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Dresdner Nachrichten : 04.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-04
- Monat1884-12
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 04.12.1884
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11 kust', b32 Neich-^VrE'N. UlounciNt»! vitrtkljllhrltl- M. 3.tS, durch die Post M 2.7». — Jnselat« «ancultr >» bis Nachmitt. 3 Uhr. Anima,» di, 12 Mt,I. I» Rrustadl: >r »loiicrg b »ur anWochrniaacubid » Uhl. Rachm. Dtt lidailtgc Pclit- »eileira. « Hilden»ld Pin. Unter Ein» «eiandi Zeile M Ula. ieiiic aiaeantte pir da» ninhstlögige »rlchetlicn der 2». jerate wird nicht gegeben. Auswöe- ilge Inlerttond-Aulilsac gegen Prä« „umeraudazaliiuiig durch «ricsniartc» »d.r Postetilzaiiliing 8 Silben ib P>g. Iniera» iiir Montag oder noch gen- togrn Pelitt-ite 2» Pl,,. Lnleral» nehmen an: Annoneen-Aureanr von j -«aiensicin n. Bögler, 2I«d. Moste. Laude ». tlo.. Jnvalidendank, ti>. VMeEörliv, Si. stiek-Magdcöum. kt. istulit-vave. B. Arnd: Berit,,3V.. kl. äicincr.üumlnirg, 'iiloinU-Teplig. i Gor Nliitgade ringe». Manuscrivlt keine Berdiin lichleit. LÄlWlhM V Tageblatt für Mitik, ^ zlnleOllW, HtsiNskserkesr. MrsenöenA, Iremdeiilijlk. »Ml!«» 32 V/kb6lgL88k 32. E H»rMiiItI«j<I«r iiiiil siiitei röck« ^ st in allen Ktolken, vizx»n»8 b'abrilcat, empiieült das xrössto Ij leaxsr aw klatrv s V.Mstrlor, lä Mmiit - ,1 Nim», ^0n^^ll MormLl-Lokudverk i ^ I>» »N«I» k'ott««i-ÖAAv»» »IN Li»««-!' ä lö, 16, 20 ÜI. !!> Ose. liskmLrm. SUoßjlrllße Ar. 31. kür i1»8 ^vikn»ekl8t«8l -- empfiehlt kein rsicbkalti^os Laxer in ^ A fsillSll I-sckvrvtUirvll, Llduw, LI n ^ lanubitz;«« SI bl. 4eik>48Sttt>it«0k1«ii, D Lobsri» ^ !I jj z« «iial Kobwustik-asb«» Zx Ü ^!,iNn8 26 ^Il8äin1fei'8tr. 26. kü!s Me VLplssvrlv-MLNllkLvtur SLSV««- Kgl. Koß., vrv8Ä0ll, emOel-lL ihre in Ilili» Eeppilhe. NeMorlaüell Mli> Kliffen) nls AMitzilMtz unk> Me1v«!Iv KMaröeit. Nr. 33V. 2S. Zahryling. Auslage: 40.000 Erp!. ! Aussichten türsden 4. Dec: Frischer Westwind, meist trübe mit Niederschlägen und wenig veränderter Temvcratur. Dresden. 1884. Donnerstag, 4. Deevr. «erantwottlicher Redakteur für PvliksschtS vr. Suiil viere», in Lrekden sondern l>at — ost geringere angebaut. aus bitterer Noll», wie die — cs ist dies der Unter den vielen Petitionen» die der Reichstag sofort der seinem reuen Preisen tmzudriilgen sind. Kom»nt es jetzt Zusammentritt vorfand, war eine der ersten, eine mit 30,000 Unterschriften vcrscbcne, welche die Erhöhung der Getreidezölle forderte. Bei den Budgetbe»atluingen wurde die Getreidezoll - Erhöhung nur flüchtig gestreift: der Schatzsekretär, gern zngestanden — Fluch des heillosen eine Getreidezollerböhung sein. Eine den Laiidwiithen »on Herzen zu gönnende Preiserhöhung ihrer Erzeugiiiyc ist. »ach Elnnchung deS jetzigen niedrigsten Standes, mit Sicherheit zu erwarten. Tas Burchbnrd, ließ die gelegentliche Bemerkunq cinsließen. Laß! falls nötbigt die Rücksicht aus die Konsamenten zur äußersten er persönlich nicht gegen erhöhte Weizenzölle sei, während I Vorsicht in diesen Dingen. Zum mindesten nickt iinwiderriislich sollte erhöhte Noggenzölle das Mißliche hätten, als Agitationsmattrial ui dienen. Vor wenig Tagen hat nun das Eentrum den Parteibeschluß gefaßt, sür eine mäßige Erhöhung der Getreide- tölle einzutreten. Damit tritt diese Frage, die bei den des Zwi'chenkandelS auf die Eindämmung der wüsten.Getreide 'wekulatwn an den Pioduktenborien richten. Die kunUuche Hcr- ..ablen erne so gioße Rolle spielte, a»w den theorcti»..ien! Schleuderpreisen ist vor Allem zu beliiinpfeu. Erörterungen heraus »n die unmittelbare Wirtlichkeit, sie gewinnt, wie es daö heutige Zeitungs-Deutsch ausdrückt, „an Aktualität"! Tie politische Leite dieses Gegenstandes liegt darin, daß das bisher schmollende Eentrum auf einmal Miene macht, sich zur Reich-regierung Lcmdesrheile zu wünschen. Ich habe angenommen Politische Gründe. .. Nach meiner Ueberzeugung könnte dos Gesetz wohl, soweit die schließlich auch nicht mehr zu den gebrück- deutsche Zunge reicht, zuruckgenommen werden, nicht aber für die nomhas-l polnischen. Hier muß die Politik die Zukunst in's Auge fassen; wir können nicht wissen, wie wir das Gesetz noch brauchen mrd dürfen cs daher nicht so ohne Weiteres ous der Hand geben. Daö Eentrum hat viel, was mir imnpathisch ist, es hat eine strenge Dis ziplin, es hat gut monarchische Einrichtungen, aber dasselbe kennt keine Grenze. Ja, wenn sich ein moäuu nvsndi finden ließe, ich kann keine Konzession machen, so lange rch der Gegenkonzessione» nicht sicher bin. Dazu kommt, daß das Centn»» seinen Schwerpunkt in Nom bat. Wir können nicht verlangen, daß der höchste Priester der tatholischen Kirche den evangelischen deutschen Kaiser mit demselben Wohlwollen behandelt als den katholischen Präsidenten der Republik .... zu einer etiva ten Erhöhung des Weizenzolls, so würden viele Landwirthe die gröbsten englische» Weizensorten haue», weil diese nachweislich den höchsten Ertrag gebe» und das Piiblltum würde sich daran ge wöhnen niüssen. ein schlechteres Weißbrot» zu essen. Darum ist ge- lalbcn, bei der Weizenzollerhöhung nur mauvoll vorzugehen. Jeden- Hauotaugeuwerk sollte die Gesetzgebung nächst der Beschränkung»Frankreich. Es ist doch nicht Zufall, datz die welfische» Bestrebungen des Zwischenhandels auf die Einoülnmung der wüsten, Getreide- in Nom besondere Unterstützung finden.. Die anfänglichen Ber- sreuudlich zu stellen. Das würde, falls die Wendung ernstlich gemeint wäre, einen ganz anderer» Garrg deS Reichstages zur Folge haben, als man bisher annehmen mußte. Doch daraus sei heule nickt cingegangen. Wobt aber ist eS au der- Zeit, auf dem Gebiete, aus welchem der Kämpf um die Getreidezölle entbrennen wird. Umschau zu halten. Deutschland ist nicht in der Lage, sosort allen Staaten gegenüber eine Zollerhöbung derjenigen Getreideart cinzusübren, auf die es den Landwirthen an» meisten ankommt, des Roggens nämlich. Ter vorjährige Handelsvertrag mit Spanien bindet den Roggcnzoll ausdrücklich aut 1 Mark sür lOOKilogr. und zwar bis zum I. Juli 1887. Bis zun» Ablauf dieses dcirtsch-svanischen HanoelS-Vertrages haben auch alle auveren Slaaten, mit denen Deutschland seiner Zeit Meistbegünstigungs-Verträge abgeschlosien bat. Anspruch auf Nicht-Erhöluing des Roggeuzolls. Nur gegenüber den Vereinigten Staaten von Nordamerika, den englischen Kolonien und — Rußland gegenüber wäre eine Roggcnzoll - Erhöhung augenblicklich möglich. Doch auch hier hätte die Maßregel ihren besonderen Haken. Bei Getreide ist ein Ur'pningsnactiweis ziemlich schwierig. Wenn Nordamerika und die englischen Kolonien Roggen über die belgischen und holländischen Häsen eiusühren. die ja ohnehin für die Getreidezutuhr nach Deutschland von hervorragender Bedeutung lind, so können sie dies, ohne die Zollerhöbung zu tragen, künitig tknn, da Belgien und die Nieoerlande von uns meistbegünstigt sind. Nur sür den russischen Roggen würde der Umweg die beabsichtigte Zollersparung verschlingen. Ohne Rücksicht aus den spanüchen Handelsvertrag ist aber Deutschland in der Lage, sogleich t ie Zölle aus alle anderen Cerealien, mil Ausnahme des Roggens, nt erhöben. Doch glaubt man, daß von einer Zollerhöbung für Gerste. Mai-, Malz, Hülsensrüchte u. s. w. mit Rücksicht aus die dieser Gctrcidegattungen bedürserwen Industrien abgesehen werben wird. Es bleiben also nur noch Weizen und Hafer übrig. Einer Verthcuerung des Hascrs dürite die Militärverwaltung in Hinbiick ans die Erhöhung deS Militär-Etats wenig geneigt sein. Also der Weizen. Es ist gar nicht zu verkennen, daß die Landwirthschast sich in übler Lage befindet. Von allen Seiten erschallen dir Klagen. Niemand erhebt gegen ihre Berechtigung Widerspruch. Selbst der Wir verkennen keineswegs, daß eine Erböliung der Getreide: zolle momentan der Landwirthschast einige Ericichlernng brächte; was wir verlangen, ist zunächst, daß aut die Rückwirkung der Maß regel aus die grasten Massen der Koinumcntcn die gebührende Rücksicht genommen werde. Eine Verschlechterung der Lebenslage, speziell der Fabrikarbeiter, würbe von unheilvolle» Folgen begleite! sein. Eine Soüalreloriu. welche diese Seite der Frage außer Acht ließe, brächte sich selbst um den besten Tbcil ihrer Erfolge. Nur billige Lebensmittel erhalten uns einen kräftigen Arbeiterslcnid. eine auf den Export arbeitende Industrie. Ruiuirt man diese, schwächt man die Knulkrnst Jener, so ist auch das Verderben der Laudwirtbschaft unaufhaltsam. Tis Erfahrung hat ergeben, daß nicht jede Zollerhöbung den Waarenprcis vertheucrt. Petroleum. Fleisch, Getreide z. B. find trotz der letzten Zollerböliungen nicht theucrer, wildern wohlfeiler geworden, weil der geringe Zoll in der Handeiskonjunktur verschwindet und zum Tbcil effektiv vom Auslände getragen wird. Eine Grenze giebt cS jedoch auch hier bei. sie läuft da. wo Lcbensinittelzölle ausangcn, den Leuten den Brodkorb höher zu hängen. Zum Schluß noch Eins. Zwar ist eine mäßige Zollerhöbung geeignet, der übertriebenen Einfuhr aus« ländischen Getreides und der wiidcn Börsenspekulation einigermaßen den Zügel anzulegcn, doch soll man darin nicht das einzige Net- tungsmittcl brr Landwirtlnchait erblicken. Sic leidet fast noch weit mehr als unter den niedrigen Getreideereisen an ihrer Verschul dung, die stellenweise eine Ilcberschuldung ist. Ernste Sozialpoli tiker.haben, ,vollen sic dem Ur- und Hauptgewerbc de» Menschheit, der Landwirthschast, daueind Helsen, keine dringlichere Auiaaoe, als . . . . .. gar . die Entlastung derselben von unproduktiven Hiwollxkenlchuldcn. Handlungen mit der Kurie, einen moetus vivendi zu finden, führten nur zu 'einem Austauich von Höflichkeiten; ich schlug einen, mir praküicher erscheinenden Weg ein und wir tamen mit Konzessionen entgegen, wir haben deren eine ansehnliche Anzahl gemacht, ohne daß sie erwiedert wurden. Wir sind jetzt in der Lage, abzuwarlen, ob auch uns eine Spur von Gcaenkonzessione» gemacht wird. Meyer- Jena ist Namens der Nationalliberalen gegen den Antrag. Windt- horü: Es handelt sich nicht um die poltmche Thätigkeit der Geist lichen, sondern »in die Geistlichen. Das Volk habe es noch stets verstanden, die Tyrannen zu vernichten, die an seinen» Heiligsten, seinem Glauben rührten l.st»ört! hott! bei den Sozialdemokraten). Es liege mir an dem Reichskanzler. Die Curie sei Preußen weit enlaegengekommcn. Wir verlangen die Wiederherstellung des Zustandes wie er unter Friedrich Wilhelm IV. bestand. Ter Kampf nin die Schule würde allerdings entbrennen, denn die Schule könne >ler . .. er Gesetzgebung verweigere, wenn also in den nächsten st Jahren kein l Gesetz zu Stande kommt, so ist dies bedauerlich. aber nicht zu l ändern. Wenn Windrhorst am bevorstehende Wahlen tiinwieS. möge ! er sich beruhigen, cs stehn» keine Nnnvahlen bevor. Wenn ich den Reichstag anslösen und dann zuriicklreten würde, würden die Wahlen doch nicht anders missallen. Bei dem gegenwärtigen Gesetz handle sich's nicht um das Verbot des Mesielesens, sondern um die Agitation, die dabei getrieben werde. Die Ausrcchterhattung des Gesetzes sind wir dein Friede» des Landes schuldig. Graeve: Die Polen seien keine Staaksseinde und wollten nur Gerechtigkeit, v. Helldorf-Bedra erklär»Namens der Mehrheit der Konservativen, angesichts der ^ . .. . _ . ...... > wärtigen inneren Lage gegen den Antrag xn stimmen, vl Schorkemtr- Landwirtlnäias S- und Grundbesitz ueltragen co nickt. stir andere j Alst: Diese Erklärung werde den Konservativen am meisten schaden, als für vrodiiktwe Zwecksziiisvstichlia 'n wm. Zn letzteren geboren j Die Stimmen der Sozialdemokratie brauchen mir nicht und haben die Leistungen für die «taato- und Gemen-,devc-rwallung und die : dafür auch nicht zu danken. Das Eentrum sei durchaus nicht von Meliorationen, aber keineswegs die KcmfschillmgSrestc und die Erb-: AM,, abhängig. Nom sei viel zu viel cntgegcngekommen. Wenn absindungen. es sei denn bis zu einer minimalen Grenze. Eine Ad- ... . .u. . löiuna der Hnpotbelen des Grundbesitzes mit Hilfe des Staatskredits, eine Verschuidiingsgrenze sür den Grundbesitz, die Ausschließung eines gewissen Minimums des landwirthichasllicheu Besitzes von der ExekutionStäbigfeit, ein Heimnättengeictz nach amerilaiiischem Mutter — das sind Maßregeln, die schon lange von den wahren Freunden der Landwirthschasl gefordert werden und die ihr dauerndere Hilfe versprcchen, als die Erhöhung der Gclrcidc-.ölle, die fast immer das Mißliche haben, daß sic den Konsumenten die Bedin- bes Unterhaltes erschweren oder doch den Vorwand dazu der Reichskanzler Eoncessionen erwarte, so sei das ein verwerfliches Haiidelsaeschäst. Stöcker ist für den Antrag. Wenn r 1 t-ic rill ^Eirinuilivs Magdzinski ist für den Antrag, ebenso Richter- -chlnhivorle Windthorst's wird der Antrag mit man der Curie diese kleine Eoncession mache, werde sie anL ciitaegenkommelr. Tie Herstellung des 8tatns quo ants sei ganz unmöglich. Dem Kampfe des Centriims gegen d»e Schule weiden wir ein ganz bestimmtes Veto entgegensetzen. -- Hagen. Nach dem Sc. , 217 gegen W Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die ^ ^ ^ ^ ,, ^ Nationalliberalen und die Reichspartei und die Mehryeit der Leutsch- gnngen des Untcrl,altes erschweren oder doch den Vorwand dazu K,„lservativcn. darunter die sächsischen Abgeordneten. Auf der breteii oder endllch den Brodkorb hoher zu hangen ichclnen. ^m, Tagesordnung stellt morgen die Bcrathung eines neuen Modus für ,praktlichen Leben aber »fl der Vorwand und der schein einer ge-,-,;- W-chst-rüstm-aen und des Etats. fährst che» oder mißdcrüunzüsähigen Maßregel meist so schlimm, als Berlin. Ter König von Sachsen empfing gelegentlich seiner diese selbst. -- - ^—... Neueste Trlearamme der „Dresdner Nachr." vo»n3. Decbr. Berlin. Reichstag. A bg. Munckel begründet seinen An trag das gegen den Abg.Dr. Möller wegen Beleidigung des Rcichs- lbg. Bebel mußte bekennen, daß die Landwirthschast leide. Durch, kanzlers s.hgoebende Strafversal-ren sür die Toner der Session ein- : zustellen Ter Antraa wird debattclos angenommen. Dann nimmt die enorme Zufuhr russischen, ungarischen, donauland,sehen, eguv- tzr. Wmdthorst das Wort zur Begründung »eines Antrages aus tischen, amerrkamschen und ostindischen Getreides, infolge der ver- ^ ° - —— " - » — - besserten Trantvortmittel, namentlich auch der großarltaen Ein- richlun.gen Amerikas, ist bei der eigenen gesegneten Ernte in Deutschland der Piets der Brodsrüchte um fast MProc. gegen das Vorjahr heradgcdrückt worden. Die Emte unserer Landwirthe ist zum Theil »mverkänflich, zum Theil nur ohne Gewinn verkäuflich. Hierzu tritt die Spekulation an der Produktenbörse, welche nicht - Getreidepreise bewirkt. selten eine künstliche .Herabdrückung der Getreidepreise bewirkt. Zu verschweigen ist freilich auch nicht, daß mitunter die Landwirihe selbst auch einige Schuld an ihrer üblen Lage tragen. Der Preis der Landgüter und der PachtschtUing ist in einigen Gegenden Deutschlands zu hoch. Es haben sich zu viele junge Leute, nament lich Söhne reich gewordener Landwirthe, aus diese Branche ge worfen. Landwirihe wurden mehr, aber die Zahl der Güter blich dieselbe. Die jungen Leute sehnten sich nach Selbstständigkeit; Jeder, der seine Studien vollendet loder sein Frciwill iaenjahr ab- gcdient batte, tbat es nicht anders, als daß er lein «acnes Gut baden wollte. Die Folge war. daß die Güter sowohl wie die Pachtungen oft aus daü Doppelte stiegen. Fetzt, da die oben auf- gelührten Umstände eingetreten sind, rentirt die Landwirthschast nickt mehr so wie früher. Lei den gesunkenen Preisen der Laud- wirlhsckaftSprodukte verzinsen sich die Güter lange nicht mehr ent sprechend Einen besonderen Vorwurf daraus, daß eS zu viel t'anbwirlhe giebt, kann man aber nickt erheben, denn jeder andere Berus leidet ebenfalls unter der Uebersüllung. Man nenne rin einziges Gewerbe, bei dem nicht ein mafienbaster Andrang stattfände und das nicht unter der wildesten Concurrenz der Bcrussgeuosien so lierabgebrackt wäre, daß cS heutzutage nur noch einen bescheidenen Nutzen abwürfe, einen Gewinn, der mit der-»a»sgewa»dtcn Mühe, Sorge und Notl» in einem recht schroffen Verhältniß stände! Nur ganz neu auttaucheiide Industrien genreßen eine kurze Blütbczeit, bis die sich schnell aus sie stürzende Concurrenz sie bald um ihre reichlichen Gewinne bringt. Ileberall sitzt das Handelskapital, die mobile Geldmacht oben und der Wcrthe erzeugende Landwirth, Handwerker. Fabrikant und Arbeiter liegt umen. Nicht minder hat der Eimvand einige Bi»echtigu»g, daß die Landwirthschast sich nicht überall aus die Höbe gebracht ibat, um der Concurrenz mit den Erzcugnisicn des Auslandes gewachsen zu sein. Es werden zur Zeit noch in Deutschland zu viele geringere Getreidcsortcii angebaut. In dem Gerstenbau hat uns das Aus land überflügelt, daö weiß jeder Brauergcsell. Mit dem Weizenbau stcht s kaum besser. Keine Mühle kann ohne ausländischen Weizen mehr ein gutes Fabrikat liefern; sie muß mindestens den dritten TheU von Auslandweizen bei 20-30 Mark höherem Preis pro Wtspel beziehen, um «in backtähtgeS Material berzuftrllen. Mancher Landwirth ist nicht beim Anbau der alten guten Sotten geblieben. zur ^ Aushebung des sogenannten Erpatriirungsgeietzec-. Er knüpft an die wiederholte Ablehnung des Antrages seitens des Bundesrathes an und tragt: .Haben die Parlamente in Deutschland »och eine Bedeu tung ober nicht, wenn man wohlerwogene Beschlüsse der überwie genden Minorität des Reichstages ohne Weileres abweist? Infolge deS Gesetzes ist eine nicht unerhebliche Zahl rmserer Mi Würger in's Ausland verbannt. Das Gesetz richtet sieh gegen die Ausübung von geistlichen Aemtern ohne polizeiliche Erlaudniß. Jeder Geist liche ist den Folge» des Gesetzes ausgesetzt. Wir haben ein Aus nahmegesetz gegen dir Sozialdemokraten, aber man ist nicht so weit gegangen, die Sozialdemokraten aus dem Batcrlande zu verbannen iZnruf: Doch!) Es fragt sich, ob der Bundesrath nicht einen ü» der Uebereilimg gefaßten Beschluß nicht wieder rückgängig machen kann. Konservative Herren meinten, man hätte den Antrag nicht schon jetzt einbringen sollen, sie deuteten aber nicht an, wenn der 'Antrag eigentlich zeitgemäß sein würde. Wir haben den Antrag sofort eingcbracht, um untern Freunden im Lande zu zeigen, daß wir aus- barren in Miseren berechtigten Forderungen; wir haben ihn einge macht. »veil wir von inneren Wählen» die ausdrückliche Weisung hatten, zu fordern, was unseres Rechtes ist. zu fordern, daß unsere Priester dem gemeinen Reckt unterworfen werden und nicht Ans nahmegesctzcn lGroßer Beifall im Eentrum). Abg. Gras Behr gieb Namens der Neichspartei und unter lebhaften Zwischenrufen des Ecntrums die Erklärung ab, daß si« z. Z gegen de» Antraa ohne nochmalige Prüfung stimmen werbe und zwar mit Rücksicht daraus, daß der Bundesrath einen gleichlautenden Beschluß soeben abgelehnt Anwci'enheit Hierselbst am Sonntag eine Deputation »ächsischer Ab geordneter aller Parteien mit Ausnahme der Sozialdemokraten. Er unterhielt sich sehr huldvoll mit den Herren und legte ein leb haftes Interesse für den Fortgang der Rcicbtagsarbeiten an den Tag. Auffallend ist, daß der hiesige Hofberichl gerade die Audienz der sächsischen Abgeordneten verschweigt. — Zur Theilnahme an der großen Hotiagd im Grnncwald am 13. Dez. werden der König und die Königin von Sachten hier erwartet. Berlin. Der Pevoncnzug von Erfurt ist bei Bittetteld auf einen Güterzug gefahren. Der Lokomotivführer und der Heizer des Pclionciizugs sind leicht verletzt, eunge Passagiere kontusiomrt. Die Untersuchung ist eingekeitet. — Der trübere Kultusminister Falk svll an Stelle des verstorbenen Meyer das Präsidium des Kammer-: gekicktes in Berlin übernehmen. Berlin. Am Grund der gestricM Erklärung deS Kriegs- ministerS in der Budgetkommüsion über Lruppendislvkationcn wurde die Nothwendigkcit der getroffenen Maßnahmen von allen Seiten anerkannt.^ Die Sozialdemokraten delegirten in die Dainxter- koinmission Bebel und Dietz-Hamburg. Vorsitzender ist GrasBaüeftrein (Centrum). Stellvertreter Bambcrger. Die Freisinnigen wählten nur Gegner der Vorlage. Ucbcr die Stellungnahme der Centrums- delegirten schwebt ein Schleier. Königsberg. Alle Züge sind eingeschneit. Seit gestern früh ist man ohne Zeitungen und Briefe. Ar»nrv»r» ».LI.. ». Deceniber. »rer» e»2. «iiiittditzu LimdLrde, «n V»oi« —. vrsttlr. SUderrriUe —. vL»ltrre„te —. «»ltjter 223-,. Vesten. »oUireiu«4-/, Unz. BeirniUe 7S>/,. 77n Rüsten —. SOec Rulle» —. 2. vrtmianleiste —. Neueste Ungar. Soltanleit« —. 3. vrtentanirUir —. Ungar. Vavterr. —. Dilwnto evk.zr. Sgim-r 83st,. <iiotl».-B. —. Serien —. Fest. , «ie». 3. Lcrember. Credit 304.80. Etnalidabn SIV,<x>. Lombarden »42,8». r giebt j Nerdwsld. 173,70. Marvioien so,io. Ung. Goidc. S0b,23. Elbevial —. Matt. - Varl». 3. Decbr. Schlug. Rem« 7S.02. Anleihe »0S.H2. Ilalirne- IS,II Ettiatlbahtt S16.2L. Lomdarden 3lS.7b. d». Ditorttite» —. Akuter 3iS,00. vest. Golirente Evanter b2>/,. vilamanen 821,0V. Ladar-Aetten —. Schwach, poeido», 3. Lttemder. «an», ll Uhr l0 Nit», crons»!« S3»/„ l873cr Mnfie» rL v - .. . Italiener S7. Lombarden >2°,,,. Türken 8-,sun». Llmerik. 127. habe und ailgeuchk.' der Rücksichten, die der Reichstag dem anderen ! 4», Ungar, woldrentr 72- ,. vefterr. Goldrcut, 8ä-/-. Vreuftlsche Sansalr 1k»2>. Faktor der Gesetzgebung schuldig sei. Die Neichspartei erblicke in! (»giivtcr 82>"„. vttomimdai dem Anttage eine Demonstration, an der Theil zu nehmen sie keinen Wetter: Rege». ''' """ (Sozialdem.) - - '' ' " ' '— Winothi vttomanbank I4> „. Kuez-Actiea 75. — Stimmung: Ruhig. — Stritt« . 3. Tecember, Nachmittag» 1 Uhr. («elretlemartt.j «eige, matt, lor, «5—153, vr. Rpril-Mai lkü.i», »r. iviai-Inni 185.22. «oggen matt, lor, >32-133. »r. «prtt-NI-i M7/>2, »r. Mat-Iunt i«M. Rüböl «alt, 100 Kg. vr. Tecember 82,2», vr. »Vrtl-Mat 52.2». Svtnni» fest, loro ApeN-Mai 44,8», »r. Juni-Aul, 45,S». Veirviru« Anlaß habe. Abg. Blos (Sozialdem.) erklärt sich Namens seiner Fraktion für den Antrag Wmdthorst. unterwirft aber die Haltung des Centrums einer absprcrhcndcn Kritik. Das Eentrum spiele sich ... . im ersten Theile der Session immer demokratisch aus, um sich später i L,V,' wieder der Regierung zuznwenden. Am sosialpolitischem Gebiete! ' ' ' thue das Eentrum so guk wie nichts Reichslamlcr Fr,m Bismarck! z. Nachm. «Sr..r.d.m.,kt.> Sbir.tti, »r. 100 vittr I» weist zurück, das dcn Bnndc§ratl,sliescl,I»k eine Mißachtung des vr. Derrm»er.Jan„»r 4,.'». vr. »vrii-M-i 43.so. J«».«uguf, 4b.»2. Reichstags bedeute. Die Mißachtung liege auf der seile der An- — ' ' ^ ttagsteller, welche dem Bnndcsraty »umnthen, einen wvhlenvogenen Beschluß nach wenigen Wochen wieder innzustoßen. Das Gesetz ist unter den beiden letzten Kulinsministern gar nicht zur Amvendnng _ gekommen. Der Antrag kann mir bezwecken, die verbündete» jRc-' " giemngen zu demüthigei». Immer, sobald inan einer Versöhnung mit Rom nahe ist, oeginnt der Sturmlans, um jene Versöhnung zu hindern. Der Bundesrath stimmt über Motive nicht ab. Ich weiß nicht, welche besonderen Gründe das preußische Kultusministerium hat, um die Ansrechtcrhaltmig des Gesetzes auch sür reindcntsche W'izcn vr. Derrmbrr ist.',.««, '«oggn, »r. Trermbc» >32.5», »r. April-Mat 137.5», vr. Mai-Juni 132,-ist. Rüböl Pr. Drcrmbt» 52,0», Pr. April-Mai 53,-i», Mai-Jlini 53,5». Siimmn»»: Arft. - Setter: Schön. »«Marva« (vraduktin). 3. Trcrmber. iLchiuii. weiten v« Mut 2»?,»». Sicigrnd. gtogacn ver Märj >5». per Mat >53. Matt. «>«ri» «Arodutieni, 3. »eremvrr. iSchiub.) weiten Tetambrr 21.1». VkSej.Juni L2.I». Ruhig. SrirituI vcr Dccdr. 42,25, Mai-August 45.0». Ruhig. Rüböl vir Tveen-ber 84.25. Mai-Juni 87.75. Still. Laudon, .3. Tecember. Weizen strtigst, ouvcränbert. angekomnie-iee gekragter. «nkSubischer 2-'daes. «erste stttig, Mei,l tragt, Hasör ruhig, tust, Maw thrnrcr, knapp Weiter: »«««»,
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