Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186709253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-09
- Tag1867-09-25
- Monat1867-09
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.09.1867
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
da» »d, Schuster rum, weil ast gelernt, behandeln, anständige kurze Zeit, nicht, das haben, sieh welche ich ich kommen echt, wissen ge Du eS es mir ge- , gestrigen » Beweise sagen wir )ank. «67. Bier jetzt i aus dem onen her- uoch von eeu enga- ? Töpfer iann nach 1867. !^ranz vertangl kannst Du wrmachen. -aßen-Ecke kenstation; sino er- >klen, see- vivl die Gas rein Wei- Borstadt r heraus- Ammon- «lueN :inst der Gaiome- ten Platz l«». wel ch. -erzeugen, rei. rdluZl. d Stunde and zwar ,asse; da nner das öruß von Ehemann, ung ein» r jungen ler Gage hrer tag» crordent- ihr ver lern aber innt. — Blatt. lieget s. z. arm, " Herrn egenfeste, ver Elbe ten am georgen» Gündel, . 21c. s>nul »I7>ür dH! . ^rfcheist. «glich früh 7 IW. Avferat« »«wen angmvmm«! li»«bend»«,»on». tag» bte Mittag» 1» lldr: Marien gras, t». »q«i-.t» d»l Blatt« I»d»««M« ersolgrrtch« v«wr«ttm»^ tttZ mttzP I kör »dick ich m 7»I»»«U„>> ^ ^ ^„isj'1 simz ttchlck önu NU Nd N'/PNUV'MMIZ) tia, ttlii I «o« '!> ,<<,>«, VirrtrltSbküch « »igr bei mieotgeldkicherkt«« fenivg in'« Ha«» Durch dt« KSntgl Po» ÄieN.IILbrlich 22 Rgr Lin^iu« Rumrnera i Siq, Tageblatt M Auterhaltung M MschiiMmM- Nuflag«: 14,000 Muredacteur: LhroLor -rodifch. Avserateri preis«: Mr den Raum «tu»? zrkpalituell Zeit«: - Ngr. UM«r„Sing«- !a«dr di« A«tt, » K»r Sr»« «ch UiD«»H»« b«r H«ra»»»,b«r: Elepsch «k Netchardt« — «eraurw»nltch«r R»d«rt«»i: IlllKtS Rrtchard^ DfeSben, dex 25 September. — Die v.on mehreren Ausstellern veranstaltete Lotterie von Chemnitzer: Ausstellungsgegenständen scheint sich eines all gemeinen Bechalls zu erfreuen, den-! die ausgegebenen 20,000 Loose sind bereits vergriffen. Die Unternehmer haben inAolgc besten beiv. Stadtralh die Genehmigung nachgesucht, weitere l 0,000 oder 20,000 Loose emittiren zu dürfen, wozu auch die Einwilligung Seiten des Ministeriums wohl als gesichert anzu nehmen ist. Sämmtliche Gewinne, bis auf den kleinsten Ge genstand herab, sollen einen vorwiegend praktischen Werth haben und im bescheidensten Falle mehr kosten, als das Loos. Bon der Brutto - Einnahme gehen 5 Procent für den Loosverkäuser und 5 Proc.nt für Druckkosten, Porto re. ab, während der Rest von 90 Prccent zu Einkäufen verwendet werden soll. Laut Bekanntmachung des AuSstcllungüausschusseü ist von jetzt ab für jeden Sonnabend das Entree m der Fnvustric-Halle auf 5 Ngr. ermäßigt worden. — In unsre er gestrigen Bummer gedachtem wir eines Billctdicbstahls bei der sächsisch böhmischen Dampsschissfahrts- GeselUchaft, der in den letztvergangenen lagen hier entdeckt worden sei. Wie wir nachträglich erfahren, beschränkt sich der Diebstahl nicht auf einzelne Billets, die gestohlen worden wären, vielmehr sind ga:-:ze Bille'bogcn in ziemlich zahlreicher Menge in Frage, die mittelst Nachschlüssels fowie mittelst Eindrückens einer Fensterscheibe und Einsteigeno in die Niederlage, worin sie aufbewahrt waren, entwendet und in der Stadt an mehiere Personen zum Weiterverkauf abgegeben worden sind. Bei den Diebstählen sind hauptsächlich ein vormaliger Hausmann und ein früherer Eonducteur der Gesellschaft als Urheber anzusehen. Nachträglich haben noch andere Bedienstete der Gesellschaft an dem Berlriebe der Billet« Theil genommen. Natürlich wurden die BilletS zu weit billigeren Preisen verkauft, als sie an der Kaste kosten. Man spricht von nicht weniger als sieben Per sonen. die sich in dieser Sache in Untersuchungshaft befinden sollen. — — Wie im heutigen Jnscratentheile zu lesen, beabsichtigt der D< putirten - Verein eine Versammlung aller Krankenkassen- mitglüder zu veranstalten, mithin auch derjenigen, welche gegen über dem Gewerbegesetz durch eaü starre Festhallen om alten Jrmung'zwange ausgeschlossen worden sind, wenn sie bei einem nicht zur Innung Gehörenden cn beiten. Es ist zu wünschen, daß ore Betreffenden sich zahlreich belheiligen, um den genannten Verein in seinem guten Zweck Uästig zu unterstützen. Der Verein hat sich die Ausgabe gestellt, dre immer bedenklicher wer denden Streitfragen über das Krankenkassenwesen zum "Nutzen sowohl der viel damit belästigt werdenden Behörden, als auch »orzttglich der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf gesetzlichem Wege zu lösen. Wie »vir gehört, ist die Angelegenheit bereits beim l. Ministerium zur Vorlage gekommen und soll auch im bevorstehenden Gewerbevereins Eongresse besprochen werden. —^Wiederholt haben wir in jüngster Zeit Veranlassung genommen, unsere Leser vor der Annahme falscher, auch hier coursirendech Gerdstücke zu warnen. Erne neue Veranlassung hierzu wird uns dadurch gegeben, daß, wie wir hören, ein hiesigtk Gewerbetreibender vorgestern versucht hat, ein falsches, größeres Geldstück an einer öffentlichen Easse auszugeben. Trotzdem, daß der betreffende Cassirer ihn auf die Unechtheit des Geldstückes aufmerksam gemacht und vor weiterer Veraus gabung desselben verwarnt hat, so hat der Betreffende es den noch versucht, das fragliche Geldstück noch an selbigem Tage an einer anderen Verkaufsstelle auözugebm, er ist jedoch hier bei der Behörde in die Hände gefallen und wird sich nunmehr wegen wissentlicher Verausgabung fatschen Geldes zu verant worten haben. — Am Sonntag Nachmittag war an den Büffets und BierauSgaben im Feldschlößchen ein derartiges Gediänge, daß nur mit großer Mühe ein GlaS Bier zu erlangen war. Da konnte man denn auch beobachten, wie der Durst den Menschen »um Zorn hinreihen kann. Ein junger Mann arbeitete sich, zwei volle GlaS Bier in der Hand, durch dm Menschenknäuel wieder heraus, als ihm der Ellenbogen eines Nebenmanne» ein Gla« Bier umschüttete. Sofort schwoll die ZornSader des Bier-Erobere» und in die Worte ausbrechend: „Sie R h, haben Sie mir das eine Glas ausgeschüttet, da habm Sie auch da» andere!" goß er seinem Nebmmann das zweite volle Gla« über dm Kopf. — Zu solchen Heldmthatm kann den Menschen der unterdrückte Durst Hinreißen! — Einen geharnischten „Tagesbefehl" erläßt der Com- mandant der Communalgarde zu Annaberg im dasigm Wochen blatt«: „Die Communalgarde, wclchezeither bei Ausbruch emeS Feuers dm längsten und schwersten Dienst gehabt hat, ist in neuerer Zeit von denen, welche kaum die Jünglingsschuhe auö- gezogen habm und erst unlängst im Gemeindeverband aufge- nommm wurden, stark verletzt und getretm worden. Mann schaften! laßt Euch dadurch nicht beirren, haltet fest an Eurer Instruction so lange Euch der Dienst übertragen ist. Kommt bei Ausbruch eine» Feuers herbei und verletzt Eure Pflicht nicht, sondern schützet Hab uns Gut Eurer Mitmenschen wie ihr schon viele Jahre mit Ausdauer gethan habt." — Schcumm! — Die gestern (Dienstag, im k. Hoslheater staltgefundme Vorstellung des „Freischütz" ist nicht, wie mehrfach angenom men wurde, die dreihundertste, sondern erst die 299stc an unsrer Hofbuhne; die dreihundertste Aufführung wird mit neuer Ausstattung sin Monat November erfolgen, bis wohin auch die frühere Repräsentantin der Azathe, Fräulein Hönisch, aus Paris zurückgekehrt sein wird. — Aus dem Garten des Restaurateur Pictzsch in Rohrs- dors bei Wilsdruff wurden uns gestern mehrere Knospen eines Apfelbaumes zugeschickt, welcher jetzt in voller Blüthe steht. — In Dohna wurde am Montag das alljährliche Schü tzenfest abgehalten, wobei es Brauch, daß beim Einzuge der Schützen auf dem Fcstplatz Böllerschüsse gelöst werden. Durch den ziemlich starken Wind war das Pulver vom Zündloche des einen Geschosses verweht worden, infolge dessen der mit dem Laden beauftragte Slcohhutfnbrikant Schramm nochmals Pulver ausschütten wollte Leider mochten doch noch einige Körnchen Pulver im Zündloche geblieben sein, welche sich in dem Au genblicke entzündeten, wo Schramm eben nochmals ausschüttete, so daß ihm durch die cxplodirende Pulverflasche die lenke Hand weggerissei, wurde und die Glasscherben im Gesicht flecken blie ben. Der Unglückliche ist auf dem Transport nach dem Pir- naer Stadtlrankenhause verstorben. — Kür eine angebliche Wittwe mit sieben Kindern, die in den nächsten Tagen aus ihrer Wohnung herausgejagt wer den soll, wenn sie bis dahin nicht ihren schuldigen Miethzins b. zahlt, wird jetzt in den vornehmen Familien hiesiger Stadt mittelst eines Crrculars gebettelt, das ein unbekannter Mann, der sich für den Beauftragten der Frau ausgrebt, herumträgt. Wir wollen nicht unterlaßen, darauf aufmerksam zu machen, daß das ganze Manöver auf einen Betrug hinauszulaufen scheint, da sich die im Circular enthaltenen Personal- und Woh- nungsangadcn der angeblichen Wiltwe auf eingezogene Erkun digungen nicht bestätigt haben. — — In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend voriger Woche sind unbekannte Diebe in die Parterrewohnung eines bei Freiberg gelegenen Rittergutes eingcbrochen und haben dort eine goldene Ancrcuhr mit Kette und diverses Geld, insbeson dere mehrere Coupons von königl. preußischen und königl säch- i fischen Ltaatspapieren gestohlen. — — Im sogenannten Picschncr Winkel ist gestern Vormit tag der Leichnam des fünf Jahre allen Sohnes eines Schiffs eigners aus Klein-Mittenberg, welcher am 18. d. M. von einem Kahne unterhalb der Augustusbrücke in die Elbe gefallen ist, «ufgefundrn worden. — Bezüglich des gestern erwähnten Excefl.s, wctchcr durch die höchst ungerechtfertigte Parteinahme des Publikums für Aepfel stehlende Gassenbuben am Sonntag Nachmittag beim Feldschlößchen herbcigeführt wurde, ist zu erwähnen, daß nicht der städtische Einnehmer, sondern ein hiesiger Bürger die Kna ben sestzunehinen versuchte, sich aber vor dem ihn deshalb be drohenden Menschmschwarm nur durch Flucht in das Einneh- merhauS retten konnte und dadurch die Intervention des Ein nehmers herbeigcführt wurde, welcher nur mit Muhe das Ein werfen der Fensterscheiben verhindern konnte. — Die auswärtigen Federviehhändler, welch« früher mit ihren Körben zwischen die hiesigen Händler auf dein Allrnarkte eingereiht waren, haben seit einigen Tagen ihre Verkaufsslände auf dem Antons platze bei dem Postgebäude) ausgeschlagen, wo ihnen zugleich ausreichend Platz geworden ist, ihre Waare den Käufern ordentlich vorlegcn zu können. Auch Hasen cund Rebhühner) find bei diesen Verkäufern auf dem Antonsplatze zu Habens — In Naunhof erhängte sich ein 0/jähriger Handarbeiter; in Wurzen ein verheiratheter, aber kinderloser, im 31. Lebens jahre stehender Maurergeselle und in Flößberg die 30 Jahre alte Ehefrau eines WirthschaftSbesitzers, die Mutter dreier Kin der. — In WickerShain bei Geithain stürzte ein 70 Jahre alter Gutsbesitzer vom Scheunenbalken auf die Tenne herab und starb zwei Tage später an dm hierbei erhaltenen Verletz ungen. — In Schmölln bei Wurzen fiel ein circa 7 Jahre altes Mädchen beim Spielen mit anderen Kindrn in die Mulde und ertrank. — Auf gleiche Weise kam in Hermsdorf bei Döbeln ein 2 ^jähriger Knabe umS Leben, indem er in einen schlecht verdeckten Brunnen stürzte und darin ertrank. — Als Eigmthümlichkett ist e» dm Prämiirten erschienen, daß die Diplome des königlichen Ministeriums des Innern, welche der Herr Minister dm Bevorzugten der Chemnitzer Aus steller persönlich einhändigte, die Unterschrift des Ministers und da» Äegel des Ministeriums entbehren. Man ist allgemein der Ansicht, daß bei einem derartigen Dokumente die Unterschrift nebst Siegel nicht fehlen sollte. Wie viel der Sonntagsdienst der Leipzig-Dresdner Eisenbahn bezüglich drS LocalverkehrS von Meißen nach Dres den zu wünschen übrig läßt, mußte das Publikum am letzten Sonntage wieder zu seinem Schaden erfahren. Hunderte von Menschen, welche dm fahrplanmäßig um 7 Uhr 5 Minuten Abends vor der Haltestelle Nadcbeul eintreffenden Meißner Zug zur Rückfahrt nach Dresden benutzen wollten, mußten sich ge fallen lassen, oaß der Zug die Haltestelle ohne Aufenthalt pas- sirte, und wurden dieselben erst mit dem solgendm Zug gegm 9 Uhr befördert. Es ist dies innerhalb eines MonatS bereits zum zweiten Riale geschehen und verdient daher um so mehr eine öffentliche Rüge, als die Bahnbeamten bei dem großen Zudrange, der bereits im Laufe des Vormittag« zu dm Mah ner Zügen stattgefunden, und der z. N. bei dem ^0-Uhr-Zuge eine Verzögerung des Abgangs uin mindestens eine Viertel stunde zur Folge gehabt hatte, sich füglich sagen mußten, daß die am Abende nach Dresden zurückgehmden Züge eine ent sprechend große zum Theil auch schon nach der Zahl der auS- gegebenen Tagesbillets zu beurtheilende- Menschenmenge zu be fördern haben würden, und wenn sie dies nicht voraussahen, gab es etwa in Meißen und CoZwig keine Telegraphen'? Wa rum kommt denn ein solcher Uebelstand eben nur auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn und nicht auch auf den Staats bahnen, insbesondere nicht aus der Sächsisch-Böhmischen Bahn vor, die doch des Sonntags bei günstigem Wetter mmdestenS eben so große Menschenmafsen zu bewältigen hat ? Fehlt es der Leipziger Bahn etwa an den nöthigen Betriebsmitteln? Jedenfalls sollte man bevenken, daß die Bel,.', uni de« Publi kums und nicht das Publikum um der Bahn willen da ist, und daß dem einträglichen Monopol der Gesellschaft die Verpflich tung derselben, dem jeweiligen Bedürfnisse des Verkehrs zu ge nügen, und das Recht des Publikums aus unbeschränkte fahr planmäßige Beförderung gegenübersteht. — Am Donnerstag rst in Nossen von einem Postwagm ein dreijähriges Mädchen überfahren wordm. Das Kind hat wärterloS auf der Straße gespielt. Aussicht auf Erhaltung des Lebens war nicht vorhanden. — Am Montag Abend gegen 9 Uhr ging die Ziegelei in Zschieren bei Dohna in Flammen aus. — Oesfentliche Gerichtssitzung am 23. Septbr. Julius Horn Schulze, 38 Jahr alt, ist der Widersetzlichkeit angeklagt. Am 16. Noo. 1865 sollte eine Auspfändung we gen rückständiger Kosten bei Schulze vorgenommen werden. Die betreffenden Executoren verfügten sich daher in die Woh nung Schutzes. Das L quidum wurde angegeben und zur Bezahlung desselben aufgefordert. Da nun die Bezahlung nicht erfolgte, wurde die Instruction zum Auspsänden vorge legt und zur Auspfändung geschritten. Der eine Exccutsr wollte ein Sopha ansiegeln, aber Schulze schob ihn weg, als nun zum zweiten Male der Versuch zum Ansiegeln gemacht wurde, soll Schulze nach den Angaben der Ezucutsren eine Pistole vom Sccretair genommen und gegen dm ei nen mit den Worten gerichtet haben, wer Etwas angreist, den schieße ich nieder. Schulze stellt dies in Abrede, diese Aussagen seien ganz aus der Luft gegriffen; allerdings sei er böse gewesen, weil er schon bezahlt gchabt habe und die Quittung vom Erecutor nicht respectirt worden sei. Schließlich bezahlte die Frau das Liquivum. Ein zweiter Fall der Widersetzlichkeit fand am 19. Juni 1867 statt. Düfllben Exccutoren begaben sich an diesem Tage zu Schulze, um eine Auspfändung für eine Schuld von 18 Thlr. vorzu nehmen. Da soll nun Schulze mit gehobenen Händen und ge ballten Fäusten und ganz aufgeregt in die Stube gekommen sein und gesagt haben: wehe Dem, der Etwas angreist, ich haue Alles zusammen. Es wurden nun zwei Dienstleute rcquirirt, welche die abzupfändenden Sachen fortschaffen sollten. Diese wollte Schulze zur Thüre hinauüwerfen und faßte auch bereits den Einen bei den Händen. Später schloß Schulze die Thüre zu, sperrte die Bethciligtcn ein unv verhinderte so die Exccutoren, der amtlichen Verfügung nachzukommen. Denn nachdem erklärt wurde, die Exccution nicht vorzunehmcn, wurde erst die Thüre geöffnet. Schulze stellt die Einsperrung nicht in Abrede, will aber die Instruction des Executorö nicht anerkannt haben, weil sie nicht untersiegelt sei; auch habe er eine Drohung nicht gegm Persönlichkeiten ausgesprochen, sondern gegm Sachen, dmn er habe gesagt: ehe Etwas fortgeschafft wird, haue ich eü zusam men. Die Exccutoren beeideten ihre Aussagen. Staatsanwalt Lusft hält den Beweis der argen Widersetzlichkett auf Grund von Art. 142 in beiden Fällen für erbracht und beantragt Bestrafung, während Adv. Lederer die für seinen Clienten sprechcndm Milderungsgründe ansührt und um eine milde Strafe bittet, zumal der objektive Thatbestand nicht vollständig erbracht sei, auch in subjectiver Hinsicht Zweifel sich ergeben. Schulze wurde zu 3 Monaten 3 Tagen Gefängniß und zu Be zahlung der GerichtLkostm verurtheilt. — Oesfentliche Sitzung der Stadtverordneten, Mittwoch am 25. September Nachmittags 5 Uhr. Tagesord nung: Vortrag der RegWanden-Eingänge. 6. Vorschläge der Wahl-Deputation für 1) dt« Wahlen zur gemischtm Depu tation zu Revision und anhMvtiter Etatisirung der Gehalte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite