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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187609108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-10
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1876
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. LrS«uitoa oat Lkprötli« Johannisgasse 33. Verautwortl. Haupt - Redakteur Kr. Hüttnrr in Reudnitz. Kür d. polit. Thcil verantwortlich vr. Arnold Vodek in Leipzig. Annahme der für die nächst- «lgrnde Nummer bestimmten tmrratc an Wochentagen bis t Uhr Nachmittags, an Lonn- «tb Kefttagm früh bis '/,S Uhr. -» den Filialen für 3us. Annahme: Otto Klemm. Univerfitätsstr. 22, LouiS Lösche. Katharinenstr. 18, p. nur bis V,3 Uhr. V! 254. WpMr Jagclilall Anzeiger. OlM für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschästsvnkehr. Auflage 14,506. At>ollllkme»i»prtt§ viertelt. »icl. Bringerlohn 3 Mt., durch die Post bezogen 6 Dtk. Jede einzelne Nununcr 30 Pf. Belegexemplar I» Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 3V Mk. mit Postbesörderung 43 M!. Znferalr igesp BourgeoiSz. 20Pf, Größere Schrillen laut unserem Preisvcrzeichniß. — Tabellarischer Latz »ach höherem Tarif. Neclamrn ualkr dem ttcdaciiaustirich die Spaltzeile 4ü Pf. Inserate sind stets an d. Erpeditlo» zu senden. — Rabatt wird nickt gegeben. Zahlung praelloworanäa oder durch Postvorschuß. Sonntag den 10. September 1876. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch am 13. Tept. ». «?. Abends V,7 Uhr im Taale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: Gutachten des Oekonomie-Ausschusses über u) Verbreiterung der Ringstraße an der Barsußmühle und am alten Theater; d) Sckleußenanlagen zur Abführung der Wirthsckasts- wässer aus den Grundstücken an der Westseite deö FloßplatzeS; c) die Prosileintheilung der Nordstraße. Gutachten deS Finanz-AuSschusses über u) verschiedene Ausgaben für daS von der Stadt angekauste Grundstück „Zur grünen Linde"; d) die revidirte Sparcassen- und Leihhaus- Ordnung; o) Anschaffung neuer Winden für die Tuchböden des Gewandhauses. Gutachten deS Bau-AussckmsseS über ») Reparaturen am Zeitzer Thorhause; b) baulicke Herstellungen im Hause Naschmarkt Nr. 1; c) eine Nachsorderung für die WasserleitungS- Anlagen in der Arndtstraße. Gutachten des Bau- und Oekonomie-Ausschusses über den Verkauf einer an der Ecke der Tauchaer- und Mittelstraße gelegenen Arealspitze; d) die Erklärung des RatheS auf die vom Collegium gefaßten Beschlüsse hinsichtlich der Verbreiterung der Alexanderstraße. Gutachten des Bau-', Oekonomie- und Sckul-Aussckufses über unentgeltliche Ueberlassung des hinter den Parthenschulen gelegenen Platzes an die Regierung zur Erbauung eines Staats-Gymnasiums. Gutachten des Bau- und Schul-AuSschusseS über die Forderung für Bausührung :c. bei Errichtung des neuen GebäudeS für die höhere Mädchenschule. Gutachten des Schul-Ausschusses über a) Beschaffung der Rouleaux und Vorhänge für die neuen Schulen an der Parthe; d) PensionSzuschuß für einen Oberlehrer der Nicolaischule. Gutachten des Ausschusses zur Gasanstalt über verschiedene öffentliche Beleuchtungs anlagen. I. II. IH. IV. VI. VN. VIN. Bekanntmachung. Da wahrzunehmen gewesen ist, daß die Bestimmungen des Gesetzes: die Belastung und Felgen breite de- Frachtsuhrwerks auf den Chausseen u. s. w. betreffend, vom 16. April 1840 und der Ausführungsverordnung zu diesem Gesetze vom 12. Mai 1841 nicht immer gehörig befolgt werden, so werden dieselben hiermit anderweit auszugsweise zur öffentlichen Kenntniß gebracht. 1. DaS gewerbsmäßig betriebene Frachtsuhrwerk darf die zusammenhängenden Clzausseen nur mit Wagen befahren, woran ohne Unterschied der Anzahl der Räder und der Bespannung der Beschlag der Radfelgen (d. h. der auf die Felgen gelegte Metallreist eine Breite von mindesten- 105 Millimeter hat. Unter gewerbsmäßig betriebenem Fuhrwerk ist dasjenige zum Transport größerer Lasten einge richtete Fuhrwerk zu verstehen, welches regelmäßig zur Fortschaffung fremder Güter um bedungene- Lohn oder zur Verladung von Fracbtgegenständen für eigene Rechnung zum Zwecke eines von dem Eigenthümer zugleich betriebenen Handels oder Fabrikgesckäsls verwendet wird. 2. Das gewerbsmäßig betriebene zunächst zum Personentransport bestimmte und eingerichtete Fuhrwerk, weiches zugleich zum Fortschaffen von Frachtgütern aus Chausseen benutzt wird, muß mit Felgenbeschlägen von mindestens 65 Millimeter Breite versehen sein. 3. Stein- oder Braunkohlen-, Stein und Getreidesubren dürfen auch wenn dazu kein gewerbs mäßig betriebenes Fuhrwerk verwendet wird, aus allen Chausseen nur mit Wagen geschehen, welche wenigstens 105 Millimeter breite Radselgenbeschläge haben, sobald die Ladung a. bei vierräderigem Fuhrwerk mehr als 50 Centner, d. bei zweiräderigem Fuhrwerk mehr als 25 Centner beträgt. 4. Die Führer von gewerbsmäßig betriebenen und solchen Fuhrwerken, welche zu Stein- oder Braunkohlen-, zu Stein- oder Getreidesuhren benutzt werden, sind gehalten einen das Gewicht der Ladung bescheinigenden Frachtbrief oder Ladeschein bei sich zu führen und aus Erfordern den Cbaus secaufsichtsbcamten vorzuzeigen. 5. Jede Uebertretung der vorstehenden Bestimmungen wird mit einer Strafe von 3 biS 30 geahndet. Zur vorschriftsmäßigen Umänderung von den gesetzlichen Bestimmungen nickt entsprechenden Fuhrwerken wird hiermit eine von heute anzurechnende 3monatliche Frist cingeräumt. Leipzig, den 24 August 1878 Königliche Amts Hauptmannschaft. vr. Platzmann. Nach einer Verfügung des Kaiserlichen General-Post-Amts in Berlin sollen vom 1. Jan. 1877 an die für Empfänger in Großbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Spanien und Portugal im Postwege bestellten deutschen Zeitungen, gleich den nach Frankreich zur Versendung gelangenden Zeitungen, von den Verlegern selbst a!s Strcisbandsendungen mit vorgcdruckter Aufschrift, welche rechtzeitig bekannt gegeben werden wird, und mit Freimarken fran- kirt, abgesendet werden. Dem Verleger dieser Zeitungen wird das verlegte Vereinsporto und der Einkauf-preiS der be treffenden Zeitung nach Ablauf der BezugSzeit vergütet werden. Aus diejenigen Zeitungen, deren Verleger mit diesem Verfahren nickt einverstanden sein sollten, dürfen vom 1. Januar k J. ab Bestellungen für die genannten Länder nicht mehr angenommen werden. Sie werden daher von Vorstehendem mit dem Ersuchen in Kenntniß gesetzt, sich spätesten- bi- zum 10. d. M. gefälligst erklären zu wollen, ob Sie sich diesem Verfahren anzuschließen gedenken. Leipzig, den' 7. September 1876. Kaiserliches Postamt Ätr. 4. Vodel. Aus Stadt und Land. * Leipzig. 9. September. Ueber die Kaiser tage von Leipzig sagt die „N. Franks. Presse": Wir können ohne alles Lob sagen, Leipzig hat sich selbst übertroffen. Es hat seinem Kaiser einen Empfang bereitet, von dem sicher noch Kinder und K.ndeskinder erzählen werden. Wir sehen davon ab, ein Bild von dem großartigen Festschmuck der Stadt zu geben und den Verlaus der einzelnen, vom prächtigsten Kaiserwetter begünstigten Festlich keiten zu schildern. Man könnte eine ganze ZeitangS- nummer über alle die Einzelheiten füllen, wenn man sich auf eine ausführliche Beschreibung der drei Kaisersesttage einlassen wollte. ES ist uns in diesen Tagen so recht klar geworden, daß die treue, hingebende Liebe zum deutschen Vaterland und zu seinem greisen Oberhaupt in den Herzen de- Volkes unzerreißbare Wurzeln getrieben hat. Wir hätten nur gewünscht, es wären Diejenigen, in deren Köpfen sich unsere inneren deutschen Ver hältnisse als krank und gespannt darstellen, hier gewesen, um zu sehen, welche jubelnde Begeisterung die Bewohner einer sonst sehr ruhig denkenden und nüchternen Stadt dem Kaiser entgegentrugen. Da war nichts Gemachtes, sondern die stürmischen Ovationen für Kaiser und Reich kamen tief ari dem Herzen. * Leipzig, 9. September. Wir sind vielfach dem Wunsche begegnet, eS möchten die Fest- bauten auf dem Äugustuöplatze noch einige Tage zur Besichtigung des PublicumS stehen ge lassen werden. Dieser Wunsch, so berechtigt er an und für sich scheinen mag, kann indessen, wie wir hören, nickt erfüllt werden und eS ist in der That auch heute schon mit der Abbrechung der Bauten begonnen worden. Montag über acht Tage beginnt die Michaelismesse und es ist des halb unbedingt nöthig. den AugustuSplatz so rasch alS möglich wieder frei zu machen, damit die Meßbuden ausgebaut werden können. * Leipzig, 9. September. Wir vernehmen, daß daS am Donnerstag stattgehabte CorpS Manöver des 12. ArmeecorvS leider doch nicht ganz ohne betrübenden Unfall vorüber gegangen ist. Der Major PortiuS, Direktor des Militair-Bau Wesens, welcher den Ehrendienst bei Sr. Hoheit dein Herzog von Altenburg zu versehen hatte, ist mit dem Pferde gestürzt und hat sehr ernste Ver letzungen am Kopfe erlitten. Er ist, wie wir hören, nicht transportabel und befindet sich unter ärztlicher Pflege in Güldengossa. * Leipzig, 9. September. Nach einem Artikel in den „Bautzn. Nackr." hat die vor einiger Zeit in Bischofswerda behusS Ausstellung eines Candi- daten zur ReicbStagSwahl im 3. sächsischen Wahlbezirk stattgefundene, hauptsächlich von Mitgliedern der Gewerbevereine besuchte Ver sammlung ein Programm vereinbart, nach welchem der Vertreter de« gedachten Wahlkreises sich er klären soll: 1) für Reform der Gewerbeordnung, namentlich für besser« Regelung des kehrsingswesen«, Bestrafung des Eontractbruchs und Einführung von arwerb sicher, und landwirtbsckaftlichrn Schiedsgerichten: 2) für gesetzlichen Patentschutz ; 3) für möglichste Zollfreiheit und für Abschaffung der Differentialtarife: 4) für Erlaß eines Reichseisenbahngesetzes, aber gegen den Ankauf der deutschen Eisenbahnen für das deutsche Reich. Nächstens soll nun wieder eine Delegirten-Ver- sammlung abgehalten werden, in welcher man die Erklärung deS in Aussicht genommenen Candi- daten, Rittergutsbesitzers Reich in Biehla bei Camenz, über obiges Programm entgegeu- nehmen will. * Leipzig, 9. September. Wie unS von kun diger Seite gemeldet wird, werden sich gegen Ende September der Direktor der Ober-Militair-Exa- minationS-Commission, Generalmajor des Barre«, und die Mitglieder dieser Behörde, vr. Foß, Direktor der Louisen städtischen Realschule, vr Herrig und vr. Holtze, Professoren am Cadetten- corps, von Berlin nach Dresden begeben, um daselbst die Prüfung derjenigen Cadelten zu wiederholen, die im vorigen Frühjahre nicht be standen haben und denen verstattet worden ist, nach sechsmonatlicher Frist ein zweites und letztes Examen znm Porlepse-Fähnrich abzulegen. Die drei Erstgenannten waren auch Anfang- April d. I. in DreSden, während vr. Holtze an die Stelle de- damaligen CommissionSmitaliedeS vr. Gallenkamp, Direktors der Friedrichs-Werderschen Gewerbeschule, getreten ist. — Der „Vossischen Ztg." schreibt man auS Sachsen: Die Auflösung und Bereinigung des Dresdener Cadettenhaufes mit der Lichterselder An stalt ist nun definitiv aufgegeben, da in der sächs Militairstadt in der Dresdener Haide der Bau des neuen Eadrttenhauses vor Kurzem in der Nähe der Larolabrücke begonnen hat. Brr der besonderen Für sorge, welche König Albert dem Dresdener Cadetten- hause zuwendrt, würde er einer Verlegung der An- stalt nach Lichtrrfelde seine Zustimmung nicht gegeben haben. DaS großartige Dresdener Misitair-Elablisse» ment, welches wohl seines Gleichen nicht hat, sckrrüet seiner Vollendung rasch entgegen, und da nach.den von Graf Moltke und General ». Podbirlski gefälsien Urtheilen die Bewilligung der noch rückständigen Gelder seitens des Reichstages schwerlich verweigert wrrden wird, so ist im zwritnächsten Jahre die Voll endung wahrscheinlich. Hierzu ist Folgendes zu bemerken: Die Auf lösung deS Dre-dener CadettenhauseS hat nie mals in Frage gestanden ; denn eS ist immer nur von einer wünschenSwerthen Vereinigung der oberen Classen dieser Anstalt mit dem Cen- tral-Cadettenhause in Lichterfelde die Rede ge wesen. Deshalb ist eS auch voreilig, auS dem Beginn de- Baues in der Dresdener Haide den Schluß zu ziehen, daß jener Gedanke ausqegeben sei. Gewißheit über die einschlagenden Verhält nisse wird man erst durch die Verhandlungen und Beschlüsse des nächsten Reichstage- in Betreff der Dre-dener Militair-EtablissementS erlangen. — Herrn Buchhändler E. Schloemp, dem Ver leger der hier erschienenen, auf da- Bayreuther .Bühnenfestspiel bezugnehmenden Schriften: „The matischer Leitfaden durch die Musik de- Ring de- Nibelungen" und „Poetische Lautsymbolik, von Freiherr H. v. Wolzogen" sind sowohl von Sr. Maj. dem deutschen Kaiser, der den Schriften ein „beifälliges Interesse" zugewandt hat, wie auch von Sr. Maj. dem König Ludwig und dem Groß herzog von Sachsen-Weimar sür die Einsendung dieser Schriften sehr huldvolle Dankschreiben zu- gegangen. — Nur wenige Stunden vor dem Einzuge Se. Maj. des Kaisers wurde ganz unerwartet von Ihrer Majestät unserer Königin auch dem Ge schäft des Herrn Karl Gruhlc (Markt l7) die hohe Ehre eines Besuches zu Theil. Die bobe Frau verweilte längere Zeit daselbst, nahm Alles mit vielem Interesse in Augenschein und machte auch verschiedene Einkäufe. * Leipzig, 9. September. In der in diesen Tagen zu München abgehaltcnen Versamm lung deS Verbandes deutscher Architek ten- und Ingenieur-Vereine wurde unter Anderm beschlossen, eine Eingabe an das Reichs kanzleramt zu richten, daß dasselbe die Vorschriften Uber Studien und Prüfung an den technischen Hochschulen Deutschland- von Rcichswegen ein heitlich ordne. Der Referent Uber die Ausgabe der Architektur bei der Leickenvcrbrennung, Archi tekt von Sckmädl auS München, empfahl die Feuerbestattung. Bezüglich der Frage der Cana- lisation oder Abfuhr fand der Vorschlag eine« Redners, die Entscheidung der Frage den jeweili gen localen Verhältnissen zu überlassen, am Meisten Anklang. Die Frage: „Wie kann die Baukunst wieder volksthUmlick werden?" beantwortete der Referent, Architekt Fritsch aus Berlin, mit Erthei lung des RatheS, vor Allem die Theilnahme deS Volke- durch Beförderung öffentlicher Bauten wieder zu erwecken. Der Referent über Fluß senkungen, Wasserbaudircctor Gredenau aus Slraß- burg, trat der Annahme entgegen, daß die Fluß- senkungen auf eine allgemeine Wasserabnahmc zurückzusühren seien. Er behauptete vielmehr, ge stützt aus langjährige Studien und Erfahrungen, daß das Zurückgeben der Flüsse in Folge der Senkung des Flußbettes eintrete. An 14 Flüssen habe er diese Erfahrung gemacht. Diese Fluß- senkungcn hätten darin ihren Grund, daß der Schlamm fortgeschlenimt werde, wodurch ein hohler Raum entstehe, um dessen Tiefe daS Flußbett sich senke. * Leipzig. 9. September. In der zweiten Versammlung des Vereins der deutschen Forstwirthe zu Eisenach wurde über daS Thema berathen: „Welche Erfahrungen sind ge macht worden über den Einfluß der Waldordnun gen, der Verminderung der Flurbäume und Flur gehölze, zumal im Gebiete der Kalksormationen, sowie der umfänglichen Entwässerungen, Trocken legung von Seen, Flußregulirungen u. s. w. aus den Witterunascharakter, insbesondere auf die Summe und Bertheilung der Niederschläge, auf die Ergiebigkeit der Quellen, den Wasserstand in Bäcken und Flüssen, aus die Bodenfeuchtigkeit und in Folge dessen auf die lanb- und sorstwirthschast- liche Production überhaupt?" Ueber diesen wich tigen Gegenstand reserirte der Geh. Forstrath vr. Grebe in Eisenach. Derselbe wieS nach, daß eine Aenderung in den Niederschlägen und eine umfängliche Abnahme im Wasserstande einge treten sei. Veränderungen an der Bodenok^r- fläche führten eine Abnahme der Niederschläge herbei, mit der Entwaldung seien Gewitter und Hagelschlag viel häufiger geworden, während der Quellenreichthum abgenommcn habe. Der Referent schilderte eingehend die Nachtheile der Sümpfe und Moore, warnte aber auch, in der Entsumpfung zu weit zu gehen, ferner sei der raschen Ableitung und der vielen Drainage entgegen zu treten, da dadurch Hocbfluthen und Ueberschwemmungen einerseits bewirkt, andererseits der Pflanzenwelt die nöthige Feuchtigkeit entzogen werde Die Versammlung beschloß nach längerer DiScussion, an den preußischen Minister der Land- wirthschaft das Ersuchen zu richten, das gesammte Material über die WasserstandSsragc im Wege der statistischen Erhebung vervollständigen und die Ergebnisse veröffentlichen zu lassen, ferner der Wasserstandsfrage auch im Uebriaen in Gesetz gebung und Verwaltung seine Fürsorge zuwenven zu wollen. —o. Am letzten Freitag und Sonnabend hat der alle zwei Jahre stattfindende Fischzug des großen Teiches im Sckimmelschen Gute stättge sunden, welcher sonst in der Regel mit einer Festlichkeit auf der Insel Buen Netiro verbunden ivar, die jedoch dieses Mal wegen des üblen Wetters ausgefallen ist. Wie wir hören, soll in Folge der heißen Witterung, welche auf den großen Teich theilweise bis zur Austrocknung eingewirkl hatte, der Fischfang weniger ergiebig als zeither gewesen und deshalb der Fisckhandcl an Ort und Stelle, welcher sonst die ganze HauSsrauenschast dcs Stadtviertel- in Bewegung versetzte, unter geringer Theilnahme vorüber gegangen sein. Ob, wie behauptet wird, eS die letzte ÄuSsischung ge wesen ist, indem die Ausfüllung deS Teiches zu BcbauungSzwecken bevorstehe, bleibt dabingestelll. Lmistvrrein. Sonntag, den 10. September. Neu aus gestellt sind an Oelgemälden: „Norwegischer Wasserfall" von A. Achenbach, „Sommerland-- schaft" von Koekkoek, „Die Politiker" von H. ten Kate, „Hund und Affe" von StevenS und eine Ansicht von Dresden von Canaletlo, ferner eine Reihe Aquarellen von Andreas und OSwald Achenbach, Coignet, Greive. Madou, H. ten Kate, Verschuur, Lein weber, H. Hossmann, Mohn und einigen Malern deS vorigen Jahrhundert- (I. Cats. I. Ko bell u. dl), endlich eine Anzahl Portrailö Münchener Künstler in Radirunqen von Pros I. L. Raab. Ausgestellt bleiben die Photographien nach Cornelius' CartonS zum „Campo Santo", an Gemälden: „Die Hussitcn vor Naumburg" von I. Czermak. „Der Sturz RobeSpierreS" dcu Mar Adamo und „Beschaulich" von A. Kreling. .
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