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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187603171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-17
- Monat1876-03
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1876
- Autor
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Srschriut täglich früh 6'/, Uhr. Lebattt«» »ab Sepebttw» Johanniögast« 33. Verantwortlicher Redakteur Fr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion «ormINag« »«n N—ir Udr «achmttiag« von « —b Uhr. Annahme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Imerate an Wochentagm bis 3Lhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,S Uhr. Za bra/ilialr» für Zos.-Auaatimr: Otto klemm, Universitätsstr. 22. LouiS Lösche. katharmenstr. 1«, p. nur bis V,3 Uhr. Anzeiger. VtM für Politik, Localgeschichte, Handelt- md Gefchästtvnkehr. «»»»« n.s«». Ldonnnnentopret» viertelt. 4*/.VL, iml. Brinaerlohn 5 Mt, durch di« Post bezog« 6 Mk. Jede einzelne Nummer so Pf. Belegexemplar 10 M. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 36 ML mit Pofibesürderuug 4i» Mk. Inserate 4grsp BourgeoiSz. 20Pf Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reklamen »ntrr dem »edacstonosirtck die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets au d. Trpehtttor zn senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prmmamornmlv oder durch PostvorschuH. W 77. Freitag den 17. Mörz. 1876. Der Rath der Stadt Leipzig hat mir mir »itgetheilt, daß er zu, Fel«, de« Geb»,1s I tage« Gei»«, Majestät de« Rätsel Mittwoch, de« VA. d. M., «ttta«« L'/, Uh, et« F,st«adl iur Gchutzeuhaus« veranstalten »erde und hat mich anfgefordert, die Herren Prosestoren, Docenlen »no veamten der Universität hiervon noch besonder» in Keuntniß z« setzen. Indem ich dieser Aufforderung hierdurch Nachkomme, bemerke ich, daß Lafelmarken zu 3 bei Herrn B. Ä. Hansen, Markt Nr. 14 »nd bei Herrn E. Hosfmann im Schützeuhause, bei Erster«« bi» mit dem 20. d. M. «»»gegeben »erden. Leipzig, den 18. März 1878. Der Reet», der Vuioersttät l)r. Overbeck. Bekanntmachung. Alle diejenigen Militairpsüchtigen, denen die Ordre» znr diesjährigen Mnsternng »egen statt- gefundene» Wohnungswechsel», ungenauer oder unrichtiger Angabe der Wohnung utcht Hab«» ein- gehändigt werden können, »erden hiermit aufgesordert, dieselben sofort auf unserem Quartier- Amte. Rathhau» 2. Etage, abzuholen. Der Richtbesitz der Ordre entschuldigt nicht, vielmehr komme« bei« Ausbleiben in dem MusterungStermtne die in tz. 24, 7 der deutsch« Wehrordnung aagedrohten Straf« und Nach- theile io Anweniuvg. Leipzig, am 1«. März 1876. Der R»th der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lamprecht Bekanntmachung. Da» Betrete« der Rasenplätze und Nulage« außerhalb der Wege in den die innere Stadt umgebenden Promenaden, auf dem Rabensteinplatze, de« Areale de» ehemaligen KanonenteicheS, dem Floßplatze und dem Platze am Eingänge der Waldstraße wird all« unbefugten Personen bet Geldstrafe bis za Iv oder eutsprechrade, Haft hiermit verboten Leipzig, am 18. Januar 1876. Der Rath der Stadt OetpztG. vr. Koch. vr. Reichel. Bekanntmachung. Da» 7. Stück de» diesjährig« ReichS-GesetzblatteS ist bei un» eingegangen «nd wird dis za« 3. -Last. Mts. auf dem RathhauSsaale öffentlich au-hängen. Dastelbe mthält: Nr. 1124. Gesetz, betreffend da« ElatSjabr für den RrichShauShalt. vom 2S. Ktbr. 1876. Nr. 1125. Gesetz, betreffend die Kaiser Wilhelm-Stiftung für die Angehörig« der Deut schen Reichs-Postverwaltung vom 4. März 1876 Leipzig, den 15. März 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Geschästslocal-Vermiethnng. ^ Die zeither von den Herren kosonotoeü, von öikl L Llitsekor inur gehabten Geschäfts- loealttäte» in der L. Stag« nebst Z»behöc de» der Stadtgemeind« gehörig« Haases, Rasch«arkt -kr. 1, soll« vom L. J»lt d. I. an auf drei Jahre an RathSstelle Soaaadead. de« 18. dss. Mts., Doraeittags LL Uhr, an d« Meistbietenden anderweit ver«tethet »nd zwar zaerst «tt und dann aoch etaraal ohae da» jetzige Pack local im Grdgeschosse am Naschmarkt, welche» sich zur Einrichtung eine» Berkauf»gewvlbeo rrsp. von 2 dergl. eignet, auSgebotcn werden. Die Bermiethung«- »nd Beisteigerungsbedingungen können schon vor dem BersteigerungSter- »ine bei un» eingeseh« werdm. Letzterer wird pünktlich zur augegeben« Stunde eröffnet und die nach Obigem in doppelter Weise zu bewirkende Versteigerung jedeSmal geschloffen werden, sobald ein weitere» Gebot nach dreimaligem Ausrufe nicht mehr erfolgt. Leipzig, den 3. März 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. üerrtlleker 8er! rksverein äer 8tnät Lelprlg. Von Veiten des Kalks ist eins Liolackniig an aus ergangen rur Ikvilnakme an dem Vset- maklv, veledos derselbe rar keisr des Osdnrtstages dos Kaisers »w Nittag das 22. d. Nt». Iw Ledatrendanso veranstalten wird lakolkartsn gisdt ksrr »ns. I-viprig, den 16. Ntlrr 1876. Id»'. LvNIIGI»»«!» MMHeiluNgen aus den Sitzungen des Schulausschusses der Stadt retpzig. - Sitzung am 6. März 1876*) 1) Da» Gesuch eine» Oberlehrer» »m Gewäh rung einer Entschädigung für Führung der Directorialgeschäfle während wiederholter und längerer Beurlaubung de» Direktor» soll mit Befürwortung an den Rath abgegeben werden Ein« zugleich gestellten Antrag, einen principiellen Beschluß über Entschädigung für derartige Brr- Iretung zu soffen, läßt man auf sich beruhen. 2) Aus den Antrag de» Director» der Fort« b ldung»schule für Knaben, den Schüler PH. wegen wiederholter Schulverfäumniß »nd unordentlichen Lebenswandels in einer CorreclionSanstalt unter- zubringen, beschließt man zunächst, nähere Erörte- rungen über die Fsmilienverhältuiffe »nd da« frühere Leben und Treiben deS Schüler- auzu- stellen. 3) Einem Lehrer der 3. Bürgerschule für Mädchen,'der im Juni d. I. da« 60. Lebensjahr vollendet, wird auf Ansuchen de« Director« die Zahl der Pflichtstuuden von nächste« Ostern an auf 18 herabgesetzt. 4) Da« Geluch eiue« kranken Lehrer« der 3. BezukSscdule um Verlängerung de« Urlaub» vom 1. März bi« Ende September d. I. soll mit Befürwortung an den Herrn Bezirksschul« raspector abgegeben «erden Zugleich wird be schlossen, die Kosten der Stellvertretung, die be reit» seit dem Mai vorigen Jahre« von der Gchulcaffe gewährt worden find, nunmehr de« Wunsche de« Gesuchsteker« gemäß von ihm selbst tragen zu lasten. 5) Einem Zeichenlehrer, der vor Kurze« in städtischen Dienst getreten, dessen Schwerhörigkeit aber so bedeutend ist, daß der Unterricht merklich darunter leidet, soll, da nach ärztlichen Gutachten eine wesentliche Besserung seine« Gehörleibeu« nicht zu hoffen ist, die Stellung für Ende Suni d. I. gekündigt werden. 6) Für die Auswärterstellen an der 2. Bürger schule und 3. Bürgerschule für Mädchen find gegen 300 Bewerber vorhanden. Man beschließt, die Besetzung der letzteren Stelle sich für nächste Sitzung vorzubehallen. die erstere aber dem Biceseldwebrl im 107. Infanterieregiment Eduard Tittel vom 1. April d. 2. an zu übertragen. 7) Die Mlttheiluvgen über die Sitzungen de« LuSschuffe» sollen in 30 Exemplaren besonder- gedruckt weiden, wofür man den erforderlichen Aufwand verwilligt. 8) Ein HülfSlehrer an der 3. Bezirksschule hat au« Gesundheitsrücksichten um seine Ent lastung für Ende März gebeten. In Rücksicht auf die Zeit der öffentlichen Scbulprüsungen oird die Entlastung für den 8. April genehmigt. 9) Die eingegangenen Uebersichten über die Gestaltung de« Unterricht« an den BslkSschulen < mit Beginn de« »eueu Schuljahres Ostern 1876 werden an die Anstellungsdeputation gewiesen 10) In die Deputation zur Begutachtung de« Anträge« der Stadtverordneten aus Erhöhung de« Schulgeldes a« den Volksschulen werden die Herren vr. Panitz, vr. Stephani und Director Richter gewählt. Lingrgaugrn bei der Redaktion b«S Tageblattes a« 1v. MLr,. Neues Theater. Leipzig, den 15. März. Die komische Oper „Werber Irene" »der „Kaiser Konrad vor weinsberg" von Gnstav Schmidt erschien am heutigen Abende zum ersten Male ans der hiesi gen Bühne. Sonst ist bekanntlich diese» Werk keine Novität mehr, sondern gelangte bereit« vor 18 Jahren zum ersten Male auf de« Hostheater z» Weimar zur Aufführung. Franz LiSzt wid mete demselben damals alle diesem wunderbar intuitiven Künstlergeiste eigenthümliche Objekti vität »nd Sorgfalt der Einrichtung, un» hierauf erlebte die Oper zahlreiche Aufführungen in Frankfurt a. M, Mannheim, BreSlau, der Hof- bühne in Berlin und in vielen anderr« Städten. Der volkSthümliche Stoff wie der demselben ebenso treu wie populär sich anschließende Lharakter der Musik gewannen ihr überall lebhafte« Interesse und sehr freundliche Ausnahme Gustav Schmidt hat sich den der bekannten Bürger'schen Ballade entlehnten Text selbst ver saßt »nd die Handlung folgendermaßen gestaltet. Kaiser Lonrad III. zieht vor WeinSberg. »eil e« diese Stadt mit seinem Gegner Herzog Welf hält. Außerdem zieht ihn eine heimltche Liebe zur Base de- Schultheißen dorthi». Er hat deshalb schon früher einen Ritter «bgrsaudt, um ihm letztere zuzusühren, doch dieser »erliedt sich selbst i« die- selbe »ud heirathet sie. Während der Hochzeit trifft der Kaiser mit seine« Heere vor WeiuSderg ein, begiebt sich al« Herold verkleidet in die Stadt, u« die Geliebte »iederzusehen, »ub »ird bei eiuem nächtlichen Ständche» «rretirt Der Ritter, der ihn erkauut, fiuut nun darauf, ihn zu befreien, der Kaiser hält in Folge eine» Zufalls die Frau de» Schultheißen für die Krau seine« Ritter«, gesteht der Vase heimlich sein« Lieh« »nd schenkt ihr al« Unterpfand der Treue einen Ring, für den sie Alle« fordern könne, »ird übrigen« durch geschickte Benutzung komischer Zu fälle glücklich befreit. Eine von den bedrängten Bürgern in» Lager geschickte Deputation ihrer Weiber bringt den Bescheid zurück, daß nur die Weiber ihr Theuerste» retten bürsten, und die» benutzen die Krauen in der bekannten Weise, indem sie ihre Männer hinaustragen, während de» Schultheißen Vase den Kaiser vöthigt, da» ihr mit dem Ringe gegebene Versprechen zu halten. Wie schon hieraus zum Theil ersichtlich, ist die Anlage geschickt geschürzt sowie mit anregenden oder glücklichen komischen Pointen ge»ürzt; »nd da auch die Verse im Allgemeinen frei von deu oft gerügten groben Banalitäten der meisten Libretti sowie in ungeschminkt natürlicher, ganz treffender oder poetischer Sprache gehalten sind, so ist diese» Textbach zahlreichen schwerfällig lang weiligen deutschen Fabrikaten der neueren Zeit erheblich vorzuziehen. Eine nicht zu unterschätzende gewinnende Eigen schaft der Musik aber ist, daß fie sich im Ganzen ebeufall« recht ungezwungen natürlich, frisch »nd aaspruchslo» giebt. Auch au» ihr spricht häufig die schon au» de« Borsteheubeu sich ergebende Verwandtschaft de» Werke» mit Lortzing'« Muse, während sich an anderen Stellen ihr Styl dem von voieldie» oder Nicolai, auch Marschner re. nähert. Leichtgeschürzte Rhythmen »nd einfachere Liedfarmen finden sich mit Vorliebe cultivtrt, am Glücklichsten volksliedartige Sätze, zuweilen unter Benutzung wirklicher Volkslieder. Ueberhaupt ist da- melodische Element sehr freigebig, ja fast zu verschwenderisch verwendet, sodaß statt fast durch weg stetiger rhythmisirter Melodiesätze öfter« einige freie Recitative sehr dankenSwerthe Ab wechslung bieten würden. Die Jnstrumrrtirung enthält, wie bei einem so gewiegten Fachmann« zu erwarten, beachteuSwerthe eizenthümlich« »nd fesselnde Züge, »nd die glückliche komische Ader de« Autor« macht sich auch in der Musik vortheilhast geltend. Die Ouvertüre entrollt sich in anregendem Flusse frischer, gefälliger oder neckisch zierlicher Gedanken. Im 1. Acre sind u. A. hervorzuheben die melodiös charakteristische Romanze de« Ritter«, da- warm gefärbte Ständ chen de- Kaiser« (beide S ücke lebhaft opplaudnt) sowie da« komische Stadtsoldaten-Ensemdle, an dern 2. Acte da« Quartett mit fesselndem kano nischem Eingang und frisch feurigem Schlüsse so wie die «rgevüthliche Trink cene, und auS dem 3. die erwärmende Melodik in Walter'« Arie, die trostlose Rückkehr der Weiber, dis beiden Duette der Eheleute wie der Junggesellen, »nd de- Kaiser- poetische Cavatine nebst besten vor hergehendem, in Folge seiner Seltenheit doppelt »ohlthuendem Recitativ. Wesentlichen Antheil an dem vortheilhasten Eindrücke hatten ferner die glänzende Besetzung, Scenirung und Ausführung Die Mänuerrollen sind in diesem Werke im Allgemeinen viel dank barer gehalten al« die Frauenpartien, namentlich ist die de« Kaiser Eonrad mit seinem Hang zu romauttsche« Abenteuern vom Autor wit sicht licher Liebe bevorzugt. Hr. Gura verkörperte eine prächtige kernig-joviale altdeutsche Kaiserfigur i« Verein mit wahrhaft mächtigem, schönem und innige« Eindruck« seine« kraftvollen Organ«, »nd ebruso brachte Hr. Stolzenberg den vom Autor etwa« schwächlich charakerisirteu Ritter gesavglich glänzend zur Geltung. Die wehr zurücktretenden Fraueurollen waren durch die Damen Mahlknecht und Peschka ausgezeichnet vertreten, desgleichen erwarben sich die HH. Reß, Ehrke, Rebling rc und der sehr tapfer sich behauptende Chor wärmste Anerkennung für ihre zugleich mit ergötzlicher Laune gewürzten Leistungen, ebenso da« Orchester; kurz man sah e« am heutigen Abende allen Mitwirkenden an, wie sie miteinander wetteiferten, um ihrem obersten Ketdherrn, der sie so oft siegreich zu Ruhm und Lorbeeren geführt, durch vorzügliche Wiedergabe seine« eigenen GeisteSproducte« erne langeutbehrte Freude zu bereiten. Jedenfalls ist r« zu vrr- wundern »nb Beweis einer gewiß seltenen Zu rückhaltung. daß der Autor diese« hübsche »nd gefällige Werk nicht längst zur Aufführung ge bracht hat. Daß dir« jetzt endlich nachgeholt wurde, war jedenfalls umsomehr eine Ehren pflicht gegen einen Mann, dem da» hiesige Pu blicum u. >. d,e Mozart'schen wie die Wagner'schen Opern in großer tbeil« seltener Bollstäudiakeit ver dankt und ihm sicher auch bereit« die Kenntniß von „Walküre" und „Tristan" verdanken würde, wenn sich so schönen Intentionen nicht die Ver hältnisse bisher allzu hemmend in den Weg gestellt hätte». Werfen wir hierbei überhaupt so kurz vor leine« Scheiden von seiner lang jährigen Dirigeutenthätigkeit einen Blick auf die- selbe zurück, so muß auch der mit seiner Auf fassung und Behandlung nicht immer lieberem, stimmende zugestehen, daß alle Werke von ihm mit großer Sorgfalt vorbereitet wurdev »ad in Folge seiner strengen Disciplin mit muster hafter Exaktheit zur Lu-sührung g« laugten. Der Anerkennung dieser Verdienste wurde deun amb am heutigen Abende gebührender Ausdruck verliehen. Ein Lorbeerkranz zierte da» Dirigenten- pult de« mit kräftigem Applaus empfangenen Autor», welcher am Schluß der Vorstellung von dem durchweg recht animirt dem Werke folgenden und seinen Beifall kundgebenden Publicum leb haft hervorgerufen wurde — vr. Herm. Zopfs. sffk. Nofilau a./Elbe, 16. März. Die hiesige „Liederlasel", welche schon wiederholt mit Leipziger Sängern Fühlung gehabt hat »nd vielen Lesern diese» Blatte» gewiß schon bekannt ist, h'e^t am vorigen Montag «ine Abendunter haltung zum Besten der Ueberschwemmten in Dornburg »nd Schönebeck ab. Die gesang lichen Borträge, bestehend in Männerchören, Solo- quartett», gemischten Chören und Soli, wechselten ab mit Vorträgen auf dem Harmonium, ausge- sührt von Herrn H. ElauS au» Leipzig, «nd diese dürsten namentlich sehr viel zur vollsten Befriedigung de» zahlreich versammelten Publi cum» bergetragen haben. Von deu Mäuuerchören sprachen am meisten an: „Scheidelied" von V. E. Neßler, „Bergstimme" von Demfelben »ud „Ein kehr" von Zölluer. Die „Liedertafel" hat durch da» ganze Arrangement wieder einmal bekundet, daß sie vom besten Willen für Musik uub Ge sang beseelt ist »nd daß sie da» Zeug dazu hat, etwa» Gediegene» zu bieten. — E» ist jeuo» Zusammengehen mit Leipziger Saugesgeuosseu nicht ohne hebenden Einfluß auf fie geblieben. Der Zweck der Abendunterhaltuug ist übrigen» in schönster Weife erreicht worben, indem eiue Einnahme von gegen 200 erzielt war, was zusammen mit deu in einigen Sammelstellen schon vorher eiugegangeuen Beträgen die für unseren kleinen Ort bedeutend« Summe von nahezu 1000 ^ ergirbt — AuS Caub, 13. März, meldet der „Rhein. Kurier": „Wegen der in letzter Nacht gesteigerten Wassernoth in Coblenz und Umgegend wurden die von da requirirten Pioniere gestern von hier abberufen, um dort Hülfe zu leisten. Um den Abfluß der da« Borrücken der losen Erd- und Siemmassen verursach enden Master zu fördern, beabsichtigt man die Arlage von Stölln unter ker drohenden Schichte. Ob damit die Gefahr gründlich »nd rechtzeitig «ird beseitigt werde« können, muß in Frage gestellt werden, einettheil» darum, weil es Überhaupt noch nicht zweifellos erwiesen, daß die am Abfluß gehemmten Wasser vornehmlich die Ursache der stattgehabteu Katastrophe sind, anderntheilS auch, »eil die An lage solcher Stölln mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, al« vielleicht der Eintritt einer weiteren »ud noch schrecklicheren Katastrophe ge stattet. Wir sind und bleiben unserer ursprüng lichen A,ficht, daß nur durch sofortige» Ablegen der bedrohten Häuler weiteren Unglückssällen vorgebeugt werben kann. Man darf ja nicht übersehen, daß vorerst nur die jüngst errichtete Schutzmauer nebst dem daran aufgehäufteu Geröll die Häuser mit ihren Bewohnern verfchLttet und die ursprünglich gefürchtete Kel«»aste noch immer vou jetzt steileren Höhen herabzußkrze»
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