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Dresdner Nachrichten : 26.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-26
- Monat1880-05
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.05.1880
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Wj. .. . ttkolttmo, ngen mid Kellerei re., »arten. Ist i gering« !N . .van . «vmt :chtstr7>2d. DsKr suts. lösten mein es Grün», iostenprrlse rv Grnnd- n Dresden > Im Orte. ! ich geläli. er c" in die liegen. «Sttrr! de» väterl. !i»e in k>« fft Jahre» rei bei lehr da mein verk. sein n Besitzer, lerei^ n«> ist big. verkauien. I». im» bzugeben. f. fiästSlage der oberen 0. massive« nv Hlnter- ,er Kellerei >g. großem rten, a ul- is, er ist un- Bcdingun- > verkamen, trüber rr- :»r Carl berg. Mitte b« zelegen. ist egen ein kl. !t Tanzsaal ie zu ver- eBilia nach sch gegeben bittet man l Herrn C. rengeschäst, liegen. ons° estauratioo l Scheffel Gebäude, Zustande, .1 ».Bautzen ungsbalber en n.leben« ,ig Anzadl. iähere ist zu ithümer in den Nüt -W« bffl. Areal. « Mk. balv -ereö durch terstraße 7. inrant r»»stt«r ge komiortabel irant anv te am Orte. Rieberschle- oo Einw.. rtig bet sebr l.oooThir. e halber mit 8000 Thir. t irerben. l Anfragen tzxprd. von ««rtttu, I. s«. mit großem Kegel bahn, rlebikchthal, we^.g An sen. lieber« oder spkiter - «irften. > Dresdner ine Mühle ill. Off. an b. P. rv ,r. > in ekner 'Markt, ist mdslück «nit »arten, in KO Jahren ,ratton statt wen Mieih- u verkausen «in kleine >b. Landgut n. Adressen erno «MS« . ««»»erUIa» »u» « u> viliin, Lei»«». w>»». »»MM. AranNuN, vk.. Mll»> ^ a.—«ui»«»G». i»^kinNurt »«. — vurrau, d. .,J»vo»»«»- »»»<".->»>»», u>au«» ck V«. t« Pari». Tageblatt für Aokitik, Unterhaltung, Geschästsverkeßr. Lörsenbericht, Fremüenlifie. L5. ^»krx»vx. Sn,er,r» «rr»», «au»««»»» » bi» «»»». N Ulir »nar«,m«e». S-nnia,I l>I»Mii»a,»1rM,r. I» «-»iladi nur an lwock,»><>,«»: a». Nloliergali, Nr.S»,» N,chm. LIlhr. — D«r Raum einer ei„,ralii,en Priiittii,k,IieN»PIae iiiu^grn»« di« ö-ile so Mr. lin« »ara» ""L'i-d'" »in« »»ranile tllr tatn^chN- rfcheine, »e« gnl »'»« ,t,»s »««. «ulwlrii», Nnnsncen-LuttUia« »an un» unbrlannir» Finne« und Perlene« inleriren wir nur »e,en Pra»um«ran»».A«»I««« durch vr,el««rlen »der V»lirin»ad>»«,. »cht Süden lolie« I» Pfae. Y«. lerai« für di« «onl»,» - Rümmer »»«r »achrinem^eliiage dt« Pech« jM- hi»vUt.V«I«»P«in,n«. Oesterreich. Oesterreich schlug brr Pforte vor. sie solle Gkutart, vrbutü einer Abschneibung der Verbindung der von Skuiait biö Lust versammeltenAibanelen, blockiren.— DrrRech- nungSavichluß der Staatodahn weist einen Ucbcrichuß von I.54x.lll0 Francs »ach. wonach die vcrthellung einer Dividende von !iO Francs möglich Ist. Frankreich. Zum Präsident des Senats wurde Sah mit 14? von 270 Sliinmcn, die unbclchricbcn oder lingtltig waren. gewählt. - In Folge palra «r. 147. Witterung vom 2.V Mai! «awmcier nach Oskar vliold. wallsir II» (Add». 7 U.> 7«S - ! Mil! , sctt gelicni 4 Müiimtt. gcjilrac», Lhennomrirogr. n. Rcaumm ^ i?^W.. niedre I - - .. einer Interpellation Engelhartt'ö nahm er Munlclpalratv von Parlö folgende Tagesordnung an: Der Muniilpalrath tadelt den Pvlizelpräiectcn. ivcil derselbe am 2K. L'tai seinen Beamten Befehle ertveilt hat, deren 4iuSiüvrnng. indem sie die vcrabscheuungöwüroigsten Borgange unter dem Kaiserreiche erneuerte und gleichzeitig eine schwere Beeinträch tigung der Freiheit der Bürger init sich brachte. Frankreich. Sieben der am Sonntag verhaftete» Aus länder werbe» auogeu iesen. Die Regierung ist mit der Unter suchung über die Betheillgung gewisser Ausländer an der sozia listischen Agitation beschäftigt. VS verlautet, 8 Au-lSndrr wür den auögewieieii, weil sic den in den radikalen Blätter» erschienenen Protest gegen die Masmahiue» am Sonntag mit unterzeichnet und ferner auswärtige Sozialisten seien, welche besonders thätlg agitlrt hätten. In ter Sipuug beo MunlcivalratdrS erklärte der Bolizelpräsekt bezüglich der Inicrvcllation Viigelvardt'ö. Haff der Muiilcipalrat» nicht beiugt lei. die Frage zu prüfen- Blanc. Odmenceau und Baictot sind vcn den Dcputirten deS Seinr- departcinents bcauikragt worden, den tOiinistcr deS Innern um Erklärungen zu ersuche». — Der Streik in Roubaix ist beendet. , reinp. « " höchste W. Aolkenlor. Aussichten für den 2«. Mai: Ziemlich heiter, trocken, warm. I M stltv0ch, 2H. MÄ. «oltttsche«. Eigenthümliche Wandlungen zeitigt der Kulturkampf in Preußen. D« Papst hatte vor mehreren Monaten den, abgcsetzten Kölner Erzbischof Melcher« ein Breve zugesandt, worin er die Bischöfe ermächtigte, der Regierung die Anstellung von Geistlichen vorher zur Anzeige zu bringen. Darin lag ein weites Entgegenkommen, denn bisher hatte Rom Nichts so sehr verabscheut, als die Anzeigepflicht. Jndifsen, e« blieb bei dieser theoretischen Erlaubniß des Papstes. Angqeigt hat bisher ein preußischer Bischof die Anstellung eines Priesters noch nicht. Inzwischen legte die preußische Regierung das Ersetz über die kirchenpolit'sche Diktatur vor. Die Ansichten über de« Werth desselben für die römische Kirche sind getheilt. Das Leibblatt d«« päpstlichen Stuhles, die Aurora in Rom, hatte sich im wegmersendsten Tone über dieses angebliche Waffenstillstandsgesetz geäußert. E« ist daher nicht unmöglich, daß der Papst sein erst gemachte« Zugeständniß wieder zurückzieht. Aber wahrscheinlich ist e« nicht. Zunächst haben sich die Meldungen der „Köln. Ztg." aus Rom zu oft als Tarlaren-Nachrichten erwiesen, als daß man ohne Weiteres dem Telegramme dieses Blattes über die Zurückziehung des päpstlichen Breves Glauben schenken möchte. Sodann liegt es nicht in der Art der römischen Curie, solchergestalt eine Staatsgewalt wie di« de« Königreichs Preußen zu brüsquiren. Viel mehr kann der Papst augenblicklich nicht erreichen, als was ihm die Regierung Preußens zugesteht; denn es ist der halbe Weg nachCanossa. Solche Geschwindschüsse, wie die Zurückziehung eines päpstlichen Breves drei Tage «ach der Einbringung eines Gesetzentwurfes in Berlin, liebt der Vatikan yicht, Uebereilungen find ihm fremd, er entwirft seine Pläne von langer Hand her und führt sie zähe aus. Uns kommt es vor, als nehme der Papst nur eine scheinbar unzufriedene Miene zu dem Kirchendiktaturgesetze an, um seine nachträgliche Zustimmung desto kostbarer erscheinen zu kaffen. Doch müssen hierüber die nächsten Tage Aufklärung bringen. Hätte wirklich der Papst sein Zugeständniß für null und nichtig erklärt, so entspräche es nur der Würde und Selbstachtung der preußischen Regierung, wenn diese auch ihrerseits da« Kirchnwiktaturgesetz zurückzöge. Die Maigesetze blieben dann in Kraft. Auch Hamburg hat der Einverleibung Altona» in den Zollverein -«gestimmt. Di« Hamburger Republik verspricht sich davon sogar «och Borthrile, dmn di« Altonaer werden zu Tausenden mm täglich «ach St. Pauli kommen und dort ihren Bedarf an Cigarren, Kleidern, Wäsche, Stieseln u.s.w. billig «inkaufen und in dem Umfange, wie die« erlaubt ist, unversteuert nach Hause tragen ; nicht selten werden sie auch mehr mit Heimschleppen. Die Altonaer Kleinhändler werden dann der Concurrenz mit denen in St. Pauli nicht «ehr so gewachsen sein wie jetzt. E« fragt sich überhaupt, ob es sich denn wirklich lohnt, Millionen über Millionen an die Ziehung einer neuen Zolllinie zwischen Hamburg und Altona, sowie an die Anstellung von Hunderten von neuen Zollbeamten zu wenden, welche durch Verlegung der Zolllinie an die Elbmündung sich nölhig machen Jedenfalls müßte Hamburg zu diesen außerordentlichen Mehrkosten so viel beitragen, daß e« sich schließlich doch fragen wird, ob diese Opfer wirklich den Bortheilen seiner Freihafenstellung entsprechen? Ganz so ruhig, als es erst gemeldet wurde, ist doch der vorige Sonntag in Paris nicht verlaufen. Es giebt eben gewisse unver besserliche Revolutionäre, di« ihren Tumult unter allen Umständen haben müffen, wäre es auch nur ein Trauer-Krawall. Außer der Furcht, welch« die Communarden abhielt, es auf einen blutigen Zusammenstoß ankommm zu lassen, trug die Besonnmheit der Pariser Bevölkerung nicht wmig dazu bei, daß sich die Conflikte auf wenige Lrrrturen beschränkten. Die Niederwerfung der Commune von 1871, dieses größten und am besten ausgrstatteteu Aufstandes, hat doch bei der Masse des Volles tief« Spuren der Erinnerung htnterlaffen. Man hat angefangen, die Fruchtlosigkeit der Straßen tumulte zu begreifen. Wenn jetzt die Kammern Fragen berathen, die geeignet sind die VolkSkeidenschasten tief aufzuregen, wie das Ver sammlungsrecht, die Vertreibung der Jesuiten u.s.w., versammeln sich vor den Kammern nur äußerst wenig Gruppen Neugieriger. So strömte auch am Sonntag wie gewöhnlich, wenn es nicht regnet, ganz Pari« zu den Bahnhöfen. Dampfschiffen, Pferdebahnen und Omnibussen, um sich im Freien zu erholen, und selbst die Neugieri ge« fehlten der zwerghaften Demonstration der Communarden. Einem halben Dutzend derselben gelang es, sich in einem Leichenzuge in den Kirchhof einzuschmuggeln, wo sie aber rasch von der Polizei verjagt wurden. Der ganz« Putsch vor dem Kirchhofe war in fünf Minuten abgethan. Run aber rasen die Blätter der Rothen gegen die Regierung. Kein Schimpfwort ist ihnen gegen GrSoy, Gam- betta uttd die anderen Häupter der Republik zu schlecht. Felix Pyat, der soeben, obwohl er nicht wählbar ist, doch in Lyon ein zweites Mal zum Deputaten gewählt wurde, schleudert Gambrtta folgenden WuthauSbruch in'« Gesicht: „Sie baden mebr Republikaner gemordet, al« alle Monarchien. Genug! Ihre Tyrannei muß enden, wie teke Tyrannei durch den Sturz des Tyr mnen. Im Namen de« Volkes sprechen wir Ihre Absetzung wie die de- Kaiserreichs au«. Enden Sie wie die an deren Cäsaren in der Verbannung. Kehren Sie nach St. Se bastian leinem Seebade in Spanien, wohin sich Gambetta vor sichtiger Welse während des Eommuneausstande» zurückgezogen batte) zurück, um sich zu daken oder vielmrdr. um sich an dem Orlbaum deS Juda» auszuhängen .... denn besudelt mit dem Grünspan ver Morgan-Anleipe sbe« der Gambeita während drö Kriege« viel verviem haben soll», mit dem Blute und den Thrä- nen von Bellevue, würbe alle« Wasser de« Meeres von Gt. Se- ' um Sie von einem verbrechen Herrn Clemenceau auf das Heftigste an, und sogar der sozialdemo kratische „Mot d'Ordre" wird von diesen Blättern als ein Schmutz blatt bezeichnet. Es ist noch ein wahres Glück für die herrschende Partei, daß sich diese Radikalen, Communarden und Sozialisten untereinander aufreiben. Mit Spannung sehen die Mächte dem Erfolge der Sendung des englische» Spezialgesandten Goschen nach Konstantinopel ent gegen. Er wird in den nächsten Tagen am Bosporus eintresfen. Angeblich soll sich Goschen zunächst über die Lebensfähigkeit der Türkei sowohl in finanzieller, wie auch in politischer Beziehung zu verlässige Ueberzeugung verschaffen, da England nur unter dieser Voraussetzung von der Regierung in Stambul die volle und baldige Erfüllung der Stipulationen des Berliner Vertrages erwarten kann. Gewiß geht aber sein Auftrag viel weiter. Er wird auf der Durch führung von wirtlichen Reformen in der Türkei bestehen. Bisher entzog sich die Pforte dieser Arbeit dadurch, daß sie sich hinter die Eifersucht der Großmächte verschanzte. Goschen wird dem Sultan die Ueberzeugung beizubringen haben, daß er bei seinem Widerstreben gegen Reformen bei keiner Großmacht mehr einen Rückhalt findet. Je rascher diese Erkenntniß am goldenen Horn zum Durchbruch kommt, desto leichter wird man wirkliche Verbesserungen in der Türkei einführen können. So calculirt man wenigstens in England. Wie aber, wenn sich herausstellt, daß die Türkei in der Thal selbst beim besten Willen unfähig ist, die Lage ihrer Unterthanen, sowohl der christlichen wie der muhamedanischen, zu verbessern? Die Berufung Midhat Paschas und der Jungtürken an die Spitze der Regierung, wäre vielleicht ein letzter Versuch, um die illeform-Unfähigkeit der Türkei zu beweisen. Die Einsetzung eines neuen Sultans würde diesen Beweis unwiderleglich machen. Dann will sich Glad- stone an Europa mit der Frage wenden: Was nun? Was soll Europa mit dem „unaussprechlichen" Türken thun? Die Haupt schwierigkeiten im Oriente beginnm dann erst. bastlan VIS Biarritz nicht genügen, um Sie von eine»» Verbrechen rein -u waschen, da» mit keiner Strafe zu sühnen ist u. s. w." Die L qiaiistenbiätter „l Egalttv" und „Proletaire" find, wie " schreibt, wie gewöhnlich roth gedruckt, doch dieses Mal Neueste Telegramme ver..DreSvuer Nachrichten." Berlin. 25. Mai. Am Freitag findet die erste Berathuna der Kirchenvorlage statt. Die Freikoniervativen und ein Theii der Nationalllderalen sind zur Amendiruog geneigt, ein Theii ver Liberalen und deS Fortschritts verdalren sich ablehnend. DaS Ccntrum schweigt und ist offiziell scheinbar gespalten. Di« Kon servativen berathen am Donnerstag. In der Konierenz der Ab geordneten äußerte sich Rauchbaupt, Forst Bismarck lege Gewicht aus die unveränderte Annahme, sei aber auch mit rinn Beschrän kung aus bestimmte Zeit einverstanden. — Während die Krenz- zeitung der Meldung der Kölnischen Zeitung mißtraut, versichert die Vossische Zeitung, die Negierung bade seit mehreren Tage» Kenntnih von der Haltung des PapsteS. Der Ministrrial- Beschluß ist: die Regierung verlange die Durchberathung. Die „Germania" verurtheilt die Vorlage und sagt, wenn die Re gierung beabsichtige, da« Vertrauen der Katholiken auf sich zu lenken, so käme sie selbst nicht durch WicverbcrNellungdes alten Zustandes zum Ziele. Die „Norddeutsche" lügt bei: Wenn dem so ist, so kann sich die Regierung die Friedensbemühungen er sparen. Die „Norddeutsche" bespricht das Papstbreve vom 24. Februar und schließt: Der Papst ist gegen eine Regierung (Bei- gien), mit der er in Feindschaft lebt, entgegenkommender, als gegen die preußische, welcher er leine Freundschait versichere. Die italienischen Bischöfe hätten ein wärmeres Herz tür Ihr- Heerde und einen größeren Muth gegenüber dem Papst ais die Mehrzahl der preußischen. Bremen, 25. Mai. Der Gewerbekonvcnt, besten Mit glieder vrriassungöinäßlg von sämmtlichen selbstständigen Gewerb- treibenden der Städte Bremen, Begeiack und Bremerhaven alö Vertreter der Interessen von Handwerk und Fabrik im bremischen Staate gewählt sind, hat sein volles Einverstänbniß mit den auf den Zoilanschlutz Bremens gerichteten Bestrebungen und Kundgebungen der Gewerbrkammer zu Bremen durch ein nahezu an Einstimmigkeit grenzendes Votum erklärt. Berliner Börse vom 25. Mat. Die heutige Tendenz war wieder sehr »est, theliwris nach oben strebend. Crebtt^gewannen biS zu 3 Mk. Der Geschäftsverkehr war sehr lebhaft. Zum Schluß trat naturgemäß eine kleine Abschwächnng ein, die viel leicht noch durch vague Gerüchte über ein Fallissement verichärit wurde. Der Schluß zog trotzdem die Course nicht unter daS gestrige Niveau herab. Durch die Festigkeit, welche die Börse in letzter Zeit zeigte, scheint auch da» Publikum wieder Vertrauen gefaßt zu haben und »ühit sich mebr verangezogcn. was um so mebr in« Gewicht füllt. alS brr Ultimo vor der Thür sicht. ES sind ansehnliche Engagements ein gegangen. NrbrigcnS wirb sich der Ultimo voraussichtlich ziemlich glatt gestalten. In Folge der neuen russischen ibO-Mtl- lionen-Anleihc hoben sich russische Noten und Orient etwa». An lagen und Banken sest. Oesterr. Babnprioritäten hoben sich im Allgemeinen etwciS. von sächs. Industrien gingen Stickmaschl- nev um 1 Proc., Sächs. Webstubl um '/r Proc. höher, Sächs. Nähtavrn verloren eine Kleinigkeit. v»c»le« >«H Söchftsche». -IhreMalestäten derKönig und dieKönigin werden tute Nachmittag 6 Ubr vom Jagdschloß Rehcielde In der kgl. Ma zu Strehlen eintreffen, um am Donnerstag dem Frohnleich- namSfrste mit der Familie de« Prinzen Georg, k. H.. an der vrozesilon in ver raihollschen Hoitirche theilzunehmen. Am Freitag wird der König die Vorträge der Herren Staatsminister m kgl. Schlosse entgegennkhmen. am Sonnabend dir Pierdeaus- stellung besichtigen. DaS Wetter war bis gestern aus Schloß Reheiclb io raub und ungünstig, daß die allerhöchsten HcrrsMasten von dem bisherigen Auicnthalt daselbst wenig erbaut waren. — An Stelle veö geh. Finanzrath» Zenker ist der geh. Finanz- rath Golz zum Vertreter veS Königreichs Sachsen im Bundes« rache ernannt worden. — Bei der gestern vormittag In der katholischen Hsskirckie für den verewigten Hofkapellmeister Krebs abgehältenen Ge- dächtnißfeier ward daS Mozart'ichc Regutcm auigelührt und von Herrn Eoncertmelster Rappoldi blrlgirt. Ole trauernde Familie batte ln der ersten Reihe beö Schiffes Platz genommen. - Se. Sxc. Herr KriegSminlster von Fabrice hat abermals s und zum zweiten Maie ln rem herrlichen Bcsitzchum des Baron von Müller in der Nähe der sogenannten Mordgrundbrücke in! Loichwitz sür die Sommermonate Wohnung genommen. DaS j umsangrelche Grundstück hat eine ärztlich bestätigte vortrefflich j gesunde Laar, bietet neben schönen Gartenanlagen eine weite! Rundsicht über das Elbihal und vereinigt Alles für einen äuge- «chiiien Sommcrautenthalt, ohne rer Stadt zu weit entrückt zu sein. — Seitens dcö evangcliich-lulhecischcn Landeö-Conii- storiuinö wird uns eröffnet, daß der Feuerwehrmann RtLarb Franke, welcher s. Z. am Grabe seines verunglückten Kameraden Frenze! ohne clngeholte Eriaudnis, gesprochen hatte, von der Superintcndur durchaus nicht zur Zahlung vo» 150 Mark oder einer sonstigen Strafe verurtheilt worden ist, vielmehr nur von der Kircheninspeclion eine Zurechtweisung ertahren hat. — Die Miktheiliing In der gestrigen'Rümmer, daß ein Rekurs beim Geiammtminisieriui» in der traurigen Tvlkewitzer KirchholSa „gelegen heit nickst kingereickst sei, bestätigt sich nickst. Bereits am i7. Mai ist der Kirchentnipektton ange zeigt worden, daß man sich dem Bescheide deö LanvcötonslstorlumS nicht unterwirit und den AuS prucki teö GeiammtmiiiifftriumS erwarten wird. Der elngercichte Rekurs enthält Gc'ictstSpunkte, die bisher nicht berührt wurden und sich der Oeffentlichkeit ent ziehen; ob auf immer, bängt vom Verla, ie der Angelegenheit ab. — Ter letzt mehriach genannte Frist, v. Overbeck, der wirkliche Beherrscher der Norddistrikte von Borneo, ist in der »einen Welt Dresdens wohlbekannt, da er vor mehreren Jabren hier aus der Wienerstrabe Hauö hielt. Er ist mit der Tochter eines amerikanischen EieneraiS vermählt, de» Eommovore Dahl- green, Erstnker einer desouberS conslruirten Kanone. — 'Rach dem zweiten Nachtrag zum Hauptkatalog der inter nationalen Fischerei-Ausstellung zu Berlin hat die kgl. Generaldirektion der Sammlungen sür Kunst und Wissenschaft folgende Kunttgegenftände auS dem grünen Gewölbe zu Dresden ausgestellt: Hölzerner, mit Edelsteinen besetzter Movr, welcher in einer Muschel iestgewachsene Perlen trägt; Schweizer mit einer Hellebarde in der Hand und einen Hund neben sich sLelb und Beinkleider des Schweizers, sowie Kops und Rücken des Hundes sind von Perlen»; eine mit Edelsteinen besetzte Moh- rendüste iLelb und Koptdunv stud von Perlen»; Schildkröte, deren Schild auS einer Perle besteht; goldene Katze, deren Leib von einer Perle, an einem goldenen Kettchen bängenb; sitzende Figur eines Winzers «der Leib desselben und eine hinter ihm be findliche Katze sind von Perlen): Krug von vergoldetem Silber, mit Perle» und Smaragden besetzt; eine Chokoladenichale mit dem ruhenden Herkules; eine JaöpiSscbale mit dem Herkules im Kamvie mit dem Nemeiichen Löwen, und eine vierschnurige Kette, auS 177 sächsischen Perlen bestehend. Um den von Sr. Mal- dein König von Sackffen bewilligten Ehrenpreis sink» zwei wei tere Bewerbungen eingegangen: von G. Barnarb, Surgeon- Malor zu Edinburgh, und von der „Native Guano Company" zu London. Wir haben in Dresden bisher ein gutes Pierdebabn- aelelS noch nicht kennen lernen. Erst jetzt, wo die englische GeirUschast vom Feldschlößchrn zum Postplae cie neue Linie baut, trifft man ein GcleiS, welches den Wa.ienvrrkrhr aus trn Straßen bezüglich der Holperigkeit nicht stören wird. Die Schienen, überdies von Stahl, sind an der Oberfläche viel breiter und die Pflastersteine schließen sich so eng an, daß Höcker oder Löcher nicht Vorkommen rönnen. In drei Klassen bauen die Engländer, deren dritte noch weit besser ist. alS die seitherige Manier. Bei vcr zweiten Klasse liegen die Langschwellen aus einer Betonschicht, vte ebenso breit wie die Lagerhölzer ist. Bei ver ersten Klasse wird das Schienende» »/« Meter tlei ausge« schauielt, eine feste, kompakte Betonschicht in ter vollen GeleiS- breite hergestellt, aus dieser ein KieSlagrr von Rr Elle errichtet und aui vieles mit ganz accurat gearbeiteten Granltwürseln so sauber gepflastert, daß man aus ver Straße daö GeieiS aar nicht mebr bemerkt. Nach de» vielen UnzuträgliLkeiten und Schäden, welche vag Privattuhrwerk bet unö bisher zu erdulden hatte, wenn eö daS GeieiS überfuhr, ist cS -eine Wohltdat. daß nun solid und splendid aevcmt wird. Denn Gelb stecken die Engländer gehörig in ten Neubau. Zunächst gebt die zweigleisige Bahn mit einer zweiten Kurve den Garten deS ehemaligen kgl. Wasch hauses gegenüber dem Zwinger und btermit die Hauptstation, von der einst durch die Wetkinerffraße und die Ostraallee nach grieb- richiiadt Zweigbahnen gebaut werden können. Wichtiger als vicse, ei» D>esdner OrtSbedürsnlß ersten Ranges, ist ver alSbal- dige Weiterbau nach Neustadt über die AugustuSbrücke. Diese Hauptverkehrsader Dresdens verlangt bringend einen endlichen Bahnbau. und man hört mit Bcirledigung, baß die englische Ge sellschaft in alle vom Stabtratb (der. wie vir Stadtverordneten, i ü r daS Projekt sein soll) gestellten Bedingungen einaewilligt und bereits die gelammte hohe Kaution dafür hinterlegt hat. Mr.Parrtsh baut, sobald die Poltzeidirektion die VerkehrSortnong ausgestellt, diese wichtige Strecke — Postplatz. Sophtenstraße, Hauptwache, Theaterplatz, die katholische Kirche weit recht» lassend, in großer Kurve aui die AugustuSbrücke gelangend, — biS zum Blockhaus zweigleisig, von dort geht da» GeieiS zum Albcrtplatz rechts über die Hauptstraße, vom Albertplatz zurück links. Aui lenem Platze endet tür diese» Jahr der Bau. ver dann möglicherweise von hier noch der Königvbrücker Chaussee und ankererieitS nach dem Waleschlößchen a!S Drahtseilbahn weltergeiübrt werden kann. Die Strecke Postplatz-Augustuobrückr- Neuuadt wird durchaus erste Klasse gebaut. Die Brücke wird durch die Betontrung, Beschienung unb musterhcfftkAnvstaNerung eher stärker, tragiähtger. al» sie letzt Ist; der Geiammfiahrverkrhr bewegt sich bann aui dem rechten BahngleiS hinüber nach Neu stadt. au« dem linken herüber. Stevenbieiben bari ohnehin kein Wagen, keine Droschke aui der Brücke, also geben die letzt sehr leichten, geräuschlosen Waggons der Babn im «eiben kurzen Trab mit allen anderen Geichirren über die Brücke. Die Kurve von weniger a!S mit gewöhnlichen Wagen die Rede sein kann. Ver kehrsknotenpunkte, wie am Schießplatz, gleist ev in allen großen Städten, und Dresden hat wohl nun auch den Anspruch, eine Großstadt zu heißen. Zudem hat die kgl. Polizeiclrektlon den Fahr- und Fußverkchr dort so vorzüglich bereits geregelt, daß der Bahnverkchr jene Ordnung, sich ihr anschmlrgenb, nicht stört, sondern verstärkt. Wenn die letzt den Behörden unterliegende Sache rech» bald erledigt wirb, kann iin September der Bau Postpiatz-Albertibeater fertig in Bewirb lein, unc zum vortbeil tausender Gewerbtteidender und der Miiltärbevölkeruna der Aldertstadt wäre das eine 'Wohltdat, gleichviel ob unö englische« oder ccutichcö Geld zu ihr verbisst. Wer den Verkehr an der Fcrbinandbrücke In Wien. dem Brandenburger Tbor in Berlin, am Boulevard Scbastopoi bet der Rivoli-Kreuzuna in Paris kennt, wo allttündlich bis zu 8000 Fußgänger, Rio Wagen und lLO PferdebahnwaggonS sich treffen, der kann nicht behaupten, daß der Dresdner Schloßvlatz ungeeignet oder gefährlich wäre, endlich eine gründliche Fährverbindung der Neu-, Anton» und Albertstadt mit der Altstadt tn sich ouizunehmen. An da«
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