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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187307277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-27
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1873
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mm» »rs-ei-t täglich früh 6'/, Uhr. Irtuliii ist LiPrdÜi»» IvtzMiSgaffe SL. Aedactwr Fr. Hitticr. d. Redaktion »„ n-n Uhr »«chMNlii« ,»» 4—t Uh'. »r der für die nichft- de Rnmmer bestimmte« «, «ochentagen bis jlldr NrchminaßS. au Loan- -Mta-rn früh bis V,9 Uhr. i Mir flr Zustnrtraauuahmc: , Llemm. Univrrfltätsstr. 22, »Lösche. Hainstr. 2». pari. Anzeiger. Amtsblatt des K-nigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. »o»«,e n.»»». Ldmr»e»e»i»prr<» vierteljährlich l Thlr. 15 Rar., irrt. Vrmgcrlohn tThlr. 20 Ngr. Jede einzelne Nummer 2»/, Ngr. Belegexemplar 1 Rgr. Gebühren für Extrabeilagen »hne Postbesvrderung 11 Thlr. mit Postbefvrdernng 14 Thlr. Zaseralt SgrspaltenevourgoiSzeil« 1V»Axr. Größere Schriften laut nuferem PreiSverzeichniß. Aeclamrn unter d. Nedaettonchkich die Spaltzeile 2 Ngr. M 208. Sonntag den 27. Juli. 187Z. Ltkamtmachang, den Verkauf von Backwaarrn betreffend. Rach unserer Bekanntmachung vom 30. März 1872 haben alle hier feilhaltenden Bäcker «nd Diese Verzeichnisse, welche zeither in doppelten Exemplaren einzurcichen waren, von denen ein» »pelt zurückgegebcn wurde, sind zuweilen auf kleine Zettel und fo unleserlich geschrieben worden, > sie ihren Zweck, die Käufer über Preis und Gewicht der an der betreffenden Stelle käuflichen Imaaren zu unterrichten, nicht vollständig erfüllten. Daher verfügen nur hierdurch Folgende*: Vom 1. August dieses JahreS ab müssen an allen VerkanfSstellen der Bäcker und Lackwaarenverkäufer Verzeichnisse der Preise und Gewichte ihrer Feilschaften deutlich sichtbar ausgchängt sein, welche aus gedruckten Formulare« von unfern Beamten auSgefertigt sind. Die Betheiligten haben daher die Verzeichnisse nur in einfachen unterschriebenen Exem plaren einzurcichen. und zwar die hiesigen in der RathSwache, die auf dem Brodmarkte seil haltenden beim Marktvoigt. Nach diesen Verzeichnissen werden von unfern Beamten die Formulare auSgefüllt, und letztere sind von den Bäckern oder Verkäufern nach vorgängiger Vergleichung mit den angereichten Verzeichnissen zu unterschreiben. Nach der Unterzeichnung werden sie gestempelt und unentgeltlich au-gehänvigt, die eingereichten Verzeichnisse aber zur Eontrole zurück behalten. Jede Vernachlässigung vorstehender Vorschriften wird nach tz. 6 der eingangserwähnten Be- -'-»chmia, welche in allen durch Vorstehendes nicht abgeänderten Bestimmungen in voller z bleibt, mit Geldstrafe bi- za 2V Lhaler« oder Haft bi- zu L4 Lagen 1 werden. Leipzig, am 30. Äuni 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wilisch, Res. Bekanntmachung. Mit Genehmigung de« Herrn Königlichen KreiS-StenerrathS de- H StenerkretfeS Schulze hier wird hierdurch bekannt gemacht, daß, einer Verordnung deS Königlichen Finanz. Ministern vom 28. vorigen Monat- zufolge, die zeither bet der Unterzeichneten Bezirks-Steuer Einnahme stattgefundene Auszahlung von Gehalten und Pensionen an Ctvilbeamte (m r alleinigem Ausschluß der bei Verwaltung der directen Steuern bethciligten Beamten) ingleiche« e i Givilpensionäre vom I. August diese- JahreS ab bei dem hiesigen Königlichen Hanptzollamte bewirkt werden wird. Leipzig, den 25. Juli 1873. König!. Bezirks-Stener-Einnahme daselbst. !. v. Grüßet. Bekanntmachung. In der Frankfurter Straße soll eine Schleuß«: III. Elaste in einer Ange von 32 Metern erbaut werden. Diejenigen, welche die Arbeiten zu übernehmen beabsichtigen, werden hierdurch ausgeforderr. Zeichnungen und Bedingungen im RathS-Bauamte cinzusehen, wo auch AnschlagSsormulUre zu er halten siiw. Die mit Preisen und Namensunterschrist versehenen Anerbieten sind unter der Auf schrift: „Schleußenbau m der Frankfurter Straße" bi- zu« 3L. Juli d. I , Abend- S Uhr, rm Rathsbauamte versiegelt abzugeben. Leipzig, den 24. 1873. De- Rath- Bau-Deputation. Bekanntmachun Zur Ausfüllung d«S GcrbergrabenS zwischen dem Laqerhos und dem Thüringer Bahnhof wird geeigneter Schutt angenommen, und daS mindestens 1,5 Mtr. haltende Fuder mit 7»/, bezahlt. Leipzig, den 25. Juli 1873. Da- RathS-Bauamt. Aus Stadt und Land. 25. Juli. In Bezug aus die im ' ragezar letzten Donnerstag--Nummer ab- ittheilung überdieFrage derPleißen- ,ig-Caserne Hierselbst erhalten wir von anderen Mitgliede des Reichstags folgende „Eine so positive und bestimmte Er- über den Mangel sanitätlicher Bedenken, i» der erwähnten Correspondenz behauptet », ist in der Budget-Commission oeS Reichstags rüch nicht abgegeben worden. Die Sache ,wü»chr so: Es waren 500,000 Thlr. zu Amban einer Caserne für ein Jnsanterie- ,ne»r m Leipzig gefordert; mit Rücksicht auf i» Vorjahre gefaßte Resolution de- Reichstag- gte mm kbg. Laster an, ob diese Caserne aus -reale -er Pleißcnburg gebaut werden solle, tuell welche« daS Ergebniß der angeordneten ' chuug gewesen sei? Daraus ist erwidert -aß die Untersuchung stattgefunden, und gerade gesundheitliche Bedenken au- der und Beschaffenheit dcS TerrainS ergeben e, daß diese- aber für die Casernirung cine- " Regiment- sich als zu klein herauSgesteklt da* sind doch wohl auch gesundheitliche Be- ), und daß man deshalb gar nicht beab- gte, die Caserne aus dem Areale der Pleißen- >zu erbauen, wenn man auch mit Rücksicht ^e Verhandlungen mit der Stadt diese Er- »g »och nicht öffentlich abgeben wolle. Auf >d dieser Zusicherung, daß die Caserne nicht l-em Areale der Pleißcnburg gebaut werden hat die Commission sich für berechtigt ge< ,die verwilliguna von zunächst 200,000 Thlr l-e» betreffenden Caserncnbau, ohne Präjudiz k -« früher gefaßte Resolution, dem Reichstag l alpschlen, und ich habe, nachdem mir der »t Miquel ausdrücklich zugesichert hatte, dnrch diesen Beschluß der Resolution nicht knt werden solle, und daß er auch in Referat der Sache nicht präjudiciren r, demgemäß auch die Krage in seinem müud- Lerlchte ganz unberührt gelaffen hatte, abgesehen, meinerseits dieselbe zur Sprache i-ringen." 1^' Leimig, 25. Juli. Ausmexksame Leser ff Tageblatts ersuchen uns, gerade jetzt bei -vffthen, daS die Lausigker Eäbel- soire al» Reiterstücklein der unliebsamsten gmacht habe, ein im Tageblatt vom 27. l 1872 enthaltenes Eitat au» Eylert'S „Leben -Wilhelm -III." io Erinnerung zu bringen, »ist eine scharfe königliche CabinetSordre, die l abgldruat zu lesen fleht. Sie lautet: I-ß habe sehr mißfällig vernehme» müflru, wie be- «s jüngere Officirre Vorzüge ihre* Standes vor Vvüfiande dehavpim wollen. Ich werde dem «kffande sein Ansibru aeUend z» machen wiffm, r» einen wesentliche» Lvrtheil zu Weg« bringt, »Vas ist aus dem Schauplatz« de- Kriege«, wo sie ! Mitbürger mit Lew und Lebe« zu vrrtheidigrn allein der Fall. Im Lrbrigm dark stch kei» lt nnterstrhkn, weß Standes und Range« er I sei. eine« Mitbürger zu brüSNreu. Sie find laicht Ich. die dir Armee unterhalte«, in ihre« steht das Heer der Meine« Befehle ander- » Truppen, und Arrest, Cassation und TodeS- »erbrn dir Folgen sei», die jeder Lontraveuirnt ' wer mibrweglicheo Strenge z» gewärtige» hat. a, dm 1. Januar 17S8. Friedrich Wilhelm. t*ßchyig, 2b. Juli. Der „Zeitung für da- W« llnterrichttwesrn Deutschland»" entnehmen folgend« Milthvilnvgen: Auch da» wieder vom sächsischen CultuSministerium mit- getheilte Berzeichniß der an höheren Schulen neu angestellten und beförderten Lehrer beweist, daß die in der Presse erhobenen Bedenken gegen die Verwendung von Theologen in diesem Fache an höherer Stelle nicht unbeachtet geblieben sind. Nur zwei Theologen befinden stch unter der großen Zahl der Beförderten und zwei unter den neu Angestellten. Besonders erfreulich ist aber, daß die neu gegründeten Seminarlehrer posten, mit Ausnahme eine- Falles, nur mit Pädagogen besetzt worden sind. — Geheimer Kirchcnrath vr. Gilbert ist seit drei Monaten durch Kränklichkeit von den Geschäften deS Mi nisteriumS fern gehalten. — DaS CultuS ministerium hat beschlossen, die den Lehrern an den Gymnasien und Realschulen zustchende Be freiung von der Entrichtung eine« Schulgelde» sür ihre dieselbe Anstalt besuchenden Söhne, an welcher die ersteren funairen, bei den unter der Verwaltung de» Ministerium» stehenden Gym- nafien und Realschulen von Ostern de« lausen den Jahre» an gerechnet, auch aus die Aus nahme- und AbgangS-Gebüh ren, sowie das sogenannte UebergangSgeld au-zndchnen. * Leipzig, 26. Juli. Bor Kurzem waren die Agenten des Sächsischen Pcstalozzi-Ber- ein-, 104 an der Zahl, zu einer General - Ver sammlung in Dresden verewigt. AuS dem Caffen- bericht ging hervor, daß seit dem Bestehen de» Vereins an die Lehrer-Waisen und Wittwen die bedeutende Unterstützungssumme von 45,191 Thlr. gezahlt worden ist. DaS Gcsammtvcrmöacn deS Verein- beträgt gegenwärtig 138,300 Thlr. Zn Bezug auf den zukünftigen Unterstützung-moduS wurde beschlossen, daß vorzugsweise die Hinter- laffenen von Mitgliedern unterstützt werde«, und daß auch künftig die Unterstützungen nicht gleich hohe sein, sondern sich nach Bedürftigkeit richten sollen. BemerkenSwerth war, daß der vom Chemnitzer Agenturbezirk gestellte Antrag, dem Verein-Vorstände, der in der Hauptsache auS den bekannten Dresdner Schnldrrectoren Ber- thelt, Heger, Jäckel, LanSky und Petermann ge bildet wird, einen Ausschuß an die Seite zu stellen, von der Majorität der Versammlung ab- gelehnt wurde. Der Antrag war jedenfall» durch gewisse Eigenmächtigkeiten der genannte« Herren hervorgeruseu worden, welche e» bekannt lich seiner Zeit nicht verschmäheten die Firma de» Pestalozzi-Verein» bei dem Peti1ion»sturm für Publikation de» LolkSschulgesctzeS zu benutzen. * Lehnig, 26. Juli. E» gewinnt immer mehr den Anschein, al« ob in neuerer Zeit in Sachsen die streng orthodoxe Richtung in der evanaelisch- lutherischen Landeskirche an Boden und Einfluß verlöre. Die Verhandlungen der diesjährigen Meißner Kirchencovserenz ließen den aufmerksamen Beobachter deutlich erkennen, daß die sogenannten VcrmittelungS-Theologen mit ihren Bestrebungen unter der LandeSgeistllchkeit immer größeren An- klang gefunden haben. Ganz neuerdwgS ist hierzu noch ein Ereigniß getreten, welche» gewiß auch für da« Sinken de- orthodox-geistlichen Einflüsse» spricht. Die Redaction de» „Sächsischen Kirchen- und GchulblatteS", mit dessen Inhalt wir unsere Leser oft bekannt zu machen in der Lage waren, ist au» den Händen de« Pastor» Min rer in Callenberg bei Waldenburg in die de» Pfarrer» und Superintendenten Knacker zn doxie in Sachsen, dazu bewogen haben, von der Redaction jene» Blatte» zurllckzutreten. — Au» dem Wahlkreise Zschopau-Marienberg wird der „Dr. Pr. geschrieben: Unser ReichS- tagSabgeordneter im 20. Wahlkreise, Herr vr. Eduard Brockhau» in Leipzig, hat unter seine Wähler einen Rechenschaftsbericht bezüglich seiner Wirksamkeit im Reichstage vcrtheilt, der den wohlthätigsten Eindruck hervorgerufen hat. Die Objektivität de« Berichte-, sowie die liebens würdige Bescheidenheit, womit der geehrte Herr sein Mandat in die Hände seiner Wähler zurück- gicbt, öffnet ihm die Herzen von neuem und da» ihm geschenkte Vertrauen bleibt ihm gesichert, auch wenn man gegen seine Wiederwahl in diesem 20. Kreise zu geeigneter Zeit agitiren sollte. — Die Medicinalpolizeibehörde im Bezirk de» GerichtSamteS Leipzig II hat fürsorglich, damit die drohende Gefahr durch etwaigen Aus bruch der Cholera verhütet werde, die zwangs weise DeSin^ection der Aborte und Pissoir« sämmtlicher Gasthöfe und Schankwirthsch asten »ur sofortigen Ausführung angeordnet und die OrtSobrigkeiten zur strengsten Eontrole ange wiesen. Die Nichtachtung der Anordnung soll in jedem einzelnen Falle mit 5—25 Thlr. Geld strafe geahndet werden. * Leipzig, 25. Juli. AuS der Gegend von Pe^au erhalten wir folgende Zuschrift: enn da« Tageblatt schreibt, daß in Pegau wirklich freisinnige Männer sich vor den Gern Amtleuten, Geistlichen rc. scheuten, mit ihrer poli tischen Gesinnung hervorzutreten, so ist diese Thal fache leider nur allzu begrünoet. Mehr aber als in der Stadt Pegau ist dick noch ans den Dörfern des Bezirks Pegau der Fall. Denn abgesehen von der Beeinflussung, die der Geistliche aus den intelligenteren Theil der Dorfbewohner auSübt, ist bei leider nur allzu vielen Landleuten die Ignoranz so groß, daß sic wirklich nicht wissen, was ist liberal, wa- conscrvativ, was reactiouair. In völliger Unkenntniß der Ver hältnisse und Personen, die bei einer politischen Wahl in Frage kommen, wenden sie sich an den Geistlichen unv fragen, wen sie wählen sollen. Da nun in der Pegauer Ephorie fast alle Pfarr- stellen mit strengen Rechtgläubigen und Coufer- vativen besetzt find, so braucht stch Niemand zu wundern, wenn di§ Wahlen im Pegauer ländli chen Wahlkreise immer conservativ oder rcactio- nair ausgefallen find. Daß die politische Bildung in jenem ländliche« Wahlkreise nicht weit ber ist, ist begreiflich, da ein Amtsblatt daselbst fast die ausschließliche Lectüre darstellt; und daß die Schulbildung in manchen Dörfern äußerst schlecht ist, Die» wird begreiflich, wenn man ge hört hat, wie ein geistlicher Dorsherr der Pegauer Ephorie, dessen untergebener Lehrer in den Rea lien, wie Rechnen, Geographie rc. sehr faul war, der aber einen orthodoxen Religionsunterricht coauvs il kaat erlheilte, einmal äußerte: „Wer kann e» mir verdenkest, wcnn ich meinem Lehrer im Rechnen,' Schreiben rc. durch die Finger sehe, da er mir aute und fromme Beichtkinder erzieht ? Ei« jeder Pastor weiß, wa» gute und fromme Beichtkinder werth sind." man au» dem v. Fabrice dauernden Urlaub auaetreten und zunächst nach Norderney sich be- aebem. In de, scandalöfen Lausigker Mi- litairasfaire nimmt da» osficielle RegierunaS- organ, da» „Dresdner Journal", wieder die muthige Haltung de« Todtschwcigen» an. Dieic Taktik fängt nachgerade an beunruhigend zu wirken. Denn da« Publicum bleibt in Üngewis- heit, ob diese Scandalgeschichte überhaupt nieder geschlagen werden soll, oder ob man nur den ersten Sturm vorüberlaffcn will, um dann eine beruhigende, respective beschönigende amtlich« Be richtigung zu bringen und zum Schluffe wohl gax noch Klagen und Verfolgungen gegen Zeitungen anstrenaen zu können. Alles schon dagewescr In welcher Weise daS amtliche Organ eine Affatrc mit einem Recruten in Pegau berichtigte, resp. zu berichtigen vorgab, habe ich früher schon nachac- wiesen. Eben so gleichgültig, wie in der Lausigker Affaire, schweigt da« Regierungsblatt zn den In sulten de« kathol. Hofprediger» in Dresden. Kaum können wir glauben, daß das Blatt einen Wink von oben erhalten hat, den jesuitischen Mtramontanen volle Freiheit zu lasten; vielmehr muß nur angenommen werden, daß man auS zu weit getriebener Rüchicht die „katholischen In teressen" nicht berühren mag. Ans die Aufforde rung de« „Dresdner Anzeiger»", eine logische Definition einer „hirtenamtlichen" Publikation deS Nnfehlbarkeitsdogma aufzustellen, schweigt jetzt der doch sonst so rauflustige königl. sächs. Hofprediger. Bekanntlich hatte derselbe mit echt jesuitischer Schlauheit erklärt, daß genannte» Dogma zwar nicht amtlich in Sachsen verkündigt worden sei, weil der König sein Placet nicht ge- eben, doch „hirtenamtltch" von den Kanzeln ver- esen worden wäre. Da» „Dresdner Journal" bekümmert sich um diese Lappalien, die al» die purste Gesetzverhöhnung zu betrachten sind, nicht im Geringsten. Wir fragen hiernach: wa» soll dem Lande ein Regierungsblatt, da« Ae tiesein- schneidendsten Vorfälle verschweigt und zu der wichtigsten aller Fragen, der Stellung zum Ir- suitiSmuS und seinen Verbündeten, kerne Stellung nimmt? X Leipzig» 26. Juli. Der australische Prachtbaum im Trianongarten dcS Schützen- Hause-, auf den da- vorige Tageblatt «il Recht aufmerksam macht, heißt nach Gärtner bletrosiäeros. Die natürliche Pflanzenfamilie, zu der er gehört, find die Myrtaceen. Diese ordnen sich der Claffe der LlMillorae unter. Die Unterordnung 2 der Myrtaceen bilden die Septospermeen. Von diesen ist Lletrosickoro« eine Gattung. Von der bletrosickei-os vera, einem Waldbaum auf den Molukken, kommt Vorzugs- weise da» bekannte wunderbar harte Eisenholz, welche« unvergänglich in Wasser, wie in der Erde von den Chinesen sogar al« Material zu SchissS- «nkern verwendet und bearbeitet wird. Diese« harte und schwere Holz bildet den Kern ve« Baumstammes, um den sich äußerlich eine weichere Holzschicht, die so leicht sich schneiden läßt wie Speck, fügt. — Dem „Voigtl. Anzeiger" schreibt man au- Schöneck, 23. Juli: AuS dem Falkensteiner Anrcjgcr ist die Nachricht von einem jüngst in hiesiger Nähe verübten Raubansall ans eine» Falkensteiner Fleischer auch in den Voigtländischen Anzeiger übergegangen. Nun haben »war aller dings in der Nähe de- hiesigen SchießhauseS auf der in Folge de» eben stattfindenden Schönecker Vogelschießen« belebten Falkenstetner Straße Thätlichkeiten zwischen Kalkensteiner« »nd Scho neckern stattgefundeu, über deren Ursache die ob- schwebende Untersuchung erst Licht verbreite» soll. So viel steht indeß schon jetzt unzweifelhaft fest, daß von einem Ranbanfall dabei nun und nimmer-
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