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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187612184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-18
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1876
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tLglich krühS'/^UHr. NrSacN», «>» «^rSMea J,tz>i«it«ijlchr rr. Veranvoartt. Hanpt-Revaclrnr Ar. Hüttner tu Rendattz. yür v. poUt. Thnt verantwsttlich vn »mlü vodel w tzeipzig. her für die «ächst- fotjeüe «nmmer bestimmter Affernte an Wachentnßeu dis SUhr «nchmtttaaS. ,» Sann- «»SeststGe» früh dt« '/.S Uhr. I, stnFlttatrn str 2>l. Lm,«h»t: tXK «NM». UnlversitätSstr. 21, Lonis Ldichc, Latharineustr. 18,». um bis '/^i Uhr. UciWgtr Lageblall Anzeiger. OlM str Politik, LocalAtschichte, Handels and Seichästkvateh!. «Metz. inrl. Bringerlohn b E. d»rch du Po» bezogen S «L Jede einzet« Rnmmer »o Mi Velegerrmplar IN M Gebühren sür ExrradtUsgeu ohne Poftbefvrdenmg ZS Ml Mt VaftbeiSrderung 4L Mt' Iiserite 4MP vourgeock, »«M Größere Schnftro Uuu unsere» PrvSovqeiMnß —Iadea«rffcke, Satz nach höherer- Lar» ürelame, «nrr Sen> «uöantemßrich bi« Spaltzrll« 4« Ps. Inserate find ftäs an d.LepeWt» zn senden. — Rabatt wird MM gegeben. Zahlauapr»«»luoanu,a< »der durch Postvorschuß. La-e-zeschichtliche Ueberficht. Leipzig, 17. December. Die durch die Blätter gehenden Nachrichten über ein in Bezug auf die Iustizgesetze bereit« abgeschlossene« Kompromiß beruhen aus mehr ober weniger vagen Gerüchten und Verwuthungen. Die Verhandlungen waren in den letzten Tagen lebhaft im Gange und von Seiten der dieselben führende» Vertrauensmänner wird strenge DiS- creti»» hr»bachtet. BiS jetzt läßt sich nur so viel sagen, daß die Aussichten für daS Zustandekommen eineS Ausgleichs nicht ungünstig sind. Wan» Herr von Bennigsen «IS der Mittelpunkt dieser vertraulichen Verhandlungen bezeichnet wird, so muß hinzugefügt werden, daß vor Allem der Präsident von Forckenbeck sich um eine schließlich? Verständigung eifrig bemüht, und daß auch andere einflußreiche, selbst zum linken Flügel der National» liberale« gehörige Stimmführer in derselben Rich tung thätig find. ES wird jetzt allgemein angenommen, daß die Session deS ReichStagS vor dem Feste ge- schloffen werden wird. Eine Ausdehnung derselben bi« zu Neujahr wäre nicht rathsa«, da schwerlich auf eine beschlußfähige Versammlung in der Zwischenzeit -wischen Weihnachten und Neujahr zu rechnen wäre und eine kurze Nachsessivn nach Neujahr ist wegen der Neuwahlen unthunlich. Andererseits ist aber vorau-zuseheu, daß die dritte Lesung der Iustizgesetze nickt viel Zeit in An spruch nehmen wird, da in den jetzt slattfindenden vertrauliche» Vorbesprechungen schon die Ent scheidung gesucht werden muß. Von deu 70 Wahlen sür daS württem- bergiscke Abgeordnetenhaus sind, dem „SchwäbischenMerkur" zufolge, jetzt 5b definitiv vollzog«». ES sind noch 10 Nachwahlen und 5 Stichwahlen erforderlich. Die deutsche Partei u»d die Mittelpartei haben biS jetzt zusammen zwei Drittel der Stimmen. Die VolkSpartei hat sich um ei» biS zwei Mitglieder vermindert, welche dieselbe an die katholische Landespartei verloren bat. Letztere zählt 12 bi« 13 Mitglieder DaS Berhältniß der deutschen Partei zu der Mittel- Partei hat sich etwa« zu Gunsten der letzteren verschob««. Die Dorconserenz in Konstantinopel hat ewige Tage ihre Sitzungen unterbrochen, ver- muthlich um über die Frage betreffs Bulgarien- und der dieselbe betreffenden Vorschläge sich vorher genau z« insormiren. ES beißt, SanSbury wolle die Garantie, welche eine Occupation überflüssig mache, i» der Errichtung eine- GenSd'armerie- eorpS suchen, welche« auS belgischen und italienischen Soldaten bestehen soll. ES wird alS -»verlässig angegeben, daß Ruß land zunächst eine gemeinsame Occupation der neutrale» Mächte und beim Widerstand der Pforte die Besetzung KonstantinopelS durch England, Bulgariens durch Rußland und Rumänien, BoS nienS und der Herzegowina durch Oesterreich, Thessaliens und von EpiruS durch Italien vor- Mv- Es circuliren Gerüchte von beunruhigenden Truppenbewegungen am Pruth, die den Einmarsch der Russen in Rumänien »lS bevor stehend erscheinen lasten. ES liegt jedoch diesen Gerüchte» eine übertriebene Austastung derTruppen Verschiebungen in Südrußland zu Grunde, nach dem die bisherigen Bewegungen der russischen Süd-Armee nur die vollständige Mobilisirung und die Vorbereitungen zu einem Aufmärsche längS der moldauischen Grenze betrafen Da« Ein treffen der Urlauber u»d Reservisten zu den ArmeecorpS bei Lffckenew und Odessa bedingt selbstverständlich die NeudiSlocirung nahe anein ander gerückter Lrpppen - Abtheilungen und diese mag me Veranlassung zu den erwähnten Ge rüchten gegeben haben, obwohl die russische Armee ihren Aufmarsch am Pruth noch nicht vollzogen hat und diesen Muß also auch innerhalb eine- gewisten Zeitraumes nicht überschreiten kann. Der Papst hat am Sonnabend die Kaiserin Eugenie in einer halbstündigen Audienz em- psangen. Die Kaiser« war von dem Cardinal Bonaparte begleitet. Lür-erversarnmlrmg «« LA. Deeenrber L87V (Schluß.» Herr Peter Ullrich beleuchtet da« wechselnde Berhältniß -wischen Städtischem Verein und Ge meiunvtziger Gesellschaft, eriuuerl an daS in einer Bürgerversammluna gegebene versprechen deS Adv. Rnd Schmidt, oftmals Bürgerversamm lungen z» hernfen, und empfiehlt als Mittel zu einer wirklich geheimen Abgabe der Stimm zettel die Einlegung derselben in EouvertS. Auch er widmet dann vem Tageblatt« einige Worte der Liebe. ES habe vom Standponcte der Herr sehenden Partei a»S ganz recht gehabt; Übrigens jn e< ja de« Rathe gegenüber dahin vinculirt nicht d«S Geringste gegen den Sladtrath zu veröffentlichen", widrigenfalls der Rath be fugt ist, de» Redacteur sofort zu entlasten*). Da« Tageblatt habe also seinem Brovherrn nur geleistet, waS eS zu thun schuldig gewesen; daö Auftreten deS Tageblattes werde sich nicht eher ändern, als bis Rath und Stadtverordnete sich selbst unv den betreffenden Vertrag geändert hätten. Sonst müsse daS Tageblatt von der Vühne verschwinden (?), nickt mehr alS FrühstückS- organ gelesen werden. Jetzt freilich schwöre der gute Bürger aus sein Tageblatt, und wenn Derselbe in einer Versammlung gewesen und hernach finde, daß daS Tageblatt ganz etwaS Andere- berichtet, alS gesagt worden, so glaubt der gute Manu lieber, sein Ohr habe ihn getäuscht, alS daß da- Tage blatt die- thue. (Große Heiterkeit.) Anstand «m Auftreten sei auch nickt von allen Leuten zu ver- angen, welche daS Tageblatt beschäftige, und wenn e- den BürgeranSschuß, welchem er, Redner, angebört hat, ein „trübe- Gemenge" nenne, so >emerke er, daß er sich noch lange nicht mit jedem Berichterstatter de- Tageblatt«- auf eine Stufe iellen laste. DaS Tageblatt habe die Liste Sparsamkeit" alS eine reich-feindliche bezeichnet; oll« DaS vielleicht auch von der Person des >arauf befindlichen StaatSanwaltS Hosmann gelten? (Heiterkeit ) vr. Gensel verdiene ent- chiedenen Tadel, daß er den Bericht de« Tage» statte« nicht berichtigt hat. Adv. Hesse bemerkt päter hierzu, daß eine solche Berichtigung vielleicht noch erscheinen werde. Schließlich geht Herr Ullrich auf die Angelegenheit de- Ankäufe- deS Wagner'- chen Grundstückes (vor dem Zeitzer Thor) ein; die Nänner, welche diese- Grundstück zur rechten Zeit der Stadt vor der Nase weggekauft haben, hätten bedenken sollen, daß so Etwa- für Studirte und Stadtverordnete sich nicht zieme. (Bravo). Es sei sehr zu wünschen, daß diese Angelegenheit noch einmal in einer besonderen Bürgerversammlung erörtert würde, und er werde einen entsprechender» Antrag an da- Präsidium bringe». Adv. vr. Tannert vermuthel, daß daS Tage blatt unter den Stadtverordneten, „welche ihre Verdienste nicht genug anerkannt sehen", wohl besonders auch ihn gemeint habe. Er sei aber außerordentlich zufrieden, nach vierjähriger Thätig keit alS Stadtverordneter einer Stellung ent hoben zu fein, welche so vielfache persönliche Opfer verlangt. DaS Tageblatt, welches Amtsblatt de- RatbeS ist und gewissermaßen unter der DiSciplin deS RatheS ftebt"**), bat offen und versteckt ge sagt, daß nur Nationalliberale im Ralbe und im Stadtverordneteucollegium sitzen dürften***). Wie werde sich unter solchen VorauSsetzungca die Zu kunft der Stadt entwickeln? Die „scharfe Con trols", welche durch die Stadtverordneten geführt «erden soll, werde dann sicher eine sehr gemülh- liche Form annehmen, besonder- wenn noch eine gewisse verwandtschaftliche, fremidschaftliche. ge- vattrrschastliche, schwägerschastliche Eonglome- ration hinzutrete. Dann würde «an nur noch da- Bild einer „erweiterten Sitzung der Gemein nützigen Gesellschaft" haben. Wenn glücklich Rath und Stadtverordnete in allen Gliedern nationalliberal sind, so werden sich vielleicht auch die Beamten bemühen müssen, nationalliberal auS- zusehen, wenn sie sich angenehm machen wollen. Ein so einseitige« Vorgehen, da- alle andere« Parteien auSschließt, sei aber auch höchst unklug, denn wenn nun einmal Kehler begangen werden, oder auch nur Unfälle emtreteu, s» werde flug- alle Schuld der Partei der Nationalliberalen auf- gebunden werden. Redner empfiehlt, die durch die Bürgerversammlung einmal betretene Bahn der Oeffentlichkeit ja nicht zu verlosten, sondern in den Bürgerversammlungen einen AuSdruck der öffentlichen Meinung und eine Control e zu schaffen. Adv. Francke giebt zwar zu, daß die „Deutsche Allgemeine Zeitung" in ihren Berichten sich unpar teiisch gehalten hat, aber i« klebrigen sei auch sie doch ein uur für die natioualliberaleu Interessen etn- tretende« Blatt, vr. Gensel, welcher wissen müsse, daß seine Partei da« Tageblatt als rechten Arm benutzt, hätte auch die Verpflichtung gehabt, dasselbe zu controliren und die vorgekommene Entstellung sofort zu berichtigen. WaS aus der Eselswieje gegen ihn, Redner, erschienen, fei nur eine Der drehung seiner Worte; wer Das geschrieben, habe einen Act der Niederträchtigkeit begangen Adv. Tannert berührt noch die Ablehnung de« von Herrn Reichert i« der letzten Stadtver- ordneteusitzung gestellten Antrages, daß eine billig« AuSgabe des städtischen HauShaltplaneS hergestellt werden möge, und erwähnt dabei, daß in der bezüg lichen Debatte den Bürgern das Verständnis für ein solche« Zifferwerk abgesprochen worden sei Dagegen bemerkt Stadtverordneter Ludwig, dessen Rede *) Diese ganze Darstellung ist theil« vollstäudi richtig, theUS auf Mißverständnissen beruhend. ") Sieb« di« vorig« «nmertuug. ***) Do ist da« geschehen? D. Red adiß «n> D. Red. auf baldige Veranstaltung einer Bürgerversamm lung durch den Städtischen Verein schließen ließ, daß er so absprechende Aeußerungen keine-wege- vernommen habe. vr. Tannert bezeichnet nament lich den Stadtverordneten vr. Blum alS Den jenigen. von welche« solche Worte gefallen, die ihn würdig machten, „wenn wieder einmal ein Ministerium Neust bei unS existiren sollte, reich-freundlicher, reactionairer Commiffar zu werden." Die Versammlung schloß damit, daß sie ein stimmig sich dahin auSfprach: 1) Den Rath zu ersuchen, daß er eine billige AuSgabe de« städtischen HauShaltplaneS billig der- treiben lasse; 2) daß sie ihre Mißbilligung gegenüber der Haltung de- Tageblattes bei den diesjährigen Stadtverordnetenwahlen erklärt. Beide Beschlüsse sollen an ihre Adresse befördert werden. Pslittsche Monatschrornk 1876. XI. Monat -tove«ben. (Fortsetzung aus Nr. 328.) LL. Die Wirren im Orient: Minister- Präsident Komunduros rechtfertigt in der griechischen Kammer der angeordnelen Rüstungen (siehe den 20. Oktober) damit, daß er sie alS einen Protest gegen etwaige einseitige Beschlüsse der europäischen Dlpl»matie darstellt; im klebrigen bedeuteten die- selben keine Aenderung in der Politik, und würde Griechenland »ach wie vor Neutralität bewahren. - Die rumänische Deputirtenkammer giebt ihre Zu stimmung z» dem weiteren Verbleiben der Reser visten unter den Fahnen (siehe den 8. October).— Interpellation de- Abgeordneten Simouy im un garischen Unterbause über deu dermaligen Stand der orientalischen Verwickelung — Italien: Eardinal Simeoni, zur Zeit päpstlicher PronuntiuS in Madrid, wird zum päpstlichen StaalSsecretair er nannt (stehe den 6. d. M). — Oesterreich: Wiedereröffnung des ungarischen Reichstage-. L3. Die Wirren im Orient: Kaiserlich russische Verordnung befiehlt die Modi- lisirung eine- TheileS der russischen Armee und die Coucentrirung einer Südarmee, bestehend aus dem 7., 8., II und 12 Corps, unter dem Befehl de« Großfürsten NicolauS mit dem vorläufigen Hauptquartier Kischenew (Beßarabien), in votier Krieg-stärke. Eine Circulardepesche de- Reichs kanzler« Fürsten Gortschakow theilt den Mächte» die erfolgte MobilisirungSordre mit, betont indessen, daß die Maßregel nur die Erhaltung de- Frieden« bezwecke, indem pe der Türkei zeige, daß Rußland ge willt sei, die unumgänglich nothwendigen Garantien sür dre christlichenBewohner des türkischenReickeS auf alle Fälle zu fordern »ud auSzuführen, und zur Er reichung dieser Aufgabe selbst da- äußerste Mittel anzuwenden sich nicht scheuen werde. — Die eur»- päischen militairlschen Eomnnssare (auS Ossi cieren aller 6 Großmächte bestehen», siehe den 8. M.) beginnen mit den Arbeiten der Feststellung der DemarcationSlinie. — Eintreffen der öfter reichischen Zustimmung zu dem englischen Conse- renzvorschkag in London. — Rückkehr de« Kaiser« Alexander II. von Rußland nach fernem Lnstscblos ZarSkoje Selo Hei Petersburg (stehe den 7. d. M.) II. Rußland: Ende des gegen StronSberg geführten ProcesteS «egen betrügerisch geführter Handelsgeschäfte; derselbe »ird nachdem Ausland« verbannt — Belgien: Eröffnung der Kammern IK. Die Wirren im Orient: Der russische Staat-anzeiger veröffentlicht ein PserdeauSsuhr- verbot über die westlichen und südlichen Grenzen de« Reichs (siehe den 13. d. M ). — Interpellation de- Abgeordneten Halftz im ungarischen Unter- bause über die Stellung Oesterreich-, den russischen Rüstungen gegenüber (stehe den 11. d. M ). — Mecklenburg: Eröffnung de- Landtage» zu Malchin. ISS. Die Wirren i» Orient: Ans einem Theil der russischen Eisenbahnen wird, der Truppen- tranSport« halber, der Güterverkehr eivge stellt (siehe d. 3. d M)— Italien: MarquiS NoailleS. französischer Botschafter am ital. Hofe überreicht de« König Victor Emanuel seine neuen Creditive (siebe den 2t. Juli.) L7. Die Wirren im Orient: Im ungari schen Abgeordnetenhaus« beantwortete Minister Präsident TiSza die an ihn in der orientalischen Angelegenheit gestellten Interpellationen (siehe den 11. und 15. d. M.) dahin, daß die Sachlage vcr hindern, zur Zeit genaue Anfschlüfse zu geben, das aber Oesterreich von Rußland nicht bedroht sei und die Regierung nach wie vor sür die Erhaltung de« Frieden- und die Wahrung der Interessen Oesterreich» thätig sein würde — Die griechische Kammer giebt dem Ministerium (mit 88 gegen 74 Stimmen) ein Vertrauensvotum und genehmigt hierauf einstimmig die »»'/.--jchlaqenen kriegerischen Maßregeln (stehe — Genera Gruitsch zum serb« ^ . ^!er ernann siehe den 27. October). — Deutsche« Reich: Der Reichstag beginnt die 2. Lesung der ReichS- Sustizgesetze (siehe den 7. d. M.). L8. Die Wirren im Orient: Großer Ministerrath zu Konstantinopel, nimmt da« Con- erenzprojecl an (welche- nun seiten« aller Mächte Zustimmung erhalten hat). — Kaiserlich russische Verordnung verfügt die AaSgabe von 100 Millio nen Rubel BankbllletS. — Ein Artikel der e»tz- ischen Army- und Navy Gazette constatirt d»e l Zornahme umfassender englischer Rüstungen. — Serbische Truppen verletzen den Waffenstillstand, indem sie einige innerhalb der türkischen Linie be- "indliche Dörfer besetzen. — Die an der Douau concentnrte rumänische Armee zieht sich von der Donau mehr nach der russischen Grenze zurück siehe deu 28. October). — In den spanischen §orte« giebt der Minister de« Aeußern die Er- lärung ab, daß spanische Truppen nur sür die Interessen Spanien- ihr Blut vergießen würde« wohl in Folge de- Gerücht-, daß ein spanische« LruppencorpS in englischem Sold bei etwa n«S- brechendem Kriege sich betheiligen solle) — Württemberg: Verlobung de« Prinzen Wilhelm (präsumtiven ThronsolgerS) mit der Prinzeß Marie v. Waldeck. LS. Die Wirren im Orient: Ein Artikel de« Journal de St. PeterSbourg besagt, daß der Frieden nur erhalten bleiben würde, so- ern die Türkei dem Drucke der Mächte nachgäbe und-die russischen Garantieforderungen bewillige; andernfalls müsse Rußland zu« Kriege schreiten. 20. Die Wirren im Orient: die türkische» Truppen unter Moukhtar Pascha (in BoSnie») und unter Derwisch Pascha (in Albanien) sind rum größten Theil nach der Donau abgezogen. — Kote de- türkischen Minister« de« Aeußern, Sasvet Pascha, an die Vertreter der europäischen Mächte in Konftantinopel beschwert sich Über die Ver letzung de- Waffenstillstand«- seitens der Gerbe» (stehe den 18 d. M) und tzvsucht um Gestat>a»g der Verproviantirung von Nieste. Italien: Eröffnung der Kammern. LL. Die Wirren im Orient: Abdul Keri» Pascha, Oberbefehlshaber der türkischen Armee gegen Serbien, zum Höchstcommandirenden der eventuell gegen die Russen bestimmten türkische» Donauarmee bestimmt, kehrt für die Dauer d^I Waffenstillstände- nach Konstantinopel zurück. — Depesche de« englischen GtaatSseeretairS de« Aeußern, Lord Derby, an den englischen Bot schafter, Lord Elliot in Konstantinopel theilt diese« mit, daß alle Mächte die Beschickung der in Kon- ftantinopel abzuhaltenden Eonserenz zugesaat hätten — Erlaß eine- PferdeauSsuhrverboteS m Oesterreich. — Deutsche- Reich: Fürst Bis marck kehrt von seinem Landaufenthalt zu Barzin nach Berlin zurück, zunächst um st« an den Ver handlungen de« Parlament« zu betheiligen (siehe den 28 Juli). — Oesterreich: Im Abgeord- netenhause giebt der Fmanzminister de PretiS be ruhigende Erklärungen über den Stand de« Handel« und volk-wirtbschaftlichen Ausgleich- mit Ungarn. — Italien: CriSpi, Führer der Linken, zum Präsidenten der Deputirtenkammer gewählt. — Portugal: Der Herzog von Saldanha, zur "eit portugiesischer Gesandter in London, als taatSmann, Minister und General in den letzle« 40 — 50 Jahren lebhaft an den inneren Kämpfe» und Umwälzungen Portugal- betheiligt, stirbt hochbelogt zu London. 22. Die Wirren im Orient: Die rumä nische Deputirtenkammer bewilligt sür milde Zwecke 400,000 FrcS. (siehe den 4. d. M ). LA. Die Wirren im Orient: Erlaß de« serbischen KriegSminiflerS Gruce Über eine Reor ganisation der serbischen Armee. — General Melikow wird zum Commandanlen' der in Kau- kasien concentrrrten russischen Armee (Haupt quartier Achalzhk-Eriwani ernannt (stehe den 13. d. M). — Di« griechische Deputirtenkammer genehmigt die von der Reaiernug beantragten militairischen Rüstungen (siehe den 20. October). Belgien: Uuruben in Brüssel, gegen da» Ministerium gerichtet - Egypten: Eröffnung der Delegirtenversamiplnna. 21. Frankreich: Stürmische Sitzung in der Deputirtenkammer, durch maßlose« Auftreten deS Prinren Napoleon gegen die Bonapartiften Der« anlaßt. — Italien: Der Herzog von Gallier«, einer der reichste» Privatpersonen Italien«, und namentlich durch seine kolossalen Hafeubanten in Genua verdient, stirbt zu Rom. LA. Die Wirren im Orient: Musste, eia Führer der bosnischen Aufständischen, wird auf österreichischem Gebiete verhaftet (später indessen wieder sreigelassen). — Frankreich: In der Deputirtenkammer wird ein Antrag d«S Abgeorv neten Boysset auf gänzliche Absckaffmig de-Enkt,>S» budgetS verworfen. 20. Rordamerikanische Union Präsi dent General Grant weist den KrieaSminister an, die Truppen in Süd-Carolina, woselbst zwischen der demokratischen und republikanischen Partei
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