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Dresdner Nachrichten : 27.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 18 fehlt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-27
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.01.1897
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L!» 4«i»iips' Kaisers Geburtstag. Hoinachrichten, Liebhabervstanzen-Ausstellung. Samariterverein, Gesammtrathssitzung, I Muthmaßliche Witterung: I ^!«,»« VtT»^«» Fpirftrz. Eichebach'sche Werte. Gerichtsverhandlungen. Qnurtrtl-Abend. j Leichter Schnee, mäßig kalt. I-01 »IlUOIllßp iv«»AF»kI» Mr iie Dimle Mim »nt März werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen NcichSgebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oester reich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zn 1 Gulden 89 Kreuzern angenommen. ScschSsisStlt Ltr ..vresdaer Aach richte»", Marikllöraße 38, Erdgeschoß. Volttifchc». Das ganze deutsche Volk begeht heute mit aufrichtiger patrio tischer Freude die Feier des 38. Geburtstags Kaiser Wilhelm ll. ES ist nicht bloß ein von oben herab beiohlenes, ein erzwungenes Fest, das durch äußeren Prunk und Pomp eine innere Unzufrieden heit zu betäuben sucht. Nein, die Nation ist mit ihrem Herzen bei allen den Veranstaltungen, die zu Ehren des Trägers der Kaiserkrone im Reiche getroffen werden, und die Liebe freier Männer ist eS. deren sich Wilhelm II. als der zuverlässigsten Stüde seine- Throne- versichert halten darf. DaS ist eine That- iache, an der da- heißr Bemühen der ReichSseinde. Mißtrauen zu säen zwischen Kaiser und Volk, kläglichen Schifsbruch leidet. Frei lich ist nicht zu jedem Zeitpunkte der Regierung Kaiser Wilhelms II. jede seiner Handlungen und Entschlüsse in allen nationalgesinnten Kreisen gleichmäßig beurtheilt und unbedingt gebilligt worden. Wie hätte da- aber auch ausbleiben können bei einem Herrscher- charakter von so markanteu Zügen, wie er sich In der Gestalt Wilhelms ll. verkörpert? Der Jeucrgeist, der in der Seele des Enkels Wilhelm des Großen lebt, rang nach Belhiitigniig, ul« ihn das Schicksal in jungen Jahren zur Herrschaft über das neue Deutsche Reich berief, und glühenden Thalend ang akhmete jede Kundgebung, die in der ersten Regierungszeil Wilhelms II erging. Da begann di« Sorge einzuziehen in die Herzen zahlreicher Patrioten, deren durch Aller und Erfahrung gesestete Weisheit in der allzu großen Jmpulssähigkeit der kaiserlichen Politik eine Ge fahr für die stetige Entwickelung in der Zukunft zu erblicken glaubte. Zumal als auch der Altreichskanzler den Platz räumen mußte, den er seit der Gründung des Reichs mit unvergleichlichem Ruhme und beispiellosem Erfolge zum Heile Deutschlands behauptet hatte, da regten sich bange Zweifel in der Brust vieler erprobter Kämpen für die nationale Wohlfahrt, ob der junge Kaiser im Stande sein werde, allein aus die eigene Kcakt gestützt den schmierigen Pfad durch die Jcrsale der an Lockungen und Trugbildern überreichen Zeit zu finden. Kaiser Wilhelm II. verstand es indeß sehr bald, derartige Befürchtungen zu zerstreuen, indem er dem Ruthe er fahrener Männer sein Ohr lieh und dadurch zeigte, daß in seinen Adern das echte, unverfälschte Hohenzollcrnblut fließt, das selbst im gährenden Sturm und Drange nicht der obersten Herrscher- Pflicht. der Selbstbeherrschung enträth. Die höchste That aber, die ihm mit einem Schlage alle patriotischen Herzen zurückgewann, war die Aussöhnung mit dem Baumeister des Reichs. Sie rettete über alle ferneren RegierungSaktc des Kaisers erst recht eigentlich den verklärenden Schimmer der echten tzerrschergröße aus, die selbst das kraftvollste SouvcränetätSgefühl zu zügeln weiß, wenn es die Wohlfahrt des großen Ganzen gilt. Gerade in diesem Punkte war der hochselige Kaiser Wilhelm I. ein unerreichtes Vorbild dessen Nacheiferung durch de» regierenden Enkel allezeit die beste Gewähr iein wird für die strenge Beobachtung der traditionellen Gesichts punkte. die von Wilhelm dem Großen für die innere und äußere Politik des Deutschen Reichs sestgelegt worden sind. Wenn eS am dem heure so besonders schwierig und verwickelten Gebiete der auswärtigen Politik eine Zeit lang scheinen konnte, als sollten die von autoritativer Meisterschaft vorgezeichneten Bahnen endgiltig verlassen werden, um. das Reich den unberechen baren Wechselfällen eines kompaßlosen UmhertreibenS auf offener See auSzusetzen, so bewies die im entlcheidenden Augenblicke erfolgte Berufung deS Fürsten v. Hohenlohe auf den Reichskanzlerposten, daß der kaiserliche Scharfblick die Lage richtig erkannt hatte und ferner nicht gewillt war. sich über die Nothwendigkett einer Führung der auswärtigen Geschäfte im altbismarckschen Sinne täuschen zu lassen. Daö sich stets gleich bleibende herzliche Verhältniß des Kaisers zu dem Fürsten Hohenlohe berührte die nationalen Kreise auf das Angenehmste und verlieh den auswärtigen Beziehungen deS Deutschen Reichs wieder jene zielbewußte Folgerichtigkeit, die ihnen der Altmeister der deutschen StaatSknnst z» geben gewußt halte. ES ist eine klare, unzweideutige, ehrliche Friedenspolitik, die seither unter der kaiserlichen Führung vom Deutschen Reiche betrieben worden ist und die weit erhaben über jedes Atom von Schwäche, gerade dazu geführt hat. Deutschland in den schwebenden internationalen Fragen zu der ausschlaggebende» Macht zu machen, auf die aller Augen gerichtet sind und ohne inen Zustimmung keine entscheidende Aktion zn Stande kommen Inn. ES ist keine Selbsttäuschung von unserer Seite, wenn wir daS Deutsche Reich zur Zeit in dm Mittelpunkt der auswärtigen Politik gestellt leben. Wie lärmend sich arrch sich unsere westlichen Nachbarn bemühen mögen, der Melt zu »eigen, daß sich der ganze Erdball eigentlich nur ln russisch-franzö sischen Angeln drehe, so vermag doch der ganze Aufwand an politischen Effekten nicht die Thalsache zu verschleiern, daß Deutschland in seinem stillen, aber mächtigen Wirken von dem russischen Nachbarreich wohl erkannt und gewürdigt wird. Bisher ist den Franzosen die Freude noch nicht zu Theil geworden, daß der Minister deS Auswärtigen in Petersburg Berlin mit einer stolzen Pose den Rücken gekehrt hat. ohne mit den leitmdm drut- schrn Kreisen Fühlung zu nehmen. Unmittelbar nach den geräusch vollen Pariser Kaisrrtagen begab sich Herr Schischkin nach Berlin und pflog dort eine elngrhende Unterredung mit dem Fürsten Hohenlohe, und jetzt ist die authentische Nachricht eingetroffen, daß auch sein Nachfolger Gras Murawiew den Fuß von der französi sche» Erde aus den Berliner Boden setzen werde, um dem Kaiser seine Aufwartung zu machen. Das Ist allerdings bei den bestehen den Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland und bei dem Gewicht, das die gewaltige Macht deS Deutschen Reiches in die internationale Wagschaale wirst, nicht mehr als korrekt und real- politi'ch vernünstig. Trotzdem wird es die Franzosen wurmen, weil sie gar zu gern sähen, daß das offizielle Rußland Deutschland gegenüber die Formen außer Acht setzte, die im diplomatischen Verkehr einem frrundnachbarlichen Staate gegenüber üblich sind. Die Franzosen schließen dabei von sich auf andere. Sie haben es nämlich fertig gebracht, manche feststehende Regel der internationalrn Höflichkeit seit 1870 Deutschland gegenüber einfach außer Acht zu lassen. Derartige Abweichungen vom Hergebrachten mögen in einer so sonderbaren Republik, wie eS Frankreich ist, geübt werden können, in einer mächtigen legitimen Monarchie aber sind sie unmöglich. Die Franzosen werden sich deshalb wohl oder übel daran gewöhnen müssen. Leuttchland von Rußland auch ferner aus dem Fuße einer befreundetrn Macht behandelt zu sehen. Graf Murawiew selbst bat sich bereits in diesem Sinne geäußert, und so dürfte im Lause der Zeit noch mancher Tropfen Wasser in den Wein fallen, an dem sieh die Franzosen gelegentlich der Ernennung des Grafen zum russischen Minister des Aeußeren berauschen. Tie deutsche auswärtige Politik aber geht unbeirrt den ruhigen Gang weiter, den ihr die klaren Interessen des Reichs vorzeichne», und der Glanz, der von dieser friedeuSvollen und segensreichen Politik zw rückstrahlt, webt leuchtend um die Kaiserkrone Wilhelm's II als des Hüters der Ordnung in Europa. Angesichts solcher Erfolge in der auswärtigen Politik bleibt dem deutschen Volke nur das Eine noch zu ersehnen, daß im Innern derselbe Geist regieren und dieselbe Frucht zeitigen möge, wie sie vor Jahren drm Altreichskanzler zu ernten beschieden war. Jmmrr drohender erhebt die Hhdra der soziale» Revolution ihr Haupt, immer lauter erschallt aus den Reihen der Kämpfer für die heilige Sache der Ordnung der Ruf. daß man ihnen scharfe Waffen zu Schub und Trutz in die Hand geben möge. Der Kaiser darf sicher sein, daß olle Patrioten seines Rufes gewärtig sind und sich einmüthig um ihn schaaren werden, wenn er sie zum Kampfe führen will wider den inneren Feind. Aus dieser allgemeinen Bereitschaft eihcllt am besten das vertrauensvolle Band, das Kaiser und Volk im Deutschen Reiche umschlingt und das heute neu zu kräftigen uns obliegt. Ist es doch ein Erfordernis von dem ein wesentlicher Theil unserer nationalen Größe abhängt, daß wir an KasierS Geburtstag nicht blos das Kaiserthum als solches, die Thatsache der Existenz des Reichs friern, wndern daß wir uns bei dieser Ge legenheit des innigen Zusammenhangs bewußt werden, der zwischen drr monarchischrn StaatSauffassung und der Anhänglichkeit an die Person des jeweiligen HerrtcheiS besteht. Im nationalen Interesse können wir daher nichts Besseres wünschen, als daß bei der Feier des kaiserlichen Geburtstags von Jahr zu Jahr das Moment l persönlichen Hingebung mehr und mehr in den Vordergrund tret möge. In dieser Gesinnung heben wir in nationalem Frobgefühl die Hände aus und rufen aus bewegtem Herzen: .Gesegnet lei der Kaiser! Möge er zum Heile des Reichs stets bleiben, was er bisher gewesen ist: ein Hort des Friedens und des historischen Rechts 7 würben durch die jetzige Abwesenheit deS Vertreters des Reichs- versicherungSamtS genährt. Daß die Arbeiter einen größeren An- tbeil an der Verwaltung erhielten, sei auch seinen Freunden recht, aber daß man. wie Hitze anrege, die Ankheilnahme der Arbeiter auch aus die äizllche Behandlung ausdehne und dem Vertrauens arzt der Berussgenossenschasten einen Vertrauensarzt auch der Arbeiter entgegenstellen wolle, erscheine Ihm doch bedenklich. Wenn Grillenberger gemeint habe, die Becussgrnvssenschasien nähmen nur ihre eigenen Interessen wahr, Io verweise er dieselben aus die Krankenkaffen, wo die Arbeiter ihren eigenen Genossen gegenüber tn der Regel eine sehr strenge Kontrole übten. — Abg. Fischbeck ifrels. Vp.) ist mit seinen Freunden mit den Erweiterungen, welche die Vorlage vorschlägt, vor Allem mit der Einbeziehung des Bau- bandweiks. einverstanden, ebenso damit, daß nicht nur die Un fälle versichert sind, die Im eigentlichen Faorlkbctriebe erfolgen, sowie daß die Bestigniß der Berussgenossenschasten. schon vor Ablauf der Karenzzeit einzugrrisen. erweitert werde, desgleichen mit den Bestimmungen üb« sie Schiedsgerichte; nur betreffs der Vorschriften über die Kosten bei erfolgloser Einlegung der Berufung hätten sie Bedenken. Sie billigten im Prinzip das Vnlangen, daß die Arbeit« an der Feststellung dn Renten und bejonrers der Reduktion derselben therlzunehmen drrechiigt sein sollen, wenn sie sich auch nicht verhehlten, daß dadurch vielleicht die Renten- scstslelluny verlangsamt werde, wenn auch die Acbettervertreter aus der Provinz mit hinzuaezogen werden müßten. Nicht billigen könnten sie. daß das Recht auf die Rente ruhen solle, wenn d« betreffende Arbeiter im Auslande sei: das sehe fast so aus wie rin Angriff auf die Freizügigkeit. Von einer besondrren Be- skdiänkung d« RekurSbefugnii, des ReichsvrrsicherunasamtS würden seine Freunde eine Beeinträchtigung der Einheitlichkeit d« Recht sprechung befürchten. Die allgemeinen Anklagen des Abg. Grilleir- bergn gingen entschieden zu weit. Er könne demselben eine ganze Anzahl von Akten sofort zur Verfügung stellen über Fälle, u, denen die Berussgenossenschast die Rente erhöht habe, »och dazu Aernsckreib- n:id Herui-rech-vertchte vom 26. Januar. * Paris. Die Kammer lehnte mit 305 gegen 217 Stimmen den Gegenentwurf Siegfried,s z» der Zuckersteuerreform ab. Berlin. Reichstag. D»e Beralhung der Unfall versicherungsnovelle wird fortgesetzt. — Abg. Dr. Paalchr (nat.-iib.): Die gelammte soziale Versicherungs-Gesetzgebung stellt einen großen Fortschritt dar. An der Vorlage sei mit besonderer Genugtbuuna zu begrüßen, daß bei der Seeunsallversichernng ein erster Versuch gemacht worden sei. die verschieoenlllchen Ver- sicherungSarte» einheitlich zuiammenzusassen und auch gleich der SecberufSgenossenichast die Fürsorge für die Wiltwen und Waisen mit zu übertragen. Mit der Erweiterung deS Rabmcns der Un fallversicherung ist Redner einoerstanden, aber er kann nicht ein- seben, weshalb nicht auch das gelammte Handwerk einbezogen werden solle : die Unsallgesahren seien auch da sehr groß und da sollten doch die von anderer Seite einqewendeten Schwierigkeiten der Organisation kein Htndernlß bieten. Man könne ja da vielleicht die territoriale Organisation wählen, wie sie für die lanvwirlh- Ichastliche Unfallversicherung bestehe Auch die kleinen Hand werksmeister sollte man mit versichern. Redner billigt die An rechnung einer Uniallrente auf den JahreSarbeitsverdienst, ohne vorheraebenven Antrag des Arbeitnehmers. — Ministerial direktor v Wödlkr konstatirl dir Anwesrnheir mehr«« Kommissare des ReichSversicherungSamts am Bundesraihstlsche. Dieselben hätten auch an der Ausarbeitung der Vortage theilgcnommen. Eine stärkere Vetheiligung des Reichsoersicherungsamts sei wohl schwerlich nokhwendtg und auch nicht möglich angesichts d« starken Belastung des Amts mit laufenden Arbeiten. — Abg. v. Stumm (Rp.) glaubt, die Thatsache müsse genügen daß das Reichsversichcrungsaml an den Konferenzen über die Vorlage br- thcillgt gewesen iei. Er selbst müsse an die Spitze seiner Be trachtungen den Gesichtspunkt stellen, daß zwar die Witlwen und W»i>en eines verungiiicktcn Arbeiters 60 Prozent des Lohnes deS Verunglückten erhielten, daß dagegen den Wittwen und Waisen anderer Arbeiter nichts gewährt werde. Das sei eine Anomalie uno Herrn Hitze, der das Maximum einer Uniallrente über 66^ a Prozent zu erhöhen bereit sei, gebe er zu erwägen, ob es nicht viel richtiger sei. erst einmal jene Anomalie zu beseitigen und für die Wittwen und Waisen aller Industriearbeiter zu sorgen. Ein zweiter Hauptgesichtspunkt für ihn sei die Frage der Hellung. Ein Arbeiter müsse nvthigenfallS in eine Heilanstalt gezwungen . _ bei einem späteren Unfall die Zahlung ein« Kapiialentschädigung an statt kleiner Renten, erklärt sich aber mit seinen Freunden bestimmt gegen eine Einschränkung der rekurSinstanzltchen Rechte des ReichS- ^ . > velsicheiungsamtS und gegen Herabsetzung der Milgltederzahl der die Kundgebungen > Spruchkollegien von 7 auf o. Die Gerüchte über Differenzen der russisch-französischen Freundschaft vollziehen, wie geflissentlich'zwischen RetchSamt de- Jnrrrn und RelchSversicherung-amt werden. Wenn man da links von Rentcnquetschen spreche, so könne er mit demselben Recht von den Arbeitern, die zwar eine Rente haben, nbec sich nicht heilen lassen wollten, als von den Renteii-Herausguetschern reden. Die Berussgenossenschasten thäten in Wirklichkeit voll ihre Schuldigkeit. Ganz unberechtigt sei das Verlangen, die Herabsetzung der Renten mit Schwierigkeiten zu umgeben, denn es sei doch ganz selbstoerstcindttch. daß nach er folgt« Heilung der Grad der Erwerbsunfähigkeit ein geringerer sei als während des Heilimgsprozesscs: während des letzteren würde er selbst sogar die volle Zahlung der Rente für richtig halten. Ein Hineinziehen der Arbeiter, also gerade solcher Personen, die rin Interesse an der Entscheidung hätten, in die Verwaltung, halte er für ganz unrichtig, andernieitS aber könne er auch einer Ver minderung der RekurSinstanz trotz Allem, was äußerlich dafür spreche, nicht vaS Wort reden, weil dadurch die Einheitlichkeit der Rechtsprechung gefährdet werden würbe. Was die Vorlage an Er Weiterung der Unfallversicherung bringe, erkenne er an. aber einer obligatorischen Versicherung des gelammten Handwerks müsse er widersprechen, schon wegen der dadurch dem Handwerk erwachsenden Lasten. Jedenfalls warne er davor, den Bogen hier zu über spannen, vielmehr solle man für die Wittwen und Waisen sorgen. — Württembergiichcr Bevollmächtiat« v. Schicker stellt abermals fest, wie sehr das Relchsvecsicherungsamt an der Autzarbcirung der Bo,läge betheiligt sei und weist dann zur Rechtfertigung der Be schränkung der Rekurssälle nochmals auf die Uebcrlastung des ReichSversicherungSamts hin. — Abg. Förster stltef.) ist im Wesent lichen für die Vorlage. Er meint, auch die Sozialdemokraten würden, wen» sie die ausschlaggebende Partei wären, die Verant Wortung für das Scheitern dieser und ähnlicher, zweifellos einen Fortschritt in sich schließend« Vorlagen nicht übernehmen wollen, der RekurSstage steht Redner auf dem Standpunkt der Re ling. — Aba. Gras Kanitz (ko»>.): Wer überhaupt die Ver schmelzung von Unfall« und Invaliditäts-Versicherung für erwünscht und onrctiiühibar halte, für den sei gerade die ictzige Vorlage der richtige Zeitpunkt, dieser Frage naher zu treten. Hauptersorderniß sei die Vereinfachung unserer ganzen Vcrsicherungsgesetzgchuna und gleichmäßige Venheilung der Lasten, welch' letztere für die Land- wirthlchast im Osten unverhältnismäßig groß seien, so namentlich die AltersvcrsicherungSiaiten in Ostpreußen. Der Osten sei letzt soweit, baß er nichts sehnlicher wünsche als die Wiederaushebung der ganzen sozialen Versicherungsgesetzgcbung. aber zum Mindesten eine Reichsversicherungsanstalt mir völlig gleichmäßiger Verlheiluna der Lasten auf alle Landesthcilc nach Maßgabe der Einkommen der Steuerzahler. Nur wegen dieser großen Lasten hätten viele Besitzer im Osten ihre Güter verkauft, da Heise keine partielle, keine tbeilweise Reform. — Ministerialdirektor v. Wödtke: Die Frage einer Bereinhellltchimg der ganzen VersichcrnngSgesetzgebung iei von dem BundeSrathe erwogen worden. Im »Reichsanzeiger- sei ja auch eine Darlegung erschienen, welche klarstelle, weshalb dieser Weg noch nicht — er wiederhole — noch nicht betreten werden könne. Wenn erst einmal der bezügliche Entwurf den Reichstag beschäftigen werde, werde derselbe auch zu erwägen haben, inwie weit etwa die Einkommen als Maßgabe für die Lastenvectheilung ru bienen haben würden. An sich hänge das aber ledenfallS mit der Frage der Vereinhei lichuna der Nersicherungsgesetzaebung nicht zusammen. Ob diese Vereinheitlichung eine Entlastung der öst lichen Landwirthschait zur Folge haben werde, sei zweifelhaft. Jedenfalls könne man, auch wenn die östliche Landwirthschait wirklich nothleidend sei. die soziale VersichnungSgeietzgeduna als einen dabet maßgebenden Faktor nicht anieben. — Abg. Molken« buhr (Soz.) sucht nochmals darzulegrn, daß dt« ganze Versichenma»-
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