsentanten) besitzt. Am ersten Dienstage des November, diesmal also am 2. November, wählen dann düse Elektoren auf schriftlichem Wege den Präsidenten der Republik. Die Wahlzettel werden versiegelt von den einzelnen Staaten dem Präsi denten des Senates nach Washington geschickt, der dann im December in öffentlicher Sitzung beider Häuser die Wahlurkunden entsiegelt und die Stimmen zählt. Das ist aber nur eine Formalität. Man weiß bis zum und am 2. November genau, wie viel Stimmen jeder Bewerber erhalten hat; es ist bei der Strenge der Parteidisciplin undenkbar, daß ein Wahlmann anders abstimmt, als die Partei befiehlt, die ihn wählte, daß er „umfällt". Die Parteien müssen demnach Alle» aufbieten, eine möglichst große Anzahl ihrer Anhänger als Wahlmänner durchzubringen. Der Wahlkampf ging diesmal scheinbar nicht so hoch wie früher, die Wahlagitation förderte Anfangs nicht so viel „Unrath" zu Tage, wie sonst. Auf einmal kam eS in dem Staate Indiana anläßlich der Wahlagitation zu blutigen Scenen. Der Ausfall der Wahlen gerade in diesem Staate galt nämlich als wichtig, ja als ausschlaggebend für die ganze Präsidenten wahl überhaupt. Beide Parteien zeigten sich sehr zuversichtlich, doch schienen die Demokraten diesmal in den nördlichen Staaten besser organifirt al» je zuvor. Sie verfügten über größere Summen als »uvor, wa» eigentlich Verwunderung erregte, da die reichen Fabrikanten, die für Auftechterhaltung der jetzigen hohen Schutzzölle sind, fast ausnahmslos in den Reihen der Republikaner sind. Nun meldet das Kabel, daß in Indiana die Republikaner siegreich warm. Dieser entscheidende Sieg wird die zweifelhaften Staaten zu Gunsten der Republikaner mit fortreißen. Da sie auch in Ohio wie früher mit großer Mehrheit siegten und in West-Virginien eü zu einer stattlichen Minderheit brachten, so ist e» noch nicht ausgemacht, wiewohl ziem lich sicher, daß in dm Novemberwahlen der Kandidat der Republik kaner, Garfield, den Sieg davonträgt über den demokratischen Eaw didaten General Hancock. In Süddeutschland hat die Reise des preußischen Generalaudi teur, Herrn v. Oehlschlaeger, ziemliche Beunruhigung hervorgerufen, welcher namentlich die bayrische Presse erregten Ausdruck verleiht. Diese Reis« bezweckt, die süddeutschen Staaten zur freiwilligen Auf gabe ihrer Reservatrechte in dem Militär-Strafprozeß zu bewegm. Preußen will da» MÜitär-Strafverfahren einheitlich regeln. Der Keitlichkeit hergestellt werden soll? Augenscheinlich plant man die schablonenhafte Uebertragung des preußischen Verfahren» mit allen feinen tief und schwer empfundenen Mängeln auf da« ganze Reich. Sachse« mußt« 1866 «ine treffliche Militär-Strafprozeßordnung, di« allen Interessen de» Dienste« und der Mannszucht gerecht wurde, ohne die Humanität außer Augen zu lassen, wie so manches andere werthvolle Recht dahingeben; die süddeutschen Königreiche retteten sich jedoch ihre besonderen Militär-Strafprozeßordnungen. Die bay rische hat bekanntlich außerordentliche Vorzüge. Sie hat das Prinzip der Oeffentlichkeit, was in Norddeutschland, wo das geheime Ver fahren obwaltet, besonders mißliebig empfunden wird, da nur durch die Oeffentlichkeit vor den Würzburger Gerichten die schmachvollen Soldatenschindereien bekannt wurdm. Ferner setzt Bayerndie Militär gerichte ausGeschworenen (Militärpersonen) zusammen, die eine bessere Garantie für unparteiische Rechtsprechung bieten, als die preußischen Militärgerichte. Endlich darf in Bayern der angeschuldigte Militär einm Bertheidiger aus dem Civilstande wählen, der natürlich unab hängig ist. Nun soll Bayern bearbeitet werden, eine so ausgezeich nete Militärprozeßordnung aufzugebm, um die preußische anzu nehmen. Hiergegen aber stehen alle Parteim ohne Ausnahme, sogar die Nationalliberalen, zusammen. Selbst Diese sehen ein, daß der bayrische Partikularismus dieses Reservatrechts wohlbegründet ist, und sie fordem den Kriegsminister auf, dieser neuesten Berliner Zu- muthung: einen Rückschritt zu machen, blos um die Schablonen- Einheit herzustellen, ein entschiedenes Nein entgegenzusetzen. Deutschland begeht heute ein hohes Fest: die Weihe des Kölner Domes. Das großartigste Bauwerk der Neuzeit ist vollendet. Die Thiirme des Domes steigen wie ein steinerner Hymnus des mensch lichen Geistes in die Wolken. Wem es vergönnt war, oben in der Höhe unter den meisterhaften Gebilden zu schwelgen, unter dm Schwingungen der gewaltigen Glocken, unter dem Reichthume der Figuren und Ornamente, die in monumentaler Schönheit die Thürme auf ihrem Gange zun, Himmel geleiten, hindurch auf die tief untm ruhende Stadt zu blicken, der wird erfüllt von gewaltiger Ehrfurcht vor dem Meister, der den Riesenbau zu denken gewagt hat. Keine Urkunde noch Chronik nennt den Namen dieses erlauchten Bau meisters. Es war aber auch ein erhabmer Gedanke, das verlassene Bauwerk zu vollenden. Beide christliche Confessionen haben dazu rühmlichst beigetragcn und verkörpert steht nunmehr da, was der kernechte deutsche Maßmann vor 40 Jahren sang: „Wachst. Ihr kühnen ZwIllingSthürme Und in später Zukunft Stürme Leuchtet als der Eintracht Bild." Es ist aber eine schmerzliche Wahrnehmung, daß die Domweihe erfolgt in Gegenwart de» deutschen Kaisers, der Fürsten und der Häupter unserer Volksvertretung, ohne daß der Erzbischof des köst lichsten Gotteshauses celebrirt. Dahin hat es der unselige Kultur kampf und nicht zum Wenigsten die Unduldsamkeit und Herrschsucht der Klerikalen gebracht. Wäre es bloßer Zufall, daß 1880 wieder gilt, was Maßmann 1840 beklagte? ( ' In dem hohen Kölner Dome An dem beii'gcn dcuiscven Strome Steht der Siy des Bischofs leer.. Sitz beö Segens und der Predigt -- Sollst Du ewig sein erledigt? Findet sich kein Hirte mehr? Weg mit diesem trüben Bilde! Es erfülle sich, was derselbe Dichtermund sang: Stiles harrt der heil'aen Weibe. Deutscher Glaube wird der Laie, Deutscher Treue Priester sein. Und die Völker werden kommen Zu dem Stern, der neu entglommen An dem Dom zu Köln am Rhein! «niesle Tele«ramme »er..Dresdner Nack»ri»ten." Berlin, 14. Oktober. DieSteUverlretung des noch Immer beurlaubten deutschen Gesandten in Dänemark, v. MagnuS, bat neuerdings der ctatsmaßtge LegationSsekretär Grat o. v. Goltz anstelle vcS bisherigen InterimistischenGeschäMrägerdv.Kider- lrn-Wächter übernommen. Oesterreich. Von inspirlrter Seite verlautet, der Fürst von »Montenegro dürfte am Beeinflussung von Deutschland unv Oesterreich nach ver thatsächlichen Uebergabe Dulcigno» aus jede wettere Gebietsabtretung tormell »Verzicht leisten. Paris, 14. Oktober. Die Kammern treten am «. Novem ber zusammen. Konttantinopel, 14. Oktober. Der englische Botschafter Göschen hat gegen da» Anbalten eines englischen Schiffes bei Samos, weil dasselbe die Gebührenzahlung verweigerte, Protest erhoben. Washington. l4. Oktober. Der Bericht deS Finanz. tirectorS veranschlagt den Gesammtbetrag der Im Lande ümlau» senden amerikanischen Münzen mit 87» Millionen Dollars Gold und 15» »Millionen Dollars Silber, was einer Zunahme von 88 Millionen Dollars Gold und 8? »Millionen Dollars Silber seit dem Juni l8?i> glrichkommt. Außerdem sind in Barren 68 Mil lionen Gold und 51 »Millionen Silber im Staatsschätze vorhanden. Berliner Börse vom >4. Oktober. Die heutige Börse er- dffnete etwa» nirvriger als gestern und befestigte sich dann wieder etwa» au» Grund besserer Pariser Melbunaen. Von dem Ge» schäitSausschwung brr letzten Tage war wenig mebr zu bemerken, da derselbe ia weniger infolge innerer und wirtbschaitllchrr Grünte als durch die politlirven Ereignisse bervoraerufcn wurde. Die andauernd bohrn Grtretdrprelse Infiniren zudem auch die ontbörle ungünstig. Russische Valuta waren wieder etwas höh« . Credit ».Franzosen ie:<M.schlechter. Von i, Dresdner Bank, Leip- ... GuMabl l- l'/rPrvr.), Schönherr (— 1'/» Proc.) und ZIwmermann Abstriche. Dagegen zogen an äproc. Rente». Sächs. Bank. Körner, welch letztere fortwährend auf- und niederschwanken s-i- 2^ Proc.), Wiede (Z- 2 Proc.), Stickwaschinen. Hartmann, Nähiaden und Frisier. Lokales and Sächsisches. - Ihre Majestät die Königin ist glücklich in Venedig angckominen. Die hohe Frau nimmt dort einen mehrtägigen Ausentvait. - RcgierungSassessor 1),-. Want« g ist zum Regserungsrath ernannt werden; die »Bezirks - Insrectoren Eduard Trauert,, Zwickau, »Moritz Neuhanßer In Chemnitz und Jul. Brück ner in »Bautzen haben das Dirnstpräbikat „Struerrath" ln der V. Klasse der Hofranaoednnna erbauen. — I)r. Nobde. Professor an der Forstakademie zu Tharandt, bat die kgl. schwedisch-norwegische »iittcrdekoration des Nordstern- Ordens, der Hostheater-Chorsaugec Iligen hier das allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — »Man erzählt sich in hochgestellten Kreisen: unser König habe gelegentlich seines »Besuches bei», Kaller von Oesterreich bewirkt, baß derselbe seinen Sohn, den Kronprinzen Ru - doli beauftragt habe, der Weihe des Kölner Doms bcizuwohuen. Derselbe würbe von »Brüssel dahin kommen. — Der Reichstagspräsibent Ackermann ist gestern zur Thrtlnahme an der Dombauweibe »ach Köln abgcrcist. — Der Prinz Franz vonTburn und Tartö isi am Mitt woch Abend von »Berlin kommend hier cingcti offen. Der PU»z begiebt sich von hier aus nach RegenSburg. — Aus »Anlaß der Begehung der 50jährigenBürger- jübel sei er ging dem privatlsireuben Böttchcrmcistcr Herrn Cari August Lev in auk der große» Schießgasie gestern ein Glückwunschschreiben des Ratbcs unv der Stadwcrordiicie» zu. — Mit Genehmigung des Herrn Kriegslist,,istcis besichtigte gestern ein französischer Jägervisizier. Namens Schmitz, die militärischen »Baulichkeiten und Einrichtungen der »Albertstadt. — Gestern früh besichtigte eine Kommission, bestebenb aus den Herren ReglerungS - Rath von Bose iin Vertretung des beurlaubten Herrn Polizeipräsident Schwauß), Stadtrarh Gra- bowSki, Oberingenlenr Manck. Feuerlöschdirektor Ritz, sowie den obersten Beamten der Gas- und Wasserleitung, den Trakt der neuen Pserdedahnltnik Freibergerplay-Löbtau-Neuer Annenklrchhos. deren Bau nun unverzüglich in »Angriff genommen werden soll. — Der Gemeinnützige Verein wird auch in dieiem Winterhalbjahr wieder einen Chklus öffentlicher »Vorträge in dem ihm von dem Stadtverorbncten-Kollegium überlaffcnen Saale LandhauSslraße Sir. 4 abhaltcn. ES ist dem Ausschuß für diese Vorträge gelungen, ein sehr interessantes und reichhaltiges Pro gramm auizustellcn und die anerkannt tüchtigsten »Vertreter der Wissenschaft und Kunst in unserer Stadt als Redner zu gewin nen. Die Vortrage werden wie bisher Donnerstags Abendö pünk- lich 8 Uhr abgehalten und sind öffentlich, k. h. iür Jedermann ohne Zahlung eines Eintrittspreises zugänglich. Die Reihe der Vorträge wird am 4. November Herr Hosschauspieler Kvberstein mit: „Der Dichter des Frühlings, E. von Kleist" beginnen. Hierauf werden folgen: Herr OderlanbeSgerichtörath Wengler: ..die Zins- und Wucherwage"; Herr Oberlehrer Welkenbach: „die Passionsspiele zu Oberammergau"; Herr Pros. vr. Drude: «bas gegenwärtige und vergangene Pflanzenleden der Nord - Polar länder"; Herr Handelsschullehrer I)r. Bachel: „daS Leben b«: Herzogin Elisabeth Charlotte von Orleans am Hole Ludwig XI V.". Herr Geh. Rcg.-Rath Pros. Böttcher: „die deutsche Leincninbu- strie"; Herr Pros. vr. Fritz Schultze: „die Grundgedanken deS Materialismus und ihre Kritik"; Herr »Med.-Rath vr. Bircv- Hlrschseld: „lieber bte schwedische Slösskol (Arbeitsschule)"; Herr Prot. vr. Freiherr von der Ropp: „die Deutschen bet ihrem Ein tritt in die Geschichte"; HerrArchidtokonuSHeyde: „HanS Sachs"; Herr Baurath Pros. Heyn: „Unser Stubenosen"; Herr Privat- docent vr. Schefflcr: „daS französische Volkslied"; Herrvr. mock. Hübler: „über Luit-Kurorte". — Da diese Vorträge IcbrnfallS wieder die lebbasteste Betheiligung deS Publikums finden werben, so ist bei dem beschränkten Raume im Stadtverordnetensaale nur zu wünschen, baß auch diesmal Kinder und balberwachsene junge Leute sich von diesen Vorträge» des Platzes wegen möglichst sernhalten, zumal dieselben tm Allgemeinen für Erwachsene be stimmt sind. — »Wie weit eS der Mode - KuItuS gebracht hat, möge nachstehende Notiz erweisen, welche nicht ohne Entrüstung mitge- theilt wird: „ES werben gegenwärtig „Damenhüte zum Erröthen" wtragen, welche natürlimerweise Pariser Ursprungs sind. Lie- eiben sind iolgendermaßen konstruirt: »An denBintebändern der selben befinden sich aui der inneren Seite rin paar kleine Stahl- kiappen, weiche, sobald die Trägerin des Hutes den Kops senkt, oder sich verneigt, die Arterien an den beiden Schläien drücken, was soiott daS »Blut in die Wangen treibt. Welches deutsche Mädchen betau erst Stahlklappen. um über die Zumutbung. solch' einen Hut zu tragen, nicht auS freien Stücken zu erröthen?" — Eine Erbschaft von 42 »Millionen Thalern ist ein Ge genstand, zu dessen Erlangung wohl Mancher alle seine Krä'te einzuietzen bereit sei» würde. Es wirb deshalb auch Stiewcind In Verwunderung setzen, wenn eine junge Da,„ e auö Dres den, welche sich seit einigen Wochen zur Erreichung dieses Zieles in Berlin aushält, nachdem dieielbe bereits persönlich in Holland und Batavia gewesen, um den genannten Schatz vermöge ihrer Erbansprüche zu reklamiren, nunmehr die möglichsten Anstren gungen macht, um durch Vermittlung hoher Behörden das ge- steckte Ziel zu erreichen. Die große Erbschalt soll von einem Schiffökapltain, Morgenstern, in den holiändiiehen Kolonien, leider schon vor etwas langer Zelt, nämlich in, Jahre N«»5. hinterlassrn worden sein. Die Erben desselben, eines geborenen Deutschen, haben bis jetzt nicht mit Sicherheit ermittelt werben können, resp. hatten die sich aus den geschehenen Ausruf Melden den «bre Ansprüche nicht bestimmt nachzuweiien vermocht. Kräu- n L. auS Dresden glaubt nun. nach Ueberwindung von tausend Schwierigkeiten, die »Beweise erlangt zu haben, um den Nachweis führen zu können, baß sie. nebst einer Anzahl Singchöiiaer. die richtige Erbin sei. Falls die von der jungen Dame sehr stark ge nährte Hoffnung sich erfüllen und nicht etwa in Lust auslösen sollte, bürste rö derselben an Freiern nicht fehlen. — DaS »Ausbleiben deSHanviungöbtenerS St., wel cher am Sonnabend einen Extrazug von »Berlin nach Leipzig be- nutzte, um sich vie Messe anzuschen, erregte bei seinem Prinzipal große Besorgnis,-. Bis Dienstag Nachmittag fchlie tcde Nachricht von dem Vergnügungözüglcr. da tras endlich folgender »Brief von «hm rin: „Geehrter Herr Che«! Nachdem «ch vier Jabre In der Lehre und bereits zwei Jahre a'S CommiS Tüten geklebt, Ro sinen gewichst und Heringe gebändigt habe, sehe Ich erst hier aus dem großen Meßpiatze rin. daß ich von der Natur zu anderen Dingen auserlesen bin. Ich habe mich bereits in einer Menagerie anstellen lassen, der Director verspricht sich gute Geschälte mit mir. Bitte, senden Sic mir den Rest meines Gebälkes - i> M. 75 Pf. — sowie meine Sachen zu meiner Schwester nach der »Avaibcrt- straße. Bitte meinen Austritt nicht übel zu deuten." (?) (L. Tabl.) — Vorgestern schwankten sieben schwerbelatene Mb» bel wagen durch die innere Stadt nach dem Leipziger Bahn hof zu. un, per Bahn nach der dänischen Hauptstadt gebracht zu werden. Dieselben enthielten den Hanöbalt des früher hleraccre- .dittrt gewesenen österreichischen Gesandten. Freiherr» von Fran kenstein . der bekanntlich vor einiger Zeit nach Kopenhagen ver setzt worben ist. und wirv der Transport von dem Jnhcwer deS hiesigen Speditionö- und Verpackungs-Instituts, Fcterer, begleitet, unter dessen Leitung sowohl die »Verpackung erfolgte. «IS auch die Ausladung an Ort und Stelle geschehen wird. — Die Mostzeit wird diesmal kurz sein, da auch die Traube» - Ernte sehr kara war. In Schanpt'S Meinhandlung
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