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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186103055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-03
- Tag1861-03-05
- Monat1861-03
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1861
- Autor
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Bekanntmachung. Der bestehenden Vorschrift gemäß ist gegm das Ende jedes akademischen Halbjahre- eine Revision der;Universitätsbibliothek vor zunehmen. Hiernach werden diejenigen Herren Studirenden, welche Bücher geliehen haben, aufgefordert, diese an den ersten 3 Tagen der bevorstehenden Woche (4., 5., 6. März), alle übrigen Herren Entleiher an den letzten 3 Tagen (7., 8., 9. März) zurückzuliefern. Leipzig, am 2. März 1861. Die Verwaltung der Universitätsbibliothek. Bekanntmachung. DaS unter dem Rathhause, an der Grimma'schen Straße und dem Markt gelegene, zur Zeit an Herrn Gustav Markendorf vermiethete Gewölbe soll auf dem Wege der Licilation anderweit auf die Zeit von Ostern 1861 bis Michaelis 1865 vermiethet werden. Mietblustige werden veranlaßt, den LS. März L86L Vormittags LI Uhr in der Rathsftube zu erscheinen und ihre Gebote zu thnn, worauf weitere Beschlußfassung erfolgen wird. Die LicitationS- und Miethbedingungen können schon vor dem obiaen Termine bei unS eingesehen werden. Leipzig, den 28. Februar 1861. Des Raths ver Stadt Leipzig Finanzdeputation. Holzauction. Donnerstag den E März d. I. Rachmittags von V2S Uhr an sollen auf dem diesjährigen Gehau deS Kuhthurm-RevicreS an der Leutzjchet Allee IVO Abraumhaufen, so wie nach Befinden Stockholzhaufcn gegen entsprechende Anzahlung und unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden versteigert werden. Leipzig, den 27. Februar 1861. DeS Raths Forstdeputation. Unsere CharfreitagS - Ausführungen. Bereit- zwei Stimmen sind in diesen Blättern laut geworden, welche in beredter Weise sich dafür verwandt haben, daß auch die-mal und überhaupt für alle Zukunft nur die Bach'sche Mat thäus-Passion für die CharfreitagS-Aufführung gewählt werden möge. So sei es dem Einsender dieser Zeilen gestattet, die Gründe geltend zu machen, welche dagegen sprechen, und die bei der Wahl de- Paulus für die diesjährige Aufführung wohl maß gebend gewesen sein mögen. Die CharfreitagS-Aufführungen fanden früher im Interesse einer einzelnen hochgeachteten Persönlichkeit statt, von der sie ins Leben gerufen und geleitet wurden, des sel. Musikdir. Pohlenz; nach dessen Tode gelten sie der Förderung des Orchester-Witwen- fonbs und bilden dessen einzige größere Einnahme. Somit ist es Pflicht der Verwaltung genannten Fonds, in aller Rücksicht auf die Heiligkeit de- Tage- bei der Wahl des aufzuführenden Wer ke- auch jenes weltliche Moment wahrzunehmen; und sicher dürfte schon hier ein Grund vorlieqen, der nach so oft wiederholter Auf führung der Passion einen Wechsel wünschenswerth machte. Weit mehr aber als dies dürfte ein anderer Umstand maß gebend gewesen sein. Die Verhältnisse unseres Orchesters sind zur Zeit der Art, daß außer dem Charfteitage kein Tag im ganzen Jahre zu finden ist, an welchem sich alle besten musi kalischen Kräfte unserer Stadt zu einer großartigen Aufführung sicher vereinigen lassen. Nur in der Charwoche ist da- Stadt orchester (Gervandhaus-Orchkster) frei für Proben und Aufführung; nur in der Charwoche — wa- besonders zu betonen — sind die übrigen Orchesterkräfte, die verschiedenen Musikchöre, nicht durch andere Verpflichtungen gebunden und somit disponibel. Wenn nun aber bloS dieser eine Tag für eine solche Vereinigung der besten Mitte! möglich ist, ist es dann gerechtfertigt, nur das eine Werk, und wäre es, was Einsender nicht läugnen will, das größte und für dm Tag geeignetste, immer wieder und ausschließlich aufzuführen? Ist dies nicht ungerecht gegen unsere anderen gro ßen Meister, die wir eben so gut die unsrigen nennen, wie den alten Bach, denen unsere musikalischen Verhältnisse ihren großen Aufschwung, ihre größte Blüthe verdanken? Es ist gesagt worden, daß für andere Aufführungen der Riedel'fche Äerein sorge. Alle Achtung für diesen Verein, der so Tüchtiges schafft und leistet, alle Achtung für seinen unermüd. iichm Dirigenten, den besten Erfolg seinem verdienstlichen Wirkm. Hier kann er nicht helfen; denn einmal wirkt er nur allein, mindestens in beschränktem Kreise, und dann nur für seine Mitglieder, so liberal diese auch in Vertheilung der Eintritts karten Vorgehen. Eine Aufführung unter Verbindung aller besten Kräfte, zu der Jeder Zutritt haben könnte, liegt derzeit wenigstens außer seinen Zwecken. Man könnte wohl noch sagen, daß, wenn auf andere Weise es nicht zu ermöglichen, die Concertdirection Oratorien in ihr Programm aufnehmen möge Es ist die- sogar bisweilen ge schehen. Doch auch hier sind eben nur kleine Kräfte für Chor und Orchester, schon der Räumlichkeit wegen, möglich; das Publi cum ein sehr beschränktes, der Ort kaum passend, ja eS fehlt die Orgel. ES ist und bleibt also nur der Charfreitag für eine wirklich großartige Aufführung, und mit der Bestimmung, daß nur die Matthäus-Passion gewählt würde, wäre jedem anderen noch so bedeutenden Werke, jedem anderen unserer größten Meister die Möglichkeit abgeschnitten, mit vollen Mitteln hier vorgeführt zu werden, in unserm Leipzig, das sich mit Recht echt musikalischen Sinne- rühmt, da-, weil neben Wissenschaft und Handel die Musik und deren Pflege und Lehre ein dritter Factor seine- Ruhme- und seiner Bedeutung nach außen sind, Denen besonder« Dank schuldet, die eS in solcher Richtung hoch gehoben. Ist es nun wohl gerechtfertigt, wenn nach fünfmaliger Aufführung de- größten Werkes unseres Bach nun einmal da- größte Werk unseres Mendelssohn darankömmt? War er nicht auch der Unsere, ein würdiger Schüler und Nachfolger Bach'S? Unser Stolz, unsere Zierde, der größte Förderer unserer musikalischen Zustände? Nun aber ist ein Theil unseres Publicum-, der sich in der letzten Zeit gewöhnt hat die Aufführung der Passion fast für einen Gottesdienst selbst zu achten. Daß es so gekommen, ist gewiß nicht das schlechteste Zeichen der Aeit und sicher der größte Triumph für den alten Bach und sein Werk. Man sei deshalb aber nicht ungerecht. Ja, soll die PassionSmusik auf solchem Grunde — und die- ist der Sinn der beiden früheren Aufsätze in diesem Blatte — alljährlich aufgeführt werden, so weise man ihr ihren Platz in Verbindung mit dem Gottesdienste selbst an, als gewöhn liche Kirchenmusik, so daß von Eintrittsgeld nicht die Rede ist. Bi- dahin und so lange die CharfreitaaS, Aufführungen einem weltlichen, wenn auch noch so milden Zwecke dienen, erfordert unserer Meinung nach die Billigkeit, daß, soweit nicht der textliche
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