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Dresdner Nachrichten : 12.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189702127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970212
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-12
- Monat1897-02
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 12.02.1897
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u« >,ur an rMr4<ainmlttaat. M Eniiidmlc lb«u »s Pta., An Ü,iiji»uiia«> mi« dfi PrwaNkU« 8»>i« » Piä, i ainlerin «Mch M uiaemnis >M M«. Gnintvll» «ui- ? i n!»« »er na» ättnaaen rc> P>a. Aiir UmmeiisackiriOiik!, :c.). bei. ui Lia sack ivoudkrem kan«. Autwarii«« Aniträae nur aese» Porausberavlima L>Sichi,un»»>i nikmni läinmUxti« namtsatl» Aniwiicinbuikiun an. vrleabiattrr Htrk^mlt io Pf«. ffij/apk, k^wiian^i^ Schrift» Isttzlommi'U,.' illüti!.''-.! !.->>»: - ^>l>>t- öoliiw »«aUor, »reE». Vrllstr. IS, Sur »m« : »«, kr»«»,«- Nachrlchk'» , t», crlchklne» 42. Jahrgang. emptieklt io xrk«8tsr Lnsvabl: Lt««n>v uaä >I«p«I«», Xü»d^n- uoä L-»nO- Dresden. 1897. ^ Idürsodüösser. D -tU.OOtt SI.i'r ksdrimcü. » Zro8j»oeto zr-ri« ».sr-in-:». ^ Qui t Ilcttt»«,»,, i ^ I>» « »»«1« A Kn»Nii>l,ni»ir., «<>.<> E il'-rn prt»L.d>mt tl, ttellsriiieiMt. s KScdst uLxoll«dw«8, o,.on>8iroll<Io8 /iminvrpicitüm, Ist. I Alc. Z ? knovMl«»,. ^ LlllsSPllik!!», Mülle», k»«MlsM. Z Gttiniliv»- 8« I»i»«»r«Ivr- Sedudwüvdvr-H ».kfOZSMSllN W»l»»e..LrU- >VVuj8onIuiu88tr.5. Ktrio8onvr8tr. 18. n, kspiei-rsbnll-Lasei' ^ kspier-krossoksmUmiß ^.FN <8>HS / 6 ? I.ozzO»' rMvr Korioa i» '2»«1 I'»<LL«u>»iOi'O I'--imiiis N «n4 kinU«n in »Neri <",ri!«on. -»« kn« I»» . R* *«»^<.. w.>i T in- ^ Imttirt. — 1«11«II« in — *^ I>4 un i n»lto> - I « re»«,« nt. UN ! t^»ri»te^ ^»« i«H« np»,»t« I«. K 6u!<»x;ou)»oi1/?itc,^t<?ll. — llillisAt« I'kci.-6. — l'tvws;-.oiv Üsäieuuu^. ^ MlsSllNgUM-WM xuw LukdiinMN >1» /.immer. Vorturuo vto., .iuksenlt prnktisi Im lkrtziuinuss. kreis 6 A!>. ^arMe«Ä8eIiueIi, L 8trm e8tr.N. Str.43. r»»«el: Handrlsvntmac und Zollrarise. Hosnachrichte». 5>osball, Abg. Philipp >. Arbeiierveiiammluna. Kranlenkasscn. GerichtSvechundlunaen. Tristen und Isolde. Nicode-Concert. Gemerdevereins-Concert. Freitag, 1ä.Febr. Politisches. . Tie Acutzeruiigen. die der LchabickrctLr Gras Posadowsk» wrzlich Im Reichstag über die Nothweudigkeit eines hohen auto nomen Zolltarifs für Deutschland gethan hat. haben lebhafte Er örterungen in der Presse hervorgerusen. Ta hierbei die partei politischen Schlager zumal auf der sreihändlcrisch-manchesterlichcn Seite eine große Rolle spielen, so erscheint es als ein um so dringenderes Bedürfnis, die einschlägigen Verhältnisse einer rein sachlichen Kritik vom Gesichtsfeld der nationalen wirthlchasts- politiichen Interessen z» unterziehen- Gmudsätzlich muß davon auögegangen werden, daß es den Standpunkt verichicben heißt, wenn nian die Parole in dem Sinne faßt: „Zür oder gegen Handelsverträge überhaupt." Ter Altreichskanzler hat selbst einmal eine solche Stellungnahme als widersinnig bezeichnet und crllärt, es komme ausschließlich auf den Inhalt der Verträge an- Demnach kann man sehr wohl ein prinzipieller Anhänger der ver tragsmäßigen Regelung unserer Handelsbeziehungen sein und doch zugleich die Ueberzeugung hegen, daß die zur Zeit bestehenden Ver trüge die deutschen Interessen, namentlich die der Landwirthschast, nicht hinlänglich wahmchincn. Wenn man daS in Rede stehende wirlhschastspolitijche Problem von dieser Seite betrachte«, so ge langt man zu einer wesentlich anderen Rorniuliriing der Streit frage. nämlich: .Meistbegünstigung^- oder spezisizirtc Tarif verträge k* Die vorwiegende Form, in der sich zur Zeit der handels politische Verkehr unter den Nationen vollzieht, bilden die M eist- begünstlgungsverträge. Sie stellen eine neuere Phase der handelspolitischen Entwickelung dar, da sie ans der napoleo- nijchen Zeit zu Ansong der tlver Jahre unseres Jahrhunderts stammen. Ihr Wesen besteht darin, daß die vertragschließen den Staaten sich verpflichten, sich gegenseitig auf dem Fuße der Meistbegünstigung zu behandeln. Das will besagen, daß jeder zollpolitlsche Vorlheil, den der eine der vertragschließenden Staaten L und L späterhin einem dritten Staate 6 geivährk, ipso tmto. alio ohne besondere Festsetzung auch .V oder 1t zu Gute koinmen soll. Dadurch wird in die Tarifverträge ein Moment der aller größten Unsicherheit nnd Verwickelung hincingetmgen, das oft ,c>bst von den findigsten zollpolitischcn Kopsen kaum entwirrt wer den kann. Ein weiterer gewichtiger Einwand gegen die Meist- dcgüustigllngsverträge ist aus der Art zu entnehmen, wie bisher die Klausel ausgelegt zn werden pflegte nnd wohl anch weiter ans- gelegt werden wird. >o lange diese Art von Verträgen noch in Geltung ist. Fürst Bismarck hatwiedrrhott Veranlassung genommen, die übliche rein mechanische Auslegung der Meistbcaüirstigungsklailsel, nach der die einem dritten Staate gewährten Vortheile dein meist- l egünstigte» Staate ganz voranSietzungslos zusallen, scharf zn be kämpfen. Ter Altreichskanzler vertritt die Auffassung, wenn einem dritten Staate vertragsmäßig ein Zugeständniß gemacht werde, jo bedeute das keineswegs, daß nun nach der Meistbegünstigungs- klausel den meistbegünstigten Staaten eben dieses selbe Zngeständ- niß unbedingt gemacht weiden inüsse — dies ist die herrschende laze nnd verschwommene Ansicht —. sondern daß der neue dem dritten Staat gewährte Bortheil nur dann anch für den meist begünstigten Staat in Kraft trete, wenn dieser dieselbe Gegenleist ung mache, sür die der dritte Staat den Vorlheil erworben hat. Andernfalls wäre der mcislbegiinstiatc Staat nicht, wie es die Klausel ihrem Sinne nach will, mit den« dritten Staate gleich gestellt. sondern besser gestellt als jener. Ans den bezeichneten Gründen gewinnt neuerdings die Bewegung gegen die Meist- bcgimstigungSvcrträge immer mehr Freunde nnd Anhänger und es sind keineswegs bloS Stimmen aus dem agrarische» ivager. die sich zu Gunsten spezisiztrker Tarisverträge ohne die MeistbegünstigungS- kiausel auSsprcchen Der spezisizirtc Tarisvertrag führt die der erleichterten Zoll- behandliuig unterliegenden Gegenstände einzeln aus und gilt nur sür die vertragschließenden Staaten unter sich, ohne daß Vereinbarun gen mit dritten Staaten, wic bek drr Meisthcgünstignngsflaiiscl. eine Llcnderuiig herbelziiführcn vermögen. Er schasst demnach eine zu verlässige Grundlage für den haiidelsvoliiikchen Verkehr zwischen zwei Nationen. Dar! daher der spezisizirtc Tarifvertrag im All gemeinen olS die Ivünscheiiswerlhcstc Fonn der Regelung der handelspolitischen Beziehungen unter den Verhältnissen des moder- nen Weltverkehrs bezeichnet werden, so ist es im Einzelnen Sache der Negierung und Volksvertretung, die Tarifsätze in einem solchen Vertrag so zn normlren, daß die nationalen wirthschaftlichen Interessen gegenüber der fremden Konkurrenz nicht nur leinen Schaden leiden, sondern ihr gegenüber den größtmöglichen Vortheil ziehen. Zur Erreichung dieses Zieles aber ist ein hoher autonomer td. h. alio ein nicht vertragsmäßig, sondern von jedem einzelnen Staate kür sich festgesetzter) Zolltarif unerläßlich. Eia autonomer Zolltarif mit ausgiebig hohen Lätzen ist als Unterlage sür erfolgreiche Verhandlungen über abzuschließende Tarifverträge durchaus nicht zn entbehren. Der fremde Staat wird naturgemäß weit eher zu nngcinesscnen Zugeständnissen bereit «ein, wenn ihm im Falle des Schciterns der Verhandlungen die hohen Sätze des autonomen Tariss winken, als wenn er die Hönde völlig sorl hat und bei mangelndcm Entgegenkommen seinerseits kein Risiko läuft. Schon unter dem Fürsten Bismarck ist denn anch, wie rin Berliner Blatt dieser Tage mitzutheilen wußte, die Aus stellung elentz doppelten Zolltariss lcinrs allgemeinen autonomen ult bvherkn Sätzen für diejenigen Staaten, die sich nicht zum Ab- r. Muthmaßliche Witterung:! ! Auibessernd. mäßig kalt. I sehe man ja auch an der Bäckereiverordnnng. (Ruse: Sehr rich- tig!) Auch die Bäckergesellen wollte» von der Verordnung nichts wissen. In der Provinz meine man. für die Arbeiter sei genug geschehen und es niiißte nachgerade Etwas für die kleinen Unter nehmer gethan werde». (Sehr wahr!, — Abg. Hiipedcn (cheistl - soz.): Es gebe noch viele Arbeiter, die einer Verkürzung der Ar beitszeit bedürften: es gelte dies auch von den« Gesinde, wenn sich da auch gesetzlich nicht etnareisen lasse. die Tiensthemchaften sollten aber im Interesse ihres Gesindes wenigstens an Sonntagen keine Gesellschaften geben. Auch den Handliiiigsgehilsei« ist eine Ver kürzung der Arbeitszeit zu wünschen. Aber der Anträg Auer geht in seiner Allgemeinheit zu weit. Annehmbarer ,e! der Antrag Hitze. Der Mündige Arbeitstag sei ein erstrebenswerthcs Ziel, liege aber doch noch in weiter Ferne. Redner verlangt, daß man den Ar beitern die Berufsorganisation gestatte: zuvor könnten sie auch der Sozialdemokratie nicht den Rücken kcluen. Tie kaiserlichen Erlasse seien hinsichtlich der Arbeiterorganisation noch nicht erfüllt. Red ner vertheidigt sodann die Partei Naumann, welche die Arbelter- interesscn vertrete, dabei aber tren zur Monarchie stehe; nie könne man sie mit den Sozialdemokraten in einen Tops werfen. — Abg. v. Hertling iCentr.« verkennt nicht die Vortheile des Achtstunden tags für den Arbeiter und seine Familie, gleichwohl habe er gegen den Antrag Auer die größte» Bedenken. Selbst wenn erwiese»! wäre, daß eine so starke Verkürzung der Arbeitszeit möglich wäre! ohne Schädigung der Indnstric. so «ei eine solche Vcrtürzung mff de» allgemeinen staatlichen Interesse» doch nicht vertraglich. Herr! Fischer habe selber gesagt, daß der Achtstundentag für den lcind-: lichen Arbeiter nicht onrchtührbar sei. Aber würde derselbe sür die! gewerblichen Arbeiter eingciührt, so müßte das aus die Landwirt!)-! schast nachthellig rurückwirken. Die ländliche» Arbeiter würden.! uni von dem Achtstundentage zu profitircu. noch mehr als schon«, jetzt in die Städte ziehen. Eine verkürzte Arbeitszeit gehöre z»! den berechtigten Zielen der Arbeiter-Koalition. Dieie Koalition sei der berechtigte Weg. den die Arbeiter zu diesem Ziele zu be treten haben: aber dem Wege der ungemessenrn staatlichen Be- stigniß widersetze er sich grundsätzlich. Der Augenblick sei gekommen, da inan sich fragen müsse, ob man in der Ausdehnung des wirst)-) schafllichen Zwanges noch weilergchen könne. Redner empfiehlt dann noch die Anträge Hitze, deren erster und Hailptantraa clni! ArbeitSmaximiim von 63 Stunden Pro Woche verlangt, während' bei dein Eoentnalantrag es sich in der Hauptsache um einen sani tären Arbeitstag handelt. — Abg. v. Kardorff (Reichsp.): Meine Freunde könnten höchstens für den Evenlnalantrag Hitze stimmen. Die beste Antwort, welche die Negierungen ans den rein agitato-!- rischen Antrag Auer geben könnten, wäre die SiiSpcndirüng derS Bäckereiverordnnng mit ihren unerträglichen polizeilichen Ehikanen.!^ sv Diele Vewrdniing iei geradezu ein Bückling der Regieiung vorsll cv der Sozialdemokratie. — Abg. Rocsicke fl!b.> beantragt zu dem r A.' Eventtiniantrag Hitze, das; die in Pnnkl 2 desselben erbetenen sani-!?v) . lären Regelungen der Arbeitszeit eiilwedcr durch Verordnung oder »L ) ani dem Wege der Reichsgcsctzgebung enolgen sollen. Er will'^Z nicht als prinzipieller Gegner einer staatlichen Regelung der Ar- ß.Z beitszcik angesehen icin, erblickt aber, sofern cs an einer i»ter-G nationalen Abmachung fehle, in dem einscilige» Achtstundentage nur für Deutschland eine schwere Schädigung nicht mir der Ar beitgeber, sondern auch der Arbeiler: Tentichlaiid würde mit einem solchen Vorgehen einen fürchterlichen Neinsall erleben. Zur Be gründung seines Amendements betont Redner, bei «v wichtigen Eingriffen in das gewerbliche Leben müsse dem Reichstag das Mitbestimmungsrecht Vorbehalten bleiben. Darin habe Hertling Reckst, daß die Hauptsache für die Arbeiter immer die Ausnützung des Koalitionsrechts bleibe, und dies dürfe daher den Arbeitern in keiner Hinsicht Vorbehalten werden. — Abg. Gras Stoibera (kons.j spricht gegen den Hauptantrag Hitze. TaS einzig Annehmvare sei die sanitäre Arbeitszeit des tz l2«)o. wie er sich auch im Eventual- antraa Hitze vornnbc. — Abg. Schall skoni.« erklärt, sich von der Gemeinschaft mit Naumann loszusagen. — Abg Schneider (Frei«. Voiksp.) beantragt, die etwa erforderlichen Vorschriften über den sanitären Arbeitstag cinsschiießlich aus dem Wege der Reichsgesr!) gebung erstellen zn lassen. Dies Verlangen werde durch die Er fahrungen mit der Väckcrcivervrdiinng noch hinreichend begründe!. — Aba. Legion (ioz.i: Der Achtstundentag sei durchaus durchführ bar. Hertling verweise die Arbeiter ans das Koaliiicmsrecht. das für sie aber doch immer noch ein srvmmer Wunsch «er. Ter Ham burger Streik sei nicht herbeigelührt durch die Sozialdemokratie, sondern durch die Rücksichtslosigicit des Uuternehmerthums. — Hieraus vertagt sich das Haus. — Morgen. Militär-Etat. Berlin. Der Kaiser verlieh gesicc.i dem Erzherzog Llto von Lestccreich de» Schwarzen Ndlewidcn. >?eu!e Vormittag in Eharloltciibmg kostbaren adiing des österreichisch-ungarische» Botschafters zum Teiciinec. Zil deiwelbcn waren n. 2!. geladen: der Reichslanzlei. Stantssckrclär Frhr. v. Marichall, der sächsische Gesandte Gras.Hoheiithal und der läch- sischc Milittirbcvollmächligte Oberstleutnant Gcaf Vitzthum. — SkantSsekrrtär v. Bötticher Hai eine große Anzahl Mitglieder des Deillschcn LandwirtbschastSralhs. sowie Parlamentarier für morgen Abend z» einem Festessen eiiigelnden, dein auch der Kaiser bei wohnen wirb. — Wie die „Not.-Ztg." zuverlässig mährt, war ihre Mittheilung. daß der Kaiser den Ziisamineiischius: de, ehemaligen Kartellparieikn behnis Durchdringung dcS Marinc-EtaiS gew»n'cht habe, iiiibcgriindel. Ter Kaiser, habe in dieftin Ziisammenhangc zU , — . nach den bisherigen Bcrichlcn scheinen könnte, einen erheblichen Theil der Unterhaltung cingenomincir. Bei dem Diner wurde auch die sozialvolitische -vbätigkeit der Universitälsprofefforeii kritisirl. — Tie vom Kaiser ongetertigtnr Zeichnungen über die Flolier.stärke iczw. darüber, in welchen Betrieben durch der einzelnen Länder waccn Herste in der Wandelhalle des Reichstags di- Metiindk-i« >,/.? «Nrk-iim- , ausgestellt. Auf den ersten Zeichnungen werden dte in Frankreich und schliff; von Beiträgen herbcilasscn, und eines Sondertariss mit er mäßigten Sätzen sür die VcrtragSstaatcnl im Auswärtigen Amte erörtert worden. Nach den eingangs berührten Erklärungen, die der Schatzsekretär Gras Poiadowskh neuerdings im Reichstag ab gegeben hat. steht zu erwarten, daß das Deutsche Reich bei dem Ablauf seiner Handelsverträge, deren Kündigung bis zum Ende des Jahres 1902 erfolgen muß, im Besitz einer solchen wirksamen Waffe sein wird. Die Ausstellung des neuen autonomen Tarifs — der alte seligen Angedenkens stammt aus deni Jahre 1878 (!) und ist nur zwei Mal in den Jahren 1880 nnd 1885 nothdürstig ergänzt worden — soll auf Grund von Ermittelungen erfolgen, die durch Sachverständige im ganzen Reiche über die wirthschaskliche Lage aller ErwerbSzweige, mit ganz besonderer Bezugnahme auf die Schutzbedürfligkeit der Landwirthschast. vorzunehmen sind. Der neue autonome Tarif wird ans einem General- und einem Spezialtaris bestehen. Der eiste mit sehr hohen Sätzen ist sür die nicht vertragschließenden Staaten bestimmt, der zweite toll das durchschnittliche Maß der den vertragschließenden Staaten zu ge währenden Zugeständnisse seststellen. Im Interesse der Landwirthschast wird bei dem Abschluß späterer Tarifverträge anch die Frage zu berücksichtigen sein, wie dem schädigenden Einfluß schwankender Valnkaverhältniss: auf die zvllpolitiichcn Beziehungen gewehrt werden kann. Die bis herigen Erfahrungen haben ergeben, daß es ein handelspolitischer Fehler ist. wenn mit Ländern, die keinen festen Werthstand des Geldes haben, Handelsverträge abgeschlossen werden, ohne daß der Unterschied der fremden Valuta in Betracht gezogen wird. Ein Ich.reiches Beispiel sür den Zusammenhang, in dem Valuta und Zollpolitik stehen, gab vor zwei Jahren die Plötzlich von der staiienischen Negierung getrostene Verfügung, daß die Einfuhrzölle in Gold zu erheben seien. Tie Maßregel hatte den ganz offen baren Zweck, dle wemde Einfuhr nach Italien zn erschweren. Dies? Absicht wurde auch vollständig erreicht, indem die vcrl.agSmäßig vereinbarten Zollsätze sich alsbald um den erheblichen Betrag des Goldanfgeldes erhöhten. Ebenso ist seinerzeit die Bchaulstung un widerlegt geblieben, daß der ungarische Fiiianzminister die damals weichende Bewegung des östcrreichiichen Wechselkurses nicht ge hemmt. sondern begünstigt habe, um der ungarischen Getreide ausfuhr Vorschub zn leisten. 'Angesichts solcher Vorkommnisse erscheint die Frage berechtigt: »Was nützen alle Tarifverträge, wenn der wesentliche Ersolg der Vereinbarungen durch eine Ver- schicbnng der Valutaverhättnissc in einem der Vertragsstaaten in Frage gestellt werden kann?" Es ist in der Thal nicht einzujehen, warum nicht dieser Geinhr bei dem Abschluß eines Tarifvertrags voraebengt werden soll durch Ausnahme einer Bestimmung, die für den Fall einer Balutaver'chicbiuig gleitende Zollsätze, eine so genannte Al ling kealo vorsieht. Eine gebührende Berücksichtigung aller einschlägigen sachlichen Gesichtspunkte im allgenieinen nationalen Interesse bei der in der nächsten Legislaturperiode des Reichstags be vorstehenden Entscheidung ist nur möglich unter der Voraus setzung. daß derartige Fragen nicht zuni parteipolitische» Schiboleth gemacht werden. Wenn daher die fvätercn Ver handlungen über diesen Gegenstand zn einem gedeihlichen Ergeb nis; sichren sollen, das de» Bedücsnistcn der nationalen Wirthsaiaft im vollen Umsange gerecht wird, dann muß als Leitstern über dem Ganzen der versöhnende Gedanke «chweben. dem der national liberale Nestor Abg. Hanimacher bei den lüngsten handelspolitischen Erörterungen im Reichstag in de» Worien Ausdruck verliehen hat: „Das Solidaritätsgestchl zwilchen Industrie und Laiidwirth- schast muß erhalten werden." Nur aus dieser Grundlage ist eine zweckentsprechende Vorbereitung der künftigen handelspolitischen Stellung Deutschlands gegenüber anderen Staaten möglich. Daß die leitenden mdustrieÜen Kreise, nach den in letzter Zeit aus ihrer Mitte ergangenen Kuiidgcbunae» zu urtheilen, sich dieser Er- temikniß nicht verschließen, erweckt die besten Aussichten sür das Zustandekommen dencistgen richtigen Handelspolitik, die sür alle an unserem nationalen wirthschaftlichen Gedeihen hervorragend intereisnten Kreisen gleichmäßig von nötken ist. Aernschrklb- nud Fernsprech-Berickite vom N. Februar. * Berlin. Zn Ehren des Erzherzogs Otto von Oesterreich fand im Königlichen Schlosse Gala-Diner statt, wozu außer dem Erzherzog Otto die hie, weilenden Prinzen nnd Prinzessinnen ge laden waren, sowie der österreichische Botschafter. daS Peisonal der österreichischen Botschaft, aic Staat-stninister. Generäle 'Admirale :c. Die Majestäten saßen sich gegenüber, zur Rech len der Kaisen» saß der Erzherzog Otto, welchem zur Rechte» die Prinzessin Fevdora von Schleswig-Holstein saß. Berlin. Wie die „Augsburger Abendzeitung" meldet, bcgiclst sich der Prinzregcnt zn der Feier am 22. März »ach Berlin. Berlin. Reichstag. Präsident v. Bnol theitt mit. daß vom Kaiser eigenhändig angeferligle Tabellen über die Entwickel ung der Marine in den verschiedenen Skanten in der Wandelhalle des Ncichstagsgrbäudes zur Ansicht ausgestellt seien. Er werde dem Kaiser den Tank dcS Hanfes anSsprechcn und konstatire, das; daS Hans hiermit ciuvefflanden sei. — Die bereits in voriger Woche begonnene Berathung des Antrags Auer betreffend den achtstündigen NormalarveitStag. wird fortgesetzt. In zwischen ist noch ein Evenlnalantrag Hitze eingcgangen: die ver bündeten Regierungen zn erstichen. erstens Erhebungen über die Arbeitszeit anznstellen. vezw. darüber, in welchen Bestie übermäßig lange Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeiter gefährdet werde, und zweitens genebenen Falls, wo eine solche Getährdnng vortiegt, die 'Arbeitszeit zn regeln. - Abg. p. (kons.) erklärt sich Namens leiner Partei gegen doch nichis nützen würde, denn sei erst der Mündig „ cingefiihrt. dann winden die Sozialdemokraten mit der Agitation sür de» 7slündigcn 'Arbeitstag beginnen. Daß die Sozialdemo kraten allein an der Unzilfriedenbeti der Arbeiter schuld «eien, habe sich wieder bei dem Hamburger Streik gezeigt: wie maßlos werde gerade jetzt, wo dieser Streik zn Ende sei. von der soziatdcmolra- tischeii Presse gehetzt TaS mache rS anch begreiflich, wenn man die Sorialreiorm nicht mit der gleichen Freudigkeit svrlietzen könne, wie dieselbe begonnen worden sei. Der BundeSralh sei nur allzu bereit, ans die sozialdemokratischen Fordeningen emzngehen. da? von twenerreicy oen Schwarzen vioiewwcn. >?enic r begab sich der Erzherzog nach dem Mausoleum in Eharl und legte daselbst am Sarge Kaiser Wilbclm's l. einen Krnnz nieder. Mittags folgte der Erzherzog einer Einla also die Uebermacht Frankreich über 2 fähigen Schiffen ist -- l l Divisionen zu ck Schissen. Rußland'hat 39 gescclstssähigc Schiffe --- 9 Divisionen zu -> Schissen. Frank reich »iid Rußland zusammen 117 29 Divisionen zn -1 Schiften. Ans den zweiien Zeichnungen. Denlschlands Neubauten, in und seit 1893 bewilligt, wird als Lchliißergebiiiß ziisanimengesaßt. daß Frankreich und Rußland im Jahre 1899 45 »ene Schisse (>7 Panzer erster, 6 Paiizrr zweiter Klasse, 12 Dcckkceiirer n. ß w.) besitzen werden, dagegen Deutschland nur 14 neue Schiffe (4 Panzer erster. 4 Panzer zweltrr. 4 Panzer dritter Klasse ». s. w.). Mithin sind
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