Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187302043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-04
- Monat1873-02
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'— Dchhedü U-Uch stich «'/' Uhr. Ik»«ck«i «» er,r»iti<> Iotzcmmsgafir 3S. Nrdacttur Fr. ad« d. Rrdactioa ro» U—» »Hk «»» 4—L uyr. der für die nächft- «unmer »efttmmlm t, den Wochentagen sj llhr Nachmittags. M str z»jcr»1r,«»»,ti«r: UuiverfitLtSstr. 22, Mchk. Hamstr. 21. pari. Amtsblatt drS HL5. Anzeiger. Kvmgl. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt sechzig. Dienstag den 4. Februar. _ — «pflüge 1S7LS. AZ»»»em„t^rrt* vierteljährlich 1 Thlr.,7'/, Ngr« »ncl. Bnngcrlohn I. Thlr. 10 k.gv Jede einzelne Stummer 2'/, ktg» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen lchne Postbeförderung 1« Lkilr. mit Postbrsvrderung 14 Thlr. Zaseralr 4gef paltcneBourgoisjeilt IV.Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß. »ecla««a »ater d. Ledaetionchirich die Spaltzeile 2 Ngr. 1873. Bekanntmachung. He zrither in der Windmühlenstraße Nr. 53 befindlich gewesene H Polizei-Beztrttivache und Fener-Me dtschdea sich seit dem 1. d4. Mts. dem früheren Locale schrägüber in der Wind Leipzig, den 3. Februar 1873. und Fener-Mrldetzelle c Wi«d»iihlenstraste 1. cüa DaS Polizei-Amt der Stadt vr. Rüder. Trinckl?r, ^ecr. Bekanntmachung. Wr das hiesige Stadtbauanrt soll ein Ingenieur, welcher eine höhere Staatsprüfung bestanden hat. mit einem jährlichen Gehalt von 1200 Thlr. angestellt werden. Bewerber um diese Stelle werden veranlaßt, ihre Gesuche unter Beifügung ihrer Zeugnisse schriftlich bi« zum LS. Februar d. I. bei uns einzureichen. Die für den Ingenieur ausgestellte Instruction ist in der Expedition des Stadtbauamtcs einzusehen. Leipzig, am 25. Januar 1873. Der Math der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G. Mechler. Holzauktion. Freitag den 14. Februar d. 3. sollen von Vormittags kd Uhr an im Rurganer Revier aus dem diesjährigen Mittelwalvschlage in Abth. 30a und 32a hinter dem neuen Schützen- Hause, sowie am sogenannten Baueraraben in der Nähe von Leutzsch I4U Abraum- und LIS Laughaufen unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an den Meist bietenden verlaust iverden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage in Abth. 32a hinter dem neuen Schützcnhause. Leipzig, am 26. Januar 1873. Des RathS Forst-Deputation. Bekanntmachung. DaS Fahren und Reite« sowie den TrauSvort von Sachen mittelst Karre« und Trage« aus den innerhalb der Anlagen um die innere Stadt befindlichen Plätzen und Wegen untersage« wir hiermit von neuem bet Geldstrafe bis zu Fünf Thaler« oder entsprechender Hast. Da« Fahren mit Kinderwagen bleibt hinsichtlich dieser Wege und Plätze ebenso wie bisher in den Seitenpartien der Anlagen zwischen der Ausfahrt der PeterSstraße und dem Museum und am Gchwanenteiche bei gleicher Strafe verböte». Leipzig, am 29. Januar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Schmiedt. Bekanntmachung. AuS der Apel'sche« Stiftung zur Bestreitung der -osten de« AusdingenS und LoSsprechenS und zur Beschaffung von Lehrbetten für arme -naben, welche die Schneider- oder Schuhmacher profession erlernen wollen, sind einige Spenden zu vcrtheilen. Bewerbungen darum sind längstens bis zum 28. Februar d. I. schriftlich bei unS anzubringeo. Leipzig, am 30. Januar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. i. G. vr. E. Stephani. Mechler. Holzauktion. dsS. Js. sollen vor Mittwoch den S. Februar dsS. Js. sollen von Vormittags S Uhr an im Rosen thal-Revier auf dem diesjährigen Schlage im sogenannten Gohliser Bauerholze, nahe der Thüringer Eisenbahn und der Maricnbrücke an der Pleiße, 90 Abraum- und 39 Lanahaufeu unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Schlage im Gohliser Bcmerholze in derNähe der Marienbrückc. Leipzig, am 22. Januar 1871 Kammermusik. Lnpjiß. 3. Febr. Die zweite Abendunterhaltung im zweiten Cyclus für Kammermusik fand Sonn abend den 1. Februar statt und wurde mit der -ufftibrung lediglich Bcethoven'schcr Compositio- nrn verbracht. Außer dem Ois moll - Quartett (op. 131, comp. 1826) und dem Trio in L äur (op. 87) waren diesmal zwei weniger bekannte Hariationenwerke auss Programm gesetzt. Das erstl», zu dessen Vortrage Pianosorte, Violine und Cello bestimmt find, hat ein Thema zur Unterlage aus den Schwestern von Prag, einer der beliebtesten unter den etlichen hundert Volks- oprrn des vielbeliebten österreichischen National- componistcn, an dessen leicht faßlichen und popu lären Melodien und ihren aemüthlich blödsinnigen Texten sich das deutsche Volk fast ein halbes Jahrhundert lang weidlich ergötzt hat. — (Ver gleiche: W. H. Riehl, Musikalische Charakter- köpse.) Das Lied vom Schneider Kakadu, welches zur Zeit seiner Beliebtheit (1794—1813) auch noch anderweitige Bearbeitung erfuhr, hat Beet hoven zu einigen losen, gutgelaunten Neckereien mit seiner Muse veranlaßt. Diese Variationen sind in der Mehrzahl leicht hingcworfene, über die erste Außenstäche nicht vordringende Tändeleien mt -lang und Ton, theilwcise durch die Stimmen- zruppirung und Factur überaus reizende und wiisaate Objecte einer leichten musikalischen Unter- siltimg. Eine eigenthümliche Stellung nimmt zudem Werke die Introduktion, die in einer ßt in weiblicher Schüchternheit und Zartheit innn mit dem Kopfe herauswagt, das kurze Achtel- «vrnell des Claviers mit seinem harmonisch snMnten Abschluß «eben dieser Einleitung einen -ernten Charakter, so daß man meint, cS sei dem «»xoulsten schwer gefallen, die hier eingeschlagene Dchi abzubrcchen dem Müller'schen Schneider bladu zu Liebe. »ick aus das andere Variationenwcrk Beetho- vu, das in der Abendunterhaltung vorgetragen «rde (12 Variationen für Pianvsorte und Biolon- >1 »der das Thema: „Ein Mädchen oder Weib- hr" aus der Zauberflöte von Mozart, op. 66, «w 1798) patzt als charakteristisches Motto das hinziscbe „Idaw.... uescio quick meckitans na- -m>. Tie Herren Capellmeister Reinecke, Con- «tmister David und Röntgen, die Herren Her- «m und Kammervirtuos Grützmacher auS knSden brachten die genannten Werke mit der üneo eignen Meisterschaft zu Gehör. L—r. Leim hiesigen Polizeiamte sind im Laufe des Monats Januar 751 Personen angebracht, von denen 261 theils wieder entlasten, thalt andern hiesigen Behörden sistirt 490 Personen ober in Haft behalten und bestraft wurden und Mu: wegen Herberglosigkeit 133, Betteln- 87, Trnnkenyeit 63, Diebstahls 28, ExceffeS 21, ^ Bagabondirens 20, Contravcntion gegen das Prostitution-regulativ 18, verbotswidriger Rückkehr io, thätlicher Widersetzuna 13, E,n- schleichens 12, EcandalS. steckbrieflicher Ver folgung, Entlausen« je 10, Unfug« 9, Unter schlagung 6, Wegbleibens vom AuSgange «S dem Georgenhause 5, Betrug«, unter- : «ssener Meldung, Ungebühr je 4, Entweichen«, Fälschung, GewerbSunzucht je 3, unerlaubten MusicirenS, Hazardspiel«, Körperverletzung je 2, Todtschlags, Brandsttstung je 1. Hierüber sind wegen Contravcntion gegen da« Drofchken- Rcgulativ 87, Contravcntion gegen die Mel dungsvorschriften 22, groben Unfugs 17, Contravcntion gegen das Prostitution-- Re gulativ 5, Haltens von Glücksspiel, Legiti- mationssälschurm', Contravcntion gegen VaS Bahnpolizeireglement je 1 Strafen und Bedeutungen auSzufprechcn gewesen. 1 .Person wurde im Exceß erstochen, 1 wurde ertränkt, 2 erhängt und 2 erschossen aufgefunden. 2 Personen verletzten sich beim Wagcnrücken in Bahnhöfen, 1 wurde durch Ucbcrfahren schwer verletzt, 8 im Exceß verwundet und 2 neugeborene Kinder sind todt im Master aufgefunden worden. Verschiedenes. — Man meldet aus London, 30. Januar: DaS Räthsel, das sich an den Untergang des Auswandererschiffes Northfleet knüpft, ist jetzt gelöst. Auch der vor Tungencß auf dem Meeres boden liegende Northfleet, besten Mastspitzen nur bei niedrigem Stande der Ebbe über dem Wasser spiegel hcrvorragen, bietet Näthselhastes insofern, als bis heute Morgen bloS vier Leichname von ihm wcggespült wurden. Und doch birgt er deren über 300 und sind schon sechs Tage um, seit er in die Tiefe sank. Heute sollen die Taucher an die Arbeit gehen, unuvvn der Ladung zu bergen, was geborgen werden^kann, und die en. Ei " ' asten aus zuheben. Cs ist dies ein trauriges, mit Gefahr verbundenes Geschäft, gegen das die Strandbe völkerung eine um so größere Abneigung zeigt, als sie über den zu erhaltenden Lohn nicht recht im Klaren war. Altem Herkommen zufolge er hält nämlich jeder, der einen Leichnam auf dem Strande findet. 5 ShillingBelohmma' wer da gegen eine Leiche aus dem Meere ausstscht «nd sie ans Land bringt, erhält nicht nur für seine Mühe, sondern muß obendrein die gräbnißkosten auS eigenen Mitteln bestreiten. Gegenüber diesem kitzlichen Dilemma wußten die Leute an der Küste nicht recht, ob eS für sie ge- rathen sei, hülsreichc Hand zur Auffindung der Ertrunkenen zu bieten, und auch der weise Ma gistrat de- zunächst gelegenen Dörfchens Lvdd wußte nicht die rechte Haltung zu finden, da ihm die Pflicht zufallen würde, die 300 Ertrunkenen zu begraben, was, ganz abgesehen von den Un kosten, schon wegen der geringen Ausdehnung des Kirchhofe- seine Schwierigkeiten hätte. Allen diesen Zweifeln ist jedoch jetzt ein Ende gemacht. Tie Eigcnthümer des verunglückten Schiffes machen sich nämlich anheischig, für jede aus dem Wrack heraufgeholte Leiche 2 Lst., zu bezahlen und der unter dem Vorsitz des Lord-Mayors gebildete Ausschuß versvricht seinerseits für jeden auf hoher See ausgefischten Leichnam eine Belohnung von 5 bis 10 Shilling. Da dieser Ausschuß auch die Begräbnißkcsten bestreiten wird, handelt eS sich nur mehr darum, den Begräbnißplatz des OrteS zu erweitern und die Leichen an das Tageslicht' zu schaffen. Damit wird morgen begonnen wer den. ES ist dann ohnedies der siebente Tag, an dem versunkene Leichen meist nach oben schwim men. Doch will man alS Nachhülfe eine 50 Pfund starke Pulverladung in der Tiefe, n«be am Wrack, entzünden, damit durch die Erschütterung den leblosen Körpern ein Anstoß nach oben gegeben werde, Sonst psteate man zu diesem Zwecke Ge schütze über den Meeresspiegel hinweg zufeuern. 1873. Obige Methode gehört zu den neuen Gedanken unserer Zelt, die bei dieser Gelegenheit zum ersten Male versucht werden wird. — Was deutsche Officiere in Frank reich treiben, darüber gicbt unS die neueste Nummer des „Stenogr. Archiv" Auskunft. Es heißt in dem betreffenden Artikel: „Wir freuen uns jedesmal des Gefühls einer außerordentlichen Gcnugthuung und Befriedigung, wenn wir er fahren, daß der Deutsche m Frankreich, wo er letzt noch d>e Rechte des Siegers geltend zu machen )at, die Zeit der ihm vergönnten Muße in wahr haft nationaler Weise und nützlich zu verwenden weiß und insofern sich sehr zu seinem Bortheil von seinem gallischen Gegner unterscheidet, der in seiner großen Mehrheit bei dem langen und allerdings unfreiwilligen Aufenthalt in Deutsch land sich gern andern Unterhaltungen und Zer streuungen hingab .... In Nancy, welches das vicruntftcbzigstc preußische Regiment besetzt M, wußte ein treuer Freund der Stolzc'schen Stenographie, Herr Major Bumke, in einem Vortrage die zahlreiche Versammlung so anzu- regcn, daß sich zu einem den, nächst abzuhaltcndcn CursurS in der Stenographie 46 Officiere mel deten, für deren Unterricht die neue „Anleitung" zu Grunde gelegt wurde. Die Schriftsetzerdcr „New-Vork-Tribüne" adoptirtcn, wie jüngst bereits gemeldet, in einer unlängst abgehaltenen Versammlung den Vorschlag, zu Ehren Horace Grceley's eine aus Typen metall gefertigte Statue im Grccnwod-Fricdhose aufzustcllen. Es wurde, wie weiterhin noch ver lautet, beschlossen, daß ru diesen, Zwecke jede Druckerei der Vereinigten Staaten ein Pfund oder mehr alte Typen beisteuern soll. Ferner: daß jeder Setzer in den Vereinigten Staaten am Montag den 3. Februar eintaufend n setzen und den dafür empfangenen Geldbetrag an den Präsidenten der New-Hork Typograpbical Union Nr. 6, 22 Duane Str., New-Bork, avlieftrn s«ll, damit auf diese Weise die Koste« für die Herstellung und Auf stellung der GM»e gedeckt werden können. Die UnfaL-BerftchernngS-Genoffen- schaft z« EHenenttz hat den letzten MonatsauswciS ihre- ersten Ge schäftsjahre* veröffentlicht. Dasselbe rechnet von der Constituirung am 4. August 1871 bis ultimo December 1872. Begonnen mit 17 Versicherungs nehmern schließt da- erste Geschäftsjahr mit 535 Versicherungsnehmern, 30,612 versicherten Arbeitern, 5,045,884 versicherten Lohnthalcrn, 38,014 Thlr. 21 Ngr. 3 Pf. Prämien. Vor herrscht die Versicherung gegen alle Unfälle; nur 115Versicherungsnehmer, 8302Arbeiter, 1,555,610 Lohnthalcr sind gegen Haftpflicht allein ver sichert. Tie Versicherung gegen alle Unfälle über- De« RathS Forst-Deputation. ist, also die Unsallzahl noch viel größer sein würde, wenn die Zahl der Arbeiter immer die gleiche gewesen wäre. Besonders schwere und kostspie lige Fälle ereigneten sich namentlich bei dein Betriebe der Kalkwerke, der Färberei, dem Baugewerbe, der Buchdruckern. Auch in der Maschinensabrikation, der Spinnerei, Papicr- sabrikation, dem Mühlcnbctricb und in chemischen Fabriken fehlte es nicht an Unfällen, indeß ver liefen dieselben zun, großen Theile ohne schwere Folgen und wurden ihre Kosten durch die Prämien dieser Branche weit mehr als gedeckt. Kesselexplo sionen betrafen die Genossenschaft nicht. Die Ge nossenschaft vergütete überall die vollen Kosten der Heilung und das Arbeitslohn während der Dauer der Heilung, sicherte Hinterlaffcnen anständige, nach dem Verdienst des verunglückten Ernährers schiedsgericttlich sestgestellte Renten (von 120 bis 156 Thlr. laut der bisher ergangenen Urtheile) und fand bei bleibenden Folgen für die Erwcrbs- fähiakeit die Verletzten ab. Bis zum Jahres schlüsse verausgabte bez. legte zum Rücklage- (Renten-)Fond zurück die Genossenschaft an Ent schädigungen für 516 Fälle 16,475 Thlr. 10 Ngr. 8 Pf.; 171 Fälle waren bei JahrcSschluß zur Re gulirung noch nicht reif; indeß berechtigt eine vor läufige Schätzung unter Berücksichtigung der Sta- tulenvvrschrift, daß em Achtel des Präinienein- ganges dem Reservesond zuzusühren ist, zu der Annahme, daß eine erhebliche Dividende von ca. 30"/o an die Versicherungsnehmer wird zurückge zahlt werden können. Die Berwaltunaskosten der Genossenschaft sind mäßig geivesen; Gewinne bei der Gründung absolut nicht vorgekoinmcn. De finitiv wird sich die Rechnung erst feststellen lassen nach Eingang der Declarationen über die effekti ven Lohnausgaben der Herren Berstcherunasnehmer, welche, sviveit bis jetzt cingelaufen, fast überall eine erhebliche Mehrausgabe folglich Mehreinnahme an Prämien für die Genossenschaft erkennen lassen. Mitglieder zählt die Genossenschaft in allen Thcilcn Deutschlands, auch den ReichSlandcn Elsaß und Lothringen. Anerbietungen zur Ueber- nahme von Haupt- und Specialagenturen sind der Direktion stets willkommen. Die Principicn und die Statuten der Genossenschaft haben sich im Allgemeinen bewährt, namentlich das Princip der Solidarität der Classen und der Einnahmen wie Ausgaben und da- Priucip der Versicherung nach dem Lohnthalcr, auch der Tarif für die Prämien erwies sich im Allgemeinen tauglich. Die Wissen schaft und die Fachpresse beurtyeilten daS Unter- nehmen meist sehr günstig; die allgemeine Unsall- vcrsichcrungsbank zu Leipzig, welche anfänglich nur gegen gesetzliche Haftpflicht versicherte und wider die Cbcmnitzer Versicherung gegen alle Un fälle sehr lebhaft polemistrte, ging schließlich auf die angefochtcne Berstckerungswelse selbst über, freilich nur um weit geringere, mit den Chem- Hastpflicht zu der gegen alle Unfälle häufig sind, so dürste in der Classe für Versicherung gegen alle Unfälle die Zukunft des Unternehmens haupt sächlich liegen. Allerdings hat sich das Risico der Genossenschaft als em ziemlich schweres er wiesen. Es sind bei Ausübung des Berufes ver letzt worden 687 Arbeiter, darunter 6 tödtlich und 16 sehr schwer (4 schwere Verletzungen hatten den Tod sväter n»ch zur Folge). Verglichen mit der Anzahl der versicherten Arbeiter ain J^reS- schluß (30,612) wären hiernach der 44. Mcmn oder 2,25«/o verletzt worden. Das Verhältniß ist aber in der Thal noch ungünstiger, indem die Arbeitcrzahl erst von Monat zu Monat gewachsen Verlassen des Systems der Haftpflicht innerhalb der Classen zwingen wird. Die Direction der Unfallvcrsicherungsgenossenschast zu Chemnitz wird bei VerwaltunaSrath und Generalversammlung beantragen, daß die Dividende für daS erste Rech nungsjahr am 1. Juli 1873 auSgezahlt, resp. auf fällige Prämien verrechnet und der Passus der Statuten gestrichen werde, wonach die Divi dende erst 5 Jahre nach ihrer Auskunft auszu- rahlen ist. Außerdem beabsichtigt man, von Bcr- sicberunaSwegen die Herren Mitglieder zunächst ltativcn Bereinigungen behufs Prävention ylhc ' -- - - zu facu von Unfällen nach MÜ hausener Vorbild zu vcr-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite