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Dresdner Nachrichten : 03.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187105032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-03
- Monat1871-05
- Jahr1871
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- Dresdner Nachrichten : 03.05.1871
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«<8ch fL» , «»». Australe xrebe« aiifltn»»««»: VIS Abends «. Sountag-r bis Mittags > 2 Uhr Martenstratzc IS; m Neustadl: V » ch d r» ck e i e t »01 I v l>. Pähler, -r. Klostcrnassc S. «Weizen in die,. Outen ein»' eijvl^icicht Pnbieuurig. A « slaftrr »«.«»IX» Eremplare. Tageblatt für Niitcrhaltnng md Geschäftsverkehr. Druck und Mftmtdum der Herausgeber: Likpsch öd Rrichardt. — Verantwortlicher Nedatteur: Julius Neichardl. FOsunemen-' «rrkltHrliai« bei one»tgcld>tch«c-i» strunz in'« Ha»* Durch dt« Lviiibl P«< »trneljührl 2S> iNß» Snijelnr Nuwuier» I -tgr Anseratenpreift» Für den Raum rÜi> gklpaliiiien Zritai I Agr. Unter , Einqr'andO' die Zri!« 2 N^. «r.ISk Sechszrhiiter Jahrgang. Dresden. :l. Mai. - Die Portepeelähnrichc: Freilierr de», MagnuS und von Schwcrdtncr des I. Reiter Regiments lind zu SceondclentnantS. isswie die Bicetcldwcbcl Fleischer ded Schütze» tFüsiliei-nffegi mentS Vir. >08, Rndolpb der Fcstungö 'Arlillcrie 'Abtbciluna Nr. 12, und Selleng und Harlnng des Ersatz -'TlataillonS dco 2. Grcnadier-Rcgimcnlö vir. io! »Kaiser pstildclm, König von Preußen» zu Secondcleutnants der ffteserve crncmnt worden. - Dem Heren Bicchanilns E. 2Z. Leuschncr i»Drc0den ist Patent ertheiit loordc» aas einen 'Apparat zur Konieinauee erittvicklnng ilir die Eonservirnng von Bier, 'ES in dicv icin k>. Patent.» — Heute »ölt der Tbiericimtzvercin um 4 Ubr im Hotel za» Stadt Wien »eine Monatsversaniiilttnig. — Den 2:i. do. V.'ito. findet die Z'scncralvcrsaininlnng der Actionärc der Kötteivitzcr 'Aetien Papierfabrik siutt, weiche lei-, »erc sich cinco deteuleudcii plussst'wungcs zu crireuen iiai, denn wir cntncdinc» vorläufig auo dem Ge,chastsbcricht, dass dicielvc bei einer Papierproduelion von '.»-lo.ixx» Pfund einen fficin gewinn von t8,>i<x> Thlr. erzielt und eine Dividende ve» u> Proccnt zu verweilen im Stande ist. — Ai» Sonntag creffncte Herr Direktor Neömüllcr nach taugcr Pause, die der Krieg dervorgeruien. wieder sein Sommer Theater im Königlichen Großen warten. Trotz dev den ganzen Nachmittag drohenden Wetters, das sich 'Abends gehörig mit stiege» Luit machte, war das Theater ganz gefüllt »nd die ersten Plätze und Loge» mit einem sein gewallten Publikum dcsctzt. Das Innere des Theaters, »a selbst die Decoralioncn :c. vade» Renovationen und vienerungcn erd.iltci. Das Personal selbst ist außer zwei oder drei srnocren Mitgliedern ganz neu zu smnmcngestellt und zwar aus ervrodtc» Kräften meist Berliner Künstler. Namentlich sind die Dame» lange, hübsche Persön lichkeiten. Die etwa 20 Mann starke Kapelle must freilich erst zu einem besseren Ensemble gelangen. Was die Borstellung selbst betrifft, so ging ihr ein Prolog voraus, welcher die Be z»ctm»gen des Krieges zur Kunst und die Einwirkungen des Friedens aus dieselbe erläuterte. Daran schlosj sich die Emil Pohl sehe Berliner Posse: „Aus eigenen Füßen", die bereits l« Deutschland und der Schweiz aus den angesehensten Bichnen ti» Leipzig auch schon» allgemeinen Beifall fand. Dasselbe Schicksal wurde ihr hier zu Tbcil; denn obgleich die Tendenz der Posse eine sehr ernste und moralische ist, so mustte kav Publikum doch oft von ganzcm Herzen lachen; denn neue, zündende Witze waren durchweg »incingcwobcn. Vortrefflich gefiel die Eomposition und der Bortrag deü bekannten und bereits volksthümltch gewordene» Ständchcnciuarrctto: „Herz licbctxn mein unter m Rebendacki, hör' aus mein kleines Lied" »>. ». w, dessen einfache Melodie so recht zum Herzen geht. Unter den dicöiährigen hervorragendsten Mitgliedern nennen »ir die Damen Wardow »Soubrette,, Böttcher, v. Sabankt» und Skobbc, und die Herren Döring, v. Sabatzkv, Milbitz und Mischer. Lmvelt haben wir wenigstens das Personal in der erste» Vorstellung kennen gelernt. Das Publikum ehrte die Darsteller durch vielen Applaus, Hervor und Dacapo Nus. Einen Wunich müsse» wir aber auch tieics Iahr abermals auS- sprcchen, und das ist der, dass egen Neouiulstr dik Zwi,chcnaele nickst über alle Gebülir, »nie am Sonntag, auSdchnte, die B»r Heilung dauert dann den tsticisten zu lange. Familien, die ivcit wohnen, können bis halb I«, llbr nicht warten In den nach sten Tagen gelangt das neue Lustspiel von Arthur Müller: ,,Jeweils der Berge" zur Aufführung. wegen den Reda.tcur der „Ei-emnitzcr Nachrichten", lw. Stark, in vom k.Staatsanwalt eine Klage u-egen Beschimpfung der Religio» anhängig gemacht worden, die er ticli durch die r'gicdcrhoiinig der Pro>. v. Holtzkndori's.lvn Worte über die 'TKdeutuug der lalholischen nnd cvangeliiche» Orwodorie in einer gegebenen Zioangslagc bat zu Sck'iitden kommen lassen nud die dadi» lauten: „Lieber vom Löwen gefressen, als dom Uiigezicier aulgenagt". Der lliiteimctmngsrlchtcl latte die Klage abaewiefcn, der Staatsanwalt sic aber neuerdings beim Bezirksgericht anhängig gemacht. In Ehcmuitz und im letzkvcrgangcncn Iaine, hinauf gerechnet bis zum März >87!, an den Blatter» l.'ck', Personen erkrankt, wovon -tt! starben, nämlich 2 geimpste und 41 unge impitt. — DaS vier bcslehciidc Eomervatoninn tür Musik in Per bindung mit einer Theaterschule, hatte am Sonntag vlbcnd einen sogenannten „llehniigsabent" beranstalket, ivcicher der reiche» Bcriannnlniig vollgiiltigc Beweise von dem ernsten Streben gab, welches Lcbicr nnd Sclctilcr l-cseelt. Am allen den iligcndliclcen Darilelicr» lag eine gcienagsslimmung dr>> matischc» Lebens; Jeder würdigte das Wanze cu»ä> sich iclbst und der besonnene .huch.iuei loüns.chte ivodl von Herzen, d,is; viesc Wlutli und Begeisierung iür die Kimu sich erhallen und nicht verloschen möge, wenn dereinst dieses Wirten sich zum Lebcnsberus gestalte!. Wir wolle» von den jungen Damen und Herren nicht die Namc» nenne», cs könnte dies der Witcl. kcit stöhne». Wen» aber, was Spiel nnd wcsang anvelaugt, ihnen daS Nrthcil genügt: da»; zur Scelc dic rechten wliedcr und zn de» wlicdcrn dic regste Seele kam. so sei ihnen dies trendig zugcslanden. Nach einem Duett aus I-lolow's „P.'arti'a" folgte» drei Lustspiele: „Unerträglich." „Doetvr sstobin" und „Sic hat ihr Herz cmdeckt", bei deren ttinüudlening dic .Herren Bürde und Hoiwealer Baiictmcistcr P o h I sich grostcr. aber auch lohncntcr Blühe unterzogen, linker den Uui.hauern bemerkte man auch den Herrn geh. Hoiraw wmil Deprient nnd etlicheBütglicdee desHoitixaters. DaS Wrschcinen dcö wrsicrcn wirkte ciectrisch aus die lungcn Künstler, namentlich in „Dvctor viobi»", >vo eine, nicht dem Homcrvakorium aiigehörige inngc, adcr sehr talentvolle Dame die Marv spielte — Künftigen Sonnabend unternimmt der Dresdner „All gemeine Turnverein" eine Turniahrt nach Königvbrüct. — Ein besonders frecher Dicbstah! ist in der Nacht zum I. Mai in einem Eriuidslück aus der Ammoiisteabc verübt wor den. Der unbctanme Dieb ist durch ein Partcrrcicnstcr. das lewer offen gestanden zu habe» scheint, in das ParterrrlogiS «togcstiegen und Kat neben einem baaren Geldbeträge von mehr 70 Thalern eine goldne Anrreuhr. mit gowner Gliederkette Mitrcbacteur: Theodor Droiiisch. Mittwoch, S Mai 1871. im Werwe von bl»Thalern, außerdem noch ein silbernes ^cucr zeug gestohlen. ,ju dem miteniwendetcn baaren Gelbe. daS in einem Sccrctär verwahrt gewesen, ist er dadurch gelangt, das: er die zum Sccrctär gehörigen Schlüssel in der betreffenden Stube geiunden lat. Ein daselbst befindlicher zweiter Scerctär hak allen Bcrsnchcn. ihn gewaltsam zu öffnen, widerstanden. — Wie dem Dr. I. aus Laon, dem -ixuiptgiiarticr ded Generaicoiiniiandoö des k sächsischen lXII.) Armkecorpö. nach träglich gcmeidel »vird, ist daselbst der Namenstag des von sei nein Hvivs hoäiverehrtni I-ührcrö, des Prinzen Georg k. H »der Lt. April, welcher zugleich der GcbuNSlag Sr. k. H. des Kronprinzen ist», in folgender Welse gefeiert worden: Irüh Fcstrcveille des NüusikchorS des Lchützcnrcgstnentv v!r. 108. gegen Miltag Ständchen des aus der Festung La Köre herüber gklandken MnsikciwrS des 2. Grenadierregimciits Nr. l«,I „Kai »er v'.Zilhclm, König von Preußen", Mittags Parade aus dem Marktplätze, welcher ein Feitdincr dev dasigen OistziercorpS folgte, und am Abend Illumination der Terrasse der Peäseciur, verbunden mit einem Feuerwerk. Ein sächsischer Rcichötagöabgcordnctcr. der in Berlin in einem Gaswosc wohnt, hörte Morgens, alö er noch im Bette lag, Jemand !» sein Borzimmcr komme» und gleich daran! wieder gehen. Er meinte, cS sei der Hausknecht, der sich ge wohntcr Welle die Kleider zum Reinigen holte, und hlicb »och ei» Weilchen liegen. Als er amstand, vermisste er nicht nur seine Börse mit einigen 4»» Thalern, sondern auch seine goldene Uhr »ehst Kette. Der Dieb ist noch nlchl ermittelt. Im Bicloria-Salvn nimmt heute dic heliebte Tänzerin Fr!. Scinia Howard vom Publikum Abschied nnd bofft bei ihrem hiesigen letzte» Gastspiel nnd der d.pzu bestens vordere» tctcn Erlra Borstellnng auf reichlichen Besuch. Am vergangene» Sonntage ist am Elbuler bei Uevigau cm männlicher Leichnam. der schon einige Monate im Wasser gelegen haben mochte, angcschwomnicn und gerichtlich auigc Hoden worden. Natürlich war bereits vollständige Fäulnis» ein getreten, eö konnte jedoch soviel constatirt werten, das» der Berichte einige :»0 Iabr alt und den gebildeten Ständen an gehörig gewesen icin muff. ES wurde bei ihm noch eine galo nirtc goldne Taschenuhr gesunden. Ein sogenannter Gutenmorgenbieter hat sich,rn einem der vergangenen Tage früh am Morgen in ein Hotel in der Altstadt eingeschllchen und einem Fremden, der dort leider bei unverschlossener Tbürc geschlalcn, eine goldene Anercubr nebst goldener kleiner Kette, im Gcsamintwcrwc von eirea 2<»o Tba lern entwendet. Borgestern Abend gegen 10 Uhr eittttand in einem Sei tciigäffchcn, unn.'cit der Augnstuvstraffc, ein Menschcn.iu'lans durch einen Streit, der sich zwischen einigen Scldatcn und Eivilvcisoncn entwickelt hatte. Eine MllitärlmtrouiUr, die zwei der Soldakc» mit sich nahm, machte jedoch demselben bald ein Ende. Ei» eigeiikbümlichcr Diebstahl wurde vor Kurzein in einem Grundstück »> der Nähe der Dslbcwnstraffc verübt. Ein friedlich-stilles Gcschwistcrpaar, schwarz wie die Raben, wurde Hisclbst entführt, nämlich ein Paar sechs Wochen alte Hunde, Mäi»utten »nd Weibchen. - Unbekanntes Land oder vielmehr fremde Erde ist dic Sehnsucht eines hiesigen Einwohners, der darnach Enldecknngo rciie» seit ciniacn Tagen macht. Es in nämlich von Abiadc platz an der Eibe ein Fas» Farde Erde abgefahren „ud inabi fstieinlich an eine falsche Adresse gcichaffi worden, während der icchimätzigc Tlcsttzcr an! der Rcikbaimslraffc Nr. 4 vcrgedenö dis setzl daran' »oartet. Wenn wirk ticscin Dresdner Eoliiindns das „Land! Land'" crieinllen-' - 'c'Lcnn »vir neulich über das Begräbnis» der zu Nieder gorbip im Arinenbanse verstvebenca, 17 Jahre alten nud noch sticht consirinirteu Eincstinc Moser derichteten. daß sie lebendig den Wunsch nach einem Seelsorger ausgesprochen, io müssen wir das dahin croilcr». das» dieser 'Wunsch sich nicht nach einem BrieSnitzer Seelsorger erstreckte »ul derselbe auch nicht dem Herrn Gemcindcvorsiantc gegenüber ausgesprochen wordcn ist. DaS Mädchen war ielb't in dem Glauben, d-cn Bestich dev Seelsorgers nicht abwarlen zu düric», Er ibr die Eonurmation übcriv.iupt porenthalten irar. Der gestern gezogene Haaptgcwinn von 80,000 Tdalcr au! tllr. 4!,,5a»>» ist nach Dresden gekommen und verweilt sich an die Herren Eollcctcmc Adolph Hessel, Alcrandcr Hessel, E G. Preu che und Roder» Läiiuck. In letztgenannte Eollcetion stnd leis ihreni'öst'stehen ailt Hinzunabme der 8l»,«Xl<> numnebr s liiimi licl'c Hauptgewiimc von >.'»<»,<>«»» bis herab zn l»x»»i Thlr. znn: Tbcil wiederholt, gefallen. Eine» Hanptreffer erhielt auch vcrl Bincentz. hier, A'-nmonstraste, dem ei» 20r»l» Tdlr. Gewinn au> !)lr. Ist,028 zustcl. r'-Zie nur l'örrn hat ln der vrrvergangenrn ffstnl't In der Palmslraffc dadurch ei» Erers: stattacstnidens das; eklige Sol- datca, die wegen ihres crcedircudcn 'Betragene von anderen Pcc sonen zur Nahe verwiesen worden waren, gegen Letztere Ge brauch von ibren Waffen gemacht !>it!c». Dem energiiclien Ein schreiten des Publiknmo soll cö jedoch gelungen sein, dic Erce- dcnicn scstzulmtten. In '»iudelSdori bei Waldheim fand dieDienstinagd eines GrnndstluckSbcsitzcro in dem an das Gut grenzenden (starten cin neugeborenes Kind männlichen Ge-chlechls. daS am Kopie stark verwundet war. Nach aiigestcltten Recherchen stellte si.n heraus, das: die Mutter dcS Kindes dic 17 iahrigc Diensimagd Tienold aus sjigra war, dic das Knädck'cn mit dem Kopse an dic sl 'incrne »ZZartensäule gehauen hatte, um cS zu ermorden. Das Kind Ich; noch, muff aber an den schweren Benetzungen stcrdc» Die dienvld ist natürlich sofort verhaltet wordcn. »Am 22. April ist der Bcrgarvcirer Andreas Wenk in dem ireihcrrl. v. Uckermann'schcn Brau»kohlenwcrfc zu Mcrka bei Bautzen durch herabstürzciide Thonmassm gctödtet looidcu. - Am 2st. ivurdcn in Herwigodors bei Löben» Wohnhaus und Scheune des Garteunahrungsbesitzero Kuuack durch Feuer zerstört. Qe > tkntliche Gerichtssitzung am l. Mat. Der erste Tag des wem, auch regnerischen Wonnemonats war nur für iüns Elnspruchövc, Handlungen bcstlinmt, unter dcuru eine die Prlvatklagsachc Bnino Eknach'ö tn Wllvdruff wid« Ala- thildc Paulinc Roffbera ln Dresden betraf, deren Inhalt ntzhj^ vor daö Forum dcr Ocffcntlichkcit gestellt war. Dioe BerhatV^ lang wurde üdcrl'aupt vertagt. Ein anderer Einspruch be-oL sich aus eine Parlircrci, deren Ernst Wild im Großinann de- schuldigt und zu 2 Wochen Geiängniß ncdst Tragung der Gr- richtSkvstcn verurlhei't worden war <r-o l'andelt sich um den 'Ankauf eines febr gcringstigigen Dbicetcs, von dem der recht» mäßige Erwerb von Seiten tcs Berkäuiers nickst nachgcwichm icin sollte. Großmann erhob ((iniprnch gegen daS obige Uttel unk im bcutigcn Termin, in welchem er selbst erichienen, wurde er Nag und kostenfrei gesprochen. 'Aus einem Hanöstrett wegen ei» paar Tropfen Brunnenwassers, dic laum die Quan tität eines Eßlöffels voll erreichten, entstand dic i'oigsnde Prl- vatanklageiachc. Im Sommer vorige» Ial rcs toll der Stief sohn Eichhorn des hiesigen Einwohners Earl Wilhelm Eisen träger einem kleinen Mädchen, das einen Kübel Wasser die Treppe hlnaustcng, da der Kübel zu schwer war, gedosten und dabei einige Tropfe» Wasser ans die Treppe geschüttet haben. Das iah der Hausmann Friedrich 'August Rancher «Rauher?), setzte den Knabe» darüber zur Rede, „stamp'tc ihn in eine Ecke der Treppe" nnd applieirte ihm cin Paar so derbe Ohrfeigen, daß man am anderen Tage die „Streifen" noch sah. Daher dic Klage des Sticivaters gegen den „allziirciiistchen und zwei felsohne»" Hausmann, weicher wegen Mißhandlniig zu einer Geldbuße von 2 Thlr. und Erlegung der Gcrickstskosten verur- tbciit wurde. Er wendete sich nnii cinipruchsweisc an den Richter zweiter Instanz und stellt Alles in Abrede. Nur zar Rede gekept und am Arme gefaßt will er den Knaben haben und dabei bleibt er selbst bei der Eonirontation mit dem Letz teren. Indeß die verehelichte Amantc Rudolph begrnndot die Anklage durch ibr BciaslungSzeugniß fester. Sic war Augen zeugin von dem Stampfen in de» Trcppcnwmkci und dcn Obr- icigon und so endete die Sache mit der Bestätigung des UrtciS. - 'Nach einer dreiviertelslündigen Paule kommt dic Privatkiag- sachc Friedrich August Knauth'S wider die verehelichte Iohaune Ehristianc Kupich von hier zum AuStragc. Nur der Kläger war erschienen, der auch den Einipruch selbst erhoben, da er in dic Kosten verurtbciit und dic Beklagte klagirei gesprochen ist. wenn sie den Rcinigungscid schwört. Die Sache beruht aus einer Beleidigung, die dahin gebt, daß die Beklagte, die Bictua- liciihchidlerin Knpsch, zu einer gewissen Stendel, dic auch ver eidet wordcn isl, gesagt haben ioli: „Den Knauth'S wirb die Wohnung gekündigt, dic müsten rauö, das räudige Boik." DaS trug fick, Enke vorigen Ja st re S zu. als dic KupstE noch die HaiiSwirlhiii Knaust' o war. Letzterer verlangt nun Abänder ung des erste» Bescheids, weil die Knpsch nicht unbedingt vcr- »rthcllt ist, sondern ihre Bermtbcllnng erst dann cintrcten würde, falls ste den ibr auferlcgtcn Rcliiigungscid nicht schwört. Dic Knpsch will nämlich von der oben enoähnkcn Redensart gar nichts wissen. Indeß, der Gerichtshof legt beute Gewicht aut die Zeugin und veeurtbeilt ans Grund dieses beschworenen Zeugnisses »nd des K 185 des Bnntcsstrafgcsetzbucho dic vcr- cbel. Knpsch zu :> Tblr. Geldbuße und in eie Kosten. — Der letzte Falt ist ähnlicher An. 'Auw hier sink die beiden Prioa: beklagten vom Schöneieldcr erstinstanzlichen Richter klagst i und dem Kläger die Kosten znacsprocbcn wordcn. Die gar. Sactx spielt in Piltnötz und Umgegend. Earl Rudolph Bö!?: e ist deshalb verklagst weil er zu Earl Gustav 'Back mann n Pillnitz gesagt: „Ich bezahle keine Lagcripcsc» nitbr an Sic. ich begreiic nickst, wie die Damp!ick'iff,abnogeielischaft»2lachma!in ivar früher bei ibr angestelttl solche Beamte nehmen kann, die Lagergeld erpressen";' die Ebenau "eiiricstc 'Böbine deshalb, incii sic den Back-mann ciiicn ereeßlückstiaeu '.vicmcheii, einen schlechten Baler und »'bcinann genau»! Der klägcrifchc 'fZach- mann. in die Kosten bcrurkhcitt, erhob Einspruch, es blieb jedoch beim 'Alten. 21 ngclündigtc Gerl cb t s p c > I' andl n n g c». Donnerstag den 4. Mai. finden folgende Einspruchsverhand- lnngskernune flat:: 'Bonuittaas i» llbr wider Earl Eduard '.stillster hier wegen Diebstahl. tO'o Ubr in PrivaMagsachcn Karolme Snchan n'idcr Iixi Karolnie Kir'! hier. II Ubr unter 'Anoistckiiiz der Deffeustickstest in Privarklaaiac!>en 'Agnes Keller wider Julius Thiele hier. 12 llbr in Privatklag- sachcn tcs Eautor Ebritiian Fnedrich Hauptmann wit-er den Eiaarrenstibrikanten Gustav Morst- Debile in Kötzicbenbroka. Borsttzcudcr: Gcrick loiath l-i. Müller. Berlin, Dienstag, 2. Rial, Nachmittags. Im Reichöta w wlude heute ler Geiel-enururl, die Bereinigung von Elsaß»: Lothringen mit Dcuh'chland vct>essend, nach kinzer Diöeusssoa an eine Eommistio:: von 2" Mitgliedern verwiesen. Bor pst gl»» der Debatte hielt der Rcichsainzlcr Fun'! v. Bismarck cim: längere Rede, in »reicher er iiamenlüch Xoigendcs hcrvvrbm . Frankreich »in Bcsttz von El,aß bedrohe Deiltichland iinuuil. brochen. 'BZ.ibrenk des letzlcn Krieges macksten die neutral,.. Mackste BcrmiklclungSvcrscbläge. Zunächst so.'llcn wir uns m.r de» Kriegskostei! »ud Dclsteifen der Festungen begnügest. Dies genügte uns nickst. Dic Ailc-iftllbasiion Frankreichs »iii'stc zurück- gestvoden loerdc». '.Bian schlug imS stgiier vor. (ölsaß mir öolb- ringen zu neutralistren. Diner »elikrale Staat würde -ocr weder Lust nost' Kraft besessen haben, im Kriegsfälle die R>>. iralirat zn bewabm:. ffstir mussten Elsaß mit Deutschland me Sicherung des europäiscl'en Friedens terrilorial vcreimg':. Aileidings itelst dem die Abneigung der Bevölkerung von El .n und Lothringen entgegen Dost'ist dieic'Bevölkerung keriidcutist'. 'B.str werden mit deutichcr (Nduld und Liebe dieselbe wieder v.r gewinnen suchen. Namentlich werden wir der Bevölkerung Gemcindestcil'estcn gewähren. Der Bnndcorath werde alle vom Reichstage vorgci'chlagencn 2ibäntclungcn mit Sorgsair praic». »Dr. I.» Paris, Montag, I. Mai. Morgens 8 lli>r. Die,,'Agcncc Havas" meldet: General Eluierct ist seines 2lmlcd enthoben und provisorisch durch Obers» Rossel ersetzt worden. Dem „Cri du peuplc" zutolgc nmrc die Berbaitung Eluscret'S von der Ere- cutiveommissio» ungeordnet und von der Eommnnc genehmigt worbe». La Eecilia ivurde zuin Eomnunidautcn de- FortsZssH ernannt. DaS Geschütz und Gcwchrscucr wurde zu Ncuillv di« ganze Nacht hindurch soetgesrtzt, ist aber im gegenwärtigen Augenblick bedeutend schtvächcr Mir die der Commune er-
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