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Dresdner Nachrichten : 15.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-15
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.12.1884
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u fft.-Dresden. IdonnkMti'I «Iillkljtllikttckt M. 2.L0. durch die 1t»« R 2.7». - Snlrrut» «arltuiti lL »!» «ack»m. » um. S-nuiuu» »I» U«UI. 2» Sie^dadi: », »ioiier, d nur an7»ochri»a«e»dl« d IIl,r «»am. Vir livuili«« Petit. »ileira. « vilt>«i,>td «su. Uni«, ilin» -elnndi tieilr »» E ittne «-r-ult, sit> du» niN>I»»»««r «rlcheiuen drr Zn« jeraie wird nicht »e^de». itliidwar- Il«r Inierudiit-iluiirtta' graen PrL- immelundujadtunii durch «nelmarte» ,dr> Pali'iUtUdiuUA s Llideii ld Pi,. Jwerair itir Munia» oder noch Ae,i- tauen Peltl»««le 2U Pi,. Inierate nenmrn an: «innonren.Purraur non Haoienlietn u. «ouler. Rud. Moftr. Dau r u «»., Lttvolidendant, G MtiUer-Gkr»,. N. »,«b Mo,dedu,a 2. V.»ü-Satle, «. Lrnt».«rri>»^., S, Ll'incr-Humbttr,. Pinnni-Tepii, Nur Riiitoooe ein,e>. Munulcrtpie keine VcrbtUrlichlcit. Tageblatt für UokitiK, MterhMrg, HksWrmiW. MsenbmHI, IttmdmW. ^ Lxl. 8»cb». u. Lzxl. ?rsu«r. ^ ttvfpliologl-LpK ^ K»uNr«iu>, 8vvs1r. 10. lUdttvornr, »»mdmep, I-stpelx. L L» lullte MSIU xrossss l-sovr ko tigsr Hsrrsü-. Dawev- uvä ILiüäer-^LLelie ds töll8 SM I> full Ion. ilss 6. v. M«88, MllritnSr. 5. Portikus, park. u. l.Lt. A kulius 8ok3cllivli, Lw 8e« 40 rotrolvUM-leLMpoll, Hsrrsv-IkrMleachtsr. O»ri iis«rn«p, 4 »»«1 S, smptioklt ksins MilIlrlli<!IlM mit Llti!6llt8e!l6nWn8tuden. t I«»u>I»t»tii>»e^ »»««len II0»»«e. gllen««,« TVo>n'»>r«e. IlLILritt tkilltzl' ^sltzMiliU'tzll, KMtMW'Ijliklltz (rWIlMlIlltz bernk. küäigen. KiUruMlilke 2, ^ ^ o o Ln»i»« u«t «lein 4Itn»l»> I»t. Nr. 350. 2S. Zolirgong. Auslage: 40.000 Srpl. den tü. Decbr.: A.cksrisckenderSl.dwesimmd. Meis» > trübe mit etwas fliiederschlägen und wenig veränderter Tcmveratur. Dresden. 1884. MvNtllg, 15. Dttbr. Nsnefte Teleoramme der „Dressurr Ngclirichtrtt". > Berlin. Bei den, gestrigen Theo im Kaiserpalais waren . 100 Theilnebmer, danmter der sächsische Gesandte v. 2kostik-WaU- - witz, der Militärbevollniächtgte Echlieben und Rittmeister v. Fabriee. ^ Heute besuchte das sächsische Kvnigspaar die Messe i'i der Hedwigs-, knche, später den Prinzen von Hvhenzvüem. Tie Kaiserin stattete! der sächs. Königin einen dreiviertclslnndiae» Besuch ab. Mittags felgten die sächsischen Majestäten einer Einladung des sächsischen Gesandten zum Dejeuner im Gesaudtschastspalais, Abends war '/.amiliendiiier bei dem Kaiser, daraus erfolgte die Rückkehr nach Dresden. L o»don. Heute Abend gegen 6 Uhr fand unter einem Bogen der London-Bridge eine Explosion statt, welche weithin vernommen wurde. Die Polizei hat sofort geeignete Untersuchungen angestcllt: bis jetzt ist indessen über die Natur, die Entstelnma und die Folgen der Explosion noch nichts bekannt. Eine große Menge Neugieriger sammelt sich fortwährend ans und in der Nähe der Brücke an. Einige Fensterscheibcil benachbarter Häuser sollen durch t ie Explosion Zlraümmett sein. Marseille. 'Die not Kahlen beladene Brigg „Zephir" ist beim Einfahren am Nationa'guar gescheitert: drei Personen er tranken. — Der Hamburger Tampscr „Malaga" ist bei Frontignan an der Kaste aufgcsahren uns eines TlieilS der Ladung verlustig gegangen. sür letztere schon jetzt ein Pachtangebot bei dem Vorstande der pri- vilegirten Scheibeuschützengeiettschalt vorlicgt, sowie ferner, daß sich, wie verlautet, mehrere rcnommirte Brauereien durch Erbauung Pflicht, für die von ihren Beamten g> , .. sprechendes Entgelt zu gewähren. Denn zu jeder Tag- und Nacht zeit müssen ihre Beamten ans dem Platze sein: im Dienste ergraute Beamte haben denselben aufreibenden Früh- und Nachtdienst, wie größerer Schankzclte am Feste betheiligen werden, und endlich. da„ die jungen Dienstanfäiiger. Und min berücksichtige man noch! an den mehrcrwähnten Vorstand schon wiederholt Anfragen gebangt obeneiu die Berantwortlrchleit der Beamten. Zahuoie Werthsachen sind wegen entsprechenden Platzes für Schaustellungen, CircuS rc.. gehen durch ihre Hände, jedes Versehen erfährt Strafe oder Straf- all' dies bezeugt, mit welch' großen Ermattungen man in den be- andrvhung oder gar ein civilrechtliches Verfahren. Die Klage» des! treffenden Interessentenkreisen d Publikums über diese und jene Äerabsäumniig sind in den seltensten ! " Fällen ans eine Nachlässigkeit, vielmehr »och aus die kaum zu dem im Jahre 1885 in Chemnitz statt- vvr vcr De" uvxuuiivcri. LNvec das geringe der vom Tode dahingerafften oder in den Ruhe- retenden Beamten, daher die geringe Zahl solcher Beamten, das Meistgchalt ihrer Dienstklassen beziehen; die meisten en erreichen cs nicht. Mochten sich endlich im Reichstage Dresden, 15. Dccember. — Dresden übt jetzt wieder eine große Anziehungskraft auf Schristst-'ller aus. In den nächste» Monaten werden aus Leipzig der berühmte Romaiidichter Ernst Eckneiir u»v der Novellist Ur. Friedrich Friedrich nach hier überiieveln; desgleichen bat der bisherige Intendant des Stuttgarter Hostheaterü. 'Fcdor v. Wehl, die Ablicht geäußert, wieder rn Dresden Wobnung zu nehmen. Fcdor v. Wehl lebte vor Uebernahmc des Stuttgarter Postens jahrelang hier. — Mehrere der ersten Architekten Dresdens, die bei den schmie rigsten lind größten Preisarisichreibuilgen erste Preise gewonnen haben, treffen Vorbereitungen, sich auch bei der Eoncurrenz um daS Rcicl> sgcrichtsgebä » de in Leipzig zu bewerben. — Fm Saaie der K u n st geuosse»scl> ast hielt am Sonn abend der Direktor der Kgl. Eemältcgalcrre, Pros. I)r. Woermann, einen Kortrag über die Reise Alb:echt Dürer's nach den Nieder landen. Dieser Vo.trag, der ein sarbcnirisches Gemälde sowohl der Reiieverhaltnisie des 16. Jahrhunderts wie der Kunstbestrcbungen jener goldenen Zeit entrollte. fand wie schon neulich in Prag un gemeinen Beifall. — Tie Dampfheizung in den Eisenbahnwagen ist im Verlaufe der letzten Monate aus folgenden Linien der sächsischen Staatseisciibalmen neu zur Einführung gekommen: Löbau-Cbers« back. Löban - Hern,Hut - Oberoderwitz, Eibau - Zittau - Reichrnbelg, Vischofswersa-Zittau, Bautzen Wiltben, Schandau-Niederneukirch, Ebemnltz-Annabcrg, Cbemnitz-Aue-Adors, Großbotben-Glauchau, Zwickau-Jalkenslcin-Lelsnih und Werdau-Schwarzenberg. Die innnennehr verschwindende Wärmflasche existirt nunmehr blos noch aus den Linien Nossen-Bicneiunüble, Priestewitz-Großenhain, R'esa- Röoerau, Altcnburg-Zcitz, Gaschwitz-Meuselwitz, OUernbau-Pockau- Lengefcld und Riera-Noffen, während aus allen anderen Linien mit Dampf oder Preßkohle, in der 4. Klaffe durchgehend mit Lesen ge heizt wird. Die Vortheile der überall gern gesehenen Tampi« Heizung sind bei der Milbe unserer modernen Winter noch gar nicht »oll zur Geltung gekommen. In einem mit Dampf gehetzten Eoups ist Pelz und Ucberrock zu entbehren, dagegen ist solchen, die leicht kalte Füße bekommen die Mitnahme eines Fußsackes zu empfehlen. da die Dampsrölirenwärme nicht jo intensiv aus die Fuße wirken kann, wie die Wärmflasche, auf welcher diese direkt rüden. — Die Paffanten des Neustadter Markte« daben sich allmSdlich in stiller Resignation mit dem Gedanken vertraut gemacht, daß sie es schwerlich mehr erleben werden, das Standbild August des Starke» ohne die schöne Verolankung zu sehen. Kaum erinnern sie sich noch der Zeit, wo das Monument seines fetzigen Breter- sckmuckes entbehrte. Trotz alledem gickst es immer noch einige Sanguiniker, die sich in ver Hoffnung wiegen, dir Vervlankung werde noch innerhalb de« nächsten JadrzebNteS fallen. Ein trau rige« Gegenstück zu diesen Optimisten bilden die bcdauernswertden Grübler, otr sich bereit« Über die bei Aufbietung alle« Scharfsinnes nicht zu lösenden Fragen den Kops zerbrochen haben, was hinter der geheimn'ßvollen Hülle verborgen sein mag, ob diese überhaupt einen Zweck habe und r "lchcs dieser Zweck ist. — Die vielgenannte La»l esanitalt Hubertusburg, welcher seit Kurzem Herr Obermcdicinalrath l)r. Köhler als Direktor vor steht. vereinigt in sich nickt wcniaer als 8 inüacrammt Heil«, Pfleg- und ErziehungS'wecken gewidmete AnstallS-Abtheilungen. und zwar eine Irrenanstalt für Frone,>. eine Station sür blödnnntgc Kinder, ein Landeskranlendaus, eine Abtkeilung für epileptische Kranke, eine Erzietumgsanstalt sür schwachsinnige Kinder, daö Landcöbospital und das Landespftcaliaus. Ileberdres ist mit der Anstalt Hubcrtus- burg crne landwirtlffchastliche Meierei in dem nabegelencn Dorfe Reckwitz verdünnen, welche der freieren Verpflegung und landwirtb- schottlichen Beschäftigung einer Anzahl irrer Frauen dient. Die Annatt HudertuSdurg hat im Lome der Fahre fortwährend an Umtang »unenommen und hat gegenwärtig einen Bestand von etwa LOstO Bervflegten nebst mehr alS 200 Beamten, Wärtern, Wär terinnen und anderen Bediensteten. Selbstverständlich haben veni- entsprechend die Geschäfte der Direktion dieler Anstalt eine sehr erbebliche Steigerung «rkabren. E« ist deshalb auch in neuerer Zeit durch in mehrfacher Beziehung verändert, Einrichtungen datür getorgt worden, daß Zeit und Kratt de« Direktor» nickt durch eine Maffe von Entschließungen in minder wichtigen Verwaltungs-An gelegenheiten zersplittert, dergleichen Tinge vrelmedr in der Regel durch verantwortliche Obcrbcamte erledigt werden, so jedoch, daß dem Direktor der Ueberblick über die gelammte Verwaltung erhal ten und mehr al« zeitder gesickert wirb, und ihm dte Füglichkeit gewahrt ist, überall da. wo es notb tdut und insbesondere, wo e« sich um wichtigere Interessen der Anstalt bandelt, rechtzeitig selbst- thätig tinzugreiien. — Die Klagen der Post- und Telegraphenbeamten über die Geringfügigkeit und spärliche Vkrtheilung von Gehalts zulagen wollen seit der Zeit der großen Postbauten gar nicht mehr zum Schweigen kommen. Bei den Semcstercuifängeu taucht immer wieder einmal die Hoffnung aus eine Zulage bei ihnen auf, aber leider vergeben«. Statt dessen erfahren die Beamten, um wie viel Millionen Mark die Einnahmen gestiegen und um wie viel Millionen Mar» die Einnahme für die nächste Zeit wietzex höher veraiffchlagt worden sei. Woher entstehen nun aber die nur durch den lebhafteren Verkehr zu dessen , und spät alle Kräfte einseLen »Men I Wenn,bei waltuna die Bccuntenaetlälterulcht «ach der ^ sind, so hat wahrlich die Post- und Telegi leistende» vielseitigen Anforderungen an die Beamte» zurückziitühren. Tie Vermehrung des Personals hat nicht gleichen Schritt gehalten mit den nach jeder Richtung hin ausgebauten Zweige» des Verkehrs. Die durch tausenderlei neue Bestimmungen und wiederholte Ab änderungen derselben erzeugte Unruhe des Dienstes trägt mit dazu bei, die Beamten vor der Zeit abzunutzeii. Daher Durchschnittsalter ' stand tretende» welche F Beamten erreichen cs nicht. Möchten sich endlich im Reichstage Männer finden, welche diesen Klagen beredten Ausdruck zu gebcu und Wandel berbeizusühren im Stande sind. — Die diesjährigenWahlsälnakeits-unoFachlchrerprusungeii im i P ö HI mittels Eindrucks Seminare zu Dresden- Friedrichstadt, bei welcher sür den i wölbe 00 Pfund g erkrankten Sckulrath Ur. .Hahn Seminardirektor vr. Pohle als Kgl. j haben etwa :M Nie Eoinmissar suiigirte, ergäbe» reckt erfreuliche Resultate. Von ven Examinanden erlangten 12 eine höbere Cei'sur als bei der Reife prüfung. Sämmtlicbe Candivaten eilnelicn in den Sitten die erste Censur. Von den zur Fackprllfung für Zeichnen zugelasscncir Exa minanden erhielt eurer die zweite, einer die dritte und fünf die vierte Cen'ur. — Schlechteres I a g d w e t t e r, wie es am Sonnabend im Grunewald bei Berlin war. kann man sich kaum denken. Es regnete fortwährend. Die Jagdgesellschaft des KaisersWil - findenden 9. mitteldeutsche» Bundesschieße» entgeaeusiehk. Mit Freuden werden alle eifrigen Schützen noch die Mittheilung auf- »ehmcn. daß es allen Anzeichen »ach zum Bmidesschießen auch an verlockenden Ehrenpreisen nicht mangeln werde, denn schon von verschiedenen warmen Freunden des Schützenwesens sind solche in sichere Aussicht gestellt worden. — Am vergangenen Montag Abend ist der Einwohner Moritz Rentsch in Großschöna » voin richtigen Wege abgelommen, in die hochangeschwollene Mandau geiallcn und ertrunken. — Bor Erottendors wurde am Freitag Morgen ein unbe kannter. etwa 85 Jahre alter, gut gekleideter Mann von einem Eisenbabnzug überfahren und gelobtet; anscheinend liegt Selbst mord vor. — In der Nackt zum 0. b. M. wurden in der Mühle zu - - einem im Parterre gelegenen Ge- . gercgencn Pfund große Rosinen gestohlen. Der oder die Diebe haben etwa 800 Nieter von der Mühle eine l2 Ctm. starke Eiche abgesagt und mit dem etwa 3 Meter langen Stamm das vor dem Fenster des Gewölbes befindliche Eiscngillcr auegewuchtet und bez. ^ uingcbogcn. Alsdann haben sie eine Fenslcricheibe eingedruckt, das , Glas herausgenommen und sind sodann durch das von ihnen ge- ofincte Fenster eingesliegen. Die Ergreifung der Thätcr wird »och erwartet. ^ — Der vom Wiidgarten des Rittergutes Reusa deiertirte Hirsch, von welchem wir dieser Tage erzäulten, hat sich am Sonn- ^ , abend stich daselbst wieder eii'gesundcn. Ob ilm das l öse Gewissen, > Helm war bereits der Meinung geworden, daß der Kaiser und sein ^ die Sehnsucht rach Wiederherstellung des gestörten Familicnglückcv ^ ^ hoher Gast, der KönigAibert von Sachsen, des Wetters wegen > oder der Hunger zu diesem Schritte bewogen hat, läßt sich s nicht kommen würden. Mit einer kleinen Verspätung jedoch traf - nicht ermitteln. S — Am Freiiag Morgen ist der Dienscknccht Stier aus Ä ran- dis, welcher als Relrut zu einem der Regimenter der Leipziger s Garnison eingestellt, von dort aber heimlich entwichen war. in der A Z Wohnung seiner Geliebte», einer gewissen Lina Vogel, welche bei Z, 'Z, einem Restaurateur in Brandis dient, ringetretcn und hat dieselbe 7* 2. durch einen Revolverschutz in den Rücken schwer oclwundct, sodann — Ä aber aus sich selbst einen Schutz in den Kops und einen zweiten in ^ » den Oberleib abgefeucrt. Stier, welcher eines großen Gciddicb- -» der kaiserliche Viereizug mit dem Kaiser und dcm König Ackert am Rendezvous ein. Die Jägerei blies den „Fürstenrus". Numnebr begann der Marsch ins eingestellte Jage», welches sich linker Hand der Straße nach der Saubucht befand. Die Jagd wurde angr- blasen, die Hornisten nahmen das Signal „Anjagd" aus und bald daraus fielen Schliffe aus den Ständen des Kaisers und des Königs Albert. Die Treibewehr bestand aus Gardeschützen. Das Wild, unter dem sich nur wenige Hirsche befanden, verließ in rascher Auseinonverfoige die beiden Kammern, uni auf den Lauf zu wechseln. Nach etwa einstündiger Dauer begann das Abblasen der Jagd. Diese wurde geleitet vom Oberst-Jägermeister Fürst Pleß. unter Assistenz des Hoksägermeisters vom Dienst, Freiherrn v. Heintze-Weißenrode. deS Obersorstmeisters v. Alvensleben und Forstmeisters o. Blumen-Potsdam, sowie der Oberförster Freiherr v. Scdleinitz-Grunwald und Koch-Potsdam. Die Schützen begal en sich nach Schluß der Jagd zu Wag n nach dem Jagdschloß Grun- wald. Auf dem Dache desselben webte die kaiserliche Flagge. Das erlegte Wild wurde ans dein Sckloßbose „gestreckt". Es ergab sich eiere Amabi von 227 Stück. Der Kaiser bat geschossen: 9 Schaufler. 2 Svictzer und 2l Stück Kablwild, der König Albert von Sachsen: 4 Sckaufler und ü Stück Kablwild, der Kronvrinz einen sehr starken Schaufler, Prinz Wilhelm 36 Stück Kahlwild, Prinz Friedrich Karl 23 Stück Kablwild. Der Kaiser nahm die Strecke ab. die Jägerei blies: Damhirsch todtl Jagd vorbei! und zurück j ging es zur Residenz. (N.-Z.) — Vorgestern Abend feierte der hiesige Pomologische Verein sein lOjähriges Gcburts- oder Stiftungsfest irr den Lo kalitäten der Flora (Onra-Allee), präsidirt vorr den Herren Lekono- mie-Ratb von Langsdorf und von Biedermann. Obgleich dieser praktische Zwecke verfolgende Verein noch nicht so zahlreich an Mit gliedern ist. so war doch daS Fest zahlreich, nicht nur von Fach leuten, sondern auch von Laien bestickt. Die Toaste, die sich zu nächst aus das Wohl Ihrer Majestäten des Königs und der Königin bezogen, bcrübrten zumeist praktische Zwecke. Ausgestattet war daS Diner ausgezeichnet, überdies wurden bei der Tafel nur Früchte und Comvote von Verein-Mitgliedern genoffen und ebenso au«» schließt»«, Obstweine, al« wertz Jobannisbeer, rotber desgl. und Slackeldeer. sowie Kernobst, aus der Kelterei deS Herrn VercinSmitgliedes Wafferwerksdirektor Bartels in Loschwitz ge trunken, die allgemeinen Beifall fanden und den Wunsch rege wer den ließen, sie niöchtcn dem allgcmeincn Publikum auch zugänglich werden, nicht nur des Wohlgeschmacks, sondern auch der Billigkeit Halver. Ter Verein widmet sich namentlich den gemeinsamen In teressen des Obstbaues in unserem Vaterlande und hat zum Ziel. Jeden, der nur einen Odstbauw besitzt oder pflanzen kann, durch Belehrung anzuregcn, sich diese nickst nur Vergnügen, sondern auch klingende Vortbeue gewährende Kunst zu eigen zu macken. Der Beitrag ist tehr billig und gewählt auch noch unentgeltlich die Vereinswochcnsckrist „Der Obstbau". — Der beutigen Stattauslage liegen zwei Extrabeilagen bei: von der Ledenvaarrnsabrtt E. Heinze, Brritestr.l t. und von der Sionwaaienlionrstung HM Scdnädelbach, Maricnstr. Beide seien der allgememen Beachtung empfohlen. - Bis mit moiaen hat die hiesige Blumen- und Land - sckaftsmalerin Alma Schindler. Ännenstraße 39, l. eine Aus stellung der von ihren Schülerinnen gefertigten Malereien arrangirt, die von 9 Uhr trüb bis Nackm. 4 Unr unentgeltlich geöffnet ist. — Der Verein Dresdner Köche hielt in der Nock« »um Sonnabend bei seinem Mitglied» Böbme. im kleinen Saale des Tivoli, kein 12. Stillung«»«» ad. Den DereinSmilgliedern ist es nur vergönnt, nach Absolvinmg ikreS Amtes, erst spät am Abende, zusammcnzukommen; trotzdem haben sich die Köche Dresdens gut zuiammengeichaart und haben das Glück gehabt, seit 12 Jahren stets tüchtige Vorstände zu haben. Zur Zeit führt Herr Richte, den Vorsitz. DaS Fest verlief trotz später Nachtstunde bei froher Laune und selbstredend gut bestellter Tafel. Telegraphische Grüße und Glückwün»«be, welche die Collegen au« den Großstädten deS deut schen Reiches sendeten, vermehrten dte Festfreude. — In Chemnitz sind die Vorcirdcutrn für das große mittel deutsche Bundesschießen, welches duieckst, wie schon mehrfach ermähnt ward, im nächsten Jahre abgehalten werden soll, schon letzt im Gange. Herr Oberbürgermeister Dr. Andrä hat bereitwilligst ferne Thätigkert m den auS Stadträthen, Stadtverordneten rc. be stehenden Ausschüssen zugeiagt, und bez. sind die Ausichüsje auch bereits thätig. Da für das Bundesschießen die bisherigen Räum lichkeiten rm Schießhanse und aus dem Schießplatz zu Alterrdors nicht' aurreichen werden, so Hot die privileqirte Scheibrnschützcn- ')loneu, an die Schirßhalle einen Anbau ausmhren o soll der Festplatz vergrößert werden, und »war um _ ^«er bisherigen Ausdehnung; auch für die schiitzen- festhall« <dm Npvllosaoy ist ein Umbau Projekt«. Daß übrigens stahls dringend verdächtig erscheint und zu besten Verhaftung de-. reits Militärvosten abgeschickt worden waren, ist am Nachmittag! gestorben, während das erst 18 Jahre alte Mädchen in ärztlicher > Behandlung sich befindet. — Amtsgericht. „Was kostet denn die Buttere" mit diesen Worten knüpfte der völlig mittel« und arbeitslose Hand arbeiter Gustav Louis Naumann, 1851 geboren, bereits bekannt mit dem Innern deS Zuchthauses und Gefängnisses, ein Gespräch am 1. Dezember mit dem Butterbändler Roch aus Wilschdorf an, der mit seinem Schlitten nack der Sckützentaserne fuhr, daselbst seine Waare abzuliesern. Die Antwort hierauf lautete: „Das geht Sie gar Nisckt an, ick werde meine Butter schon los !" und unter Zurück lassung seines Schlittens, aus welchem sich »och 2 Kannen Butter befanden, besorgte der Bultermann seine Geschäfte. Während de», Abwesenheit fuhr Naumann in Gemeinschaft eines Anderen, der jedoch nickt ermittelt werden konnte, mit dein Schlitten eiligst nach der Sebnitzerstraße. um ohne Zweckel den Raub erst in Sicherheit zu bringe». Als der Wilichdorser Bntteriieserant zurück kam, wollte er seinen Augen kaum trauen, als Butter und Schlitten verschwunden waren, bis er durch einen Knaben Fühlung empfing, der die beiden Schlitten-Räuber beobachtet hatte. Als Gesabr im Verzüge war, ergriff der Unbekannte das .Hasenpanier, während Naumann mit dem Schlitten (von dem au» unbegreifliche Wecke die Butter abhanden gekommen sei N weiterfuhr. Kurze Zeit darauf fanden sich die 2 Kannen Butter, welche ohne Zweifel der Eompagnon in Sicherheit gebracht hatte, aut ejner Zicgelwand vor. N. lucht nun Alles am den nickt erwischten Unbekannten zu schieben und will dir ganze Angelegenheit in ein recht oraloicS Licht stellen: Herr AmtSanwalt Wimmer beantragt sedock» Be« strckung wegen Beihilfe zum vollendeten Diebstahl und vielem Sinne gemäß verurtbcilt das Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Amtsricktiers Fromnckold den Schütten- und Butter-Entserncr zu einer 2wöckigcn Gesang»ißstrase. — Gegen dcn Eiieleur Richard Hartmann und den Bnckkänblergebiiscn Nick. Rod. Emil Lehman» batte die K Polizei - Direktion eine 2tägigc Haitstrase pro Kops wegen jugendliche» UcberwuikS. d. b. groben Unfugs, erkannt, die Beweisaufnahme ergiebt jedoch, daß die Genannten sich in keiner Weise einer derartigen Ucbertrctuiig schuldig machten und so wer den die jungen Leute kostenlos ireigeivrockeii. - In Folge belei digender Worte in Bezug aus die verw. Anna Marie Mosig wird die Handarbeiterin Hennctte Marie vercbcl. Schiene! in Preschen zu einer Geldstrafe van 3 Mark verurlbeilt. «' voilt-rnrnn vom N. Decbr. r>«iumer» »»a> OSI-k >««»», rS-aSr-s» IS II vvr>: 7KS ««.. I rt>errnom«r»,rip» »«a> Ar»»«»r. «Ndperirur S' vir«k, »>e»ri,kk 6° Wärm,. — Wkftwin». Bedeckt. Elbklöhe t« Dresden, 14. Decdr., Mittags: 99 Cent, über v. ^ Königliches Hostbeater (Altstadt). Mit Verdi'S „Rigoletto". der vorgestern vor nicht lehr zahlreichem Publikum autaetükrt wurde, «öffnete der Baritonist Herr Nawiastn vom Hostbeater in SKittaart sein aus Engagement abziclendeS Gostsviel mit glücklichem Enolg. Die schönen Strmm-Mittci des rcichlalen- tirten Sängers erweckten bald ein günstiges Vorurtbcil uöv wurden in ihrer Wirkung durch manche sehr schätzbare künstlerische Vorzüge wesentlich unterstützt. Wie es scheint, ist der Künstler hauptsächlich ein tücktiger Vertreter von Partien der italienischen Oper. In den beiden letzten Akten erzielte er am meisten Applaus und wurde nach dem 2. Akte mehrmals hcrvoraerutcn. Ucbn die gesanglich« und darstellerische Leistung als Rigoletto, sowie über die Gesammt- aufführung der Over folgt der Bericht morgen. Briefkasten. 2*» Unbekannte Dame N. N. Der kleine Schützling des Dr. Bierey bat seinen Weihnachtswunichzeltel noch ni.di ge schrieben ; sobald dies gctha». werden die übeckandtcn 40 Mk. sür ihn zur Verwendung kommen. Herzlichsten Dank, edle Frau! Ein Wißbegieriger. Reichendach. „Wir hat sich ei» Reserveoffizier bei Wahlen dem Sozialismus gegenüber zu verhalten? Ist der Betreffende berechtigt, leine Leute auszusordem. den sozialen Kandidaten ihre Stiinme zu geben? Wie verhält sich das zu seinem Fahneneid? ' — Gegrutherlra.
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