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Dresdner Nachrichten : 06.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-06
- Monat1897-01
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 06.01.1897
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doi, Anwndiannaen' ? Sonn .»-» Mir-lach, orm u-'/.l UhrMut. El« kur ts» NA Wi-mi Monioo» llur San »Zsa. «,« «alivam« »«Mae nnr,««n ^ 2'orau«t>e,aNl»n, >nk»ndtaun«en »elmien Uimmtliche namhakte «nnvncenbnreanr an veleadlatter ^ver^n ^»0» io P<a. - Wt» Pr«»»»er »tachrtchten erfchetnen «»»>«» >»,«,«»» 42. Jahrgang. I ÄL O« Kinroiverimuk ^Ilmankt 2. Dresden. 1897. 8tu»oi» « Varrü^liodon Litisistriläs -Mal kür vonekitttn- unä Vor- xnllxuvxs-ltoinsnäs, kmoilron uost lonn^wa. Im Vsotrum äar fftsät. Vat«« Lilr/ssri. ?,l»»«r. So/'ss/s i»««, ktkUtut« De^r-^teiier ^rlenn»' l-, Mm llvwrtvd riLvl, 2oM»k»nmt VM.L ^er^rr«srr».»srL^'rrrrr»L« UmmdiÄm» . .«immer, I>r«r4«Ivn, 4L, H. smptlskit 8,ek tisr ßwokl'tsll vamouvsit. L tiir I»ao««n. « 8e«It«nan^ prompt. I'rol»,« nollt«». -k!snt!liW -8tul-vü^ korllku» ». ä. Ll«-ttk»I1s Aar: Luaatli, V^sUstr. 8. lüielmerlwi'iKen Halts »«Sill» Wrrakrs varkosssrtor i^rt tu liker 60 vor8okjoiionon mvwt häa«n«'on- atruetionsn kür zvcisn druck von dcinvor- kdriglrmt pu88«nck, smplohlv». tsrl enäiiikknkkM 8trnve8lr.11. 4nieael'' Ereignisse im Orient. Dosnachricht«. Bismarckvenkmal. Gelammtratdssitznilg. Kleingeld und Droschken- kutscher. Kceisturnrath, Gerichtsverhandlungen, Tagesgeschichte. Loktenelistc. Kammermnsikabend. Mnthmaßliche Witterung: Heiter. Politisches. Die orientalische Frage wickelt sich weiter mit derjenigen Langsamkeit ab, die ihr von Alters her elgenthkmlich gewesen ist und die es zuweilen zweiseihast macht, ob überhaupt ein Fort schritt stattfindet. Recht bezeichnend sür den Schncckengang, den die Ereignisse tm Orient zu nehmen Pflegen, ist die jüngst bekannt gewordene Aeußerung eines .hochstehenden Diplomaten" in Kon stantinopel, daß er die Archive seiner Botschaft um 2 Jahr hunderte zurück durchstudirt und dabei die interessante Entdeckung gemacht habe, daß jeder seiner Amtsvorgängcr ohne Ausnahme innerhalb des bezeichnet« Zeitraums der Meinung gewesen sei, der Untergang deS türkischen Reiches stünde .baldigst" bevor. Es würe ja gewiß recht angenehm und erfreulich sür die heutige euro päische Welt, wenn sie aus jenem geschichtlichen Rückblicke die .Hoffnung für die Zukunft schöpfen dürste, daß auch jeht wieder das befürchtete Ereigniß sich in Ähnlicher respektvoller Entfernung von der Gegenwart halten werde. Leider sprechen aber die Um stünde nicht dafür, wenn freilich auch heute noch ein unmittelbarer plötzlicher Zusammenbruch als ausgeschlossen gelten darf. In zwischen bereitet sich aber die hauptsächlich betheiligte russische Diplomatie vor, im Stillen alle Konsequenzen aus der augenblick lichen Lage im Orient zu ziehen, die ihr zur Sicherung der rus sischen BormochtSstellung gegenüber allen Möglichkeiten förderlich zu sein scheinen. In welcher Weise dies geschieht, darauf werfen zwei ersichtlich gut inspirirte Erörterungen des Gegenstands, die sich gleichzeitig in verschiedener Form in einem Londoner und einem Wiener Blatte finden, einige neue Hörende Streiflichter. Als Quelle der in Rede stehenden Auslassungen wird ein „hoch stehender Diplomat" genannt, der mit der eingangs erwähnten Persönlichkeit identisch sein dürste. Die .B. N. N." geben noch einen deutlicheren Fingerzeig, indem sie erklären, von »russen- sceundlicher" Seite stammten die Ausführungen jedenfalls nicht, aus der anderen Seite sprächen aber auch die Umstände gegen die Annahme, daß englische Hände dabei im Spiele wären. Demnach darf man wohl auf den österreichischen Botschafter bei der Pforte schließen, dessen Persönlichkeit denjenigen Stellen der vorgcdachtcn beiden Commnniquös. die sich ans das Verhältnis; der deutschen Bundesgenossen zu Rußland beziehen, ein ganz besonderes Ge wicht verleihen würde. Der Diplomat präzisirt seinen Standpunkt in der orien talischen Frage im Allgemeinen dahin, daß eine sehr erhebliche Gefahr in ikder fremden Einmischung in die innere Verfassung eines Reiches von der Eigenart und der Zusammensetzung des türkischen liege. Bon dieser Erkenntnis; werde die russische Diplo matie vollkommen beherrscht, und deshalb sei cs ihr auch keines wegs ernstlich darum zu thun, den Sultan zu Reformen im Innern zu zwingen. Rußland suche nur ein natürliches Gegengewicht der Erhaltung gegen die englischen, auf Erzeugung von Unruhe und Ausstünden gerichteten Bestrebungen auszuüben. An einer wirk lich gründlichen Reorganisation des türkischen StaatSwesenS aber habe Rußland kein eigenes Interesse. Vielmehr liege es in den Zwecken und Zielen Rußlands im Orient begründet, die Dinge nach Möglichkeit so gehen zu lassen, wie sie wollte», und nur fremden Machinationen zur Herbeiführung einer vorschnellen ge waltsamen Auslösung entgegenzuwirken. Im Wesentlichen ist da durch russischerseits die Befolgung des Grundsatzes der Nichtein mischung geboten, und das entspricht gleichzeitig io sehr den tür kischen Wünschen, daß ein völliges russisch-türkisches Einvernehmen zur Zeit als ausgemachte Thatsache gelten darf. Wenn aber Ruß land und die Türkei, meint der Diplomat mit großer Bestimmtheit weiter, im Geheimen einig sind, so kann man sicher sein, daß das ganze geeinigte Europa nicht nur nichts erreichen, sondern nicht einmal merken wird, weshalb es nichts erreicht. Im Besondeken erklärt der Diplomat mit Bezug auf die Stellung Oesterrcich- UngarnS, daß im gegebenen Falle eine Verständigung zwischen Rußland und Oesterreich zum Nachtheile Englands in der Richt ung auf Saloniki nach dem Muster der Konvention über Bosnien und die Herzegowina als gesichert gelten dürfe. Italien aber stehe trotz aller Ableugnungen jchon jetzt in einem förmlichen Vertrags- Verhältnisse mit Rußland, durch das di« römiiche Diplomatie als Gegenleistung für die eventuelle russische Vermittelung in Paris Gewehr bei Fuß z» halten verpflichtet sei, wenn Rußland in Kon stantinopel einziehc. Ta zunächst keinerlei Anzeichen dafür vorhanden sind, daß Frankreich im Orient eine selbstständige Jnierefsenpolitik zu treiben gedächte, die eö zu Rußland in einen unerwünschten Gegensatz bringen könnte. Io läßt die im Vorstehenden voll offenbar berufener Seit« gekennzeichnete Sachlage die Jsolirung Englands auf's Rc»e in scharfen Umrissen hervorlreten. Kein Wunder also, daß de» Engländern der Augenblick als geeignet erscheint, um Deutsch land. als die einzige kontinentale Macht, die noch in der glück lichen Lage ist. eine »ach allen Seiten hin abwartende Stellung einzunehmk». zur Freundschaft sür England zu .zwingen". Unier den Mitteln, die zu dem Zwecke von englischer Seile ergriffen weiden, zeichnet sich eines durch eine überraschende Originalität aus. Ein Herr Bartlett. Mitglied des Unterhauses. Hai sich näm lich von London aus aus den Weg »ach der deutschen Rcichslianpt- stadt gemach« »nd dort vcr'chikdrne Redaktionen mit einer Aus einander etzung über dir wahren und wirklichen Interessen des Deutschen Reiches beehrt, die »ach der Meinung des geschätzten Herrn ein brüderliches Einvernehmen mit der englischen Ration Nun höre man. wie sich Herr Bartlett die Sache denkt zunächst zu, daß die englischen Interessen in Konstanti- erlordern Er siebt nopel mit den deutschen keinen Vergleich aiishalten könnten. In dessen, meint er. würde tm Falle eines bewaffneten Konflikts zwischen dem Dreibund und dem Zweibund die Unterstützung der 500,000 „ausgezeichneten" türkischen Soldaten doch sehr in'S Ge wicht fallen. Wenn die türkischen Krieger unter russischer Bot mäßigkeit ständen, so könnten sie vielleicht die Waagschale zu Un gunst« Deutschlands senken. Wegen dieser Möglichkeit soll also Deutschland seine wohlerwogene Politik der freien Hand im Orient anfgeben und den Spuren desselben England folgen, das fortwäh rend bestrebt ist. die türkische Frage künstlich in's Rollen zu brin gen. nm das allgemeine Chaos auf dem Kontinent herbeizuführen, das zu verhindern gerade Deutschland sich zur obersten Ausgabe gesetzt hat! Zum Mindesten könnte man doch aber von England verlangen, daß es uns einen einigermaßen entsprechenden Gegen dienst zu leisten bereit wäre, wenn cs uns die Zumuthnng macht, ihm die ganzen Kastanien im Orient ans dem Feuer zu holen. In der That hat Herr Bartlett auch an diesen heiklen Punkt ge dacht. Er sagt nämlich, in Südafrika könne England zwar durch aus nichts vergeben. Dort hätten die englischen Interessen die Vorherrschaft und müßten sie behalten. Indessen „könnten" den deutschen Bestrebungen, „wenn das gewünscht werde", „anderwärts" Zugeständnisse gemacht werden. Wie großmüthig! Man wird zunächst geneigt sein, den GallimathiaS des Herrn Bartlett lediglich als solchen z» bewerthen und darüber die Achseln zu zucken. Jndeß sollte doch lieber nicht vergessen werden, daß sich in der von Herm Bartlett entwickelten politischen Anschau ungsweise der echte und unverfälschte englische Nationalgeist offen bart, dem auch wirksamere Mitte! zur Erreichung seiner eigen süchtigen Zwecke zn Gebote stehen als die zweifelhafte Ucberred- ungskunst des Herm Bartlett. Je mehr Hebel aber England an setzt, um uns zu sangen, desto größer wird auch die Gefahr, daß wir einmal in einer schwachen Stunde den cnglffchen Lockungen folgen. Das kann nur verhütet werden, wenn die öffentliche Meinung in Deutschland alle englischen Beeinflnssungsversuche von der Schwelle o»S znrückmeist und den Engländern mit uner bittlicher Deutlichkeit zn verstehen gieht, daß nicht ein Mann und nicht ein Groschen im Deutschen Reiche zur Vertheidigung der englischen Wcltmachtstellung feil sinv. Ilm diese und nichts Anderes handelt es sich bei den englischen Orientbestrcbungen. In Konstantinopel kämpft England nicht »m seine Stellung in Europa, sondern um seine .Herrschaft in Ostasien nnv Indien gegen seine» furchtbaren Nebenbuhler Rußland. Deshalb beschränkt sich auch henlc die orientalische Frage nicht mehr ans Konstantinopel, wildern sie tritt vereint auf mit der eghpttschm und der Meer- engcnfragr. Die deut'che Politik wird sich an keinem der drei Punkte für englische Interessen engagicen dürfen, ihre Haltung Rußland gegenüber aber muß sich nach deni Umfange des Wohl wollens bemessen, das von dort den deutschen Ansprüchen in Ostasien entgegcngebracht wird. Endgiltige Beschlüsse über die Maßnahmen, die in Ostasien von deutscher Seite zur Sicherung unserer dortigen Handelsiiileresscn z» ergreifen sind, werden sicher lich sofort nach der Rückkehr der zum Studium der einschlägigen Verhältnisse ansgc'endetcn Rcichskommissio» gcsaßt werden. Läßt uns Rußland dort, wo die Zukunft der europäischen Kulturvölker in aller Stille ihren Tempel baut, freie Hand und hilft uns in freundschaftlicher Weise unsere Position in dem fernen Weltlheil zu befestigen, so entfällt für uns auch der letzte schwache Grund, der uns allenfalls zn einer platonischen Rücksichtnahme auf Eng land in Europa veranlassen könnte. Rußlands Jnteicssen können mit drn unserigen in Lstasien jederzeit Hand in Hand gehe», England aber ist dort wie uvernll unser wirthschastlicher Gegner. Men,schreib- und Menrsbrech-Bertchte vom 5. Januar. Berlin. Der „Reichsanzeiger" bringt folgendes Dementi: In verschiedenen Blättern findet sich die angeblich ans Kiel kommende Nachricht, daß nunmehr als feststehend-angesehen wer den könne, längere zollern" umeruchmen wurocn. Ttte viaamcvl entveh läge. — Ter Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich find heute nach Plön zurückgerein. Die Prinzen ließen in Berlin einen piacht- vollen Kranz aus dnS Grab ihres verewigten Lehrers Dr. Fromme! nicderlege». — In dem Dankschreiben des Kaisers an den Berliner Magistrat sür die Glüriwüiitche zum Jahreswechsel spricht der Kaiser seine Fleude über die herrliche und hohe Zierde aus, welche in..,diesem Jahre der Stadt Berlin durch das Standbild Kaiser Wtlhelm'ö deö Großen werde zn Theil werden. „Möge dieses Denkmal", heißt cs weiter, „welches das mit Gottes Hilfe durch ihn neu geeinte deutjchc Volk tu victätvollcr Dankbarkeit und treuer Liebe errichtet, die Berliner Bürgerschaft stets gemahnen, sich würdig der großen Segnungen zu erweisen, welche Gott der Herr durch den Verewigten unserem Vaterland hat angedeihen lassen." — Der Präsident des Freistaates Cbile Errazuriz hat dem Kaiser seine Wahl zum Präsidenten der Republik angezelgt. Berlin. Die Militärstrafprozeßordniing wird den BnndeS- rath in seiner übermorgigen Sitzung noch nicht beschäftige», da der Entwurf von den Ausschüssen noch nicht erledigt ist. — Die türkt sche Botschaft läßt intitheile». daß die neuerdings wieder von Paris aus verbreiteten »»günsligen Nachrichten über den Gesund- hcitszustand deS Sultans ebenso unzittreffead seien, wie die gleich zeitig lanctrte Behauptung, der Sultan hätte alle seine türkischen Diener entlassen, um sie durch Russen zu ersetzen. — Mit der Vermessung der für die Plantagenzwecke in Betracht kommende» Gebietsthe.le Teutich-Ostoirikgs wird demnächst durch süns im Geiiemlstab ansgelstldetc Offiziere begonnen. Dir Koste» werden Mittwoch, tz. Zilnitllr. zu zwei Dritteln vom Reiche, zn einem Drittel von den betheilig ren Plantagen-Untcrnehmungen getragen. — Der Verein Berliner Berichterstatter hat sich an das Polizeipräsidium mit der Bitte ge wandt. allen Schriftsteller» und Journalisten, deren Namen aus Quittungen über von der Berliner politischen Polizei empfangene Geldsummen enthalten find, von dem Inhalt dieser Quittungen in angemessener Weile Kcnntniß zu geben. uin die durch die Verhandlungen des Prozesses Leckert-Lützow zur Erscheinung ge tretenen Befürchtungen zu befestigen, daß. gleich dem Namen des Kollegen Kukntsch. auch die Namen anderer Schriftsteller und Journalisten bewußt oder zufällig gemlßbraucht worden seien. Der Polizeipräsident hat daraus erwidert, daß Quittungen der bezeich net« Art bei dem Polizeipräsidium nicht vorhanden seien. Berlin. In der hiesigen Ädolsstraße hat gestern Abend der Kesselschmied Grunow seine Hanswirthin, welche ihn weg« der Miethe mahnte, durch ein« Messerstich in die Brust lebensgefähr lich verwundet. — In der Untersuchung gegen den Kriminal kommissar v. Tausch hat sich, wie berichtet wird, das Material so ge häuft. daß die Voruntersuchung vor Ende März nicht abgeschlossen sein dürfte. Hamburg. Zur Unterstützung der Streikenden wurden heute im Ganzen 162,000 Mk. ausgezahlt Die Grsammtsiimme beläuft sich mit Vieser sechsten Auszahlung ans rund l Mill Mark. , Köln. Die „Köln. Ztg." meldet aus Sofia: Der Staatsanwalt erhielt eine» Brief des abwesenden Zeugen Nikschow. der sich darin, bereit erklärt, das Geheimniß des Mordes Stambulow's zu ent-> hüll«, wenn Maßnahmen zu seiner Sicherheit getroffen würden. Ans dem Briese deS Zeugen geht hervor, daß seme Aussagen sich gegen Natschowitsch und die Polizei richten und daß er aus Furcht infolge von Drohungen Bulgarien verlassen hat. Weimar. Der Genremaler Berthold Weltz, früher in Dresden wohnhaft, ist hier gestorben. Wien. Der Landwirtschaftliche Ausschuß beschloß, zur Be-> ratbung der Anträge betr. den Terminbandel in Getreide, die beiden Antragsteller, d« Präsidenten und den Generalsekretär der Buchbörse als Sachverständige, iowie die Minister des Ackerbaues' und der Finanz«, des Handels und der Justiz einzulad«. Ferner nahm der Ausschuß einen Antrag an. in dem die Regierung auf- gesordert wird, der einheimischen Zuckenndnstrie dieselbe» Vortheile,! welche diese Industrie im Auslände, besonders in Deutschland, ge nießt, zn gewähren, um dadurch die Interessen der Landwirtschaft zu wahren. — Nach einer Meldung der „Polit. Korresp." ans Konstantinopel giebt sich die türkische Regierung große Mühe, den Unterstaatsiekretär Bertram Effendi zur Zurücknahme seines Entlassungsaesiiches zu beweg«. Es wurde ihm vorgeschiag«, ihm einen Adjunkten zn seiner Entlastung beizngeb«. R o m. Im Modenesiich« bedroh« neue Erdrutsche die Be völkerung. In Lama Mocogno hat sich eine Masse von 1 Kilo-: meler Länge und llOO Meter Breite losgelöst. I Häuser begraben und ll Straß« verschüttet. : Madrid. Eine Privatdepesche ans Havana meldet, Maximo Gomez habe die Trocha bei Jncaro überschritten. Ander« Nach richt« aus Havana zufolge schlug General Luane in der Provinz Santa Clara eine 1500 Mann starke Abteilung Aufständischer, die eliva lOO Tobte verloren. Die Spanier hatte» 2 Tobte und l!i Verwundete. Eine wettere Abteilung Aufständischer wurde in der Provinz Pinar bei Rio geschlagen. Belgrad. Die Negierung richtete ein Rundschreiben an die Vertreter Serbiens im Ausland, in dem erklärt wird, der Negier- nngswechsel sei ausschließlich infolge innerer Angelegenheiten ent stand«. Tie neue Regierung werde die Revision der Verfassung einleit«. Das Rundschreiben erklärt, das Programm der neue» Regierung sei. i» der auswürtig« Politik mit all« Staaten bc festigende, insbesondere mit Rußland traditionelle und mit Lestei rcich-Ungarn frenndnachbarliche Bestellung« zu unterhalten und Alles zu vermeide», was den bekannten Wünschen Europas nach Erhaltung des Friedens zuwiderlause. Die heutige Berliner Börse begann wie die gestrige in reserbirtcr Haltung. Namentlich wurde der Beschluß des Aetteslen kollcgiums der Berliner Kaufmannschaft beachtet, nach weichem eine Anzahl von Eisenbabnwertheii. für welche man eine Bei behaltung des IlltimoverkcbrS erwartet hatte, von deimelben fernerhin ausgeschlossen sei» sollen, weil ihr Aktienkapital sich au' weniger als 20 Mill. Mk. beziffert. So sind nach diesem Beschluß sie Aktien der vstpreiißisch« Südbahn. der Dortmund-Gronauer. Marienburger und Traiisvaalbab» vom Ulttmoverlehr fernerhin ailSgeschiossen. Im weiteren Verlause trat aus erneute Kauflust niid reger« Verkehr eine merkliche Befestigung ein: die Kurse stiegen für die meisten leitenden Papiere etwas hoher. Der Kassa markt lag sür Jndnstriewcrthe. besonders für Eiektrizitäls- und Branereiwerthe sehr fest. Am Markt für Banken waren Kredit aktle» und Handelsantheilc bevorzugt. Von Eisenbahnen konnte» namentlich Franzos«, Prince Henri-Bahn und Eanada Parisio anzieh«. Am Monlanakiienmarkt, an dem letzt der Kassavcrkehr »verwiegt, war« Conrordia und Bismarckhütte, namentlich letztere, sehr rege uingesetzt, -Hibernia nachgcbend Von sonstigen In dustriewetth« waren elekirische Unternehmungen, Brauereien und Fahrrad-Etablissements bevorzugt. Rem« behauptet. Argentinier steigend: heimische Anleihen weiter abgeschwächt. Privatdiskont 8 Prozent. Die Botte schloß in recht sefter Haltung. — Au der offiziellen Getreidebörse stockte auch heute mangels jeder Betheiligung der Verkehr: nur an, SpiriiuSmarkc entwickelte sich etwas Geschäft. Preise ca. 10 Pigc bester. Dagegen ging es i» der Versammlung der „Freien Vereinigung" tm Ganz« ziemlich lebhaft zu. Nach anfänglicher Abichwächung erholte sich aus Käufe des hiesigen Platzes uns der Provinz die Tendenz. Weizen im „freien Verkehr" gut behauptet, Maillkieriing wurde mit l79,5 bis IM Mk. bezahlt. Roggen rege in, Verkehr, effektiver Mairogg« l.'st bis 131,25. Hafer sehr fest, aber ans Mangel von greifbarer Waare sehr still: Mailieferung wurde mil 132 bis 132.5 Mk. be zahlt. Spiritus still, aber behaupte,. — Wetter: Schön. Südwind ffrankfur, n. M. 'Schlich.' Liedit Bank ibi.'.v. Lina,«»all» - . M'mbardc» Porluaitt«» —- Sl»> Paris. <3 Mir Siachmiliaa«., Rente ior.«2. Italiener sr.a?. Spanier et'/,. Pnrinaic'en n.sc. Türken A.w. Lnckknlonie 102,20. Oltomanbank S3«. Staalsvalm 7so. Lcinvaiden LiclnnU'Iel. Paris. Produkte» iSciNnlä. Wcinn per D«,cuiber-Mai 22.00. der tt»m »«. rubio. Svimud »er Dce.-Mai L2.M. rer Aua»» 22.7s. beb. Anbot t>er De»c»,bcr-Mai ss'/>, ver Ananil s?.üo, denauvlei. «mfterdam. Prodi,»c» «Schlicht rsci .en der Man 2co. per Ma« »». Noaarn per Man nr. per Mai tt«. per Snii —. Dirconto 212.00. Dresdner tlonra rsa.so. Uns. Gold —. c«, lrr L 2.
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