Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187307169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-16
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»MM «a ««»chttto, -M«i»-«sie sr. Rrd«ctcur Fr. -4tt»a. «Mchstmck« d. Redaktion v<m n-n Uhr »« 4-» Uhr . der für die nichst- Nmnmer bestimmte« „ »u «ochentagcn bis WM«.« Mir str ZijmNexnmatz«: , stiem«. UnivrrsitLlSstr. 22, , Ldjche. Hainstr. 21. pari. WpMtr und Anzeiger. A«M«tt d« Kimzl. BrzickSgerichtS und des Raths dn Stadt Leipzig. Adeu>rMt>t>Prti> vierteljährlich 1 Thlr. 18 Nqr. incl. Bringerlohn I Thlr. 20Rgr. Jede einzelne Nummer 2V, Ngr. Belegexemplar 1 «gr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Poftbefürderung 11 Thlr. mit Postbefvrderung 14 Thlr. Inserate Größere Schrift» laut unserem PreiSoerzeichniß. stkktamea unter d. stedartlaurjirich die Spaltzeile 2 Ngr. M 197. Mittwoch den 16. Juli. 1873. Bekanntmachung. Die Herr» B. M Kretzschmar Hierselbst, «rt»«w'scher Gtetwweg -kr. 1112 gewesene amtlich« Verkaufsstelle für Postsreimarken, Postkarten x., erlischt mit Tage. zig, »en 15. Snli 1873. Der Kaiserlich« Dber-Post-Direetwr. Le». Bekanntmachung. Daß Ist. und 2». Stück de- diesjährige» Reichs-Gesetzblattes find bei unß eingegangen und werden M» 1. kiit^t. MorurtS aus de« RaHhau-faale öffentlich «uShä»ge». Dieselben enthalte«: Ar. st45. Gesetz, betreffend den »ntheil des ehemaligen Norddeutschen VvndeS an der franzö- fischen KrieAkosten-Entschädigung. Bo« st. Juli 1»?8. . st«-, ll. Additional-Vertrag zu dem Postvertrage zwischen dem Norddeutschen Bunde und Schwede» dom 23 /24 Februar 18SS. » st47. Bekanntmachung, betreffend die kdunnaeopoea üermmüe». vom 4. Juli 1873. . -48. Gesetz, betreffen» die Feststellung einest Nachtrages zum HauShaltS.Etat d«S Deutsche« Reichst für dast Jahr 1873. Äom 4. Juli 1873. . ststst. Bekanntmachung, betreffend die Ernennung einest Bevollmächtigten zum vundestrathe. Bom 8. Juli 1873. MH. dm 14. Snli 1873. Der Rath der Staadt Leipzig. vr. -och. Ecrutti. Bekanntmachung. <»« 1 Octobcr diese- Jahre- ab ist bei hiesiger Armenanstalt eine mit einem JahreSgchalte > 180 Thlr. dotirte Lrmenarztstelle auf die Zeit von drei Jahren anderweit zu vergeben. Bewerbungsschreiben um diese Stelle sind bist zum 1. September diese- Jahre- entweder bei l Vorsteher der Krankenanstalt, Herrn Medicinalrath Professor vr. Tonnenkalb oder auf > Irwenverwaltungstbureau, Universttätststraße 9, einzureichen. Leipzig, den 12. Juli 1873. Da» Ar»e«direetoriw«. Her m-vor f. Hentschel. Bekanntmachung. Die der dermaligen Feuerwehrreserve zu zahlende« Auslösungen haben wir auf 15 Ngr. für jede Spritzenprobe, und bei Glockenfeueru auf 1 Thlr. für die erste, und auf 15 Ngr. für jäe fol- gende, auch nur augcfangene Stunde Feuer lösch dienst für den Mann erhöht. Im Uebrigen sollen die Spritzenproben der Fcuerwehrreserve während de- Hochsommer- in de» Abendstunden abgehalten werden. Leipzig, de» 14. Juli 1873. Der -Rath der Staadt Leipzig Vvr Koch. kechler. Bekanntmachung. Mittwoch de» IG. Jnli 1873 soll die diesjährige Probe der Biertelspritzen Nr. 5 und 7, Donnerstag de» 17. Juli die der Biertelspritzen Nr. 3 «nd 13 und M»«tag de» 21. J»lt dre der Biertelspritzen Nr. IS und 12, Arbeiter-Compagnie, stattfinden. Die den verschiedenen Spritzen zugelhcilten Mannschaften haben sich hierzu an genannten Tagen und zwar die der Biertelspritzen Nr. 3, 1-, 12 und 13 Nachmittag- '/.? Uhr, die der Vrertelspritzen Nr. 5 und 7 Nachmittags »/i? Uhr tu den betreffenden Spritzcnlocalen pünktlich einzufindcn. Leipzig, den 13. Juli 1873. DaS So«»»«do der Feuerwehr. Dost. Grünberg. Bekanntmachung. Die Beschaffung de- erforderlichen MobiliareS für die neue Realschule und eine» TheileS der 3. Bezirksschule soll im Wege der Submission vergeben werden und können die betreffenden Arbeit-Verzeichnisse gegen Erlegung der Copialgebühr von Montag, den 14. d. Mtst. im Baudurcau am Floßplatz, woselbst auch die Zeichnungen und Probestücke auSliegen, entnommen »»erben. Die mit Preisen verseheuen Arbeit-Verzeichnisse sind bt» IS. Juli ». I., Ab-ndS « Uhr versiegelt auf dem Rathsbauamte abzugeben. « Leipzig, am 12. Juli 1873. DeS Aath» Ba«'De»«tatio». Aus Stadt und Land. 'skchsti-, 15. Juli. Im neuesten Amt-blatt dnltschev Reich-Post Verwaltung befindet sich kLerfügung des Generalpostamt-: ich die bereit- eingeleitetc Beförderung einer Anzahl von Poflprakt,kanten zu Post- »neu werden vom 1. August ab sämmtliche etanstellen besitzt. Die Besetzung der vacanten Dienststellen ist vor Kurzem »fällst erfolgt. Ferner ist ein großer Theil Beamten vom 1. April d. I. mit GehaltS- hzen bedacht worden. Hierdurch werden die rsferdeu Besoldung-sontS für dieses Jahr sichtlich vollständig erschöpft. ES wird 'nicht thunlich sein, am Schlüsse dieses Jahre- ersparten GchaltSbetr Ligen extraordinaire »neralwnen und einmalige BcsoldungSzu- m dem Maße zu bewilligen, wie Solche- letzten Jahren hat geschehen können. DaS ralpostamt hält sich für verpflichtet, die reu Beamten und die vnterkeamten der ReichS- rwaltung schon jetzt hierauf aufmerksam l machen, damit Diejenigen, welche GchaltS- »ze oder Wohnung-geldzuschüfle meist für kürzeren zmückgelegtcn Zeitraum erhalten thunlichst auf eine Ersparviß jetzt Bedacht 'Lripstg, 15. Juli. Ein umfangreiche- poeti- 1 Kunstwerk, den Nachlaß der sämmtlichen Aschen Dramendichter umfassend, ist so- srrtig geworden. Prof. Vr. Johanne- luckwitz in Leipzig hat die letzten vier Jahr« (seit 1833) aus diese hohe künstlerische verwendet. Bon einzelnen dieser Autoren, s von LeschyloS, ist bereitst die fünfte Auflage wen, von einzelnen Stücken de- EuripidcS ritte, vierte oder fünfte. Die „Frösche" de» siopbarest, die Mivckw'tz im Jahre 1830 bei Hermann vortragen hörte, machen den »ß de» Ganzen. Vielleicht kommen wir etwa» antsvhrlicher ans da» mit solcher iltiger Geduld au-geführte Dichterwerk ig, 15. Juli. Bekanntlich haben schon kotterie-Gewinne Anlaß zu Streitig, und Processrn gegeben. Gegenwärtig wie vn» mitgetheilt wird, bei dem Gericht «in solcher Proceß, wobei ein best Object, ein Achtet de» Gewinne- von Lhaler der letzten sächsischen Lande-- in Frage steht. Zwei in eirem hiesigen bfte thätige Arbeiter hatten jeder ein der betreffenden Lotterie gespielt und, Nagende Theil behauptet, vor Zeugen in Form die mündliche Verabredung getroffen, keose dergestalt gemeinschaftlich zu spielen, sder etwaige Gewinn, welcher aus da- eine andere Leo» fallen würde, beiden Spielenden lelchen Lheilen zu Gute kommen solle. Da» jAchtelte- gewann 50,000 Thalcr, doch eS zrte sich nun der eigentliche Besitzer Le dern Anderen die Hälfte de- Gcwinnrst -zvaebrn. In Folge Testen ist gegen ihn richtlicke Klaxe erhoben worden, und wir nickt vr, fehle«/ seiner Zeit unseren Leser» Austgange de» interessanten Processi ng z« machen. iß, 15. Jvli. Am heutigen Tage ist lendahn von Nossen nach Freivera »tkchen Betriebe übergeben worden. Die »g zwischen Leipzig und Freiberg hat dadurch eine wesentliche Verbesserung er fahren, denn man hat nun nicht mehr nöthig, auf den Umwegen über Chemnitz oder Dresden dahin zu reisen. Die Züge, welche 7 Uhr 30 Mi» nute« Vormittag-, 12 Uhr 30 Minute» Nach« mittag- und 5 Uhr Nachmittag» aus der Leipzig» Dresdner Lahn hier abgehen, haben in Rosten Anschluß nach Freiberg. Die ganze Entfernung wird in 4 bi- 4»/, Stunden zurüagelegt. Bon Freiberg treffen die Züge in Leipzig ein 11 Uhr 40 Minuten Vormittag», 6 Uhr 40 Minuten und 9 Uhr 10 Minuten Nachmittag-. * Lriprig, 15. Juli. Mit dem heutigen Tage ist Herr Theater-Jnspcctor Hofmann aus seiner bisherigen Stellung geschieden und Herr Opern- Jnspiclcnt Müller in dieselbe eingetreten. Crsterer beginrt in diesen Tagen seine Thätig- keit mit Concert-Arrangcments in den Bädern Elster, Franzentbad, Maricnbad, Karlsbad, Kis- fingen, Wiesbaden, Homburg, Cm», Baden» Baden rc. unter Betheiliaurg des Negertrio Jimenez und der jugendlichen Künstler Jo hanna und Willie Heß au» New-Hork. Li Leipzig, 14. Juli. Gestern hielt der Allge meine Tauvstummenverern zu Leipzig eine ordentliche Generalversammlung in der Zahn'schen Restauration in der Rosenthalgasse ab. Nach einer Begrüßung und Ansprache de- Vorsitzenden wurde wie alljährlich der Cassenbericht vorgelesen. Da dieser Verein seit seiner Gründung vor neun Jahren bi» zur letzten Generalversammlung im vorigen Jahre einen BermvgenSbcstand von 822 Thlr. aufwieS, der mit wenigen Ausnahmen nur auS den Beiträgen der Mitglieder gesammelt war, so erregte est gestern unter den Mitgliedern große Freude, au» dem Cassenberichte zu verneh men, daß das Vermögen de» Vereins in dem letzten Verein-jahre aus 1205 Thlr. gestiegen war, worin zwei nicht unbedeutende Schenkungen, die eine von 100 Thlrn., die andere von 50 Thlr»., inbe griffen sind — die ersten größeren Schenkungen, I die der Verein und zwar in Folge der am s 20 April d. I. stattgcsuudenen hundertjährigen Jubelfeier der ersten Taubstummen-Confirmation erhielt. — So können die ärmeren Taubstummen, die aber wirkliche Mitglieder sein sollen, mit we niger Besorgniß den Zeiten de- Alter- und der Noth entgegensetzen. Zum Schluffe wurde die Borstand-wahl vollzogen, wohin derTaubstuwmen- lehrer Ferd. Rasch al- Vorsitzender, der Schrift- sitzer I. Jakob Teller al- Schriftführer, der Taubfluunnenlchrcr A. Proste al- Cossirer und der Trschlermstr. C. Schölzel als Stellvertreter gewählt wurden. Dem bisherigen Vorsitzenden P. Müller, der von Leipzig weggezogen ist, wurde für seinen Eifer von allen Seiten Tank. — — Dem zeitherigen Pfarrer zu Großstorkwitz, Julius Redlich Oertel, ist da- Psarr- und Supcrintlndentenamt in Pegau übertragen worden. — Die „Tr. Nachr." melden: So viel wir bisher erfahren hoben, hat das Gewitter oder haben vielmehr die drei Gewitter in voriger Sonnobrndknacht sich über einen nicht unbedeu tenden 2heil unsere» SachsenlandeS erstreckt. So hat der Blitz eingeschlagen und angezündet in Dobritz bei Mügeln im Elbthale; in Wünschcn- dors bei Pillnitz da» Wohnhaus und auch die Scheune de- Gut-besttzer- Nacke: in Laustnitz bei KönigSbrvck Scheune und Wohnhaus de» Guts besitzer- Zvwpe. In Okrilla soll der Blitz in die Kirche eingeschlagen und dieselbe in Brand gesetzt haben. Dasselbe ist in Eckartstberge bei Zittau bei der Döringschen Scheune der Fall zewesen. Cigcnthümlich war c-, daß der Blitz ast überall in diejenigen Theile der Gehöfte ein- chlug, wo Borräthe von neuem Heu aufgcschicktet waren. — Am Nachmittag desselben Tage» hat ein über Gottleuba und Umgegend tobende- Ge witter in der Gemeinde Hartmann-dors den gleichfalls mit Heu angesüüten Schuppen de- Gut-besttzer- Wehner und da- Wohnhaus dessel ben in Asche gelegt. Auch Ncustriesen ist an ge- nanntem Abende mit dem Besuche eine- glückli cherweise nicht zündenden Blitze- bedacht worden. Vom Blitze sind zwei Menschen umgeworfcn und etwa- betäubt worden, doch blieben sie von wei terem Schaden verschont, da man sofort die mit starkem Schwefcldunst gefüllten Zimmer lüstete. Auch die Schäferei, welche zum Ritter- und Stiftsgut Lungkwitz bei Kreischa gehört, wurde hart betroffen; der Blitz hat dieselbe entzündet und in Asche gelegt, wobei gegen 300 Schafe mit verbrannt sind. — Der Rath von Dresden hat den Super intendenten Franz in Annaberg zum Ober pfarrer der Kreuzkirche gewählt und dem all aber, um die „entgegenstehenden VersassungS- bedcnken" zu paralysiren, da» UnfehlbarkeitSdoqma durch Verlesen eine- daS letztere enthaltenden Hirtenbrief- deutscher Bischöfe von den Kanzeln hat in Sachsen ein schmuggeln wollen und wer dieser Verlesung die rechtliche Wirkung einer Promulgation beimißt, handelt gesetz- und verfassungswidrig und begeht hiermit, wenn und soweit er ein Staatsbeamter oder Geistlicher ist, einen Bruch de- von ihm nach H. 138 der Verfassung-Urkunde geleisteten, aus Gehorsam gegen die Gesetze und Beobachtung der Landes verfassung gerichteten Eide-. Eben so gut üb rigens, wie das Jefuitenblatt von einer Hirten- amtlichen Publication de- friedensbrechcrischcn Dogma spricht, könnte cs von einer „zcitungt- amtlichen" Promulgation desselben reden und be haupten, welcher Katholik selbige« in einer Zei tung gelesen habe, sei dadurch in seinem Gewissen gebunden. Die» ist aber eben unwahr; nur die amtliche und formelle Publication des Dogma hat nach Kirchenrcchl wirkliche Geltung. — Wie da- „Meer. Tgbl " berichtet, wäre eine angeblich 1100 Unterschriften tragende Ein- ! gäbe an die königl.KreiSdirection zu Zwickau, gemein beliebten Stadtprcdiger vr. Meier an in welcher wegen der Aushebung des Stadtvcr derselben Kirche eine persönliche Gehaltszulage; ordnetencollegiumSzuMeeraneunddurch5Jahre von 000 Thlr. jährlich verwllligt — In Dresden siedelt sich jetzt ein schwarzer Sohn Nubien- an. um eine Restauration (Bergstraße 86) zu eröffnen. Derselbe ist schwarz wie Ebenholz, trägt blendend weiße Wäsche und einen türkischen Fez. Der preußische Gesandte von Ben- brachte den Negcrknaben 1856 au» Nubien mit nach Deutschland, gab ihm die Frei heit und ließ ihn christlich erziehen und taufen. Der talentvolle Negerknabe besuchte in der säch sischen Stadt Brandt» die Schule und erhielt in der Taufe den Namen Josef Brandt-. Da muntere Gewerbe der Servicttenhelden muthete ihn bei Zeiten an, er erlernte die Behandlung de» Biere» und der Gäste und ist nun so weit, daß er dem Dresdner Publicum da- seltene Schau spiel eine- schwarzen Restaurateur« bieten kann. Wcnn sein Bierstoff so echt ist wie seine Haut farbe, kann ihm ein massenhafter Zufluß nicht fehlen. — Ter „Dresdner Anzeiger" (Amtsblatt) be merkt zu der echt jesuitischen Unterscheidung de» Katholischen Kirchenblattes zwischen amtlicher und hirtenamtlicher Verkündigung de- Un fehlbarkeits-Dogma Folgende«: Man könnte dem Jesuitenorßan da- kindliche Vergnügen lasten, diese Unterscheidung erfunden zu haben. Wenn dasselbe aber die Consequenz zieht, daß die hirten- amtlichc Publication für die Gewissen der katho lischen sächsischen Staatsbürger bindend sei, so setzt e« damit eben sein unverschiimteß Attentat gegen Regierung, Gesetz und Landesverfassung einfach fort. Zunächst möchte also eS geboten sein, praktisch zu erklären und logisch zu besinnen, waS unter dem Aus drucke „hirtcnamtliche Publication" zu verstehen sei. Um für die katholischen Sachsen die Geltung einer wirklichen Glauben-norm zu erlangen, be durfte da» UnsehlbarkeitSdogma eben der Pro mulgation indem verfassungsmäßigen Wege. Die Versammlung deutscher Bischöfe in Fulda war den katholischen Sachsen gegenüber lediglich eire Privatverlammluna, und von ihr au» konnte den sächsischen Katholiken gar Nicht» mit rechtlicher Wirkung publicirt werden. Wer ausgesprochenen SuS Pension de» derzeitigen Vor steher- Meister recurrirt wird, von dieser Behörde angenommen und deshalb die vorbereitete Neu wahl einstweilen hinan» geschoben worden. Da» „Meer. Wochcnbl." berichtet hierzu, e» sei selbst verständlich, daß jene- RccurSschrelben ange nommen worden, allein da- Verfahren der Neuwahl habe, wie d»S Blatt au- „sicherster Quelle" ver nehme, seinen ungestörten Fortgang. Eine Leipziger Sehensnmr-igkeit. Wer in der inner« Stadt beschäftigt ist und einige Minuten übrig hat, Den wollen wir hier mit aus eine Sehen-Würdigkeit aufmerksam machen, die zwar schon seit einer Reihe von Jahre« be steht, bei der Bürgerschaft aber bisher nicht die Beachtung gesunden hat, die sie ohne Zweifel verdient: wir meinen den Thorweg de- Hause» Nr. 9 der UniversttätSstraße Tritt man in da« — übrigen- den ganzen Tag über offenstehende — Thor ein, so fallen Einem zunächst recht» und link» ein paar Thor flügel in die Augen, die von Schmuz aeradezu starren und deren unterer Theil stellenweise mehrere Zoll hreit derart verfault und verwittert ist, daß schon ein leiser Fußtritt genügt, um ganze Stücken Holz davon abzuspellen. An» de« Winkel hinter dem rechten Thorfiügel dringt »n- ein pestilenzialiscber Gestank entgegen; ein schüch terner Seitenblick hebt un» über jeden Zweifel hinweg: wir befinden un- au einem improvlfirte» Aborte. Man tritt weiter hinein in den Flur und läßt die Augen in der Runde schweifen: welch ein Anblick! Decke und Wände, die ehemal» weiß oder hellgrün gestrichen, mit bunten Linien in Felder getheilt und mit Arabesken geschmückt waren, sind in da- schmuzigste Einerlei gehüllt; nur hier und da bricht durch die dicke Kothbccke noch ein matter Farbenschein hindurch. Der ganze untere Theil der Wände aber ist, »um Theil bi- aus Manne«hvhe, vollständig ferner Mauerbekleidung beraubt, so daß der pure Ziegel rohbau zu Tage tritt, und auch hier fehlt r» nicht an Spuren, die deutlich daraus Hinweisen,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite