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Dresdner Nachrichten : 16.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-16
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.06.1884
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Di» »iollkrg. 8 nur «nw«»tninl>tn»t» S IN>r. Nackm. Dir llaaliink 4i«Nl< »tilrtta. 8 Bilde»» 1L VI» Unie, »tn- aeiand, Ue"'»> VI». öl», «aranit» für da» nt,»>tiltnl»e «rlchri»,» drr In. fernlr »üir« »Ich! «c»cdeu. «utwir. tta, Inlernond-Nulirilne <>>»«» Prii- nu»l«ra»da,a«tu»a durch Bnelmarken odrr ch°I>,t»»ad»iua 8 SUden >» V«,. I,»«,»>, II» Montag °d,r nach Fell» tonen P«»i»kt>r s> Ptg. Inserat, «cd«!» an: Annonce».«u>,nur von Haalcnltein u. tvoqlrr, »lud. Moll,. Tauc« u. llo.. Jnnalideudc.nl, n>. Mlttler.Sltrtt», R. »tetc-Maglxdnra, I. »»orN-tzoü«, B. Vrndl-BcrNnzVz, «. S>'tn„-<mi»burg, Ptod»l.r,»itd Nur ütuctgabe ein,„>. Mamilcrlpt, Icl». Becdtn'llchkctt MltkM ^ Taaebkatt für Doli! Tageblatt für Politik, Ntller-allung. HesWsoerkehr. Börseuöericht. Irem-elllijke. l)M.8SMW Itt t« Orvskt«» l-sxsr äsutseder, sogt. u. traar. '?vU6<te80lk6U, 8cliwlrn»nv, VUrlttoo, «iiiiime, eclit «»Io. W»s«er. Lebtv ff! k!tl»lA0l»H» »II jj 3 8t. 50 ?l. unä 1 riß. N^-, -n-cc t:--U: § rtl» »i» Iiv«tv sflnrlrv Iflv^or. tiöniKl. Hvlapotkvkv Vtvsävu, am Lr«arir«ntI,or. » Idsi-isnslr. 5 sl IL VI.,«o s -Isfisnsli'. s und ponlicll». V, ", Diaoi), und ^ontlvu». >VÜ8cIiv - ^U88tattnnx8-6v8vI»Lkt, owpkolilt soio xwssv5 Usgsr von Nslyzeilgen, Wee-Hedelken. MMern elc., sovio siimiutllebv IVIiaotiv.^totk« rur 8elb«tchak«r1>tkuui Z-r^-n ^»8 6v8lMll8- u. >V!rtI»8disft8-LNeI^i-, I «iaoncak'Ldrilr»«. l^gor von U»ui>t-u.0».«et,U, t>»ru, Vöol>a«t»e«nlr»» ot«. «to. SpoojoijtLt: laplrlillrücr u. tllleder Nie Dauüvtrlknetiatt. L»»roLntvrlij,'unx«i> —— „ ,, )o<ivr Lrd aotinoU ui.ä e»»ct. I-rincip: Lost«» »MU»c», ilatori»!, gut« un-t vocldenliocho Arbeit. k. u. Rslikvltl L 8olm, Vrs8ävn-U., U»upt8tßL?8« 24. » » '»r » Uür jväo llanä pa88vvä. >8t ciio Li.aß(«tBpttrI'e«1ei-sino äsr srö88t<>n krLuäunxou clor Ltudlksäsrbraoebo. IVvr ein- I I» V V i «/III I Ku^ol8,,itntoüer vor5nclrt Kat. wirä vis wieäor ru 8«,iuor kriilisren Stnkltoäer /.urircl,--reikev. krallen ä vir. 20 kk. pro ) 11) II » > Ii vU » Orv88 2 LI. 25 kk. X.oek au8würt8 verssoävn wir krollen von l vtr. xsxov LinbvnannA von 30 kk in Uriekmarßon. xs^ou LinsonannA u»i rr«»i 8ül»ne, II 8»pliten«tva8t8« UN,I HVtL»«IniiL<er«tra^8 211» »I» I»o»,ti»Ialr. Nr. 168. 29. Jahrgang. Auslagt: 40,000 Srpl. § Aussichten für L/e.^.m^^^cher Nor^ ziemlich Dresden, 1884. MvNtag, 16. Jttltt. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." P e st. Vier neue Antisemiten sind zu den 2 früheren gewählt morden. Die gemäslipte Opposition hat ihren Besitzstand erhalten, die Neliicrnngöpartei 7 Bezirke an die Unabdangigkeitsparlei und die Antisemiten verloren. ^ Madrid. Sieben Mitglieder der „schwarzen .Hand" sind Sonnabend srvh in TereS hingerichtet morden. S!ew-?)ork. I». Iu»!. Mel» a.4d. !I!c>N>cc Wintcrwct»,» I.r'/s. Pr. Iuni SÜ^,. Pr. Juli pr. August I.»»,,. Mai» <Acm) 82. Fracht 8. Dresden. 16. Juni. — Der pens. Jinanzrath Hofs mann, der jahrelang unter dem Ministern»» v. priesen als oberster (flies der grössten Trants- kasse dcö Königreichs Sachsen, der Buchhalteroi des szinanzininiste- riums, verdienstvoll voigestandcn batte, ist hochbetngt gestorben. Der Tvd war dem Greste, dessen Geist in den letzten Jahren seiner Ruhezeit umnachtet gewesen, eine Erlösung. — Infolge der längere» Abwesenheit des Herrn Banrath LiviiliS, der sich zur Wiedererlangung seiner durch Ilebcr- mbeiten gestörten Gesundheit zuerst an oaS Miltelincer begebe» batte und jetzt eine Nachkur in einem westfälischen Bade gebraucht, ist bas so lcbbast besprochene A kad e m i c b a u p r o j e kt ein wenig in den Hintergrund gedrängt worden. Jmincrlnn ist die Umarbeitung deö ursprünglichen Projekts unter Berücksichtigung der ans dem Landtage geäulrerten Wünsche jetzt so rveit vorgerückt, dag in voriger Woche an die Herstellung deö Modells gegangen werden konnte. Seitens des Ministeriums des Innern bat der Hr. Bildhauer Oblcndieck den Austrag erbalten, dieses Modell binnen 2'/« Monaten fertig zu stellen. Ein Modell von der Größe dieses in Angriss genommenen wird nicht leicht wieder geschahen werden. Jm Magstab von l: 100 ausgeführt, wird cs 8 Mt. lang und 3 Meter breit werben. Es stellt iämmtlicke Neubauten dar, tür welche der Landtag die Mittel bewilligt hat und umfaßt natürlich auch die in den Bereich derselben sallcnoen älteren Bauwerke. Es umschließt den Baukvmviex von 4 verschiedenen Straßen: der Augustusstraße. der Terrassen-, Fischer- und der Töpfergassees reicht vom Kgl. Schlosse bis auf den Fcughausvlatz und ven Gondel- basen ; es enthält sowohl die Nordfazmde des Kgl. Schlosses. als einen Tbeil der Fanden am Neumarkt einschließlich der Frauen kirche und deS Polizeipräsidiums, ein Stück der Eibe so gut wie die katholische Kirche und den Brückenkopf. Da wo jetzt noch die alten Gebäude der Akademie und der des Doublettensaals und das Ge rümpel zwischen Torniamenti und alten ZeugbauS und dieses selbst ihre häßlichen Mauern zeigen, bringt das Modell die neue Akademie, das neue AusstellnngSgebäude und das neue Gebäude für Archiv und Skulpturen zur Anschauung. Herr Baurath LipsiuS wird am 1. Juli seine Geschäfte hier wieder übernehmen. — Während bisher alle Berussarten und Stände belmis Wah rung ihrer Interessen sich zu Körperschaften und Fachvereinen zu- sammengethan haben, entbehrte in Dresden aussälligerweisc gerade derjenige Stand, welcher auf die korporativen Bestrebungen aller anderen stets und gern fördernd einaewirkt hat, derjenige der Journalisten, eines gemeinsamen Mittelpunktes. Tie Gründe dieser Vereinzelung brauchen hier nicht weiter zur Erörterung zu kommen: genug, daß die Journalisten Dresdens die mannichfachcn Nachtkeile dieses Zustandes je länger je unangenehmer verspürten. Daher fiel der Gedanke der Begründung eines Journalistcnvereins, von erfahrener Hand auSgcstreut, aus fruchtbaren Boden. Im „Münchner Hos" trat vorgestern Abend eine große Zahl der Bcruss- schriststeller, welche tagtäglich der Residenz und dem Lande das geistige Brod backen, zu einer Genossenschaft zusammen, die sich unter dem Namen „Dresdner Presse" konstituirte und welche die Journalisten wie die „Schriftsteller" umfassen soll, um ihre viel seitigen Interessen kräftig wahrzunehmen. Die Unterslützimg in Noth geratbencr Berussgenossen soll einen Tbeil ihrer Aufgaben bilden; im Hintergründe der Bestrebungen siebt die Altersversorgung. Die Verhandlungen, die unter dem mittels Zurufs znm Vorfitzen- dcn gewählten Rcdattcurs vr. Biere,, ebenso lebhaft wie in sach licher Kürze verliefen, brachten die Notbwendigkeit eines deiartigen Zusammenschlusses und eine außerordentliche Begeisterung sür das Unternehmen zum allfcitigeir Bewußtsein. Der Verein „Dresdner Presse" wird alle vcrsönlichcn Reibereien, die unter dem erregbaren und streitlustigen Völkchen der Journalisten so leicht Vorkommen, hintonzuhalten wissen und dadurch einen Hauptzweck, die Hebung des ganzen Standes, mit erreichen Helsen. Zur Ausarbeitung eines Statuts wurde ein Ausschuß gewählt. Aus der Wahl gingen mit überwiegender Mehrheit resp. einstimmig hervor die Herren: Vr. Biere,, (Drcsdn. Nachr.). Dittrich (Militärschriststeller), Ein, «Dresdir. Anz.). Hesse (Korrespondent des Leipz. TM.), v. Putt- kammer (Redakteur der landwirthschaftlichcu Zeitung), Seemann (Kunslscbriststellcr). — Lus Vermögen und die Besitzungen des polnischen Schrift stellers v. KraszcwSki befanden sich seit Einleitung des Hoch- verratbSprozesses in gerichtlicher Verwahrung und Verwaltung. Wie wir vernehmen, hat ver Vei urtheilte neuerdings über sein Eigcntbum Verfügung getrosten. In seinem Besitz befindet sich z. B. eine ganz außergewöhnlich große Lainmlnng wcrthvollstcr Lchmuckgcgeiijlänbc, wahrer Kleinodien, kunstvoll verarbeiteter Edelsteine, koilbarer Ge fäße von hoher geschichtlicher Bedeutung, die er tbeils gesoinmclt. Ibeils von seinen Verehrern als Gescheute erhalten hat. Herr von KraszewSkr hat alle diese Kostbarkeiten einer polnischen Sammlung in Posen bestimmt. — Das Kgl. Finanzministerium hat die sofortige Anfer tigung der speciellen Vorarbeiten sür die Erbauung einer normal- spurigen Sccundär-Eisenbahn von Geithain nach Leipzig angrordnct. — Eine, nur selten aus England einem Ausländer zu Tbeil werdende Auszeichnung wurde jetzt Herrn Friedrich Siemens, liier, dem Erfinder des Regeircraliv-ÄaSbrenners; er erhielt die Medaille des GaSinstitutS englischer Fachmänner. Ul der That mitunter an's Unerhörte. Da werden allerlei Zmchnften an die Redaktionen gerichtet, welche »reist das eigenste Interesse der Vereine re. betresjen und nicht selten lediglich eine Reklame sür die selben sind, mit dem Verlangen, den Inhalt derselben in die Zeitung auszunehmen. Aber diese Zuschriften sind nicht etwa in einer Fori» gehalten, welche die Veröffentlichung ohne Werteres ermöglicht: nein, der Eine schickt ein Programm, der Andere seine Statute», der Dritte gar ein ellenlanges, sür dre A'-sthlagsäulen bestimmtes Plakat und dazu einen Brief, irr welchem ln ,»mini wird, wie die Veröffent lichung gewünscht wird. Die Redaktion kann dann sehen, wie sie die Same zurecht macht. Da- sürd aber noch die höflichen Leute. Andere halten eS nutzt einmal der Mühe sür iverth. sich der Form zu bedieneu, die der konventicmelle Verkehr vvrschrcibt. Am ärgsten aber sind die auf hektographischem Wege hergestellten Abzüge. Meist werden dieselben von Leuten angefcmgt, die mit dem Hektographen gar »ick» nmzugehen wissen, und so kommt cs denn, daß die Briefe an die Redaktionen gar nicht leserlich sind und die Halite ihres In halts errathen werden muß. Dns schönste aber ist, daß die Absender höchst empört sind, wenn solche — Briefe in den Papieikorb wandern. Welche Zeit und Mühe das Enträthsel», Zurcchlltutzeil ic. solcher Zuschriften macht, das bedenkt inan nicht und schimpft nur wacker aut die Presse, wenn sic nicht thut, was in so rücksichtsloser Form gefordert wird Da nun aber die Redakteure sozusagen auch Mcnichcn und. und noch dazu recht viel geplagte, jo durste ihr Wunsch nach etwasinehrRücksichtnahmesicher kein ungerechlsertiaterzii nennen sein." — An! eine an die Red. d. Bl. ergangene Anstage aus Wörlitz i. Anhalt folgenden Inhalts: „Wie im Königreich Sachsen und der angrenzenden Provinz gleichen Namens bat auch Anhalt seit l. Ja», d, I. ein »cueS evangelisches Gesangbuch cingestihrt. das von vielen Dorfgemeinden unter der Ausrede verweigert wird, daß schon Stimmen nach einem evangelischen Rcichsgcsgngbuchc laut geworden wirren, und deshalb da, wo die Emstihrung schon beschlossene Sache ist. die Anschaffung verweigert wird, von der Ansicht ausgehend, weil eben daS alte bessern Inhalts ist und doch in einigen Jahren ein allgemeines Gesangbuch gnsgearbeitet werde rc. re." — ist nach eiiigczogcncr Information Folgendes zu erwiederir: Diese Frage würde am allerbesten die gerade jetzt seit dem 12. d. M- im groß- herzoglichen Schlosse zu Eisenach tagende deutsche evange lische Kirchenkonserenz, welche seit dem Jahre l85l aller zwei Jahre zusammentritt und von allen deutschen Negierungen durch Abgeordnete beschickt wird, beantworten könne». Diese Kon ferenz behandelt nämlich die gemeinsamen Interessen der evangeli schen Kirche Deutschlands, z. B. Gesang- und Gebetbuch stir das deutsche Kriegslicer, den gemeinsamen Bußtag für ganz Deutschland, die einheitliche Behandlung von Luthers Katechismus, die Revision der lutherischen Bibelübersetzung, das in neuerer Zeit in ganz Deutschland verbreitete Sekteiiwcscn, Spiritisten. Methodisten, Dissi denten, die Herstellung einer kirchlichen Statistik für ganz Deutsch land rc. Mn ist bei dieser deutschen evangelischen Rirchenkoirsercnz schon die Frage wegen Herstellung eines allgemeinen deutschen evangelischen Gesangbuchs vor Jahren ausaetaucht und berochen, jedoch wieder ad acta bcigclcgt worden. Nachdem nun aber iir den letzten Jahren das Königreich Bayern, das Königreich Sachsen, das Großherzogthmn Weimar, die Provinzen Hannover und Sachsen >l. a. in. nene Gejaiiabilchcr verfaßt und herausgegcben haben, so wird wohl selbstverständlich der Antrag aus Herausgabe eines Allstem. Deutschen Reichsyesangbuchs bei dieser Konferenz keinen Anklang finden und wahrscheinlich 50 Jahre und »och länger ad acta be graben liegen können. — Tie Spiele mittelst Würfeln :c. aus Jahrmärkten und bei sonstigcn Volksbelustigungen in den sog. „Glücksbuden" um Eßwaarcn. Glas- und Porzellansachen und ähnliche Gegenstände (nicht aber um Geld) fallen nach einem Ilrtheil des Reichsgerichts, si Strafsenats, nicht unter den Begriff von „Glücksspielen" im Sinne der 88 264, 285 des Strafgesetzbuches, sondern unter den Be griff der „Ausspielungen" im Sinne des 8 286 des St.-G -B, auch wenn diese Spiele sich lediglich zwilchen dem Unternehmer und je einem Spieler vollziehen. Das unbefugte Halten solcher Glücks buden ist demnach weder als gewerbsmäßiges Glücksspiel noch als Duldung eines Glücksspiels, noch als das unbefugte Halten von Glücksspielen, sondern wegen Veranstaltung einerAuSspielung (Lotterie) ohne obrigkeitliche Erlaubnis; zu bestrafen. — Ter Wirth der altdenffchen Trinkstube zum Landsknecht vertheilt an seine Gäste eine geschmackvoll ausgestattete „Usiene Kundtniachung an alle, so einen teutschen Trunk lieben", in welcher es unter Anderem heißt: „So die aus der ressidenzen selber, wie auch die, welche von fern Herkummen freu» sich ob der Pracht nn Prunk saal. ob des Rathstischeö und seinen hochansehnlichen und furtreff- lichcn stannngästen, sowie ob der günstigen und biederben Gesellschaft im Ziiiistwiiitel, wie auch der Musika, so von den zinkenbläsern, gainvensvielern und pfeisfern erschallet. Mehr aber noch entzücket bas aebräu, so da verzapfet wird, und von Anschbach aus dem ehmalig Markgräflichen brauhaus lummet." — Bei einer vorigen Sonnabend früh im Waldpark zuBlase - w i tz uno den Elbwiesen durch Polizeiorgane veranstalteten Razzia wurden 8 der Polizei schon hinlänglich telannte Individuen beider lei Geschlechts cm Freie» camoirend oorgetunden, welche den Weg nach den Gefängnissen deS Kgl. Amtsgerichts ontreren mußten. — Abgesehen von dem schon ermahnten Umstaud, daß Leiten der streikenden Maurer und Zimmerer inLeipzig. wenn auch zu« nächst nur privatim, Annäherung an die Meister gciucht worden ,st. deuten auch andere Anzeichen daraus bin, daß der Streik zu Ende geht. Die Zahl derer, welche die Arbeit wieder aufnehmcn, mehrt sich van Tag zu Tag und auch im Allgemeinen ist in de» Reihen der Gesellen eine ruhigere Stimmung eingekehrt. — Einen frühen Tod fand am Toimcrstag der 22jährige Fubr- werkübcsitzer Fanlbänel aus Beutha, welcher, walnscheinlich im schlaslrunkencn Zustande, mit seinein einspännigen Geschirr in den Mühlteich bei Neuwiesa geriet!) und mit sammt den» Pferde ertrank. — Am Abend deS 13. d. wurde — wegen eines Kassendefektes — der Rendant des Amtsgerichts zu Roßmein verhaltet. — Ein aus Bautzen verschwunden gewesener Lehrbursche ist auf dein dortigen Wiltbener Berge erhängt aufgcsundcn worden. — In Ost ritz wurde am Montag die Oberlausitzcr Jute- spinnrrei zunächst ,n>t 8 Maschine» in Betrieb gesetzt. — Die Wiener Tbeilnehmer am 8. deutschen BundeSschießen in Leipzig werden daselbst mit eigenen, Extrazug eintrefsen. — Am Donnerstag fand in Hohenstein dce Wiedereröffnung deö Bades statt, dessen Quellen im Jahre 1765 ausgesunden wur den. Dem feierlichen ActuS wohnten auch der Fürst Otto und die Fürstin Pamela von Schönburg-Waldenburg der. — Im Oppelsdorfer Werk bei Zittau verunglückte der 57jäb« rigc Bergarbeiter Kettner durch Sturz dermaßen, daß ihm daS eine Bein zweimal gebrochen wurde. — Ein „sreideitSdurftiger" Junge von 12 Jahren wurde dieser Tage in Beucha von einem Schutzmann aufgegrissen. DaS Büi schchen war ieinem verbriratheten Bruder in Leipzig, bei welchem eü zur Pflege befindlich, ausgerissen und wollte in Beucha seine Taschenuhr verkaufen, um werter nach Meißen zu gelangen. Ter Schutzmann brachte den Ausreiber nach Leipzig zurück zum Bruder, wo Vorsichtsmaßregeln getroffen wurden, daß er nicht wieder ent wischen könne. Der Junge spottete aber den Maßregeln und — sprang zum Fenster hinaus. Ein Stock hoch! Es bat ihm der Sprung nichts getlian und er hat sich werter zwecklos herumgetricben, bis er endlich des Nachts aufgegriffen und nun zur Haft ge bracht wurde. — Am Freitag Nachmittag fand sich beim Lotterie-Kollekteur Weiske in Geithain «in schon in dcn scchöziger Jabrcn stehender Mann mit langem, grauem Haar ein, welcher »ach einer bestimm-! tcn Loosnumnier zur sächsischen Lotterie fragte und nach Durchsuchen der bet, essenden Loose sich dann entfernte. Zum nicht geringen Schrecken des Kollekteurs stellte sich heraus, daß der Alle loigcndc 16 Stück mit dein Stempel „H. Weiske. Geithain r. S." versehene Loose auf geschickte Weise sich anzueigncn verstanden hatte: 2876t A: 40537 8. 6, V. L: 40538 L: 40530 8, 6, L: 40540 U, 6 I) und 96087 L, 6 (Bollloose). Im Lause von 5 Jahren haben sich 9 solcher Diebstähle in verschiedenen Gegenden Sachsens ereignet und das Signalement deS Diebes paßt in allen diesen Fällen aus den Unbekannten, der von mittler Statur ist und den Eindruck eines alten Lebrers rc. macht. — Von de r G r e n z e. Ein Fuhrwcrksbcsitzcr aus Ovbin kutschirte am 10. d. Bk. nach Zittau, besorgte hier seine Einkäufe und fuhr dann weiter nach Grvllan in Böhmen, gab aber an der Grenze, wie es Vorschrift ist, bei dem Ansagepvsten alles Steuerpflichtige zur Aufbewahrung ab. Nachdem die Gcichäfte in Böhmen besorgt waren und er seine bisher unter behördlichem Schutz gestandenen Maaren wieder anfgcnommcn hatte, wnrdc der Heimweg angctrcten. Der sollte jedoch nicht so glatt von statten gehen. An» dem Eircns platze in Zittau rief ihm ein Grenzaussehcr gebieterisch „Halt!" und als der Gaul nicht gleich stehen wollte, sprang der Mann des Ge sctzcs mit gezogenem Seitengewehr vor das Pferd und drohte mit Schießen. Ter Beamte war von der Richtigkeit der Angaben des Fuhrhcrrn nicht zu überzeugen und glaubte unter allen Umständen an eine Gesetzesübertretung. Das schnell angci'ammeltePublikuin ergriff lebhaft Partei für den Beschuldigten und litt auch die Einmischung zweier Offizier.: nicht. Das Ende vom Liede war das Znrückiahren nach der Grenzslation unter Bedeckung des neben dein Wagen gehenden Grenzauffehcrs, der allerdings bei der herrschenden Hitze die wenig bcneidcnswerthe Ausgabe hatte, init dem feurigen Pferde gleichen Schritt halten zu müssen. (Ausznsikcn ist verboten.) Bei der Zollabfertigungsstelle wurde denn auch Alles in schönster Ord nung gefunden und nunmehr erst konnte der Reffende uubelästigt heiinkchren: allerdings mit so und so vielen Stunden Zeitverluste-. zvvtttrr»»« vom 1ü. Juni. Barometer »ach Oskar Böiolt, Wnllsiraße Id «MtiiagL U! Uhri: 780 M«., I grfttkgk». rhermametrograpl, »ach Rcaumur: lemvrratur 13" Wiirmc, «iedrigsie 11" Wirme, höchste 13" Wirmr. Wind: Nord-Wrst. Brdcck«. Elbhöhe iu Dresden» 15. Juni: Mittags 94 Cent, unter 0. Aenilleto». Tie voin Nathe zu Dresden für die Bürgerwiesc be stimmte Marmorgriippe ist jetzt vom Schöpfer derselben, Bild hauer I. H. Bäumer, im Modell vollendet und wird demnächst in Marmor, der bereits von Carrara unterwegs ist. ausgeführt werden. Die Gruppe stellt die Venus dar, wie sie dem kleinen Liebesgott die Flügel verschneidet, ein schönes Bild voll poetischen Reizes, wie es von der Dichtung aus der griechischen Mythe geschöpft worden. Die sitzende Gestalt der Venus ist in natürlicher Lebendigkeit, an- nruthig bewegt und doch reinen plastischen Styls und von meistei- haster Durchoilduug der Formen; der kleine Amor lehnt sich in ansprechender Natürlichkeit an den Schooß der Venns, seinem Schicksal entgegensehend. Beide Figuren sind harmonisch und in schöner Wirkung neben und zueinander gestellt und werden inmitten von Laubwerk und Blumen eine neue Zierde der schönen Anlagen werden. Wir freuen uns dieser Bereicherung Dresdens mit einem nenen für die Leffentlichkeit bestimmten Kunstwerk — und auch, daß, wie durch die Ortsbestimmung desselben anzrmehmen ist, man auch hier für weniger große und umfangreiche Bildwerke das schöne Grün der Gartenanlagen der Häuserwüste der inneren Stadt vor zuziehen beginnt. vriefkastru. »*» Sta mmtisch Mittelmühle, Kohren. Wo ent springt der Nil k Kam, Einer, der bios Fensterscheiben einschlägt und sich mit seiner Frau nicht recht gut verträgt, da selbiger aus früherer Zeit seiner Frau das Gut zugeschrieben hat, deshalb aus Versorgung gewesen ist, gleich jetzt nach Colditz kommen zu den Unheilbaren? Geistlicher scheint auch mit übercinzustimmen." — Bevor ein Irr sinniger in die für Unheilbare bestimmte Landesanftalt Colditz gebracht wird, müssen schon vergebliche Heilverfahren konstatirt worden sein. Wegen „Fensterenischlagen" und häuslichen Zankszenen wird Niemand sür unheilbar wahnsinnig erklärt. Wie sollten denn auch sonst die Irrenhäuser zureichen? Ihre Angaben scheinen etwas unklar und daber weniger nutzbringend als der Nil zu sein, der seine Ursprungs- stätte in den großen Nilseen hat, welche 1863 die englischen Reisenden Speke und Grant entdeckten. Die verschiedenen Einweisungen des Nlls erfahren Sie von jedem halbwegs bewanderten Schulkind. »".Elster betrefsend. „Sie würden sich den Dank vieler Abonnenten verdienen, wenn Sie bei jetziger Saisonzerl die Güte hätten, die Kosten eines 4wöchcntlichen Aufenthalts m Bad Elster (bei mäßigen Ansprüchen) mitzutheilen." — Wenn Sie bescheiden leben, reichen sür einen 4wöchentuchcn Aufenthalt in Elster (Reise kosten von hier aus, Kurtaxe l5Mk. mit inbegriffen) 300 Mk Tic Preise der Bäder sind verschieden; auf Ihren Wunsch wird der liebenswürdige Badcdirektor Otbo gewiß gern Prospekt verabreichen. Einfaches Mittagbrot» ißt man für ca. 1 Mk. 10 Pfg. im Hotel zur Post; feinere DmerS sinken Sie im „Rrichsverwcser" rc. rc. Gute und preiswerthe Wohnungen erhalten Sie im „Russischen Hos", „Der deutsche Kronprinz" und andere Villen. Uebertheuert wird inan beinahe nirgends. In Elster weht auch durch die Gesinnung seiner Einwohnerschaft eine gesunde, reine, deutsche Gcbirgsluit. »*» P. Ä. „Bitte mir mitzutheilen, bei welcher Firma mm einen schönen großen Papagei kaust und wie tbeuer ist cur solcher? Ist es klug, einen sehr jungen Papagei zu kaufen, wenn man ihm das Sprechen lehren will? Welche eignen sich am besten dazu ? Können Sie mir ein Buch empfehlen über die Pflege, Fütterung und Belehrung der Papageien ?" — Unterrichtsbriefe ä In Toussaint- Langenscheidl existiren iur Papageien noch nickt, auch Kochbücher sind ims bisher für dieselben noch nicht vorgestellt. Vielleicht füllen Sie selbst diese Lücke in der Literatur aus, kaufen bei Hromada einen jungen gelehrigen grauen Papagei zum Preise von 60—100 Mk. und prägen demselben Ihre eigenen Kenntnisse ein. Ter Vogel wird sich hören lassen können! Geben Sie nur Acht, daß man Sic später nicht niü dem Papagei verwechselt. »*. Maiglöckchen. „Ich bin ein junges Mädchen von 16 Jahren und die Leute sagen, ich sei hübsch. Da ich ganz allein in der Welt dastehe, weder Eltern »och Geschwister Hove, io sehne ich mich (nun Du kannstTir's wohl denken, lieberLnkct. was ich will» nach einem Jemand, der mich herzlich lieb hat und den auch ich lieben kann. Du mußt wissciy daß ich ein wenig eigensinnig in der Wahl eines Mannes bin. Der Man», den ich lieben kann, muß erstens ein edcldenkendcü Herz besitzen, zweitens muß er ernst, aber liebenswürdig rm Umgang sein und drittens, damit Du mir ja nicht etwa einen Riesen zuichickst, darf er nicht übermäßig groß sein, denn 8 ff,' 'W O'l!
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