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Dresdner Nachrichten : 02.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-02
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.01.1897
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iHllktss NvntWtr«« 14. ^ v»v«r«». kivt28ek L vernät VvrrassvnKttssv LS. kkoloerLpkie.««Lslw 8 8pk>cislii:iic>u: Kliiitci- unc! 4»tn»I»iivi>, ViLltksi ton -IRoty^rspblc'ii 12 Ltüelc 6 dlsrlc, Ven^nÜ8>,6i ii«tr»;u vseb jeäom Lilä in icüru-tl. ^nstütumua. Ar. 2. Arbeitslosenstatistik. NeujahrSco«. Il«kIlM»iM Xi>IlM<t8« llilieit l. vrossmaiw, MMttllllllllIrM s: s HiV»i«vnI»»ii88tr»«8e; s. O rornsprookvl' I, dir. 1987. ^ »Ittret: U«i8«niirlU88ti'. 18, ^suübov ä«m vksmLli^sli ViotoriL-Holsl. Arbeitslosen - Statistik. Generalarzt Jacobi 7. Canarienausstellungen. Kunstausstellung. Zick-Zack. welche ienc G-'werbc im Winter ^ Zo„M e„j,, ä. Aimuai. u treiben verhindern. Tb eS geben von Herren des Königl. großen und des prinzlich« Dienste.. Die Ergebnisse der am 14. Juni und 2. Dezember IM vor- genommenen Zählung der Arbeitslosen liegen setzt für das Reich vor. Bei beiden Zählungen waren glcichmüßig an jeden nicht dauernd erwerbsunfähigen Arbeitnehmer die Fragen gerichtet worden: ») ob gegenwärtig in Arbeit «Stellung)? i») wenn Nein, seit wieviel Tagen außer Arbeit (Stellung)? v) ob außer Arbeit (Stellung) wegen vorübergehender Arbeitsunfähigkeit. Man war sich bei dieser Fragestellung bewußt, daß man vielfach ungenaue Antworten erhalten würde und die Kontrolle der Richtigkeit bei diesen daL ganze Reich umfassenden Aufnahme!, nur soweit werde vorgenommen werden können, als der Inhalt der Fragebogen selbst zu Zweifeln Anlaß gab. Andererseits war man sich klar darüber, daß man im Fragen nicht weiter gehen dürfe, schon mit Rücksicht auf den übrig« Inhalt der umfangreichen HanshaltungSliste. Die Erhebung der Arbeitslos« sollte ein Versuch sein mit den, Zwecke, dem so vielfach ausgesprochenen Wunsche nach amtlicher Erforsch ung des Umsang- der Arbeitslosigkeit zu entsprechen. Welche Zahl« find nun herausgekommen? Am 14. Juni sind 299,352, am 2. Dezember 771,905 Beschäftig ungslose gezählt worden, am Stichtage de? Winters wurden also etwas mehr als das Doppelte (257.»«) wie am Stichtage des Som mers gezählt. Um diese Zahlen zu würdigen, muß vor allen Dingen in Betracht gezogen werden, daß es sich zwar um Erwerbsfähige handelt — denn die dauernd Erwerbsunfähigen sollten und konn ten natürlich hier nicht in Frage kommen —, daß aber in ihnen auch die weg« zeitweiliger Krankheit außer Arbeit Befindlichen inbegriffen sind. Diese Letzteren scheiden aber aus, wenn eS sich um eine Statistik der Arbeitslosigkeit im sozialpolliischen Sinne Handels und dieser Zweck wurde bei den beiden Zählungen selbst verständlich verfolgt. WaS man bei der Statistik der Arbeitslosen herauSbringen möchte, ist eigentlich dieses: wie viel Arbeitsfähige und Arbeits willige sind in Folge der wicthschaftlichen Konjunkturen arbeits los ? Dieser Ausgabe ist aber die Statistik, die sich aus allgemeine Zählung« stützt, nicht gewachsen: zu ihrer Lösung müßte jeder einzelne Fall von Sachverständigen untersucht werden, und auch dann würden noch viele Zweifel bleiben. Die beiden in Rede stehenden -ckhlung« haben sich deshalb auch darauf beschränkt, die erwerbsfähigen Arbeitslosen in solche zu scheiden, welche durch Krankd/lt, und solche, die wegen anderer Gründe erwerbslos waren, und daraus ergab« sich nun folgende Zahlen: ES waren arbeits los 1895 am 14. Juni ») wegen Krankheit >2«),348 Personen: b> ans anderen Grund« 179,001; am 2. Dezember s) wegen Krankheil 217,365: d) ans ander« Gründen 533,610. Tic unter b, verzeich net« Personenzahlcn bedeuten also die wirklich Erwerbslos«, während die unter a) verzeichnet« solche Arbeitnehmer ongeben, die zwar zur Zählungszeit sich nichts durch Arbeit verdienen konn ten. ober doch, dank unserer Arbeiterversicherimg. wenigstens zum allergrößt« Theil vor Noch bewahrt waren und eine ordentliche Verpflegung genossen. Die unter I>> angeführten 179.004 bezw. 053,640 umfass« nun wieder zwei Kategorien Vvn Arbeitnehmern, nämlich diejmigm, die nicht arbeiten wollen, und diejenigen, die keine Arbeitsgelegenheit trotz guten Willens sind«. Wie stark der Anthell der ersten Kategorie sei, wird man dahingestellt sein lassen müssen. Da aber der Mensch sich vom Thier u. A, auch dadurch unterscheidet, daß er die Fähigkeit hat, trotz besserer Einsicht und Arbeitsgelegenheit zu faullenzm, so darf man die Zahl der frei willig Arbeitslos« nicht zu gering anschlagen, und jedenfalls dür fen obige Zahlen als Maximalzahl« der Arbeitslosen gelten. Auf eine Anzahl von mehr als 16 Million« Arbeitnehmern ent fallen also I,r Proz. Arbeitsloser im Sommer, 3,< Proz. im Winter. Wenn man zu den obigen Erwägungen nun noch die anstellt, daß eS eine Anzahl von Arbeiislosen immer ans dem Grunde geben muß, daß Austritte ans der Arbeit wegen Differenzen mit dem Arbeitgeber und Verlust der Arbeit wegen plötzlichen Still stands des Geschäfts, wegen TodeS oder Zghlnngsstockimg des Arbeitgebers geschehen, >0 kann das eine Prozent Arbeitsloser, wie eS die Sommerzählung zeigt, nicht als hoch bezeichnet werden. Aber freilich, die mehr als drei Prozent im Minier (in absoluter Zahl über eine halbe Million) sind eine hohe Zahl. Um diese zu würdigen, muß man ans die Untersuchung der Arbeitslosen nach dem Beruf eingehm, nnd hier sind der Statistik folgende lehrreiche Zahl« zu entnehmen: In den nachgenannten BerufSgruppen waren Arbeitslose 1895 am 14. Juni in Landwirthichaft nnd Gärt nerei 18,442 Person«: in der Industrie der Steine und Erden r-058f: im Baugewerbe 19.1?>8: im Verkchrsgcwerbe 4103: in der Beherbergung und Eiciuickung 5018: am 2. Dezember in Land wirthichaft und Gärtnerei 158P40: in der Industrie der Steine und Erd« 20,615: im Baugewerbe 145,121: im Verkehrsgcwerbe 11.603: in der Beherbergung und Erquickung 11,848. Während dir Gesammtdifferenz der Arbeitslos« an dm Leid« Stichtagen 374,636 beträgt, weisen diese fünf Gruppen zusammen eine Differenz von 296,488 zu Ungunst« des Winters auf. so daß für alle übrig« Berufe nur ein Mehr von 78,188 übrig bleibt. Tie winterliche Arbeitslosigkeit in jenen fünf Gruppen — man dmke bei der Industrie der Steine und Erden insbesondere an die Ziegelei, bei den Nerkehrsgewerben an die Schifffahrt und Flößerei, bei Beherbergung und Erquickung an dis Bäder und Sommer- srij-eo. — beucht ober auf den unabänderlichen Naturgesetzen. beschoss«, bliebe zu beweisen Aenisckireib- vnd Aernsvrech-Bertchte vom 1. Januar. Bremen. Die der „Münchner Post" aus Port Said zu- gcganaenc Nachricht, daß 78 Mann vom Dampfer „Salier" durch den Reichspostdampser.Prinz Heinrich" gerettet seien, ist. wie „Boesmann'S TeiegraphiicheS Bureau" zu erklären ermächtigt ist vollkommen unrichtig. Wie». Die Erzherzöge Otto und Ferdinand sind heute zu zweiwöchigem Aufenthalte nach Ajareiv abgcreist. Paris. Ter Kaiser von Rußland hat an den Präsidenten Faure folgendes Telegramm gerichtet: .Anläßlich des Jahres wechsels ist eS mir ein Beoürfniß, Ihnen meine aufrichtigen Glück wünsche darzubringen und Ihnen meinerseits wie im Namen der Kaiserin die besten Wünsche für die Wohlfahrt Frankreichs nnszu- sprechcn. Unter den angenehmsten Erinnerungen des eben ver flossenen Jahres wird diejenige an die paar reizvollen Tage, die ich in Ihrem schönen Vaterlande verlebt habe, nnanSlvschbar bleiben, gez. Nikolans." Paris. Bei dem NenjahrSempfang im (Iltisse brachte der russische Botschafter Bacon v. MokireiitielM als Dopen die Wünsche der durch das diplomatische Korps vertretenen Souveräne mW Regierungen zum Ausdruck. Baron v. Mohrcnheim sagte: „Möch ten doch während des neuen Jahres, oem man, da es unter günstige» Auwtzien beginnt, mit Vertrauen eirtgcgcnsehcn kann, diese einstimmigen und anfrichligen Wünsche in demselben reichen Maße und derselben Vollständigkeit in Erfüllung gehe», wie die. welche mir hier vor einem Jahre dargebraihl haben. Möge Frank reich. dem allgemein Lhmpathic und Achtung cutgegengebracht werden, die EcMnng dieser Wünsche besonders in dem cndgiltigen Obsiegen der heiligen Sache des Friedens finden, der es unauf hörlich und so rdclmüthig seine machtvolle Untecstül'.ilng geliehen hat, wodurch eS für seinen Theil in reichem Maße dazu beitrug, der dankbar« Welt das hohe Gut des Friedens zu sichern." Präsident Fanre dankte und ermiederte: „Es war inir angenehm, daß die lange Anwesenheit des BaronS v. Mohrcnheliii a!s Bot schafter in Paris diesen dazu bestimmte, die Glückwünsche auszu- wrcchen, Ich schätze mich glücklich, in so gerechter und beredter Weite das Werk der Negierung der Republik und die Gefühle Würdigen zu hören, von denen ihre Politik geleitet wirk." Petersburg. Der Kaiser har die Eclaubniß zu Samm lungen im ganzen Reiche für die aus der Türkei nach Nußtaiw cingemanderteii Armenier ertheilk. vertlicheS »nv Sächsisches. — Ihre Majestät dieKönigin, die sich noch immer große Schonung auferlegen muß. empfing gestern Vormittag in Billa Strehlen die Oberhos- und Hofcyaigm und halb 2 Uhr die Damen ihres Hofstaates zur NeuiahrLgratulakiom — Se. Kömgl. Hoheit Prinz Friedrich August nahm gestern Vormittag halb l2 Uhr im Taichenberg-Palais die Gluck Wunsche seiner Hofstaaten, seiner ehemaligen und ictzigen Adju tanten und der Herren Aerzte Geh. Rath Tr. Fiedler. Geh. Medi zincilcath Dr. Leopold und Hoscath Dr- Unruh entgegen. Die Genannten hatten wdann die Eure, i» kurzer Aufeinanderfolge auch von Ihrer Kastell. Königl. Hoheit der Frau Prinzeß Friedrich August empfangen zu werden. Hieraus nahm der Prinz die Glück wünsche der Herren Generäle, Obersorstmeificr (unter Führung des Herrn Landsvrstmeister Hesse), Stabsoffiziere des Königs-Hnsaren- Regiments. des 5. Jistanlerie-ReglmentS Nr. >01 (dessen Chef Sc. Königl. Hoheit ist), des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100, des 2. Gccnadler-RegimentS Nr. 101, des Pionier-Bataillons Nr. 12. der Unteroffizierschute zu Marienbera nnd des Schützen- Regiments Nr. 108 entgegen. Zahlreiches Publikum hatte wäh rend brr Cour vor dem Palais ülusslellung genommen. — Ihre Kaiserl. Königl. Hoheit die Frau Prinzeß Fried rich Au gilst warb vorgestern Vormittag in der Kapelle des Taichenbergpnlais im Vestein ihres Gemahls nnd der drei kleinen rinzen durch Herrn Bischof Dr. Wahl ausgeiegnet. Das esinden Ihrer Kaiserl. Königl. Hoheit der Fron Prinzeß Fried- rich Aug n sl nnd des neugeborenen Prinzen ist ein ganz vor- lresslichcS. wie Diejenigen zu beobachten Gelegenheit hatten, die gestern von der hohen Frau empfangen wurden. — Gestern Vormittag ^>10 Uhr nahm Se. Majestät der König im Königl Residenzschloß vei Glückwünsche Ihrer Königl. Hoheiten der Prinz« und Prinzessinnen entgegen. Um 10 Uhr empfing der Monarch ebendaselbst die katholische Geistlichkeit, die -Herren Leibärzte und begab sich halb 11 Uhr zu dem Gottesdienste in die iatholische Hoskirche. Der Monarch zeigte sich sichtlich ge rührt und ergriffen infolge des über Nacht erfolgten Ablebens seines hochverdienten Leibarztes Generalarzt Dr. Jacobi. Um 12 Uhr eittwickeile sich in den Paradesälen daL übliche glänzende Bild, wie es die Giückwnnichc 0 nren mit sich bringen. Leiber war Ihre Majestät behindert, an der Feier Theil zu nehmen, Vor den Schloßeingängen verfolgte ein schaulustiges Publikum die glänzende Auffahrt der Wagen, denen die zur Cour erschienenen Herr« entstieg«. Alles vollzog sich in musterhafter Ordnung. -Vit Uhr versammelte sich der königliche große Dienst im wthen Salon, um l Uhr erschienen die Herren Staatsinintstcr. 1 Uhr 15 Ntrnuten die Herren des Lorps äiplowstiquc, und die am könig lichen Hofe vorgcstellt« fremden Kavaliere. Ihnen schlossen sich eine halbe Stunde später an die am königlich« Hofe voraestelltcn einheimischen Herren vom Civil, sowie me Herr« Militärs z. D. und 0. D. und gegen 2 Uhr die Generalität und die Ofsizier- Korps. — Nachmittags speisten beide Königl. Majestäten in Villa Strehlen und Abends 8 Uhr nahm Se. Majestät der König, sowie die Prinzen und Prinzessinnen deS Königl. Hauses die genehmigten Vorstellungen der angemeldeten Damen nnd Herren in der PräsentaltonScour an. In der V-9 Uhr erfolgend« Assembl 6 e, zu der sich die am Königl. Hose voraestellt« fremden und ein heimischen Damen und Herren im Bankeltsaale, die Herren der 4. und 5. Klaff«, welche nicht tn Begleitung ihrer Dam« erschienen waren, sowie die tn der Hofranaocdnung nicht mit inbegriffenen Herren im Balliaale versammelt habt«, nahmen die Prinz« und Prinzessinnen des Königl. Hauses die altzemeine Gtückwüntchungs- com entgegen. Nach V Uhr «schien« die hohen Herrschaften, um- Tamm und Herren der Hofgesellschaft hinzugezogen worden Tcr königliche große und der prinzliche Dienst, sowie die Pagen nähme» in der NHe der hohen Herrschaft« Aufstellung. Während des Hofspiels dcsilirten die Damen und Herren bei Ihren Majestäten dem König mW der Königin und den Prinzen und Prrnzcifinn« des Königl. .Hauses, König!. Hoheiten, vorüber und begaben sich in d« alten Thronsaal und die anstoßenden Säle (Gemächer weiland Sr. Majestät des Königs August deS Starken). Daselbst war« Cvndltoreibuffets arrangirt, welche allerlei Erfrischungen boten. In diesen historischen Gemächern entwickelte sich nunmehr ein reges gesellschaftliches Leben von glänzendstem Eindruck. Zum ersten Male erstrahlt« gestern Abend die Prunkgemächer in elektrischer Beleuchtung. 3000 Glühlampen sind daselbst installirt worden, die vorzüglich funktionirt«. Bet der wundervollen Archi tektur und der reichen Vergoldung der Festräume gewährten die Gemächer ein Bild von wunderbarer Pracht und seltener Schönheit. Im groß« Balliaale verbreiteten 5 große Krystalllustres mit 050 riellrischen Glühlampen eine seenhastc Beleuchtung. Tie Assembläe war von nahezu OM Personen besucht. Nachdem die hob« Herrschaften sich halb II Uhr zurückgezogen hatten, war das Fest, welches den Anfang der diesltihrigen Kamevalsfestlichkett« bildete, zn Ende. — Se. 5c. und K. Hoheit der Großherzog von Toskana hat dem Minister des Königl. Hauses, Staaksminister v. Sevdcwitz das Großkrenz des toskanischen Eivilverdienstordenö, dem Geh. Rath im Ministerium des Königl. Hauses v. Baumann das Komthlirkreuz I. Klasse mit Stern desselben Ordens und dem Hos- marschall Kammerherm v. .Hau gl das Großoffizierskrenz des toskanischen Militärvcrdicnstocdens verliehen. — Dem Obcr-Tclearapi.enassistenteii Eimert in Zittau ist das AlbrcchtSkrenz, dem Postpackmeiiier He id ler in Leipzig, dem Briefträger F. W. Fiedler in Chemnitz und dem Postichaffner OuaaS in Grimma das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Die N 0«t bei Ihr« Evcellenz« StaatSminister und Frau v. Watzd 0 r i findet im Königl. Finanzministerium (Kömgin- Carolaplatz) heute Abend 0 Uhr statt. — JiucExcellenzcn S t aatsminister «.Frau V.Metzsch haben für Sonnabend den 9. Januar Einladungen zu einer Soiree erlassen. — Im neuen Jahre bat der Todesengel bereits die Stirn eines hochverdienten Mannes geküßt: Gestern früh 8 Uhr 15 Min. entschlief nach schwerem Leid« der Königl. Leibarzt General arzt und Korpsorzt des Ick.lKönig!.sächsisch«)Armeekorps,Herr Tr. nicd. Ch. P. Emil Jacobi. Ein reichgesegnetcö Leben hat damit seinen Abschluß gefunden, dessen Träger die ärztliche Kunst allezeit zu ihren hecvotMgendsl« Vertretern zähl« wird. Der Entschlafene ward am8. Juli >835 in dem benachbarten Kaditz, woselbst sein Vater Pastor war, geboren. Nachdem er auf der Jürstenschule zu Grimma für die Universität vorbereitet worden war, st.wirke er 1855 bis 1860 in Leipzig Medizin. An den Universitäts-Krankenhäusern zu Rostock und Leipzig war Tr. Jacobi bis Mitte 1860 als Assistent thütig. Als Civilarzt stand er sodann im Feldzug deS letztgenannten JahrcS dem 3. sächsischen Feldlazarett) vor und entwickelte vom l. April 1867 bis Juli 1870 eine erfolgreiche Thätigkeit als -- 2? 3 -L » OberstabSaizt bei dem 2- Grenadier-Regiment Skr. 101. Vom 1. August bis 1. stiovcmber 1871 war er dem Reservelozorcüi Leipzig zugetheilt mit der Funktion eines ordinirend« Arztes im Garnisonlazareth Dresden. Im Jahre 1879 ward Tr. Jacobi Oberarzt der chirurgischen Abthcilung im CarolakauS und am 19. Februar 1882 berief ihn das Vertrauen der Königl. Majestäten zum stellvertretenden Leibarzt. Die Ernennung zum Königl. Leib arzl datirt vom 23. Dezember 1887. Beim Hinscheib« des Korps arzteS oer sächsischen Armee Generalmztes Dr. Roch wurde er an Jacobi znm ^r. Jacobi dessen Stelle berufen. Am 20. April 1895 warb Dr. Generalarzt ernannt. Mit dieser Ernennung schied aus seiner Stellung km Earolnhaiis. Uni die deutsche Heilstätte nnd nm die Poliklinik auf dem Kaiser Wilhelm-Platz hat sich Tr. Jacobi hochverdient gemacht. Ferner gründete er mit Herrn Hof rath Dr. Klemm die Kinderheilstätte für Neu- und Anwnstadt. Der Entschlafene, der sich de? Vertrauens der gesanmttcn König!. Familie iin höchsten Gr.cve erfreute, war ein edler Charakter. Im Still« that Dr. Jacobi viel Gutes. Er liebte es nicht, in Bei bindung mit sein« Licbeswerlen öffentlich genannt zu werden, doch sind zahlreiche hohe OldenSnnszcichnunacn glänzende An erkennungcn für seine hervorragenden Verdienste. Sein treu biede res Wes« erwarb ihm iu allen Kreisen Freunde. Dr. Jacobi war unvermählt und bintcrläßt zwei Schwestern. Mit großen militari sch« Ehren erfolgt die feierliche Bestattung. — Zwei zahlreich beschickie Ausstellungen feiner Kanarieu und Exoten :c. wnrden in Dresden gestern gleich zeitig eröffnet. Der im Jahre 1880 gegründete „Verein für Kana- rienzucht. Vogelzucht nnd -Pflege" hat diesmal die oberen Räume des Hotels „Münchner Hof" (Kc«zstraße 2i) zum AuSstcll ungslokal erkoren und dir AiiSstelluugsobiektc auf den großen Saal und dessen Nebcnräume in der 1. Etage vertheilt, während die Prämiirniigslokale mit den in GesangLkästen uiitergebrachten Drämiirungs-Kanarienhühucki sich in der 2. Etage befinden, immer -1 enthält 102 Stück Prämiiruiigs-Kanariclivögel 1. Klasse, immcr 6 44 Stück dergleichen 2. Klasse und Zimmer 6 ein Paar ..legende Hunde, ausgestellt von der Zoologischen Handlung I. Wink hier, sowie eine Kollektion Lieder pfeifender Dompfaffen von Job. Schlitt-WetzloS. Für Käufer von Kanari« ist ein besonderes Abhörzimmcr vorhanden. Der große Saal in der 1. Etage enthälr außer ca. 500 Stück Verkaufs-Kanari« von meist hiesig« Aus steuern eine große Anzahl exotischer Vögel und Papagei«, aus- zestellt von den Herren Joh. Wink, H. Fränzcl und H. Hcvmadn Nachs. (A. H. Theisina). ,e ein« unverkäuflichen Stieglitz- und Hänfling-Bastard von Herrn Joh. Lehmann. Plauen b. Tr., bei schiedene Sortimente und Kollektionen von Vogelkäfigen. Aquarien und Terrarien, Fang- und Präpartt-Avparate für Insekt«. Muschel^ Mineralien- und Schmetterlings-Sammlungen. Brut- und Schlafncster rc.. und Isst not lesst einen von Frl. Clara Posselt-Dresocn ausgestellt« sprechenden Kanaricirbahn. der bei «tcc Lagne deutlich die Worte: „Du liebes, süßes Mätzchen. D», I" boren M. Wllridwgö muß mau Glück Hab«, wenn
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