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Dresdner Nachrichten : 15.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189702155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-15
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.02.1897
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lick« km» 1KÄ«nM«e<iT Dt» »«<»»«« ««»r«»«-» rrtchet»«» «»„ 42. Jahrgang. lHMM'iiün.tiiok« ? MLkne j kde. 8Si-«p,^:L H,t«i„e,te.r8,i gq«lili »W rpttü.!,», V«dl8^ N«en»pi>««Ii»t«»o Ko, 87S, /»Mt I i»U- Veüeli«o»i'bv>r«l> KIomt»ieuri^«n ««kmieilo»» r»dn- op»p»tlon«n »U, IN iri'»»,«,»«!'Luz«»tl1 uvd nvnenton karmvn f. L il. lirimiisr. ? Zt-KIrifterrrlr. 31. ^ «M «I klsenbein- lklessnleii-l Seife, üdsnlll dsiliUwt und kvlisbt kür VVtt»>.k« und ürruvkalt. L 8tit«lL L« R*1«. Io aUvll oill8ekis^ißtou 6s«adükt«ll arkSItkiod. UaWissvullakt, mLsüis» krviss. - L. _ tn «Ul. LlLrjcvr»- L1u»t«r iioä ltvdrauoü»» Patent- LMM keickelt.o^en^. Lliiataranaatallnnir Lu^icunkt kvstnlllu». E»I»vk. L»»t u. Nr. AI Usuptskö.^ > innan»>r! !! kkrn» ' lu^. u. katsnt-^n». § S 8truvv8tr»88v V. j* .^»eivixvr Vortrotor rnn «L kV»«»»»!»'» ^ I^alineüelenn. "MG künixl. Ilakspatlivliv, Vresckv«, »WWWW» ^«x»rjir«atI»or. t»>» -DF« Ncueste Fernschreib-und Fernsprech-Berichtc. .Hoinachrichien. Turnh illenweihe. Melanchthonseier. Abgeordneter Philipp s. Verein l 1 ^ »o FK"ö»»» für'Volkskunde. Acnoid'schc Kansthaildinng Briefkasten. j MAVtlrilAf 8eV» ^kv4» d»rls «klulli«««»«im'. U«,sr. ÜIir!riiLii!ii. LivvvL Ull all, lllvilsr» gor» oi«go»»»»»o». nlaseiw ti<» k'l., I cflarlr nud I >iurk 7S Kl. und umie/'ivuiseii. — Lmn^Oee Vsr«uudt naab aiwrrärt!». Aervlchretb- und Aenrlvrech-Bertckite vom 14. Februar. Berlin. Der Kaiser fuhr Nachmittags bei dem Reich?» kanzler vor und nahm einen längeren Vorlraa entgegen, hieraus besuchte er die Botichaster Rußland-, Lesterreich-Ungarns und England-. Die genannten Botschafter erschienen später auf dem auswärtigen Amte. Berlin. DaS Telegraphenkabel Emden-Vigo ist wieder her» uestellt. Die Verständigung mit V go ist tadellos. Die Ursache der Beschädigung scheint ein Schleppanker gewesen zu sein. Zittau. Heute sand am hiesigen Sladttheat« die Erstans- tührunq von Gerhard tzanvtinann's »Versunkene Glocke* Natt. Die Jnicenirung durch Direktor Karl war slhivoll, die Ausstattung prächtig, der Erfolg ein großartig«. Strakburg. Der Statthalter in >A'aß-Loibringen, Fiiist zu Hvhrniohc-Langenburg hat sich heule Nachmittag nach Berlin begeben. Königsberg i. Pr. Die Strecke Königsberg bis Labiau ist infolge von Schnecvcrwchuugeu gesperrt. Wien. Das „Fremdenblatt" meldet aus Pola: Ter Ramm- Ireurer „Elisabeth" und der Tmpkdoaviio „Satellit", sowie drei Torpedoboote rrh eltcn telegraphisch Beichl, in Ausrüstung und Bereitschaft zu trete». Paris. Die Blätter melden aus Toulon, da« für das grie chische Panzerschiff .Plara" eine beträchtliche Menge Munition aus Havre eiiiactronen ist. Petersburg. AuS allen Theilcn des Reiches lauten Meldungen über heftige Stürme und starken Frost ein. In und um Odessa hat ein starker Sturm, verbunden mit Regen und Frost, sämmttiche Telegraphenlinien beschädigt. — Wie die „Rowoje Wrenija" berichtet hat der Sturm in Odessa Io gewüthet. daß die Telephon» und die Telrarapben-Leitungen vollständig zerstört sind. Sämmtllch« Telegraphen-Psost-n leien umgebrochen, zwei Menschen erschlagen, viele verletzt worden. Bukarest. Deputirtenkammer. In Beantwortung einer Intervllation des Devutirten Jepnrescu über di« Ereignisse aus Kreta erklärt Miniaerpräsident Aurelian, nach den der Regierung zugeaangen Nachrichten erscheine die Gefahr eine» Krieges durch das Einvernehmen der Mächte beseitigt. Rumänien, als Element der Ordnung i>» Oriente, werde sich nach Maßgabe seiner Mittel den Bemühungen der Mächte anscdließen. Athe n. Hier liegt eine Meldung vor, wonach die Ehristen aus die Festung in Kanea Kanonenschüsse avgeieuerl haben — Prinz Georg ln gestern in Kanea angekommen und emfing den Venich der fremden Schisfskommandanien. Der Prinz hat sich mtt der Torpedostottille nach Milo begeben. — Bei Halepa ist es zu einem erneuten Zusammenstoß zwilchen den Muhamedanern und Ehristen gekommen. — Tie Christen begannen heilem um 4 Uhr di« Vorbereitungen zum Angriff ans Kaaea mit der Be setzung der nahrlieaenden Höhen Bei dem Besinn des Geplänkels verließ Berowitich-Pascha mit 30 Montenegrinern die Jniel »nd begab sich an Bord eines russischen Kriegsschiffes. Athen. (6 Ubr Abends. Havasmeidung.) Das Bombarde ment bei Kanea dauert aiifständiicherieitS fort. Die Kon»uin brachten ihre Familien an Bord der Schiffe. Tie in der Festung enigclchioffenen Türken erwidern die Kanonenschüsse der Cbrisien. Es scheint zu beionderS blutigem Konflikt zu kommen. Der griechische Konsul in Herakleion schiffte sich anlBord des Kreuzers „Admiral Miaiilis" ein Auch die Einschiffung der Ehiisten har begonnen. Prtnz Nikolaus geht mit dem dritten Artillerie-Regi ment »ach Larissa. Athen. Gebern Nachmittag schiffte sich eine Truppenabihci- luug. bestehend aus einem Infanterie-Regiment, einer Kompagnie Sappeure und einer Batterie, im Piräus unter begeisterten Kund gebungen der Menge ein. Der Kronviinz ließ die Truppen an sich Vorbeimarsch»?» und hielt eine Ansprache an dieselben. — Der Minister des Auswärtigen. SkuieS. erklärte in seiner Antwort aus die Vor"ellu»ge» der Geiandlen der Mächle, daß die grie chische Regierung ru voller Erkeiiittniß der Lage nicht gezögert habe, die volle Veranlwortiichkeit für die getroffenen Maßnahmen aus sich zu nehmen. — Ein griechischer Dampier ist in der ver gangenen Nacht mit 1504 Flüchtlingen in Snra augelomnien. welche aus das Tiänaen des Koiiimondaiileu Miauiis und des ariechiicheu i»io englffchen Konluis Hcrakceion verlassen habe» — Mehicrc Dampfer, welche Truvpcn an Boid hatten, sind heule in Milos angekommen und sofort wieder abgedompft. — Die gc- lamnne Presse begrüßt die Abfahrt der Truppen mit Begeisterung,! die Stadt Athen ist außergewöhnlich bewegt. Peking. Ter Birmanische Grenzverirng. welcher den West- F!uß iSi-Kiang) dem Handel eröffnet. ist am 4. Februar unter« zeichnet worbe». vertttcheS nur» SSMsches. wohnte gestern Vormittag dem — S«. Majestät der König , , Gottesdienste in der Katholischen Hoskirchc bei. Um b Uhr fand bei Ihren Moiestälen dem König und der Königin im Residrnzschlaß Famiiientasel statt, an welcher die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses und Prinz und Prinzessin Karl Anton von .vohcnzollern theilnahmm. Die Hohenzollcrn- schen Herrschaften haben Abends 7 Uhr 20 Min. Dresden wieder verlassen. — Jb» Könial. Hoheiten der Prinz und die Frau Prin zessin Fri« d r t ch A u g u st wohnten vorgestern der Ausführung von SardouS Madame Sani - ne ini Resideitttbeatrr bei Der Prinz sprach längere Zeit mit de» Residen Herrn Direktor Natter, erkundigie jetzige» Verhältnissen de- Theaters und von dessen Leistungen »nd interessanten Allgemeinen Turnvereins, und eine zuströmende Menge umwogte den stattlichen Bau. welcher seiner Einweihung entgegensah. Unter Boraiilritk von Trommlern und Pfeifern und mit ihren beiden Fahnen zog die Schaar der Turner in der 12. Stunde freudig bewegten Herzens du ich die reich beflaggte und mit Guir- landen überzogene Permvserffraße hinein in den außen und innen festlich geschmückten Neubau, der sich bald mit vielen Hunderten von Tlirnersieuten deren Angehörigen und zahlreichen Gästen füllte Die nördlich'? Breitseite der Haupthalle schmückte ein Eonifeieuhalii. aus den, sich die Büsten von Kaiser und König, sowie die des Turnvaters Jahn empvrhoven. Unter den Ehren gästen bemerkte man u. A. die Herren Stcrotsministcr v. Metzsch, Ezcell., Stadtkommandant Generalleutnant v. Zeichau, Ezcell., an der ^Spitze einer ganzen Anzahl aktiver Offiziere. Krcisbanpt- ma»n Schmiedel, Geh. Regierungsrnth Tr. v. Bernewitz. Ober bürgermeister Geb. Finiiiizrath Beutler. Sladlrälhe Fischer und Schröter, weiter Vorsteher Geb. Hosrath Dr. Ackermann. Vicevor- steher Hosrath Dr. Osterloh und Dr. Stöckel als Deputation der Stadtverordneten. König!. Musikdirektor Jüngst für den Männer gesangverein. und einen großen Thcii der Berel,rsältcsten. ihnen voran der Mitbegründer des Vereins Tr. Moritz Lindeman und das ällcsie Mitglied Kieiupnerineistcr Waidmann. Ta der dill- gemeine Turnverein nicht zum Dresdner Turngau gehört white eine Vertretung der etuzetiieir Gauvereine, jedoch war Herr Krcis- turnralh Bier zugegen. Ter Allgemeine Turnverein zu Leipzig hatte Herr» Pros. Tr. Lion als Vertreter ßeschickt. Eine besondere Auszeichnung ward der Weihe'eier durch die Thcilnahme Sr. Mo>e- stät des Königs, sowie Ihrer Königi. Hoheiten der Prinzen Georg und Friedrich August zutheii. Sowie Se. Mate stäl König Albert um 12 Uhr die Halle betrat, geivigi von seinem Flüzciadjutaitten Major v. d. Bus>che-Streithorst, " ee st ?! Kapelle des Schutzelr-RegiineittS die Inbel-Ouverknre, deren Schlußsatz stehend angehört wurde. Der Monarch und die beiden Prinzen nahmen aus drei Sesseln Platz, welche an den sür die Vor führungen sreigeiassenen Mitteiroum der Halle vvrgk'choben waren. Zunächst richtete nun Pros. Dr. Weidenbach als Sprechwart von der Mitte der .»>ille aus eine grtialtpolle Ansprüche an die Versamm lung, in weicher er ausführle. wie derHallenneubau nothwendig wurde und gelang dank dem Entgegenkommen der Slaalsregierung. dem Wohlwollen der Stadlbryölbei!, der Hiissbcrciischatt zahlreicher Gönner, der Opscrwilligkeit aller Mitglieder »nd der zähen Ar- hciisaasdciller des Tnrnratiis. Die hohen Ziele der 'äcysiichen Turnerschait. deren Vettviiklichung auch diese Räume diene» «ollen, seien körperliche und geistige Gesundheir unserer Männer und Flauen, Jünglinge und Mädchen, die Bekämpfung der Hauptkrank- heiten unserer Zeit, der Schwäche de, Necvenkrnsl »nd des sittlichen Willens, die Verdrängung der Hohlheit und Ideailosigkeit im Leben unseres Volkes durch die Pflege vaterländischer Gesinnung. An die Stelle der unalffäisigen Kriege vergangener Zeilen seien jetzt erbitterte Geisteskämpse getreten. In kneten unmittelbar unter den Augen unseres Königlichen Herrn mit schcnter Wehr streiten zu dürfen, sei die Auszeichnung, nach weicher die Turner verlangen. In dieier Uebergangsperlode der Entwickelung unserer Nation müsse Jedermann, abgesehen von Amt und Verus. nach Maßgade «einer Fähigkeiten Mitarbeiten an den großen Ausaaven der Zeit. Darum richte er an alle vatcriändiich gesinnten Mitbürger der Stadt, insonderheit an die durch Bildung, durch materielle und geiellschaitltchc Stellung Bevorzugten die dringende Bitte, durch ihren Beitritt zum Verein den gcwattigen Tamm verstärken zu Helten, an dem die Siurmfiuth staats- und orbnungSseiiidlichcr Pfaffen ohnmächtig zcrichrUl. Nicht nur bleiben zu wollen, wie sie jetzt sind, sondern znnehmen zu wollen an Gesundheit und Ge sittung. an Treue und Se!vslveherrrich,ing. au Wahrhaftigkeit und .Abend stillten sich die Räume der HaupthalleIvon Neuem zum Jestkommers. — In allen evangelischen Kirchen nnierer Stadt gestalteten sich die gestrigen Gottesdienste zu würdig-ernsten Melanchthon- Feiern. Von ollen Kanzeln ward das Bild des beschelvenen und doch so hochgelehrten, des schlichten und dock io gewaltigen Gotiesmannes. des treuen und einffnßreichen Mitarbeiters und Mitstreiters für das Werk der Reformation den veriammelien Ge- nieindegliedern lebendig vor Augen geführt. Der sür den gestrigen Sonntag Lavtuustomms vorgeschriebene Text von den Arbeitern im Weinberg «Matth. 2tt, I—l6> kam ein« sinnvollen Auslegung und Beziehung ans den vor 400 Jahren zu Brette» ln der Pfalz ge borenen großen Arbeiter im Weinberg der christlichen Küche be sonders entgegen. In der Frauenkirche z. B führte Herr Super intendent Lic. Ben; in geistvoll« Weste aus, wie es vor 40» Jahren mehr denn je im Schoohe der Kirche, d. HH unter den Mönchen und Pfarrherren d« damaligen Zeit solche gegeben habe, die da müisig am Markte standen, statt emsig zu schaffen im Wein berg des Herrn. Da iei ein Luther erstanden, den Erdboden des göttlichen Weingartens mit der icharien Hacke des Evangeliums vom Dvrngkilrnvv kirchlich« Jrrlhüm« reinigend. Ihm zur Seite aber habe als stetßig« und treuer Säemann Melonchthon aestan den. der in den von Lnih« zubereilrten Boden die heilsamen i Samenkörner unverfälschter Lehre streute, der die küHn empor- i strebenden Reben der lutherischen Worte au dir Stutzen fest« Lehr- und Bekkiintnißichrstten band, der das, was der Bergmann Luther an werkhvollen Erzen gesunden, in klares, lauteres Gold iimmunzle in unermüdlicher. Hochernst« Arbeit. In früher Stunde sei er berufen worden zu ioich« Arbeit: mit !3 Jahren Student" in Heidelberg, mit Ist Magister, mit 20 Jahren Professor in Witienbrrg. habe er iodann des Tages Last und Hitze redlich und reichlich getragen. nicht habe er scheel gesehen bei dem kärglichen Leben, das ihm wurde «er erhielt in Wittenberg 100 Gulden jähr lich !>: denn er sei zufrieden gewesen mit dem Groschen, um den, er eine geworden ,ei mit einem höheren Herrn: d« Seelen Seligp lest. Das dem so gewesen sei, dos bewei'e die Antwort, die er aust seinem Sterbebett den ' L We! das gelobte» in dieser unvergeßlichen Stunde die sich eingehend nach '»rach mit Anerkennung Darbietungen. — Sr. Ercellenz der Herr GtaaiSminiNer v. Sevdewitz traf nebst Fra» Gemahlin am DonnriStag Abend von Dresden ans der Hochzeitsreise ln Reichenbach ein. Die Herrichasten wohnten lm Hotel .z»n goldenen Lamm" und letzten am Freitag ihre Reffe »ach Nürnberg fori. — Herr Landgelichtadirckior Schmrri in Zwickau ist znm Obcrlandcüakkichlsralii ernnnn» worden An seine Stelle ist Herr Landarrirbt-ralli Dr. Tisch« als Direktor berufen woide». — Festliche Flaggen »nd Wimpel skalierten weithin sichtbar tzkstttn Mittag aus der Zinne der neuen T» isthalte drdi sachlichen Turner ihrem Landes,)«m. Dem dent'chen Tnrnergeiste. d h. dem nationalen Geiste der das dcuttche Vaterland einig und stark gemacht habe und des Reiches Bestand gewährleiste vis an s Ende der Tage, weihe « diese .Halle Die Tnrncrschask beirästigtc diete Worte ihres Vorstands durch ein mächtig «brau endes dcri- maliges Gut Heil Sr. Majestät dem Könige und Absingen eines dem Schwur der Treue Ausdruck gebenden Liederveries. Daraus legte die Turnerichait Proben ihics vorzüglichen Könnens ab. Nut« «alt« Leiinng deS Lbcrlurnwart Schuncr führten 48 Monn nach dem Takt der Musik einen Reigen vor. worani eine andere Ab- lhcilung an vier Barren turnte. BewndereS Interesse widmete Se. Maiestät der König den aiiigc'nh.ten Fcchttibungen, weiche zum Tyeii vortreffliche Leistungen boten, Dank der Mitwirkung des Ehrenmitglieds Hauptmann H«a!ell, Ducitor der Königi. LandcS- sechtichuie i» Prag, des Oberieukant Schützer, Obmann des dortigen Offlzierssechtkiilbs, und des Leutnants Hamm«. Assistent der Prag« Lanvessechtichiile. Diesen Herren spendete der Monarch wiednhoik lebhaften Applaus. Man führte Floret- nnd öster- reichiiches Säbelfechten in freier und fest« Menurr vor. Die Vor- fechtmchask, worunter auch ein Damenpaar. Fri. Könitz als V« einsdainen-Fechtslehrerin und Fri. Kiöjsel. begann unter Leitung des Fechtwarks Kiöffel mit einer ailfianzösischen Wgsfenübuiig. die auf scanzösisch kommanoirt ward und in die«« Zusammensetzung hier zum ersten Mole gezeigt wurde. Der parkende Gegner hatte dabei gleichsam die Wand zu bilden, aui welche gestoßen wird, daher die Bezeichnung der Uebung: „au mür". Die genannten österrcichttchen Offiziere schloffen daran einfache und zusammengesetzte Stöße und Paraden mit dem Floret. Mit dem Säbel führte hieraus die Bor- sechtercchasl in Eolonnenstellung angeiagte Hieve mit einfachen Paraden nnd Riposten ans. und die Oesterreich« beschlossen die interessante Vorführung mit einer einfachen Säbeitchnle. sowie einem Vorgehen zum Angriff mit zusamincngcietzlen .Hieve» mrd einer Wettkampstibiing. Nunmehr schritt Fri. Klös iei ans Se. Maiestät den König zu und überreichte mit einer innigen poetvchen Ansprache eine nur in diesem einen Exemplar geprägte Erinnerungs- münze, dir aus den beiden Schaiiseiren das Bildnis; -sr. Mcnestät mit einer Widmung, sowie andererseits ein Abbild der neuen Halle zeigt und von dem König mit Worten des Dankes und der Freude über diese Aufmerksamkeit angenommen wurde. Tie Sänger schaft sang noch das Kcenver'iche Dankgebet, was eine günstige Akustik der Halle erkennen ließ, und wahrend der Allgemeine TurnvereinS'Iubiiäums-Mar'ch gespielt wznde, zog Se. Maiestät d« König mehlere Herren seiner Umgebung ins Gewräch und ließ sich außer Dr. Lindemnn anrd .Herrn Baumeister Schümichen vorstellen, dem er seine Anerkennung üb« den prächtigen Ba» ouSsprach. Unter einem drestachen Gut Heilriis welchen wiederum Pros. Wkidenbarh ausv,achte, verließen König Albert und Prinz Georg die Halle, um ihre Wagen rn besteigen, woraus Pein; Friedrich August folgte und sich zu Fuß an der Seite «eines Abi» s tanien Rittmeister v. Tnnwiing »a<b teineni Palais vegnd Avis «cen ihn nach seinen Wünschen Befragenden gab ' »Nichts als den Himme! wünsche ich!" — So erscheine das > Gleichniß von den Arbeit«« im Weinberg fast als eine voraus^ i geichrirvene Lcbensikizze des GotteSnianns Melonchthon« als ein tflevenibintt. das uns von ihm erzähle, solle dasselbe am heutigen Gedenktage an »einer Wiege niederaelcgl werden. Es iei zwar das Schick'ai von Gedenkbiättern. schnell grleirn und rasch vergessen zu werden « was aber Melanchthon gearbeitet habe im Garten Gottes, das werde nnvergänglich sortieben im Andenken der evangelischen^ Ehristenheit bis in die fernsten Tage. — Eine nach Hunderten zählende Trauergemeinde hatte sich gestern Vormittag in Radeberg «„gefunden, um dem so plötzlich! aus dem Leben gerufenen Landtagsabgeordncten. Direktor der Radeberg« Erportvierbraiierei Gustav Philip p durch Begleitung zur ewigen Ruhestätte den irtzren Beweis der Verehrung und des Vertrauens zu geben, die der Verschiedene In allen «reisen d« Bevöl erung bet Lebzeiten schon »o reichlich genossen hoi. In sei ner Wohnung im Brauereigrundstück, dessen Fahnen au: Halbmast gehißt waren, lag der Tvdie wie friedlich sch'aiend, angeihan wil dem AibrectstSorden 1. Klasse, der Sarg bedeckt und umgeben von einer überreichen Fülle von Biumcnipendcn, Fächerpalmen und dergl.. bestrabll von elektrischem Lichte Se. Majestät der König Albert hatte durch Ueberiendung e.nes kostbaren Lorbeerkranzes drm Tobten sein oft bewiesenes Wohlwollen znm letzten Maie zu «kennen gegebcn. Ferner hatten die Zweite Ständckammer des Landes die Fortschrittspartei der Zweiten Kammer, der Land wirthschastliche Kreditverein für das Königreich Sachten, dem er srüv« als Beamter angehörke. die Stadt Königsbrück, deren Ehren bürg« der Verstorbene war. der Auisichtsrath der Radeberger Brauerei, deren Mitbegründer er gewesen ist. der Gastwirthsvercin zu Radeverg. sowie die einzelne» Bciriedsabiheilnngen der Rade vergcr Brauerei, die sächsische Nähsadeinabrik vorm N Hepden- reich. in der er als Anstirtnsraihsmikglied seit langen Jahren mit wirkte. Binmeniprnden gestiftet, ungezählt dir vielen Zeichen der Liebe, die von Freundeshand, airs Ge'chäflSkreisen :c. eingeoangcn waren. Unter Glockengeläute setzte sich nach 1k Uhr der Trauer- kondutt in Bewegung, der Leichenwagen flankirt von sieben großen Fächccpaimen, während ihm voraus fast daS gesammle Pttional der Brauerei ging, »in den übrigen Blumenschmuck zu tragen. Unter den Theilnehmern bemerkte man Herrn Geh. Finanzrath Dr. Ritterstädt. der im Auftrag des Finanzministeriums ge kommen w >r, das in dem Verstorbenen einen umsichtigen, wnt- schanenden berathenden Förderer der finanziellen Interessen des Landes verloren hat. sowie von Abgeordneten aus der Zweiten Kammer des Landtag? u. A. die Herren Hosrath Tr. Mehnert. Frltzsche-Leipzig. Udlmann-Stollberg MatlheS. Map-Poienz. Frenzel - Wehlen, Sie»« -Reinholdshain und Steve, - Naundorf, Lekoiiomierath Kökert. Dr. Minkwitz und Huste-Biichosswerda. Weiter hatten sich angeichlossen die.Herre«' Bürgermeister Bauer und Stadtverordnetcnvorsteh« Justizialh Ocrtei. sowie Ämts- gerichiSrath Beck-Radcbera. die Ehrendeputation von Königsbrück mit Herrn Bürgermeister Heinze an der Spitze, von der Braune, die Herren Direktor Weber. Vertreter der Berliner Geschäftsstelle. Blanmestter Brüne. Buceauches Ende. Kaisir« Hempei w., Ange- hö,igc des Braugewerbes onS dn lüngegend, ferner viele städtische und Staalsveamie, zahlreiche Geschäftsfreunde. Bewohner von Rodeberg w. Ais der ausgedehnte Zug vor dem Friedhof ange- langt war, empfing ihn der Gesang des Knaben-Srngechors und geleitete ihn bis in die Halle, die die Leidtragenden nicht alle zu fassen vermochte. Hier spendete Herr Superintendent Kaiser den Versammelten, in erster Linie der Wittwe und den fünf Söhnen des Verewigten, de» Trost der Kirche auf Grund des Bibelworteß Psalm 25, letzt« Vers: »Schlicht und recht, das be hüte mich, denn ich harre dein." Ohne Faüch. aufrichtig und treu, von Güte und Wohlwollen, da- Kien die Grundeiaenichasten des Charakters Philipp s gewesen, der nicht bioS den Namen mil Philipp Meianchihon gemein gehabt habe. Tiefbewegt ergriff iernnch Herr Abgeordneter Map -Polen« das Wort, um im kamen der am Erscheinen behinderten Herren Kammerpräsident Geh Hcffratk Ackermann und Vüepiästvrnt Oberbürgermetst« Streit als Senior der Zweiten Kammer dem Entschlafenen einen lurzen. aber herzlichen Nachruf zu widmen, der mit den von aus- richtiger Rührung gesprochene» Worten schloß: „Freund Philipp ruhe sanft im Grabe. Dein Andenken wird unvergessen unter uns bleiben !" Unter erneutem Gesänge trat man nunmehr den letzten Gang nach dem Grabe an. in das noch einem Schlußgebet des Geistlichen rin Mann gelenkt wurde, der stets im Sinne eines wahren »rgensreichrn Fortschrittes kür da? Vatnland thättg ge wesen war 8 vr V o Verlangen nbcrall
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