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Dresdner Nachrichten : 03.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-03
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.06.1884
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Iteleetasebe», keste-dieoeaeatres, VV»dekr«» Isu, Varn,,, -Tafrlirn, klaickriemeu, Iie«, Säckelcertaeckeu, Vamsuumdüuaotaselisn, L«l«II„cI>.u «to. Itni^ou 8Ndnv, Dresclev, Vlleckrulkenck,. 21b. u. tzoplileniclraiiee 6 SL kOtztplst^. ß ^toller kiir 2lmmvr-vekorntloa unck 8t^I-MdvI, M 8 ^U88tvllunx VON Atu8tvi-L!mLuvrn D !! sinknekon unck roiebsn 6snrvs A Loli« Pianor«tra8»s, pnitvi-i-v unck or„ts ktas«. s j I MM-lWMiiilM ! Lüoir Usiw SLtzVedvixavsv SS. ^ lVollvnv 8olilsfllvvl<en, 8 xröestos l-rxor am klrtre, in allen Qualitäten 8 u. Hs»tarHvoIIiI«eIrei» von dl. 8,75 aa. kroiseourant gratis uock franco. m V.l»«ttzl«r,15Allmrkl15. »A K i ^ i i; ^ H ^ » XusorUxune uaed Istan-,!,. LusvadlLöuäuox dorsitivillixst. V» 1LKSL 8lL LL88S Ft «M ^ 8vev»»u»^r v y HB »T L U« - Ii»»i»8tljit verI»vk»»N«. Lammtlieko Xoukoiton äor Orsikjakrs-aixon in arörs ^.uevakl kür Knaben unck lstäckcbsn bis 16 ckakre. örster >mii zu iS 4,5>i'. «'(keine 50 l'i.z erlabe hltS > »m >egc» t des > nnd n»»vn. Einrl»- ssend» 1» ttvar,. blank. , vol- u. V.A. verkauf »t ab »tri»»»v a lldenmiethe 'eiserne» in Nt. IAA. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Srpl. Aussichten für de» 3. Juni: Schwacher Südwind, veränderliche Bewölkung, nachlicr Niederschlag, Temperatur etwas wärmer. Dresden, 1884. Dienstag, 3. Juni. Reueste Telegramme der „Dresdner «achrichten." Prag, 2. Juni Der Dresdner Nnderverein „Triton" siegte bellte in Prag über den Dresdner Oiudcrvcrcrn „Aldis" mit 15 Sekunden. „Allns" bat Skiff und Zweirudcr glänzend gewonnen. - .. ,) , , irrlie. i. Juni. Der mit 20 Personen belichte Korb an dem aus der Esplanade der Citadetlc ausgestellten b»draulischcn Auszug stürzte beute aus einer Höbe von 40 Bieter berunter, 3 Personen wurden getödtct, die anderen sind melir oder weniger schwer ver letzt. — Nach weiteren Meldungen ist bei dem Ilnsall nur I Person sofort getödtct worden, 7 oder 8 andere wurden tödtlich verletzt. London. Gladstouc Iaht erklären, er babe mit dem viel besprochenen Artikel der „iZortnigbt Review" gegen Bismarck nichts zu thun. London. Die Regierung cmpsing eine aus Suakin cin- aegangene Depesche, welche meldet, ein von Berber abgesandter Bote lei von Osman Digma ausgesangen worden, die dem Boten anvertrauten Nachrichten seien aber von Osman Digma nach Suakin weiter befördert worden und besagten, daß Berber in die Hände der Ausständischen gefallen sei. Atben, 1. Juni. Der König hielt eine Revue über 5000 Mann Truppen ab. welcher eine grobe Volksmenge beiwohnte. Der König, seine Söbne, der Ministerpräsident Trikupis und die an der Parade theilnehmenden Truppen wurden von de: Bevölkerung inmvatbiscv begrübt. Die Abreise des Königs und seiner Söhne nach Wiesbaden ist aus morsten festgesetzt. New-Bork, 1. Juni. Der frühere zweite Präsident der Nationalbank, Eno. gegen den wegen Veruntreuung Haftbefehl erlassen wurde, ist in Ouebck verhaftet worden, als er im Begriffe war, nach Europa abzureisen. — Der Präsident und der Kassircr der Pennbank sind verhaftet worden, der letztere wurde gegen Kaution wieder aus freien Fuß gesetzt, der erstere liegt krank dar nieder und steht unter polizeilicher Bewachung. v»,«4. 2. I»nt. (Schlui.) Sirine 78.66. «nlclhi u>7,77. Italiener «.8». kkaairbahu 6SS.S0. Lomd. SI7.60. do. Vrwrtläte» . Sgvpter »2S. velterr. »aidrent«.—. Spanier so»/,«. ONomaucn 667. Tabak-Aetten —. Ruhig. Dresden. 3. Juni. - — Das SOsäbrige Dienstsubiläum Sr. Excellen» des Herrn Kriegs,„inisters v. Jabrice fällt auf den 1. Juli. Mannichkache Vorkehrungen sind un Tange, um dein hochverdienten Organisator des sächsischen Heeres und Patrioten den Dank für seine vielseitige Thätigkeit auszudrücken. Augenblicklich berathet man das Fest programm. Näheres schon jetzt mitzuthcilen, scheint der Sachlage nach unthunlich. — Infolge Bewilligung des Landtags erbaut jetzt die König!. Tbierarzneischule auf ihrem nach der CircuSstraße zu gele genen Areale ein grobes Gebäude, das zur Aufnahme der »u er weiternde» Beschlags-Schmiede dienen soll. — Der Gedanke der Einrichtung von Iugendspielen hat in der Einwohnerschaft regen Anklang gesunden. Der Stadtrath hat dem Gemeinnützigen Vereine, der tue Sache in die Hand ge nommen, außer dem Gehege auch noch den Platz zwischen Böhmi scher Bahn und Bismarckplatz, wo sonst der CircuS stand, zur Ver fügung gestellt: dasselbe hat der Pächter des Waldschlößchen-Eta- blissementS, Herr John. mit dem zum fröhlichen Tummeln der Jugend besonders sich eignenden Waldschlößchenpark gethan. — Als Steuertermine für den Monat Juni sind fest gesetzt der 16. bis 21. für vie iür die Dienstbotenkrankenkai Dienstboten-, ferner der 30. culturrenten. — Die unsichere Witterung am I. Pfinststseiertag hielt die hier angekommenen Fremden zum großen Theil in der Stadt zurück und nur die näher gelegenen, besondere Vorzüge bietenden Vororte hatten sich eines regen Verkehrs zu erfreuen. Loschwitz, Blasewitz, sowie die Dörfer bis Pillnitz hinauf, desgleichen Cossebaude und die Löbnitz wurden schon in den Morgenstunden von zahlreichen Fremden ausgesucht, doch dürften vis hiesigen größeren Etablisse ments, wie Helbia's und der Wiener Garten, am meisten srcgnentirt worden sein. BiS8Uhr früh hatte die DampfschifffahrtS- Direktion bereits 6 große, stark besetzte Schiffe abgchen lassen. Gestern herrschte schon in den frühesten Morgenstunden sowohl an den Absahrtsstellen der Schiffe, wie aus den Bahnhöfen regeS Leben, da die Witterung zu weiteren Ausflüßen die günstigste Aussicht bot. — Auch der am 1. i g st se i e r t a, hon in früher Morgenstunde eingetretene Regen vermochte nicht, die Reiselust zu dämpfen, die nun einmal eine Tradition deS Pfingstfestes ist. So übertraf der Verkehr des vorgestrigen TageS sogar noch die Psingst- tage der Jahre 1883 und 1882, denn auf dem Böhmischen Bahn hose mußten nicht weniger denn 59 Ertrazüge expedirt werden, von denen 24 aus die Bodenbacher, 23 aus die Chemnitzer Linie. 8 auf die Verbindungsbahn Altstadt-Neustadt und 4 nach und vonFricd- richstadt entfielen. Im Jabre 1883 wurden an diesem Tage, der ebenfalls trübes Wetter brachte, nur 42. im Jahre 1882 aber 50 Extrazüge expedirt. Die am frühesten Morgen vom Voigtlande, Zwickau. Glauchau und Chemnitz eingetroffenen 4 Extrazüge führ ten nicht weniger denn 126 Wagen mit 501 Coupces nnd es sind also mit diesen Zügen schon über 4000 Personen nach Dresden ge kommen. Auf dem Leipziger Bahnhofe gingen 21 Ertrazüge (gegen 17 im Vorjahre), aus dem schlesischen 9 vergleichen (gegen 5 un Vorjahre) aus und ein. — Mittwoch Abend 7 Uhr und Donnerstag Vormittags 11 Uhr werden aus Anlaß des 10. Kirchweihfestes in der hiesigen russischen Kirche große Fe st gottesdien st e stattfinden, ldaS Pfingstfest aber »nt einem am Sonnabend Abend stattfindenden Gottesdienste eingeleitet werden. — Bo» einem hervorragende» Industriellen der Kohlenbranche geht uns anläßlich des die Ueberproduktion und die damit verbun dene Schleuderkonkurrenz behandelnden Leitartikels vom Mittwoch eme Zuschrift zu, in welcher der Einsender uns seine volle Ueberein stnmnu»-— - knüpft, die wir hier, ohne zedoch in allen Punkten mit dem Ein- scildcr übereinzustimmen, wiedergeben. Auch in dieser Branche, schreibt derselbe, ist in den letzten Dccennicn viel gesündigt »vordem besonders was die Braunkohleiigewinnung anbetrifft. ES wird auch hier viel zu viel gewonnen, längst ist die Losung: Massenproduk tion Die Menge muß es bringen, sagt man. Dies wäre in ganz schön, wenn nur dieses edle Naturprodukt wie das liebe Gras auf dein Felde, so bald es gemäht, wiwer wüchse I Da die- eben nicht der Fall ist, so ist diese Ämchivendung eure- Naturprodukt«» ent schieden volkswirthschastlich schädlich. Die Folge jener Ueberproduktion ist, daß auf eine besonders gute Qualität, auf eine sorgsame Schei- duna der verschiedenen Sorten nicht daS Gewicht gelvit wird, wclchH daS Richtige wäre, sondern daß namentlich der Preis den blag giebt und daß in dies« Begehung die Braunkohle die Miucralkohle verdrängen muß, weil erstere schon infolge ihrer billi-, gen Gelmummg weit billigere Presse stellen kann. In den biShcri- . . ..... Einsender vollkommen überein, wenn wir auch die etwas pessimistische Befürchtung, daß die Braunkohle infolge ihrer Billigkeit im Staude wäre, die iMem- kohle zu verdrängen, nicht theilen könne». Tenn Steinkohle bleibt Steinkohle, und wer cs der Billigkeit wegen Vorsicht, »üt Braun kohle zu Heizen, muß auch die Nachtheile dieser Heizung mit in den Kauf nehmen. In der Massenproduktion, heißt es nun weiter, leisten Braiiutohlemverke das Unglaublichste. Sie überschütten namentlich Sachsen von allen Seiten. Ta die böhmischen Braun kohle», statt daß man die Konkurrenz derselben abwehrt, die gleichen Borlheile beziehentlich der Eisenbahntarife rc. genießen, wie die andern Produkte, so erlebt mau, daß man mitten in den Steiukohleu- distrikteu Wagcnzüge mit Braunkohlen verkehren und verlade» sieht. Dieser Umstand zeugt unserer Anncht lediglich dafür, daß der Con- sumeiit von einem ihm zustehenden Rechte zu seinem pekuniären Vorthcil Gebrauch macht, indem er die billige Brauukohleuheizung der lheure» Steiukohlenheizung Vorsicht. Verargen kann mau ihm das nicht und ihm zu Gunsten der Steinkohlcnindustrie die von ihm gewählte Heizunäsart zu vertheuer», hieße wohl nicht im In teresse der Allgemeinheit gehandelt. Die unbeschränkte Konkurrenz, welche ganz Deutschland überzieht, heißt es daun aber mit besserem Rechte weiter, hat in der Massenproduktion ihr Heilmittel gesucht und dies hat aus den Kohlenpreisen eine Art Börsenspicl gemacht. Das Endresultat braucht man sich nicht erst auszumalen, es ist ein fortdauerndes Schwanken und kein stetiger Betrieb. Schuld trägt dabei die mächtige Spekulation, welche mit der Schwiuoelveriooe sich auch der Kohlenausbeutung bemächtigt hat, wobei natürlich der Hauptgedanke ist, in möglichst kurzer Zeit Anlage-Kapital sowohl wie hohe Rente herauszuziehen. Ob der Bau infolge dessen 50 oder 20 Jahre währt, spielt hierbei keine Rolle. Leider wird muthmaßlich infolge dessen das Ende des Steinkohlenbergbau in Sachsen sehr bald abzusehen sein. Sehr bald wäre m diesem Falle nach der An sicht unserer iachmünnischen Bergbau-Autorität in 40 bis 50 Jahren. Auch das leidige Submiisionsverfahreil hat hierbei seine schädigende Wirkung. Eine Abhilfe dieses Uebelstandes zu finden, ist sehr schwer, da der Bergbau allzusehr Spekulationsobjekt geworden; nur darin wäre vielleicht ei» Ausweg zu suchen, wenn der Staat selbst durch Ankauf größerer Gruben und Werke den für die aenannte Industrie so wichtigen Faktor, wie es der Kohlenbergbau ist, sich auf unbestimmte Zeit zu sichern und vorerst in richtigere Bahnen zu leiten strebte. — Als am 1. Pfiugstseiertag früh nach 5 Uhr die Hertel'schen Eheleute von Nickern mit ihrem Milckuvaaen nach Dresden fuh ren, begegneten ihnen 5 junge Herren auf Probliser Flur mit Ve- locipeden, wodurch daS Pferv scheute und über den Straßengraben sprang. Der Wagen kam zum Stürzen und die Insassen wurden herausgeschleudert, welche glücklicherweise nur leichte Beschädigungen davontrugcn. — Leipzig, 31. Mai. Kaum hat sich die Erregung über die diesjährige Einkommen-Einschätzung in etwa- gelegt, so wird unser Handelsstand von anderer Seite her in neue Aufregung ver setzt: durch das neue ReichSstempelgesetz. vr. Jerusalem, ber Direk tor der Discontoaesellschaft. bat bereits eine Anzahl Grossisten und Bankiers ausgeboten, um die Handelskammer zu drängen, daß sie „ihre gewichtige Stimme gegen jenen Gesetzentwurf erhebe" und alle gesetzlichen Mittel ergreife, um von dem „gesammten Handels stande" die drohende Gefahr abzuwebren, und von den Stadtver ordneten hat er ebenfalls verlangt, daß sie gemeinschaftlich mit dem Rath bei der StaatSregierNng vorsprechen, damit diese im Bundes rath all ihren Einfluß gegen die Annahme der grundverderblichen Vorlage geltend mache. Bei der Zusammensetzung der -Handels kammer läßt sich ein Sturm auf die Vorlage erwarten; zweifel hafter ist dies bezüglich der Stadtverordneten, da dort von den Juristen, dem G.-R. Dach und dem Vorsteher vr. Schölt, die Frage der Kompetenz in die Quere geworfen worden ist und einer vorgängigen Prüsung unterzogen wird. Die Sache wird aber so dringend gemacht» daß sich die Stadtverordneten nicht einmal während der Pfingstwoche Ruhe gönnen, sondern ausnahmsweise deshalb Sitzung halten wollen, und so mag man gespannt sein, ob daselbst die Juristen oder Kaufleute die Oberhand behalten werden. Denn Vr. Jerusalem hat wenigstens bei den Stadtver ordneten mit Emphase erklärt, daß er vet seinem Vorgehen „im Namen deS gesammten HandelSstandcs" spreche und daß „sedes größere kaufmännische und industrielle Geschäft, besonders Spekulations geschäfte unmöglich" gemacht, Leipzig also total ruinirt würde, wenn der Entwurf Gesetz werden sollte. Eine bündigere Versicherung ließ sich doch nicht geben. — Der „Bicycle-Club" hat am Ausgang des Rosenthale» nach GohliS neben der Moritzbura eine Rennbahn an gelegt und diese wird morgen mit einem großen Velociped«Wett rennen, wobei «S auch Ehrenpreise und Medaillen giebt, unter Mi- lttärconcert einqeweiht. Für daS Publikum sind die Eintrittspreise hoch: sie geben von einer halben biS zu 3 Mark. — Fortan giebt es zweierlei Ruhebänke in unseren Anlagen, die einen eicticnlioiz- arltg, die anderen silbergrau anaestrichcn. Die Kiiiderwärtcrinnen dürfen bei Straf« bis zu 60 M. oder 14 Tagen Gesängniß nur noch aus den elfteren, die überdies mit der Aufschrift „Kinderbank" versehen sind, Platz nehmen. Der Rath hat sich zu dieser Regu- lirung dadurch veranlaßt gesehen, daß die Kinderwärterinnen alle Bänke in Beschlag nahmen und andere Personen keinen Platz mehr finden konnten. De» Erstere» stehen jetzt immer noch *.'» aller Bänke zur Verfügung. — Da zum Schützenfest auf eine» Besuch von 6000 Schützen gerechnet wird, so läßt es der Wohnungs- und EmvfangsauSschuß seine Sorge sein, denselben ein gutes Nacht quartier, womöglich ein gastfreundschaftliches Freiquarticr zu sichern. Er hat daher an die Bürgerschaft einen Ausruf zu Anmeldung von Freiquartieren sowohl, als von anderen Mietbwohnungen erlassen. Die meisten Eisenbahnen haben sich dazu verstanden, für die Schützen entweder eine Fahrpreisermäßigung oder eine Verlängerung der Giltigkeitsdauer von Retourbillets eintreten zu lassen. Auf dem Schützcnsestplatz wird nunmehr flott gearbeitet. — Hartenstein. Als am I. Pfingstfeiertage die Glocken zum Vormittags-GotteSdienst riesen, wurde gleichzeitig die freiwil lige Feuerwehr alarmirt. Im benachbarten Zscdocken brannte daS Fritzsch'sche Gut nieder; zwei Mädchen im Alter von 17 bez. 12 Jahren erlitten derart Brandwunden, daß am Auskommen derselben gezweifelt wird. In Schmölln bei Bischofswerda ist dieser Tage ein Riesengrabmal fertiagestellt worden. Der Granitblock wiegt über 250 Ctr., ist ca. 5 Meter hoch, Meter breit. Am Dienstag fand sein« Verladung von hier nach Otterwisch bei Grimma statt. Die dafiae Gemeindeverwaltung war die Bestellerin dieses voluminösen Denkmal«. Dieselbe setzt es aus dem dortigen Friedhofe zu Ehren «ne« vor 2 Jahren in Italien Verstorbenen. ab« aus Otterwitsch «rdürtiaen, welch« sein Vermögen ber Gemeinde vermacht hatte mit d« Bedingung der Aufstellung «i — Am - - - vract. Arzt «er wm vrermoaen r« uoememve vermacbt varre (der Aufstellung «ne» genau bneichneten Denkmals, icai e. begingen in Milk el bei Bautzen der mit sein« Gattin da« seltene Fest d« goldenen Hochzeit, nachdem ber Jubilar bereits vor 3 Jahren bei Gelegenheit seines »"jährigen Aintsjubiläums als vract. Arzt durch Verleihung des Ritterkreuzes in anerkennendster Weise hochgeehrt wurde. — Am sogen, großen Kornbcrae bei Schönwald bei Selb wurde >>,folge Schciimerdcils der Pferde der Oelonom Rausch von seinem eigenen Geschirr überfahren und so schwer verletzt, daß der bedaueruswcrtbe Mann i.ach wenig Minuten seinen Geilt aufgab. — Am Psinqsihciligenal'eiid erhängte sich ein 29 Jahr alter uilvelheiratheter Schiossergeselle aus Freistadt. Mas ihn zur unseligcii Thal veranlahtc, blieb unbekannt. — Das ist Pech! Eine Gesellschaft auS Lunzenau und Umgegend wollte vorigen Sonntag eine Partie nach vcm reizend gelegenen Bade Ottenstein bei Schwarzenberg machen. Dieselbe fuhr richtig mit dem erste» Zuge ab und kam gegen 7 Uhr Morgens in Glauchau au. Hier erfuhren inm die Reisenden, daß der nächste Personenzug erst Vsll Uhr nach dein ersehnten Ziele weiter ginge. Aus den Vorschlag, zu dem kurz daraus abgehmdcn Eiizuge Zu- schlagbilletS zu lösen, gingen sie nicht ein, sie warteten geduldig dis '/sll Uhr. fuhren daun gemütlllich weiter und langten so gegen ',44 Uhr glücklich in Schwarzenberg an. Hier erfuhren sie nun zu ihrem Schrecke», daß sie, wenn sie i!ir Hei», zur rechten Zeit wieder er reichen wollten, kur; nach 4 Uhr wieder abdampfen müßten, was denn auch geschah, ohne daß sic das ersehnte Ziel Ottenstein auch nur gesehen hätten. Mtttor»„o vom 2. Juni. Barometer »ach Oskar Bosol», Igallstratzr >2. iMittag» 12 llt,r>: 7LL Mm., I qefallrn. rderiiiometrogravi, »ach Rcaumur: lem-rratiir 17» Wärme, »tcdrigsie Wäriiic, dSchfte 2l" Wärme, Wind: Südweft. Bewölkt. Elbhöhe in Dresden, 2. Juni: Mittags 115 Cent, unter 0. TageSkeschtckite. DentscheS Reich. Ter Konkursverwalter der Schultzc- Telitzschen Volksbank in Stuttgart läßt jetzt von iämmrüchen Mitgliedern. welche ihre Stammcmtheile von 400 Mark noch nicht voll eingezqhlt haben, die restireiideu Beträge durch Zahlungsvcschlc eintreiben. Von sreihändlerischer Seite ist der Einfluß des Schutzzolles auf die Erhöhung deS Arbeiterlohnes durchweg bestritten worden. Weil» man in Erwägung zieht, daß die Wirkung der Schutzzölle erst allmälig sichtbar werden konnte, und daß der Arbeitslohn ge rade derjenige Faktor ist, welcher bei der so bewirkten Veränderung der Preisverhälmisse zuletzt zur Ausbesserung gelangen muß, so be greift man, daß eine Reihe von Jahre» vergehen muß, ehe man den Freihändlern sä ooulos demonstrircn konnte, was sie bis dabin be stritten hatten. Besonders ersichtlich ist das in der Eisenindustrie. Der Verein deutscher Eisen- und Stahlindnstrieller hat auch in diesem Jahre eine Enquete über die Lohnverhältnisse vor und nach der Wiedereinführung der Eisenzöllc veranstaltet. Bis Mitte April waren die Antworten von 320 Eisenhüttenwerken, Gießereien und Maschincnbauanstalte» auS ollen Theilen des Reichs emgegangeii. Im Januar 1879 beschäftigten diese 320 Werke 151,582 Arbeiter mit 9,581,409 M. Mouatslohu. im Januar 1881 dagegen 201,888 Ar beiter mit 14,571,529 M. Mouatslohu. Demnach war die Zahl der Arbeiter um 50,806 633,2 ProzO, die Gesammtlöhne pro Monat um 4,900,120 M. (52,1 Proz.) gestiegen. Im Januar 1879 verdiente durchschnittlich 1 Arbeiter monatlich 63,21 M.. im Januar 1884 da gegen 72,18 M. Für die 12 Monate des Jahres berechnet, würde sich ein Mehrverdienst des Arbeiters von 107,7 M. und für die 320 Werke. leicht man die durchschnittlichen Resultate des JahreS 1883 mit den Lrhebiiiigen des Vereins aus den beiden letzten Jahren, so ergiebt ich, daß in Folge der ungünstigen Konjunktur die Hüttenwerke in rer Zahl der Arbeiter, ebenso in der Auslöhnung, eine »um Glück nur unwesentliche Abschwächuilg erfahren haben, während die Ma schinenbauanstalten in der Steigerung weitere Fortschritte gemacht haben. Die Maschinenbauanstalten haben nämlich eine Vermehrung der Arbeiter erfahren von 1879 bis 1882 um 29,3 Proz, von 1879-1683 um 50,9 Proz., von 1879 - 1884 um 52,9 Proz. Die selben haben eine Steigerung der Gesammtlöhne erfahren von 1879—1882 um 48,3 Proz., von 1879—1883 um 73,6 Proz., von 1879 bis 1884 um 82,2 Proz. und eine Steigerung des Einzellohncs von 1879—1882 uin 14,6 Proz., von 1879 — 1883 um 15 Proz., von 1879—1884 um 19/2 Proz. Im Vergleich zu den Zahlen von 1879 bleibt aber auch für den Hüttenbetneu trotzdem »ocheine außer ordentlich große Erhöhung bestehen, denn seitdem hat eine Vermeh rung der Arbeiter um 26,3 Proz., eine Steigerung der Gesamml- löhne um 44,4 Proz. und eine Steigerung des Einzcllohns um 11,8 Proz. stattgesunden und zwar m demselben Zeitraum, in welchem in England, zum Theil auch in Frankreich und Belgien, ganze Werke stillgeleat. Tausende von Arbeitern entlassen wurden und sehr ansehnliche Üohiireduktionen einaetreten sind. Durch .die Unvorsichtigkeit eines Reisenden ereignete sich aui der Eisenbahiistrecke zwischen Siegburg uud Troisdorf ein bedauer licher Unglücksfall. Es warf ein Geschäftsreisender während der Fahrt eme leere Weinflasche aus dem Koupö; die mit ziemlicher Wucht ^geschleuderte Flasche iraf aber unglücklicherweise den au dieser Strecke statronrrteir Bahnwärter an den Kops und verletzte ihn derartig, daß er bewußtlos zu Boden sank. Der Zugführer, welcher den Vorgang und das Zusammensinken des Bahnwärters beobachtet hatte, ließ sofort den Zug halten und die Thüren ver schließen, um den Thäter zu ermitteln. Ter Reisende aber nahm schleunigst durch die jenseitige Thüre Reißaus, durchschwamm die Sieg und konnte nicht sestgenommen werberr. Ta er aber seinen Koffer im Köupo zurückgelaffen, so ist wohl nicht zu zweifeln, daß seine Persönlichkeit bald ermittelt wird. Ter Zustand des Verletz teir ist lebensgefährlich. Ungarn. Der „Bester Lloyd" bringt eme Gegenüberstellung der. wie er behauptet, durch den Prozeß Henffch-Kraszcwski grell beleuchteten Geheimthuerei Deutschlands „mit bisweilen recht be langlosen und unwesentlichen Dingen" gegenüber der laxen Praxis in Oesterrcich-Unganr. Aus der andern Seite aber habe der Prozeß gezeigt, welche Würdigung die deutsche Heeresverwaltung den Ideen und Vorschlägen ihrer Offiziere, wenn dieselben sich als gut und durchführbar erweisen, angcdeihen läßt. Der bayrische Hauptmaim Micg schreibt eür Buch über deir Gebrauch deS Mamcrgewehres und über besondere Bvrtheile beim Distanzschätzen. Das Berliner KriegSministerium kauft dem bayrischen Hauptmann sofort das Buch angeboten habe, der weist «wiesen. Darauf habe reiheit Gebrauch machend «n aer Sri „w eichischcr O „ - „ . ia niestr, als' die "Auslagen betrug, zurück- der Erfinder von der chm eingeräumten lachend seine Erfindung der eundnachbarlichen Reiches" angeboten. Tie Sache wist erprobt und bewährte sich so glänzend, daß die betreffende Regierung den Besitz des Geheimnisses für 100.000 fl. erstand. Die „sensationelle'' eines e dort
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