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Dresdner Nachrichten : 06.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-06
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- Dresdner Nachrichten : 06.06.1884
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dcö deutsche» 'AnwoltstageS iand gestern Abend auf MM Königh Belvedere statt. An- geinewet waren 1<V. amvesend eirca M Personen, Gegen » Uhr begrüßte Oberbürger meister Strrbel die Versamm lung im Namen der Stadt Drüben, lkr erinnere sich der Zeit, wo er noch Rechtsanwalt war. wo unter erschwerenden Umständen die Einheit der deutschen Gesetzgebung erstrebt wurde. Die politische Einheit I sei erreicht, nur in mancher' >>i»sicht fehle aus dem Gebiete des Rechts noch der rechte, Schlußstein. Die Vorlagen! des Deutschen Anwaltsiags Tageökatt für Politik, ztiltttMililg, KeMkiMst, MseilSnicht. ZMtmitc. hätten seine vollsten Slmipa- thieen; möge die Thatigkeit desselben eine recht segensreiche sein. Redner bedauert die Nichtanwcscnheit des bedeu «eildsten Kämpen siir deutsches Recht, v. Schwa«»', und schließt mit dem Wunsche, daß die Verhandlungen des Deutschen Anwallslaaes recht segens reiche Früchte tragen mögen. Slmprache» hielten noch Geb. Instizr. Torn-Leippg, Rcchls- aiuvalt Gerlach Dresden, Ja cobi- K önigsbcrg. Anwesend waren unter Andern: Geh. Nath v. WilmvwSkh, Häncl- Ansbach, Fürst - Heidelberg, Schafsrath und Ackcrmann- Tresdcn. vr«»H»»r 8«»UlUs-cl»I»ri», »prnsiuurt »»cL 2oict>ri>ne«i> v. knick»» >>» I e»t>l»»t.?<>r«»t ktück IL kt., >2 Stüvll l°«I. «lorantor dl»ppo l «. 1L kt. iraninnlnllitai» «»» vr»»«»» »»« «ilvl>«i»°>>»r u«i>^«ir, . . e! ' >2 «Mvic inol. «appo - «. ^arküIrrUL»» llludtrirta prvkINtoa vsrOon pr»u» »ligvzodvll Itits m>»k »US- vLrt« kt»no<» vor8tm«U. ^ .. F. Itt»e«an 8NI»,«v, vrescke», 8opdl«n»1r. S «. VIlsckrutrorstr. 21d. am koutplatr» Koffer, I'ssekvn, Xaevssatrv», lourlotenta-vdeu, Itolck- a. 61trtvlta»ck«u, kelse- tlasvdso, rialärlomon «1e. etc. vinptwnlt in xrosiier ^usnrrhl IVilackrirstoratrasso 2. runät-kst ckonr Altmarlct. ollvnv 8vdlssl!vvltvn, xrö88tes Laxer sm Dlutre, in allen Oualitüton. ILninvvl- ii IVntur^vvIiilVoltvii ran A. 8,75 au. Droiseeurant xnrtis uvck franco. V.KIotLlor.löAllMliÄI». 8«eKi« 5. >ml.». I. VI» « « «I« » II I n «I« i , XeentraKv ki, >mt. u. I. U»W. Vvovvo« Lszer tertiär KLti»«I«r-V«rr»I«roI»« dis rum Iltor von 16 .1,thron. »,,r ^Ri7tt«x« Ni»,I, HI»»»,», Ndliniv für Heilen ^Ilvr ai>r »II«I Itekere H«rrvn»ii»ülr« tllr 8« Ali. in feinem Olrvviot. OeUlunaclcvolle» Laxer io tlouGelrvn ui»l euxlisclien Atollen. Nt. 158. 29. Ighrgan-. Ausluge: 40.000 Lrpl. Aussichten für den 6. Juni: Mäßiger Westwind, veränderliche Be wölkung, keine od. geringe Niederschl., Temperatur wenig verändert. Dresden, 1884. Freitag, 6. Initt. H«r«»il,»örtlicher «edakteur sür PslillsthkS vr. Sinti Bteret, lu TectSin. Für eine Feierlichkeit, selbst vo» der Bedeutung der Grnndstein- lcgung eines deutschen RclchStagögcbäudcö läßt sich ein Festprogramm ohne sonderliche Schwierigkeiten entwerfen; seinen Haken aber hat cs. ein ArbeitSprogrannn sllr den Reichstag selbst ausjuslellen und gar die Durchsiihrung desselben dürste aus manche lateinische Zeile stoßen. Selbst eine oberflächliche Betrachtung zeigt, daß cS schlechterdings unmöglich ist. die stets wachsende Zahl der Gesetz- Entwürfe und Vorlagen bis Anfang Juli aufzuarbeiten: die Erfahrung aber lehrt, daß darüber hinaus ein beschlußfähiger Reichstag nicht beisannnenzuhallcn ist. Wenn die Iulisonne heiß aus den Berliner Asphalt niederstrahlt, entflieht der unerträglichen Atmosphäre von den eingeborenen oder zugcwanderlen Berlinern, wem es irgendwie Zeit, Geschäft und Geldmittel erlauben — wie sollten es die zeitweiligen Muß-Berliner air den Usern von Spree und Panke bei dem Amendements - Verarbeiten und Paragraphen - Schmiedcn aushalten ? Daher steht Ansang Juli eine abermalige Unterbrechung der Reichstagoscrien und eine Herbstscssion bevor. Bismarck ist nicht der Man», der eine günstige Chance unausgenützt vorüberstreichcn ließe. In seinen bisherigen Sessionen hat der Reichstag gerade jene Projekte, ans welche Bismarck besonderen Werth legte, zu Fall gebracht: das TabakS- nionopol, die zweijährige» Etats, die meisten Erhöhungen des FolltariscS: den Ausschlag dabei gaben die Nationalliberalcn, welche in dem beinahe in zwei gleiche Hälften zerfallenden Reichstage sich bisher zumeist auf die Seite der Opposition schlugen. Nachdem aber die Nationalliberalcn in Heidelberg ihren Tag von Damaskus erlebt, sich sür die soziale Reform erklärt, eine Börsen- steucr verlangt haben, ist eine verwendbare Mehrheit für de» Reichskanzler gesichert. Entschlossen greift er zu, nlnnnl sie dein, Worte und fordert nun für die längst vorbereiteten, jetzt rasch cingcbrachten Börsenstcuer- und Zolltarif-Vorlagen die Durch- bcrathung. Gebts nicht im Juli, so gebtS im September um so sicherer. Mit dieser Verlängerung der Rcichstagstbätigkeit bis zu! dessen natürlichem Ende durchkreuzt Fürst Bismarck zugleich die ^ Pläne der Börse und Freihändler, welche um die Duichsührung der ihnen so verhaßten Gesetz-Entwürfe dadurch herumzukommcn bassten, daß man sic im Plenum höchstens einer ersten Lesung unterzöge und sie dann in der Kommission feierlich begrübe. So schlau ist Bismarck auch, um diesen Bencdek'jchen Feldzugvplan zu durch schauen. Tie nächsten Wochen bringen zunächst den bekannten Antrag Ackermann n. Ken., die Dampsschiss-Subvention, die Zucker- steuer-Vorlage und daS Uusall-Versichcrungsgesetz. Den Kommissions- bcricht über das letzterwähnte sozialpolitische Gesetz bat der Abg. v. Hertling in den Pstngstfcricn ausgearbeitet. Ta die Verlesung und Billigung des Berichtes vom 7. aus den 10. F»»i verschoben worden ist, wird sich die Bcratlmng im Plenum aus den 16. Juni verzögern, dann aber vcrhältnißmäßig rasch vor sich gehen. Tie VcrschleppungLkunstslückchcn der Dcutschfreisinnigcn werden wohl bald ! aushören, sobald die Herren erkennen, daß sie einer festen Mehrheit! gcgenüberstekcn, entschlossen, das Gesetz zum Abschluß zu bringen, j Bei der Tampsschiss-Subvention wird eine ausgedehnte Debatte über die Kolonialpolitik des deutschen Reiches platzgreiien. Den Antrag Ackermann, welcher das Recht Lehrlinge zu halten, aus die Mitglieder der Innungen beschränken will, haben frühere Reichstage bereits zweimal niedergestimmt. Lb er jetzt wieder dieses barte Schicksal erleidet, hängt einerseits von dem Grade der Ent- ichicdenheit ab, mit welcher die Reichörcgierung für ihn eintritt, zum Anderen von der Haltung der Nationalliberalen Daß man an den höchsten Stellen den Bestrebungen der Handwerker unverhohlenes Wohlwollen entgcgenträgt, zeigten die crmnthigcndcnWorte.dicKaiser Wilhelm an die Tcpuiation der Berliner Schuhmachermeislec anläßlich ihres LOOjäbrigen FnnungS-FubiläumS richtete. Diese wackeren Handwerksmeister „erstorben" nicht angesichts der kaiserlichen Ma jestät, wie es manchmal sehr hochgestellte Persönlichkeiten tlmn, zu einem allgemeinen Loiialitätsgeslammcl, sondern faßten sich ein Herz und brachten ihre Klagen und Beschwerden iir geziemender Ehrfurcht, aber auch niit männlichem Ernste vor. ^Sic betonte», daß der Handwerkerstand zu wenig Rechte habe. Sie fordern damit nicht Vorrechte auf Kosten Anderer. Privilegien und Sonderrechte bat heutzutage außer den Spiritusbrennern und Zuckerbaronen nur noch die Börse; unsere Handwerker verlangen Nichts Derartiges — damit büken sie schliss — sie wollen nur ehrlichen Schutz ihrer berechtigten Interessen. Sie haben endlich die manchcstcrlichc Bör- sen-Zchlaumeierei von dein „gleichen Rechte der freien Konkurrenz" durchschaut; dieses Recht der freien Konkurrenz hat längst ausgehört ein Recht z» sein für den wirthschastlich Schwachen, es ist nur dazu angcthan. ihn wehrlos dem wirthschastlich Starken zur beliebigen Ausbeutung zu überliefern. Ter Kaiser sprach ain Schlüsse der Audienz den Wunsch aus, die Handwerker möchten bei den nächsten Wahlen durch die Tliat beweisen, daß sie gesonnen seien, leine Regierung zu unterstützen, denn diese wolle ilire Lage verbessern. Dieses Kaiscrwort kam gerade zu rechter Zeit, Ungarn bildet zur Zeit nicht blos einen großen Wahlkampfplatz, sondern ein einziges Wablichlachtscld. Aus allen Grasschaftcn kom men haarsträubende Berichte uoir großartigen Wablerccssc». Man Neu unaushörlich von eingeschlagencn 'Nasen, zerschmetterten Schä deln, blutüberströmten Gliedmaßen, ausgeschlitzten Leibern, verwun deten Wählern. zertrümmerten Waqen. Das Steinwcrsen gegen mißliebige Kandidaten hat sich als eine über den ganzen „GlobuS" von Ungarn verbreitete Landessittc hcrausgcstellt. Es gicbt unzäh- liche Leicht-, viele Schwcrvcrwundcte und wenn eS io iortgebt, wird man bald auch eine Todtenliitc aufstellcn dürfen. Ganz s»stcmatisch und ungcscheut. nicht im Mindesten gehindert durch die Behörden, werden die Vorbereitungen zum Stcinbombardemcnt und sonstigem rüden Empfang unwillkommener Stimmbcwcrbcr getroffen. Ter feurige Ungarwein fließt in vollen Strömen und bringt das ohnehin hitzige Blut dcr AuoschreitungSlnstigen zur Siedehitze. Mit Pistolen und Dolchen bewaffnet kommt man auf den Platz, wo Wahlreden gehalten werden sollen. An diesen Rohheiten und Schändlichkeiten bethciligcn sich alle Parteien gleichmäßig, die Regiernngomänner geben den Antiiemstc» Nichts nach. All« ü»d überzeugt, daß Steine. Knüppel und Messer weit wirksamere Gründe zur Ueberzcngung der politischen Gegner sind, als der Kamps mit friedlichen Wasscn, die Berathung. Die Geringschätzung, welche die Vollblutmagnarc» der deutsche» Eivilisation gegenüber zur Schau tragen, erscheint wenig berechnet. Unterhalb Ungarns, auf der Balkanhalbinscl, machen zwei erst vor wenig Jahren geschaffene Staate» Europas Miene, einander in die Haare zu fahren. Es fehlt wenig, daß Serbien und Bul garien einander den Krieg erkläre». Der Anlaß des Konflikts ist so unbedeutend, ivie möglich. Es handelt sich um die dort landes übliche Sstte des Viehstehlcns. Tie bulgarische Regierung soll serbische Flüchtlinge jenseits des Grenzflusses Timok angcsiedclt habe». Diese bildeten Banden, und sielen, vom Heimweh uud^ Sehnsucht nach sremdem Vieh getrieben, in serbisches Gebiet ein.! Aus Beschwerden um Abhilfe antwortetc die bulgarische Regierung,! daß sie im Gegentheil den serbische» Grenzposten mit Gewalt be-! seitigen wolle. Eine prächtige Illustration zu der Brüderlichkeit der > vom Türkenjochc befreiten Batkanvöikcr! Jeder der neubackenen! Staaten wirst sich gleich in die B'Mt »nd fuchtelt mit dem Hand schar in der Luft herum! Ta aber der Streit zwischen Serbien > und Bulgarien „der Reibung zweier Zündhölzchen gleicht. die ans ^ freiem Felde ein harmloses Kinderspiel, in einer Kornschenne oder Pulvermagazin sträflicher Leichtsinn" ist. so »Men die Großmächte: die kleinen Gernegroße zur Raison bringen. Nicht darum wachen > sic so üngstUch sür die Erhaltung des Friedens, daß ihn Serbe» und Bulgaren wegen gestohlener Rinder stören dürsten. Vertragt Euch, ihr Kleinen! i Ncneste Trltaramme der „Dresdner Nackir." vom 5. Juni. B erli». 'Am Sonntag findet im Palais unter den Linden die Investitur des Prinzen Heinrich mit dem spanischen Drden des goldenen Vließes statt. — Die heute hier versammelte» Delegirten des Berliner Nettesten Kollegiums der Handelskammern von Köln. Fraiikuirt a. M.. Karlsruhe, Mannheim, Hannvvcr, Bremen. Ham bürg. Stet»», Königsberg, Magdeburg, Breslau. Danzig. Leipzig und Dresden hcschlvssen bezüglich des Börscnslerleracselzcs-Entwnrss eine Petition an den Bundesrath zu richten, welche, vom Berliner 'Aeltcste» Kollegin»! cnlworscn, in folgenden vier Punkten gipsest: Erstens, die Stempel ans Immobilie» seien nicht maßgebend für Stempel ani Handelsveetehr'sobickte, weil bei beieegliche» Gütern möglichst schneller Umsatz wnnschcnswerth lei. zweitens, das Gesetz würde zur Folge habe», daß zun. Nachtheile des Landes wenige große Mittelpunkte die jetzt nn Lende verbrestctc kommerzielle Arbeit i» sich nnssaiigeir würden, dritten-s, die Kcmtrolbcstiiumimgeil er scheinen nicht onnehindgr, weil sie dos Verkehr-Sieden unter poli- ziciliche Aussicht stellen, viertens, die cust dem Umschlag belegte Ge- schästssteuer würde, da sie nirgends anders eristirt, de» deutschen Handel im internationalen Verkehr schwer schädigen. Berlin. Vielfach nnrd eine Rachsession dcS Reichstags nrr! möglich gehalten. Die Aiihergumiing der Nachwahlen deutet aller- ^ dings daraus hin. Heute wurden die Behörden des Wahlkreises j Teltow Storkow angewiesen, schleimigst Vorbereitungen zur Ersatz- wähl für den Prinzen Handjeru zu trcsscn, dessen Mandat bekannt- j lich stlr ungiltig erklärt woroen ist. Bcrlirr. Zn einer Wiener Mikthcstnng über die von Frank-! reich in seinen ostasiatischeir Erwerbungen einzilschlagendc Handels-! Politik bemerkt die ..Ncst Ztg." : So viel wir wissen, hat Frankreich j Versichemnge» hierher gelange» lassen, rvvnach eS nicht beabsichtige, andere Natwncn in ihren VerkehrSverhällniiscn in den neuen Iran ! zösuchen Besitzungen »ngüirstiacr als die Franzosen zu stelle». Die der Frau v. Kolomine zugcsicherte IahreSreute von 20,000 Mk, i wird dieielve auch sür den Fall ihrer Wiederverehelichung beziehen. — Viereck leimte die Kandidatur gegen Nittinghansen iiir Solinger Wahlkreise ab. — Prinz Friedrich Wilhelm von Hanau, Sohn des letzten Kurfürsten von Hessen, ist in Paris zum Kalholicisimis ubcr- getreten. P a r i s. Der '„'National" meldet, der Hierselbst eingetrossene Generalkonsul Bar»ere werde im Stande sei», der Konferenz über zahllose Irrlhnmcr und Mißbräuche der englischen Verwaltung, wo durch allein die Schwierigkeiten der rgpptischeir Situcrtian hcrbeige- fuhrt worden seien, die uiiwiderlcglichsteir Beweise zu licscru, K airo. Ei» „Hgvg-T'-Telcgrguim meldet, daß insolge neuer dings erfolgter Entschließungen eghptische Truppen nach Snakin und Wadisal'a gbgehcn sollen. Drei englische Schisse gehen von Alexandria ebenfalls nach Snakin, nm der Garnison kVmtärknngen zit bringen, Port Said. Am Mittwoch wurden auf dem englische» Aviso „Iris" 250 Mann englische Marinc-Insantcric cingeschisst, um sich sofort nach Snakin zu begebe». — Das A lbrechtSkre n; erhielten die Lehrer: Ehregvtt Schneider in Niederlommatzsch und Ludwig Zschammler in Limbach: das Allgemeine Ehrenzeichen der Rcgimeiilssgttler Knieichc vom Kgrabiiier Regiment. - Se. Königl. Hol,eit Prin z G corg widmete am Dienstag nebst Familie und Genüge der Siadt und Veste Stolpe» einen längeren Bestich. Zunächst besichtigle» die hohen Herrschaften die Schloßrnine de;, die bei der Ausschachtung des Brunnens gemach len Funde, woraus dann die hohen Gäste sich nach dein Raths- ziimner in, Rathhame begaben, wvielbst eine kleine Ausstellung von Erzeugnissen einiger Stolpener Industriellen arrangirt worden war. Ans dem Marktplätze hatte» zur ehrnirchtsvvlleii Begriiß»»g die Schiitzcngesellscha't, sowie der Militär- und Turnverein sainmr den Stadlgenieinderathsmiiglicderu und der Lehrerichast 'Ausstellung ge nvinnien. welche Huldigung Se. >!ö»igl. Hoheit niniomehr überraschte, als der Ausflug ganz inkognito slalliinden sollte. Mit bekannter Leutseligkeit oricntirtc sich der Prinz im Gespräche mit mehreren Persönlichkeiten über verschiedene Verliältnisse und nahm dann mit Familie den Weg nach dem Hoiel zm» Goldenen Löwen, wo das Diner eingenommen ivnrde. Die Rückkehr geichah per Geichur bis Dittersbach, von hier bis zur Lochmühle zu Fuß und von da wieder ver Gcnhirr nach der Prinzlichen Villa in Hviterwitz. — Tie zur Beiwohnung der Frühjahrs-Exerzitien der Infanterie des Gardccorpü nach Berti» kommandirt gewesenen lächsiichcn Sssizierc habe» sich nach Abschluß der Hebungen in ihre Gar nisonen ziirückbegcben. — Schon am Mittwoch 'Nachmittag traten aus Anlaß der 10. Hauptversammlung des sächsischen Real s ch u lmänner ve r c i n s Vertreter der sächsischen Realschulen zu einer Aeratbung zusammen, in welcher die Gründung einer Sektion sür dte Real schulen beschlossen wurde. In der Abends 8 Uhr im Kanzlcihosc unter 'Vorsitz des Oberlehrers Sckmorr-Zwickäu, Vorsitzenden des Ausschusses des sächsischen Rcalschrilmäiurervercins begonnenen Vorvmaiin»l»ng wurde u. A. »ach eingehender Beratlmng eine Statutenänderung beschlossen, auch Laien den Beitritt zum Realsckmimänncrvcrcine irr Zukunft zu gestatten. Oberlehrer Itr. Welte - Dresden sprach über die Gründung einer Wittwen- und Waiienkasse von Lehrern an sächsischen Real- gmiinasien und Realschulen »nd wurde die Gründung einer solchen Kasse beschlossen. In die dazu eingesetzte Kommission wurden die bisherigen Mitglieder derselben, die Vcrcinsmitalieder Oberlehrer 1>i. Helm, 1>r. Henke, Di..stell, H. Unbescheid und Dr. Welte gewählt. In der gestrigen Hauptversammlung in der Aula des Anncirrealgnmna- siuuia waren 76 VcreinSmitglicdcr erschienen und führte Rector Pros. Dr. Ocrtei den Vorsitz. Anwesend waren auch Kultusminister >'r. von Gerber, die Geh. Räthe Pctzold und Dr. Zeiincr, Gel,. Schulratl, Dr. Schlömilch, Oberconsistorialrath Dr. Anacker, Ober bürgermeister. Dr. Stübel, Consistorialrath Dr. Dibelins, Schulrath Bcitbelt, die Rectoren Prof. Dr. Hultsch und Prof. Dr. Melber :c. Oberlehrer Schnorr-Zwickau hielt den Fcstvortrag über „die Ent wickelung der sächsischen Rcalanstaltcn und des sächsischen Rcal- schnlmniinervcrcins", welcher allseitig beifällige Ansiialmie fand. Am Nachmittag vereinigte man sich zu einem opulenten Festessen auf dem Belvedere der Brühlschcn Terrasse. — Vom l. Juli a» wird Herr Architekt Gurlitt die Redaktion Tic Berliner Börse Leigte im Anschluß an die reste» aus wattigen Notiruiige» eine günstige Stimmung. Die Kouric wurde» an» allen Gebieten höher, wen» auch die 'Avancen nicht erheblich waren. Tie Krisis in Newhork verläuft milder als erwartet werden durste, auch hofft »ran, daß eS de» „Freisinnigen" gelingen werde, daß Zustandekommen dcS BörsenstenergesetzeS zu vereiteln. Spckii lative Banken waren recht belebt, KornSgewimie aber nur bescheiden, Kassabcmkeu fest. Deutsche Bahnen vorwiegend sest, Ostvrenße» behauptet, uamentlich Rüsten. Rnststche 'Noten höher. Oe'tcrrei chüchc Prioritäten ziemlich fest. n»a,,«fur» ». W».. L. Jimi. «red» 2LS>,. Slasribalin 2-S'». vombattei, re«»,, «»kr Sooft —. Orsleiv. Llsbrntittc Pavltrrciil« —. ä»all»lcr an?,,, vklttrr. Goldnmt —. <«/» Nng. won-rtine —. ttcr RussenS0«r Russen L. orsenlunlcikc —. Rcuesie Ungar. Moldaulech« —. 3. Lr>enra»lclde —. Ungar. Papterr. —. Disconto —. SgNVler ao.rr. MoNUardo. —. Russrn —. Nugsg. Var»«, 5. Juni. s?chlud., Rente 7:>,02. dlnlethe ros.a:,. IkaUener i»7,«'>. Kroatlbali» Somb. 2.8,7i. do, Priorttöten — Lgaptcr Nie. Oesterr. Aoldrent« —. Spanier 61',. vaomanen «,61 ladaf-Jctie» - . Acst. Pari«, s. ,-znni. tMUtagPbitrsr,» Nrnte 80,10. Anlciltr — —. Jtallrner !»7,Kü. Spanirr 01,:>r>. cpgyptor 2ll,80. Lttomane» K60,ti.'. Suez . TUrkcn cbkichösioloa. vanpan. .7. gunt. cronioiS - I872rr Rnffktt 80,.-,0. Sam Norden . türke» 8,SO. inndlrle Slmerikaiirr Ungarikcho Vloldrrnic . oitomanr» 16,2.',. Pr.crons,Sncj-Ritlrn B,t'.'. cfgtiptcr «2,00. grst. Lokalcs und Sächsisches. Jlne Majestät die König in ist gestern früh vo» Ems über Pobenhose» nii> Ltarnberger Sec nach Breinierbad abgcreist. TaS von uns crivähntc van Sr Nkajestät dem König ans dem Niederwald an Pros. Schilling nbgciandte Telegramm lautet den, „» r. I " »usolge, alio: „Soeben mit der Königin an Ihrem herrliche» T-nstii'l gewesen: lebbalt Ihrer gedacht. Albert." der „G cwcrbescha rr" übernehmen. Dieses vom Dresdner Ge- werbcverein gegründete Organ der sächsischen Gewcrbcvereinc hat bisher nickst das geleistet, was inan von ihm erwarten durste, woran zum Tlicii manches Ungesunde, an dem der hiesige Gemervcverein bis vor einiger Zeit krankte, die Schuld getragen haben mag. Jetzt, wo der Gcwerbcvercrn unter der neuen Leitung auch ein neues, regeres Leben entwickelt, wird auch sein Berernsorgan einen frischen Aufschwung nehmen. Der neue Redakteur hont im Verein mit Herrn Professor Weißbach und Hosrath Grass, sowie einiger Leip ziger und Magdeburger Fachleuten in dem Organ des Gewerbe- vereins frischeres Blut vulstren zu lassen. Das Blatt wird sein Augenmerk »»»mehr hauptsächlich auf organisatorische Fragen richten, wie ans das Gewerbcschullvcsen, das technologische Museum, die Organisation des Vortrageivcseu, das Ausilelluttgswesen, die Verkaulvhallen u. dergl. Eine eigentliche Gewcrbepolitik soll nicht ausgeschlossen bleiben, doch soll sic nicht zu sehr in den Vorder grund treten. TaS Blatt erscheint wie bisher im Verlag von Juli»? Bloom alle lü Tage und dringt alle Monate Kunstbeilagen in Lichtdruck. Mau giebt sich in den betreffenden Kreisen der Hoff nung hin, daß cs dem ncurcdigirtcn Organ gelingen werde, die alte Eifersucht zwischen Kunst-Gewerbe und Gewerbe-Vereinen ganz bcizrilcgcn. — Für die jugendlichen Tlieilnehmer an dem Altstädtcr Kindcrgottcsd ienst. ca. 8—000 an der Zahl, im Alter von 5 bis 14 Jahren, bietet sich heute 'Nachmittag, vorausgesetzt bei günstiger Witterung, ein herrliches Frühlingsfcit aus dem Wald- Ichlößchen bez. dessen nächster Umgebung. Die kleine Schaar wird sich Nachmittag 3 Uhr auf der alten Vogelwiese versammeln und dann »ach dem Waldschlößchcn abmarschiren, wo eine große, von einer Anzahl .stindcrsrcnnden (Dainen und Herren) gespendete Tafel, bestellend aus Kaffee mit Zwieback und Hörnchen, ihrer harrt und unter geeigneten Ansprachen ihrer begleitenden Herren Pastoren eröffnet und geschloffen wird. Nach dem Imbisse wird i»> naben Park bis Abends 8 Ubr ein Reigen vo» Kinderspiele» veranstaltet, um dann wiederum frohen Herzens den Heimweg in das geliebte Eltcrnhans anzutreten. - Während der Pfiugst'ciertagc herrichtc >u Tcpütz ein äußerst reges Leben. Zahlreiche Fremde, iehr liämig große Tvnrstienichaaren dnrehslttistcn den Ort und seine Umgehung. Tanicnde blieben im Weichhilde der Kmslädte, denn vom frühesten Morgen bis zmn ipätesten Abend »esteilc eine sgit unnnterhrochene Rest»' von Untcr- hcillnitgen den sich immer erneuernde» Strom von 'Antönnillingen. — Der frühere Direktor und svätcrc Inspckror der hiesigen Feldichlößchcnbraucrci, Friedrich Schanz, ist wegen Unter schlagung von der hiesigen Kgl. Staatsanwaltschaft in Hast ge nommen worden. — Dcr SchiachtbosS-Talgschmelzc wurden gestern 400 Pfund verdorbenes Rinds teilet, übcrwielc», das ein Fleischer ans dcr Großen!,ainer Gegend auögeschlachict hier Angebracht und znm Velkaus arisgelcgt gehabt- — Nächsten Sonntag wird ans den Han ich er Stein kohlen w erke n anläßlich de, Uebcrreichnng der silbernen Me daille a» einen Steiger und drei Bergleute eine größere Feierlichkeit staktsinde», - DaS 'octzen erüksiencne „ Statistischc Iabrbu ch iiir das Derst'chc Reich", Iabrgang 1881. ist zum ersten Male,» deutühen Leiten, gedruckt, eine Konzession a» den Reichskanzler, der bekannt lich die latemstche Schritt stir dcistichc Biiclicr nicht leiden mag. Das Jahrbuch enthält n A. bisher noch nicht veröffentlichte Taten über die Geschiffte der deutschen Gerichte ,. I. 1882. Im ganzen Reist» kamen in genanntem Jahre ans je 1000 Einwohner ca. :>s anstsaerichllnlie kleine Siranachen Zwüche» den einzelnen Ober- 'a»dl.:-g-'>istst.-bl.'.;nken zeigen sah aber sehr bedeu lende Verschieden-
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