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Dresdner Nachrichten : 19.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-19
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1884
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KV ckorl, indu- llstcn rerici t°Ü' id trc lsen- rcich. rsen- drr "che -thl. üvat- »Fm c den iblatt ittcrn dan- »dig Gummk- u ind bester rnv obne » >»nd 24. N«ch Vtedartion»schl«ß. g» »er,t»,rn«»e»»Nchr» »«,»«- »»»lei, «.». »te Ikilk» «»ch ««»,rft»»»k»e» w«tl«n ««d,sollt«» «LU,« ««>'»>»«! I» ,1»,«« au» »rnsill«« Herr St»»t- ,«I» Lr. Me«, all «i,»e«- und Heer L»i»I»,r-OI«rl«I,rer Lr. Vlach- ^ «uttz al« Ne«,c«>LHIt«r hkruor. Tageblatt für ^okilik. MihMmg. tzcsAWreike-r, MrseeSMl. Iremdeilille. »Ijvuimvii »I«: Uraetian, Olinina», tkr.»«, tl«4»NIn,-- Oo»l»».jnn8InL», ItuI Xnr»n»n. Lin-Iseliplmi«« kl»»rp,s«,I«. OI:rItvir«n, ;>»,>- «clstN-npnüpke «w 8p»ci»ItI,t 8»limu«I,»,»«,lI^» »elilem »»««. 4. 0»nxo» 8SIu»v. Vrvptlea, IVUsäi-vlssrplr»,,« 2U». o. 8opl>t«n»>te»8ss tz »ui kovtplntr. I«lja»l,esgr 17 v. Müllsr Ichlumcsjlr. 17 »ni I'teualmeli« n I»I»tL, omplivblt u. 6kH^gk! ru billi^Lton krviksu HU. «i»tl« l 4. 8llok8. u. ^rou88. Drosilvn, Xankliau», Hjb«>8li»ü8v ». 10. Ununovvr, Unulburrc, Ut-lp/lze. üiIU88lv ÜVILU88<l»vUo iij nv ß! silMMÄKilR. UlllM L 8», ^ ^ 8e-I»I»88-81er>«»« 17, xo^onüder dem X. 8elrlo88c. ^ Ln gi-08. Irlp>MI'j6-^iiNl>filetUl- v. HvS8v, Lßl. koü., t>l m!Ä. Mlllitt'U. Ln lisisil. Karvlrtv VrLKdLuäsr mit Mejler LedereinfasilUltt. Lviüvllv Lürsen mit u. ohne Kerlen, nnr nns velteln Unterinl. Lioene WiMtioli. «r7SVS.^3-ttMg7Anklüg^4yM^^ Dresden. 1884. Freitag, IV.LePj. «tranNp-illlcher «edallklir sür PolttifchrS vr. amll »lerttz «I, Dr-rden Vorüber; Fn Skierniewicze ist cS wieder ganz still geworden. Das kleine polnische Landstädicbcn ist bereit» in daS Dunkel zurückgesunken, woraus es für einige Tage als schöner Meteor glanzend emporslicg. Lautlos liegen sic nun wieder da, die breitästigen Ulmen des Parkes, unter denen die Kaiser des Festlandes auf Damwild pirschten. In den Sälen, Gemächern und Eorridoren des Schlosses, in denen sich die glänzenden Uniformen so vieler Fürsten. Staatsmänner und Generäle drängten, ist eS leblos und sinster geworben — die Dienerschaft lässt vic Rollläden herunter und schlicht die Gardinen. Das scbmuistge polnische Nest Lkicrnicwicze selbst belrerbcrgt nnr noch seine umaubcren Bauern und Fuden, zu denen die Fürsten und ihr Gefolge, die Gendarmen, Kosaken und Ttcherkessen in einem so grellen Gegensätze standen. Vorüber, vorüber! Es ist Alles gut abgclausen — dem Himmel sei Dank! Man bat nicht Las Mindeste von einem auch nur versuchten Verbrechen gebürt-, ein großer Tlieil der Sicherbeits- inatzreln ist ganz überflüssiger, ein wciterrr Tlrsil übertriebener Weite ergriffen gewesen. Indessen, Vorsicht war stets die Mutter des Porzellans: nach diesem Reccpt vcrsubr die russische Polizei. Nun sind sic bereits nach drei Himmelsrichtungen auseinander gefahren, die Festlanoslandskaiier-, der weihe Zar bezieht wieder eines seiner festunasartig umgebauten und bewachten Resibenzschlösscr-. der Kaiser von Lcslcrrcich reist über Wien nach Tirol, um der Eröffnung der Vorarlbergbabn beizuwohnen und nach der Fahrt durch den riesigen Tunnel dieser genial angelegten Bahn in Bregenz den blauen Bodensce zu grüßen: der Kaiser Deutschlands durchmißt eilenden Fußes die Flußgebiete der Weichsel. Warthe, Oder, Elbe und Weser, um an de», herrlichen Rhcinstrom einen ansehnlichen Tlieil der Wehrkraft des Vaterlandes zu mustern. Begreiflicherweise erhebt sich die Frage: Wurden in Skierniewicze die Zwecke der Dreikaiscrzusammcnkunst erreicht? Wer sich anheischig machte, eine zutreffende Antwort darauf zu crtlieilen, würbe damit tagen, daß er selbst in die Aufgaben des Monarchen - Kongresses cingeweilst gewesen ist. Der Außenstehende war hierüber nur au» Muthmaßungen angewiesen und wenngleich eine seltene Uebereinstimmung darüber obwaltete, waS die öffentliche Meinung, ivaS die Ansicht der Völker Europas von den Tagen in Skierniewicze erwartete, so liegt eine Gewißheit darüber nicht vor, ob damit die Gclainmttiett der dort durchgcsprochencn Bcrathungsslosfc erschöpft war. Vollends zu einem Urtheilc darüber, ob das Erreichte in einem richtigen Verhältnis» zu dem außergewöhnlichen Apparat stand? ist lein Außenstehender berechtigt. Plan kann sich nur an Aeußerlichkeiten halten. So wird erzählt, Fürst Bismmarck sei nach Beendigung der Nachmittags- Konferenz sichtlich ausgezeichneter Laune gewesen; er habe die im Schloßvarke arbeitenden Photographen ausgeiordert, ihn uno die Minister v. GierS und Gras Kalnockn zu pbotographiren. Es ist daS hoffentlich nicht daö einzige „Lichtbild" von dem polnischen Landsiädtchcn mit dem holprigen Namen Skierniewicze. Eine Enttäuschung der Völker Europas bezüglich der friedlichen Zwecke der Dreikaiserzusammcnkunst befürchten wir zwar keineswegs: aber man darf die Erwoltung auSsprecben, daß Das. was die Fürsten und ihre Bcrathcr säetcn, recht bald als tbatsäcklich förderlich dem Frieden und dem Wohlstände der Völker hcranreift. Ein spccielles Verlangen Dcuticblands wäre erlüllt, wenn sich bestätigte, was bisher nur aus dem für Muthmaßungen so geeigne ten Boden, aus der Börse, als Gerücht ausgetaucht ist: daß der Abschluß eines deutsch-russischen Handelsvertrags nicht mehr so aus sichtslos sei wie bisher. Günstiger als diesmal kehrt so leicht keine Gelegenheit wieder, die gerechten Wünsche Deutschlands nach dieser Richtung zu fördern. Was Bismarck der Minute ausgeschlagen, brächte keine Ewigkeit zurück. Hier war der Anlaß, die Klagen der deutscher» Fndustncllen und Handeltreibenden über die russischen Zollverbältnissc an der richtigen Stelle zu Gehör zu bringen. Deutschland kann den russischen Erzeugnissen ja mehrfache Zoll- erlcichterungcn gewähren: weit mehr aber ist Rußland in der Lage, den berechtigten Ansprüchen feines neugewonnenen Bundesgenossen zollpolitiich entgcgcnzukommcn. Es brauchte nur de» ewigen Zoll krieg aushörcn lasten und mit der Tendenz brechen, seine Zölle fort während zu erhöben. Ein russisch-deutscher Zollvcrtrag, welcher Stetigkeit und Sicherheit in die ungewissen Zollverbältnissc beider Reiche brächte, würde von unserer Fndustric mit Fubcl als eine köstliche Frucht der Kaiscrtage ausgenommen werden. Fn der RcichStagswablbewegung hat die große Rede, welche der Führer der Nationalliberalen, Herr v. Bennigsen, in Hannover gebasten, nur geringe Wirkung erzielt. Bennigsen möchte eine große Mittclpartci aus den Wahlen hervorgelicn leben, aber seine Hoffnungen klingen gedämpft. Gegen das Ecntrum rathct er, Front zu machen, den preußischen Minister des Firner», von Putt tanrer, will er beseitigen; unklar sind seine Aeuberungen über die Delitschsreisinnigen. Wir von unserem Staudounlte aus müssen sage», daß, wenn eine große Mittelpartei in dem Sinne das Wahl ergebnis» wäre, daß die Nationalliveralen darin die Entscheidung hätten, so würde die soziale Reiormoolitik deS Kaisers gar bald ins Stocken gerathc» und die Hoffnungen aus eine gerechtere Steuer- verthcilung durch Heranziehung des Kapitals zu den Staatslaslen würden ebenso eitel sein, wie die E-Wartungen unserer Handwerker auf Neugestaltung der Gewerbeordnung. Für de» bundesstaatlichen Ebarakter deS deutschen Reichs hatte Herr v. Bennigsen kein Wort. Hingegen sind wir nicht blind dafür, daß die Anwesenheit einer Anzabl gemäßigt Liberaler im Reichstag auch seine Vorthcile hat. Schon, um gegen die zu weitgehenden Ansprüche des Eentrums den Schwung zrr halten, liegt die Wahl einer gemessenen Anzahl Libe raler von erleuchtetem Patriotismus, von Einsicht und Besonnenheit im alkgemeinen Fnteresse. Zu dieser Bemerkung veranlaßt eine Stelle in dem soeben erschienenen Wahlaufrufe deS Eentrums, die wir nur mit schmerzlichem Bedauern Häupter dieser mächtigen, eifrigen zu lesen vermochten. Die und kampslustigen Partei erklären mit trockenen Worten: cs sei Nichts geschehen, was zu! einer Aendcrung der Haltung des Eentrums im Vergleich mit dem! Fahre 1870 veranlassen könnte, so ist das ein starkes Stück. 1870 war der Höhepunkt des kirchcnpolitrichen Konflikts: wie viel bat Preußen seitdem getban, um zu einem Frieden mit dem Papste zu gelangen, wie viel Opfer hat die Staatsgewalt gebracht! Und nun belehrt uns der Ausruf des Eentrums. duß diese Ovser umsonst waren! Uro »ilrilo! Der Ausruf verlangt die Aufhebung des Verbots des Fcsuitenordens. Dafür bewahre uns doch der tzimmei in seiner Vuld! Fm übrigen ist der Eentrumsausrui recht geschickt abgefaßt. Er betont (und das ist im Munde Windhorsts kcirre bloße Floskel!) di Unantastbarkeit deS BundesslaatScharakterü. Ferner befürwortet er die Kolonialpolitik in den Grenzen der Verfassung und der Fi nanzkraft und wendet sich gegen alle Angriffe auf die Rechte der Volksvertretung. Er empfiehlt Befriedigung der Landwirthc, Ar beiter und Handwerker, namentlich auf Grund einer organischen Zuiammcnsassung der Berufsgruppen. bekämpft aber den Staats- fozialisniuS. Der Ausruf verlangt auch stärkere Heranziebung des Kapitals, vor Allem gerechtere Dcrthcistirrg der Steuern und thrur- lichste Verminderung der Besteuerung. Etwas zweideutig klingen die Worte: „Wir wollen für die volle Wehrkraft des Vaterlands nur bewilligen, was sich rnit der Slcuerkraft des Volks und dem Budnetreckst des Reichstags vereinigen läßt". Zur vollen Wehrlrait dcS Reiches gebürt aber in erster Linie auch die Sicherheit und Dauer der Armee, sie darf zu ihrer Existenz nicht bei jeder Budget- berathung in Gefahr schweben, in ihrem Bestände erschüttert zu werden. Daß diese Gefahr bei der wechselnden Zusainnrenictzring des Reichstags vorhanden ist. kann nicht geleugnet werden, deshalb verlangt gerade die Erliastung der vollen Wehrkraft des Reiches eine eigenartige Behandlung des Militärbudgets. Daß wir die Ausgaben für die Armee mit der Steucrkrast des Volkes zu vereinigen suchen müssen, «>t ebenso selbstocrständlrch. als daß ein Fnstitut wie die deutsche Armee, wen» sie die volle Wehrkraft des Reiches bei »einer centralen Lage inmrlten großer Mächte daritellcn soll, einen großen Tlieil der Stcucrkrast in Ansoruch nehmen muß. Die theuersle Armee ist bekanntlich die, an welcher so viel gespart wird, daß ihre Lcistungsfäliigkcil Noth leidet. Eine verlorene Schlackt oder gar em verlorener Krieg verschlingt tausendmal mehr, als alle jene Er sparungen rverth waren. Wir ho»»cn atio. daß das Eerrlrum irr dieser Beziehung im Reichstage mit sich wird reden lasten. Die Nationallibcrcrlcn denken hierüber gleich den Koniervativcn etwas klarer als das Centn»» und das ist mit ein Hauptgrund, weshalb in Sachicn Natronallibcrale und Konservative in vielen Wahl reisen Hand m Hand gehen, um die Versuche der Delllschsrcisrnnigei, und Sozialdemokraten zrirückzmveisen, an der Wehrkraft der Nation zu rütteln. ein als gestern, erfuhren aber später- lgle>chsalls Einbußen und schlossen gegen gestern mir Franzosen Häher. O-sterrcichische Prioritäten behauptet. !- »roz. Lombarden und Pilicu-Prieiencr gefragt. Speku lative Bergwerke schwächer; Kaisaivcilhc wenig beachtet. Lauch- Hammer etwas besser, sonstige Fnsnitrien vbne einheitliche Tcndenz. Tcnhche Fonds wenig belebt. Ungarn nachgebend. ^rantlur» a. M., Iv. Tkplb,. Srcbtt LC-/,. Slaaeivalni 25U/,. Lombarde« >2«',. «Scr Loo»e —. Oesl. Lllbcrrcnte —. Pavrerreutc —. «alitier 22S. Ocllcrr. Goldeemc —. ««/, U»g. GoldecMe —. '-er Rulie» —. dürr Nuscn —. 2. Oriciilanlkide —. Neueste Ungar. GoldoiileNte —. 3, OrientauleUic —. Uue»r. Pavierr. —. Tlüconto —. Sgtwter »ouliardb. —. Lchtoach. jj»«n, >8. Lepleuiber. Sredll 237.r». Liaal-ba!i» — —. Lomdardcn — —. Nordwltb. —. Marknote» —. Una.Evtdr. —. Etdrlyia —. Snt». Pari«, lu. Ledlbr. iLchlust.t Rente 78.70. 2tti!etl>e 108,2.7. Italiener 20.77. Staaldbahit «W.üo. Lombarde» M7.öv. da. Priort,t>„>, —. Hgaoler 328. Oelt. Loldrenle —. Spanier 80-,. O lontane» b!-7. Tadal-Aclie» —. Rutiia. London, 18. Leptember-, Polin. >l Ilttr lttMi». csonsolS Ittl >/-, >87ticrRussen S3>... Italiener ttö-,. Lombardcu l2',„. Türke» 8. suttdillcNtncrilaticr l22- ,. Ilnaar. lssoldrentc 77. teslrrr. vloldrcnte 88. Prrntzischc leonsolo ln-'... (kglNtlcr 81-Lttoinanbans NN2nrz-2lctieir 77>,-.. — Leimm»»«: Urs«. — Wetter: Hcisi. riciii», 18. Zept., Nacht». I UI,r. ttssetreidemarlk.s Wetze» stetig, matt, loco n>8—u,t>, pr. Zcptember-Lctodcr litt,Mt. Pr. April-Mai Itpt.öa. üioggrn matter, loco >27—NN. Pr. Sepipr.-crtober nriM, Pr. April-Mai 1:81,8». !»ndöl still, 1»» big. Pr. Lrplbr.-Lctober :',2,»<>, Pr. April-Mai ich. Spiriloo maller, loco -18,ü», pr. Lebt. >8,20, Pr. Tcptcmbcr-Lciobcr 48,0», pr. April-Mai 47,30. Pclroleni» loco 8,:!0. BreSln», l8. Lcptcmbcr, Nachm. llSetrctdcmarkt.s Spiritus pr. I»2 Liter I»» Proc. pr. September 48,2», pr. September-Oktober 48,l», pr. April-Mai 4-'>,öV. Weizen pr. September >72,00. Roggen pr. September Oktober Nil.Vtt, pr. No- »embrr-Tccrmdcr 128,00, pr. AprlI-Mai >3l,00. Rkbiil pr. Scptcnibrr-Oelober 83,00, pr. April-Mai 73,2ö. — Zink seit. — Weller: Ichiin. NenesteTclekramnirder„DresvtterNachr."vom 18. Septbr Berlin Der Kaiser ist Donnerstag früh um 7 llbr über Hannover nach Schloß Benrath argcreist, »vo Sc. Majestät Nach mittags um 4 llhr cintra». M ciuiilge ii. Gestern und heute luspizirte ciu Delegirter dcS preußischen Eisenhahilministers auf das Genaueste die gcsammte Wenabalsir (Strecke, Bahnhöfe, Burcaux:c). Berlin Der Kaiser ist heute früh »ach Schloß Benrath ab- aereist und besucht Abends Düsseldor» und lvohnt morgen der großen Parade »nd Sonnabend den Manövern des 7. Armeekorps bei. Lonntag nbersiedelir der Kaiser und die Kaiserin sowie die übrige» Mitglieder des Königshauses nach Schloß Brühl. Montag und Dienstag finden die Parade und Maiwver des 8 Armeekorps stakt. Mittwoch besucht der Kaiser Münster, Donnerstag Köln, Freitag wohnt er der Enthüllung des Gvben-Tenkmals in Koblenz bei. — Nachdem die Prinzessin Wilhelm sich bisher eines fortgesetzten, durch leichte Nicrcn-Afsektivn kaum getrübten Wohlseins zu erfreuen hatte, sind in den letzten Tagen wicderhoft Ohumachtsanwandelun- gen ausgetreten, welche auch ferner- besondere Schonung nöthig mache» und es durste daher die volle Genesung etwas verzögert werden. — Ter preiis». Gesaudle beim Vatikan v. Schlvzer ist beute früh von Breslau nach München abgereist, von wo aus er demnächst a»s seinen Posten nach Rom zuriickkehrt. — Zwischen Bismarck und dem hiesigen französischen Botschafter de Conrcel ist eine Ver ständigung über die Kouav-Angelegeiihcit erzielt worden, es besteht indeß kein geschriebener Vertrag, sondern nnr ein Notenaustausch. An divlomatiichc» Stellen wird wiederholt die lleberzeugung aus gesprochen, daß es sich sowohl in Kamerun, als an den anderen west-afrikanischen Kuslenorleu iiicnt um eine Aimektwn seitens des Reiches, sondern nur- um ein Protektorat nach Art wie bei Angra Pegucna handele. Die Hamburger Handelshäuser Wörmaim, Thor- mäleu sind Besitzer deS Landes, üben dort die Souveränität ans. genieße» als dcntfchc Rcichsbürger den Schutz des Reichs und dürfen dessen Hille hei Schädigungen von irgend welcher Seite anrufen. Wien. Heute begann vor dem Schwurgericht der Prozeß gegen den Bankier Adolf Redlich wegen Veruntreuung der ihm von seinen Klienten behufs Börsensvieles anvcrtrailten Summen im Be trage von ca. 150,OM Gulden. Die Anklageakte konstatirr, daß Redlich erst vier Jahre vor der Gründung seines Bankhauses wegen Arbeitsscheu. Erwerbs- und Unterstandslosigkeit und Behellig ung angesehener Persönlichkeiten mit Uiitcrslützungsgesuchcn aus Wien aogeichafft wurde. Bern. Heute wurde der Entwurf der niter-nationale» Kon vention, betresicnd den Schutz des literarischen und kunstleri'chen Eigenthums, sowie Gleichstellung der Autoren der Kvuveiitivns- Staate» mit denen des eigenen Staates unterzeichnet. Morgen wird das Schlußvrotvkvll zu genehmigen sein und die Wahl des Vorortes statlsindeu. Paris. Zola hat die erste Hälfte seines sozialistischen Romans „Genuial", welcher die Verhältnisse der srauzösischcii Mmcnarbeitcr behändest, vollendet. R v m. Gestern haben in ganz Italien 010 Erkrankungen statt- gesunden, wovon 507 aus die Stadt Neapel und 10 aus die Stadt Svezzia entfielen. Die Zahl der Todcs'ällc beträgt 057, wovon 280 in Ncavck, und 10 in Svezzia. In ström ist gestern ein cholera- verdächtiger Fall vorgekommen. W arichn u. Man sprich! von einer bald bevorstehenden Er widerung des Besuches des Kaisers von Oesterreich Seitens unseres .KaiferpanreS. London Tic „Times" melde» auS Hongkong, doß das französische Kriegsschiff „Aiaiante" ein regulu'.eü Hongtongcr Handclssahrzeng in der Einfahrt des Hafens enterte und dessen Kanonen und Munition über Bord geworfen Hobe. Unter den Kansleulen benscht darob große Erbitterung, weil diese Fahrzeuge ohne Kanonen machtlos gegen die Küstcnpiraten sind. Tie Berliner Börse verlief lustlos und schwach. Nur der Neiitcnmarkr zeigte feste Haltung. Spekulative Banken wurden vernachlässigt und niedriger. Kasiahanken rnhia, deutsche Bahnen geschäfisloS und meist gedrnetk. Leilerleichische Bahnen setzten höher PolalrS und SärliiiichkS. — Vom 22. d. ab werden FF. MM. der König und die König in noch einige Zeit in Schloß Rehefeld verweilen. — Se. Königs. Hobelt Prinz Georg hat für Uttewalde die Summe von 250 Mark gespendet. — Ter Unterileuercinnchnrcr Aug. Kürstn er in Lcdcran erhielt das Atbrechtskreuz. — Ter königl. Leibarzt, Oberstabsarzt T >. Jacobs, ist von Wiiein beftigen Unwohlst», schnell wieder genesen. — An Stelle des am l. November d. F. zur 1. Bürgerschule übergebenden Herrn Dir. Kleinert ist Herr Lehrer Lcupold (4. Bürgerschule) znin Direktor der 13. Bezirksschuie (Louiscnslraße) ge wählt worden. — Mit Bedauern wird man in iuteressirten Kreisen die Nach richt vernehmen, daß Herr Gehelmrath Prost Koch es definitiv ahgelehnt hat. einen Ruf au die Universität Leipzig au Stelle des verftorbcueu Pros. Evhnheim auzunchnicu. — Fn der Königl. Vilka zu Strehlen sind vor dem Ein züge Fhrer Majestäten umfassende bauliche und dekorative Aendc- rungcn vorgcnommen worden, mit denen Fine Maß die Königin ihrem hohe» Gemahl eine Ucoerraschung bereitet hat. Fn der Villa sind mehrere Räume vollständig unigebaul morde», eine neue Bade- aniagc wuroe eingerichtet und auch im Parke hat sich Mancbcs anders gestaltet. Die innere Ansstatiung ist von Herrn Profcssor Donatim besorgt worden. Auch die große Tburmuhr der V-.lla, die in letzter Zeit den Dienst versagte und deren Reparatur sür äußerst schwierig, beinahe für unmöglich galt, ist vo» -Herrn Uhrmacher E. H. Wolf in Glashütte wieder zum Bewußtsein ihrer Pflicht zurück- gesührt worden. - Zum Bchnfe einer Besprechung über die bevorstehende Reichstagswahl im 14. sächsischen Wahlkreise haben sich in Geit - Harn am 17. d. Mts. unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeister Bauer einige Vertreter aus jeder zum Ainisgerichtsbezirkc gehörigen Landgemeinde im Hotel zur Stadt Altenburg cingefunden. Man einigte »ich nach kurzer Bcratbung einstimmig dahin, den zeithcrige» Abgeordneten. -Herrn Rittergutsbesitzer Ur. Fregc aus Abtnaun dorf, als Kandidat der Ordnrmgspartcicn sür den 14. sächsischen Wahlkreis wiederum aufzustellen. — Fn der in nächster Woche stirttfindcndcn vereinigten Sitzung der drei Kirckenvorstände der Kreuz-, Frauen- und F o - hannesvarocbie wird u. A. ein interessantes Tlicma zur Ver handlung kommen. Es findet nämlich die Fdce: out dem neuen Fohannessriedbofc (bei Tolkewitz) ein monnmentalcs Erucisix in Koloffaidimensionen zu errichten (nach dem bereits »eit Kurzem zur Orientirung aulgestellten Modelle) unter dcir Besuchern des Fricd- lwses lebhaften Widerspruch. Zunächst wäre cs wohl richtig, mit Ausstellung eines jnmboiischcn FriedhoiSschmuckes, der sicher circa 25,000 Mark kosten würde (wenn er würdig Iiergestcllt werden toll) zu warten, bis die Vanten der desinftiven Gebäude (Pareutations- und Lcichenballc rc.) in Anglist genommen werden. Sodann halten nickt Wenige ein Erucisix nickt ganz geeignet als Wabrzeichcn eines vrotcstantiichen Friedhofs. ES würde vielmehr nach Vollendung der Bauten durch Anbringung von Reliefs in Rildhauerarbeir manch anderes Moment aus der Ebristolvgie geeigneter erscheinen (z. B. die Auferstehung des Heilandes, die Auferweckung des Lazarus rc.). — Bekanntlich wird morgen Sonnabend Mittag 1 Uhr die vom Gcwcrbevercine im Floragrimdslückc und Maxpalais entriric Ausstcllu n g kür H and >verkstcchnik durch Sc. Majestät den König eröffnet werden. Genuß werden es alle Bewohner der Oslra-Allee und der ansloßendeu Straßen sich angelegen sein lassen, durch Schmuck der Häuser diesem für Dresden so cesreulichen Akte ihre Theilnaluue z» bekunden. — Zur Ergänzung unserer gestrigen Notiz über beksageuswerthe Vorkommnisse auf dem alten N eustädtcr Friedhöfe gehen nns von amtlich nnterrichlctcr Seite folgende Mittheilungen zu: Die Schließ»»» des gedachten Frwdhoies ist in naher Zeit nicht zu erwarten. Prlichtividriglciten des betressenden Beamten, die zu einem Disziplinarverfahren hätten veranlassen tonnen, sind bis dahin weder- dem Psarramtc, noch dem FriedliossauSichujje. noch dem Klrchenvorstande oder den einzelnen Mitgliedern deiiclben bekannt geworden. Jetzt hat ein von ihm entlaisener Arbeiter- den bctressen- hen Beamten angeschuldigt, in etwa 5 oder 0 Fällen grobe Pflicht- Widrigkeiten begangen zu haben. Die bereits emgeleitete Unter snchnng wird das Weitere seslsiellen. Bei ihrem Äeamn ist dem Beamten sofort jede Thätigkeii aus dem Fnedhotc u»ter-iagr und die Miiverwaftlliig seines Amtes iiitcrimisti'ch dem Todtcnhettmc>>ter des neuen Fncdho's übertragen worden. Noch l,eilte wird der Kircheiiborstand darüber, was weiter zu Ihn» ist, Beschluß fassen. Natürlich wird Alles geschehen, was geschehen kann, Verletzungen der Pietät zu verhindern Tic Beschlüsse des Kilcheiworstaiwes werden unverzüglich zur öffentliche» Keuutniß gebracht werde». - Neulich theilten »vir mit, daß Herr Coiiiu! v. 2 ch w arze in Düsseldor». (beiläufig ein Sohn unseres verehrieu Herr» Genera!- staatsauwaftes) an der Spitze eines bergmännüchen Unternehmens : siehe, das nahe der Lüderitz'-chc» Niederlassiina in Anara
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