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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187608055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-05
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1876
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»rfchekt täglich früh 6'/, Uhr. »<»ach«, m» «4»k>üi», Jvhanaisgaffe 33. Verantwortlicher Redakteur Kr. Htttner « Reudnitz. Lprrchstuud« d. Redaction B»r»»ia,» »», n—>r Udr «achmtNotz» »«, 4—b Uhr. Lnnahme der für die nSchft- fvlaciivr Rümmer bestimmten Amerale an Wocheutagrn dis 3 Uhr Rachmitmqs. an Tonn- Mld Festtagen früh bis '/,V Uhr. r, UaFittal,« sSr Zas. 7i»»ah«e: Otto klemm. llniversitätSstr. 22, iouiü Lösche, Katyarinenstr. tk,p. nur dis '^3 Uhr. W-WM LaMM Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgcfchichtc, HandclS- und Gcschaflßvcrkchr. A»N»«r Ich.Lkrt». Ld»«»,»em,i»ret» Rertelj. inet, Brinarrloyn 5 M> durch die Post de-oge« « Ml- Jede eiuzelue Nummer 30 M. Belegexemptar 10 Vf. Gebühre» für Exkradrilage» ohne Postdesvrderuiig 36 RR. mit Pvstdefdrderuug 4b Mk. Z«serate tarsp Bourgeois». 2V Pf. Größere Schrift« laut unserem PrriSverzeichnch, — Tabellarischer Latz nach höherem Tarif. Lectamc» «»er de« Ntdacttaxßrlch die Lpaltzrile 40 Pf. Inserate sind stets an d. ErpeNtte» zu send«, — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeiuuaorauäo oder durch Postvorschuß. Bekanntmachung. Aus den Wochenmärktcn werden die Abgänge der Küehengewä'ehse und daS zun» Abdecker» der Obstkörbe benutzte Laub meiilentheils aus die Straße geworfen und vst in die Schleuß« gekehrt oder vom Regenwasscr dorthin gespült. Da hierdurch der Abfluß der Ecbleußenwäsier gehindert und Ansammlungen von Schlamm in den Schleuß« herbcigesuhrt werden, auch unnötbigerweise eine Menge Abraum auf die Straßen gebracht wird, welcher durch die Abfuhr- geschirrt mit dem Slraßenkehricht fortgeschafst werden muß, so verfügen wir hierdurch, wie folgt: 1) Abfalle der auf den Wocheumärkten feilgehaltenen Kückengewächse — der sogenannten grünen Maare — und das zum Verpacken des Obstes benutzte Laub dürfen nicht mehr auf die Straße geworfen werden, find viel mehr anzusammelu und von den Verkäufern selbst fortzuschaffen 2) Bei jedem Marktstande, wo grüne Waare oder Obst seilgeboten wird, muß ein beson derer Korb oder ein besonderes Gefäß zur Ausnahme der unter 1 bezeichnet« Abfälle vorhanden fein. 3) Andere Abfälle sind der bereits bestehenden Borschrist gemäß beim Verlassen deS Marktes von den Inhabern der Marktstände zusammenzukehren und auf Haufen zu bring« und zwar hat jeder Verkäufer den Platz zu reinigen, aus welchem er gestand«, und die Umgebung insoweit, als darauf Abfälle von seinem Stande sich befind«. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 10 oder entsprechender Haft geahndet werden. Leipzig, den 27. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. " " ' " lisch 5 vr Georgi. Wilisch Resdr. Bekanntmachung. Der am 1. August d. I. fällige dritte Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 2. Juli d. I. erlassenen Ausführungs-Verordnung vom 14. desselben Monats mit Zwei Pfennigen ordentlicher Grundsteuer von jeder Steuereinheit zu entrichten und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch ausgesordert, ihre Steuerbeträ'ge nebst de« städtischen Gefällen an 2,- Pf. von der Steuereinheit von genanntem Tage ab bis spätestens 14 Tage nach demselben an die Stabt-Steuer-Einncchme allhier — Ritlerstraße >6, Georgenhalle 1 Treppe rechts — zu bezahl«, da nach Ablauf der Frist die gesetz lich« Maßregeln gegen die Säumig« cintreten müssen. Leipzig, den 31. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georqi. Ta :aube. Bekanntmachung. Die von uns zur Submission ausgeschriebenen Pflafterarbeitea auf dem Gerichtswege von dir Dr'-sdner Straße ab biS zum Täubchenwege find vergeben und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittent« hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 2. August 1876. Der Rath der Stadt Leivzig. Lvanqei 1)r. Georgi. Langemann. Neues Theater. Leipzig, 3. August. Die Episode aus Deutsch lands und Hollands Leibeigenschaft, welche den Bauernaufstand zur Folge patte, ist von Scribe mit dramatischem Geschick zum Operntext gestaltet. Tie poetische Liren; hinsichtlich der geschichtlichen Wabrbeit dürfen wir ihm gestatten, denn auch Schiller, Goethe und andere Dichter erlaubten sich dieselbe. Die schauderhaften Conflicte, das PreiS- geben der Braut, um die Mutter zu retten, daS Verleugnen derselben Mutter und von dieser das Verleugn« ibres Sohnes, um dessen Leben zu er halten, diese hart« dramatischen Pointen Hab« viele deutsche Gemüther empört und zu strengem TatelgegenDickterundComponistveranlaßt. Wenn wir aber bedenken, daß Shakespeare mit seinem Shylock, der aus seinem Schein besteht, Sophokles mit seinem unmenschlichen Kreon, der die Antigone lösten lassen will, weil sie ihren Bruder beerdigt, — eben so harte Pointen dramatisch verwerthet haben, so dürfen wir auch Scribe und Meyer- beer hinsichtlich ihres „Propheten" etwas milder beurtheilen, und um so meyr, da das Werk wahrhaft dramatische Situationen enthält, welche auch ein gebildetes Publicum zu fesseln vermögen. Die heutige Vorstellung hatte trotz der Hitze das Haus ziemlich gefüllt. Anfangs machten sich einige oppositionelle Zischlaute bemerkbar, die aber im Verlauf der Handlung verstummt«, weil die Darsteller sich auf die Höhe der Situation erhoben, ihr Beste« gaben und den Beifall des grsammten PublicnmS erzielten. Der unglückliche Held, Johann von Leyden, den das Schicksal zum „falsch« Prophet«" stem pelt, batte an Her« Perotti einen ausgezeich neten Repräsentanten hinsichtlich der dramatisch« Darstellung. Die tragischen Conflicte. die Steige rung der Leidenschaften kam« erschütternd zum Ausdruck. Der Sänger fühlt waS er singt, und smgt was er fühlt. Leider forcirt er aber seine Stimme in diesen leidenschaftlichen Steigerung« derartig, daß namentlich die hohen, an sich ganz wohlklingenden Töne sehr rauh und barsch er klangen. Vorherrschend war dieS in den ersten Act«, weniger in den letzt«. Sein leidenschaft lich erregtes Innere, das hier auch ganz dramatisch berechtigt ist, trieb ihn nur zuweilen über die Linie der ästhetisch« Schönheit. Möge er hierin Maß und Ziel halt«, sowohl im Inter esse seiner künstlerischen Leistung« wie seines OrganS, daS darunter leidet. Herr Perotti dringt durch uud übertönt daS Orchester auch ohne übertriebene- Forcir«. Im Parlandogesang würde eine Veredlung deS Dialekts seine künst lerische Leistung noch mehr erhöhen. Daß er durch seine feurrg-dramatische Darstellung die Oppo sition zum Schweig« brachte und da- ganze Publicum zu anhaltend« Beifallsbezeigungen und mehrmaligem Hervorruf begeisterte, dürfen wir nickt unerwähnt lassen. Eine bedeutende Altistin mit sehr umfangreicher, wohlklingender Stimme lernten wir in Frl. Bern stein kennen, welche als Fides Ausgezeichnetes leistete, jedock in manchen Momenten aus dem Charakter der Rolle trat. In Bertha's Bitte an Graf Oberthal um Johann, wo Fides als Refrain bestätigt: „arm wie sie ist, er rettete sie", sang sie diese Worte nickt mit innigem Muttergefühl, sondern mit kalter Verbeugung einer Salondame. Auch das Bitten um Almosen im 4. Act klang oft mehr wie ein Befehl; und die Erwiderung auf Iohann's Frage, ob sie diesen Sohn liebte, sang sie parlancko, während die Stelle lyrisch ge fühlvoll getragen werden niuß. DaS ganze gefühl volle Mutterherz soll in den Worten austönen: „Ob ich ihn liebte." — Frl. Hassel deck befrie digte alS Bertha in vielen Situationen, entfaltete hochtragische Momente, sprach stellenweise auch den Text deutlicher, ließ aber hinsichtlich mancher Coloraturen feineren Schliff zu wünschen. Ganz besonders gut diSponirt war auch Herr Lißmann als „Oberthal", seine Stimme zeigte Fülle und Woblklang. Die Herren Reß, Ulbrich und Rebling alS Wiedertäufer wußten die Bauern trefflich auszuwiegeln. Auch die kleineren Rollen waren gut besetzt. Die Chorleistungen waren diesmal nicht durchgehend- so befriedigend wie in der „Weißen Dame." Namentlich erzielte die so genannte Aufwiegelungsscene im 1. Act, wo die Wiedertäufer die Güter der Reichen versprechen, nicht die zündende Wirkung. Besser gelangen die Chöre in den letzten Acten. Das Orchester hielt sich tapfer biS zum Schluß. I. Schucht. Aus Stadl und Land. * Leipzig, 4. August. Die Beispiele mehren sich, daß die Liberalen, gleichviel ob sic zui nationalliberalen oder zur Fortschrittspartei ge hören, bei der bevorstehenden ReichstagSwähl Hand i« Hand geh« werden. So wird heute wieder auS Oberlahnstein berichtet, daß in diesen Tag« daselbst eine Versammlung der Vertrauens männer der liberal« Parteien deS Regierungs bezirk-Wiesbaden stattgefunden hat, auf welcher inniges Zusammengehen und einheitliche Organi sation der sämmtlichen liberalen Wähler für dringend nothwmdig erklärt wurde und sich Jeder verpflichtete, in diesem Sinne zu handeln. * Leipzig, 4. August. Einer der sächsischen ReichStaaSwahlbezirke, in welchen die Socialdemokraten bei der letzten Wahl, wenn auch nur mit einer sehr gering« Majorität, die Ober hand gewann«, ist bekanntlich der neunte (Freiberg). Die Redaction des „Freiberg. Anz." bemerkt, indem sie d« vor wenigen Tag« unserer seits veröffentlichten Artikel „Zur ReichstagSwahl" ebenfalls zum Abdruck bringt, dazu Folgendes: Wie bekannt, bat auck in unserem Wahlkreise wieder holt der Socialdemokrat den Sieg davon getragen. Statt nun ein Zusammengehen der Conservatwen und Liberalen anznstreden, zieben es einzelne ersterer Partei angebörende Heißsporne vor, in der ihr ergebenen Presse die volle Schaale des Hasses uud der Bitterkeit über die Liberalen zu ergießen und sich dadurch von Letzteren in einer Weise zu entfernen, daß ein gemeinsames Borgehen gegen die Socialdemokratie bereits zur Unmöglichkeit gediehen ist. In einer Bersammlung des hiesigen konservativen Vereins hat man selbstständig rnle» lLaiididate» ausgestellt, ohne vorder mit den Vorständen der zn unserem Wahlkreise gehörenden liberalen Vereine ins Einvernehmen zu treten, ja man bat sogar in dieser Versammlung betont, daß Lompromisse mit anderen Parteien tduniichst zu ver meiden seien, sehnliche Erklärungen sind auch wieder holt mit größter Entschiedenheit in der conservativen Presse abgegeben worden ES ist nun ganz natürlich, daß die liberale Partei sich eincstheilS gegen die mit unter maßlosen Angriffe wehrt, um nicht etwa falsche Bciirlheilung ihrer Bestrebungen im Volke auskommen z» lassen, änd«rntbeils aber auch, selbstständig vor- gebeiid. «inen Kandidaten ihrer Richtung ausstellen muß Wenn durch diese Trennung der Parteien die Social dcmokratie wieder den Lieg davon tragen sollte, so kann daraus der liberalen Partei sicherlich lein Vorwurf ge macht werden. * 'Leipzig, 4. August. In bem bereits er wähnten, recht günstig lautenden Bericht des „Philadelphia Demokrat" über die Collectiv- Ausstellung des deutschen Buchhandels auf der Welt Ausstellung zu Philadelphia ist auch in rühmender Weise der Thätigkeit gedacht, welche der zum Delegirten bei der gedachten Aus stellung erwählte Herr Buchhändler A Mentzel aus Leipzig entwickelt. Es heißt von ihm, nach dem hervorgehoben worden, daß er den ihm zu gewiesenen knappen Raun, in der vortheilhaftest« Weise auSzunutzen verstanden habe, u. A.: „Ganz besonder- aber ist von dieser Ausstellung zu rühmen, daß jedes Werk dem Besucher zugänglich ist und daß Herr Mentzel, welcher der englischen Sprache mächtig ist, unermüdet von früh biS pät auf alle Fragen Auskunft ertheilt, was in den anderen ähnlichen Ausstellungen nicht der Fall war. Entweder sind dort die Aufseher nicht im Stande, die Landessprache zu reden, oder sic verstehen den Buchhandel nicht, oder aber die Bücker sind hinter Glasscheiben auSgeslelll. so daß man nach den Titeln aus deren Inhalt schließen muß. Wie äußerst zweckmäßig es ist, einen Fach mann bei einer derartigen Ausstellung zu haben, davon lieferte der Besuch des Kaisers von Bra- »lien im deutschen Departement einen schlagenden Beweis. Der Kaiser, welcher bekanntlich einen eltenen Lern-Eifer bewies und dabei bedeutende Kenntnisse verrieth, fragte unter Anderem nach Grammatiken für Sanskrit, nach berühmten Reisewcrk«, kleinen Specialkarten rc. und stets wußte Herr Mentzel ihn, ohne jedeS Suchen daS gewünschte Buck vorzulegcn. Andere Bücher, namentlich die vorzüglichen lateinischen illustrirten Werke über die Palmen, die Schlangen und die Fauna von Brasilien, von de Martins, kannte der Kaiser von Weitem." —cd. Dresden, 3. August. (Einberufung der evangelischen Landes synode. — Post amt 2.) Ein soeben vollzogenes Rescript des kgl. Ministeriums des Cultus setzt die Einberufung der evangelischen Landesspnove des Königreichs Sachsen aus Ende September fest. Dieselbe wird nach den vorliegenden, zur Erledigung zu bringen den mannichfacken Gegenständen voraussichtlich sechs biS acht Wochen zusammen bleiben. — Der vom deutschen Reiche hier bewerkstelligte Neubau des Postamts Nr. 2 im Hose der früheren Post halterei auf der Annenstraße schreitet rüstig vor wärts. Nach Vollendung desselben wird die Zahl der selbständigen Postämter in Dresden inclusive des in Blasewitz etablirten zwölf betragen. In daS neue PostamtSgebäude wird der ganze Packet« verkehr gelegt werden, während daS alte Postgc. bäude (früher Hof- ber. Hauptpostamt, jetzt Post amt Nr. l) ausschließlich für den Briefverkchr und für daS jetzt auf der Waisenhausstraße b« sindliche kaiserliche Telcgraphenamt eingerichtet werden wird. — DaS gesammte Vermögen der Stadt DreSden öeläust sich nach dem neuesten AuS weiS aus 25,999,872 wovon circa */» dem Substantial-Vermögen angchör«. Eine sehr er freuliche Rente wird die Stadt auS den ihr ge hörigen 248 Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Actl« bezieh«, nachdem der Staat einen so splendiden Kaufpreis gewährt hat. — Die Anleihen machen dermal« em Passivum von 18>/» Millon« auS, wovon noch circa 4'/, Millionen auf die früheren Anleihen L 3 und 4 Proc. kommen. — DaS Be rirksvermöa« der Stadt (auS dem ihr zugewie sen« Antheil an der französischen Krieg-kosten- Entschädigung bestehend) beziffert sich auf 308,400 — lieber den verstorbenen Rector der Dres dener Annen-Rea lschule, Job, theilt der „Dresd. Anz." Folgendes mit: Am Mittag d» 2. August starb, wie schon kurz erwähnt, auf dem nahegelegen« „Weißen Hirsch", allwo er nach dem Gebrauche der Karlsbader Heilquellen Er holung und Stärkung suchte, der Rector der Annen-Realschule, Professor M. Job, nach länge ren schweren Leiden in seinem 49. Lebensjahre. In Thüringen geboren, empfing er seinen ersten Unterricht in seinem Heimathlande, aus dem er seiner weiteren Ausbildung balber später nach Leipzig ging. Nach kurzer Wirksamkeit an der neugegründeten Realschule in Annaberg im sächs. Erzgebirge kam er im Jahre 1851 als Lebrer an die kiesige Annen-Realschule, an welcher ihm nach dem Tode deS Professor Or. Köhler im Jahre 1869 das Rectorat übertragen wurde, dessen umfangreiche Geschälte er biS wenige Monate vor seinem Tode mit Aufopferung seiner letzten Kräfte verwaltete. Am 1. September d. I. hätte er das 25jährige Jubiläum seiner Wirksamkeit an hiesiger Annen-Realschule feiern können. Es war ihm nicht beschick«. Sein Begräbnis; findet nächst« Sonnabend früh 9>/^ Ubr von der Todtenhalle des AnncnsricdhofeS an der Chemnitzer Straße aus statt Leicht werde ihm nach seinem arbeitsvollen Leb« die Erde! * Hohrnftrin-Ernstthal, 3. August. Am letzt« Dienstag fanden sich hier fünszebn Pereinsvor stände zur Constituirung des diesjährigen Sedan- fest-Comitc zusammen. Das zahlreiche Erschein« war ein neuer Beweis, daß die Tage von Sedan, die großen und überraschenden Erfolge unserer Armee noch in frischem Gedächlniß sind und daß der Wunsch zur festlichen Begehung des Tages auch in unserer Stadt ein allgemeiner ist. Die angeregte Verlegung des Festes aus Sonntag, den 3. September, mußte für unstatlbaft erklärt werden, da man sich sagte, daß es sich ja nicht allein um ein Fest, sondern hauptsächlich um den 2. September handelt, als den vom deutsch« Volke freiwillig gewählten und anerkannt« Erinnerungsfesttag.' * Zwickau, 3. August. Am 9. und lO. August wird der erste vogtländischc Gastwirths- tag in unserer Stadt abgebalten. Hauptgegcn- stand der Berathung ist die Errichtung einer Dienst- botcn-Controlc und eines Nachweise-Bureau. Mit dem Gastwirthstag ist eine Ausstellung aller in das Fach der Gaftwirthschaft einschlagendcn Ar tikel verbunden, zu welcher sich bereits 63 Aus steller gemeldet haben, darunter mehrere aus Leipzig. Chrmnih, 3. August. Zu unserer freudigsten Genugthuung erfahren wir, daß zu einer würdig« Feier des Tages von Sedan von Seiten des Vereins der Liberalen bereits jetzt die Vorberei tungen mit Energie in die Hand genommen sind Die Hauptfeier, welche der genannte Verein ver anstaltet, soll, wenn wir recht berichtet sind, in einem großen Volksfest bestehen, das in ein«, dazu sich eignend« biesigen Locale an, Nachmittag deS zweiten September in glänzender Weise ab gebalten werden wird. Die festlichen Arrange- lients werden von einem dazu zu erwählend« Comite in die Hand genommen werden. ES ist u. A. ein gediegenes i^oncert, ferner, damit auch die Kinder in ibrer Weise an der reckt« Fest« reude Thcil nebm« können, ein Kinderfest mit mancherlei für das kindliche Alter angemessen« Belustigungen und Spielen projectirt. Der ernste Theil der nationalen Feier wird durch eine die nationale Bedeutung de« Tages hervorbebende Festrede cingcleitet werden. Für eine würdige Ausstattung des Festplatzes wird ebensall- von Seiten des Comitc gesorgt werden. Daß dem Feste die lebkaftcstc allgemeine Theilnabme ge ichert ist, dafür bürgt die patriotische Gesinnung der Bevölkerung. Hoffentlich werden wir dem nächst auch über die von den städtischen Behörden ohne Zweifel geplanten kirchlichen und anderen öffentlich« Festlichkeit« für die allgemeine Nativ- nalseier deS zweiten September berichten können. (Chem. Nachr.) (Eingesandt.) Nr. 211 dieses BlatteS enthält ein Eingesandt, welches die Verordnung des RathcS hinsichtlich der fehlenden HauSthürklingcln bespricht. Die vom Einsender in seinem letzten Abschnitte erwähnten sogenannt« elektrischen Verirklingeln sind wohl üoerhaupt nicht an vielen Häusern hierorts angebracht, und wenn es der Fall, dann wahrscheinlich nur zum Privatgebrauche einzelner Person«, aber wohl nie. oder nur mit den ge ringsten Ausnahmen, zur Benachrichtigung des HauSmcisterS, da, soweit man in Erfahrung bringen konnte, weder an Verordnungsstelle noch dem Schreiber Dieses ein derartiger Fall be kannt ist. Die Zweckmäßigkeit und Dauerhaftigkeit, ver bunden mit äußerster Eleganz und aller nur denk baren Tragweite, einer von kundiger Hand ange bracht«. guten elektrischen Klingelanlage ist dm pneumatisch« und mechanischen Klingeln gegenüber eine unanfechtbare Thatsachc »nd mag daher hiermit dm der Verordnung nachzu-
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