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Dresdner Nachrichten : 07.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-07
- Monat1897-01
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 07.01.1897
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ontaae >r Kn ndjapnK» ilWie Ar »dllitler »r »i, yur ön mntaar. Iicklnd vtkA raueln-wliliina. »elmie» riimmiliciie nuoncrnbureaur werk,» mit U> Pta. ^ . berf<t,«t. >t» Dressier Nachricher» erscheine» tttltch M»r»««t. 8itinvtU«r- 42. Jahrgang. Mütei'jllllpeil. ^ilnlk!. PMok 8vI»I»tr»vIt-AL«^«r, k^s'LU6NSls'a88S 7. «WllMkk llMekereot ^ zUwvItt.8«sstr«LSo1. ^ Dresden, 18S7 Okommtrsr- 8tr»88v 26. - Viri8onlutU88tr. 5. ^trioaenorste. 18. VS^8S^Sr««W8 ^VS/S/k v» von öelcvlittjver IVirßuns. K scmio Orisioal-Iapetev 6er ersten eusUseli. L'adrilreo ewpledlon IVolleov 8c«tncltte S Iteirou-, Dumon- im-i Linkern vfitou > ru uU«a I^sidvv. ^ Ha«v«^Itaur > in Blouson >m6 Bloiäcbcu A unter Postenpreis. »« »' IRoI»t«d»LL-IL»iiÄIuiiK ?»el286k L Svrnül i». 8ptzmIiM: VvrLieksLuLL von 8edU1l8odukvll. «»r« Rr. 7. j»te«ek: Die wirthschastliche Lage der Arbeiter. Hosnachrichten. Ehristbeschemug In der Loge. Versorgung der Hinterbliebenen gefallener Soldaten. Gerichtsverhandlungen. Psychologische Briefe. zur Erlangung besserer Nahrung und Wohnung zurück. Von höchster sozialer Bedeutung find darum alle jene Wvhlsahrts- bestrebungen, welche in der Form von Koch-, MH- und tzand- arbeitsschulen, von Arbeiterinnenheimen u. s. w. der jugendlichen Arbeiterin zu Gute komme». Es bleibt aus diesem Gebiete noch außerordentlich viel zu thnn: nur wenige Berichte wissen hier Politisches. Die Lebenshaltung der Fabrikarbeiter ist ein Gegenstand fort gesetzten sorgsamen Studiums der Sozialpolitiker ernsten Schlages, die eine Weiterführung der sozialen Reform mit Mab und Ziel erstreben, ohne in die Ueberschwänglichkeiten und staatsgesährlichen Thorheiten der sozialen Stürmer zu verfallen. Nichts ist auch in der That bester geeignet, auf dem schwierigen Gebiete, das die soziale Reformarbeit umgrenzt, die Dienste eines Pfadfinders zu leiste», als die gründliche Erkenntniß der Art. wie die hier in Frage kommenden Kreise ihre Lebenshaltung einzurichten vslcgen. Bisher hat sich aus den Untersuchungen dieser Art durchgehends die lehrreiche Erfahrung ergeben, dabin weiten Kreisen der Arbeiter schaft »och lange nicht ein genügendes Entgegenkommen gegen die arbeiterfreundlichen Bestrebungen der Gesetzgebung stattsindet. so wie daß die Arbeiter vielfach nicht hinreichend bemüht sind, zu einer Besserung ihrer Lebensweise selbst das Nöthige beizutragen. Dabei kommt allerdings die verhältnißmäßige Unfähigkeit der Ar beiterfrauen zur Führung eines Hausstands nur zu häufig als wesentliche Ursache in Betracht. Auf der anderen Seite gestattet aber die ernstliche Beschäftigung mit der Lebenshaltung der Ar beiter auch eine sachliche Würdigung wirklich vorhandener, nicht auf die Schuld der Betheiligten selbst zurückzuführender Mißstände und giebt somit der nothwendigen staatlichen Fürsorge beachtcns- iverthe Fingerzeige dafür, an welchen Stellen der Hebel der sozialen Reform in Zukunft noch mit Erfolg angesetzt werden könnte. Die „Nat.-Ztg." hat sich das Verdienst erworben, an der Hand der Berichte der Gewerbe-Inspektoren für 1895 das in Rede stehende Kapitel der sozialen Frage einer Beleuchtung für das ganze Reichsgebiet zu unterziehen. Darnach hat die wirthschast- liche Lage der Arbeiter im Jahre 1895 insoweit im Allgemeinen eine Besserung erfahren, als in Folge geschäftlichen Aufschwungs die Arbeitsgelegenheit eine reichlichere geworden ist. Ungünstige» nach dieser Richtung hin wird nur aus wenigen Bezirken und in diesen zumeist aus den Städten gemeldet. Die aus dem obcr- banerischcii Bezirk alljährlich mitgethcilten Ernährungskosten einer Münchener Arbeiterfamilie berechnen sich diesmal auf 16,51 Mark für die Woche: in den fünf Voriahren betrugen sie 16,64, 16,97- 17,09. 16,92, 16,77 Mark. Das Steigen der Haushaltungskostcn bis 1892 und daS Sinken derselben von da ob entspricht der Auf- und Abwärtsbewegung der Getreidepreise. Mit dem Fallen der- iclben hat auch der Pferdefleischkonfum nachgelassen. Namentlich dort wird die wirthschaslliche Lage der Arbeiter, im Besonderen der Bergarbeiter, als nicht ungünstig bezeichnet, wo landwirth- schaftliche Nebenbeschäftigung zur Deckung des eigenen Bedarfs betrieben wird. Das Bedürsniß. seine eigene Scholle und sein eigenes Häuschen zu habe», ist häufig, besonders beim lau lichcn Arbeiter, so stark, daß er jahrelang seine Nahrung auf das Aller- nothwcndigste beschränkt, um nur so viel zn sparen, als zn einer kleinen Anzahlung nothwendig ist. Eine Steigerung der Löhne hatte sich im Vorjahre mit dem industriellen Aufschwung in nciincnswcrthcr Weise noch nicht ein gestellt : theilweise ward noch über unauskömmlichc Löhne geklagt. Slvn einer steigenden Tendenz der Löhne wird auS den Bezirken Zwickau. Zittau, Württemberg III, Ratibor, Waldenburg, Aachen. Goslar. Hattingen berichtet. Tie Ernährung des Arbeiters hängt nicht in einfacher Weise von feinem Verdienst, auch nicht lediglich von der Preislage der LcbenSmillel ab, sondern von der Wirthschastlichkeit seiner Frau. Mit dieser aber sicht es in den Arbeiterfamilien stellenweise noch traurig aus. Tie Arbeiterfrauen sind zumeist frühere Fabrik arbeiterinnen, denen fast jede Gelegenheit gefehlt hat. sich im Kochen auszubilden, die deshalb von dem Nährweuh der Nahr ungsmittel und von deren ichmockhofler Zubereitung nichts ver stehen. Tic Ernährung der alleinstehenden Fabrikarbeiterinnen ist aus dielen Gründen die ungünstigste: sobald sie hei rachen, leiden unter ihr in der gleichen Weise der Mann und später die Kinder. »Im Siegerlande", berichtet der Aussichtsbeamte für Arnsberg, „ernährt sich nach alter Gewohnheit ein grober Theil der ein heimischen Bevölkerung vorwiegend von Brot und Kaffee, Kar toffeln und Speck. Dies geschieht nicht der Einschränkung wegen, sondern deshalb, weil den Arbeiterfrauen Hnlsensrüchte und der artige nahrhafte Lebensmittel fremde Dinge sind, die sie ebenso wenig zuzubereitcn verstehen, wie eine andere, mit Fleisch gekochte gute Hausmannskost. An diesem Umstande ist auch die aner- lennenswerthe Absicht einiger Arbeitgeber, durch Ankauf und Ab gabe billiger und nahrhafter Lebensrnittel die ErnährungSverhLlt- ntsse ihrer Arbeiter zn heben, meistens gescheitert." ES ist vor- gekommcn, doch Arbeiter um Einstellung der von der Finna für sie ansgesührten Fischcinkäufc gebeten haben, „weil ihre Frauen cS nicht verständen, den Fisch ziizubcrciten." Wenn irgendwo, helht cs eben betreffs der bei der physischen Arbeit leicht auch sittlich erschlaffenden Fabrikarbeiterinnen: was HänSchcn nicht lernte, lernt HanS nimmermehr. Und wie überall dort, wo eö an einer für ein gesittetes Leben nothwendigen Tilgend mangelt, sich statt ihrer ein Laster elnstcllt, so ist das auch hier bei den später die Wirlhschast vernachlässigenden Arbeiterfrauen schon in den Mädchen« sahren der Fall. Während sie von Kartoffeln und Kaffee leben, well sie etwas Besseres nicht hcrznrichtcn und zu schätzen verstellen, erübrigen sie gleichzeitig Geld für Kleider und Tanzvergnügen, er werben sie Schmucksachen aus Abzahlungsgeschäften zu unverhält- nißmäßig hohen Preisen und weisen schließlich jede Gelegenheit Etwas zu melden. Sehr segensreich wirken auch die von einzelnen Arbeitgebern der Pfalz, Sachsens. Hessens w. neben den Fabriken eingerichteten Spelseanstaltcn. welche zum Preise von wenigen Pfennigen einfache, aber nahrhafte Gemüse- und Fleisch gerichte verabfolgen, oder auch die von dort berichteten Vereinig ungen der Arbeiter zu Konsumvereinen. In dem Potsdamer Be richte heißt eS: „In mustergiltiger Weise sind wiederum die fis kalischen Miiitärwerlstätten zu Spandau in der Frage der Er nährung ihrer Arbeiter vorgegange». Anher der dauernden Pflege der zahlreichen und bei den Arbeitern beliebten Kantiiien-Einricht- ungen hat neuerdings die königliche Geschützgießerei für diejenigen Arbeiter, welche zu weit von der Arbeitsstätte wohnen, um Mittags noch Hause gehen zu können, einen geheizten Speise- transportwageir probeweise eingeführt. der das frisch ziibercitete Mittagbrot auS den Wohnungen obholt." „In den Wohnungsverhältnissen du seßhaften Arbeiter finden sich vielfach noch unbefriedigende Zustände: doch war eine fort schreitende Besserung in vielen Bezirken zu bemerken, die haupt sächlich der Fürsorge der größeren Werksleitungen durch Bau von Arbeiterwohnungen, der Wirksamkeit von Bau- und Sparvereinen, sowie zweckmäßiger privater Bauthätigkei't zu verdanken ist." H die „Amtliche» Mittheilnngen". Nach unseren, Dafürhalten, meint die „Nat.-Ztg.", reicht die Bezeichnung „unbefriedigend" für viele der von den .einzelnen Inspektoren berichteten Schilderungen der Arbelterwohmmkiszllstände nicht aus. In einem Grcnzbezirk Lothringens, wo ein mächtiger Aufschwung der Eiienindnstrle einen starken Zuzug von Arbeitern im Gefolge hatte, ohne daß von den Jndnstklegrsellschaften — wcdcr aus deutschem, noch ans französischem Boden — Vorkehrungen zur Unterbringung der Ar beiter getroffen wurden, fand der AnfsichiSbeamte eine Wohnung von zwei Zimmern mit 1t Personen, eine andere ebenso große mit 15 Personen rc. besetzt, darunter das weibliche Geschlecht in den verschiedensten Altem und Zuständen. Alles starrt von Schmutz in diesen elenden Löchern, für welche zudem die Mlethspreise kaum zu erschwingen sind. Ter Bericht deS betr. Aussichlsbeamten, der in seinen Einzelheiten nicht wiederzugeben ist. liest sich genau wie eine der trostlosesten Seiten in Zola'S Germinal. Es ist nur selbst verständlich, daß die sittlichen Zustände solcher Wohnungsseuche entsprechend sind. Trunklucht und geschlechtliche Ausschweifungen. Auflösung des ehelichen Leben«, Verrohung und sittliche Verwahr losung der Kinder werden nur zu oft wahrgenommen. Auch aus dem Aachener und Eisnrter Bezirk wird lebhafte Klage über un günstige Wohnungsverhälmisse geführt. In einem Bericht aus Krotoschin heißt es: „Der einzige vorhandene ungedielte Raum dient der Familie als Wohn- und Schlafstätte und zur Unter bringung der Hühner und des Schweines ..." Vielfältig sind die Klagen über schlechte Unterkunft der Schlafgänger und der polni schen Wanderarbeiter, welch' Letztere durch ihre jeder Kultur hohn sprechende Bednrfnißlosigkcit überhaupt stellenwciS zu einer Geißel des strebsamen einheimischen Arbeiters geworden sind. Mit den unbefriedigendsten Zuständen, besonders in den abseits gelegenen Ziegeleien, sind sie zufrieden. Diesen Verhältnissen gegenüber ist es ebenso ancrkennenswerth wie nothwendig, daß sich Arbeitgeber. Private und Behörden bestreben, für gesunde, menschliche Arbeiter- Wohnungen zu sorgen. Es gilt hier, so schließt das Blatt, der diese Darstellung cntucmmen ist, seine Betrachtungen, wie an anderen Punkten der sozialen Bewegung, von oben her. unbeirrt durch die in den Berichten wiederholt erwähnte Verhetzung der Arbeiter durch die Agitatoren, weiter die soziale Pflicht zu thun. Aernschreib- und Aerusprech-Bertchte vom 6. Januar. Berlin. Dein BundeSrathe ist der Geletzeittwuif betreffend die Umwandlung der 4-proz. Retchsanleihe in eine 3''»-vroz. zuge- aangen. — Tie Minister v. Bötticher und Schönstedt begingen heute beide ihren 61. Geburtstag. — AuS den dem Abgeordneten haus« riigegangene» Nachrichten von der Verwaltung der preußi schen Staatsbergwerke. Hütten und Salinen während des laufen den EttttSlahrcS geht hervor, daß in der seit mehreren Jahren un günstigen Lage des staatlichen Bergwerks- und Hiittei,betrieb« eine erfreuliche Wendung Zinn Besseren etngetreten ist. Die Nachfrage, namentlich aus dem Steinkohlenmarkt, war lebhaft, dir Prelle zogen an. — Am Sonnabend und Sonntag findet hier eine Versamm lung von Deleairten der Produktenbörsen statt, um zn der durch das Börseiigeketz und die dazu ergangenen ÄussührniigSbestimm- uugen geichassrne Lage Stellung zn nehmen. — Durch den in Bremen lebenden sächsischen Kaufmann Paul wird in nächster Zeit ln Kleinvopo eine 56.099 Bäume umfassende Kaffeeplantagc rrnch- tet werden. Die Anlage derselben wird «ln seit Jahren in der Obersörsterel Okrilla be! Radeburg thätlaer Bruder des Genannten letten. — Aus dem Spandaucr Bahnhof fuhr gestern Nachmittag die Maschine eines Vorortzuges Über das Ziel hinaus und bog den Prellbock um. Infolge des heftigen Anpralls erhielten fast alle Passagiere mehr oder minder leichte Kontusionen. Dem Ma- schinrnführrr wurde das Naienbeln zerbrochen. Berlin. In heutiger Gerichtsverhandlung wegen Beleidig ung deS Oberbofmelsters der Kaiserin, Freiherr» v. Mirbach, die in einen» Artikel deS hiesigen „Generalanzeigers", üöerschrieben. „die Judengeldsammler siir die Berliner Kirchenbaiiten" enthalten war. wurde der Angeklagte Schwenrrhagen zn einem Jahr, der Ange klagte Sedlahek zu vier Monaten Gefängniß verurihrilt. S hwenn- hageu ward sofort in Haft genommen. Donnerstag, 7. Januar. Hamburg. Im Haien waren heute von 218 Scbiffcn 181 mit 493 Gängen in Arbeit. Am Quai lagen von de» in Aibeil befindlichen Schiffe» 68. die mit 1392 Arbeitern an 181 Krähncn arbeiteten. In den Ouaiichuppeir selbst waren 22o3 Albciicr beschäftigt. Im SeemaunSaiiit wurde» gestern 11-1 Seelcitte au- aemustert. Heule Vormittag fanden 19 Avpellversamiiililngcii statt. In einer derselben forderte der Reichstagsabgeordncte von Elm die Ausständigen aus, sich nicht auf einzelne Verhandlungen mit den Arbeitgebern etnzulasjen. Nur die einheitliche Erledigung der Forderungen iäuimtlicher Kategorien derHafcnarbeiter scistoN- baft. — An der Beerdigung eines verstorbenen Ausständige» vc- tbeiligten sich 3909 Personen. Die Kundgebung verlies in größter Ordnung. Breslau. Das Raffinerie - Gebäude der Fröbclncr Zucker fabrik Moll und Söhne in Fröbeln bei Löwen ist in Asche gelcg!: die übrigen Thei'le der Fabrik sind erhalten geblieben. Verbräm»l sind unter Anderem 70.090 Ceinner Zucker. Pest. In Unghwar wurden durch ein großes Feuer das große Gebäude des Armeehotels und mehrere Nachbarhäuser ciu- gräschert. Bei den Löscharbcilen wurden der Kommandant der Feuerwehr durch einen herabslürzenden Balken getödtct und meh rere Feuerwehrleute kamen üi den Flammen um. Vier Soldaten erlitten schwere Verletzungen. Paris. „Matin" meldet, der Kriegsmiiiister werde in der Teputirtenkammer beantragen, die vierlen Bataillone je nach Maßgabe der zur Versiiaung stehende» Mittel zu errichten: doch sei es sicher, daß 12 Bataillone, deren Errichtung bereits jetzt möglich sei. thatiächllch den Ostregimentern zngeiheilt werden- — In rin« gestrigen Anarchisten - Versammlung wurden heftige Reden zu Gunsten der cubanischen Aufständischen gehalten. 150 Tbeilnehmer der Versammlung zogen vor das spanische Botschastshotel. warfen Steine gegen dasselbe und riefen: „Nieder mit Spanien!" Schließlich wurden sie durch die Polizei zerstreut. Neapel. Die Leiche des Kardinals San Felice wurde heute Nachmittag unter Theilnabme einer außerordentlich zahlreiche» Volksmenge »ach der Kathedrale überfuhrt. Havana. Geinral Wepler erklärte gegenüber einem Be richterstatter wiederholt, daß die Nube im Westen Cubas demnächst wieder heraestcllt sein,werde. Er versicherte außerdem, daß er seine Politik nlchtkaiiverii werde, denn die militärische Aktion müsse bis zur Beendig»»» der Erbcbuiig allem andern vorangehcn. Petersburg. Durch kaiserlichen Erlaß ist oer Oberst des Tragoiier-Regimriits in Niihuy-Nowgvrod. Prinz Louis Napoleon, zum Ches des 45. Dragoner - Regiments in Scwersk ernannt woid.n. K o nsta n t i n op ck. Gestern ernenelten die Botschafter bei der Piorle die Vorstellungen beziiglicb der vollen Durchführung der bisher nur ausnahmsweise ins Werk gesetzte» Amnestie für die Armenier. — Gerüchtweise verlautet, daß aus türkischer Seite ^ die Absicht bestehe, Bertram Esfendi den Posten des Finanz-! minislcls anzubieien und daß man auf die Annahme von Seilen Bertram Effeiidi's hoffe. Derselbe dürste sich jedoch nur auf. Grund eines eiiiwaiidsreien Finanzprogramnis zur Annahnlc! dieses Postens bereit finde» lassen. Cattaro. In der hiesigen griechischen Kathedrale ist Feuer ansaeb'ochcn, durch welches die Kirche und die benachbarte A>- tillerick-ilerne vollständig einacäfchert iviiidcn. Der an der Kirche vcriirscichle Schaden wird ans 199,990 f!. geschätzt. Persoi cn sind nicht zu Schaden gekommen. Bombay. Tic Flucht der eingeborenen Bevöllciung. ein schließlich der Arbeiter und deren Familie», dauert svn. Tie Flüchtlinge begeben sich aus das Land, wo bereits großer Mange! an Lebensmitteln herrscht. Bis jetzt haben elwa 325,999 Ein wohner die Stadt verlasse». Bombay. Noch dem amtlichen Ausweise sind am Montag 91 Erkrankungen a» der Pest und 5t Todesfälle vorgekommen. Der Leiter des Iamsetjee-Hoipilols, Oberarzt Manier, welcher sich mit der Uiiterfuchuna der Nrmche der Pest beschäftigte, ist heule a» der Best gestört en. Kalkutta. Ter Gcnerlarzt Cleghorn hat sich im Aunragc der indischen Regierung nach Bombay begeben, um über di: Aus dehnung der Pest Bericht zu erstatten. Kapstad t. Bei dem gestrigen Abschicdsmahie bestritt Ercil Rhodes. daß er zu Kundgebungen ausgeinunlerl habe: er loiine nicht verbinde»», daß die Leute ihn begrüßten. Ausdehnung sei nöthia: man solle soviel von der Welt in Besch nehmen, als mög lich sei. Sein uuausgesetztes Bestreben fei. in Besitz zu bekommen, was von Afrika und in Afrika nocb übrig >ci, und da Eugland hierzu nicht helfen könne, sei der einzig mögliche Weg gewesen, die Eharlcred Eompann zu bilden, den», die Machle Planten das Land in Besitz zu nehmen. Die heutige Berliner Börse nahm einen ziemlich stillen Verlaus, namentlich lenkte die heute erfolgende Wahl des Bonen- vorsrandes in merklicher Weife vom Geschäftsverkehr ab. Bemerkt sei gleich hier, daß bei Schluß unseres Berichts seitens der Inter essenten der Getreidebörse Stimmzettel nicht abgegeben waren: man ist gespannt darauf, wie sich die durch die „Auswaildcmua" hervorgerufene Unsicherheit des Verkehrs wird beseitige» lassen. An der Fondsbörse war die Griiiidtendenz als fest zu bezeichne», wenn auch unter dem Einfluß einiger Realisationen die Kurse leicht abbröckelten und diese auch in, weiteren Verlaus ans dem Aniangsniveau verblieben. Regere Umsätze fanden nur in ver schiedenen Jndustriewerihen, namentlich in Dynamit Trust und in Brauereiaktien statt. Bankaktten ziemlich still, heimische Werllw wenig verändert, mir Tarmstüdter gedrückt, Krcditaktic» vernach lässigt. Eiienbahnakiien hatten stilles Geich cm, Ostpreußen. Mc>- riciibiirger angeboren, die meisten fremden Bahnen wäre» behaup tet. Prrnce Henri-Bahn höher. Vön Bccgwerksaktiei, lagen beiou ders Kohlenakticn fest. Hüttenwerthe mitgezogen. Renten still und eher schwächer, heimichc Anleihe» nachgebend. PrivatdiSlont 3'/< Pro;, lieber den Getreideverkehr Berlins ist folgendes zn berichten: An der offiziellen Börse war c»lch heute in Getreide unb Mühlenfabrikaten kein Verkehr. Nur im Spirilus-Locohaiide! kamen einige Geschärte zu Stande, begclirt war 5»er Loco. '«9:r Loco mußte circa 10 Pfg. nachgchen. Am Frühmarkt war die Haltung im Anschluß an matte Tendenzberichte auS England »iid Nordamerika abgeschwächt, erholte sich aber später auf Kauflust. Im freien Verkehr im „Feen-Palast" beiestlgie sich die Truden', bald nach schwächerem Beginn. Es wurde bezahlt (alles Preise ffic effektive Mailieferung) für Weizen 179,5 bis 180, Roäqen 131.25 bis 132,5. Hafer mangels Maare sehr still, loco elwa i Mark höher. Lamburg. Der Dostdamliser „Phcnicia" ist am s. d. M., Abends Uhr, in New Aork angekcmmien. er» ' Vs»
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