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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187608155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-15
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1876
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Belegexemplar 10 Pf Gebühren für Extrabeilage» <st»e PofidesSrdcruiig 36 Nt NM Poßdesörderuug 4b Nt Instratt 4aefp Bourgeois. 2«» Ist »rbher« «rchnsteu laut uni««» IkeiSvcrzeuhnist. — TadellarstMa Satz »ach höberem Tanf. »eetame, »wer de» Lebarlt»i>,l»n» die «paü^ile 49 Pf Inserat« stad pä« aa d. Trpebttt«, zu seadeu. — Rabatt wird »ich» gegeben. Zahlung pr»«»umer»t.-1» oder darch Postvorfchuß. M L28. DieuStag den 15. August M«r Am gefälligen Beachtung. Zur Berrneiduog von vielfach schon vorgekommeuen Verdrießlichkeiten sehen wir un- zu der Erklärung veranlaßt, dad Rii«ka«tworte» auf die i« ««serer Gxpeditio« «ieder- gelegte« Adresse« dmch uu» niemals befördert werden könne». Die Stelle eine- ständigen Bekanntmachung. Hills-geistliche» b^r den vereinigten Parochien Leipzig«, mit wacher ein jährlicher Gehalt "von 3V00 verbunden ist, soll alsbald besetzt werden. Wir fordern geeignete Bewerber andurch auf, ihre diesbezüglichen Gesuche »ebst den erforder» bcben Zeugnisien bi« zum Itt. Augu^ dS. IS. bei uns einzureichcn. Leipzig, den 25. Juli 187« Der Rath der Stadt Leipzig. " " Mess. vr. Georgi. iestersckmidt. Sedan-Feier. * Leipzig, 14. August. Hinsichtlich der Feier de- großen National»Festtages in unserer Stadt waren in letzterer Zeit im Tageblatte mannich« fache Vorschläge, unter Anderem auch der, den Tag durch ein allgemeines Volksfest zu be gehen, gemacht worden. Diese Idee ist an maß gebender Stelle nun zwar auch nicht unbeachtet geblieben, allein für die« Mal hat man aus ver schiedenen und Jedermann einleuchtenden Gründen Abstand nehmen zu müssen geglaubt, einmal, weil sich gerade in allernächster Zeit in Leipzig die Feste aus Anlaß der bevorstehenden Anwesenheit unseres Kaiser-, unsere- Königs und anderer hohe» Gäste häufen werden, alSdänn aber auch, weil die au und für sich schon nicht unbedeutenden Kosten noch um ein sehr Beträchtliches wachsen würden. Dahingegen behält man sich vor, die au-gesprochene Idee im nächsten Jahre zur Ver wirklichung zu bringen. Nicht- destoweniger soll auch Heuer die Sedan eier der Würde und hohen Bedeutung deS Tages entsprechend begangen werben, wie sich Dies än dern nachstehend folgenden Programm, das man sunS freundnchst mitgetheilt, ergeben dürfte. 1) Vorfeier am Abend de- 1. September am Napoleonstein. Freudenfeuer, Gesänge vom Zöllnerbund ausgeführt, unter Musikbegleitung und Fackelbeleuchtung. 2) Der Festtag selbst wird eingeleilet durch feierliches Glockengeläuts von den Kirchthürmen Morgens r/,6 biS 6 Uhr; daran schließen sich 3) von 6—7 Uhr große Reveille zweier tüch tiger Musikcorps, 4) um 8 Uhr Festacte in den Gvmnasien und Schulen, 5) um 9 Uhr Festgottesdienst. 6) Die bisher üblich gewesenen Gesangsvor träge der hiesigen Männergesang Vereine unter Musikbegleitung um 11 Uhr Vormittag- fallen weg, dafür findet Nachmittag- von 2 biS 3 Uhr ein Auszug der Kinder der drei ersten Elasten der Volksschulen vor dem königlichen PalaiS statt, woselbst nach einem gemeinsamen Gesang eine Ansprache an den König gehalten und danach wieder ein Lied gesungen werden wird. 7) Am Nachmittage begehen dann wieder die meisten der hiesigen Lehranstalten Schulfeste mit Bertheilung der von Seiten der Stadt gestifteten Prämien. 8) Abends von 8 bi- ltt Uhr findet vor dem königlichen PalaiS eiue große GesangS-Auf führung statt. WaS die äußere Ausschmückung anlangt, so werden, un, den Nimbus der gleich darauf folgenden großen Einzugs - :c. Feierlichkeiten nicht vorweg zu nehmen, lediglich die Thürme der Stadt Fahnenschmuck anlegen, dagegen alle öffentlichen Gebäude keinerlei Schmuck tragen. Neues Theater. ,13. August. Die tiefe Sehnsucht in deS «dein Mann eS Brust nach einer treuliebenden Gattin, diese schmerzliche Sehnsucht, welche den fliegenden Holländer ruheloS auf dem Ocean umhertreibt und ven König der Erdgeister in seinem Reiche nicht ruhen läßt, ist von Marschner in seinem Han- Heil inq in solch tiefergreifenden Toniveisen zum Ausdruck gebracht, daß diese- Werk mit zu den Liebling-opern unsere- Publicumi gerechnet werden darf und mehr alS alle anderen Dpern desselben Eomponisten auf dem Repertoire erscheint. Die gestrige Vorstellung hatte an Herrn Schelper einen guten Interpreten der Titelrolle Spiel »nd Gesang waren stet- von ergreifender Wirkung. Anfang- kamen im Kopfregister einige Kehltvne zur Erscheinung, die er aber später zu vermeiden wußte. Bier Eharaktersituationen sind eS, die der Darsteller zu veranschaulichen hat: DieSehnsucht nach der süß beglück« ndenden Gattin- iebc, das Geständniß nebst der innigen Bitte um Erhaltung der Treue, die Eifersucht und Ver zweiflung und die schmerzliche Entsagung sowohl »er Liebe als der Rache. Herr Schelper brachte alle vier Situationen zu gleicher Geltung, war aber am bewundernSwerthesten in der zweiten und dritten. Die Arie „An jenem Tag" sang er mit liefergreifender Gefühlsinnigkeit. Eine treff- ich dramatisch gehaltene Scene war auch da- Terzett mit Mütter und Tochter. Die Anna deS Frl. Hasselbeck war ebenfalls befriedigend, ihr gelingen überhaupt die Rollen am besten, wo sie die Töne ihreS AopfregisterS nickt zu forciren braucht. Frl. Löwv genügte aber nicht al- Mutter Gertrud, sie erscheint zu jugendlich. Für das Rollenfach der Mütter, der älteren Frauen scheint die Direktion biS jetzt noch keine geeignete ältere Persönlichkeit zu haben. >anch der dramatische Höhepunkt der Solisten und des ganzen mitwirkentwn Personals. Schließlich erlaube ich mir einige Worte hin sichtlich der „Blöße" zu erwidern, die ich mir in der Besprechung des Don Juan gegeben haben soll, wie die „Nothwendiae Richtigstellung" in der 4. Beilage des heutigen Tageblattes bebauptet. Zuerst muß ich constatiren, daß ich die vorige Direktion in keiner meiner Recensionen auch nur mit einer Shlbe erwähnt habe. Indern citirten Satze sage ich ausdrücklich: „Der früherzwischen den Scenen prosaisch gesprochene Dialog" rc. Bei Erwähnung dieses „Früher" habe ich aber weder an „vorsündfluthliche Zeiten" gedacht — wie der Herr Anonymus behauptet — noch an Haase's Direktion, sondern einfach an daS Jahr 1870, wo besagte Oper mit gesprochenem Dialog gegeben wurde. Herr Heinr. Behr spielte damals den Leporello. Ob nun die seit 12 Jahren «„geführten Re« citative (wie der Herr Richtigsteller behauptet) in anderen Vorstellungen gegeben wurden, ist mir nicht bekannt, weil ich nicht jede besuchen kann. Die mir untergelegte Absicht, alS wollte ich dem Publicum Unwahrheiten auftischen, muß ich al« Verleumdung zurückweisen, denn ich habe die im letzter Zeit unter Haase'S Direktion aufge führten Mozartvorstellungcn mit keiner Svlbe erwähnt und auch nicht indirect dagegen polemisirt. Meine Recension der jetzigen Hon Juan-Auf führung enthält mehr tadelnde als lobende Be merkungen. Aber Alles unter der gegenwärtigen Direktion schleckt finden zu wollen, «st nicht mehr Kritik, sondern Parteisache. Hat man denn ganz und gar vergessen, daß unS Haase's Direktion lange Zeit ohne ersten Tenor ließ, daß wir nach Groß' Abgang keinen Heldenteuor hatten und nur auf die Herren Rebling »nd Hacker beschränkt waren!! Und gastirte ein fremder Tenor, wie Wachtel, so wurde daß Abonnement aufgehoben und erhöhte Preise angesetzt! Nur erst in den letzten zwei Jahren, nachdem die Herren Stolzenberg und Müller ge wonnen. war die Oper gut besetzt. Und die in In Feld betrug die Schußzahl 1063 und d«e Punktzahl 777. Die während der Festdaner überhaupt abge gebene Schußrahl betrug 35,749 Dabei sind die nach den Festscheibeu abgegebenen Schüsse nicht mit eingerechnet. Moutag Schußzahl in Stand 5804 - - - Feld 5994^ 12798 Dienstag. Gckußzahl in Stand 6244 - - Feld K17l Mittwoch Sckußzahl in Stand - - Feld Donnerstag (nur bis Mittag) Sckußzahl in Stand » Feld 12415. 4917 3677 85947 1651 89 l 1942. Frl. Parsch war al-Königin der Erdgeister I diesem Zeitraum aufgeführten Mozartvorstellungen habe ick niemals heruntergeseht. in meinen letzten Kritiken gar nickt erwähnt. Aber warum richtet sich der heftige Angriff nur gegen mich und nicht auch gegen andere Referenten?! Ich habe ja nur bestätigt, wa- Andere auch gesagt haben. Herr Prof. I)r. Zopfs schreibt am 1. August in diesem Blatte über die erste Aufführung deS Don Juan: „In Betreff der Regie sind hervorzuheben einige dankenswcrthe Puriftcationen in Scenerie wie Requisiten sowie Einführung der tradi tionell ursprünglich in Wien benutzten Secco-Recitative" rc. Andere haben die Einführung dieser Recitative ebenfalls loben« werth gefunden. Warum also mir nur diese Strafpredigt?! I. Sckucht. Nom 3. mitteldeutschen -undes- schießen in Alteutmrg. An innerlich zu bewegt, zu unruhig, was sich durch stellcnweises Tremolircu und andere Torschwan- kungen kundgab. Hat sie auch gelegentlich ein gewisse« Pathos zu entfalten, so muß dasselbe doch immer mit einer gewissen königlichen Ruhe beherrscht werden und darf niemals in wilde Leidenschaft übergehen. Herr Baer hatte an dem Leibschützcn Conrad «ine seiner besten Rollen. DaS Sanguinische, Lebenslustige stellt er vortrefflich dar; da« Elegische, Sentimentale gelingt ihm weniger, hier pulftrt zu wenig Gefühlsleben. Der Schmied Stephan des .Herrn Ul brich war eine gelungene Erscheinung. Der Schneider Niklas schrie aber gar zu unästhetisch, wie Überhaupt der Lärm der Bauern die Greine deS Statthaften zuweilen überschritt. In den Chören der Erdgeister erfolgte das Ein setzen der verschiedenen Stimmen nicht immer präciS genug; die lebenslustigen Bauernchöre gingen bester. Die Schlußscene, wo Heilinq auf dem Throne der Erdgeister neben seiner Mutter I um die 3 ersten Becher nahmen N-»,>Kn.7Schal, dch-lLa »L g? ^IS-ad. Schlch-n The,,: gestrigen Vorstellung war dies nicht der Fall und der Thronsessel ziemlich dunkel. Nach meiner An sicht ist eine glänzende Beleuchtung der Situation entsprechender. Die heutige Wiederholung deS „Prophet" wurde «it veränderter Besetzung der Bertha gegeben. Statt de- in letzter Zeit viel, ja zuviel beschäf tigten Frl. Haffelbeck hatte Frl. Stürmer diese Partie übernommen und führte sie durch Spiel und Gesang sehr gut auS. Ihre in allen Registern gleichmäßig ausgebildcte, wohlklingende Stimme zeigte auch in den höchsten Tönen eine bewun dernswürdige Kraft und Fülle, so daß ihr hohes 6 das ganze Orchester zu übertönen vermochte Die dramatischen Höhepunkte — im 4. Act mit FideS, im 5. mit Johann — brachte sie trefflich zur Darstellung. Die FideS de- Frl. Bernstein dürfen wir ebenfall- mit zu den besten Leistungen zählen Einige der früher gerügten Mängel in der Austastung und Reproduction gewisser Stellen hatte sie die-mal verbessert. Auch Herr Perotti scheint den wohlmeinenden Rath der Kritik hin sichtlich des zu übermäßigen ForcirenS befolgt zu haben. Nur in einigen Situationen, z. B im Quartett mit den Wiedertäufern im 2. Act, schmetterte er seine hohen Kopslvne zu gewaltsam herauS, gerieth auch ein Mal wieder in den vul gären Dialekt, der seine Vortragsweise so sehr beeinträchtigt. Von Natur an- mit wohlklingen der. umfangreicher Stimme begabt, würde er nach vollständiger Beseitigung dieser unästhetischen Manieren Ausgezeichnete- leisten. Al» besonder lobend zu erwähnen ist noch die gelungene An führung der Ehöre des 4. Acte«. Es war dies Vas Linderfest des sudvorstädtischeN Schreber-Verrins. V—8. Leipzig, 14 August Wie gesund und lebeuskräftig die Idee der Schreker-Vereine ist. sieht man auch daraus, daß der erst vor Kurze» gegründete Verein der Südvorstadt trefflich gedeiht, und bei seinen Veranstaltungen zum Wohle vor Jugend große Theilnahme findet. Das zeigte sich ganz besonders gestern bei der Feier eine- Kittderfestcs, welche« in allen seinen Tbeilen einen höchst günstigen Verlauf nahm. Die kleinen Fest genossen versammelten sich nach 2 Uhr im Tivoli, von wo auS um 3 Uhr der Abmarsch begann Der Zug der mit Fahnen, Kränzen ic. geschmückten Kinder, welcher sich unter Anführung deS Hitler- schen Musikchores durch die Zecher Straße, Brau straße, Brandweg. Branbvorwerksftraße, ve« Schleußiger Weg entlang, bi- zum Festplatze be wegte, gewährte einen äußerst freundlichen, ja wir möchten sagen imponirenden Anblick, da gegen 800 Kinder an demselben theilnahme«. Auf dem Festplatze erfolgte zuerst eine Aufstellung vor dem Podium, welches bekränzt und mit den deutschen Farben sowie mit den Bildern der Ger mania, des Kaiser- und Kronprinzen, der ver dienten Männervr.Hauschild und Vr. Schreker geschmückt war. Nach einem die Feier einleitenden Gesänge hielt der Vorsitzende vr. Smitt die Festrede. Er erinnerte zuerst daran, daß der süd- vorstädtifche Schreberverein zum ersten Male ein großes Kinderfest auf dem erworbenen Platze feiere und sprach den Dank auS gegen Gott, der daS Werk bisher behütet und beschützt habe und gegen die Behörden der Stadt, welche in wohlwollender und entgegenkommender Weise die Interessen des Verein- gefördert und gegen Alle, welche, der hohen und edlen Aufgabe eines Familien- und ErziehungSvereines sich klar be wußt. an der Erreichung der angestredten Ziele in der hingehendsten Weise gearbeitet hätten. Sodann wies er darauf hin. daß da- Kinderfest nicktS Anderes alS ein großes Familienfest sein solle, bei welchem wie in der Familie Liebe, dem bei diesem Festfchießen veranstalteten I Treue und Einigkeit herrschen müsse; und dabei deutete er zugleich auf den ernsten und heiligen Standscheibe: 1. R. Pierer, Köstritz 25l 2. V. Pose, Berlin . 129 3. F. Behrens, - . 179 4. H. Söhlmann, Hannover ... 89 5. Kleffel. Berlin . . 126 k. W.Möbes, . . . 148 7. A. Leistner, Auer- dach 176 8 A. Nadtkr, Berlin 160 9. A. üeutbecker, Leipzig 127 Standscheibe: l. N. Koppe. Berlin l82 2. W. Förster, - 183 3. Staub, Zürich . . 224 4. I. H. Müller. Berlin 117 k. Förste, Berlin 170 6. «. «öitliug, - 187 DaS Eoncurrenzschießen dauerte 1 Stnude 38 Minuten. Den erster Becher in Stand er schoß sich Herr B. Pose an- Berlin in 1 Stunde 10 Minuten, den zweiten Herr A. Leutbecher au« Leipzig in 1 St. 12 Min., den dritten Herr F. Behrens auS Berlin in 1 St. 21 M>n.; den ersten Becher in Feld errang Herr W Förster auS Berlin m l St. 28 Min., den zweiten Herr G Göttlmg auS Berlin in 1 St. 38 Min. den drillen Herr Staub au- Zürich in 1 St. 38 Min Zu bemerken aber ist noch, daß Herr H. Söhl- mann an- Hannover au- einem Vorderlader ge schossen hat. Bei diesem Eoncurrenzschießen wurden in Stand 1380 Schuß abgegeben und 998 Pnncte geschossen. Puucte I Punct Summa Puncte 3« 8« 128 47 57 15t 45 63 153 24 49 97 19 5l 8» 19 37 75 17 43 7? 19 40 7« 45 6« 150 7 «5 59 52 65 1s» 4« 85 l«5 32 L9 l14 2» 52 110 48 64 1»U Verein-Zweck hin, auf die Förderung einer in sich gesunden, vernunftgemäßen, auf wahrhafter Reli giosität und strenger Sittlichkeit beruhenden, die reinen und höchsten Ideale unser« Volkes vor der Bedrohung und Ueberfluthung materialistischer Welt - undLebenSanschauungen währenden Erziehung unsrer lieben, die ganze Zukunft in sich tragenden Jugend. Zum Schluß ermahnte er die versani- meiten Kinder, sich alS gute und dankbare Kinder zu zeigen, gute Sitte und Wohlanständigkeit auch m der Freude und Lust zu bewahren und in Verträglichkeit als gute Kameraden sich die Hände zu reichen, damit kein Mißton daS Fest störe, und die Tausende von Augen, die auf ihnen rnhten, sich innig an ihnen erfreuen könnten Mit einem Hoch aus den Schreververein schloß- die echt zeitgemäße Rede. Nach einer Ruhepause gingen die Kinder an ihre Spiele, die auf dem schattigen Platze am Saume des Waldes unter vortrefflicher Leitung anSgesührt wurden und Alt und Jung ergötzten Es ist kaum zu bemerken, daß es nicht an Stechvögeln, Sternschießen. Wettläufen. Iagdspielen und all den gewöhn lichen, die Kinder erfreuenden Spielen fehlte Al- ganz besonder- erheiternd «nd die Lach- muSkeln erschütternd trat eine komische Scene auf. die einen verfolgten Räuber darstellte, der aber schließlich gefangen wurde nud seine geraubten Schätze an die Kinder vertheilen mußte. Nach wiederholtem Spiel und nach einem Umzug wurde daS Fest in der neunten Stunde geschloffen. Eine große Anzahl von Herren und Damen (natürlich in erster Linie die Vorstandsmitglieder, Zugführer, Platzordner, Gruppenführer ic.) haben sich um dasselbe verdient gemacht; und ganz besonder- ist auch den Lehrern zu danken (Gesell, Mangner,
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