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Dresdner Nachrichten : 26.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188406266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-26
- Monat1884-06
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- Dresdner Nachrichten : 26.06.1884
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Nacht-Telegramm am Kopfe Berlin, Preuffenbean. tränte beim «undctrathc die Verhängung deS kleinen Bi- lagerung-zukandeü über Bar men und Elberfeld. Ntschnnnowaorod. Bei den am 19. di. ritt-, stottgc- sundenen Judenexceffen wur den 8 Personen getüdtet und 9 schwer verwundet» davon 5 lebensgefährlich. bis rum ^ttor von 16 .Inbron H»v«S«r UStixlti, 8«o»tp»u-« », p»»rt. I »Xe»««, vostellunx «ruk LnrUnv RTmu«,»« nobmo sür fvcko» »« Tageblatt für Politik, AMMm«. tzesW5»ttkeir. BSlseBm-l, IrmtMsle. uoä tttr äNt» ^ltvr voQ 1—.Ittltlsu ttus reluni'üeoen, liluenell und t"'N«Ni;vii )»rul»ildt bsu HI «»«!> ».«all«-», kro^l!u»a< kve.llo ii»d ssiik pounIrSilo», ttunikottll />1 bvtrttUItk Linder-Larderobc- Mgittili von 8. ^ .Ilimltlltt 6. »aoit «oiw 82 HVvdvrxa«»«; 32. Vlollsne 8vh>sfclevltkn, grösstes 4«lxor um ?Iut/.e, in allen (Zunlitäten, » IViiturn «»IlelvLlLvn von Ll. 8,75 un. kroiscouruut xrutis „in! lrunoo. V.INetrler, t) Allimüll 1), IZL'«,TLtlLl88SiL ill alleil Kreislilgell Mlt> öell veWedeillltll DsAllnilgcil. Mvukvitvll m LLrmrtM llllü Mßarmrtvll LtS» vSi». v. «vssv, LöniZI. Hoüiek.. ^ItrriLrLt. Nr. 178. 29. IlihrM-. Auslagr: 40.000 Srpl. Aussichten für den 26. Juni: Mäßiger Westwind, veränderliche Bewölkung, trocken, Gewitterregen nicht ausgeschlossen, warm. Dresden, 1884. Donnerstag, 26. Juni. Abonnement Die -eehrteu auSwärtlgen Leser der „Dresdner Nach, richten" bitten wir da« Abonnement für da« dritte ISnartal »>i8« baldlnft erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung Weiler liefern können. Die spostanftalten de« Deutschen Netch« und Auslan des nehmen Bestellungen aut unser Blatt an Abonnement in Dresden bei unserer (Srvedition (>»«-!. Brlngerlobnl S Mark S<» fps. viertelfitürlich, bei deu Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen NcichSgebiet L Mark 7» Pf., ln der Oesterreich - Ungarische» Mo narchie 2 Gulden 2» Kreuzer excl. Agiozuschlag. Expedition der „DreOduer Nachrichten". Marienstr.L». «Z<r<»il>r»rttt<I>kr Rkdnkikur für Pslilifchks vr. Emil vicreh in Drc«dl» Seit l2 fahren ist Fürst Bismarck in keiner Kommission des Reichstages erschienen. Die Wichtigkeit der Postdampser-Vorlage mit ihrem kolonialpolitischcn Hintergründe führte ihn dazu, mit dieser Gewohnheit zu brechen. Es war die auswärtige Reichspolitik, auf deren Gang und Gestaltung die Postdampser-Vorlage bestimmend einwirkt, was de» Achilles bewog, in das Zelt der hadernden Parteiführer zu treten. Entsprechend den: seltenen Ereignisse sind auch die hochbedcutsamen Erklärungen des Reichskanzlers ausgefallen. In Allem, was Fürst Bismarck sprach, hat er den, Volke der Deutschen aus der Seele gesprochen. Seine Auslassungen bewegten sich nach mehreren Richtungen bin. Nicht mit leeren Händen erschien der Kanzler im Ausschüsse: er brachte Angra Pequena als vollständig unangefochtenen Besitz Deutschlands mit. Dieser Ausgang war zwar Niemandem zweifelhaft. Die Engländer haben niemals Hoheitsrcchtc aus die „Kleine Bucht" in Südwest-Asrika erhoben und wenn sie sich nicht genirten, vor 2 Fahren Neu-Guinea (ein Territorium von der Größe eines Kaiserreiches) durch Aushilfen ihrer Flagge als rechtmäßig erworbenes Eigenthum sich zuzusprechen, so werden sic schon so gütig sein müssen, unS da« Gleich« bei einem anderen herrenlosen Lande zu gestatten. Aber bis zum letzten Augenblicke zögerte England, offen zu erklären, daß eS keinen Widerspruch gegen den deutschen Besitz in Angra Pequena erhebe. Endlich, am Tage wo der wegen Egnptens in tausend Nöthc und Acngste gcratliene Gladstonc sein bezügliches Abkommen mit Frankreich dem Pailamente vorlegt und Deutschland um Beschickung der Conserenz ersucht, verzichtet er in Berlin förmlich und feierlich auf jeden Anspruch aus Angra Pequena. In jedem anderen Parlamente der Weit würden die Mittheilungcn eines Ministers, der eine so erfreuliche Botschaft bringt, init Enthusiasmus ausgenommen worden sein — unsere Pappenheimer sichren fort zu mäkeln und zu nörgeln. Doch darüber nachher. Wir übergehen auch hier Bismarck'S Mittheilungcn über den künftigen Freistaat am Congostrom und die Unzuträgiichkcit der portugiesischen Ansprüche. Der Schwerpunkt der BiSmarck'schcn Auslassungen beruhte in der Forderung eines Vertrauensvotums für seine überseeische Politik. Tic künstliche Scheidung zwischen der Postdampser-Vorlage und der Rcichskolonial-Politik, welche die Freihändler versuche», um die letztere lahmzulcgcn, dadurch die erster« zu verüberstüssigcn und schließlich eine durch die andere todtzuschlagen — diese läßt der Kanzler des Reiches nicht gelten. Er will für seine überseeische Politik wissen, woran er ist und dazu heischt er eine Abstimmung des Reichstages über die Dampfer-Vorlage. Diesem Verlangen wird sich der Reichstag schlechterdings nicht entziehen dürfen. Verwirft er die Dampser-Unterstützung. so fühlt sich Bismarck, wie er ausdrücklich hervorhob, in seiner auswärtigen Politik entinuthigt. Wir werden sehen» ob sich eine derartig verblendete ReichStagSmehrheit findet. Man sollte doch meinen, die Erläuterungen BiSmarck'S über die Kolonialpolitik, die er sich zur Richtschnur gesetzt, müßten sich deS Beifalles aller guten Deutschen erfreuen. Keine phantastischen Projekte, keine himmelstürmendcn Kolonialerwerbungs- pläne, welche unser Reich zu fortwährenden Verwickelungen mit anderen Mächten verführen, sondern die klaren, von der Ehre und den lebendigsten Interessen des Vaterlandes eingegebcncn Grund» ziige einer ebenso weit- als vorsichtigen. Niemanden bedrohenden, überseeischen Reichspolitik l Deutschland kann sich nicht länger auf sein engeS, festländische- Territorium einkeilen lasten, während sich alle anderen Nationen über die große Erde auSdehnen. ES muß sich Raum schaffen für seine überfließende Bevölkerung, seine überschüssigen Arbeitskräfte Unsere Kriegsflotte darf nicht bloS aus den Küstenschutz der engen deutschen Meerestheile beschränkt sein — dazu ist sie schon viel zu groß — sondern soll auch des Weiteren zur Vertretung deutscher Interessen, zum Schutze deutschen Handels im AuSlande dienen. Die erst« Großmacht der Welt kann nicht ferner mit verschränkten Armen zusehen, wie sich alle Nationen in die Erde theil-n, während die eigenen Bürger daheim, wie die Heringe zusammengequetscht, im Konkurrenzkämpfe umS Dasein einander ausfreffen. Das Reich muß der Kraft seiner Bürger draußen Raum und Sicherheit schaffen. Der Deutsche soll, wenn er aus- wanvrrt, sich nicht mehr mit allen Wurzeln seines Daseins vom Vaterland« loSreißen, sondern er soll auch in der Fremde ein Deutscher bleiben. Fürst Bismarck versicherte, andere deutsche Unternehmungen würden Angra Pequena folgen. Er wolle keine Kolonialpolitik im französischen Sinn«, sondern die Bcgtinsttgung kaufmännischer Niederlastungen mit deutscher Jurisdiction und unter dein Schutze des Reichs. Zunächst denke er dabei an die Südseeinseln. Cr halte die Kausleute der Hansestädte für geeigneter und befähigter zur Errichtung von Niederlassungen als die Reichsregicrung selbst. So werde z. B. di« Errichtung von Kohlenstationen nicht lange aus sich Watten lasten. Eine Kolonialpolitik auch in solche», Um- Wer hört aus en nicht den um - , JcrauS^ „Senti mental" nannte dann Bambcrger diese Gedankenreibt. Man traut seinen Ohren kaum. Dann malt« dieser Vertreter der Angst»,elerri. au» sic, wanen lauen. Eine KolomalpoUtik auch in wiche», fange erfordere allerdings eine gewisse Begeisterung. Wer höi diesen trefflichen, klaren und ausführbaren Worten nicht de die Wohlfahrt deS Reichs besorgten Staatsmann heraus? ,,«r der 1849 im badischen Ausstande sich, als cS Ernst wurde, mit mehr' Eile als Würde flüchtete, allerhand Sckireckbildcr an die Wand.! Die orientalische Abstammung Bamberger s mag seine perjönllchc Furchtsamkeit erkläre», niemals aber entschuldigt sie cs, daß er der tapferen Nation der Deutschen eine Politik der Feigheit rieth. Daraus ertkciltc ihm Bismarck allerdings eine derbe Abfertigung. Auch stimmt cS ganz, was Bismarck iagle: Bambcrgcr'S Rede habe auch jeder englische Minister halten können. Wie lange noch ivird der Reichstag solche Leute, die mit uns kein Vaterland gemein haben, in sich schließen? Fürst Bismarck gab zu, daß die Form der Postdampservorlagc nicht ganz vollkommen sei, er sei bereit, in der Form zu kapitulircn und dem Reichstag jede Kontrole über den weiteren Fortgang zu überlasten, aber er verlangte auch eine Vollmacht, um »nt den bestehenden Linien über ihre Verwendung zum Postdienste zu verhandeln. Er erbat sich also ein Vertraucirs- votunr — er ivird es erhalten. Ein unheimlicher Gast sucht Europa aus : die Cholera. Es ist die echte, richtige asiatische Cholera, die in Toulon auSgcbrochen ist. Alle aus Beruhigung und Einschläferung zugeschnittenen Mittlier- lungc» der französischen Regierung sind wenig mehr als Windbeutelei, deren Tendenz offenkundig, sie treiben einen Humbug, der keinen Glau ben verdient. Genau so flunkerte vor einigen Fahren die russische Re gierung, als die sibirische Pest »ach Westen vordrang. Es ist i»> höchsten Grade unglaubwürdig, daß inToulon die Cholera aus lokalen llrsackien entstanden ist. Ihr rapides Umsichgreifen, ihr vehementer Charalter, die Zahl der zugestandcncn Todesfälle beweise», daß cs sich um die echte asiatische Cholera handelt, die unter allen Umständen nach Frankreich eingeschleppt wurde. Tic Einschleppung braucht nicht aus China oder Tonkim, erfolgt zu sein, dann würde sich dlc Krankheit aus der langen Seereise schon gezeigt haben. Alles spricht dafür, daß sie aus einem der .Häsen des Rothen Meeres stammt, wo sic, Tank des frevelnden Leichtsinns und des Krämer geistes der Engländer, einheimisch ist. Tic raschen und zahlreichen Todesfälle in Toulon lassen auf einen ganz besonders bösartigen Charakter schließen. UcberdieS wird nur die Zahl der Todes- Nicht aber die der Erkrankungssälle berichtet. Es wäre sehr an der Zeit, daß aus ganz Europa Acrzte nach Toulon geschickt würden. Unseres Erachtens gehört der „Bazillcnvater" llr. Koch aus Berlin vor Allem nach Tonlon. Dort kann er seine berühmte Entdeckung des Eholerapiizes praktisch vcrwcrlhen und, indem er der Seuche Ein halt thut, zeigen, welchen Werth sic eigentlich hat. Hat er doch vor Kurzem mit Emphase erki-lstt: . »Bei eurer neuen Invasion der Cholera werden wir nicht mehr so hilflos, wie bisher, daitctzen, und wir werden Mittel und Wege finden, dieselbe wirksam zu be kämpfen und ans ihren Entstelnmgsherd zu beschränken." Die An wesenheit sremdländiicher Acrzte in Toulon ist schon deshalb uner läßlich, weil die französische Regierung ersichtlich ausS Vertuschen ansgclit. Weitaus erfreulicher ist eine andere Nachricht aus unserem! Nachbai lande: Ter französische Senat nabm das Ebescheidungs-j fitlb- IlCU s Oll «OObOHIl- lkl f dieJinmngsbewcaung mehr und mehr sei gerichtet aus den Schutz des Sch Der Antrag unterstütze dieie Politik, gesctz mit 158 gegen 116 Stimmen in 2. Lenmg an. Zwar wollen die 8 Kardinale Frankreichs, d e Erzbischöfe von Paris, Toulouse und Lnon, dagegen mit Berufung ans das Konkordat appellircii (die Unanslöslichkeit der Cbe sei ein Dogma der katholischen Kirche und die Ehescheidung cinfnhren. hieße das Konkordat verletzen). Nur schade, daß, als Pius VI. 1802 mit den; ernc» Konsul Bona- p„rtc das Konwrdat abscbloß, die Ehescheidung schon in Franknich gesetzlich ben nd Als der wittere Napoleon seine Elic mit Fosephinc durch die O'eiici te lösen ließ, beeilte sich der Papst, seine Zustim mung zu e>il 'iien. Erst 1816 wurde die Ehescheidung wieder auf gehoben. BePlen ist übrigens gewiß ein klerikales Land und hat soeben eii» ii b l,übenden Beweis biervon gegeben, »nd dennoch existirt daselbst die Ebcichciduna. Eine tiefgehende Wandlung in den Anschauungen der Männer Frankreichs über die cbeliche Treue wird sich dadurch vollziehen, daß ihre Schuld eben so schwer wie die der Frauen geahndet ivird. Der „Gil Blas", der immer die Interessen der Halbwelt vertritt, stößt denn auch einen Schmerzens schrei aus und hosst, daß die Kammer die alle Bestimmung wieder Herstellen werde, wonach die Ehescheidung von der Frau nur ver langt werden kann, wenn der Man» eine Mailresic im Hause hält. Mit dieser skandalösen Bcnorzugung de- Mannes hat aber der Senat zum Nutzen iür die Sittlichkeit kein Erbarmen gehabt, son dern sie gründlich beseitigt. sindncu geschaffen worden. Auch in Oesterreich und Fmntrcich schreiie! lehr fort, TieHohenzollernpoliiik Schwächeren gegen den Starten. . itik, (Beifall rechts und im Een- trum.) Blum: Die Nativnallibcrnlen seien für freie, nicht kur Zwangsiuiuingen: daAckcrniaiin's Antrag letztere vorbereitet, stimmten sie dagegen. Bebel ist ebensalls gegen den Antrag, weil derselbe unter der heutigen Prvdnktivnsweise der Thcilnng der Arbeit wir kungslos bleiben müsse. Tic Lage des Handwerks sei traurig; der Ertrinkende lange selbst »ach dem Strohhalm und deshalb finde der Antrag in Handwcrterkreisen Zustimmung, aber er helfe nichts. Reichciispcrger-Relifeld spricht sich für den Antrag und zugleich für phligatvrffche Innungen aus, Walter Dresden ptaidirt gegen den Antrag ; der GewerbcstandZiednrse vor Altem Ruhe aus geiotzgebo- rischem Gebiet. Günther-Lachsen spricht für den Antrag im Interesse der Festigungen des kvrpvralwen Lebens der Handwerker, Cs sei irrig, daß Alte, die für den Antrag stimmen, auch Zwangs-Innungen wallen. Bucht ist gegen, Kleist-Retzow für den Antrag. Letzterer bemerkt, Bambcrger und Bebel zögen heute an einem Strang, Tie Ideen des ersteren verhalten sich zu denen des letzteren wie Ursache zur Wirkung, Ter Antrag Acterniann's wird >»>t 151 gegen 15» Sliiinnen angenommen. Desgleichen wird der Antrag Windthvrsl aus Aushebung des Ezvatriilungsgesetzes mit 216 gegen 34 Stimmen angenommen. Morgen Unfall- und Reliktcn-Gesetz. B erli n, Ter Reichskanzler hat sich eine Erkältung zugezogcii, in deren Folge sich wieder iienralgiiche Schmerzen eingestellt haben. Nach der „Nordd," ist das Unwohlsein daraus zurückznsnhren, daß der Kanzler am Montag zu ivälcr Stunde, als cs bereits recht kühl geworden, sich noch in den Reichstag begab, um der Kvnimissroiis- berathnng der Dampfer-Subvention beiziiwohucn. — Anläßlich der Nachrichten über den Ausbruch der Eholcra oder einer ähnlichen Krankheit in Tonlon sind von Reichswcgen nähere Ermillclnngen über die Narur der Krankheit an Ort und Stelle getroffen und sanitäre Maßnahmen veranlaßt worden. Gleichzeitig werden iür den Fall, daß sich die Krankheit als asiatische Elwicra Herausstellen sollte, entsprechende Abwehrmaßreaeln deutscherseits vorbereitet. — Ter^ „Natioilalzeitluig" wird aus Rom geschrieben: Obgleich inan es sin Vatikan leugnet, hat doch der Papst in einem anonhmen Briese die Warnnna mit dem Anrathen zu höchster Vorsicht erhalle», daß ein Tnnaniit-Atlental gegen den Vatikan geplant werde. P a r i s. Illach einem Telegramm des Kommandanten vom 15, Armeckorps ans Toulon haben msteric bei der Eivilbevollcrung 2 Todesfälle wegen Eholcra, bei den Truppen aber keiner stattgeiuiide», Ä Erkrankte sind in das Marine-Hospital eingebracht worden. Tie Mehrzahl der Erkrankungen ist leicht. Ein Privattclegramm ans Tonlon von Vormittags 10 Uhr meldet, daß in der letzten Nacht nur ein einziger Todesfall wegen Eholcra cinaetrctcn und daß der Gesundheitszustand in Marseiile dauernd gut ist, To lo ». Der Delcgnto des Handclsniinistcrs Or. Bronardcl ist hier cingetrosse»: derselbe ist der Ansicht, daß die hiesige Eholcra i einen sporadischen Charakter zeige. Am 23. sind 8 Cholcrafällc im ! Miiilärhospital und 2 im Civilliospital, jedoch kein Todesfall vor- gckonimc». Die Bevölkerung ist wieder beruhigt. »ra»kl»r« n. Li«.. A. Juni. Uredil 25WSl-alidLdn 2SLV,. Lombarde» 122-,. «Ocr Looic —. kbclicrr. TIlderrenle —. Parirrreule —. Galt»!« iseiierr. «oidreme —. 4°/, Ung.vioidrrntc —. "cr Nußc» —. SOer Rulieu —, 2. Oricnlaiilcibc —. Ncucsic Ungar. Goidauleide—. u. Lricnlanleiyc —. Ungar. Papicri. —. Litconio lbe,;!7. Eglnncr Ü0,IS. Koiibardb, —. singen —. Jcsi. rsie», 2s, Juni, ürcd» aal,so. Staatdbabn —. Lombarden — Nordwiib. —. Marinsten—. »ng.votdr. Sl 42. Taba!-Act.-. Fest. varib. 2s. Juni. ISchlub.i Ncnic 77,ss. Anleihe 107.72. Italiener os.Ss, Slaai-bob» «iooco. Lombarden :N»,2s. do. Drtoritäle» —. Sgbpter 202. Ocßerr. Loldrcnlc —, Limnrcr c,o 7,8. Oaomane» SNl, Tabok-Aciicn —. Fest. Pari». 2s. Juni. «Mittags.> s'7, c,!en«k 77,ss. Nnlcibc 107,72. Italiener»s.ss. Spanier «bi,62. cegnpler 22:!,7s. Ltlomancn 667,irr. Türke» 7,77. Fncz >2.72. Lombarde» .»,00. Iran,ose» 660,00. Besser ans Teilung von BlaiikoverNinsc» trotz leichter leirolcrapanit. London, 2s. Jnrii. «so» »Io 160,60. 1871er Nüsse» 8!>,os. Lombarden . Türke» 7,61. smid. Ämcrik. . 4 >> Ililg. Äoldr. 76,61. OcsI. Golvr. . Br. lsons. . Triez 77,oo. bgiiptcr s?,sü. Ottomane» l1,8s. Bewegter. London. 2s. Inm, Weizen rntng. trögest,, anacloiriiiicncr stetig. Mehl, vage. Maie schwacher. Ha,er scsicr. andere Gencidcarren ruhig. Wetter regnerisch. Neneftr Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 25 Juni. Berlin. Reichstag. Eingegange»: Nochtiagsetat (Rcichs- versichernngSamt), Literarconventio» mit Italien und Beitrag mit Siam. betr. Handel mit geistigen Getränken, Die Vorlage wegen Errichtung eines DienstgcbäuveS für das Generalconinlat i» Sbanghai wird definitiv angenommen. I» Bezug aus die Petition des Herrn v. Carstenn-Lichtcrselde (der seiner Zeit das Terrain für das Lichterscider Kädettcnhaus »»entgeltlich gegeben bat), um Vermittelung einer Entschädigung ans Reichsmittetn wurde der Kommiistonsantrag aus motivirtc Tagesordnung angenornmeii. Petent ist also abgewicscn. ES folgt dritte Bcrailumg deü An trags Ackermann, wonach in solchen Bezirken, in dcncn sich die Innungen ans dem Gebiete des Lehrlingswcicns bewäbrt habe», die Aufsichtsbehörde anordne» kann, daß von einem gewissen Zeitpunkte an nur JnnungSmeister Lehrlinge zur Ausbildung annclimen dürfen. Bamberger fragt, was das Ausland dazu sage» werde und verfingt sich dann zu der Behauptung, wenn ein fran zösischer Minister mit einer solchen Vorlage zu Gunsten der Innungen kommen wollte, so würde die französische Kammer denken. eS sei wohl nicht ganz richtig mit ihm. Bamberger tippt dabei mit dem Finger an die Stirn. (Heiterkeit im Judciwicrtcl Hierbei sei erwähnt, das ' s. Z. auch in dem von halten war.) Gegen die . ^ ruhige sachliche Art, in welcher Ackermann für den Antrag, ivic für die Interesse» des Handwerkerstandes eintrat, wobltliätig ab. Mit dem Anträge sei die Sache durchaus nicht abgeschlvsscn, derselbe bedeute nur einen Schritt vorwärts. Für die Innungen sei das verlorene Terrain schrimveise wiederzuerobern. Wenn der Beweis erbracht sei, daß die Mehrzahl der Gewerbtreibendcn den Innungen beigetreten, sollen weitere Anträge folge». Was die jugendlichen Arbeiter anlangt, so würde die Erfahrung zeigen, ob in dieser Be ziehung Maßregel» nöthig seien. Durch Fortbildungsschulen »nd Lehrlings-Ausstellungen werde die technische Ausbildung allein nicht geschaffen. Tie Gegner scheine» zu denken. tvenn sic das Wort Innungen hören, das ganze Mittelalter kehre wieder. Handelt es sich aber gar nicht um Geiverbsmonopole, so schwärmen die Gegner für Handwkikewcreine und diese treten doch in großer Mehrzahl für die Innungen ein. Redner bat von Hqndwrttcrvercnien zahlreiche '' -- ---- * ' - ° Gebiete deü IniumaS- rittc geschehen. Aus Innungen die Re- len und 389 Innungen ZustluunuiigScrklärunge» erhalten. Aus dem Gebi wcsensj seien in letzter Zeit erhebliche Fortschritt« Grund des neuen Inmingsgeseßes hobei^ 3197 I organisatio» thcils eingclcitct, chcils abgcs« Lokales «nd Sächsisches. — Ans Anlaß der Feier seines 50jährigen Dienst- jnbilänms wird Se, Erc, der Herr KriegSnumstcr v. Jabrice am 1, Juli ein offenes Hans halten. Besondere Einladungen zur Tbeilnahme an diesem gastlichen Abende sollen nicht ergehen. Bei günstiger Witterung wird der Garten an der Promenade mit als Festplatz verwendet werden und mehrere MnsikkorpS kvnzcrtircn, — Ter B ezirksverei n r ech ts der Elbe wird auch in diesem Jahre wieder eines seiner beliebten S omni er feste, »nd zwar Mittwoch den 0, Juli in sämmtliche» Räumen des Lincke'ichen Bades veranstalten. Es winden bei diesen Sommcriestcii znm Besten der Kinderheilstätlen und des VolkSkindergartciis für Neu- und Anton - sladl in der Regel 1800 Mk,, nach Befinden auch über 2006 Pik, gut gemach!. Den größten Erfolg bei allen Darbietungen hatte stets die Lotterie und ist dieser Erwlg zum großen Theii ans den Loosverkanf durch die reizenden jungen Damen ans den gebildeten landen .zilrückzniührcn, Via» hofft daher auch diesmal bei gleicher Veranstaltung ans einen reichen Erfolg. Nächst der schmucken Ebrlich'ichen Kapelle mit seinem Programm giebt cs eine Singspiel- Halle. Raritätemaininlnng, Verkaufsstände aller Art :c. — Daß sich d«c Pietät für unsere Heimgegangenen nicht nur fort und sort erhalten, sondern mit jedem Jahre m erfreulicher Weise gehoben hat. beweisen die am gestrigen I vH n n is feste niedn gelegten Gräberzierden, deren genaue Feststellung Herr Skadtrath «Lcpfsarlh, in seiner Eigenschaft als Mitglied des FricdhviSausschnsses der drei vereinigten Parochien seit einigen Jahre» angeordnet hat. Ans dem Trinitatiskirchliase wurden als Zeichen pietätvoller Emme- nnig 6887 Kränze, 378 Ranken. 106 Kreuze, 6 Kiffen, 5 Körbchen und 1 Füllhorn, aus dem Eliastricdhosc 316 Kränze, 12 Ranken und 3 Kreuze aut den Grabhügeln und Grüften niedcrgclegt. Einen ganz besonders schönen Schmuck halte der erstgenannte Gottesacker in diesem Jahre zum erslciimale noch dadurch erhalten, daß aus den innern Vorplätzen des ersten und zweiten Landes seitens der beiden Todtcnbcttnicistcr Leonhardt, Vater und Sohn, prachlvolle Pflanzen l-ckvruiiou ausgestellt worden war. Aus dem Iohaiuiistirchhow waren I11 Kränze, 36 Ranke», 11 Kreuze nad 2 Blnmcnkvrbchen iiicdcrgelcgt. 83 Frauen hielten dort Blumen seil. Aus den Zn- gangsstraßcn zn sännntlichen Friedhöfen halten sich Plnmcnvcrkän- scrinne» in großer Zahl postirt und konnte inan aus der Blascwitzer- straße allein deren mehr als KO addircn, — Trotz der heftigen Regengüsse hat sich der Wasscrstand der Elbe nicht sehr gehoben, Borgester» Abend betrug derselbe in Lritincritz noch bis 180 ein, über Null und ist seitdem in raschem Fallen begriffen, Bei »ns in Dresden erreichte der Strom ebensalls nur eine mäßige Hohe und bei der jetzt wieder cmgetretemm trocke nen Witterung dürste ein weiteres Steigen gänzlich ansge- schlostcu sein
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