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Dresdner Nachrichten : 09.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-09
- Monat1884-12
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 09.12.1884
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! di, »>d »Ilr. >, 1»t»u .... kloiler,. r mir »« dr. Nachm. Li, ^ikicli.« Ollb««>U. «WLNi« b"- L« ne »arami, «Ine» der In« narc wird uichi »eaedeu. Aui itl» Inlerlionb-Sullriae araen vrii» »umeraiidajadiuiii durch «Acbnarken »der Noslktntaiilun, 8 Gilten lt Vi». zaieraie liir Monia, «der noch tzcn- tagt» VciiyiUe 20 Pia. i-V ...^«en an: «nnonreii l^alenslei» u. «agier, Rud. >WWb,» >J»leral, ureaur da» /-huiuburi, Piodnl-Tcpil» 8ür «li-raadk einaci. Maimscripie keine Berdtiiditchlcii. Tageblatt für Politik, »ickr-allim. SrsMrittüelk. Ulkritttill. ^usslvllunx s„ »etitvoller kkvvdoltou I Lä. k>Aeki1mann, 1(x!. UvkUssoruvt, 0! I*!4»ir«>l!,1^. 7. ^ z7,,:„iz„ lnlu»r«c 2«c c«it I87V j -1! ii> DlSStleu xsxrllnös^'U Uttkl ^ viol/ttck sirLiuur^u ,!j l-vävr- unä gnonro- f üsIsnIöris-WLLi'vn- ü fsbriic. '--6 Billigst« LvLuxsijuvUv tür WM-WM. MIHM L 8». 8vM»GG»8tr»»«« 17, gvKSllübor cksm L. Lelrloss«. Ürösstos »ptlaetto» VE» >. L>. HH ü NblDt lbU« !», Saildagi- «. SrlhspSdi- (clablirt 1863), ^,8. vsu vLllivu ist uisius I'raii 2>I Visvotsii. UU!' Al»'teU8trü88v 218. Nr. 344. 2S. )>hrs>nr. Allkla-t: 40.000 Srpl. Rsorlri» kiiier 1tz«ImvüMi! 66K6MNt!o lll 8o>i»I»l»»«I Nü«lixrvi, ^Vllniliollvrdtradde 2, runLetist asm Lltmurlck. Antäi'tiL'nn^ »»ll /l-ro88S3 I<2xsr »Iler Artan tiuiisiiiuen, «rllioziiilt. Lon8>t8, K»»stenr^itfi, ttonuckliultci j tchLsmaseliilie», Icü»«tl. I'NIO n. üe-ino ote, Irlisto kür Eliiruroio, OrtüoMlio u. I<ian!cvlli>üoe-o. Aussichten für den 9. Dccbr.: Frischer Südwesiwind. Veränderliches Wetter mit etwas Niederschlügen bei wenig veränderter Temperatur. Dresden. ,884. Tienstllg, 9. TccSl'. veraliiwortiicher «edakieur für Pvttl^chts vr. Smtl »i e r k p in Dccrden Nachdem die Geschäfte der Eongo-Eonfcrenz bisher einen glatten Verlauf genommen batten, geratben sie fetzt dem Anschein« nach ins Stocken. Die Conferenz ist auf Schwierigkeiten gestoßen, nickt unerwartete, aber von erheblicher Bedeutung. Der erste Punkt des Programme?, die Abgrenzung des neuen Congo-Jreisiaates selbst, konnte rasch abgewickelt werden, weil es sich da im Wesentlichen um Gebiete handelt, die noch keiner Macht gehörten. Mit den saoenscheinigen Ansprüchen Portugals hat sich die Conferenz überhaupt gar nicht besaßt. Auch über den zweiten Punkt, freie Schifffahrt und freien Handel aus dem Eongostrom, verständigten sich die Diplomaten ziemlich leicht. Als es sich aber dämm handelte» dieselben Grundsätze auch aus den Nigerslrom auszudebucn, erhob England heftigen Widerspruch. Den Niger betrachtet England als einen englischen Strom, dort besitzt es seit Jahrzehnten Niederlassungen und Handelsfactoreien, es übt dort eine Ober- oder bock Schutzberrschast ans, cS ist nicht gesonnen, diese Macht mit anderen Staaten zu tkeilen oder auch nur die Handelsfreiheit allgemein den schifffahrttreibenden Nationen einzuräuinen. Zur Behebung der Schwierigkeiten bat die große Commission, welche diese Frage speziell berie«l>, noch eine Unter-Eommission ernannt; aber da diese auch keine Verständigung brachte, gab sie die Frage an die große Commission zurück. In L.".iclbcn ist es ani Sonnabend zu lebhaften Auseinandersetzungen gemmmen; man spricht von sehr unerguicklichen Auftritten der Liplomatcn gegen einander; namentlich sollen sich die Vertreter Englands und Frankreichs in die Haare gefahren sein. Ganz undenkbar ist eS nicht, daß England die' Arbeiten der Conferenz absichtlich verschleppt, um in der damit gewonnenen Zeit am Congo wie am Niger große Handels-Unternehmungen einzuteiten und jede Concurrenz anderer Mächte zu erdrücken. Vielleicht versteist sich England auch blos deshalb aus seine Niger-Ansprüche, um sie als Preis sür die Zustimmung der Großmächte zu seinen Vorschlägen beirefss Egvvtens auSzuspielen. Das hieße, den Nil vom Niger aus ciohcrn. Völlig iingercchttertigt ist die gereizte Stimmung Englands gegen Deutschland betreffs der Niger-Disfereuz. Aus dm Niger erhebt Deutschland keinerlei Ansprüche; die freie Schifffahrt und die Handelssrciheit. die cs auch dort anstrebt, toll nicht ihm ausschließlich, so,wem iinterschievslos allen seefahrenden Völkern zu Gute kommen. Es sind Frankreich, Portugal und England, die sich seit Jahren in Afrika und fetzt aus der Berliner Eonscren» gegenseitig zu iibcrvortbeile» suchen. Sobald erst der dritte Punkt der Eonserenz, die Regelung der zukünftigen Besitzergreifung herrenlosen Gebietes, erledigt sein wird» dann — so nimmt man allgemein an, werden sich Engländer. Franzosen und Portugiesen in wildem Wettlause aus dieimrgen Gebietstkeile Afrikas stürzen, für welche sie diSber keine genügenden Besitzlilel beibringen konnten. Einstweilen aber sind die Vertreter dieser Völker schon betreffs der bloßen Schifffahrt aus dein Niger so widersprechender Ansicht, daß man glaubt, die Conferenz werde sich ein gut Stück in das Neujahr hineinziehen. Fm deutschen Reichtagc hat die schutzzöllnerische Vereinigung' die sich in Stärke von l60 Abgeordneten wieder begründet bat. ihre Arbeit in Angriff genommen. Die eine Ablheitung behandelt die Schutzzölle für die Landwirtlpchaft, die andere die sür die In dustrie. die dritte ist sür Einsübrung der Doppelwährung thätig. Die Entwertbung des Silbers schreitet stetig fort und der Vorschlag des Präsidenten der Norvamerikanischen Republik, die Blandbill außer Kraft zu setzen, wird, sobald er ins Leben tritt, «inen wette ren und gewaltigen Preissturz de« Silber» nach sich ziehen. Nack dieser Blandbill muß ln den Vereinigten Staaten ein beträcht licher Tbeil des gewonnenen Silbers in Dollars ausgeprägt wer den. Stellte die Union diese Silberprägung ein. so wird das nicht wehr zu Münzzwecken verwendete Silber in den freien Verkehr als bloße Handclswaare kommen und muß durch sein massenhaftes Angebot den SllbcrvreiS in der ganzen Welt berunterbrückcn. Die unheilvollen Folgen der Entwertdung dieses Metall» sind oft genug bervorgehobcn worden. Sie werden sich in einer furchtbaren Verschärfung des Goldmangels, in -Handelskrisen und einer tieseu Erschütterung des ganzen Volkswohlstandes kundthun. Schon jetzt ichlägt die Goldwährung unserem Wohlstände unausgesetzt Wun den. Unsere vaterländische SUberproduktion bat durch und seit Entwendung de» ProbuttS 6» MiUonen Mark eingedüßt, sie ver liert jährlich 6 Millionen. Die Blei-, Kupfer- und theilweise die Eliemikalienproducenten, die mit dem Silber jährlich an 100 Mill. Mark der vaterländischen Erve abgewinnen könnten, gehen dem Erliegen entgegen. Untere Fabriken empfinden es schmerzlich, daß ihr Absatz nach Ostafien. Mexiko und Südamerika infolge der Sildcrentwerthung nicht mehr die Gewinne trüberer Jabre abwirft. Für unsere ganze Industrie ist eS eine Lebensfrage, baß endlich einmal die mageren Fahre abnehmen, wo trotz der aufs Acußcrstc angestrengten Lbätigkeit kaum ein geringster Nutzen übrig bleibt. Hierzu devart es steigender Preise und diele kann nur ein mächtiger Impuls mit sich bringen. Erhält VaS Silber nur einigermaßen wieder seinen natürlichen Werth. so werden alle Stlberländer wiederum zablungssähige Abnehmer der europäischen Produkte und eine gewaltige Nach rage für die Ausfuhr entsteht die endlich den so notbwcndigen industriellen Aufschwung mit sich bringt. Die Einführung der internationalen Doppelwährung würde mit einen, Schlage die schweren wirthschastlichen Nothstündc besei tigen. unter denen alle Länder Europas kranken. Es ist dies eine soziale Frage ersten Ranges und die allcrdriirglichste. Da zerbrechen wir uns den Kopf über neue Steuern und Zölle, wo doch das Heilmittel so nahe liegt! Alle industriellen Schutzzölle und Ge- treidezölle sind nur kleinliche Auskunstüinittel. Wir bedürfe«» ihrer gar nicht in solcher Höhe und besonders die Getreidezotlerböhung wäre ganz unnöthig, wenn daü Silber nicht so furchtbar entwcrthet wäre. Was hat den Preissturz des Weizens verursacht? Nickst die Zufuhr von Massen amerikanischen, sondern indischen Weizens. Amerika selbst leidet unter den niedrigen Weizenpreisen. die für viele Tbeile den Weizenanbau verlustbringend machten. Als, so schreibt die „Deutsche landw. Presse", vor zwei Jahren Amerika versuchte, den Getreide- prcis zu bestimmen, als eine riesenhafte Spekulation das Getreide autbäuste und den Export verhinderte, in der Meinung. Europa müsse, wenn auch zu höheren Preisen, schließlich das amerikanische Getreide kaufen, da zeigte es sich, daß Europa sich von Amerika emancipircn konnte. Es war Indien, welches mit Majsensendungeir aushalf und schließlich brach der riesenhafte amerikanische Getreide- ring zusammen, der Getreideprels fiel, und um die Vorräthe zu oerivertben, mußte Amerika in eine Konkurrenz mit Indien ein- treten, die bei den billigen Arbeitslöhnen in Indien und der dor tigen entwertbeten Silbermährung nothwendig zu dem jetzige» nie drigen Preisstand führen mußte. Daß aber Indien überhaupt als Weizen-Lieferant auf dem europäischen Markte erscheinen konnte, das ist lediglich eine Folge der Silbercntwertbung. I» Indien bezahlt der Gctreidebauer die Arbeit mrt Silber, er erhält aber sür daü Getreide in Europa Goto: die Differenz beider Edelmetalle, die setzt reichlich 15 Procent beträgt, ist mithin eine reine Export prämie. Ohne diese Exportprämie war der indische Weizen-Export undenkbar, und da ohne die Konkunen; Indiens der Weizenpreis niemals >o tief hätte sinken können, so ist die Sllberentwertbung unmittelbare Ulsacve der Weizenentwerthung. Jeder weitere Rück gang des Silberpreises muß die indische Exportprämie steigern und damit einen weiteren Rückgang der Weüenpreise Hervorrufen. Ge lingt es dagegen, durch den Bimetallismris die Silberentwertbung zu beseitigen, so fällt die indüche Exportprämie kort, und wenn Indien dann überhaupt now Getreide exportircn kann, so muß es wenigstens auf wesentlich höhere Preise halten. Hieraus ergiebt sich, daß die Währungssrage sür unsere hart bedrängte Landwirth- schakt von höherer Beoeutung ist, als selbst die Kornzoilsrage, und es wäre sehr zu wünschen, daß dieser hochwichtige Gesichtspunkt allgemein zur Geltung käme und den Kampf gegen die Goldwährung neu belebte. Die öffentliche Meinung muß sich überzeugen, daß es ^ "- ^treitereien, sondern um Lebens- , wegen des Korn- olles erhitzt! Seit 1879 ist der GctreidepreiS erheblich mehr ge fallen, als der KornzoU beträgt; die Landivirthschaft ist demnach jetzt ungeschützter als damals. Jetzt wünscht man den Kornzoll zu verdoppeln oder zu verdreifachen, auch das ist nur ein LinderungS-, kein Heilmittel. Wenn die Goldwährung weitere Fortschritte macht, die Blanbbill in Nordamerika susvendirt wiro, sinkt der Silber- vreis so erheblich, daß Indiens Getrcidciiiaffen zu »och niedrigeren Preisen Europa überschwemmen und daß trotz verdreifachten Zolles die Landivirthschaft noch trauriger daran ist als jetzt. Wir sind keineswegs Gegner der Getreidezölle, allein wir dürfen daran er innern, daß der Führer der Steuer- und Wirlhschattsreiormer und Vater des Roggenzolls, Freiherr von Mirbach, vor Jahren schon im Reichstage erklärte: behalten wir die Goldwährung, so muß der Getreivezoll vervielfältigt werden, siegt der Bimetallismus, so können wir den Getreivezoll entbehren. Das ist in der Dkat zu treffend und eben deshalb ist die Währungssrage für die Land- wirtbschaft wichtiger alü die Zolllragc, Leun der Silbervreis ent scheidet über den We!wnv>eis. Uns umgiebt eine langanvauernde, unerhörte Wirthschastskrisis, es giebl nur ein Rctlungsmitt l. die Wiedereinsetzung des Silbers als Weltgeld und mit »aunens- wertber Blindheit weigert sich die Welt, die Wurzel des Hebels und den Weg zur.Heilung zu erkennen. Wir vertrauen durchaus aus die allezeit siegreiche Macht der Wahrheit, die schließlich der Menschheit den Staar steche» wird. Kommende Geschlechter werden cs dann nicht zu fassen vermögen, daß unser aufgeklärtes Jahr hundert sich mit der Modelhorbeit der Goldwährung so furchtbar tief in» eigene Fletsch schneiden konnte. -H olyhea d. Der Dampfer „Pochard" mit Passagieren und Ladung von Cork nach Rotterdam ist am Sonntag Nachmittags in der Nähe von Holvbead gesunken. Obgleich das Rettungsboot sofort binausgeschickt wurde, konnte des schweren Seeganges wegen Niemand gerettet werden. Berliner Börse. Aus Grund der Wiener Berichte, dir mit Besvrgniß wegen der Lage der Zuuermdustrie zusammenhängen, wurden auch hier die Course Hiirückgedriictr. Die Abschwächungeu setzten sich im Verlaust' der Börse noch wrt, obgleich cs ersichtlich an Widerstand nicht fehlte. Kred'iaktien litten unter dem ermahnten Ereignisse am meiste» und gingen unter dem Drucke des Angebotes 7 Mark zurück. Auch deutsche spekulative Banken waren schwächer, ebenso leitende Eisenbahnwerthe. von denen namentlich österreichische litten. Spekulative Bergwerke gesthäft-ZloS und schwächer, fremde Renten still, nachgebeud. Im Kassaverlehre waren deutsche Bahnen wenig verändert, österreichüche nachgebeud. Banken fest und ziein- Prioritäten gut behauptet bei ruhigem Verkehr. AranNur, «. M., S. Drcemder. »»oi- «42.87. Elsatidahn Lös. Longardk', 124. «ücr Soole —. isekierr. KildrrreMk —. «Uapirrrenre —. BaUjiei —. Oesterr. Goidrem« —. Urig. iKoldrrine 72-,. 77crRuii'cn —. Säer Rüben —. 2. vrienlLUlcihc —. Neuegc Ungar. Soidanleilie —. 2. OricniaiNeihe —. Ungar, «avierr. —. Liicanlo 210.21. EgNincr «3-i«. Üiatll>,-B. —. Serbin —. Mail. «««»». 8. Decbr. Schluß. Reule 72.20. Lnlethe 108.70. Jlalieuer 08,02. kaoatSbahn 642.50. Lomdarbcn 220.00. da. VrtarttLtrn —. Hglivter 217,00. Leg. Oaldrentc —. Svanier 60.31. Ouoinanen 603,l2. Taba!-Acti«n —. Trüge. VreiNnu. 8. Dccember, Nachm. iS>eirctde»iarkt.> Spirit»» Pr. lOO Liier 10 «rar. Pr. Teccmder-Januar 41,22, Pr. Aprii-Mai 42,8», Juli-Ang»'! 46,00. Weizen pr. Lcccmdrr lüü.üO. Roggen Pr. Lrccmbcr 121,30, pr. '.'IpriVMai 126,20, pr. Mai-J»»i 128,00. Nüböl »r. Dccember Ü1.22, pr. April-Mai bS.SO, Mai-Iuni Ü2.00. Fell. — Weiler: Drude. «ieiiin, 8. Dccember, NachmiiiagS 1 UI>r. iGcircipcmarli.) Welzen »»big. loc» 145—174, pr. April-Mai >62.00, pr. Mai-Juni 164,00. Roggen rubig. loco 122 - 436, »r. Aprii-Mai 436.50, pr. Mai-guni 137.00. Riibäi miver- änderi, 100 Kg. pr. Lrccmbcr 50,00, pr. April-Mai 52,00. Sviriius fest, loco 42,30, pr, Dccember 42,10, April-Mai 44,80, pr. Juni-Juli 4b,SO. Petroleum loco 8.65. London, 8. Deceniber, Borw. ll Uhr 10 Min. EoutolS 1873er Rügen Sä'.',. Italiener 07-„. Lomdarbcn 12'/,. Türke» 8'/«. 4-/, kund. Amcrik. 127'/,. 4-'o Ungar. Golbrenir 80' ,. Ocfterr. Golbrcute 86. Preutzilchc ConsolS 102'/.. lrgpplcr 63. Liiomanbank 14'/,. Svez-Aciien 74'/,. — Stimmung: Fest. — Wctirr: Mil». L- xs- Z.-- -- S. -r s- s « cd >2 0 - L L 0 PS RtUtsteTelearamme der „Dresdner Na»r." vom 8 Decbr. Berlin. Die wenigen Arbeitstage, die dem Reichstage noch bis zur Weihnachtsvause blcibem werden nach den bisherigen Dis positionen wesentlich zur möglichsten Förderung der zweiten EtatS- veralhung verwendet. Mittwoch kommt, neben ailderen Anträgen aus dem Hause, der Bericht der GeschcistSordnui'gs-Koimnission über Aenderuug des Verfahrens bei Wahlprstfuiioen zur Beralhung. In der Zwischenzeit dürste mich der Nachtrags-Etat wegen der Kamerun- Dampser aus die Tagesordnung kommen, zu dessen Erörterung man auch den zweiten Tbeil der Aktenstücke über Deutschlands Vor gehen an der west-afrikanischen Küste noch obwarten will. — Minister Manbach ist von seinem Unwohlsein wieder hergestellt. Berlin. Wie die Natwnalzeituna hört, ist unter den bei der Konferenz betheiligren Mächten ein vorläufiges Einverständniß dabin erzielt worden, daß die für die Okkupationen herrenloser Länderstriche von der Konferenz festzuschenden Prinzipien erst nach Ablauf einer gewissen Frist zur praktischen Durchführung kommen sollen Mau will damit verhüten, daß nach dem Bekanntwerden dieser Prinzipien eine Art Wettrennen unter den Mächten zur Okkupiruna der streitigen Ländcrstrecken entstellen, und irgend eine Mach» init Ueberrascbun- gcn vorgehe, um damit eine vollzogene Thalsache für sich gellend machen zu könne». Wiezi, Im heutige» Privatbörscuverkehr coursirtcn maiuiig- fache Gerüchte über Schwierigkeiten, welche der Böhmische» Boden kreditbank bei ihren Bemühungen erwachsen, die betännten Verlegen heiten zu überwinden. Angeblich sollen sowohl die hiesig.» größeren Banke», wie auch die österreichische Regierung eine Betheiligung an der Sänirung der gedachten Bank abgclehnt haben. Pari s. Morin, das Opfer der Frau Hugucs, ist nach zehn tägigem TodeSkampfe gestern gestorben. Land o n. Das Blanlnich über Südafrika enthält eine Depesthc Berber'S an den Gouverneur der Kaptolonien vom 11. November, in der mitgetheilt wird, daß die britische Regierung den Bedingun gen ziistimme unter welchen das deutsche Protektorat au der Küste von Dnmaraland hergestellt wäre. Es wäre daher nicht dem inter nationalen Gebrauche entsprechend, ein Territorium zu annektircn, welches unmittelbar an bestehendes deutsches Gc'nct grenzt. Die britische Regierung beabsichtige nicht von irgend welchem Thcile Namaaualands oder Damaralands Besitz zu ergreifen, sei dagegen geneigt, die Herstellung einer britische» Jurisdiktion über Kalahari la»d in Erwägung zu ziehe». Lokales nnd Sächsisches. — Heute Abend 7 Uhr 35Min. begicbt sich Se.Maj. der König nach Leipzig und wird im dortigen tönigl Palais für einige Tage, bis nach der feierlichen Eröffnung des neuen Concerlhauics Auf enthalt nehmen. — Für den Ncujahrstag ist am kgl. Hofe die Abhaltung der üblichen Gratulation S- und Präsentationscouren in Aussicht genommen. — Die Finanzrätbe bei der Gencraldircction der Staatscisen- , bahnen Nowotny und Kell wurden zu „Oberfinanzräthelr" (xis, ernannt. <^r, — Der bisherige Director der Landesanstalt zu Colvitz. -r-2 Medizinalrath vr. Avg. Köhler, ist zum „Odermedizinalrath" und zum Director der vereinigten Landesanstalten zu Hubeitusburg ernannt worden. — Zu Serbischen Generalkonsuln wurden neuerdings ernannt: in Dresden Herr Karl Mankiewicz, in Leipzig »Herr Alfred Tk> ieme Lsn. — Das Vcrdienstkreuz erhielt der Organist und Bürgerschullehrcr August Otto in Auerbach. — Der außerorvenltiche russische Gesandte in Konstantinopcl, Herr v. Nelidots. der bis vor 2 Jahren in Dresden accrcditirl gewesen, besuchte am Freitag bei seiner Durchreise die hiesige russische .Kirche, wo ihm zu Ebrcn ein Gottesdienst abgehalten wurde. Zum Andenken bintcrließ derselbe ein tunstooll ans Perlmutter geschnitztes sehr w.rtlwolles Kreuz nebst daraus bezüglicher Urkunde, ausgestellt von deni Patriarchen von Jerusalem, wo das Kunstwerk angosettigt worden ist. — Ein abermaliges Beisviel der konfessionellen Weitherzigkeit unseres unvergeßlichen .König« Johann erzählt in der neuesten Nummer des „Sonntagstwten sür Sachsen" der ehemalige Pfarrer von Hoslerwitz, Pastor omor. vr. Weber: „Als ich 1869 in das Pfarramt der Paroctne Hosterwitz mit Pillnitz eintrat, wurden die k. Woblthaten an Gemeindegenoffen in der Regel durch katholische Geistliche überbrachl. Da taßte ich den Muth, bei Sr. Majestät ein Schreiben einzurcicbcn, welches die Bitte enthielt, daß die ge währten Untcritützungcn der HillSbcdürltigen in der Gemeinde fernerhin nur durch die Hand des evangelischen Pfarrers zugewandt werben möchten, weil die .Kavlänc m:t den Zustände» in der Ge meinde zu wenig vertraut wären und darum oll getäuscht würden, noch mehr aber, weil dieses Verfahren aus konfessionellen Gründen bedenklich wäre. Meine Bitte wurde sofort gemährt und mir die Zusicherung gegeben, daß tcrnerbin alle Woblthaten an evangelisch,: Gemembegcnopen nur durch Vermittelung des Lrlsgeistlichen gc- svenvel werben sollten. Das huldreich gegebene Versprechen ist treulich gehalten worden. So ost mir nun der leutselige Herr out seinen Spaziergängen begegnete, die er stets allein, nur von seinem treuen Hund Rappo begleitet, unternahm, erkundigte er sich tbeil- nehmend nach den Zuständen der Gemeinde, besonders aber nach der Loge der Armen und Kranken. Dieter milde Geist ist auch aus den jetzt regierenden König und seine» erlauchten Bruder Georg und deren Gemahlinnen tortgeerbt. Die Prinzessin Georg bat mir selbst durch eine ihrer .Hofdamen erklären lasten: „Im LiebcSwerk giebt cs keinen konfessionellen Unterschied". — Herrn Kcmsiswvialratk Pros. Dr. Jrickekging dieser Tage in An sehung leiner Eigenschaft als Vorstand bei der Gustav- Ad ols Sti»l» n g^auS Köln a. Rh. ein Brief mit 89M Mark für die Zwecke der Stiftung zu. Der Uebcrsendci war — nicht genannt! — Ini Einverständniß mit de» Stadtverordneten und mit Ge nehmigung des Ministeriums des Innern wird der jetzt noch zu 4'/s Pro:, verzinsliche Theil der städtischeu Anleihe von 1875. bestehend ans den Sclmldicheineii Lit. -V. Nr. 1 bis i»it 11M zu je 2M« Mark. Lit. v. Nr. 1591 bis mit 3700 zu je 1000 Mark uiü> Lit. 6. Nr. !P! bis mit0700zu je KOOMark für l, April 1885 gekün digt. Bis dahin müsse» die Schuldscheine gegen Jneimnangnahmc des bcw. Kapitals bcz. der Zinsen in der Staothauptkasse oder bei der sächsiichen Bank vez. der Filialen präsentst! werde»: die Verzinsung der gekündigten Kapitale hört mit dem <31. März 85 aus. Ausge nommen von dieser Kündigung sind die Kapitalveträge derjenigen SchiMchcinc, welche deren Besitzer in 4 Proz. Papiere umzu- wandclii gesmmen sind. Diese sind in der Zeit vom 9. bis mit W Fcbr. in der Stadlhanptbnchhnltercl während der Vorniiltagsstundei estizurcicheu.
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