Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187304288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-28
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Triarli» »u> LkPrbiti»« JohanniSgaffe LZ. >««tw. Nedacteur Fr. HStturr. kprechpund« d. Nedaciiou «»n-iiiat» «»» li-lr Uhr »«chmmag« «—b Uhr. «yxhftlr der für die nächst- s^lstnve Nummer bestimiulco Junriue in den Wochrntugca »iS 3 Uhr Nachmilsago. Wale silr Zusrratknanaahme: krto klemm. UnwersttätSftr. 22, ilsuiS Lüsche, Hainstr. 21, part. A'cipriger.Tageblatt Anzeiger. M 118. A-Sbl-tt der «Schl. Bezirksgerichts und des Raths da StM Lchjiz. Montag den 28, April, M«h-»»Il„e ll^O« Xt»>»rr»r,«»,rt« vierteljährlich l Thlr. 7'/, R-r. tncl. Bnugerlohn 1 Thlr. lv Ng» Jede einzelne Nummer 2'/, big» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen »hne Ps-beförderung 10 Thlr. mit Postbesvrderung 14 Thlr. Inserate SgespalteneBourgoiSzeile l'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. Lerlmar» nnler d. Ltdaellsnchkich die Spaltzeile 2 Ngr. MS. Bekamitmachung. In Gemäßheit der Stipcndiatenordnung vom 1. September 1853 wird denjenigen mit einem AaturitätSzeugniß »ersehenen Herren Studirenden, welche um ein von der Collatür de« Königl. Hohen Ministern de« Cultu« und öffentlichen Unterricht« abhängige« Stipendium nachsuchen wollen, hiermit bekannt gemacht, daß sie ihre die-favsiaen Gesuche, welchen die tz. 2 der Slipendiatenordnung ,ad n—k. spccistcirten Unterlagen beizusügen sind, bi- LS Mat 187» bei der UniversitLtSguästur (Expedition de« Universität-gerichtS) eiuzvreichrn haben. Diejenigen Herren Studirenden, welche um Verlängerung der Genußzeit der ihnen verliehenen Stipendien, oder um Verleihung eine« Stipendium« zu höherem Betrage oder endlich um außer ordentliche Unterstützung nachsuchen, haben ihre Gesuche unter Beifügung der in der Stipendiaten- ordnung unter tz. 2 lütt. k. angegebenen Zeugnisse bi- LS. Mat 187» an da» Königl. Ministerium de« Cultu« und öffentlichen Unterricht- direct cinzusendcn. Später eingehende Gesuche können nicht angenommen resv. berücksichtigt werden. Die Namen derjenigen Studirenden, welche bereit« in früheren Semestern um Verleihung eine« dergleichen Stipendii nachgesucht haben, deren Gesuche aber nicht berücksichtigt worden sind, werden in dem Berzeichniß der Bewerber fortgeführt. Uebrigen« wird auf die an dem schwarzen Bret im Augusteum und in dem Confict befindlichen Anschläge verwiesen. Leipzig, am 23. April 1873. Die Ephoren der Königlicher» Stipendiaten- Bekamitmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen BeischlenHcncanon an die Stadtcaffe zu zahlen haben und damit per Termin Ostern 187» im Rückstände geblieben sind, werden zu dessen sofortiger Berichtigung ausgefordert. ' 9. Ap ' ' ' Leipzig, den 19. April 1873. Äu die liberalen Mahler Sachsens. Da« Unterzeichnete Comitö, von einer Versamm lung freisinniger Abgeordneter und Wähler hier in Leipzig am 6. April niedcrgesetzt und mit dem Austrage'versehen, zu der Wahlorganisation »er vereinigten liberalen Partei inSachsen Einleitung zu treffen, wendet sich hiermit an alle Gesinnungsgenossen im Lande und fordert dieselben auf, bei Ausführung diese« Aufträge« cs kräftig zu unterstützen. Ul gi der durch« Loos herbeigcführte'Av-tritt einer Anzahl freisinniger Abgeordneter in den Reihen unserer Partei gemacht; nein! e« gilt eine wesent liche Verstärkung der liberalen Mehrheit in der Zweiten Kammer mit allen Kräften anzustrebcn, damit diese Mehrheit nicht länger abhängig sei von der zufälligen An- oder Abwesenheit einzelner Mitglieder, von dem Ausfall einiger zweifelhafter Stimmen für oder gegen sie; damit Vorgänge, wie Durchführung eine« Gesetze« gegen da« Votum der Volksvertretung, sich nicht wiederholen, damit in den Kampf, den unsere Partei beim nächsten Landtage jedenfalls mit der Ersten Kammer, sehr möglicherweise auch mit dem Ministerium zu kämpfen haben wird, dieselbe eintreten könne mit vollem Vertrauen auf ihre Stärke und mit einer dadurch berechtigten Hoffnung auf Erfolg. Aber nicht in der Zahl allein ruht die Stärke, sicherer ruht sie in der Zuverlässigkeit, der Standhaftigkeit und Uu-dauer aller Mit glieder der Partei! Darum Wähler, wenn die Stunde der Wahl kommt, prüft Jeden, der um Eure Stimmen wirbt, streng und unerbittlich, ob er ein ganzer voller Mann, ob er ein zweifelloser fester politi scher Charakter sei! Hütet Euch vor den Schwankenden, den Halben und Lauen! Aber zeigt auch Ähr selbst Euch nicht lau! Denke keiner: „auf mich kommt« nicht aul". Warte nicht Einer auf den Andern, vielmehr greise Jeder zu nach seinem Theile und sporne dadurch die Andern zu gleicher Regsamkeit! Zur Zeit handelt es sich nur erst um Vorbe reitungen zu den Wahlen. Aber auch damit ist nicht zu säumen, da bereit« die Aufstellung der Wahllisten auaeordnet ist. In jedem der offen werdenden Wahlkreise, nicht denen bloß, wo ein Liberaler, Sondern auch bene«, wo ein Conservati- der au«fcheidet,müffen Vertrauensmänner rasch die Sache in die Hand nehmen, sich unter einander besprechen, möglichst bald OrtScomiti« bilden. Wir bitten, daß au« jedem Wahlkreise ein oder einige solche Vertrauensmänner sich mit un« fckleunigst in Verbindung setzen. Äst die» geschehen, so werden wir eine Ver sammlung solcher Vertrauensmänner be- rusni und dieser da- Weitere, insbesondere auch die Einsetzung eine« endgültigen Ceutralwahlco- «nttt auhrim geben. Leipzig, im April 1873. Da« Provisorische Eentralwahl-Comitö der vereinigten liberalen Partei. Professor vr. Biedermann. Stadtvcrordnetenvor- »chcr vr. Grorgi. Stadtrath charckel. Advocat jssn-wia. Kaufmann Angel. Avvocat Rudolph Schm,dl. Kaufmann Bruno -porig. De- Rath- Finanz-Deputation. Universität. Zoologisches Institut und Museum. (-) Leipzig, 26. April. Eins der reichsten und trefflichsten Institute unserer Hochschule, eine der wohlgeordnetsten Sammlungen ist da« Zoologische Museum. Seit letzte-» Mittwoch ist dasselbe wieder dem Publicum von 9*/, bi« 11*/, Uhr Vormittag« am Mittwoch und Sonnabend geöffnet. In diesen Monat ist ganz geräuschlos da« 25jährige Dienst, jubiläum eine« verdienten Mitarbeiters desselben gefallen, de« im Apr,l 1848 al« Inspektor an» gestellten Geholfen Robert Tobias, welchem die Pflicht obliegt, daß, von klein««« gelegentlichen Nachhülfen abgesehen, jährlich zweimal jede« der 4000 Exemplare von auSgestopften Säugethieren und Vögeln au« den gleichzeitig im Innern ge reinigten Schränken herausgenommen und abge stäubt, gegen 1000 Cylindergläscr geputzt, an 500 Schublaven und Jnsectenkästen genau nachgeseben werden müssen. Äm Laufe der Zeit ist natürlich die Sammlung immer zahlreicher, die Arbeit noch großer geworden. Auf direct eingczogene Erkun digung läßt sich beute hinzusügen, daß Inspektor Tobias neben Erledigung der laufenden Arbeiten, sowie Erhaltung und Vermehrung der übrigen Sammlungen nahezu 3600 Wirbelthiere theil« neu gestopft, tbeil«, wa« noch schwieriger ist, um- gestopft hat. Unter dieser letzterwähnten Kate gorie seiner Arbeiten befanden sich Thierkörper, welche schon vor 20 bi« 30 Jahren für die Sammlung vorgerichtet worden waren. — Von den jüngstvollendeten intereffanten Präparaten de« Inspektor« ist da« Skelett und der vollstän dige Körper eine« Finnfischembryo, dLlaenoptera doopo, zu neunen, eine« Rorqual, welchen letzteren man der Güte eine« unserer Mitbürger, de« Herrn vr. Meinert zu verdanken hatte. Der Embrhokörpcr de« Riescnthicrc« maß 16*/, Fuß in der Länge und war 16 Centner schwer Man kann sich nun einen Begriff von der Größe eine« ausgewachsenen Thiere« dieser Art machen! Da« Museum besaß bereit« einzelne Theile eine« 95 Kuß langen ausgewachsenen Exemplare«, da« kolossale Herz, ein Stück Luströhre, ein Stück Ader, Darmsragmenle und „Barten". Sitte.') Unter Bezugnahme auf die in öffentlichen Blättern enthaltenen Schilderungen der durch die wolkenbruchähnlichrn Regengüsse am 19. d. Mt«, im hiesigen Stadtgemeindebczirke angerichtcten Schäden an Gebäuden, Gärten. Feldern, Wiesen rc. und an Mobiliar wenden wir un« jetzt, wo sich die Größe dieser Schäden erst übersehen läßt, an alle Menschenfreunde mit der dringenden Bitte, den Hülssbcdürftiaen unter den Betroffenen ein Scberflcin der christlichen Bruderliebe darzureichcn. Die hiesige Stadtgemeindc selbst, die bei circa 7000 Einwohnern Heuer zur Bestreitung ihrer nothwcndigsten Bedürfnisse in Gemeinde, Kirche und Schule Über 11,300 Thlr. durch Anlagen aufzubringen hat, ist dabei ebenfalls mit einem Schaden von gegen 2000 Thlr. an ihren Röhr- Wasserleitungen, Schleußt», Wegen »c. betroffen worden. Mit einer in hiesiger Stadt veranstalteten Sammlung für Pie Unglücklichen kann denselben eine allsreichende Unterstützung nicht gewährt werden. Gewölbe- Vermiethung. Da« zeither an die Herren Lenßen L Büren au« Barmen - Ritter-Hausen vcrmiethcte', von denselben gekündigte GeschckftSloeal im Grdge schosse de« städtischen StockhanseS am Nasch markte soll »o« 1. Jnnt d. I. an auf drei Jahre an den Meistbietenden anderweit »er- «Leihet werden. Wir beraumen hierzu Lersteigerungstermin an Rathsstelle auf Dienstag, de« Lv. M. Vormittag- 11 Uhr an und fordern Miethlustige auf, in demselben zu erscheinen und ihre Gebote zu eröffnen. Die Versteigerung«, und BermiethungSbedingungen liegen schon vor dem Termine ebendaselbst zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 19. April 1873. De- Rath- der Stadt Leipzig Finanz Deputation. Bekanntmachung. Die Lieferung der zur Dampfkeffelheizung der hiesige« Stadtwasserkunst auf die Zeit vom 1. Juli 1873 bi« 30. Juni 1874 benöthigten ca. 3VSVV Gentner Zwickaner Steinkohlen soll von UN« an den Mindcstfordernden vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen sind im Bureau der Stadtwafferkunst Rathhau« 2. Etage einzusehen, woselbst auch Abschriften davon gegen die Copialgebühren zu erhalten sind. Die Preisforderungen für die Lieferungen sind bi« den 7. Juni 1873 Abends 6 Uhr schriftlich und versiegelt im vorgenannten Bureau einzureichen. Leipzig, den 26. April 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. ' ' G. Mech vr. Koch. rechter. !llic Die Redaetiaueu auderer Blätter werde« um ge fällige uneutgrltlich« «ufaahme dieser Bitte ersucht. Wir sind zur Annahme von Liebesgaben gern bereit und werden seiner Zeit den Erfolg unserer Bitte zur öffentlichen Kenntniß bringen. Roßwein, am 25. April 1873. Da« HülfS-Comite. C. G. Brückner. H. Cani«. GerichtSamt- mann Erdenberger. Stadtverordneten-Vorst. Welch. Frohberg. Bürgermeister Herr mann, Vorsitzender. E. W. Humbsch. CF. Kirchbach. F. W. Krumbieael. E. W. Krumbiegel. Pastor Kunze. G. F. Nägler. Ed. Nestler. Tagesgeschichtliche Zleberficht. Bor seiner Abrrise nach St. Petersburg hat Se. Majestät der Kaiser noch da« jetzt nach mehr als 6monatlichcr Arbeit vollcndete Fürsten» Diplom für den Reichskanzler unterzeichnet. Da» Diplom, weiche« unter der obersten Leitung und Aufsicht de« Grafen Slillfried nach dessen Anordnungen von dem Hofkalligraphcn und aka demischen Künstler Herrn Bietz au-gesührt ist, enthält 12 Seiten Text, diejenige mit ernaerechnct, auf welcher sich das von dem Maler Nahde ge malte fürstliche Wappen befindet. Auf der ersten Seite steht der Titel Sr. Majestät de« Kaiser« und König«, im Bogen umrahmt von den Wappen der 12 Provinzen, darüber der Adler, darunter der NamenSzug de« Kaiser«. Die zweite Seite bringt die Motivirung der Erhebung in den Fürstenstand, in welcher der „unvergänglichen Verdienste" de» Fürsten um die Einheit und Größe de< Vaterland«« gedacht wird, die dritte den Act der Erhebung, die vierte die Bestimmungen über die Erblichkeit der Würde, die fünfte und sechste die Beschreibung de« Wappen«, die siebente da- Wappen selbst. E« ist da« alte Bitmarck'sche, nur durch den Fürstenmantel und die Schildhalter, den preußischen Adler zur Rechten (Hera!risch gesprochen) und den brandenburgischen zur Linken, ausgezeichnet. Recht« von dem Wappen find dänische, lmk« österreichische, darüber fran zösische Fahnen angebracht. Darnnter ist ei» reizend auSaesührte« Winiaturblld StrcchburaS. Die achte Seite bringt die Fortsetzung der Um schreibung de« Wappen«, hie neunte Bestimmungen über die nichtsürstlichen Nachkommen, die zehnte die Unterschrift Sr. Majestät de« Kaiser« und da« Rubrum, die eilfte und zwölfte einen Aus zug au« der Fideicomniß - Smftungßnrkundc de« Fürsten. ' Die „Spen. Ztg." schreibt «nter dem 26. April: Se. Maj. der Kaiser wird morgen in St. Pe tersburg eintreffen, um seinem kaiserlichen Neffen Alexander II. den im September v. I. zebc». Bon der olke« wird diese ausgenommen werden al« ein neuer Beweis der freundschaftlichen Ge sinnung, welche zwischen den Höfen von Berlin und St. Petersburg besteht und beiden Reichen durch gegenseitig geleistete Dienste werth geworden ist. Wenn sich Preußen« freundschaftliche Gesin nung für Rußland in den Krisen von 1854 uud 1863 al« sehr wirksam und nützlich erwies, so wird dafür die von Rußland im Jahre 1813 wie 1870 eingenommene Haltung von Preußen uud Deutschland nicht vergessen werden können. Und wenn sich in früheren Jahre» an dm In timität zwischen Berlin und St. Petersburg de Befürchtung von rcactionairen Einflüssen der russischen Regierung auf die deutsche mit allem Grund geknüpft hatte, so kann auch hier von keine Rede mehr sein, sowohl wegen de« in den Machtverhältnifsen Preußen« und Deutschland« eingetretenen Wechsel«, der Deutschland jetzt voll ständig ebenbürtig neben Rußland stellt, al« wegen der Persönlichkeit Kaiser Alexander'« II., an dessen Namen da« segensreiche Werk der Befreiung de« russischen Bauernstände« für alle Zeiten geknüpft sein wird. Daß eben diese fürstliche Zusammen kunft keine einseitigen oder gar aggressiven Zwecke verfolgt, dafür braucht man neben anderen Merk malen nur daraus hinzuwcisen, wie e« eben da« persönliche Berhiiltniß zwischen dem deutschen und dem russischen Kaiser war, da« die zwischen St. Petersburg und Berlin so lange bestandene Spannung freundschaftlichen Gefühlen weichen ließ. Das zugleich zwischen Deutschland und Rußland und zwischen Deutschland und Oesterreich bestehende freundschaftliche Berhiiltniß bietet die sicherste Garantie für die Aufrechtcrhaltung deS allgemeinen Friedens, da e« jede gegen die jetzigen Macht- und Befitzverhältnlffc Europa'« gerichtete Tendenz isolirt und damit ihre praktische Bethätigung un möglich macht. Seit dem 25. Oktober 1867 findet jetzt zum sechsten Male eine Bischof«-Eonferenz in der BonisaciuSstadt Fulda statt, die zweite dagegen, zu welcher sich ausschließlich preußische Bischöfe cinsinden. Die Berathungen der Hochwürdigsten beginnen am Dienstag Morgen und währen vor aussichtlich bi« zum Donnerstag. Im Sitzungs saal ist die Büste Piu«' IX, geschmückt mit Blumen, aufgestellt; außerdem sied die Wände mit den Bildern von Päpsten, Cardinälen und Heiligen geziert. Die Verhandlungen werden bei verschlossener Thür gepflogen. Der Erzbischof von Köln präsidirt auch diesmal der Versammlung, während der Wechbischos Kübel in Freiburg mit der Führung de« in lateinischer Sprache abzu fassenden Protokoll« betraut ist. Au« Frankfurt a. M. wird vom 26. April berichtet: Die Menge der beim jüngsten Krawall Verhafteten, wie mau hört Über 200, machte zur Führung der Untersuchung die Heranziehung außerordentlicher Arbeitskräfte nöthig. Rüge- t, Untersuchungsrichter sind vollauf mit den m beschäftigt. Der Actnar der Stras- Herr vr. Btnassa, wurde zum HüstS» richter ernannt. Die Zahl derjenige«, welche nach der Affaire verhaftet wurden, ist veträchtlich. Einzelne Schneider- und Schuhmachcrwcrknätten büßten mehr al« einen ihrer Gehülst n ein; ebenso wurde da« Personal verschiedener Fabriken und Neubauten gelichtet. Auch von den Fcuerarbeitern. welche mit krummgebogenen Eiscnstangen und Brecheisen ihre Zerstörungen vollführten, sind die meisten ermittelt. Einige Verhaftete trugen noch die Waarenau-zeichnungen an den au« dem Schloß'schen Geschäft entwendeten und in Gebrauch genommenen Kleidungsstücken. Au« Bornhcim wurde ein Vater mit einen beiden Söhnen in da« Gcfänanlß abgrholt. Die Revolte wirkte übrigens höchst nacdthei ig auf den hiesigen Ver kehr. Fast stimm tliche Fremde sind abgereist und in den Ladengeschäften herrscht große Stille; sogar auf da« Jmwobiliengcschäft hat der Krawall lähmend gewirkt, Erscheinungen, die zum Theil ihre Erklärung aber auch in dem höchst ungünstmen Wetter finden und sehr bald von der alten Ge- schästsrührigkeit wieder verdrängt werden dürften. Die Ernennung de« Herrn v. Keudell zum Gesandten i« Rom begrüßt die osfieiöse italie nische „Opinione" mit einem Leitartikel, in dem sie unter Anverm sagt: „Wir haben da« Ver trauen, Herr v. Keudell werde der würdig« Nach folger de« Grasen B assier de St. Simon sein. Die Nachrichten, welche wir von Berlin hahe»,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite