Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188709106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-10
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.09.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
unierm LlNch itksnaeiantt/ Jette «o M Reklamen auf der Privat- Igle .steilePia- Eine ParanNe für das »tniilnaaiiic Erichemkli, der Jincznte wird inän aeaebr». A»8- n-arnae Jiilerlion» Ainiraae ae-en Pn»ui>»era«do,atiluua durch Brief- pmileii ad. Poutimalrlmia, Jiilerale net»»-» lammiliklic renonniisrie A>!< nt>me» Srvet-ilione» -u>. Nur -ol-e enmel. Mamncrmie keir bm.ntässc». g.lNitvir» . ...iiwrkw-Ltü 1, Allst.. 5«? -Ne,>I>.-Dresden ^->-»»n>a!W «vlss nnä oritaiv in kl Dl,«,,, ^kinvkv-rndrill n. Xn8n1»t1vn^»-»«u«I,ktt, ULi-lv». «» »»» evtAüd, 8lrLN8« k u. vortian«, park, ». 1. IN. t-Vrnsiirachat. 1382. »mrmrvSrfkn-Tcltar«m«r. Okidr.-Noopr. ttd.ü«. «„»r.-De». n«^«. «ui.ui l«, ee». .c>„. ««.«». LNdr.-Noveinder «6,«V. stink: f-ft. Wetter: «edttkt. er»«., N-q«.,.». «Gelrr »em,rk„. Welte» flau, l°c° l«L-I!,2, Sep,b>..L»i. IdLch». Llidr.-Norbr. Ik,.!,««. N°o.Icc»r. s >5«.ü«, Aprii-Mni Uil.iw. Mooae, N-n. loe« l«6 l«9. Levibr.-Lkidr. ! >M.,>«. Lkibr.-No«. »».du, R-vdrsl recbr. l,S.,S'. «prU-M-i 121,ü». SIndl!! iiuvcrand.. Tepi.-LIldr.«.»,««. ÄPrU.MlU 17.IW. Spirttn« ftM l Ttt-tt».«7,-8l, Pettotcum ^ loco l«.«0. Z U. R». W »vrL«!»« vorm. Liok-Riomsoknsiäsr A kkotoArapkitzvk-arlist. Atelier L»rv«il«i», kr»xvr«tr»88v 38, pl. !^Äl1166lW0!!-Ü66!!6I^ v«o i2<-c. eone. 4>«r>!c. Zolltt-a, ^ s »Uno Moinpol, »voliuld «osoniUvst dllligor. (juoIiUtt Vl 6rÜÄ>« I50/20S cm Stk. 12.— .. „ V „ IbViAd „ „ N.bv » ^ , IV ., Ibv/205 . . AI.- 8-_§ ASS ,. vl „ I50/2VL „ ,. 22.5« ßHZ L ft 1b» SM 2».- ß-"s ^ 8 .1 ISO/21)k» . . N).- k? Ak Hü 8rd»«on 175/225 ü. 2VV/25» im Vvrliültni»«. ^ Vt . FIstLlvP, Ni «»e>«„, ^Itnrmikt. I'srä. LsrlLcd. ÜLulik. ^ >V6inkn.n61nn8 mit ?rodi6i »tubsn üßorilrgtn. 4. fepnspßeetislellk 32!. 4? ^uskütirlioiiv kroislisten vsrsimcio Irci. 6e,r5,I,r lür reino A I^Lturrvsino. kealler, KI86N-, liurx- Iliit> Kpeciiü'iliit: ^11s Zortsri sissrns Osten, LLU-^rtiksl !iii«l ^iM3o1iakt8-Ls6§sn8iLnäo. Nr 2L3 32 Jahr« J-chrcs-Aufl. 43,000 Expl., §'««ke'""S!'e7?i!r^^cÜ'"^u^ ^ouarial-Luwach« L.4VO . l »eittoeise Teptbr.: Vcriinderlichcr Wind i-on mittlerer cralnr wärmer. Bemerkung: Ocrlliqc und Sirbelbildnng. «eranIwortNcber Redakteur »ilr Politische- vr. Smtl Bterev In DreSden- Scit dcm Zusammenscisscn der deutschen Volkslrüste in einen Nationalstaat zeigt sich auch bei uns der Anfang jenes gesunden Egoismus, der allen anderen früher als wir zur Einheit gelangten Lollcrn eigen ist, und der ihnen als selbstverständlich gilt. In den Zeiten seiner Zersplitterung fand der Deutsche daheim keine Befriedigung seiner natürlichen staatlichen Bedürfnisse; er schweifte mit seinen Gedanken in die Ferne und begeisterte sich für die In teressen frcnider Nationen. Gleichwie der Deutsche in, Privat leben die Ausländcrei soweit trieb, das; er sremdcS Wese», Sitten und Erzeugnisse tür etwas Besseres und Höheres hielt, vor dein er sich in Deinuth zu beugen habe, so begleitete er in der Politik die Bestrebungen anderer Völker mit seiner wärmsten Tbeilnahme, unbekümmert darum, daß sich diese Bestrebungen häufig genug gegen deutsche Interessen richteten. Was ist in Deutschland mit der Polenschwärmerei gesündigt worden! Heutzutage wissen wir Alle ganz genau, das; die Hoffnungen der Polen sich nur durch Unterdrückung der Deutschen und mittelst des Verlustes von vier pieukilchcn Provinzen verwirklichen lassen. Wie stimpathisirte man in Deutschland 1848 und 49 mit dem .Jcechcitskampsc" der Magha- icn gegen die Schlvarzgclbcn! Icht giebt sich das halbasiatischc Magyarentlmm schon gar keine Mühe mehr, sein auf Vernichtung des Deutschtbums gerichtetes Streben zu verbergen. Dieses Stnn- pathisirci: mit fremden Nationen war ein krankhafter Auswuchs des itosmovolitismus, der höheren weltbürgcrlicken Auffassung, welche sich müht, Jedermann gerecht zu werden. Nur Schade, daß diese an sich rühmenswertste GeistcSrichtung regelmäßig versäumte, auch dem eigenen Volke zuko,innen zu lassen, was ihm gebührte! Mit diesem schwächlich-rührseligen, diesem entarteten Weltbiirgcrthum bat allerdings die Gründung des deutschen Reiches aufgeräumt. Unser Volk hält, sobald in der Politik eine neue Erscheinung sich zeigt, nicht mehr für seine nächste Pflicht, derselben seine wärmste Theilnalnne zuzuwendcn, sondern fragt sich: wie wirkt dieselbe auf die Stellung Deutschlands? Die Realpolitik, welche bei aller Achtung der Rechte Anderer die Berücksichtigung der eigenen Inter essen Deutschlands als oberste Richtschnur fordert, nvthigt uns oft, Theorien und Wünsche zurückirctcn zu lassen. Wir holen damit nur nach, was andere Nationen längst schon thatcn und wodurch sic vorwärts gekommen sind. Zu diesen allgemeinen Betrachtungen führt die gestern bereit? erwähnte Auslassung des Bismarck'schen Leibblattcs gegen das oileauistische Unternehmen des Kvburg'schcn Prinzen. Ginge es bloS nach den Shinpathien des monarchischen Deutschlands, io dürfte jeder Versuch, in Frankreich eine Monarchie herzustellen, unserer Theilnahme gewiss sein. Gleichwohl sehen wir, daß Fürst Bismarck, den gewiß Niemand als einen Anhänger der republika nischen Staatsform ausgcben wird, Alles thut, um die Franzosen nicht der Wvhlthat einer Monarchie tbcilhaftig werden zu lassen. Ein französisches Königthum ist bündnißfähiger als eine Republik; die Bismarck'sche Staatskunst aber, die eben darin gipfelt, der Welt den Frieden und Deutschland seinen Besitzstand zu erhalten, hat iu der republikanischen Staatsform Frankreichs das beste Mittel erkannt, andere Staaten von einem Bündniß gegen uns abzuhalten. Rußland sieht ein. daß Frankreich, eben infolge seiner die Bürger cnnwcicndcn Staatsform, nicht der ihm zugcdachtcn Aufgabe ge wachsen ist. Stände Frankreich als die furchtbare Macht da, die ihm Rußland wünscht, so wäre das französisch-russische Bündniß längst fertig. Ans dieser Betrachtung erklärt sich der sonst unvereinbare Widerspruch, daß das monarchische Deutschland die Erhaltung der srauzös. Republik als in seinem Interesse liegend fördern muß. Eine» gleichen Erklärungsgrund hat es, daß Deutschland den lln- abhängigkcitsbcstrebungeir der Bulgaren nur mit Kühle zuschaut. Hätte hier nur das Herz zu spreche», wer wünschte nicht diesem kleinen Volk von Bauern daS grüßte Ausmaß von Freiheit, Glück und Wohlstand? Anders urtheilt der nüchterne Verstand, der dcm gesunden Egoismus zu seinem Rechte verhilit. Wie Europa einst dcm Jreiheitslampsc der Griechen zujubelte, so dürften auch heutigen tags die Bulgaren Aller Sympathien gewiß sein, wenn sie sich strauben, das kaum abgeworfene Türkenjoch mit der russischen Knute zu vertauschen. Die Standhaftigkeit, mit der sich die Bulgaren ihrer neueren Bedrücker erwehren, kann nur ein Gefühl der Achtung erwecken. Aber soweit duck weder das Mitleid noch die Hochach tung für sie gehen, ihrethalben Europa iu einen Krieg zu stürzen, i» welchem sich 22 Millionen Soldaten mit den mörderischesten Waffen, die je erfunden wurden, bekämpfen würden. Einen solchen Preis ist uns daS Glück der Bulgaren nicht werth! Wohl wifjcn wir, daß ein selbstständiges Bulgarien im Verein mit Serbien und Rumänien einen nnübersteiglichcir Wall von Kleinstaaten dem Vordringen Rußlands nach dcm Mittclmccr entgegenwerfen würde. Tic Bulgaren zählen zwar nur 3 Millionen, aber ihr Hand umfaßt die stärksten natürliche» Bollwerke, die zwischen Rußland und der Türkei vorhanden sind Wohlan den», mögen sie ihre volle staat liche Unabhängigkeit sich erkämpfen! Wie lange haben andere Völler darnach ringen müssen! Der Kampf Deutschlands um seine Unabhängigkeit hat Jahrhunderte gedauert und ivrlche Opfer hat er gekostet! Seit der Befreiung Bulgariens aus türkischer Herr schaft sind noch keine 15 Jahre verstrichen; die Bulgaren können umiiöglich verlange», daß ihm» die Früchte ihrer nationalen Be strebungen mühelos in de» Schoos; falle». Der Leichtsinn, mit welchem die Bulgaren sich über das in Europa gütige Recht himvcgsepen. traft dessen sie doch erst ein staatliches Dasein genießen, mußte die »atüiiichen Svmpalhien für sie schmälern. Die Bulgaren trugen vor 2 Jahren lein Bedenken, sich gegen ihren Souverän, den Sultan, zu empören und ihn einer seiner Provinze», Ostrnineliens. zu berauben. Sie haben voriges Jahr ihren rechtmäßigen Fürsten Alexander undankbar fallen lasten, ohne ihn in emmiilhigerAufwallung züriickzuhnUcn. Sie haben soeben in rechtswidriger Weise mittelst einer unbefugten Volksvertretung sich einen neue» Fürste» gewählt, ohne sich zu vergewissern, ob ihn der Sulla» bestätigt und Eurova aimimmt. Die ganze Ge schichte Bulgariens ist nur eine Kette von Rcchtsbrücheu. Ter Berliner Vertrag gestattete den Bulgaren nur eine Miliz. Niemand hat gehört, daß die Bulgaren sich ausgelchnt hätten, als Rußland, das damals in Bulgarien uiiumschräukt gebot, dort eine orgauisirtc Armee schuf. Der Berliner Vertrag duldet keine Kriegsiahrzenge auf der Donau, er gebietet die Schleifung der bulgarischen Festun gen. Gern »ahmen aber die Bulgaren die Doiiauslottillc n», die ihnen Rußland schenkte, und die Kanonen, mit denen es die bul garischen Festungen neu armirte. Gewiß hat Rußland alle diese Rechtsbrüchc selbst vorgeiiommen. und wenn cs sich jetzt aus den Berliner Vertrag beruft, io kleidet dies das Zarenreich hierzu recht übel. Aber Bulgarien ist durch die Duldung, mit welcher Europa den Verletzungen eines feierlichen Vertrags zusah, eben ver wöhnt. Wert ihm, unter dem Schutze Rußlands, Alles für voll crusging, glaubt es auch jetzt noch, sich urinirterbrvchene Reclsts- brüche erlauben zu bürten, unbesorgt, ob es damit den Frieden Eu ropas gefährdet. Habe» die Russen in Rechtsbrüchen viel auf dem Kcrliholze, jo ist das Sündenregister der Bulgare» nicht viel ge ringer Gerade in der Politik aber gilt daS Wort: wenn Zweie Dasselbe thirn, ist's doch nicht das Gleiche. Wir Deutschen ini! der uns augeborencii Schwärmerei für ausslrebende junge Völkerschaften unterliegen leicht der Versuchung, uns für die Vulgaren zu er wärmen. Zeigen wir doch, daß wir nicht mehr das politisch uu- geschultc Volk von vor 1871 sind! Deutschland begreift, daß man augenblicklich Rußland nicht zwingen kann, seine rechtswidrige, sriedensbedrohliche Politik zu ändern. Das deutsche Volk versteht die Schwierigkeiten zu würdigen, die sein Reichskanzler zu über winden hak, wenn er den Zusanimeilstvß der feindlichen Interessen Oesterreichs und Rußlands auf der Balkanhalbinscl verhindert und daß er die Kviiscauciizeii dieses Interessengegensatzes in Bezug aus Deulschsand und Frankreich vermeiden will. Unser eigenstes Interesse treibt uns dazu, es den Bulgaren selbst zu über lassen. sich ihrer Bedränger zu erwehren und ihre volle Uuabhäugig- keir zu erringen. Fürst Bismarck bat nicht Anlaß genommen, die Verletzungen des unter seinem Vorsitz abgeschlossenen Berliner Ver trags zu rügen, in denen Russen und Bulgaren wetteiferten. Er wird zu diesem Schweigen seine Gründe gehabt haben. Man wird ihm auch wohl vertraue» dürfen, wenn er jetzt z» verstehen giebt: Keine rührseligen Sympathien für dieses Bnlgarenvolk, das sich nicht scheut, ei» Glied der Denlschlnnd so scindlichen Orleans- samilie ans seinen Thron zu beruicn! Das Bulgarcnglück ist eine schöne Sache. uns liege zunächst unser Wohl und der Friede Europas ani Herzen. Renette Telegramme Ser ..Dresdner Rachr." vom st. Sept Berlin. Das Programm der Kaiserreise »ach Stettin lautet Abfahrt Montag Mittag. In Stettin großer Empfang. Dienstag große Parade aus dem Krekower Excerzicrplatz. Nachmittags Pciradediner. Mittwoch Corpsmcmöver bei Brunn. Donnerstag Diner des Propstizialverbandcs. Freitag und Sonnabend Feld manöver. Sonnabend Rückreise nach Berlin. — Ans Tvblach wird gemeldet: gegenwärtig gebraucht der Kronprinz keinerlei Medika mente. Er ist gehobener Stimmung. Das drückende Gefühl, welches ihn bei Beginn der Krankheit naturgemäß beherrschte, ist geschwunden. — Dem Vernehmen nach kehrt Fürst Bismarck morgen nach Friedrichsriche zurück. — Der Sekretär der deutschen Botschaft in London Gras Wolfs Metternich erhielt das Eoinlhnrkren; 2. Klasse des sächsischen Albrechtoordens. — Die „Norddeutsche" bestreitet der „Köln. Ztg." gegenüber, daß die deutsche Politik iu der bul garischen Frage durch das Bcduriniß emgegebeu sei, zum Danke tür dieselbe von Rußland irgend etwas zn erreiche». Dadurch würde der Eindruck bervorgeruseu. als ob Deutschland eines be sonderen ruisstcheu Entgegenkommens bedürftig sei Worin sollte das Entgegenkommen beließen ? Der Höflichkeitsbesuch in Stcttm, wenn er stcftllände, wäre an sich keine Gegenleistung, für welche sich eine Macht wie Deutschland bewogen ftihlen könnte, ihre Poli tik anders als nach Interessen der Nation einzurichtcn. Ein solcher Bestich würde auf die enropöffche Politik nicht maßgebend esti- wirkrn, wie der in Danzig, Scieniiwizee oder Kleinster. Die Stärke der deutschen Politik bestehe in ihrer Vedürsnißlostgkcit. Dieser erfreue» wir uns auch Rußland gegenüber. Es schlr unserer Politik jedes Motiv, genannter Macht Dienste zu erweisen, Ivoiiir wir Gegendienste erwarten können. Es wäre zu bedauern, würde in Rußland die Meinung erweckt, als sei unsere bulgarische Politik durch das Bestreben cingegeben. dafür irgend welche russische Ge fälligkeit zu erlangen. Es wurde das nur die Neigung Hervor rufen können, aui dieses entgegenkommende Bestreben weitere Wechsel zu ziehe». Mannheim. Wie die „Neue Bad. LandcSzeitung" meldet, wurde wegen Unterschlagung von 40,000 M der Kassircr Stadcr- i»a»n von der Centralweicheu-Maschlucnfabrik Schnabel u. Hennig in Bruchsal perbnstet. Paris. Gestern wurden im MobilisationSgebicte Brigade- innnövcr ausgeiührt. Heute beginnen die Dilnsionsuicnivvcr. General Ferrou traf gestern beim Armeekorps ein. Unterwegs ver suchte» Radikale au manchen Stationen Kundgebungen siir Bvu- langer zu veranstalten, den sich jedoch die Mehrheit des Publikums widersevte. Ai» Sonnabend erfolgt großer Marsch bcS gelammten inobilisirte» Armeekorps, worauf nian sehr gespannt ist. — Der „Jiitrausiyecmt" brhauptet, cs seien zahlreiche Erkrankungen bei den in Villesianche eiiiauartierten Truppcn uisvlge von Lebens mittel- und Wemversälschuiig vorgrkonime». Beuördlichr Unter suchung sei eingeleiter. — Schnebcle, der niemals einen Pasten als Pvlizcikvniniissar >» Laon nngetreten hat, soll der „France" zniolgc als Professor der deutschen Sprache an der dortigen nicht staat lichen Hochschule angeslellt werde». — Offiziös wird der Nachricht eines schweizer Blattes widersprochen, nach welcher Frankreich mit der Schweiz einen Vertrag geschlossen Hütte, welcher die Veietzung vo» EhablniS und Fanciguy (sapoyischer Laiideslheitt durch schweizer Truppen im Kriegsfälle regelt. Das Dementi trifft mcht die nut- gestellte Behauptung, die dahin ging, daß Frankreich der Schweiz ein bezügliches Angebot gemacht habe. Dre Berlin e rj Börse eröffiiete fest aus die Reise des Kaisers »ach Stettin. Das Geschäft war gering. Rur aut einzel nen Gebiete» zeigte sich größeres Interesse. Svcculgliue Banken waren höher. Für deutsche Bahnen bestand Interesse. Ocster- reichische Bahnen. waren >est und besser, besonders Franzosen gut gefragt. Bergwerke bei guten Umsätzcii höher, gegen Schluß aver aut Dresden, 1887. Sottnabend,1i- Septbr. Realisationen abgesch.vücht. fremde streuten, besonders Russe», fest. J»> Kossavcrkehrc waren Bahnen meist anziehend. Banken ruhig und fest. Industrien erzielten bei vorwiegend bessere» Corm«r gute Umsätze. Terilschc Fonds waren ruhig und fest, österreichische Prio ritäten gut behauptet. Pnvaldiskont 2 Prozent. ffranlfort a. Li.. S. Scptdr. grtdit 22S>/». Llaal«»»«» NUN,. »»«- bnii,-» W-/<- Galizier 172'/,. <ka>tt>ter 71,8«. Ivroc. Unaar. Goldrertte —. Ditixmto 1!>7,1». 8«cr Russen —. Laura —. Schweizer Nordoft Fest. Wie». S. Sevtbr. Sredit 282.8«. StaatSdad» —. Lomdar»e« —» iNordweslb. —. Marlnoieu —. Ung. Eredlt —. Un». Gold —. Still. Varl«.». Scpibr. sSchluIW Reut« 82.22. Aoieilie 108,SS. Jialiener 98.32. SlaatSbaiui 175,««. Lauidarden 17«,««, do. «riorttitte» —. Svauier «7-/,. c-avvter 379,««. Ottoulauen «99,N«. Reue Anteibe —. Türke» —. Ruhig. London, 9. Sepibr., «orm. II Uhr I« IMn. ikoalol» l«!?/,,. 1873er Russen SS>/„ Atallexer 96-.,. Lombarde» SV«. Aon«. Türkt» 1«'/,. Iproc. smidirtc blmerikaner 131. «droc. Ungar. Goldreiite 88'/,. Letter». Gold rente 9». Preuh. Ikonsol« 1V5. Egbvler 7t-/,. Neue «giivtcr 98. Garant. EghVIrr 99-.,. Otlomandanl 9>,. S»ez-Nrtten 78'/». sr-anler 87. — SUw- m«ng: Nuhig. — Wetter: Schön. >varib «Produkienl. s. Scvtcmbcr. «süiIiM Wcicen ver Sevl. 2I.M. der Januar-Ami! 22.ro. rnliia. Sviritus vcr Scvtember «2.so. ver Januar- Avril «2.50. rnkiia. Niiböl vcr Sevtbr. ss.25. »er Januar-Avril es.ss. rußig. N I» st e r d a »l, 9. Sevtbr. Produkten iSchluht. Wrizen per Noaember 183, behauptet. Roggen ver Oktober 1«2, per Mürz 1ÜK, weichend. London. 9. Septbr. Produkte»! Schlug. Wetzen ruhig, trügest, Mehl rnhlger, Gerste stetig, rnhtg, MaiS fester, Haser stetig. — Wetter: kühl. vokales u»v Sächsisches. -- Ta Se. Mas. der König gestem Vormittag den Manöver- Übungen beiwohnte, so unterblieben die üblichen Vorträge im §.-» Königl. Nesidcnzschlosse. — Ihre Mas. die Königin besuchte gestern Vormittag ff2 mehrere größere GclchäMalaie und machte einige Einkäufe und kehrte darauf nach Pillnitz zurück. 8 L — Geh. Hascath Prot. Dr. Bruno Geinitz, hier, erhielt das Ritterkreuz 1. Kl-' des herzoglich Sachsen-Ernestinischen Haus- 7-,« ordens. ff s — Ai» Mittwoch Abend 9 Uhr 25 Minuten langte Se. kgl. S.gg Hoheit Prinz Georg, vom Manöver bei Mittwcida kommend, m D » Chemnitz an nud stieg im Hotel zum „Römischen Kaiser" ab. Mit « 8, deni Riesaer Perionenzuge 12 Uhr 18 Min. Nachts traf dann auch noch Se. k. Hoheit Prinz Friedrich August von Ostrau ein und stleg » H unter dein Inkognito eines Grafen von Weesenstein im Hotel Zz« „Reichoid" ab. Beide Prinzen wohnten am Donnerstag früh in der q Z katholischen Kirche einer Messe bei und kehrten sodann mit dem Z x Berliner Couriecznge nach dem Manöverfeld zurück, wviclbst sie den 3» Detachemeirtsübnngen der O. Jnsautcriebrigade Nr. 64 in Gegenwart - " des- Tivisious-Konunandcurs Generalleutnant v. Hollcben, Exc , bei- wohnte». Prinz Georg verließ den Zug in Mittweida, während Z , Prinz Friedrich 'August bis Ostrau wciterfuhr. Ersterer begab sich Z ' mit dcm Mittagszug von Mittwcida nach Döbeln, um im dortigen Ossizierskiisstw das Mittagsmahl einzunehmen. Um 4 Uhr 31 Min. Ok troi Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg wieder iu Dresden ein. Gestem Z-L früh begaben sich Se. Majestät derKönrg und Se. Kgl.Hoheit der koinmandireude General Prinz Georg in Begleitung des Kriegs- s'A Ministers v. Fabrice, des Gcueraladjutautcir Generalleutnants v. - Enrloivitz, Excellcuz, der Gciieialmaii're Frhr. 6 Byrn und Schurig und des Chcts des GencralstabeS Obersten von d. Planitz mittelst Extrazuges nach Seftschen, uni dem Divisionsmanöver der 1. Divi sion Nr. 23 bei Göda veiruwolmc». Die Rückkehr erfolgte mit Exlrazug 12 Uhr 15 Min. Mittags ab Teinitz. — Gestern Nachmittag begab sich Ihre Kgl. Hoheit die Prin zessin Mathilde in Begleitung der.Hofdame Gräfin Vitzthum und des Hoswarschalls Frhr. v. Gutschmid zu einem Besuche Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Fürstin von Hohenzollern nach der Weinvmg am Bodensee. — Zu den bevorstehenden Landtagswahleir schreibt das ,Front. Beceinsbs." : Dre Sozialdemokraten haben schon in der Stille estrig ngstirt. Unter den 28 Wahlkreise», welche neu zn wühlen haben, befindet sich nur ein einziger sozialdemokratischer, der 1. Leipziger Laudlreis, m welchem 188l Bebet mit 1258 Stimmen gegen Heine mit 981 gewählt worden ist. Da aber von den ein geschriebenen 7234 Wähler» nur 2251 von ihrem Wahlrecht Ge brauch gemacht haben, so ist die Erwartung berechtigt, daß es möglich werde, diesmal die Sozialdemokratie zu überwinden. Daß die Sozialdemokraten nicht allzufest auf Beoel's Sieg vertrauen, geht daraus hervor, daß Bebel, den sic schmerzlich im Laudhaus- male vermissen würden, noch m zwei anderen Wahlfreist-,, ausge stellt worden ist, und zwar im 4. städtische» sPirna-Neustadt) gegen Schreck und im 10. städtischen (Mittweida-Frankenberg) gegen Starke. Im echteren habe» eS die Sozialdemokraten 1881 aus 81 Stimmen gebracht gegen 951 der Konservative» und Fortschrittler, also auch bei einer Zunahme wäre in diesem Kreise wenig zu be sorgen. Größer ist die Gefahr im 10. Wahlkreise, wo für Bebel 1881 schon 259 Stimmen abgegeben wnrdcir, während 624 auf Starke und 198 ans den konservativen Kandidaten sielen bei einer Anzahl vvn 3033 Wahlberechtigten, die größlenlheils dem Arbeiter- standc angeboren. Liebknecht nt ebenfalls m drei Wahlkreisen aus gestellt. »nd zwar 1) im 3. Bezirke der Stadt Leipzig. Dort er hielt Bebel 1881 von 2667 abgegebene» Stimmen 346. Bei eniem Zusammengehen der OidnungSparteien werden also diesmal die Ehaiicen der Sozialdemokraten noch beträchtlich geringer sein. Ferner ntlakut Liebknecht den 6. städtischen Wahlkreis (Frciberg) und den 37. ländlichen tHartcnstein-LicbtensleiiO: in beiden Kreisen wurden 1881 fast gar tcine sozialdemokratischen Stimmen abgegeben. Die Ausstellung Licbknecht's beweist somit, daß diese Wahlkreise inzwischen sozialdemokratstch unlcrwichlt wurden sind, und mahnt eindrmglich daran, daß man sich am Sette» der Ord»nngsparte>e» vor Ucbenaich»ngett und Uebemimpelniigen zu hüten hat. Vst minorem Aontnim werden gegen mehrere andere Wahlkreise gesandt, so Börner gegen den 7. städtischen (Meißen-Lommatzschs. Peters gegen den 8. städtischen (Wurcen-Oichatz-Riesas, Stolle-Meerane gegen den 22. städtischen (Elsterderg-Treueiil und 39. ländlichrn lMeerane-Crnmilftlchau), Prenß-Limvach gegen den 14. städtischen (Meerane-Waldenburgs, Schncioer Lehmann gegen den 17. städti schen (Siollbcrg) und Otto-Chenntz gegen ven 39. ländlichen (Hohcnsteiii-Waldcnvulg). Von den letzten Wahlkreise» brachte 188t keiner eine nenncnSwerthe Stinuncnzahi für die Sozialdemo kraten ans, wir glauben aber auch unsere dortige» Freunde ein- dringlichst davor warne» zu sollen, mit zu großer Sicherheit und Sicgesgewißheit in den Kamps z» gehen, wildem auch dort mit oller zu Gebote stehenden Kraft namentlich der Indolenz cntgcgen- nnd ans lebhafte Wuhtbetheiligung aller gutgesinnten Elemente hinzuwirlen. , - Der bisherige Abgeordnete Schreck hatte nach Schluß des letzten Landtages die Absicht geäußert, sich vom vcmamenta- rischen Leben znnickznziehcn Hat derselbe doch nicht weniger denn x>»iiqo»ls V
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite