Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-21
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.10.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nacht-TeZegramm am Kopfe Mo »kau. 20. Oct. Das diesige Deutsche Tbeatrr ist total »iedergcbrannt. (Siehe TageSgrschicbte.) lksdilcUachnck H' HageSkatt fiir Uolitik, ^ MrhMni. tzesMMMk. MeiiimU InmeüM ^«dntlt VOÜ «. 8»«» (goxrüuäot 1830) Alllladt.Schlotz-raßc. Lolc« äsr ka-uunloxarps. Neustadl,Hauptjlraßk. Leie« ü«r LUtvidlradd«. kniilil L Kuttvnlsg, 7tzltn»«rl«t L« »I ! 8 swpksdlsn in vnormor ^usvalil Ksrvorrükouckktg Keudoiten H »II«r VLpissvrio-Lrdoit«». > Alan« Oillixs keslo uek 8 liin 8 . » - ru Lnabenanrüssu. x«.n« ^ kegenmLn1vl-81o1fs t*»Ii;l0t8t(>ltv In. vanien Unbvnvlieill L Lötine LeliroiberMLo 21. VMix8to LvLuxMivllo ^ Illr 8 MlllW L 8». j 8vdla88-t>»1va88« L7, xoxsnüber äsm L. Leblos««. ss ?Ldrjk-Lt2.b1i88evl8Qt eivk. u. elssLQtsr XinäerZAräsrobs von ^IsxLnäer kMmoLv, krLZersir. §. Mimver der MkMeröeMe li/ip Unplirch I, U/infai'L! »ivnii «»»»»«,n dt» I« r»atvtat«, van » !»»rtL au, ^nssvrttzxun« nul l» «»»«,«. UOI Ilt-I U. IllliK l KlllKM Illäaclien di«« L» r lllüntvl, Klvl^ler van S Illard an. Nk. 29A. 29. Jahrgang. Auflage: 40.000 Srpl. Aussichten für den 21. Oct.: Frischer Nordwestwind, meist trübe niit Niederschlägen, etwas kälter. Dresden, 1884. Dienstag, 21. Oetbr. «eraiiiwortlicher Redakteur sllr Pvlllislihks vr. lkm tl Die rep I» Dresden Seit 100 Jahren ist eS keinem Herzoge von Braunschweig vergönnt gewesen, in seiner Residenz und inmitten seiner Unterthancn die Augen zu schließen. Der Großvater des jetzt daliingcschicdcncn letzten Sprosses der älteren Wellenlinie, starb 1806. töbtiich bei Auerltädt (Jena) verwundet, in Ottensen, sein Vater fiel 1815 bei Oualrcbras (Waterloo). Dessen Sohn Karl, der ältere Bruder des soeben Verewigten, der „Diamanlenherzog". endete sein unwürdiges Dasein in der Verbannung, in Gens. Run verschied auch Herzog Wilhelm, fern von seinem Stammlande, fern von der Burg und dem Dome von Vraunschweig. der Ruhestätte des berühmtesten seiner welfischcn Vorfahren, .Heinrich des Löwen. Kein Sohn, kein Verwandter drückte dem tobten Herzog die gebrochenen Augen zu! nur Staatsbeamte und Hotbediente umstanden sein Sterbebett ; denn Herzog Wilhelm ist unvermäklt gestorben; dreimal war er nahe daran» dem dringenden Wuniche seines Volkes entiprcchend einer edlen Fürstin die Hand zu reichen — stets hintcrtrieben die Jntriguen seiner hannövcrischcn Verwandten jede Verbindung — denn die jüngere Wellenlinie in Hannover hatte sich mittelst Erbverbrüderung die Nachfolge in Vraunschweig für den Falt gesichert» daß Herzog Wilhelm ohne Leibescrben stürbe. Groß war die Enttäuschung der Braunschweiger, als an jenem Abende, an dem sie die Proklamirung des Verlöbnisses ihres Herzogs sicher und das türstliche Brautpaar in der Hoftbaatcrioge erwartete», der Theaterzettel bekannt gab, daß das Repertoir geändert und die Ausführung des Lustspieles „Ich bleibe ledig" anbesohlen sei. Der Scherz, über den damals ganz Deutschland lachte, bat freilich jetzt feine sehr ernsten Folgen und die nebensächlichste ist es wohl, daß Herzog Wilhelm zwar tief betrauert, aber unbcweint starb. '.Inbeweibt, unbcweint. Er genoß zu Lebzeiten große Verehrung, aber ersreute sich keiner herzlichen Zuneigung. Wie sollte Das auch bei seiner Abgeschlossenheit» die säst in Menschenscheu überging, möglich gewesen sein? Der Landesfürst hielt sich geflissentlich von jeder Berührung niit seinen Unterthanen fern. Er hatte sich von jedem öffentlichen Verkehr abgeschlossen; Alles, was wie Repräsentation aussah, haßte er. Diese Vereinsamung hat der Verewigte am Schmerzlichsten selbst empfunden. Jedoch hiervon abgeiehen, war er ein ganz vorzüglicher Monarch. Sein Land verdankt ihm außerordentlich viel. Unermeßliches Vertrauen begrüßte ihn, als er den nach der Versagung seines unwürdigen Bruders erledigten Herzogsnubl bestieg. Herzog Wilhelm hat dieses Vertrauen vollauf gerechtfertigt. Weisheit. Gerechtigkeit und Milde, diese obersten Regentcntugenben, zeichneten ihn Zeit seiner Regierung aus. Eine besonders glückliche Hand hatte er in der Wahl seiner Minister. Selvst gewissenhaft und einsichtsvoll sorgte er dafür, daß seine Räthe in gleichem Sinne die Landesgeschäste wohrnahmcn. Braunschweig ist unter ihm zu einem der beslvcrwaltctcn Länder geworden; sein Beamten- und Richtcr- stand wird den höchsten Anforderungen gerecht; an der materiellen Entwickelung des Landes, die unter ihm einen gewaltigen Aufschwung nahm, hat der Herzog treu und eifrig gearbeitet. Die Landeseinrichlungen in Braunschweig, der öffentliche wie der private Rcchtszustand sind in vieler Hinsicht »nistcrhaft; die Landesschulden gering, die Steuern müßig Stets war der Herzog bereit» jeden an ihn herantretcnden Vorschlag zur Förderung der materiellen Interessen und der wissenschaftlichen und künstlerischen Institute seines Landes wirksam zu unterstützen. Das ausgedehnte, trefflich verwaltete Eisenbahnnetz de» HerzogthumS, dessen aufblühende Industrie, der hochstehende Ackerbau, die Museen und Sammlungen in Braunschweig und Wolsenbüttel und das Polytechnikum in seiner Hauptstadt bezeugen für immer seine landes väterliche und gesegnete Fürsorge. Sein Andenken wird im Lande jederzeit in Ehren gehalten werden. Auch rein menschlich muthet die Persönlichkeit dcS letzten Spros sen der älteren Wellenlinie durchaus an. Liebenswürdig und offen, ein biederer Charakter, so schildern ihn Alle, die ihm näher standen. Bekannt war seine Vorliebe für Musik und Theater. Als er vor 3 Jahren sein Mjäbnges Regierungsjubiläum feierte, bot ihm bas deutsche Reich den Titel eines „Großhcrzogs" an. Der Großherzog von Baden hatte den Auftrag, ihn wenige Tage vor dem Jubiläum mit dem Vorhaben bekannt zu machen. Wenn der Herzog die Ehre auSschlug, so war nicht bloS seine Bescheidenheit die Triebfeder, sonder» gewiß mit DaS, waS man den „Wclsentiotz" »u nennen pflegt. Es lebte in ihm Etwas von dem hervorragendsten Charakter zuge seiner Almen. Von Heinrich dem Löwen angefangcn, der einst der große Freund Friedrich Barbarosfa's. dann sein gefährlichster Gegner, die Existenz des deutschen Reichs dem Abgründe zuführte uno aus !dcn durch Jahrhunderte hindurch der Deutscaland zer reißende Schlachtruf „Hie Wels, hie Waibling!" »urückzusiihrcn ist, zeigten alle Welfensprosfen jene Festigkeit, Hartnäckigkeit und Zähig keit, die man ie nach dem Standpuntlc aus als unbeugsames Rcchtsgcfühi und unerschütterliche Grundsatztreue oder auch aiS thörichten Starrsinn zu charalterisirc» pflegt. Wie kräftig haßte -Heinrich von Wollenbllllel Luther und seine Lehre! Wie unerichüttert tiobte Friedrich Wilhelm dem Kaiser Napoleon I.! Wie hoch mütliig, brutal und jeder mahnenden Stimme der Vernunft unrugäng- lich inißrcgierte Herzog Carl sein braves Volk, bis dieses ihm 1830 das Residcnzschloß anzünbete und ihn selbst zum Lande hinausiagte! Wie sich der letzte König Hannovers, Georg V.» und sein «obn, der Herzog von Cumbcrland, zu dem Ereignisse von 1866 stellte, weiß Jedermann. Auch Herzog Wilhelm war durch die Annexion Hannovers ties verletzt, im Herzen hat er die Entthronung ferner Verwandten nie verziehen. Einen Vorwurf deshalb gegen ihn zu erheben, wäre schnöde. Der Herzog mußte sich niit Würde in die Verhältnisse zu schicken. Niit Sorgen dachte er in der Sterbestunde an daS Schicksal seines Landes. Hierfür giebt es nun 5 Möglichkeiten. I. Der Herzog von Eum- berland widerruft seinen Protest gegen das deutsche Reich und be steigt den braunschweiger Herzogsstuhl. 2. Er tritt seine Rechte an " Soli» ab. S seinen lebt 4 Jabre alte» Sou Solchenfalls müßte eine Vormund schaft eingesetzt werde». 3. Er verzichtet aus all? seine Ansprüche auf Braunschweig, oder er wird für unfähig zurAusübuug derselben erklärt, dann wählt, nach Maßgabe des Rcaentschaftsrathsgeictzes. der Landtag einen neuen Herzog, oder 4. der Bundesrath erklärt daS Herzogtlium für Reichsland, oder 5. Preußen verleibt cs sich ein. Das Letztere erscheint uns ausgeschloffen; das Verschwinden Braunschweias aus der Reihe der Äunbesstaaten setzte eine Abänderung der Reichs- Verfassung voraus, die einen Bundesstaat Braunschweig benennt und ihm zwei Stimmen im Bundesrathe einräumt. Jede Ver änderung der Bundesverfassung kann durch 14 Stimmen verhin dert werden und daran würde es gegebenen Falls nicht fehlen. Aus die anderen Möglichkeiten gehen wir vorläufig nicht ein. Wir geben Nichts aus die Weisheit gefälliger Juristensedern, die schon den „Nachweis" erbringen, daß durch ldie Annexion .Hannovers Preußen der allein berechtigte Nachfolger geworden sei. Wir streifen nur flüchtig die Bchauvtung. daß die Einsetzung Eumberlands oder seines Solmcs eine Gefahr für das Reich sei, da sich die neue Welfenlierrschalt auf eine imv-rsöhnlichc Welfenpartci stützen und Cumbcrland sein Sölmchcn in preußenleindlicher Gesinnung er ziehen würde. Was jeder deutsche Patriot wünschen muß, ist, daß die Interessen der 370,000 Braunschweiger mit den Geiammt - In teressen des Reichs in Einklang gebracht werden und zunächst, daß die Regulirung der Thronfolge in Ruhe, leidenschaftslos und unter Wahrung der Landes- und Rcichsvcrfassung vorgenommen werde. In letzterer Richtung ist nicht zu verhehlen, daß die Proklamation des preußischen Generals v. Hilgers die Herzen der Braunschweiger verletzt hat. Die militärische Fixigkeit, mit welcher der General durch Soldatenhände Plakate anschlagen ließ, worin er ihr Ver- haltungSbefelste zukommen ließ, erscheint der Bevölkerung nicht gerade taktvoll. Noch ehe der Regentschaftsrath, wie angemessen, dem Lande den Tod seines Fürsten angezcigl hatte, erschien die militärische Proklamation, die ziemlich pietätlos und barsch klang. Der Regentschaftsrath selbst war über das Vorgehen des Generals höchst peinlich berührt. Besagt doch das Regentichastsgesetz aus drücklich: „Der Regentschaftsrath wird den Kaiser ersuchen, die Wahrung der militärischen Hoheitsrechte zu übernehmen." Noch ehe der Regentschaktsrath dies tlnm konnte, was er gern und sofort tbat, schoß der General v. -Hilgers los. Er verfügte sich dann schnurstracks aus die Polizei und erklärte, daß er beim Ausbruche von Unruhen sofort den Belagerungszustand erklären würde. An Unruhen ist aber nicht entfernt zn denken; der Herzog von Cumber- land wird sich vor einer Demonstration bitten. Umioivenigcr war das rauhe Dreinsabren einer Soidatenband geboten. Die Braun schweiger sind keine zu einer Auflehnung gegen Kaiser und Reich sich aüfhetzenlasscnden Rebellen; es sind loyale patriotische Reichs bürger: >>e wünschen, daß man der sterblichen Hülle ihres letzten Herzogs mit gebührender .Herzenstrnner begegne und sie erwarten von Kaiser und Reich Schutz ihrer Rechte. In dieser Erwartung solle» sie nicht getäuscht werden. NenesteTelcaramme der „Dresdner Rachr." vom L0. October. Berlin. Heute fand die Versammlung der Nübeuzuckerfabri- kanten statt. Es waren 22s Fabriken vertreten, die Presse wurde nicht zngclasscn. In der Vvrversammlung erklärten sich 80 Ver treter durch Unterschrift für Zulassung der Diskussion über die Zuckersteuer, da der Ausschuß^ beschlossen hatte, eine Diskussion darüber nicht zitzulassen. Diejenigen, welche die Zulassung ver langten, wollten einen Antrag ans Besteuerung des aus Melasse bisher steuerfrei gewonnenen Zuckers stellen, da die steuerfreie Ent zuckerung der Melasse der Zuckerindnstrie und Landwirthschaft, sowie den Stenerfiskus schädige. Im Ausschuß sind aber großentheils nur Strontianitsirmen vertreten, obgleich es deren blos 50 in Deutschland giebt gegen 300 Rohzuckerfabriken. Die Einberufer der Vorversaninilung entschlossen sich indessen schließlich dafür, in der Hauptversammlung nicht aus die Diskussion der Steuerfrage zu dringen, sonder» dafür demnächst eine besondere Versammlung in Magdeburg kinzuberufeii. Die Hauptversammlung beschloß, zwingende Maßregeln betreffs Einschränkung des Rübenbaues nicht zu be schließen, aber die Ueberzeugung zu konstatiren, daß der Rübenbau in Folge der derzeitigen Lage des Zuckermarktes sich naturgemäß einschrünken werde. Berlin. Es wird bestätigt, daß England im Priirzipe die Einladung zu der Congokonferenz angenommen habe. England wünsche noch Erörtcning mehrerer Punkte und seien die Nachrichten von dem Zusammentritt der Vorkonferenz vor der eigentlichen Kon ferenz unrichtig. Die Vereinigten Staaten nahmen inzwischen eben falls die Konferenzeinladung an. Die Türkei wird aus der Kon ferenz nicht vertreten sein. — Die Centrumswähler in Berlin be- chlosscn gestern, in dem geistlichen Rath Müller einen besonderen _ ... . " " ' WS" ' Kandidaten aukzusiellen. Im ersten gleich im ersten Wahlaangc für den Fortschrittler Löwe stimmen, da ein Mitglied von der Mittelpartei wie Professor Waoner in Berlin .... V Profess nicht siege» dürfe. Wagner ist bekanntlich deutsch-konservativ und ahlkreise will man indeß ler Löwe stimmen, da or Wagner in Berlin Var»», Li). Octxbcr. lEchlud.» Rente 78.17. Lnleih« 109.10. Italiener 9K.«5. Slaatibahu K32.S». Lombarden 3l7,5». do. Prioritäten —. Lgppler SU9.00. Veit- .»Idrente —. Spanier 59»/«. Laomanen 572,00. Tabak-Actien —. Schwankend, zrondan, 2». Oclobrr. Dorm. Il Uhr >0 Min. Consold 1»1>/„ 1875er Russe» Italiener »5»/,. Lombarden 12>/,. Türke» 7"/„. 4' „ sund.Amerikaner 125'/,. «-/„ Unaar. Goidrcntc 77-,,. Ocsterr. viotdrente 85. Preußische Consoltz l«2>/„ Ek»pter KV ,. Luomanbank 12»/„. Suez Actir» 75'/,. — Stimmung: Fest - Wetter: Bewölkt. »retzlau, 2». Oktober, Nachm. tGctrctbemarkt.s Sptritutz Pr. 1V0 Liter 1». Pror. pr. Ortober «5.«», Pr. Oetober-November ««,«>», pr. April-Mat »5,50. Weizen Pr. Ociodcr 152,US. Roggen pr. Octobcr 151,»», pr. Rovcmber-Dccenider I2U.U0, pr. Avril-Mai 155,5». Riibäl pr. Ociober 5S.K», pr. Oltober-Nouember 5V,ao, April-Mi» 51,v». - Fest. - Weiler: Regnerisch. Stettin, 2». Octobcr, Nachm. 1 Uhr. tGclrctLcinarkt.s Welzen unverändert, loco 15K—152, pr. Ortobcl-Niwember 15»,«». pr. Rpril-Mai IKU.NS. Roggen unverändert, loco 155-15S, pr.Oetbr.-Nob. 155.5», pr. Aprtl-Mat 155,5». Riibäl still, 10» Ng. pr. Oetbr.-Nooember 5»,»», pr. AprN-Mai 51,7». Epiritu» matt, loco <tö,g», pr. Oktober «K,2», pr. Oklober-Roiicuider 1K,S», April-Mai 17,2». Petroleum loco 8,5». London, 2». Oct. Wetze» ruhig, unverändert, fremder Weizen träge, schwach. Kauter neue Muster abwartcnd. Mehl träge. Alter Hafer >/, Sch. Wochciifteigcrung gesragt, neuer Hafer trage. Gerste >/,->/, Tch. Wochrnrückgang, Maizgcrstc träge. — Wetter: Trübe. zweiter Vorsitzender der christlich-sozialen Partei. Brauntlchweig. Die Leiche des Herzogs trifft am Mitt woch Abend hier ein und wird im Schlosse autgcbahrt. Die Landcs- trouer ist. aus die Dauer von 2 Monaten angeordnet. Die Theil- nahme der Bevölkerung am Trauersalle äußert sich immer lebhafter in Flaggen und Kleidung. Der König von Sachse», der Herzog von Cambridge, Prinz Albrccht und der Großherzog von Oldenburg kommen zur Beisetzung, welche am Sonnabend erfolgt, hierher. Am Donnerstag und Freitag findet die Paradcausstellnna statt. Das Testament des Herzogs ist gestern Nachmittag hier eröffnet worden, aber die Bestimmungen desselben sind noch nicht bekannt. Das Privatvcrmögen des Herzogs soll 100 Millionen betragen. Brüssel. Bei den gestrigen Kommunalwahlen gewannen die Konservativen zwei Hanptorte in den A'iwndissemeiits Mecheln und Beuren, 6 Hauptorte in den Kantons Boom, Contich, Nieuvart, Bcnoche, Terriern, Spaa, die Liberalen gewannen 3 Hauptorte der Kantone Chievers. Bcanring und Rochcsort. Die Berliner Börse eröffnete zwar fest, doch trat bald infolge Angebots wieder Abschwächung ein. Ter Schluß war nn- entichicdcn. Spekulative Banken schwankend, Schliißkvnise gegen Sonnabend wenig verändert. Deutsche Bahnen still, österreichische Bahne» schwach, ebenso wetülative Bergwerke. Ausländische Fonds gut behauptet. Serben belebt, O« Proz. höher. Aus dem Kassa markte waren Banken ruhig und fest, deutsche und österreichische Bahnen eher etwas bester, Bergwerke und Industrien gleichfalls fest, deutsche Fonds geschäftsloS. Lestcrrcichische Prioritäten un verändert. Arnntfiir» «. M., 2». Ociober. «rcdll 259-,. Staat«»»»» 253'/,. Lombarde» 12«'/,. «»er Loose —. Oesterr. Eitberrent« —. Papierrcnt« —. Siaiizie, 228'/,. Oellerr. Voldrcnc« —. «"/, Niig. Bolbrente —. 77er Russen—. »0cr Russe» 2. vr>enla»lclhe —. Neueste Ungar, voldanleide—. 3. Orteiitanleihe —. Unair. Papterr. —. Dtbcanto 197»/,. ilabp'er KU.o«. «poabardb. -. »erben -. — geh. «ten. 29. Octobcr. Credit 287.10. Staatbbab» 302,2». Lombarden I«8,S». Rordwstb. 175.7». Martnoleu 59 85. Nna. iiloldr. 2»7.so. üibclhil -. Nell. Se. Mai. der Schimpft nach Lokales und Sächsisches. — Am Sonntag Nachmittag '/r-5 Uhr reiste König, begleitet vom Jlügeladjutanicn Major Sigmaringen. — Am Sonnabend Vormittag wurde Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Friedrich August im hiesigen Kgl. Residenz- schloffe unter besonderer Feierlichkeit und in Gegenwart seines crtauchten Vaters Prinzen Georg eine hohe Ehre zu Tbeil. Der bereits am Tage vorher hier cingetioffene, in Berlin akkreditirte Kgl. Portugiesische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Marquis de Penanel überreichte dem durch seine hoch selige Mutter mit dem Portugiesischen Königshause engverwandten Prinzen die Insignien des Kgl. Portugiesischen Hausordens. Der Gesandte wurde am Nachmittag zur Tafel Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg geladen; von Sr. Majestät dem König empfing er das Großtreuz des Albrcchtsordens. Am Sonntag Nachmittag reiste Marquis de Penasiel nach Sigmaringcn, um dem Fürsten paare von Hodenzollern zu dessen Jubelfeste die Glückwünsche seines Königs zu überbringen. — Wegen des erfolgten Ablebens Sr. Kgl. Hoheit des Herzogs Wilhelm von Braunschweig wird am Kgl. Hofe auf zwei Wochen, vom 20. Okt. bis 2. Nov., Trauer angelegt. — Der Abtheilungsvorsland im Kriegst»inisterium Geh. Kriegs- rath Bk a n n erhielt bas Komthurkreuz 2. Kl. des Albrechtsordcns und dem Kantor Christoph Elchlepp in Nochlitz wurde das Ver- dieilstkrenz verliehen. — Den als Lehrer an der hiesigen Kunstgcwerbeschule wirken den Architekten Hermann Sk anmann und Jean Pape wurde das Prädikat „Professor" verliehen. — Der Oberst von Kirchbach, Kommandeur der 2. Kavalerie- Brigade hat sich für einige Tage aus Urlaub nach dem Boigtlande begeben. — Der Oberschaffner I. Kl. Ferdinand Thomas in Alten burg erhielt vom Herzog zu Sachsen-Altenburg die silberne Ver dienstmedaille des Herzogl. Sackffen-Ernestmischen Hausordens. " — In feierlicher Ratbsplenarsivung wurde gestern Mittag der bisherige Herr Stadtratk Böhnisch in sein neues Bürgermeister amt cingewiesen. Herr Oberbürgermeister Vr. Stübel begrüßte ihn in einer herzlichen Ansprache, welche der junge Bürgermeister dankend erwiderte. Namentlich betonte er darin, daß es sein ernstes Be streben sein werde, gute Beziehungen zwischen beiden städtischen Kollegien wieder herzustellen. Dieser Wunsch kam ebenfalls in der Rede zum Ausdruck, weiche der zweite Stadtverorbnetenvorstand. Herr Rechtsanwalt Matthäi, NamcnL dieses Kollegiums hielt. Der selbe war bei dem feierlichen Akte von den Herren Stadtverordneten Staatsanwalt Lufft und Türcke begleitet. Der 1. Borstand, Herr Geh. Hoirath Ackermann, hatte sich begreiflicherweise entschul digen lasten. — Die nochmalige gemeinsame Sitzung »wischen Rath und Stadtverordneten, die gestern Abend unter Vorsitz deS Herrn Oberbürgermeister Or. Stübel adgehalten wurde, währte eine balbe Stunde. Die Beschlüsse, welche die vor ach» Tagten tinge setzte Kommission zur Berathung der vielerwähnken und leider auch vielzäbligen Differenzvunkte beider Kollegien bezüglich deS dies jährigen '.'ausdaltplaneü gefaßt hat, wurden gestern Abend ohne jede Debatte zu Beschlüssen — beider Kollegien rrbodrn, nach dem Herr Bürgermeister Bönikch über dir KommissionStbLtigkeit berichtet. Das Resultat ist folgendes: Rath und Stadtverordnete vergleichen sich über eine DicnstaltcrSzulage. sowie darüber, daß eine Herabsetzung der von der Schulgemeinde »u «ablenbrn Miethzinsen für Schulbäuser von 5 aus 4'/» vom Hundert, ein schließlich '/r v. H. Tilgung vom 1. Januar 1885 in Wirksamkeit tritt, wie sie auch beschließen, dem Kommisstonsgutachten nach den 2. Termin der Gemcinbeanlagen alsbald mit 7'» Pfennige von je 100 M. Grundwerth und mit 2'/, Pt. von je 1 M. MiethzinS zu erheben. Bis hierher ergab die jedesmalige Abstimmung Ein stimmigkeit; der lebte Punkt aber: „die zwischen den Kollegien be züglich des Haushaltes noch bestehenden Meinungsverschiedenheiten der König!. Kreishauptmannschaft zur Entscheidung cinzuberrchlen" wurde vom Rathskollcgium gegen 4, vom Stavtvcrordncten-Kolle« gium gegen >6 Stimmen zum Beschluß erhoben. — In dem verewigten Herzog Wilhelm von B raunlchweig verliert die kgl. Porzellamiianmaktur in Meißen einen ihrer besten und ältesten Kunden. Kaum ein Jahr ließ der Herzog vorüber- Lcnchtcin und anderen Kunst- und Gebrauchsgcgenstanden aus diesem Material auf's Reichste ansgesiattet. — I» der Umgegend von Großenhain hat der Privatschuldirektor Schmidt aus Dresden zn Gunsten des Reichstagskandilaten der Deutsch-Freisinnigen eine Anzahl Vorträge gehalten, die für den Vortragenden noch ein übles Nachspiel haben werden. Dem Ver nehmen der „Leipz. Ztg." zufolge werden die persönlichen Angriffe, in denen sich Hr. Dir. Schmidt erging, vor dem Strafrichter ihren Ausgang nehmen. — In den vorgestrigen Morgen- und Nochmittagstunden wurden in vielen Häusern der Altstadt Wakl-Ausrute für August Bebel heimlich ausgeslreut. Herr Bebel erklärt darin, daß es «lim nicht gut möglich sei, öffentlich sein Programm zu entwickeln, da die Saalbcsitzer ihm nicht fernerhin ihre Letalitäten zur Ver fügung stellten. Er tbut dies daher aul dem Wahislugblatt. Er bekennt sich offen zu dem sozialdemokratischen Programm. EineS Eingehens aus die einzelnen Punkte glauben wir uns ei.tbacken zu sollen. Da» Flugblatt ist nicht in Dresden, sondern in Nürn berg gedruckt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite