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Dresdner Nachrichten : 08.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-08
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.10.1884
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Nachr-Teregramm am Kopfe Parts, 7. Octbr. Unsere Eorrespondentin batte beute rin bocdwichtiaeS Interview, laut welchem in Anwesenheit des Grafen Verbot BiSmarck die englische Negierung Frank reich gegenüber bezüglich der egyplischen Angelegenheit ibre Lcrinittclnng zulagte. Frrry besand sich aus der deutsche» Botschaft. lksdiiÄchilKt ^ ^ Tagekkatt fiir Politik, MerhMiis. HeMlsoerkchr. MenkerW, Iremtmrlke. osrrtlnAst I8ül. kllOtOKIilpßi«. KLM. ^HVeUuenIiau»^! ^4. blsdrsacd prLmst^. Uowevt»ukn»dm«u bei jeävr XVitterunx. VvrxrSeusnaiiNvi» »lv. sto. Oivil, kr»id,. »«r Xoudsiton, Q>»i nli t« LI«««» mir moäornsn neuen I 8tiebsioion billigst bei II LrüLl L 2utteriiL§, 2K MllliM. Hust«n unä Lvstlvim lösenö. voi öleivlisuaki:, Osldsuestt, ULmonkoiliüI- I-kicion oto. auruwenllo». <!<>»>-HIIrI> »c^eUlltr«. Vorcksuunxs- belAräsrmt. NulMtrnIlt- üeslivllstsits- Lier. Liveukulti^. >«nn»1-8vmü«n un<l ttoseo, 'liletivr, voterkoson iwS l-otbiLvlren, gs»xarr««tvu, Vamso-Lüoke, «»ocksvlialiv, veinILogeu, so wie varne, »trumpf, u. Akollvaaron in ^röester^usualil bei eu gras OvIILVNS ZrirZtNbr e° cketall >ivl»r«N»«rjra»»« 114 «. I>lU»»1tL«i -»t« eu,«« 8. vie Vitpisseris-MLNuravtar < Iss««««, Vrvsüeil, Lltmsrkt, PA inekicl de« Fi««««« ihrer IVeuKsttvN siir die l><««r»elje»dt 44«i ld Iia«l«t8-8ni8<»i» ««d ladci z«r MW«««« deiM« ei«. Rr. 282. ». H > WLWl.»L^ZWL.^« > r«—>. l884. Mittwoch. 8. Octbr. BeraiilworNtchkr Nidalteur tüe PvliltsÜskS vr. Lmtl Stere« >» Treddc» Es war wohl mehr als bloßer Zufall, daß am Tage, nachdem der „Verein mit dem langen Namen", »lins der „Millionärvcrein". alias die „Eouponschncider - Innung" in Berlin sich gründete und hierbei die Börse als die Hauptgnclle des Nationalwohlstandes feierte und jede staatliche Oberaufsicht über ihren Verkehr ungefähr mit einem anarchistischen Attentate auf gleiche Linie stellte» daß. sagen wir am nächsten Tage sich das Bismarct'sche Leibblatt in einem längeren Artikel mit einem Unfug beschäftigte, der von den Börsen selbst als ein unerträglicher Ucbclstand empfunden wird. Es ist dicS die von den Jobbern in geradezu unverschämter Weise betriebene Erfindung und Verbreitung getatschter Nachrichten. Die Absicht bei diesem Verfahren ist einzig, die Kurse zu beeinflussen, sie zu drücken oder zu heben. Es gicbt keinen der clir-nliasten Bankiers oder sonstigen Börienbciucher, der nicht die Entrüstung über diese „Börsenusance" theilte, der nickt die betrügerische Absicht dabei brandmarkte und der nicht in seinem Besibe oder einem reellen Geschäfte, einer durchaus vorsichtigen und wohlbegründeten Kombination durch solche betrügerische Iobberci empfindliche Ver luste erlitten hätte. Nirgends gedeiht dieser Unfug üppiger als aus der Berliner Börse; bei ihrem maßgebenden Einfluß aus den Geld markt und den Effektenverkebr in ganz Deutschland verspüren alle Wcrtbbesitzer und in weiterer Folge das ganze wirthschastliche Leben der Nation die verderbliche Wirksamkeit der Berliner Börsenjobber. Man hat in Berlin den Verbreitern gefälschter Nachrichten mildem Ausschlüsse vom Börscnbcsuche gedroht, allein mit demselben Erfolge, den die Drohungen schwacher Mütter aus ungezogene Jungen haben: die Rangen kümmern sich nicht oder nicht lange darum, die Jobber treiben ihr abscheuliches Geschäft weiter. Die Ausrüstung der Vörsenvorsicher mit größerer Dis ziplinargewalt würde dem Uebcl nur wenig steuern; Wohl aber meist das Bismarck'sche Leibblatt auf eine sehr wirksame Bcstimmu'ig des neuen AktiengeseßcS hin. Dasselbe bedroht den Unfug mit Gefäng- niß bis zu I Jahre und zugleich mit Geldstrafe bis zu 10.000 M., sobald der Nachweis vorliegt, daß in betrügerischer Absicht auf Täuschung berechnete Mittel angcwendet wurden, um aus die Höbe der Kurse cinzuwirken. Darin liegt aber die Schwierigkeit. Die Jobber werden von vornherein stets läugnen, falsche Nachrichten verbreitet, und weroen niemals zugeben, in betrügerischer Absicht gebandelt zu haben. Trotzdem ist der Rath an die Staatsanwälte berechtigt, einmal rn das Wespennest hineinzugreifc». Die Gerichte werden stets annehmcn können, daß ein Druck aus die Kurse von vornherein beabsichtigt gewesen sei und der Nachweis würde sich vorzüglich daraus zu beschränken haben, daß der Betreffende gewußt, er verbreite eine gefälschte Meldung. Irren kann ja Jedermann, ebenso angelogen werden; aber das handwerksmäßige Jrrelciten in betrügerischer Absicht, wie es in der Erfindung von Börsen-Scnia- tionSnachrichten, von allerlei dunklen Gerüchten, von Depeschen u. s. w. sich äußert, um anderen Besitzern ihr Eigenthum zu cnt- werthen und sich zu bereichern, ist ein Unterfangen, dessen Be strafung unschwer hcrbeizufülircn ist. Der solide Verkehr an der Börse, diesem unentbehrlichen Institute unseres Geschüstsiebcns, dieser, richtig geleitet, so woblthütigen Einrichtung zur Befruchtung und Förderung von Handel und Wandel, kann nur gewinnen, wenn man von staatswegcn den Jobber- und Leichenräubern das Handwerk legt. In dein seltsamen Feldzüge, den die Franzosen ohne Kriegs erklärung in China führen, ist von ihnen ein bedeutsamer Erfolg erreicht worden. Admiral Eourbet hat sich KclungS und TamsoiS aus der Jnicl Formosa bemächtigt und dadurch von einem Psand- objekt Belitz ergriffen. Las den Franzosen die Zahlung einer ergiebigen Kriegsentschädigung seitens Chinas verbürgt. Aufreibern gelangte Ad miral Eourbet in den Besitz reicher Kohlenlager, aus welchen er den Be darf seiner Flotte vollauf decken kan», ohne aus vie englischen Koblen- stationen angewiesen zu sein. Gleichzeitig wurde der Befehlshaber der sranzösifchen Landmacht in Tonkrn, General Briere de l'JSle, dort mit regulären chinesischen Truppen handgemein. Er hoffte, er würde es nur mit den „schwarzen Flaggen" zu thun haben; aber China wars ihm reguläre Streitkräftc entgegen, die ihm zwar herbe Verluste bcibrachtcn, aber schließlich geworfen wurden. Wie sich bei solchen kriegerischen Operationen die Fabel von einein nicht erklärte,» Kriege aufrecht erhalten läßt, ist ebenso unbegreiflich, wie. daß nach dem ernsten Widerstand, den China trister, es zum Friedcn- schließen geneigt sein soll. Auch vie Engländer haben von ihrem cgnvtischen resp. sudanesischen Kriegsschauplätze »amhaste Erfolge davongelragcn. Ter wichtigste ist die Wiedercroberung Berbers und zwar nicht durch de» nilaufivcrrts zur Befreiung Gordonö ziehenden englischen General Wolselen. sondern durch den angeblich ii» Khartum vom falschen Plophetrn «ingeschlossene» Gordon selb». Dieses Ereigniß zerreißt mit eincm Schlage das grofiartigc Lügengewebe über die Zustände im Sudan, womit der englische Premierminister Giadslone mete Monate hindurch die ganze Welt genassllhrt hat. Auf Grund der amtlichen Depe chen der englischen Regierung wie der Berichte gefälliger englischer Blätter wurde die Welt m dem Glauben erhalten, daß General Gordon in Khartum von den wiloen Horden des Mahdi umzingelt und auss Aeußerste bedroht sei. Europa bcwundclte den heldcnmüthigen General und Jedermann wurde von seinem Schicksal gerührt. Erst wird dieser ausgezeichnete General von der englischen Regierung auf einen der gelährlichücn Posten entsendet; er bringt Nichts als seine Person, sein Ansehen und einen »lächligcu Sack Goldes mit; dann aber verläßt ihn Gladstone schnöde und feig, weigert sich, ihm Hilfe zu senden und dicht ihn dem Racheschwert sanatifchcr Muselmänner preis. Von Zeit zu Zeit liest man von Hilfeschreien, die der tapfere Gordon nach London sende, aber Gladstone bleibt taub und läßt in christlicher Geduld alle Verwünschungen und Vorwürfe wegen Verrath über sich ergeben. Wie mag der alte Heuchler sich dabei ins Fäustchen gelacht haben! Er führte ja im Verein mit Gordon eine der groß artigsten Komödien auf. Seitdem aber dieser vielbekiagte Gordon das 40 Meilen nilabwärts gelegene Berber wieder erobert hat, ist die pyramidale Lüge Gladslone'S nicht länger aufrecht zu erhalten. Europa kennt jetzt die Tlurtfachen: 1) daß Gordon nie gegen seinen Willen im Sudan zurückgehalte» wurde; 2) daß Khartum »ie vom Mahdi ernstlich belagert wurde: 3) daß Gordon niemals ausgehört hat direct mit Gladstone zu correspondiren. Damit zerfällt auch Vas in Makart'ickier Fardenvracht auSgesührtc Gemälde von den unsäglichen Heldentliaten Gordons in Khartum, das jetzt die Runde durch die Zeitungen macht, als ein tolles, aus Täuschung bercchncicS Pkontasiestück in sich selbst zusammen. Der staunend,.« Welt wurde da erzählt, »vie Gordon, eingeichlosiel' von den Horden deS Mahdi. Proben unerschrockenen Muthcs, nnerichövilicher Willenskraft, zähester Energie abgelegt, wie er Khartum, diese an dem Ziisammenstussc beider Nile offene Ltadt, durch einen Kranz passagercr Felbschanzcn. PcrcussionstorpedoS und Flatterminen zu einer unangreifbaren Festung umgewandelt und sie 7 Monalc lang heroisch vertheidigt habe. Er Hütte von Hungerenoth gelitten, die Lebensmittel erfuhren einen Preisau'fchlag von M)0Proc.. mehrfach mußte er mit blutiger Hand Meutereien unterdrücken, llird das Alles ist der reinste Schwindel! Gordon bat in aller Kemülhlichkeit 7 Atonale lang in Kkartum iogrrt und ist jetzt unbclä'tigt dem General Wolselen eittgegengczogm, um sich mit ihm zu vereinigen. Dabei hat er das wichtige Berber erobert. Gerade jetzt rückte Gordon aus seinem behaglichen Quartier in Khartum aus, weil Gladstone nunmehr Leu Zeitvunkt für gekommen erachtet, den Sudan »umi'chr dem englische» Besitze cinzuverleiben. Erst ließ Gladstone den Sudan durch die egnptiicheir Truppen räumen, aber nur, um ilm jetzt selbst durch englische Generäle zurückbesetzen zu lassen. Dieses Projekt »rußte durch eine» Schwindel, wie ihn die Welt noch nicht erlebte, verschleiert werden, bis Gladstone die sudanesische Dattel reif fand. Mit diesen militärischen Operationen gebt der finanzielle Staats streich Hand in Hand; zur Vorbereitung der Annexion Egyptens durch England löst außerdem der englische Gouverneur Northbrook die cgiwlische Armee auf und will sie durch VOOO Manu Gendarmerie ersetzen. Was sagen die Großmächte dazu, daß der alte Holzhacker Gladstone sie nicht nur verletzt, sondern sich auch noch weidlich über sie lustig macht? Stein«. 7. Oktober, Nachm. I Ul,r. iGetreidemarkt.f Welzen ruhig, loco 186—152. »r. Oktober-November 150,00, Pr. April.Mai >81.00. Sioggru fesier. I-co 188-185, pr. Oct.-Noobr. 185,50, pr. April-Mal 1.85.50. Rubel behauptet, roo !ig. Pr. Oct.-Novbr. 50,50. Pr. April-Mai :>I,70. Spiritus fester, loco 4.1,80, pr. Oktober <6,80, Pr. Oktober-November <8,00, April-Met <7,l0. Petroleum loco 8,85. NeuesteTelegrammcver„DresdnerRachr." vom 7. Octoüer. Be rliii. Aus Ncw-Pork geht dem Tageblatt die Mitthk von Pwseiswn eigentlich Schuhmacher, war bis dor Kurzem Eigen thünicr einer bekannten Gastwirthschatt in Pommern. Vor einigen Wochen verkaufte Sievert sein Eigenthum und verließ dieHeimath. Als der neue Eigenthümcr die Räumlichkeiten genau besichtigte, fand er zu seinem Entsetzen sechs in eincm Keller verborgene Leiche» in verschiedenen Stadien der Verwesung. Man identifizrrte sämmt- liche Leichen, als die von Handlimgsreiscnden, welche in Sicvert's Gasthvse abgesliegcn und später in uuausgellarter Weise verschwunden waren. Kein Zweifel, daß die ausgefrindenen Leichen die Opfer von Raubmorden geworden sind. Sievert hatte dein Käufer die Be dingung gestellt, erst nach einem bestimmten Zeiträume von den, Gasthose Besitz zu nehmen. Die Stettiner Polizei besitzt sichere Anhaltspunkte, daß sich Sievert nach New-Jork gewendet hat. — Die „Norddeutsche konstatirt, daß die Konferenzen des Reichskanzlers mit de» Vertretern der überseeischen Unternehmungen bisher den Zweck hatte», die Wünsche der letzteren entgegen zu nehmen. Ter Reichskanzler äußerte semerseitsdenWnnsch.daßdichanscatischeiiInter essenten an dem aslikaiiischen Handel sich unter einander über Bil dung eines Shndikats verständigen, welches den RcichSregierungen bei ihrer! fernere» Entschließungen mit Auskunft, Rath und Vor schlägen zur Seite stehen möge. Von Einrichtung einer Strafkolonie ist weder hierbei noch sonst die Rede gewesen. — Der Gesandte beim Vatikan, v. Schlvzer, hat weder dem Kardinal Jaeobini eine neue Kandidatur sür Köln und Polen vorgeschlagen, noch ein Friedens- Programm mit nach Rom gebracht. — Der Staatsrath wird zu nächst über die Tampsersiilwention. die Erweiterung der Unfall versicherung und Poftsoarlasse berusen sein, aber nicht über die Snr- taxe von Erttrcpots und Börscnsteuer;c.. auch nicht über die preu ßischen Anträge, sondern über Abstimmungen. — Eine Veränderung Preußens im Bundcsrathe und dessen Ausschüsse» im diplomatischen Dienst steht nach der „Norddeutschen" nicht bevor, ncuiicistlich nicht in irgend einem der Botschasterposten. Endlich erklärt das Blatt, es könne nicht der mindeste Zweifel bestehen, daß die Entwürfe irwaen Acndcruna der Unfallversicherung auf die Land- und Forst- wirthschast und die Transportgewerbe den nächsten Reichstag be schäftigen werden. Madrid. Die „Gaeeta" veröffentlicht ein königliches Dekreh wonach vom 15. Oktober an der aus den spanischen Antillen am fremden Schiffen imvortirte Zucker 8—17 Pesetas Zoll pro 100 Kilo je »ach Qualität zahlen soll. Fremder Zucker soll sür Spanien und die Kolonien 32 Pesetas pro 100 Kilo zahlen, wenn derselbe aus Ländern kommt, die einen Handelsvertrag mit Spanien haben. Kair o. Nach einer dem srauzösischen Generalkonsulat zuge- gangencn Khartum, Depesche soll auch der französische Konsul Hcrbin ans der sich unter Stewart'S Begleitung befand, mit nieder- gemacht worden sein. Eine Bestätigung dieser Nachricht liegt bis letzt nicht vor. Die Berliner Börse zeigte keine einheitliche Tendenz. Spekulattvc Banken, namentlich Kreditaktien stark schwankend, niedri ger. Letztere verloren 6 Mark. Diskonto 1 Proz. Dagegen waren deutsche Bahnen mit Ausnahme von Ostpreußen und Marienbumer steigend bei regem Verkehr. Von den leitenden österreichischen Bahnen waren Franzosen und Lombarden schwächer, Elbcthal fester. Spekulative Bergwerke ruhig, behauptet. Von fremden Renten waren Russen z» anziehenden Kourscn bevorzugt. Auf dem Kassa- marlte ging cs still zu, die Kourse behaupteten sich meist, nur In dustrien waren meist weichend. ffraiiOur» «. M.. 7. Ociober. SredU rOd'/«. SiaolklioOn Lit'..-. LomdorSen iS». «Oer Sooie —. Ocil. 8UI>-rrentc —. Papierreiue —. «-Niger 220'/,. Ociterr. «oldreme—. <«/« li»g. Boldreuie —. 77er Rulkcn —. «Oer Nulie» —. 0. Orienlaiilrth« —. Neucilr iln«or. VoldoiiieNie —. «. vreentonikibe —. Un»»r. Papiere. —, vt«eonlo tOO.iL. »avvtrr 00,88 «otlbordb, —. Schwach. Wien, 7. Oktober. Credit 281,50. Staairbabii . Lombarden — —. Rordwilb. Mark»»««»—. U»a.Gotdr. —. Clv-tbal —. Matt. P«r>«. 7. Oktober. iSchlub.i Rente 7810. Anleihe 108.80. Italiener SO,2b. StaaUbah» 085,00. Lombatdcn 815.00. da. Prioritäten —. iiaavter 808.00. veil, »oldrente —. Spanicr «0,08. Oltomanen bOO.OO. Takak-Actic» —. Träge. >ro>>r>o», 7. Oelobrr, Bonn. >> »he lOMin. Consolo IOl-/„, 1878er Rügen 8l> ,. JtalienerOO-t,. Lonibordr» >2»,,«. Türken 7»,„. inndirlkAmerikaner 128'/,. <"„ Ungar. Goldrente 77-,. Oesterr. Gotdrcnte 85. Pnnhiichc Consol» iOl>/,. Gghpler Ol>t„. Ottomanbniik.tr,58. Snez-Aciir» 75--,. — Stimmung: Fest. — Wetter: Bewölkt. vreOIau, 7. Oktober. Nachm. cAetreidem-irkt.) Spiritus pr. 100 LItrr lOO Pror. pr. Octobrr <5,00, pr. Oc!obrr-Not>c»,br> <1,50, pr. ApriVMät <5,10. Weizen pr. Oktober >5t,00. Roggen pr. Octobrr >85,00, pr. Rouenibcr-Decrmbcr 120,00, pr. April-Mai 185,t>0. Ritböl pr. Octobrr 50,50, pr. Lrtobkr-NovkMl-er 50,50, April-Mai ül,OS. -- Fest. — Wetter: Schön, LolalrS n«d SiiiMcheS. — Tie Rückkehr Sr. Maj. des Königs erfolgt nach den bis setzt getroffenen Dispositionen nächsten Sonnabend früh. Am Arei- j tag Abend " 8 Uhr gesenkt Se. Mas. von Wien abzufahren. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg wird nebst hoher Familie Ende d. M. aus tzostcrwitz in das Palais auf der Langcstraßc i übersiedcln. — Se. Exc. der Slaatsministcr Graf v. Fabrice kehrt , heute von Karlsruhe wieder nach hier zurück, j — Gestern begab sich Herr Gencratdiiekwr Geh. Rath v. § Dich irschkh »ach Straßburg zur Konferenz im deutschen Eisen- ! bahilverein. — Der Generalarzt Prof. vr. Roth ist von seiner Reise zur j hygienischen Ausstellung wieder hier eingetrossen. j — Der Hauptmann und Jntcirdanturrath Sackse im KricgS- Wiirislcriilni har sich zur Erledigung dienstlicher Angelegenheiten nach Beilin begeben. — Bei der W a h l des zivciteu Biirgcrmeisters von I Dresden itt von einem großen Thcil deS Siadtverordnetenkollegiiims i der Herr Stadtrath Böh irisch in's Auge gefaßt worden, dessen Begabung für Finanz- und Sicuerwe-eil auch von seinen Gegnern .willig anerkannt wird. Es wäre dies ein Bürgermeister, dessen ! völlige Beherrschung des ebenso schwierigen als wichtigen Ressorts außer ollem Zweifel steht. Ein anderer Theil des Kollegiums ist aber gewillt, nicht einen Stadlrath aufrücken zu lasten, sondern einen hohen Staatsbeamten als Bürgermeister cmzuschieben — ein bereits beim Tr. Rüger gemachtes Experiment. Als solche Staats- diencr sind, wie man uns glaubhaft mitthcilt, folgende Herren irr's Auge gefaßt: in erster Linie Herr Amtshaiiptmann v. Bost in Zwickan, der von seiner Thätigkeit als vortrageirder Rats, bei der Dresdner Polizcidircktion her noch viele Sympathien besitzt; dann der Lberregstnmgsrath von Bernewitz, eine Zeit lang früher Mit glied des Etadtvewidneten-Kollegimiis selbst; werter der aus Bautzen hierher versetzte Oberlaiidesgerrchksralh Wicsand, endlich der Ober- rechniingsrath Dr. Löbe, Nun geht, wie man uns gleichfalls ver sichert, die Absicht dahin, daß wenn einer dieser hochgestellten Staats beamten als Bürgermeister gewühlt wird, der Skadtrctth ersucht werden soll, nicht dem iieugewahlicn Bürgermeister das Finanz- nud Steuerwesen als Ressort zu überweisen, sondern damit Herr» Siadtrath Böniich zu betrauen. Ta dem zweiten Bürgermeister naturgemäß die Finaiizverwaltuim gebührt, io würde Herr Stadt rath Bönisch nur die schwere Veraittwvrtlichkeit dieses wichtigen Ressorts o'isgebürdet bekomme», ohne an den Ehren und dem Ein kommen der Stelle betheiligt zu werde». Ein solches Vorhaben ibä: Leistiiiio eioooii tti-ist«»« I kchl>>es>terdlligS eschäfts- , .. , Aber die die Stadtverordneten nach der Städteverfassniig erechtigt sind, rn die Geschnftsvertheilung unter den Rathsmit- glicdcrn in der beabsichtigten Weise bestimmend eiuzngrcifen, ist da mit nicht entschieden' — Daß sehrbäufig lediglich diellneinig keit der Ordnungs- Parteien es ist, der die Sozialdemokraten ihre Ncichstagsmandate verdanken, dafür werden setzt neue Beweise geliefert. Ter Jrei- berg er Wahlkreis siel den Sozialdemokraten auch am letzten Male in die.Hände, weil sich die Konservativen und die Liberalen nicht über einen gemeinsamen Kandidaten verständigen konnten. Diesmal haben sic aber aus der Erfabruiig gelernt und stellen den Direktor der Hüttenwerke, Tr. Merva ch, als gemeinsamen Ver trauensmann ailf. Das besagt soviel, als daß der Freiberger Wahl kreis lür den Sozialdemokraten Max Kayscr verloren ist. Dieser hat dies auch sofort erkannt und sieht sich daher schleunigst nach eincm anderen sächsischen Wahlkreis um. Mit der Ehre, durch einen jüdischen Sozialisten vertreten zu sein, soll der Zittauer Wahlkreis beglückt werden. Tort war zwar der Maurer Pflaum aus Dresden ausgestellt; dieser muß aber schleunigst rurücktrctcn, io verlangt cs das strenge Gebot der Partei. Es steht aber zu hoffen, das; die Lausitzer Arbeiter sich für zu gut halte», um nach Kommando bald De», bald Jenen zu wählen. Ern weiteres Beispiel erhebender Einigkeit der Ordnungspartcicn, bieten die Vorgänge im Mittweidaer Wahlkreise. Auch dort war bei der Stichwahl nur deshalb der Sozialdemokrat v Vollmar dmchgekommcu, weil sich die Orduuugs- parteicn vorher ingrimmig befehdet hatten. Diese Lehre haben sie letzt beherzigt; sie stellen in dem gemäßigt liberulen Fabrikanten Penzig einen gemeinsamen Kandidaten am. Ter Versuch, seitens deS fortschrittlichen Centralansschustes. dem Mittweidaer Wahlkreis eine fortschrittliche Kandidatur auszunöthigc», ist von den dasigen Patrioten entrüstet zurnckgewicstn worden. Blau hat sich jede „diktatorische Einmischung" entschieden verbeten. Hr. Fabrikant und LandtaaSabgevrdnetcr Curt Starte schrieb au das Dresdner Partei organ das Mine Wort „Uns steht eben dnS Vaterland höher als die Partei." Bei solcher patriotischen Gesinnung, von der Jedermann vorher schon von Herrn Abg. Starke überzeugt wardst nicht zu be zweifeln, daß auch der Mitnveidaer Wahlkreis dciUL-ozialdciiwlratew wiederum entrissen wird. Wenn sich mich in anderen sächsischen Wahlkreisen die unabhängig denkenden Mitglieder der alten säch sischen Fortschrittspartei von der Diktatur Eugen Richters beireim wollte», so würden die Ordnungsvarleicir sich nicht unter einander das Leben so schwer zu machen nothig haben, sondern sie könnten ihre ganze Kraft aus die Bekämpfung der Sozialdemokratie konzen- ttircn. So aber, wenige Wahlkreise misaeiwmmen, siird eigene fort schrittliche Kandidaturen ausgestellt worden, von deren Aussichts losigkeit die Aussteller zwar selbst überzeugt sind, die aber will kommenes Wasser auf die sozialdemokratische Miililc liefern. — Gestern Abend theilte die „Deutsche Reform" mit. daß Stadtverordneter Baumeister Hartwig cS sofort abgclebnt hat, eine Kandidatur der gelammten Ordmingsparteien für Breslau, Wcstkrcis, anzunelimen. — Für die Wahlperiode haben die vereinigte» Konservativen und der Rclchsvcrcin ein besoudcrcs Wablbureau errichtet. Dasselbe bat seinen Sitz i» der Brüdcrgosse Nr. 13, »m Restaurant von Außeudocs, I. Etage. Dorthin sind alle ans die Dresdner Wahle» bezüglichen Anfragen zu richte», dort sind alle Erkundigun gen z» erhallen. — Seit einigen Tagen weilen in unserer Stadt zwei höhere russische S tra fanst al tS b e am te, welche von ihrer Regierung al gesendet sind, rnn das deutsche Gesangnißweien zu studieren. Gestern besnchien dieselben die hiesige Kgl. Gesangennnstalt, über deren Anlage und Einrichtnnge» sie sich in der eingehendsten Weise zu insormircil suchten.
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