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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187302207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-20
- Monat1873-02
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1873
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rtö«rti»i mi» -iPtdllio» Johanm-gasse 33. Mvaüw. Nedactcur Fr. HÜttarr. Eprrcb stunde d. Rkdaction ««»"i-lg« ,oo U—li Udr >«ch»ma-« ovo 1—b utzk. I«ch«r der für die nächst. t»tzt»de Nummer bestimmten »knitt in den Wochenrngen 3 Uhr Nachmittags. FM1« sstr Zoskratraannakme: vtt» Llemm. UnivcrsitLtsstr. 22, A»i» Lösche. Hainstr. 21. vart. Anzeiger Amtsblatt dkS Könizl. BczirkkgcrichtS und dkS NathS der Stadt Leipzig Anflage 1075V. XbooanaeutiPrrtr vierteljährlich I Thlr. 7'/, Ngr, incl. Bringerlehn 1 Thlr. 1v Ns.r Jede einzelne Stummer 2'/» Ng» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren kür Extrabeilagen ohne Pesthe'ürderung 10 Tl:lr. mit Poslbcsdrdcrung 14 Thlr. Inserate > 4gespalteueBourgo>Sz«ile 1'/,Ngr. Größere Schriften laut mrserem PreiSoerzeichniß. Rrctamco unter d. Ucdactionrstri.il die Spaltzcile 2 Ngr. W 51. Donnerstag den 20. Februar. 1873. Bekanntmachung. 1) Die diesjährige Leipziger Ostermefse beginnt am 28. April d. Z. vud endet mit dem 17. Mai d. I. 1) Während dieser drei Wochen können alle in» und ausländische Handelsleute, Fabrikanten Mtz chewrrbtreibende öffentlich hier feil halten. ») Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel allen auswärtigen Ber- kNfern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern verboten. 4) Jedoch ist das AnSpacken der Maaren den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern rd«so wie den in Buden und aus Ständen scilhaltcnden Verkäufern in der Woche vor der Böttcher» «che gestattet. Zum Einpacken ist das Offcnhalten der Meßlocale in den Häusern auch in dawoche nach der Zahlwoche gestattet. 5) Jede fttthcre Eröffnung sowie spätere Schließung eine- solchen BerkaufslocaleS wird, außer ha sofortigen Schließung desselben, jeveSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, unnachsichtlich Mt einer Geldstrafe bis zu 25 Thalern geahndet werden. 8) Personen, welche mit dem in § 55 der Deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen Lcgiti- »atioasscheine nicht versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 50 Thalcr oder «tsprcchcndcr Haststrase den Hausirhandel während der Messe nur nach eingehoitcr Erlaubniß des Polizeiamtes und auch mit dieser nur in den eigentlichen drei Meßwochen betreiben. 7) Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung deS WaarenverschlusseS an biS mt Ende der Woche nach der Zahlwoche daS Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, am 17. Februar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G- Mechler. Bekanntmachung. Der am 1. Februar d. I. fällige erste Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 8. Apnl vor. Jahr, erlassenen Ausführungsverordnung vom 9. dcss. Monats mit drei Pfennige« ordentlicher Grundsteuer von jeder StenerGinheit zu entrichten und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch ausgefordcrt. ihre Stcucrbeiträge nebst den städtischen Gefällen an 2,^ Ps. von der Steuer-Einheit von diese« Tage ab biS spatesten- 14 Tage nach demselben an die Stadt-Stcucr-Emnahme allhier zu bezahlen, da nach Ablauf der Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintrctcn müssen. Leipzig, den 12. Februar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. E. Stephani. Taube. Bekanntmachung. An der Schule zu Stötteritz ist die 4. ständige, mit 260 jährlichem Gehalt und freier Wohnung dotirte Lchrerstelle m Folge Resignation des dazu Erwählten wiederum vacant geworden. Etwemige Bewerber wollen sich unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bis zum 1. März schriftlich bei unS anmelden. Leipzig, am 11. Februar 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G. Mechler. Holz-Auction. Freitag de« 21. Febrnar d. I. sollen von Vormittag- 0 Uhr an auf den Mittel- waldschlagcn in Abth. 21 a und 25 des Eonnewitzer Revier- circa 172 Stück harte, starke Abraumhaufen unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an den Meist bietenden verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Mittclwaldschlage in Abth. 21a an der Eonnewitzer Linie. Leipzig, den 6. Februar 1873. De- Rath- Forst»Deputatton. /lnanMer Wochenbericht. Der Zauber, welcher sonst die Börse umwob, ist verschwunden. Die gchcimnißvollcn Scbätze, welche früher durch alle Linien des CourSzettels qktzertcn, sind zerronnen. Kein Tag bringt etwas shbrrraschendes, das kleine Wogenspiel des Aus- «d Abwärts läßt sich berechnen, und wenn ja ewmal etwas Größeres versucht wird, so merkt »an doch gleich die künstliche Maschinerie um so »ehr. als die Fähigkeit, in Illusionen sich zu wiegen, sie als wahr anzunehmcn, abhanden gekommen ist. Wo sind alle die 'goldenen Träume hin, die sich noch vor einem Jahre an den Begriff einer Bank hefteten? — Blos noch die Bergwcrks- acticn vermögen, falls sie von einer mächtigen Hand lancirt werden, die Speculation einiger maßen in vorübergehende Ekstase zu versetzen, aber sie bleiben doch immer nur eine Art Mitternachts sonne, die keine recht belebende Wärme auSzu» strahlen vermag. Die Hauptbeschäftigung der Börse bestand An fangs der Woche in den Anlagepapicren, welche von dem flüssig gewordenen Capital lebhaft ge facht wurden. Oesterreichische Renten erlangten eine Beliebtheit, wie seit lange nicht, da sie noch immer bei einer relativen Sicherheit eine Ver zinsung darboten, welche ansehnlich die der deutschen Fonds übrrtras. Die früheren Erfahrungen mit den österreichischen Schuldpapieren waren voll kommen vergessen. Auch sonst bewegte sich die Börse in denselben Geleisen wie während.der Vor woche. In den großen Spielpapieren war die Grenze gegeben, bis wohin die Hausse im günstigsten Falle vorzuschreiten im Stande war. Mochte die Speculation auch gern alles Thatsächliche ver aessen wollen und ihre Combinationcn an das Spinngewebe von Illusionen heften, die Masse der Tyeilnehmer am Spiel stand einem solchen idealistischen Borgehen entgegen. Tie Zahl der Fahnenflüchtigen mußte sich natürlich vermehren, je höher die Course anschwellen und je weniger die äußerlichen Umstände der Bewegung entsprechen. Rag sich auch ein Consortium bilden, um Cre- ditactien zu treiben, die Wirkung konnte immer mn ephemer bleiben, obgleich diesem Effect we nigstens das Eine zu Gute kam, daß man nichts RachtheiligcS davon wußte, während Franzosen die Liebe, welche die Börse ihnen entgegen ge tragen hatte, mit abschreckenden Mindereinnahmen lohnten und Lombarden mit ihren Mehreinnahmen doch nicht im Stande waren, daS Hausse-Feuer ummterbrochen angcsacht zu halten. Das pro- jectirte ungarische Eiscnbahngeschäft, welches zur Molivirung der CourSsteigcrung der Crcditactien geltend gemacht wurde (eS hatte bereits früher einmal dazu gedient) war zu zweifelhafter Natur, um durchschlagend zu wirken. Eine Abwechslung in der Dccoration war übrigen» für die Spieler »othwendig, wenn nicht alle Bewegung in den tonangebenden Effecten in» Stecken gerathen sollte. ES ist unleugbar, daß die hervorragende Beliebtheit eines leitenden Papier» dem ganzen Geschäft einen günstigen Ein druck zuk,mmcn laßt, mag die Parole Franzosen, Lombarden oder Credit lauten. Bor allen waren e» aber die BergwcrkSactien, welche die größte Theilnahme für sich hatten und die Lllcinherr- ichasl hinsichtlich Bestimmung der Physiognomie der Börse an sich zu reißen schienen. Fortwährend verbreitet man die günstigsten Nachrichten über die Resultate der betreffenden Industrie, und die um«» Actieu dieser Kategorie fanden ein theil- »chmeudc» Publwum SS kann kein Zweifel herrschen, daß in den Kreisen, welche sonst Eiscnvahn-Actien zur Anlage ihrer Capilctticn wählten, die Industrie - Effecten vielfach Propa ganda gemacht haben unv so jenen eine be- ächtenswerthc Concurrcnz bereiten. Man wird also mit diesem Factor zu rechnen haben, wenn man die Coursbcweglrchlert der schweren Eisenbahn- deviscn taxircn will, und diese den Wünschen der Speculation keine Rechnung zu tragen vermögen, wie eS in dieser Woche geschah. Ucberhaupt be- thätigt sich die Theilnahme des PublicumS an den Börsengeschäften durchaus nicht in der Art, wie die Speculation c» gehofft hatte, und so sah dieselbe sich nicht nur nicht in der Lage, weitere Eroberungen zu machen, sondern vermochte sogar nicht die höchsten Courözifscrn zu behaupten. Fest, aber rescrvirt! lautete bic Charakteristik der Börse während der ganzen Woche, und was da zwischen lag, war nur vorübergehendes Inter mezzo. Ein eigenthümlicher Vorgang fand in der Generalversammlung deS Hallc'schcn Bankvereins statt. Es ist wohl selten dagcwescn, daß auS der Mitte der Generalversammlung heraus der Di- rection einer Bank eine ansehnliclw CapitalScr- höhung angebotcn worden ist; doch das Blumcn- wcrscn aus dem Theater ist ja gewöhnlich nur abgekartete Sache, Generalversammlungen sind ja auch oft bloße Komödien. Fast unglaublich klingt es, obgleich es nicht be zweifelt werden kann, wenn Wiener Blätter melden, daß das Ministerium in den letzten Tagen nicht weniger als 15<» (!) Bank-ConccssionSgesuche mit Hinweis auf die baldige Einführung des Actiengesetzcs abschläalich beschledcn habe. Eine Zusamn»nstcllung der während des Januar in Oesterreich (ohne Ungarn) sialtgchabien Grün dungen und Emissionen beziffert letztere mit circa 89 Millionen Gulden. Unter den Neugründungen befinden sich eine Jndustriegescllschaft, fünf Crcdit- institute und zwei Ballgesellschaften. Unter den Concessionen sind 12 Jndustrieacsellschastcn, vier Ballgesellschaften, eine Versicherungsgesellschaft, fünf Banken und eine Eisenbahn. Im Ganzen 22 Concessionen. Emitlirt wurden die Papiere von 15 Gesellschaften, darunter zwei Jndustrie- qesellschaftcn mit 4,«7 Millionen, vier Baugcsell- schäften mit 16,i» Millionen, sieben Crcditinstilute mit 53.05 Millionen und zwei Eisenbahnen mit 15,5« Millionen. Wie muß diese Fülle noch an- wachsen, wenn erst die 150 neuen Banken in Thätigkeit sind! — Bisher verzeichncte der Wiener Courszettel circa 100 Banken. Gelegentlich der durch LaSkcr im preußischen Abgcordnctenhause veranlagten Debatten wollen wir noch bemerken, daß ein Handelsministcr, welcher bei der bestehenden Gesetzgebung im Stande wäre cs Allen recht zu machen, eine Bild der Phantasie ist. Das spcculative Gründungstrciben unserer Zeit wird nie befriedigt werden. Die neue Berlin-Dresdner Bahn hat ihr Werk kaum begonnen, liegt noch in den Windeln, ihre Actien sichen tief unter dem Gefricrpunct, und bereits plant sie die mannigfaltigsten anderweiti gen Projccte. Daß das Cavital für eine Masse neuer Bahnlinien, die nicht von alten wohl- accrcditirten Gesellschaften unternommen worden, nur mit Hülse von allerlei Manipulationen auf gebracht werden kann, liegt auf der Hand. Wir haben bereits in unserm vorigen Artikel darauf aufmerksam gemacht, daß die Börse die bei der Pommcrschen Eentralbahn vorgesallcncn Operatio nen, welche so diel Aufsehen nn preußischen Ab- geordnctenhause machten, in einem viel mildern Lichte ansieht, weil viel ärgere Dinge als der gleichen in dem Register der alltäglichen finan ziellen Vorgänge figüriren. Die dabei bctheiligtcn Börscnmänner sind früher bei der Untersuchung gegen eine Versicherungsgesellschaft vielfach ge nannt worden, und cs ist darum eine ganz über flüssige Mühe, welche ein. Berliner Börsenblatt sicd gicbt, wenn cs diese Personen mit einem Heiligenschein umgeben will. Die Börse kennt keine Heiligen. Die Moral der Börse ist überhaupt ganz anders geartet, als DaS, waS die Welt gewöhnlich Moral nennt, und welche letztere allerdings auf etwa dabei bethciligtc Staatsbeamte ausschließlich Anwendung zu finden hat. Tic Stammprioritätcn der Pommerschen Centralbahn stehen circa 60X- Man kann sich also denken, was die Actien für einen reellen Werth haben mögen. Erwägt man, daß diese Effecten ebenso gut 5X Zinsen au« dem Bau fonds erhallen, wie das bei ankern Bahnpapieren der Fall ist, da sonst sich kt ine Abnehmer für der gleichen Werlhe finden würden, ja daß die etwaige längere Dauer der Bauzeit als ein Vorzug gilt, indem ja nachher doch keine Verzinsung mehr zu erwarten, so liegt e» auf der Hand, daß bei der Herstellung von solchen wenig aussicht-vollen Linien von ganz anderein Standpvncte auSge- gangen werden muß, als wo eS sich um einfache ErweiterungSprojcctc bereits wohlbcgründcter, rentabler Unternehmungen handelt. Das Vcr- hältniß der wirklich ausgewendctcn Baukosten zu dem nominellen Anlagekapital muß sich mebr oder weniger ungünstig gestalten, auch abgesehen von sonstigen Manipulationen und den Verdiensten, welche jeder Unternehmer beanspruchen kann, so weit sie im Verhältnis zu seinem Risico und seinen Bemühungen stehen. Die großen Verluste, welche österreichische Banken, die Bahnbautcn unternah men, erlitten haben, geben Zcugniß davon, welche Selbsttäuschungen bei solchen Hingen Vorkommen können, wie anderseits allerdings dre dort, wo die Generalcntreprise allgemein herrscht, von den Elsenbahnconccssionaircn cingcsacktcn schwindelhaf ten Gewinne Millionaire machten. Das berüchtigtste Beispiel davon bietet die berüchtigte „Ungarische Ostbahn", wo Concessionaire und Bauunkernebmcr sich mit Millionen aus Kosten der unglücklichen Actionaire die Taschen füllten und die Bau unternehmer, nachdem sie für daS auSgeworfenc Geld bloS die leichteren Strecken gebaut, daS W.ite suchten. Es handelt sich hier um den Verlust von ca. ein Dutzend Millionen unv zwar bei einer vom Staate garantirtcn, man bäkte also denken sollen, seiner besonderen Beachtung unterworfenen Bahn. In Paris hat die von der baute tiuanco ge nährte Hausse in französischen Fonds einen kleinen Dämpfer erfahren durch das ChaoS, welches die wietcrerstandenc Republik in Spanien hcrauszu- beschwörcn geeignet ist. Allerdings werden von der an dem Steigen der französischen Renten in- teressirten Seile alle Kräfte eingesetzt werden, um den unliebsamen Zwischenfall zu beteiligen, indeß sind die französischen Capitalintcrcsien so vielfach bei spanischen Actienunternchmungen bctheiligt, daß schwerlich anzunehmcn, die Vorgänge jenseits der Pyrenäen könnten ohne Einfluß aus die Pa riser Börse bleiben. Freilich wenn der neu er nannte Conseilpräsident FigueraS sich in seiner An trittsrede zw der kindischen Acußerunq vcrsteigt: Spamen werde seinen berechtigten Einfluß !m Westen Europas ausüben, so sind da« eben leere Worte, die deutlich zeigen, wessen Geiste« Kinder die sind, welche sich eben obenauf befinden. Die* neuen in reicher Fülle strömenden Gesetzentwürfe bedrohen das unglückliche Land, mit der Gefahr von Experimenten fantastischer Träumer hcimge- sucht zu werden und neue Nebel zu den alten zu erdulden. Wenn die Spanier wieder einmal einen König haben wollen, so müssen sie ihn unter sich suchen. Dies Eine haben sie erreicht, und wahrlich nichts Glückliches. Von Eisenbahneinnahmen des Januar tragen wir zuvörderst nach: Bcrlin-Stettiner Hauptbahn PluS 36,541 Thlr., Berlin-Hamburg PluS 65,000 Thlr.. Oberschlesische Plus 40,072 Thlr., Bcrgisch- Märkrschc Plus 142,813 Thlr., Ruhr-Sieg Minus 4087 Thlr., Breslau-Schweidnitz. Freiburg PluS 13,215 Thlr., Galizischc Carl-Ludwigsbahn Minus 50.913 Gulden. Zu der Einnahme der Bergifch- Märkischcn müssen wir bemerken, daß die Strecke der Rubrthalbahn hinzugckommcn ist, wenn sich auch immer noch ein kleines Plus pro Meile ergiebt. Universität. Eine patriotische Ernst Delitzsch »Stif tung zur Erinnerung an 1870,71. (») Lripftg, 14. Februar. Ein hochverdienter Gelehrter der Tbcvlogenfacultät hat der Hoch schule zum Andcnkccn seines nach den Strapazen des jüngsten Krieges in der Blüthe der Jugend verstorbenen Sohnes eine in ihrer Art wohl einzig dastehende akademische patriotische Stiftung ge widmet und dem Verstorbenen und sich dadurch ein sympathisches Andenken für alle Zeiten ge sichert! Die „Urkunde über Errichtung einer Ernst Delitzsch-Stiftung" lautet ww folgt: „Es ist heute der Jahrestag deS am 17. Jan. v. I. erfolgten Heimgangs meines zweitaeborcnen Sohnes, unseres innigst geliebten Ernst Delitzsch, geboren am 8. August 1847 in Rostock, seit dem 24. Juni 1870 hier in Leipzig promovirter vr. weck. Nach der Kriegserklärung Frankreichs im I. 1870 zur Armee einberufen und am I. August desselben Jahres nach Frankreich abgcgangcn, diente er während des ganzen Feldzuges erst als Unterarzt, dann als Assistenzarzt bei mehreren Felvlazarethen und Truppengattungen des XII. ArmcccorpS mit großer, von seinen Oberen rühmlichst anerkannter Treue und ohne jedwede Unterbrechung, bis er am 10. November 1871 ins Elternhaus zurück- kchrte und seitdem kränkelnd nicht lange darauf von uns hinweg genommen ward. Um ihm. den Gott so frühe aus vielverhcißcn- dcr Laufbahn zu sich abgesordcrt, ein bleibendes Ebrcngcdächtniß zu errichten und um die mit- gesühlvolle Liebe zu erwidern, welche sich ihm und uns in seiner Krankheit und seinem Tode au- der Milde der Studirenden beraus bcthätigt hat, er richte ich hkrmit durch Aussetzung eines Capital« von Thlr. 2000, in Buchstaben zwei Tausend Thalern, in zehn Stück Priorttätsobliaationcn der Galizi- schcn Carl-Ludwigs-Bahn I. Emission L Thlr. 200, eme Stipendien- Stiftung, welche den Namen Ernst Delitzsch-Stiftung führen soll unv für welche folgende Bestimmungen gelten sollen: tz. 1. Nach erfolgter Ausloosung der obener wähnten Wcrthpapicrc sollen die zur Rückzahlung kommenden Summen entweder in ähnlichen soliden Papieren oder in Hypotheken anderweit zinsbar angelegt werden. tz. 2. Die Verwaltung steht der Universität Leipzig zu.
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