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Dresdner Nachrichten : 07.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-07
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.09.1884
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n Mt«,«» vi,n«ni»k«t» «. i dO. 8>, « i.7». - Snl»«l« I» bl» «-»min. » u»r. «»»,«» »l» l» «Ni- S» Neuftidr: .. «lottt'g b nur anv>»«-ul-,«>»St» , Udr. «a«m. Li» lloaili« «,lU» ,8«, Übte, «». «.«»«„, 6«>l» «»««. itiu, «,««>»» Pi» «,« «bibsttl»!,» Erscheint« »rr In« Kral» wlrd «lchl »»«cd«». Au»Mlr> tl«« L»l«rl>on»HuI>r»,t «'««« «rl- numrranbazadlun, durch «rlcliuarl«» »bt, Oal«tl»ta»lu«g « Lllbt» >b Pt». Lnltralk »llr Mo»la» odcl noch tayt» «kl».»», » »I«. S«l,ra>e netz«»n »n: A,m»n»«n>Au>»our oon HaaltNfttlu u. Pool», Nud ««(Ü. )aud, u. iio., Huvalldettdatt», v. «6»er-«öri>». R. »lrir-VIagdtbttra. I. Vora-Lallt. v Ai,id>-»>crit»V/.. «. vt-i»».tz>>m«'ur«, Pll'IuU'Tt>»>b. vilr lUllchiab» klu»cl. M»nuscr>»lr tri»» Vcrdlllvllchktll. Tageblatt für H"ositik, Mrhallm». KeMlsoerkclr. ZSrsciikcrlA, IrmdeMle. <» ,. O Verl»»» Llorllr 8«IiLker, Vis vir<i w»o Mdiniilldiikk? NktlMM'iikr? la ^eävr kukitknnäliwir vvrrütlug. !o o viril Vlvckomann, Drosilvn ! I,»«»«, Nrrlil», StUirr«» ,lz,»,r 7-drIt I Unrion.tr, 27, t'orn.xrook.toU« 2»1, Xmirlion.tru-so I«, ,, 27L, Iloiurilk'tr., 8t^>It liürlitr „ L48, t'adrUr: Lviolrauorslr. »0, ,, 287. ildiicAcr». (Zv8e!l!lll8 ri. ^Vir<li8elin1t8-Klkl»<»r, ojtrvnos^udrjltttr. von U»ui»t^u.t'l»88eba«:kern, sl oto. oto. 8^ev»aUlM: 1>)p1rkl>vker v. Uükker sllr L,«n«1n irtkki'kilfl. LxtrnanfoNi^un^on ^ ^oävr ^rt «cknoU und vxnet. ?rino!p: Vovtos LlntorirU. xotv lul4 vvr!!ir>»!iokv ^rboit. H 8«I>n, l)rc>8ii«n-X., Hirupt8lra88<> 24. ^Ivvknieum ff-iltivsiäL > ^ Luvtisou. «» ») !Hu»i1»lilen-Iv»onio,«r-8ck»l« — Voruntvrriokt kroi. — Viv VLpjissvns-lNLllakLvIur C). ZlUvM^S- !L§l. llot'Iiot'., Vrv8üvu, MmarLt, melM öen FillglNlg ihrer IVvudeitell sm i»ie likMjleljeil-e HVvtt»na^I»t8-8rLi8«i» inli> 1'ndel zur MchtiMff derselvell ein. «r.Löl. 29. Z..»rMs. A.islügr: 40M0 Srpl. ! L d°u 7. ! Dresden, 1884. SmMtllgVrVSePtbr. veranlworliich» RcdaNeur ,«r Politisches vr- Sinti Blkrrv ,n Dreidr« Heut' müssen wir schon einmcil, weil» such nicht Non uns selbst, so doch von unscrm Stande, unser» Beeussaenvssen sprechen. Den Schriftstellern Deutschlands und Oesterreichs, die sich auf einem der lieblichsten Fleckchen »nsercs Hciinathlandes, in dem reizenden Schandau. z»san»»enlh»n, nin ihre Angelegenheiten zu berathen, gilt unser erster Grub! Willkommen, werlhc Kollegen! Mögt Ihr bleibende Werke der deutscheil Literatur schassen, mögt Ihr für den vorübergehenden Tagesbedarf der Zeitnngsleser sorgen — ob Belle tristen oder Journalisten, labt cS Euch bei n»S Wohlgefallen I Ruht Euch einige Tage aus von den Mähen und Sorgen des ansrcgcn- dcn, aufreibenden Berufs! Fördert das Toppelwerk, zu welchem der deutsche Schristslellertag in'S Leben geruscii ist: die Hebung des Standes, die Wahrung seiner Interessen, sowie die Altersversorgung seiner Mitglieder, um ein gutes Stück weiter! Nach der kurzen Zerstreuung, welche Euch die edle Gastfreundschaft der Bewohner Schandau'S anznbieten sich zur besonderen Ehre rechnet, nach dem nervenwohlthuenden Aufenthalte in den Nadelholzbcstcinden unserer sächsischen Schweiz, nach dem Ausflüge in die böhmische Hauptstadt, geht ja Jeder von Euch rasch und gern wieder an sein Geschäft: der Novellenschriststellcr, der Lvrikcr und der Bühnendichter in sein Studirzimincr, der Tagesschriftsteller in das Nedaktionsbureau. Es ist ein ehrenvoller, aber auch verantwortungsrcicher, Auszeichnungen wie Bcrsolgungcu bietender Beruf, dem die Männer der Jeder sich widmen. Sein Einflug, seine Bcdentnng und Macht wächst von Tag zu Tage: nicht in gleichem Maahe wuchs in Deutschland das "Ansehen der Angehörigen dieses Berufs. In England, Frankreich, Italien, Amerika lcgitimirt die berussnräbige Führung der Feder ihren Führer zum Eintritt in die höchsten Kreise — wie viel davon in Deutschland noch fehlt, wisse» die Schriftsteller dieses Landes am besten. Ter Presse bedient sich Jedermann, jede Negierung, jede Partei, jeder Faktor im öffentlichen Leben; Jeder stellt an sie die höchsten Anforderungen und ist mit seinem Tadel gleich bei der Hand, wenn ihre Leistungen hinter seinen Wünschen Zurückbleiben. Tie Presse unterstühen, sie in ihrem schwierigen Werke fördern — bah, das ist etwas Anderes. Das Publikum hat im Allgemeinen nur eine sehr unklare Bvrstellung davon, welche Summe von Arbeit, Fleih, Intelligenz, Umsicht, Mnth und Geschick dazu gehört, ein Zeitungsblatt so fertig zu stellen, dab es dem Leser zur bestimmten Zeit in die Hand kommt. Ten Männern der schöne» Literatur, den Nvman- und Bühnendichtern, lässt das Publikum eher Gerechtigkeit widerfahren; aber auch sie kämpfen mit den Vorurtheilen der Masse, der Geschmacklosigkeit des groben Hamens, mit der grobmaterali- stischcu Richtung der Zeit. Es ist und wird minier bleiben die Höchste Aufgabe der ..Ritter vom Geiste", wie sich die Männer der Feder so gern neunen hören, in edlen Werken der Literatur den geistigen Pfad zu zeigen, auf welchem die Kultur-Entwicklung der Ratton zu erfolgen hat, die unzerstörbaren Ideale von Vaterlands liebe, Freiheit. Sitte und Recht dem Volke hoch Vvranzutragen. Ebenso ist es das schöne Vorrecht der Journalisten, täglich die Goldbarren dieser Ideale in die kleinen Goldstücke uinzuprägen. die aus dem Markte des Lebens uinlaufen und ohne welche die heutige Menschheit ihre geistigen Bedürfnisse nicht zu bestreiten vermöchte. Ohne Legirung mit dem unedleren Metalle des Kupfers ist dieser Schmelz- und Prageprozeb überhaupt nicht ausführbar. Es ist Sache einer chrcnwerthen Journalistik, ein richtiges Mischungsver hältnis hierbei innezuhalteu. Gar mancher wackre Geisteskämpfer unterliegt den Anstrengungen und Gefahren, die mit dem Schrift stellerstande verbunden sind. Wie viele Märtyrer zählt dieser Stand I Wie Viele bube» ein freies Wort, de» inuthigen Ausdruck von Ueberzeugungen, die in ihrem Busen und in den Herzen des Volkes leben, mit harten Freiheitsstrafen! Für diese Opfer ihrer Ueber- zeugung hat das Publikum kaum ein Gcdächtnitz und selten mehr als ein Wort deS Bedauerns. Wie viele Männer der Presse reiben sich vorzeitig in ihrem Berufe auf — denn dieser bringt einen "Nervenverbrauch mit sich, wie kaum ein anderer. Wohl wissen wir. das; sich auch Existenzen in diesen Stand gedrängt haben, die chm nicht zum Ruhme gereichen — er theilt dies Schicksal mit allen anderen. Um so mehr ist r- Pflicht d«S SchriftstellerstondeS. für die Interessen seiner ehrenwerchen Mitglieder zu sorgen. Dazu tragen die jetzt in Schandau Versammelten einige Bausracke herbei. Mag daS Werk gelingen! Für die jetzt in Dresden als Verein „Dresdner Presse" verbundene» Belletristen, Literaten und Journa listen ist daS Ziel daS Gleiche wie für ihre in Schandau sich sammelnden Kollegen. Darum nochmal»: Willkmmnen, werthe Herren! Unter allen reichs Sachsen dur mit Rücksicht ans die bew stehenden Nemvahlen zu die im Wahlreglement borge styriebenc Abgrenzung der Wahlbezirke vorzunehmen und die Wählerlisten so beschleunigt auszustellen, dab deren Auslegung sofort nach erfolgter Bestimmung deS Wahltages stattsinden kann. Der Zeitpunkt, an dem die Auslegung der Wahl listen zu erfolgen hat. bleibt einstweilen noch dem Ministerium de Innern Vorbehalten. Lange wird dies jedoch nicht dauern. Am die Negierung eine« anderen der so viel gescholtenen „Kleinstaaten , diejenige Badens, hat ähnliche Bestimmungen an ihre Bümermeister und Schultheihen erlassen und sich damit beeilt, ihre Huldigung dem freien Wahlrechte der Staatsbürger darzubringen; unmöglich kann der führende Staat Preutzen lauge noch zögern. Bereits ist der Staatssekretär von Bötticher unterwcaS zum Einsiedler in Varzin, um den Wählten»»» zu vereinbaren. Auf wenige Tage früher oder später wird e» kaum ankommeir. denn gewiß ist, der neuaewähltt Reichstag in den ersten zehn Tagen des Rc ' ' trete» soll. Bocher, die lHccellenzen und < stellen. Zunächst mu . ..ovembers . , . „her 2. Hälfte Septembers, »ekemiraihe des Bundcsraths m - > die Verlängerung de- ' «iu» Belagernngszustandcs über Berlin und Umgegend, Hamburg und Altona, der im vorigen Jahre wegen Ablauf des Sozialistengesetzes nur bis ziini 30. September d. I. verlängert werden konnte, zur rechten Zeit beschlossen werden. Dann aber hat der Bundcsrath verschiedene, ibm durch das Unfallversicherungs-Gesetz überwiesene der Berussgeiiossciischaften nur unter Zustimmung des Bundcsiaths erfolge». Wird von den Unternehmern die Einberufung einer Genernl-Bersaniinlung zur Beschlilsstassniig über Errichtung einer Genossenschaft gestellt und das ReichS-Bersichcrnngs-Amt hält die Anzahl der betheiligten Betriebe oder die Anzahl der darin beschäf tigte» Arbeiter für zu gering, so ist die Entscheidung des Bundcs- raths einzuholen. Das Protokoll über die Verhandlungen der General-Bersaiiunlniiaen inub dem Buirdcsrathe ebenfalls borgelcgt werden. Endlich sollen in Bezug auf dieienigen Industriezweige, für welche in der gesetzlich festgesetzten Frist gelingend unterstützte Anträge auf Einberufung der Generalversammlung zur Bildung einer Berussgcnossenschafl nicht gestellt worden sind, die Genossen- schasten nach Anhörung von Vertretern der bctheisigten Industrie zweige durch den Bundcsrath gebildet werden. Inzwischen geht die Wahibcwegung munter weiter. Sie wirft SleM». 6. Slptcmbcr, Nachm, i III,r. <Gttre>demartI.> Wclze« matt, loco l2«i—IL». «r. Skvlkmbrr.Lktiilikr INI.ÜN, «r. APril-Mat Ikt,»tt. SloglikN matt, loco I2l-Ntl, pr. Siptcmbcr-October ITt.L«. «r. April-Mat I'2ü,c><>. Aiiböl »„»craiidrr«, l»0 Ng. Pr. Srpl.-Lct. <»,'>». Pr. April-Mai S2.ÜV. ZpiritttS matt, loco 18.1«, pr. Zrpt.mbrr 48,8«, Pr. Zlptkmtlr-Octobcr 18,8», Pr. April» Mal 17,8«. Prtrolcia» loco 8,i«. Bretlau. 8. Srptembcr, Nachm. cGetreidkmarkt.) SPirit-.iS Pr. I«« LN» 1«« Proc. pr. Scptrmbcr 17.8», Pr. Slptcmbkr-Oktobcr 17,0«, Pr. April-Mai 16,««. WNzc« pr. Srplc»,«» töl,««. No«gr» pr. Srptrmbcr-Lctobcr i>«,««, pr. No- vembcr-Dcccmbcr 126,',«, pr. April-Mai >82,««. Nübol pr. Scplcmbcr-Octobcr bist«, pr. April-M«i Ü2.7L. — Zink umsapios. — Wcltcr: Bcrändrrltch. Londan, 6. Septkmd», Borui. II »I,r I« Min. Consol» >«>. 1878» Nuffkn 82«,. Jtaltrn» 8b««. Lomüardcn i2«,». Türkt» 8>!,. 1" „ tmrdirtr AmrrNa«» I28>8. 1»„ Nu«. Goidrriitc 76«», Orstcrr. woidrente 87. Prrutz. ikonsois l«2. ikaypl» b8-.>«. Ltlomanbank l2>'-,„. Sucz-Aclirn 76. — LNminuiig: Ziemlich scsi. Wcl«»: Rcgcn. an»g mitunter ergötzliche Blasen aus die Oberfläche. Ga»; drollig ist es in einem oldenbnrgischcn Wahlkreise zugegangen. Dort kandidirt ein Herr "Nicbvur sür die Dentschfreisinnigcn, ohne freilich sonder lichen Anklang für seine „gntrevolntionnren" Theorien gesunden zu haben. Zunächst bestätigte Herr Niebonr, daß er die Kandidatur ans Wunsch des „Höchstkommandirendcn", Engen Richter's, den er als die eigentlich bewegende Kraft dci Partei verehrt, übernommen habe; sodann bezeichnet er die Republik als die für ihn höchste Staatssorm. aber praktisch sei er doch kein "Republikaner. Ein Wähler rief dazwischen: es sei dummes Zeug, hier von Republik zu reden; sprechen Sie über Thatsachcn, es gicbt keine Republik m Dentschland! Dann lobte er die auswärtige Politik Bismarck's über den grünen Klee (in Oldenburg sagt man: durch ein eichenes Brett), bezeichnete aber sofort in einem Alhem das persönliche Re giment Bismarck s als ein „nationales Unglück". Da brach der Sturm los! Niebonr »'erlangte, daß der Reichskanzler die Bcr- waltnng im Innern einer festeren und gewiegteren Kraft überlasse (Bciniberaee» ?>, Er will ferner die preußische Garde abschafsen, mir 'use ' " zu haben scheint. Einen solchen Bicderhubcr könnten Re«estkreleaia>»med<r„Prr-dnerRachr." vom 6. Septbr Berlin. Es verlautet, daß Bismarck der Kaiserbegegnnnq beiwohnen werde. — Ter Kronprinz reist morgen zu den Truppen- bcsichtigungen in Bavern und dann zu den Kaisermanövern am Rhein, sodaß er schwerlich mit Bismarck über den Staatsrath kon- ferircn kann. Paris. Der Botschafter Fürst Orloff, der gegenwärtig aus seiner Billa in Fontainebleau weilt, hat sich der Operation einer Geschwulst am Zahnfleische unterziehen müssen. Die überaus schmerz hafte Operation ist vorzüglich geglückt und das Befinden des Bot schafters ein sehr befriedigendes; anfänglich wurde der Ausbruch eines Krebsleidens befürchtet, diese Gefahr ist jedoch jetzt gänzlich ge hoben. — Heute erschien biee die erste Mininer vom „Anti-Anglais". Dies Blatt ist ei» Seiteustück zu den bekannten Hetzblättern „Anti- Prussien" und „Anti-Berlin" und richtet in analoger Weise sich gegen England und die Engländer. Ovne dem „Anki-AngialS" eine weitere besondere Bedensiing beilegen zu wollen, ist sein Erscheinen und die Möglichkeit seines Verkaufs auf den "Boulevards, wo der selbe von zahlreichen Kolporteuren ausgeboten wurde mid reißenden Absatz fand, immerhin ein Zeichen der Erbitterung gegen England ini französichen Volke. Paris. Präsident Greby ließ die Eingabe der äußersten Linken, welche die Einberufung dei Kammern beanrragt. weil ihn seine ver- sassuiigsinäkige Stellung an der persönlichen Beantwortung hindert. Ferry zustellen. — Ein Telearanun ausZanzibar von gestern meldet, Admiral Miot habe ohne Widerstand die Bay Passadova besetzt; in Tamatare sei nichts von Belang vorgekommen. Paris. General Briöre de l'Jsle behält definitiv das Ober kommando über die Landinippen in Tonkina. Die Republik ftan- vaise sagt, daS Ziel Courbet'« sei allerdings die Besetzung der Insel Formosa; die dazu bestimmten 2000 Mann Truppen könnten aber erst in einigen Tagen eintreffen. Die Meldungen von einem neuer lichen Bombardement deuteten aus eine Rekognoszirung hin. — Der hochkonservative Freund Gambetta's, Gallon»,e, veröffentlicht Briese, au« denen u. Ä. hervoraeht, daß Thiers 1870 während eines hefti gen Wortwechsels mit Gambetta die Aeußerung fallen ließ: „Was N>nt IMS Elsaß-Lothringen ? Sie waren deutsch und werden es wieder sein, da- ist daS Spiel deS Kriege- l" Rom. Gestern sind in allen inflSzirten Provinzen zusammen 282 Cholerarrkrankungen, 1S8 Choleratodte verzeichnet worden, da, von hat die Stadt Neapel 168 Erkrankungen und 93 Tobte. London. Die hiesige chinesische Gesandtschaft empfing di< Meldung, daß die chinesische Regierung 25,000 Mann sür die Ber- theidiguna Pekings und mr Verstärkung der Tonking-Armee ans- gehoben habe. Der Krirgsmlmster erhielt einen Kredit von 12 Millionen Franc- für Ankauf von Waffen und Vkunition. Der Kamps in Tonking ist bereit- entbrannt. Die Berliner Börse verlief bei mäßigem Geschäft recht scst. Namentlich wirkten die Nachrichten über die bcvoiitehende Dreikaiser-Z,lsammenkunft günstig. Tie leitenden Banken erzielten nicht uncchebliche Besserungen. Kreditaktien schlossen 5 Mark, DiSkonto-Gesellschast 2 Proz. höher als gestern. Kassobankcn ruhig. " ' rutsche Bahnen im Allgemeinen fest, Knssabahnen hne» stellten sich bei ziemlich lcvhaslei» Umsätzen he Prioritäten behauptet, Bergwerke gedrückt, her, sonst erzielten Jndustiiepaplere vorwiegend . .. e». Deutsche Fond- und fremde Renten meist anziehend, besonder- Russen bevorzugt. Kr«»r»»» »epyr. UMN «0»,» »Mk -«»»-»» >«. ««>»,si —. 0«». Gilt«»«« Dt»»««tt, —. «tUG« «7«,. ««»»rem, —. «q» U»«. 77>i,. 77« Up»» —. M« «»«»> —. ». vriciciiplii»« —. U„»r. . ». vrMU«»t«ihl —. ü»»«r. «„Mr. Dt»«,»» »pp»t» »«UI«r»». »11». -clt. »tr«, e« «rptrmbrr. LrrdN «t,,t»d»t» — —. v««»»r»«« — —. »„.»»»>. „Zd. «l« «W «r«»n „»,«„. G«M< ». «rpitr. <««>--., «r,«7».<lp. «,le,»r »««.«. «tali««» SS.i». «MM,»,»« «N.M. g,«»,r»« »»7«. »«. >kirrt»»«, «M»»r Mi. V«L v,t»«««« »7«. Mtdrk'iictt»« —, «6»t» g > belebt, fremde B höher, osterreichis rauereim Lokales und Sächsisches. — Nach neueren Dispositionen werden Ihre Majestäten der König und die Königin noch bis zum 17. d. M. in Pillnitz verwesten, da die iu der Strehlener Billa in Angriff genommen Baulichkeiten nicht eher fertig zu stellen sind. — Jbre Majestäte n unternahmen, begleitet von den Prin zessinnen Mathilde und Marie Jvsepha und den Prinzen Georg und Max von Pillnitz aus am Donnerstag Nachmittag einen Aus flug nach der Schönen Höhe bei Dittersbach. — Am Freitag Mittag beehrte Ihre Majestät die Königin nebst hohem Gefolge die pharmaceutische Ausstellung mit ihrem Besuche und nahm eingehende Kenntnih unter Führung der -Herren Hosavollieker l)r. Caro und Apotheker I)r. Hofmann. In der Haiiptiache zeichnete die Königin bic Firma Gehe L Eo. durch län geres Verweilen aus »nd nahm nebst der sie begleilcnden Hofdame ein Glas des allgeinein beliebten Champagners der Firma M. S. Seeger gern zur Erfrischung an. — L. 6. — Lntror! scholl eS aus dem Konigssaion des Hotel Bellevue, als ich gestern Vormittag cmkiopste. Es war 8cm ^Itesko liazals, derBieeköIIig IsINaii von Egypten, der die Liebens würdigkeit hatte, mir ein Vierteistünochen zu einem Interview zu widmen. Der ehemalige Beherrscher des Pharaonenlandcs, der mehr für die Einführung europäischer Kultur in sei» Reich gethcn» hat, als die Engländer, trotz allen guten Willens dazu, bisher wieder zu zerstören vermochten, hat von je die Bedeutung eines der wich tigsten Hebel abcndländiichcr Kultur, der Presse, zu würdigen ver standen. Ilnvergesse,, ist die giobarlige Gastsrcundichast, oie er bei Eiliweibuiig des Suczkaiials den Häuptern der Foninalistik aus ganc Europa anbot. Der Khcbivei, fand eS dabcr ganz natürlich, daß ibn bei seinem Aufenthalt in Dresden «in Mitglied der Preß- «lnst „auSiicholen" kam - denn das ist doch die sinntresscndste Verdeutschung des ans England entlehnten Worts und der Sitte des Jnterviewens. Ueber die Politik, dieses Bouquet einer Unter redung mit einer politischen Persönlichkeit, gab's freilich nicht viel auszuholen. Monseigneur ersuchte mich, seine,, Charakter als Privatperson zu respektier»; er enthalte sich giundsätzlich (dabei blinzelte er verschmitzt) sich in den Laus der Politik einzumischen: er verfolge die Geschicke seines Landes mit regstem Interesse, aber nur als aufmerksamer Beobachter. Dies Alles ries mir Se. König!. Hoheit in ziemlich raschem Redefluß französisch zu, nachdem die ersten Vorstellungen und Begrüßungen unter der Beihilfe des Herrn Gcneraikoniut Zachmann vorüber waren. Der Vicekönig trat mir als ein Mann von etlichen 50 Jahren entgegen, voller Lebhaftigkeit, Energie und großer BewandeAheit in vielen Gebieten. Er trug schwarze europäische Kleidung; nur der türkische Fez gemahnte an den Orientalen Sein schwarzes Morgengewand war infolge der abmagernden Marienbadcr Trink kur ein wenig zu weit geworden; Ismail Paschas dunkelgesärbteS Antlitz war mit einem nicht gerade schwarz zu nennenden Vollbart eingefaßt; sein Auge leuchtete in morgenländischer Lebhaitigkcit. Eine königlich zu nennende Erscheinung bot der Bizekönia gerade nicht dar; klein von Figur, mag er vorgestern im Zoologischen Garten den riesigen Löwen aus der Bcrberei etwa um HauvtcS» länge überragt haben DaS Gespräch kam bald in Gang; der Kbedireh brannte sich eine Havannah an und reichte mir und dem Zeugen der Unterredung ein Kittchen, gefüllt mit edelstem Kraute. Den Tschibuk (ich hatte geglaubt, den Egyvtcr mit der Wasserpfeife zu finden) hat er sich abgewohnt- Die Unterhaltung verbreitete sich zunächst über die Zustände in Sachsen; der sürssiichc Gast rühmte die Schönheit des Landes, den hochentwickelten Ackerbau, die Reich haltigkeit der Foblik-EtabUflementS, die herrlichen Kunflschätze. den Fleiß, die angenehmen Lebcnsfitten und die Wehianständigrcit der cwohncr Sachsens. Ueber die Militcir-EtablissemcntS der Albert» Mit Vorliebe Ick erinnerte viel sür beide ErwerbSzweige in und ReiSplantagen gerufen und bic neuesten Erfindungen in, Maschinen» wesen einaesübrt habe. Da hatte ich ihn auf seinem Lieblings« Tbema Er verlangte zu willen, was sür Produkte Sachsen nach Egypten aussühlte. Die Frage kam mir ein wenig überraschend; außer Maschinen und Erzeugnissen der Keramik nannte ich ihm vorzugsweise Wollstoffe und Tricols. Das intcrcssirte ihn lebhaft und großen Spaß machte cs ihm, als ich ihm mittheilte, daß der Fe», den er trug, wabrickcinlich in einer sächsischen Fabrik gewebt und in einer lSmssichen Türtstchroth-Färbeiei gefärbt sei. Der Vice» könig sagte, wie sebr er sich aus den Besuch eines säcbshchen In» dustrIe»ElabiiflcmentS, wie die graße Spinnerei von Kreuhnach u. Scheller freue. Besonderes Interesse bezeugte Monsignore für den HandelSweg, auf dem Egnplen und Sachsen ihre Produkte auS- tanschcii. Er wußte, daß die Baumwolle^ der Reis und andere Eizeugnisse seines Heimathlandes und deS Sudan nicht über Triest, sondern über Hainburg nach Mitteldeutschland transportirt würden. Wir waren eben darüber, den Einfluß der Goltbarbbahn und der neuen serbisch-türkischen Bahnen aus den GUierauSlausch zwischen Binneudkutschland und de», Oriente zu erörtern — da trat der Sekretär des Mcekönias mit einer Nachricht in türkischer Sprache ihm näher — JSmail Pascha erhob sich von der Ottomane und be eilte sich, ein Telegramm auS Alexandrien zu eröffnen. Ich verab schiedete mich mit dem Ausdruck de, Hoffnung, ihn noch einmal angeflchtS der Pvramiden wiedrrzusehen. JSmail Pascha blinzt« listig — er sei ohne Ehrgeiz, meinte er. tzru vivr», vorn, I — Se. Kgl. Hobelt der Vicekönig von Egypten be ehrte gestern Morgen, von Herrn Generalkonsul Zachmann geführt, die Kammgarnspinnerei von Kreuznach L Scheller mit einem län geren Besuch. Dar «s folgte Se. Kgl. Hoheit Mittags einer Ein» iaduiig de- t. vreuß. Kaiinnclherrn Baron v. Tettau und bellen Gemahlin, geb. Gräfin ». d. Schulenburg, zu einem vßMusr stadt fand er nicht Worte der Anerkennung genug, kam er aber aus Ackerbau und Industrie zu sprecheu- lhn daran, daß er seiner Zeit sehr viel sür bei! seinem Lande aethan, indem er Baumwollen- tnS Leben gerufen und die neuesten Erfindung on
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