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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187609182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-18
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1876
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Erschri«t tikqllck früh 6'/, Uhr. «tRulü» »t G^edtü», Johaumsgaff« »L. grrantwartt. Haupt-««vaclenr Ar. Hüttner m ReoLmtz. »tr d. polit. Therl verantwottttch ve. »nttld Badet m Leipzig. d« f«r dtze »tchst. )e Nuunner bestimm«« le a« Nochen ragen b « «achmtttLLS, a» Loa»- agrvttützbt-'/>Utzr. p,»«, Mate, für 1^-Lmuch«: Htto «em«. üniversttätüstr. rr. ' -rmochr. 15.P. «s»i« L-sche. «atbannoch nur »is^3 Utz». UchziM MMM A«zeiger. Olga« fiu Politik, Localgrschichte, Handels- wd Geschästsoerkchr. X»ou«»nit»prtt» viert off. »ul. Bringerloyn L DeL. durch die Post bezogen v Mk. Jede emzetne Nnmmr, »V Pf. Vtzeäexrmplar 10 Pf. »edührr» für EMudtttoq« ohne Postbesörderung 36 M. mlt PoDefbrverung 4l> Mk- Zalrratt taelp. Bourgeois. A, Pf. Größer« Schnttru taut uusem» Preisvrrzächmß. — TabrLar-' v«r Say nach höherem Tar,- »rrta»r, m»n »e« tlr»ant»»«inch dir Spaltzeit« «a Pf. Inserat« sind stet« a, k s仫srne, zu sende». — Rabatt »erb »«dt gegeben. Zahlung praa»a»»i»n<'i ob« durch Po stvorschoch Bekanntmachung. Jeder «nEnnanaend« Are«de, tvelcher hier übernachtet, ist an» L«»ge seiner Ankunft «nd, »en« diese erst in de» Abendstunde« erfolgt, n« anderen Tage vormittag» von seinem Wtrthe bet nnsetem Kremdenbureau a»E»*lde». Fremde aber, welche langer al» drei Tage hier sich anfhaltea, habe» Anmelde« schein z» lSse«. Bernachlasfigungen dieser Borschrifte» werde« mit einer Geld« büße »o» IS Mark oder verhLltuiHmaHtger Haftstrafe geahndet. Leipzig, am LA. September 1878 Da» Polizetamt der Stadt Leipzig. »m. Rüder Daegner, Seer. Bekanntmachung. Während der beiden Hauptmessen befindet sich im Erdgeschosse des Museums. Eingang an der Ostseite, zum Schutze der Mcßbuden auf dem Augustusplatze und Roßplatze eine Feuerwache mit Tages« und Nachtdienst. Leipzig, den 16. September 1878. Der Aath der Stadt Leipzig. " "" ' Messer vr. Georgi. iefierschmidt. Feld-Verpachtung. Tagesgeschichtliche Uederlicht. Leipzig, 17. September. Die den Vertretern der Großmächte an der Pforte mitgetheilten Friedensbedingungen sind ,n einer Denkschrift enthalten, in welcher die Pforte zunächst die Gründe auseinandersetzt. aus welct>en ihr ein Eingeben aus einen Waffenstillstand unmöglich zu sein scheine und weshalb sie es vorziehe, einen definitiven Frieden zu schließen. Die hierauf mitgetheilten Friedensbedingungen sind folgende: 1) Die Darbringung der Hul digung durch den Fürsten von Serbien in Kon- stänttnopel. 2) Die Besetzung der 4 durch den Ferman vom Jahre 1283 (1866/1867) der Obhut Serbiens anvertrauten, von Alter- her in türkischem Besitze gebliebenen Festungen nach den Bestimmungen des Protokolls vom 8 September 1862. 3) Die Abschaffung der Milizen. Die zur Erhaltung der Ordnung im Innern zu verwendende Militairmacht wird 10,060 Mann und 2 Batterien nicht übersteigen. 4) In Gemäßheit de« Fermans vom Jahre 1249 (1832) wird die serbische Regierung die aus be nachbarten Provinzen nach Serbien auvgewanderten Einwohner nach ihrer früheren Hcimath zurück senden und, ausgenommen die von Alters her bestandmen Festungen, alle später errichteten Be st ftigungen vollständig schleifen müssen. 5) Wenn Serbien nicht im Stande sein sollte, die festzu- stellente Kriegsentschädigung zu bezahlen, so wird der gegenwärtig zu entrichtende Tribut um die Zinsen des Betrags der Kriegsentschädigung erhöht werden. 6) Die türkische Regierung hat das Recht, eine Belgrad mit der Eisenbahn von Rish verbindende Bahnlinie zu bauen und dieselbe durch türkische Agenten oder eine türkische Gesellschaft je nach ihrer Wahl betreiben zu lasten. Weiter erklärt sodann die Pforte, daß sie — von dem Wunsch geleitet, jedem Verdacht eines Hintergedankens zu entgehen und einen Be weis ihreS Vertrauens auf daS Vermittlungswerk der Mächte zu geben — sich wegen der ausgc- zahlten Bedingungen ganz auf das erleuchtete Urlheil der sechs vermittelnden Mächte verlasse. Ihnen überlaste die Pforte ganz die Sorge, die Gründe zu erwägen, welche diese sechs Bedingungen «IS Mittel dictirlcn, um der Wiederkehr der gegen wärtigen Ealamitäten zu begegnen. Bezüglich Moytenegros werde man sich an den 8t»tu8 guo Litte Hallen Sobald die Mächte ihr Nrtheil über die Friedensbedingungen abgegeben haben, werde die Pforte binnen 24 Stunden den Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten ertheilen. Auch diese ausführlichere Wiedergabe der türki schen Friedensnote zeigt, daß die Pforte, in der For« demüthig gegen dte Mächte austretend, in der Sach« Bedingungen stellt, di« für Serbien unannehmbar sind. Die Note giebt sich selbst nicht al- ein Mtimatum und erbittet Gegenvorschläge seitens der Mächte. Letztere sind aber leider w den Einzelpuncty» nicht so einig wie in der Haupt sache und werden sich fchwer darein finden, gemein same Gegenvorschläge bei der Pforte zu machen. Die Forderung de» Besatznngßrecht» wird von keiner Seite gewährt »erd«. Amtlich habe» die Mächte zu den türkischen Friedensbedingungen nöch nicht Stellung genommen; nur au- Wien liegt eine officiöfe Stimme vor, welche sich nicht ganz abweisend zu den türkischen Vor schlägen verhält. D>ie „WienerAbertbpost" schreibt: Mit den von der Pforte sormulirten Friedens- bediugungen hat die von den europäischen Mäch ten eingelätete Friedensactwn die erste concrete Grundlage gewonnen. Man hat cs offenbar mit einem ernsten Vorschläge zu thun und daß derselbe nicht schlechthin angenommen werden wird, daß also dem mäßigenden und berichtigenden Einfluß der Eabinete noch weite Gebiete erschlossen bleiben werken, ist kaum zu bezweifeln. Mindesten» darf man vorweg bemerken, daß die Kormulirung der Pforte sehr unvollständig ist. Allen, Ermessen nach werden auch die Bürgschaften, ivelche lue Pforte bezüglich der Verbesserung de« Looses der Die der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen, in Gohliser Flnr zu beiden Seiten der Thüringischen Eisenbahn an der Augusten- und Eisenbahnstraße gelegenen Feldpareelle« Nr. 17^"^ ntum Flurbuchs von 188 lDA. — Ar Flächengehalt sollen nur zu« Frldba«. also Witt Aussch»!«- jeder anderen BenuyunqSweise, entweder nnf et« Jahr vom l. Oktober d. Ä. biS 30. September künft. I. oder ans drei Jahr« vom 1. Oktober d. I. dis 30. September 1879 mit dem Vorbebalte, daß dieselben in den beiden letzten Pachtjahren ganz oder theilweise aus dem Pachte zurückgenommen iverden können, an den Meistbietenden anderweit verpachtet werden. Die Versteigerung findet Dienstag deu 18. d. M. Dorniittag» 11 Uhr an Rath-stelle statt und es liegen die Versteigerung-- und VcrpachtungSbcdingunaen schon vor dem Termine in unserer Oekonomie-Inspektion im alten JohanniShospttale zur Einsichtnahme aus. christlichen Bevölkerung in den insurgirlen 'Pro vinzen, also bezüglich der Durchführung der Reform- note vom 30. December v. I. zu geben haben wird, eine Stelle, wenn nicht im Friedensinstru- mcnt selbst, so doch bei den Frieden-Verhandlungen einnehmen wüsten. Offener und schärfer geht die Wiener „Presse" mit der Sprache heraus; sie erklärt die Bedingungen der Psorle für unannehmbar: Fragen nur vor Allem, was berechtigt denn die Psorle zu soich-m Hohn den Mächten gegenüber, m deren Hand ihr Schicksal liegt? Angesichts der Resultat« ihrer Krngsühruiig sind diese Punclationen absolut nichts Anderes, als eme verwegene.Herausforderung, nicht etwa btos Serbiens, sondern auch der Staaten, welch« die Mediation übernommen haben. Alle die Festungen, welche die Pforte geräumt oder geschleift wissen will, sind in serbischen Händen; nicht eine nenncnswerthc Re- boule haben die türkischen Truppen erobert, nicht eine Bombe haben sie in das exponirteste Vorwerk Alexinatz hlneiliwerfen können; einig« Striche offenen Landes sind im Besitze der türkischen Heeresleitung und aus dusein kläglichen Resultat beansprucht die Pforte von Neuem die Domination in Serbien, dir Beherrschung des Lande« von den Festungen auS, di« Rebuction und damit srlbstverständlich dir tteber- wachung der serbischen Armerkräfte, d. h. einen permanenten Anlaß zu »onflicten mit dem Basallen- staate. Und die heute hier eingetreffene „Turquie" dringt noch ein ofsicibses Entrefilet. daß die Pforte ihre Frie- vensbedlugungen auf« Bescheidenste modificirt habe; da muß es uns wunder», welche Ansprüche ursprünglich im Rai he der türkischen Staatsmänner diScutirt wurden. ES scheint fast unmöglich, daß man mehr als die null- tairische Capitulation Serbiens, die politische Deterio- riruug desselben habe verlangen können, es müßte denn im Ernste der Borschlag ausgelauchl sein, Serbien formell in ein einfaches Bilajet zu verwandeln. Thal- sächlich werken aber auch die Dinge heule nicht viel anders liegen, wenn di« Skupschlma in Belgrad oder Kragujevaz unter der Mündung der türkischen Kanonen tagen und wenn Fürst Milan sich einer Ncu Investitur in kouftantinopel unterziehen müßte, die nach de» offen baren Dispositionen der Psorle möglichst demüthigend sür ihn arraiigltt werken würde. NichlS wäre natür licher, als daß die Serben sich des neu aufgelegten türkischen Joches »1 jedem günstigen Moment in ent ledigen veriuchril würden und der orientalische Lonflict wäre in der Thal verewigt. Angesichts der nackten Unmöglichkeit der türki schen Friedensbedingungen, die heute schon als abgewiesen gelten können, werden die Vertreter der Mächte in Konstantinovel, wie inan von dort meldet, aus den einfachen Waffenstillstand, aus die Unterbrechung der Feindseligkeiten und der in ihrem Gesolge von den türkischen Truppen auch in Serbien au-geübten Greuellhaten zurück- kommen. Die von der Pforte ausgestellten Präli minarien werden gar nicht »sficiell diScutirt wer de». Es hat sich von Neuem gezeigt, daß em energische- Eingreifen der Rächte m die Orient dinge absolut nothwendig ist, um neue Massen morde so lauge zu verhüten, bi» die alten, fauleu- den Leichenhaufen, welche die Türken aufaethürmt haben, lunter die Erde gebrecht find. Mit der Psorle läßt sich nicht di-cutiren. Die Ohnmacht beantwortet ernste Vorschläge zur Pactfication mit ausgesuchtem Hohn. Wir erwähnten bereit-, daß die „France" den angrdtiche» Text eines Schutz- uud Trutzbünd- »istes zwischen Rußland uud Deutschland veröffentlichte, welches «n ll. Juni in Berlin zur Regulirung der orientalischen Krage abge schlossen »nd von den Fürsten Bismarck uud Gortschakoff unterzeichnet sein svü. Da» zehn Artikel umfassende Dokument, welches augeblicd aus der kaiserlich russischen geheimen Kanzlei stammt und in welchem sogar d,e gemeinschaftliche Besetzung Konstantinopels vorgesehen wird, ist natürlich ein Machwerk, aber so albern, daß es unbegreiflich erscheint, waS Girardin mit dieser läppischen Erfindung bezweckt. Das Befinden de- Exsultan- Murad soll ci» hoffnungslose» sein; er findet keinen Schlaf mehr und nimmt keine Speisen zu sich. Da- Leichenkegängniß Anastasius Grün's hat am l5. d in Graz «uter allgemein« Theilnahmc de, Bevölkerung und mit großer Feierlichkeit statt- Leipzig, den 8. September 1876. gesunden. Nach dem Wagen mit der Wittive und dem Sohne des Verstorbenen eröffneten der Minister vr. Unger und Or. Rrchbaiier den nach Tausenden zählenden Trauerzug. LentralhaUe. * Leipzig, 17. September. Am gestrigen Abend fand in der Eentralhalle vor einen, äußerst zahl reich elschienenen Publicum — der große Saal war dicht gedrängt gestillt — die Generalprobe der für die Meßcanipaqne engagirten rtünstler und Künstlerinnen statt. Nach dem Erfolg dieser ein leitenden Vorführung zu urtheilen, glauben wir der Verwaltung der Eentralhalle die günstigsten Aussichten aus eine „gute Messe" eröffnen zu dürfen. Das Gros des Künstlerpersonals erbebt sich in seinen Leistungen weit über das Niveau de- Alltäglichen, und worauf man namentlich Werth legen darf, da- ist die originelle Neuheit einer Mehr zahl der vorgeführten Dinge. Für unsere Vergnü- guugLetabUssemults ist eS gewissermaßen eine Klippe, baß sie zu vermeiden suchen müssen, öfter- Ge sehene- wieder darzustellen. DaS Publicum ist in dieser Beziehung bekanntlich sehr verwöhnt, es will immer etwas „NeueS" sehen, und man war daher gestern angenehm überrascht, als unter den Spielen und sonstigen Operationen in der Central- balle in der That verschiedene sehr hübsche Neu- yeiten hervortraten. Die Palme der Leistungen trugen unbedingt der Original-Japanese Kalaki und der Salon- Jongleur Hr. Orbei davon. Der Erster« imponirt durch seine prächtigen Balancirübungen mit einem leichten Regenschirm, Evolutionen, die haupt sächlich durch die Grazie und Sicherheit der ein zelnen Bewegungen einen wohlgefälligen Eindruck auf das Auge Hervorbringen, und sodann durch das tollkühne Klettern und Hüpfen aus einem in der Höhe des SaaleS gespannten fingerdünnen Drahtseil. Der Japanese trieb die Verwegenheit so iveit, daß er sich auf dem Seil in die heftigste taumelnde Bewegung versetzte und dennoch nicht herabstürztc. Der von den Zuschauern gespendete rauschende Beifall war ein wohlverdienter. Der andere der beiden Künstler, Herr Ordei, führte sich als Salonjongleur ein und erschien in feinem GesellschastSanzug, was wir al- eine angenehme Abwechselung in dem Exterieur der Künstler dieser Gattung betrachten, die bekanntlich in der Regel im Tricot austreten. Nach einigen leichteren, immerhin aber effektvollen Dingen machte sich der Jongleur an die Ausführung eineS in dieser Art hier noch nicht gesehenen, aus alle Fälle sehr schwierigen, dabei aber die stürmische Heiterkeit deS Publicum- erweckende« Stückes. Er pflanzte auf einem Tische zwölf gewöhnliche Teller in einer Reihe auf und brachte sie mittelst der Berührung eineS Stäbchens zum flotten Tanze«. Der Künstler wußte seine flinken Bewegnnae» so eiuzurichten, daß keiner der Teller rum Nieder klappen kam, im GegentheU. er war stets bei der Hand, wenn sich bei dem einen oder andern ätze Neigung zum Sinken bemerklich machte. De>» Ganze gewährte einen wirklich erheiternden und der völligen Neuheit halber eben so spannenden Anblick. Herr Ortei wurde mit Applausüberschüttrt. Als deu dritten im Bunde der hervorragendsten Künstler in der Centralhalle haben wir den Por tugiesen Llves da Silva zu bezeichnen, welcher durch sein eigentbümliches musikalische- Talent das UMt»rmm in Erstaunen setzte. Dieser Künstler benutzt bä seinen Produktionen lediglich feinen Mund und die Finger, er verfügt über kein an deres mechanisches HiUfsmittel und doch musicirt und pfeift er in einer Weise, daß man glauben kann, ein Harmonium oder einen Flvtenbläser vor sich zu haben. Auch ihm wurde reiche Aner kennung seiten- des Publikum- zu Theil. Um nun aus den Kanoncnmann Zi-Zi zu reden zu kommen, so müssen wir gestehen, baß wir unS eigentlich von dessen Leistung etwas mehr versprochen hatten. Die Vorführung geht i» der südwestlichen Saalecke in halber Höhe des Rauines Der Skath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Cerutti. vor sich. Auf einem Podium ist die Kanone, wenn man von einer solchen reden kann, ausgestellt. Die weite Mündung deS RohreS ist nach einnn etwas ent fernt hängenden Trapez gerichtet. Herr Zi-Zi kriecht mit der Länge des Körper-, so daß der Kopf und die Ohren berauSraqen, in da- Rohr. Nach einiger Zeit erfolgt unter lebhafter Spannung der Zuschauer ein Commando, man hört einen Knall und in diesem Augenblick fliegt Herr Zi-Zi aus der Kanone an da-Trapez, das er behend er saßt. Damit ist die Production zu Eiwe Aus jeden Fall ist eS eine starke Federkraft, welche den Mann an- dem Bebältrr heraus nach dem Schivebereck schleudert Vielleicht ließe sich der Vorführung etwas mehr Eindruck dadurch verschaffen, wenn man für sie einen Platz mehr im Mittelpunkt des Saales wählte. Einen sehr günstigen Effect brachte die Dar stellung lebender Bilder durch die Damengesell- schaft der Frau Direktor Rappo hervor. Die einrelnen Gruppen bekundeten viel Geschmack und Erfahrung auf diesem Gebiet. Sie waren, ivas natürlich Häuptersorderntß ist, pikant, aber sie ver letzten dabei daS Gebot der Wohlanständigkeit nicht. Eine Mehrzahl der jungen mitwirkenden Damen zeichnete sich durch ihreFormenschönheitauS. Wenn wir nun endlich noch berichten, daß zwischen diesem Allem noch eine sehr tüchtige Ghmnastiker- Gesellschast, genannt Bo u rbonnell und Hugo, aus zwei Herren und drei Damen bestehend, auf- tritt und allerhand Proben von ebenso bedeu tender Körperkrast als weit entwickelter Gewandt heit vorsührt, so werden die geehrten Leser darin übereinstimmen, daß für da- Auge während der gegenwärtigen Messe außerordentlich viel geboten ist. Ans Stadt und Land. * Leipzig, 17. September. An dem inter nationalen Congreß. welcher im Anschluß an die Brüsseler Ausstellung sür Gesundheits pflege und RettnngSwesen in den Tagen vom 27. Sept. bis zum 4. Oct. in Brüssel statt- siildet, werden von Sachsen au- als Delegirte theilnehiiien: Regicrungsrath Dr. Böhmert in Dresden (Eentralverein für daS Wohl der ar beitenden Elassen), Geheimer Medicinalrath vr. Günther in Dresden (sächsisches Ministerium de- Jnnern), Regierungsrath v. Criegern-Thumitz in Dresden l sächsischer Landesverein), Ober-Stabsarzt vr. Beyer,(Dresden), Fabrikbesitzer vr. v. Heyden (Dresden), Major a. D. Freiherr v. Seherr-Thoß (Dresden). * Leipzig, 17. September. AuS Mcininae» und Gotha gehen uuS Berichte ru Uber die glän- zenden Erfolge, welche Herr Direktor Julius Hofmann mit seinen Concertaussührungen dort errungen bat. In ersterer Stadt war der Concert- saal, in letzterer daS Theater ausverkaust, trotz- de» daß dqs Manvv-r sämmtlick»e OsfiäerSsamilieu »rn hielt. Es war rül großer Jabel im Publicum. Irau Peschka wprh« stürmisch empfangen und mußte Daeppo singe» ; sie hat. qachdem sie mehrere Monate geruht, entzückead-tttznaen Rubin stein ist ein Pianist, wie er in semer Art als TrcinSscribeur und Pianist für die Wagaerschen Nibe lungen Compositionen wohl einzig dastehen dürfte. Das Großartigste, waS er leistet, ist der Vortrag dc» ^euerzauber an- der Walküre. Die Gebrüder Klengel sind, alS sein gebildete Musiker, sür Eonccrtuntcrnehmunaen eine wahre Perle »nd machen großes Aussehen Dem Cellisten Jul ns Klengel steht zweifellos eine große Zukunst bevor, er zählt jetzt schon zu den hervorragendsten Cellisten. ES macht überall einen höchst angenehmen und überraschenden Eindruck, in welch feiner und musi kalischer Weise die Gebrüder Klengel sich gegen seitig begleiten. * LäHim 17. September. Friedrich Haasc ist, nach längerem Aufenthalt an der Nordsee, nebst seiner Gattin wleder in Berlin einge troffen. wo ihm allsogleich ein AiistellungSpatint alS Generallürector des großherzogltzbeil Hes- theaters in Darmftadt zur Unterschrift vorgeleg^
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