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Dresdner Nachrichten : 15.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-15
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.06.1884
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F»r«f»r»»« Stelle« U Allst., KL2 Reust.-Drc»den. «artn>ln. >, »I» » Uhr. «onniaa» bt« »2 «NI. In Nnistod : «r. «l,N«»l. » nuranwochoila»«,,»«» » U»r. «a«m. Lt« lspaitta« Pkw- ,kil«1c,. 8 »iidini1» ivi». Ui»«« iln» ,el-n»t Zeile «> PIg. itin« «ar-iitie für da« niüillISqiar »richeinen der In, lerat« wird aiäi« i«a«d«n. «utloüx ii«r Jni»rtioii»<«»IirSqe aeaeu Prä- „umerandrtahlunü durch vrikloiarikn »dkl Vostelnjauluni s Stldr» lb Pia. Inierilr für Moulug »der noch Zell« tagen v«t»t>»e 2" Pt». Jnierale nehmen an: «»»»»ren-Kuieairr non Haalenftet« u. Vogler, »lud Molle, kaur« u. a«., -»'-«lidkNdoiik, cs. Müller.vlSrllü, >». »«en-MoAdedura, ü. Barcl-Vaüc, P. AittdnriirNuXv.. »I. rt'lnek-Hombnrg, Pioiail-Ikp,«». siul Rütgaoe clngel. Manulcrtüi« keine verdtn'iichlcll. Hageökatt für Politik, NilnhMU. HcsWlsotlkeft, ZSrscBerW. xrvsstr-ki am?Iatro, in allsn fjualitütaa, kumdtil- Ulttl >atur« «!><!<>< keu voll Alt. 8.75 an. Lroiscaurant gratis uuä tranao. AI vieler, Ik ^Itn, »litt IS. Litto xoiiau aut 1'irma !tu aelito». Om i VlQtlvIN«!»» t.»elc«, flenlsso, Oolfsi-dsn »Igsnoe fsdellt 8«it 1893 It»rl«»»!r»>»e 27 «nit I0:>3 tw»Il«»»te»»o» 1V. — Uelnrlrl>»tr»»»e txiaüt Nürllte). ^tslisi' fU>- ftiviogi'apliiv von C^nrl ^r»Lli»», 17 Lm lt I l v ll 8t r a 8 « a 17. Lc.-cks Arbeit. IllilLuixo kroiso. Lloluvlltaukulckmon. VvrßiüLsoruuFell. »leu! !l1, >8l «litt Kuxyl8pit/fl',If,r elno 4 ! I^eu! s I^ür joäo >8l ,1io Kupy48pitxfr'.If,r elno ssrö^ton LrLnäkmpoi, äor ötLtUlt-tlorl'i-rmcHo. vino K'ixo^pil/.fo^or vor.-uetit tirtt, virä ruo vieä'r xu -ojnor friiboren xnrtiet.Kroifon. Krabon, » ll</> 20 1'f., l»lo vr«»88 2 Alt. 2ü l'k. Xacli Lus.^ärts vorvoulllill vir I'rodon Vt»n I Dir. xei,'on Liur,ou4migs VON ü<» 1'f. in Nlicfmnrittm. .1. N»i'»r«»» 8i41>»««>, Itrosile», k Hopltionftti'. ri»«> Vilsilrultai skr. 2l>». um Ifostplakr^^ kerro»-^Lquvt8 oi„« IRilin «nrtt« ffliNGtr^ von 3 un. 8i»ininor-^i»«iijlr«; in IHiiv» v,» 10 Illk ILo^vi» »r< II ü 3:'/. O«s. I 8t I»I«88-8tl ll^V IV«. Ll. Nk.167. 29. Zalirgang. Auslügc: 40M0 Srpl. AiiSsichtcil für dc» 15. ^»»i: Mcisiiacr dioidwind, vcrü'ndcr- lichc Bcivötkung, Gcwiltruiit'inunu, Tcimicralur ctivas kiiltrr. Dresden, 1884. SoMltag, 1ö. JNUl. v-ranlwartllcher üledaltrur für Poltitscht- vr. SmU Aierey I» rredde» Mit dem Aufkiitiupeln der vcrfidtcn Nechnuiiaö-A»aelcgc>chcit, die den Reichstag am vorigen Freitag' beschäftigte, wollen wir die Leser nicht behelligen. ES spielen hier vielerlei schwierige staats rechtliche Frage» herein. An und für sich ist daraus zu dringen, dag daS Geldbewillignngsrecht des Reichstags vor jeder Verdunke lung bewahrt werde. Dieses Recht ist eines der wenigen Befugnisse des Reichstages. Gerade weil es in vielen Stücken nicht so weit reicht und nicht so fest begründet ist. wie das Bndgelrecht in allen Bcrsassungsländern. wie in den deutschen Mittel- und Kleinstaaten, muh cs in seinem vorhandenen Mähe ungeschmälert erhalten bleiben. Stellt sich daher bei der durch die Ncnchsrechnnngskannner bewirkten Prüfung der gemachten Ausgaben heraus, dah dabei nicht ganz vrdnungsmähig verfahren ist, so muh Abhilfe geschaffen und der Wiederholung solcher Ungchilrigkeiten Vorgebcugt werden. Das ist das konstitutionelle A-B-C, von dem weder die Militär-, noch die Poitmaus einen Faden wcgbciht. Hat z. B. die prcuhischc Militär verwaltung an Serviskostcn irrthüuilich zu viel gezahlt, so kann das, wenn sich's auch nur nur wenige Mark handelt, nicht ohne Weiteres kraft Kabinetsordrc niedergeschlagen werden, innsowcniger, wenn die RcchiiungSkammer selbst den Reichstag auf die Rcgelwidrigkeit auf merksam macht. In der Kommission wird man wohl eine Fassung finden, diese düftelige Sache befriedigend zu regeln. Schade, dah über diese Frage der Reichstag eine ganze volle Sihung vertrödelte! Dah Fürst Bismarck seinen Erstgeborenen, den Grasen Herbert, als ReichSgesandten nach dem Haag entsendet, ist für die sranzösischen Heihspvme bereits ein endgiltiger Beweis dafür, dah Deutschland die Annexion Hollands nach dem Erlöschen der jüngere» manischen Linie plant. Dem gegenüber kau» man gar nicht kräftig genug betonen, daß Niemand in Deutschland an eine Annexion der Niederlande denkt. Nicht über seine Landgrenzen schielt Deutschland, wohl aber hat es den Blick aus das offene freie Meer gerichtet. Jeder unserer Nachbarn auf dem Kontinente darf sich vertrauens voll und sicher vor deutscher Beunruhigung seines Bcsihes freuen. Wenn der deutsche Thatendrang nach einem Gebietszuwachs trachtet, so wären cs überseeische Landstriche und zwar nicht die wohlerworbenen Kolonien anderer Reiche, sondern Ländereien und Inseln, die man als herrenlos zu bezeichnen pflegt oder in deren Besih Teulschland durch Ankauf von Häuptlingen kvnnncn könnte. Was speziell die Niederlande anlangt, so liegt der Fall einer Throncrlcdigung zur Zeit nicht vor. Selbst wenn der König und der Kronprinz der Niederlande mit Tod abgehcn sollten, so bliebe der Thron nicht leer. Denn die Verfassung der Niederlande schreibt vor, dah, so bald in der direkten Linie kein männlicher Tcscendent vorhanden ist, die Tochter zur Thronfolge zu gelangen hat. Das ist die vor vier Jahren geborene Prinzessin Wilhelmine. Freilich mühte nach der, selben Verfassung zugleich ein Regent bestellt werden. Da wird nun freilich Deutschland die Augen offen zu halten haben, dah nicht eine nach der Pfeife der Pariser Revanchemänncr tanzende Puppe die Leitung der holländischen Politik übernimmt. Tie Sache verwickelt sich noch insofern, als der König von Holland gleichzeitig auch Grohhcrzog von Luxemburg ist. Stach der Verfassung dieses Grvhherzogthums ist dessen Krone in der Familie Nassau-Orauien erb lich. Das ist bereits in dem Familieuvcrlrag von IMbedingt. Der selbe spricht klar aus, dah nach dem Anssterben der jetzt in Holland regierenden jüngeren männlichen Linie das Erbsolgerccht in den auhcrnicdcrländischcn Landern an die ältere Linie des Ham'cS Om nien überzugchen habe. Auch der Londoner Vertrag erkennt dieses Recht ausdrücklich an. Ter IM von Preuheu entthronte Herzog von Nassau ist also der einzige berechtigte künftige Grvhherzog von Luxemburg. Tie Entwickelung dieser Dinge in der Stahe zu beob achten, ist Graf Herbert Bismarck wohl die geeignete Persönlich keit. Man kann im Voraus vergewissert sein, dah er von seinem Vater die Instruktion mit aus seinen Posten nimmt, die freund schaftlichen Beziehungen zwischen den Niederlanden und Deutschland so zu pflegen, dah jenseits kein Mißtrauen gegen »ns auskommt. Deutschland hatte bisher gegen Holland mancherlei Beschwerden. Tic eine, der Nachdruck deutscher Literatur- und Mnsikcrzeugnisse durch holländische Buchdrucker ist im Begriffe zu verschwinden, seit dem die Niederländer eine rechtschaffene Literarkonvention mit uns abgeschlossen haben, was soeben erfolgt ist. Ten schwere» Schaden, den der deutschen Rheinsischcrci hvlläudiichc Fischer in großartigem und unverantwortliche» Mahstabc seit Jahrzehnten zusügeu, wird unser Nachbar wohl kaum länger noch ausrccht zu erhalten mit leinen internationalen Pflichten vereinbar finden. Gerechte Klagen preßt uns der Menschenkauf holländischer Falschwcrber für die ostindischen Kolonien ab. Aber alle diese Beschwerden sind unpolitischer Natur und lasseir sich bei einem freundlichen Willen zu beiderseitiger Zufriedenheit ordnen. Wertbvolle Dienste aber kann Deutschland seinem niederländischen Nach bar in dem Konflikte leisten, in den diese» die Gebietsllisternhcit Enalands verwickelt hat. Tic reichen oslindischcn Kolonien Hollands stechenden Engländern schon lange in die Augen. Ta Holland ein vcrbältnihmähig schwacher Staat ist, glaubt das auf dem ganzen Erdball zurückgescheuchtc England sich an ihm schadlos halte» zu können. Näheres über den Konflikt bringt die Tasgesch. Hier wird Deutschland den Holländern zeige» können, daß die Freund schaft unseres starken Reichs, — ihrem guten Rechte zugewendet. denn doch mehr praktischen Werth besitzt als die Hirngespinste von wegen unserer Anncrionsgelnste. Gaur die gewohnte Perfidie aber bekun den die Engländer, indem sie die Franzosen aufslachcln, ihre An sprüche ans EgNptcn fahren zu lassen d. h. EgUvten den Engländern zur freien Vcrrügung zu übergebe», sich selbst aber dafür in Holland schadlos zu halten. Für wie dumm halten denn die Engländer die Fran zosen? Es entspricht freilich durchaus der gewissenlosen Politik Englands, zwischen den Kvntinentalinächtcn Zwietracht zu säen. Gladslone's, Granville's und Tilke's Jngrimnt gegen Deutschland wurzelt in der Wnth darüber, daß die Ucberlcgenheit der Bisniarck- schen Diplomatie ihren Plan zu schaudcu gemacht hat, der auf An zettelung eines Krieges zwischen Leutschland gegen Russen und > Franrosen hinauslicf. Ganz natürlich: wenn an der Mosel und Weiche! Millionen festländischer Krieger aus Tvd und Leben im bluti ge» Kampfe mit einander ringe» würde», dann war für die Flotte des ozeanischen Großbritanniens die ersehnte Stunde gekommen, mittelst einiger Kompagnien von Marine-Infanterie aus dem weite» Erden runde an fremden Kolonien ciuzusacken. was den Engländern des Einsteckens Werth erscheint. Das A und O der Kvntinentalstaaten >st immer das Gleiche: Frieden und Eintracht unter einander — laust arbeiten sie nur dem englischen Nimmersatt in die stets zum Zugreffen geöffneten Hände. AuS den Verhandlungen des englischen Parlaments gedenken wir mit keinem Worte der zur diesjährigen Seeschlange gewordenen .Konferenz über Egppten, sondern verzeichnen nur kurz den Beschluß, den Frauen nicht das Stimmrecht M crtheilcn. Gladstonc fetzte einen Trumps darauf: hätte das Parlament die Frauen wahlbe rechtigt gemacht, so hätte er die ganze Wahlrcform zurückgezogen. Trotzdem stimmten außer seinem eigenen Sohne, der wie der ieines Widersachers Bismarck den Namen Herbert führt, die bedentcudsten seiner Ministcrlollege» für daS Frauenstimmrecht. Elf Rial ist be reits diese Frage zu Ungunsten der Frauen entschieden worden. Air sich betrachtet muß man sagen, ist cs ungerecht, wenn der Gesetz geber geistig hochstehenden Frauen dasselbe Stimmrecht vorcuthält, das er dem ungebildetsten Tagelöhner oder Ackcrknechte erthcilt. Warum einem edlen Weibe versagen, was mau einem geistig ver kommenen irischen Lehinhüttenbewvhncr gewährt? Indessen ist e-s sehr die Frage, ob den Frauen selbst niit der Ertheilung des Stimm rechts gedient ist? Ehe der Gesetzgeber damit vorgcht, müßte er zuvor ermitteln, ob die überwiegende Mehrheit der Frauen selbst nach der Theiluahme an derartigen politischen Rechten Verlangen trägt. Kenner derFrauenscele vermögen sich nicht von der Ucbcrzcugilng zu trennen, dah gerade die bcsien Frauen kein Gelüste darnach ver spüren, den ihnen von der Natur zugewiesencn Wirkungskreis in Haus und Familie mit dem Tummelplatz politischer Leidenschaften zu vertauschen. Nenrsle Telegramm? der „Dresdner Nachr." vom 14. Juni. Berlin. Der Reichstag tritt in die erste Bcrottmng der Vorlage betr. die Subvention»»»» von Poüdainvscrlinien ein. Der Reichskanzler war zn Beginn dcrBerathung im S"»l. Staats sekretär Stephan hofft auch Zustimmung zn der Vorlage. Es handle sich dabei um keine Smtemänderung, kein Staatomonoool und keinen StaatssozialiömuS. Das Volk fühle, daß sowohl die Ait wie der Grad unserer Bethciiigung am Welthandel der Be deutung. die Deutschland besipe, nicht entspreche. Der Mangel direkter Schuclllinien nach Lstnsien und Australien sei von Fuhr zu Fahr fühlbarer geworden. Die Jrachtdampserlinien würden durch Schuelldampferlinien ebensowenig eine Bceinliächtigung erfahre», als die Fracht- durch die Kourierzüge aus den Eisenbahnen. Heule sei die deutsche Poslkasse ausländischen Dampscrlinicn tributpflichtig. Die Verbilligung der Porti bringe dem Handel unübersehbare Vortheile, denn äni den Briefen baue sich der Waareiwcrkcln aus. Vamberger sprach in nahezu zweistündiger Rede gegen die Vorlage. Man sagt, er habe sich seit Wochen auf diese Rede vorbereitet, die em Ereignis; werden sollte. Für den daraus verwendeten Aufwand an Vorbereitungen war sie schwach. Er vermißte eine ausreichende Motiviruug der Vorlage. Aus den Motive» habe er nicht ersehen kvinie», ob der Reichstag die Gelder hergebcn solle, weil die HaudelS- btzichungcu nach Osiasic» und Australien schon zu gut im Zuge sind oder weil sie im schlechten Staude sind. Die Regierung habe dem Reichstag keine Statistik zur Verfügung gestellt, aus Grund deren die Frage zu bcaiitwvrtcil sei, ob die cLubvcnlioneii geeignet wären, den Export zn heben. Jedenfalls sei der kostspielige Versuch fruchtlos so lange man durch Schutzzölle den Import schmalere. Mit Ostasien und Australien hätten wir durch französische nnd eng lische Schisse genug Verbindung. Die deutschen -Lchisfe nach Osl- asien und Australien hatten nicht einmal volle Ladung, leer fahre», blos um öfter zu fahren, das könne um ein L-chisf, welches auf Koste» der Steuerzahler fahre. Die Post sei nur vorgeschoben und i» Wirklichkeit handle es sich um eine Subvention des.Handels, eine Snbveiitioiiirung, die den Handel gar nicht Heven werde. Er halte die Vorlage für eine Schädigung des freien Verkehrs. Ter Reichskanzler verwalirt den BundeSrath dagegen, dah demselben die Bcweislast obliege, vah das, was hier angeregt werde, sich nach einer Anzahl Jahren auch ans Heller nnd Pfennig rcntirc. Wer nicht rn überzeugen ist, dah unsere Vorschläge nützlich sind, stimmt nicht dafür trotz aller Reden. Wir wünschen daS Znstandekvmineii der Vorlage im Interesse der deutschen Nation und deS deutschen Ex ports. Metlwürdig sei, daß die Grenzen der wirthschastlichen Ueber- zengung dieselben seien wie die der politische» Fraktionen. Leime ocr Reichstag die Vorlage ab. so müsse er auch die Vcrautworlmig für die Unterlassung einer Maßregel übernehmen, die alle seefahren den Nationen accevtirten nnd die die Regierung für nützlich häll. Gras Holstein spricht Namens der Konservativen für die Vorlage. Die Nothwcndigkeit solcher Maßregeln habe mau in ander» Länder» überall anerkannt. Eine Maßregel wie die vorliegende fördere die Industrie, und kräftige dieselbe, sei aber zu gleicher Zeit die beste stütze der Landwirthschcfft. Es bestehe in »euerer Zeit ei» wahres Wettrennen nach Kolonien. Es handle sich zivar hier nicht um ein Wettrennen, wir müssen aber eilen nm nicht zu spat zu konnnen. Staatssekretär Stephan: Die Handelspolitik Bambcrger s hieße sonst Inmsor iairv heute aber laiosor rion Kurs. Ter Brieivcrlchr habe sich verzehnsacht. Ladung werde genug vorhanden sei», wenn erst die Linien da wären. Richter meint, er vertrete die Steuerzahler, ans deren Taschen die 4 Millionen genommen werden sollten. Das subaltern Kränicrische, wovor Stephan warne, sei altprcnhischc Tradi tion. Mit den 4 Millionen könne man viel für Schulen und Lnnd- briefträger thun. Es handle sich hier um dc» Antrag einer Ver staatlichung. deren Ende nicht abzuschen sei. Staatssekretär Stephan: Es handele sich nicht »m neue Steuern, sondern um eine nutzbare Kavilalsaulage. Ter Briesverkehr mit jene» Gebiete» belaufe sich uichl aus IMMD wie Richter sage, jondcru schon jetzt aus „über eine Million". Mcier-Breiiien: Vier Millionen seien eine entsprechende Gegenleistung für die geforderte Leistung. Die Auslage werde sich dereinst »och sehr gut bezahlt mache». Ans Antrag Rc,chei>spcrger's wird die Vorlage der Vudgetkvunnission überwiesen. Am Montag findet die zweite Brrathung des llmall-PeriichcruiigS'GcsctzcS statt. — Ter BundeSrath nahm die Ziickerstcucr-Vorlage au. Hr«»n>>r> «. ii. !Zmi>. »rco» Ll>>. 2>ao>«va„, . Lombard«» . «Orr Pool« —. O«N«r>. rNdkir«»!« -. Pa»»tr>cme —. Galt»«« !<»>/,. OktNrr. Moidrcnie —. U,^. Soldr«»!« 77. 77«r Siniün —. «irr »lull«» —. 2. OrlcntaiNkUie —. tiikncu« IIn«iir. VN'idaMcii,« —. :i. crieniaiiikUi« —. Unaar. vavlerr.-. ri«c°mo —. »advi«, e,n, uumbardl'. —. Rulicn-. F«!,. »aei«, 14. I»n«. ,ech>u»., Sirm« 7!».2!>. Nnlkl»« W8.IN. J!a»en«r «7.IL. Siaaidbalm KV7 US. Lombordk» 8 K.uo. da. PrlorMNe» - . sgvdlcr M4. Oclirrr »aidrenl« SdoiNer «I O lomaiien «ilb Tobai-ilrNkn Nul.io. Part». U. Am». iMMaa»., RriUc 79.2?,. »Ittltidc »«.Ui. glallrnkr 97.12. epaiilkr «,1.90. Enilptcr !I0t,i>9. Oiiomanrn «i,!4.99. riirkcn 8.22. Sn«, 29,49. Lombard«, 919,0». gra»r»Ikn 007,00. t8>t0,iU«alo-. von»-,,. II. Juni, (toiilola i>!>,0.1. I87.,rr >8nls-n . Lombard«» . riirtk» 8,19. tnud,'tlmrril. 4 »,,a. I0o!»r. . Oefi, waldr. — —. Pr. ikaiU. . Siicj-rlcUci, 81,37. tkoyplr, 00.701. Ottomanr» I9,9ii. Schwach. Lokales und Sächsisches. — Se. Mas. der K önig Albert und Se. Mas. der Kaiser Fr a n z Jose pH von Oesterreich sind zusammen nach Feldafing (istariibergerscei zur Kaiserin Elisabeth von Oesterreich gereist. — Ans Garmisch im baiirischcn Hachlaude schreibt man uns über den Aufenthalt Sr. Mas. des Königs, der am Dienstag in Begleitung deS Geh. RathS von Watzdorf und des Flügcladintanlen Major von Schimpff dort eiiigctrvffcn und in dem rühmlichst bekannten Gastbof zum „Husaren" äbgcsuegcn ist: Am Mittwoch früh fuhr Se. Majestät am Eingänge der Partnachklam nnd ging zn Fuß durch die Klnm nach GraSeck, von da wieder zurück über das Kainzenbad und Partenkirchen nach Garniisch. Nachmittag machte Sc. Majestät eine Spazierfahrt überde» Bader- sce nach Ewscn. Donnerstag srüb M-1> Uhr wohnte Se. Map in der hiesigen Pfarrkirche einer stillen Messe bei und fuhr dann früh 8 Uhr über Walchensee, Kochclscc an die Station Panzbcrg und von da nach Possenhofen. — I» der Wahlprüsniigskoniiiiiiuon deS Reichstags wurde die Wahl des Abg. L c ir s ch ncr 17. Wahlkreis des Königreichs Sachsen, Glacha», Meerane) für nngiltig erklärt. Es wa reine sozialdemo kratische Wälilcrversannnlnng in Glauchau verboten und die Ver- tbciler von Flugblättern für Auer verhaftet und drei Tage hinter Schloß und Riegel gehalten worden. Diese Maßnahmen wurden von der Mehrheit der Konnmssion als ungesetzliche Beschränkungen der Walilsrciheit angesehen. — Gegen die Giltigkeit der Wahl des Rcichstagsabgeordneten Herrn Nictl, am m e r im 22. Sachs. Wahlkreise — welcher gegen über dem diesigen Stadtverordneten Herrn Lingke den Sieg errang — war bekanntlich ron fortschrittlich-sozialdemokratischer Seite Protest eingelegt worden. Tie MahlvrüstingSkoinmijsion des Reichs tages bat aber nach vorgenonunener Prüfung mit großer Mehrheit beichlosicn, die Wahl Niclhanuner's für giltig zu erklären. — Demnächst erscheint aus Anlaß des goldenen Dienstjubiläums Sr. Exc. deS StaatSministers General von Fabrice bei Hermann Äurdach in Dresden: General von Fabrice. (1834 — I. Fuii — 1684.) Ein Lebensbild von Max Dittrick. Der durch seine miiitärifch-paniotiichen Publikationen bekannte Verfasser schildert die hohen Verdienste des Generals um Sachsens Heer und Volk und giebt eine Cliaraklcrlstik des Säckn. KricaSminiiicrs. Die Fiiedensverbandlungen in Berlin 1866, die Reorganisation deS König!. Sachs. (XII.) Arineckorps, das Amt als Gcncralgouvcrneur 187(1 bis 1871 und die als solcher mit Fules Favre, als Vertreter der französischen Regierung dcr Nationalvertlicidigiing, gepflogenen Fricocilsverbaiidluimcn. sowie endlich die Vollendung umfänglicher Militärbarttcn in Sachsen: diese fünf großen und schweren Aus gaben, weiche General von Fabrice in glücklichster Weise gelöst, werden dem Leser im Ziiianuncnbange und übersichtlich vorgesübrt. Auch verschiedene interessante, bislang unbekannt gebliebene Details ans dcr srülicien Dienstzeit des Sachs. Kriegsministcrs werden mit- gelheilt. Das Buch wird mit dem Portrait des Generals und seinem Faciimile geschmückt sein. — Bezirksausschuß dcr Kgl. AmtLliauptmaniischaft Dresden-Neustadt. Den Haupttheil der Tagesordnung gestriger Sitzung bildeten verschiedene Eonecffionsgcstichc. Fn öneutlich- miwd icber Verliandlung wurde zunächst w>cdcrbolt über ein Gesuch dcr Frau Emma verw. Men.ke cum Betrieb der Scbankwirthschast i»cl. Braiiiitweiiiverkauf und Abhaltung von Tanzmusik beralvcn und da das Kollegium von einem vorhandenen Bedürfnis keine Ileberzeugiing gewinne» konnte, abermals abfällig beichieden. Schaickcoiiccisioncn winden dagegen bewilligt an Frölmer in AngustuSbad, Ernst Köhler in Kötzschcnbroda. Fr. Richter in Losch- witz und Tbomschke in Dresden (für Blasewitz), ebenso wurde die Errichtung einer Restauration an der Haltestelle Klotzscha genehmigt. Abgelcbnt die dergleichen Gesuche Pöppcl'S in Kötzschenbrodn. Hänsei's in Sciscrsdors und Hcntzschcl's in Wahnsdori (Tanz« Eonceision). Die nachgestichtc Erlaubiiiß zur Veranstaltung thea tralische« Vorstellungen wnrde crlliciit an Jeremias in Nicdcrpo»ritz, Wcndt in Kötzschcnbroda und Bölnne daselbst, sowie den Pcicntcn Walther in Gruna und Ebrisliane vcreliel. Schurig in Groß- o'rilla die Eoneeision zu Schlachtbaiisanlagcii. Bewilligt wurden ferner die Regulative zur Erhebung von Armenkasieii- Abgabcn von ösiciiilichen Lustbarkeiten für die Ortsarmen- Vcrbendsbczirke Walmsdors, Licgau und Sciiersoorf und der Lchiilbcntilgungöplai, dcr Gemeinde Ucbigau, die Regulin,ng der Gemeiiidezubehörigkeit dcr von dem Trccdner Forstrevier zur snchs.-schles. SlcxttSeisenbahn al'gekoniniciien Grundstücke, sowie die dadurch bedingte Veränderung der amlshauvtiiiaimschaftlichcn Be- zirksgicnzc beschließt das Eollcgium, befürwortend dem Bezirkstage vorzutragc». Ei» Gesuch der Redaktion des „Dresdner Tageblatt" um Erwäblung dreier Zeitung als Amtsblatt wurde abgelelmt. Bezüglich dcr Handbabiiiig des Gesetzes Über Ausschließung säumiger Abgabcnpflicbtiger von öffentlichen VergnügungSorte», bcichiießt das Eollcgium, für die Anwendung desselben den einzelnen Gemeinden ein Zllsammentrcten in Verbände zu cmvfcblen. Den Schluß bil deten noch »ichrerc für die Allgemeinheit weniger interessante Vorlage». —^Seiten des Vorsitzenden des Armcndirektoriums in Leip zig, Stadlrarh Ludwig Wolf, ist in den bctliclliglen Kreisen die Anregung gegeben worden zur Gründling eines Armenanzcigcrs. d. i. eines Anzeigeblaiies für die Veröffenklichmig der Personalien aller Landarmen. wwic solcher Personen, welche ihre Familie »n Stiche lassen und sich frivol ihrer Ernährcrpflicht cnlzichc». Zweck der beabsichtigten Veröffentlichung ist in erster Linie der, den Ge meinden die Znsührung gegenseitiger Aus- und Zuweisung von Per sonen dcr Ictzigedachlcii Kategorie zu cmiöglichcn und die Feststellung dcr Landnrnieiianaliiät zu ericichier». — Fn dcr letzten Zeit scheint man die Pferdcbahnwagen. sehr zum Nacb.ncil des salircndcn Publikums, »och weit wcbr in Reklamcwagen uinwandclii^z» wollen. Die an dcr oberen Eloge der Wagen angebrachlcn Schilder möchten noch passircii, obgleich auch sic die Aussicht des PubliknmS nicht wenig beeinträchtigen: daß man abcr^neucrdings dieZunlcrcn Etagen der Wng-n durch die satt an allen Fcnsicr» vngcbrachtcn Annoncen in geschlossene, scbicr undurchsichligc Kästen verwandelt, beißt ivcdcr im Fntcresse des Publikums nach dcr Eonductcnrc gehandelt. Letztere sind bcispiclr« weise in Folge dcr blinden, aiinoncenlcdccklcn Glasscheiben dcr Hinter» und Vorderperrons, nicht im Stande, vom Fnncrn der Wagen ans zu bemerken, ob ans den Perrons ein Passagier auige- slicgcn ist oder absteigen will. Nomcittlich dev Abcnos ist dadurch den Beamtcn die Eontrolc außerorbentlich erschwert und olme ihr Per chuldcn kommen sie oft in die Verlegenbeit, daß vom rcvidircnden Beamtcn ein Passagier olme Bittet getroffen wird. Es liegt sogar die Annabme nabe, daß einige schlaue Patrone bei günstiger Gelegenheit ausgcslicgen und den Auge» der Eondiictenre durch die imbnrchsicbligen Scheiben entzogen, als blinde Passagiere fidel eine Slieckc mittabrcn und somit die Gesellschnst vccnniär schädigen. Las Publikm» dagegen ist durch die blinden Scheiben an de»
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