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Dresdner Nachrichten : 08.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189702081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-08
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1897
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AL ALL . .unterm »mch . »mnb«ile Er tzema«, « «,. luchten w,>. M. ,,'onkrk« Dam. mträ« g»r aeaen ran»d«^«liina. nehme» »mmML« I, >>mo»rrv»um>ur an. Ner m^n mit lo Wa. X« De»»»»«e 8»«cheta>>-, »rtchetimi «LAtLV IS. Jahrgang. k» pe«I,». 2 kdr. 8»rop,'.?.'L!: ^,««>„e,1e.rs.> MM »iM>-li.s>iii»i»Mls. --E s-dittv ?m-n»pn»»dit»»« Ho. >78 «mr 1^ Atorat»» i,st nsk», 1t»«8 8i-a-tl«nai»t>«l»»o plomb>eunss«n »et>m»nrlo»» 2»tm- op»n»ttoi>,n »U. tt. ^ivävnNzl«'8 «aÄ1»I>r-»»Nv v 8truvv8trn8«v V. 7Ul«lLixsr Vortretor von «L IV»»n»»«n', M« I»n« t«I«p- Zedokwaeksr-^ l.Ki'ozMilllli * L mmr_U!?N >1Vnj<ronkgii^tr. 5. 8»rj>'^nonat>'. ia. '4 d«>« 8»1ti»«»««litt. «Mp. Oitirilsiiis. xvvvt »iLt all, M »igligsg «iagiamms». xla^oüvl'i., I älark und I älark 72 L5. und auüxovoxvn. — Kromptsr Versandt naek auswärts. Nr. SS. t»ie«el: Jernschreib- und Femsplcch-Berichte. Hosnachrichien. WoklthällakeilS-Bazar. Schubert-Feier. Briefkasten. Dresden, 1897 MU' L«I»tv klleiilieili- lklessiileii-l 8else. § überall bekannt und beliebt für ^VSaebv und Nanskalt. §. L Nliivk I« I In allen eioseblLßißM Osaebäkten vrkLIUied. A MS«S^E««X^rr^r«x«KK«ESr«»W»!?Nk««««L' ItSniKl. 8«k»p«tlivliv, Vrvsilev, OvOI^KVIltllOI». MMMW» ! Mmitag.Z.Fcbr. Bund der Landwirthe. Gerichtsverhandlungen. Fen»i»reib- nnd ^ernivrech-Bcrtchte vo,n?. Februar. Hamburg. Den Hauptanlaß zu dem gestrigen Straßen kamps auf dem Schaarmarkt gab rin Revoloerschuß. den yei Kohlenarbeiter in die Lutt ab'ruerie. nachdem er und zwei seiner Kameraden von einer Anzahl Ausständiger überfallen worden waren. Daraus entwickelte sich ein förmlicher Kampf. Major v. Gesteseld lieh die geiammte Relrrvemannschast der Schutzleute anrücken und den Schaarmarkt räumen. Der Kampf wurde in dem Ärotzen Bäckergang sortgeietzt. Aus den Fenstern wurden Steine. Flaschen, Aicheimer u. A. auf die Schutzleute geichleuderl. Drei Schutzleute wurden schwer verletzt. Einer derselben erhielt einen Stelnwurs an den Kops, der ihm das Gesicht unkennilich machte. Wieviel Personen unter dem Publikum Verletzungen er litten. konnte noch nicht sestgestellt weiden, da sie fluchteten. Auch viele Seeleute beihctligten sich an den Ausschreitungen: es wurde mit dem Messer blindlings v'rauf los geitochen, und daher kam es auch vor, dag verschiedene Ausständige von ihren Kameraden selbst verwundet wurden. Schimpfworle sowie Johlen, Schreien und Pfeifen erhöhten den Tumult. Die schmale Strotze «rotzer Bäcker- gang wurde an beiden Enden nbgeipecrk. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenonimen; allein von der Wache am Benusberg wurden 5<; Personen verhaftet. Heute Srratze» wieder ihr gewohntes Aussehen, reguirirt zu werden. Heute Vormittag standen in der Gegend am Hasen zahlreiche Gruppen von Arbeitern, die die gestrigen Vor kommnisse besprachen, sich aber ruhig verhielten. Köln Ter Wasserstand des Rheins betrug heute Nachmittag 3 Uhl 7,10 Meier; das Wasser steigt »och weiter Auch vom Oberrhein wird wieder ein Steigen des Wasser? g meldet. Flensburg Der der „DampffchiriSthedeiei von 1660" ge hörige Da» Pier „Septima", Kapiiäu kcbler. ist beiden Kanarischen Inseln vor Las Palmas ge'unlen. Nähere Nachrichten fehlen. Wien. DaS Fremdenblatt stellt in einer Bewrechang der jüngsten Ereignisse aus Kreta fest, die europäische Rewunattion in der Türkei lei von Seiten aller Mächte mit kxr griuidleaenden Erklärung einge eitet worden, den »tutus cino aufiechi zu erhalten: ivinii könnten die in entgegengesetzler Richtung sich bewegenden Königin (beim erste» Rundaang in einem von Hinblicken geführten Fahrstuhle sitzend), die König!. Hoheiten Prinz Georg, Prinz nnd Prtnzechn Friedrich August, Pttnzeisin Mathilde. Prinzessin Jo hann Georg «Ehrenvorsitzende der Bazarveranstallungi, Prinz Albert, der Erbvrin; Maximilian von Baden. Ihre.Hoheit die Herzogin von Schleswia-Holitei», Se. Durchlaucht Fürst Reich zunächst direkt an die BcrkausSstnnde der Dorsabtheilung. Jnr Gefolge der allerhöchsten und höchsten Herrschaften waren er schienen die Excellenzen Generaladuidant Generalleutnant v. Treitschkc. die Obeihosmeisterinnen v. Pslugk und v. Reitzenstein. die Hofdamen Gräfin Einsiedel. Fräulein v. Gärtner und v. Jinck, die Hofmarschälle v. Earlowitz. v. Reitzenstein und v. Haugk, Flügelab,utant v. d. Bussche-Stteithorst und die vrinzl. Adjutanten v. Tümplingcn. v. Nostitz-Wallwitz, die K mimerherren v. Minckwitz und v. Wuthenau. Ferner waren anwesend Ihre Exc. die Herren Staatsminttlcr v. Metzsch, General v- Kicchbach. Generalleutnant Schucig und Generaldircklor Graf Seebach. Nach Besichtigung ,edes einzelnen Gabentisches im Dorfe, erfahren die gleiche Auszeichnung die Zelte nnd Stände der Stadtabtheil- ung und der Secland'chait. Fast au jcd m der einzelnen Gaben tische wurden zahlreiche und namhafte Einläufe gemacht, ganz besonders aber wurde von de» Köuigl. Majestäten reich einackauit - ^. .. ^.->bei de» Excellenzen Frau Staalsminister v. Watzdorf, v. Metzsch, , "En .die j Ftriu Oberbürgermeister Beutler. Frau Baukier Hahn »nv Frau Milltär brnuchle nicht Kommerzienraih Eichebach. Aufmerksame Besichtigung durch die Majestäten und die Mitglieder des König!- .Hauses erfuhr nament lich auch das glänzend auSgestatiete, unter Leitung ihrer Exccllen- zen der Frnu Staatsminister v. d. Planitz und Frau v. Zechau siedende Buffet, ein vcrilables Gedicht an Delikatessen und seinen Gestützten. Sämmtliche übrigen Darbietungen: bie Eisglotte mit deni Nansen-Diorama, der Kinematograph, das Kunstmuseum (vom Mater Kröber humoristisch erläuiert), das photographische Atelier wurden mit Interesse in Augenschein genommen. Im Lause dieser Besichtigungen geruhten die Allerhöchsten Herrschaften mit sichtlichem Vergnügen dem Maler Herrn Schönveyder zum Silhouetienlchnkiden zu sitzen, das ganz vortrefflich gelang. Inner halb weniger Minuten hatte Herr Schönhevder iprecheud ähnliche Bilder deS Königs und der Königin ge>chn«Nrn, die von den Majestäten huldvoll entgegengenommen ^wurden. Gleich den Beslrebungen nicht ans die Bennnsliaung Europas rech en El,, ^önlgl. Herrschaften effektuitten auch die Mitglieder des König! Vernich Griechenlands, die klell,che Frage im Sinne seiner Radi-, Hauses zahlreiche Einkäufe von Gegenständen nnd Lotterielovsen. kalen zu behandeln, ivnrde seine Slamnicsgeiwsscn auf Kreta m tz,e letzteren von den he,vorragcndsten Solistinnen der König!, die äiitzcrste Gefahr stürzen. . ... ... ! Hokover und des König!. Hosichauspiels seilgebotm. Besonderes Paris. Der deutsche Botschafter Gras Münster hat dem General Gallife« Wünsche des deutschen Kaisers für dessen Ge nesung überbrochk. Rom. He „Ageiizia Slesani" meldet aus Kanea vom heu tige» Tage: Tsie Ruhe in der Stadt dauert an. Das Feuer, welches nahezu vollständig uittridrückt war, ist von Neuem aus- gebrochen. Alle christ.ichen Fnmitten befinden sich a» Bo»d der Schiffe. In der Uniaebnng siebt man mehrere Ortichatten brennen. Die Ausständiichen und dir Truppen uiiterballe» gegenieilig ein lebbastcs Gewebrieuer- Ungesähi <00 bewaffnete Christen stehen be> Halrpa glc chialls beivanneten Mohamedanem gegenüber. In Reliino nnd Kandia ist die Lage eine schlimme Die Konsul» vaben die Entirndung von Kriegsschiffen veilaiiat Ein italienisches Schiff wird nach Kandia gesandt. Das Panzerichiff „Etna" ist gestern Abend mit ungeiähr lOsiO griechischen tretrnsiichen Flüchi- Iliigen nach Shra abgeganaen. Madrid. Der Ministerpräsident Canovas erklärte aus Be fragen. er werde dte für Kuba betchlossriieii Reformen i» loyaler Wette zur A»wei>du»g bringen Er weide nicht warten, bis die Ruhe au, Kuba vollständig wieder hergesiellt sei; eS werde ge nügen. datz die aiisstäildrlche Bewegung auf den westlichen Theil der Jn'el beschränkt sei Er habe die Ueberzeugung. datz der Krieg einen amen Verlauf nehme. Mab rid. Einer Privatdepesche aus Manila zufolge sind dort 8 Personen erschossen worden, die, wie es heißt, der von den Auf ständischen eingesetzten Regierung anaehörlen. Gens Aus dem Genfer See ging gestern Mittag angesichts des Hafens von Nvon, 5v0 Meter vom User, ein kleiner Dampfer für den Güierveikehr unter. Füus Mann der Besatzung wurden gerettet, ein Maschinist ertrank. Petersburg. Nach einem Bericht auS Taschkent herrscht in Kandahar dte Pest. Es ist Anordnung getroffen worden, datz längst deS Amn-darja ci» llebkiwachnngskordoii in Thäiigkeii tiitt. Ä h n. Der Zeitung „Asty" wird aus Kanea ,e,cgraphi>t: Die Häuser, welche die Feuersbrunst ver'chnnt hat. werde» von den Tüikcn geplündert. Das griechische Geschwader ist vor Kanea etngetroffen: es anlert neben de» englischen Schiffe». Athen. Ter Kommandant des nach Kreta entsendeten griechi schen G' schwoders hat i» Milo zu eröffnende Beichte erhalten, nach welche» das Geschwader im Falle von Unruhen in Relimo und Herakicion dort die griechische Flagge zu zeigen hätte Der griechische Gesandte in Koustantinopel Maurvcordalo ist bcans- tragl worden, der Pforte über dte Entsendung der Schiffe nach uvrt vr»E»vu»u vr> «w>,ir „au, net. Zahlreiche und werkhvolle Gegen,tänve ivnrden dem Bazar Kreta Auskläriing zu geben. Zahlreiche Deveichcn aus de. Provinz >gcswrn „och gestiftet von Hem, Selseniabrikanten Geißler und Vergnügen hatte, wie es schien, Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August am Einkäufe von Kinbelspieizeua für den längsten seiner slustlichen Kinder. Nach I V stündigem Aufenthalte verlieben dir Allerhöchsten und höchsten Herrschaften den Bazar, der nunmehr dem öffentlichen Verkehr zugänaig gemacht wurde. Der Besuch gestalte!«: sich gleich in den ersten Slunden massenhaft. Ihre Majestät die Königin und Ihre König!. Hoheiten die Prinzessinnen Johann Georg und Maihilde verlieben den Bazar erst gegen halb 2 Uhr. Die Königin stellte ihr abermaliges Erscheinen sur heule in Aussicht, während die Prinzen Friedrich August und Johann Georg mit ihren erlauchten Gemahlinnen noch gestern am Nach mittage dem Bazar einen zweiten Besuch alistalteten. Die Herr schaften fanden ihn in vollem Gange; es herrschte von 3 Uhr üb rin gewaltiges Wogen und Drängen in allen drei Sälen, die sich für solche «eiuchermaffen als zu klein erwiesen. Durch die Mknlcheiimasse. die sich vor den einzelnen VerkausSständen stauten, winde das Kailsgeichäs! zeilweitia eimas beeinträchtigt: die Kauf lustigen konntcn beim besten Willen oft nicht an die Stände. Eine zeitweilige Unterbrechung des Eintritts, die Konsul Menz anoidnelc, cnvies sich als sehr förderlich. Am stärkste» war das Gedränge nach 5 Uhr; nach 6 Uhr ließ der Verkehr etwas nach. Sehr bedauerlich war cs. datz die großen Bogenlampen in den drei Sälen, die noch am Abend zuvor tadellos gebrannt hatten, jetzt vertagten. Vergebens mühten sich die Techniker, den Ort des Erdschlusses ausfindig zu machen. Man mutzte diese Störung besonders im Interesse oer VerkautSstätten und der reizenden Verkäuferinnen beklage», die statt sich in einem Meer von Licht zu bewegen, auf die Glühlampen aiigewieieil waren. In der kalisor- nitchen Abtheilung hals man sich mit Kerzen, die ans leere Flaschen gesteckt wurden. Um 9 Uhr fingen die einzelnen Kaffen an. abzu- liescrn. Das große Buffet der Frau Kriegsminister hatte einen Reinertrag von über ÄXX1 Mark, nichl ganz lovici brachte Kalifor nien. der Kinetoskop 7M Marl. Von den Hofthcater-Mikgliedern batten alle Damen ihre Loosvorrathe zzwuchen 16- bis 1700 Stück) vertäu». Der Ertrag der VerkausSttichc, des Nordpols, deS Kine- toskvps, der Kunstbude u. s. w. läßt sich zur Stunde nicht be ziffern. Die Zahl der Besucher schätzt man auf mindestens ltt.OOO. Heute werden die theilwelse geräumten Vorrälhe der Verkäuferinnen durch zahlreiche neue Geschenke ergänzt. Die jungen Damen im Buffet und in den VerkausSslänben arbeiteten mit Aufgebot aller Kräfte zeilweitia bis zur Erschöpfung. Der Bazar ist n u r noch heute, Montag, von Mittags 12 Uhr bis Abends 9 Uhr geöff net. Zahlreiche und werthvollc Gegenstände wurden dem Bazar bezeugen die Begeisterung der Bcvöllernng Kretas mit Griechenland. Die Empfänge sind eingestellt. für dte Vkirintgung der Gesandt,chatten vernicht» n«» Sächsisches. — Gestern Nachmittag 5 Uhr fand bei Ihren Majestäten dem König und der Könialn im Residenzschloß Familnnlafel statt Außer den Prinzen und Priruessinnen deS Königl. Haufis nahmen an der Familientatel Theil: Ihre König!. Hohettcn de, Erdgroß- hertP von Mecklenburg-Schwerin und dte das Kadelienhaus besuchenden -erzöge von Braganza. S- S. Kgl Hoheit Prinz Friedrich August wohnt« mit seiner hohen Gemahlin gestern Abend der Vorstellung in der Kgl. tzoiover bet. — Sr. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg hat de» Riemer und Sattler >»gust Schulze, Inhaber der Firma 8 W. Kietzichmar Nachfolger, hier. Pragerstraße, zu seinem Hof- lreferanlen ernannt. — Tie ieterltche Eröffnuna des großen Wohlthütig- keitSbazorS im AussleÜunaspalaste ersoiqie gestern Vormittag bald 12 Uhr durch die KSnigi. Ma > estäte». Am Eingänge des SaalcS evriurch'-voll begrüßt durch die Herren Polizeipräsident Le Matftre, Oberbürgermeister Geb. Jinanzrath Beutler, König!. Bonralh Stadtroih Adam, Baumeister Scbroch, Koniul Konnner- zienraH Menz. Dtadtrath Dr. Bierth, Kommerzienraih Eschebach und Bankier Hahn, begaben sich, von Herrn Oberhotmeister b. Mawrti« gekühlt. Se. Maiestät der König, Ihre Majestät die Herren Hoflieferanten Udluft und Hartmann; ferner von Peyer und (!o.. Struv«, GeiSler und Hast. Pullender, Bäcker Kuntsch. — Der Bund der La n d w i rt h e nützt den Winter that- krästla aus zur Förderung ieiner Bestrebungen unter der ländlichen Bevölkerung der Lausitz. Am gestrigen Sonntage fand in Kä me nz eine Versammlung des Bundes statt, die nach dem „golde nen Stern" einberufen war und für die Landwtrlhschast des Ka- menzer Kreises einen Markttetn bildete. Mehr als 500 Landwirthe. aber auch Handwetter und Gewerbtreibende halten sich eingefun- den, daneben eine große Zahl von Vertretern von Staats- und städtischen Behörden, sowie lonstiac Ehrengäste. Man bemerkte unter Anderem dte Herren Kammerhrrr v. Buna». Vorsitzender des konservativen Vereins für Kamenz und Umgegend, Regienings- asseffor Dr. Niethammer von der Amtshauptmannschast, Bürger meister Dr. Feig. Landtagsabgeordnetcr Stadtrath Reißmann. Rittergutsbesitzer v. Borberg, Pottbireklor Krause rc. Gegen 4 Uhr eröffneie Herr Riltergutspächter Biümich aus Räckelwitz »ls Haupidkleglrrrr des Bundes der Landwirthe dte Versammlung und ließ seine begrüßende Ansprache in ein begeistert autgenommeneS Hoch aus Se. Majestät König Alberi ausklingen. Nunmehr nahm Herr Dr. Oertel aus Veilin, Redakteur des Bundesorgans der Landwirthe. der „Deutschen Tageszeitung", das Wort zum Vor träge und beleuchtete zunächst das Jahr 1897 als das Jahr, das untcr dem Zeichen des ersten deutschen Kaisers stehe, der ein war mes Herz für die deutsche Landwirlhichast gehabt bob«: und neben ihm stehe der Alte im Gachsenwalde, ein eifriger Freund der Be strebungen deS Bundes. Beide Persönlichkeiten gehörten zusam men wie Rath und That. wie Bauherr und Werkmeister. Das Streben des Bundes der Landwirthe sei kein anderes, als das, was Bismarck vorgezeichnet habe. Wenn die Vorwürfe der Geg ner des Bandes der Landwirthe wahr wären, dann würde ein Hund sich bed nken. von ihm einen Bissen Brot zu nehmen, der Bund wäre dann schlechter als die Sozialdemokralen. In länge ren Ausführungen waavte sich dann der Vortragende mit Geschick und Ueberzeugiinaskrast gegen die dem Bunde entgegengeschlruder ten Behauptungen, er sei demagogisch »nd reaktionär, sowie begehr lich und eimeilig, und kam in Verbindung Hiermil aus das eigent liche Thema des Vortrags zu sprechen: „Die Erhaltung des Mittel standeS in Stadt und Land". Daß die Worte, mit denen Redner nun in mehr als anderthalbstündiger Ausführung alle Klagen und Bekümmernisse, aber auch alles Wünschen und Hoffen der Zu Hörer zur Sprache brachte aus dem Herzen zu Herien gegangen waren, das bewies der wiederholte Beifall amAchiusse seines Bor träges. Als am bemerkenswerthesten »nd an dieser Stelle bei anderen Gelegenheiten noch nickü registcirt ist das Folgende zu er- wähnen. Als Mittelstand überhaupt bezeichnet? Redner die orga nischc Verbindung von Kapital und Albest: hier werde ein kleines Kapital durch die Arbeit geehrt. Ohne Mittelstand hätten wir kein Deuttchihum. kein Königthum. die Vernichtung des Mittel stands bedeute den Untergang des Volks, seiner Geschichte. Ohnix Mittelstand sei auch keine Kultur denkbar Aus den Häusern des Mittelstands seien unsere größten deutschen Männer gekommen ^ Luther aus einer Bergmannsiamilie. Bismarck ans einer verarmten Deichhauptmannssamilie. Die Erhaltung des Mittelstands sei noch möglich, aber man inüsse scharf ziffassen Man müsse das Zasammenballen der Millionen in den Händen Einzelner auf-i hasten: die Gefahr der Pluwkratie sei weit größer als dieienige der Sozialdemokratie. In einer zweckmäßigeren Steuergesetzgebung erblick! Redner ein wirksames Mittel zur Erhaltung des Mittel-; stanvs- Das Einkommen, das der Lanowirth und Handwerker mit großen Sorgen und geistigen Kräften erwerbe, werde letzt ebenso hoch besteuert wie jenes des Börsenjobbers und Couponabsctmrrders ! Redner tritt weiter für eine Erbschaft-- und Junggesellensteuer ein. Aber nicht blos vorbeugend, auch fördernd muffe man ein-! greifen. Di« Handelsverträge, meinte Redner, seren ungefähr das Äegrntheil von dem, was man Meisterstück nenne. Zum Schutze, der Landwitthschaft gegen die Konkurrenz der Margarine verlangt Redner u. A. die latente Färbung, d. h. es müsse der Margarine; ein Mittel zugesebt werde», welches ihr nicht schade, das sie nicht! verändere, aber bei einer etwaigen Probe sofort eine rothe oder blaue Färbung ans ein Reagens hrrvorruie. Das Reagens müsse aber^ billig sein, damit es Jedermann bei sich führen könne. Im Gegen-, iatz zu dem im Vortrag gebrauchten Bilde vom Gistbaum der Börse forderte Redner zum Schluß des Vortrags seine Hörer ans. unter dem Eichbaum des lebendigen Christenlhums sich zu sam-^ mein und zu kämpfen Schulter an Schulter für den Bund der Landwirthe, der siegreich sein werde, wenn sein Schlachtruf der alte bleibe: „Mit Gott für König und Vaterland!" Da der Vor-! trag nach allen Seiten hin außerordentlich erschöpfend gehalten war, so kam ein Fragezrttel-Debatte gar nicht in Fluß. Ihr Ein-! verttändntß mit dem Vortragenden gaben die Verrammelten ei» stimmig in einer Resolution zu erkennen, in der am Schluffe be tont wurde, daß das Ausgeben der Bestrebungen des Bunocs der Landwirthe eine Schädigung für den Mittelstand sei. Mit einem dreifachen, ans den Bund der Landwirthe ausgebrachlen Hoch er reichte die Versammlung gegen halb 7 Uhr ihr Ende. — Zur Begründung eines Landesvereins für säch sisch e B o l k s k u n d e hat sich ein Ausschuß zufammengethan, der soeben einen Ausruf veriendet. In demselben heißt es: ES gilt namentlich scstzustellen, waS noch vorhanden ist an allerthümlichen Siedelungsiormen, Jlurvcrtheiiungen und Dorfanlaaen. Gebäuden, Hansgeräihen. Trachten und HauSlnschrfften; ferner sind zu sammeln und wissenschaftlich zu bearbeiten ble sprachlichen Eigcn- ihümlichkeiten umcres Volks, die Orts- und Familiennamen, Flur- und Forstbenennungen. ferner seine Dichtung (Volkslieder, Kinder lieder, Klndermürchen. Märchen und Saarn, Sprüche); endlich Glaube und Recht. Sitte und Brauch in allen Lagen des Lebens, in frohen und ernsten Tagen wie bei der Atllagsarbeit. In anderen Staaten Deutschlands und des Auslandes — in Bayern. Mecklenburg, Baden und Elsaß-Lothringen, in den Provinze» Sachsen. Schlesien und Brandenburg, sowie in Oesterreich, Italien, England. Frankreich, Schweden. Holland rc. — wird bereits rüstig an der Ertülliing dieser Pflicht gearbeitet. — Der lährliche Bei trag soll, um dielen Zwecken die größte Verbreitung zu sichern, aus l/iO Mk. festgesetzt werden. Die konstituirende Sitzung wird Sonntag den !4. Februar, Vorm, halb 12 Uhr lm Saale der Stadtverordneten, hier, stattfindm. — Man schreibt unS: „In der gestrigen Besprechung überden Bazar findet sich eine irrlhnniliche Angabe über dir Zwecke des Krüppelheims. Dasselbe dient nicht zur Ausnahme von im Berus verunglückten erwachsenen Personen, sondern lediglich zur Ausnahme von vtrstüppelleir Kindern. Vielleicht würde dasselbe besser „Kinderhrinl" zu benennen sein." — Vorgestern Nacht trat gegen dreiviertel 12 Uhr eine un» liebsame Störung in der st Sd tischen elektrischen Be leuchtung ein. Dieselbe dauerte reichlich eine halbe Stunde, ehe der Defekt (man gab als Ursache rin durchschlagenes Kabel an) wieder bckoben ward. — In der ain 4. Februar im kleinen Saal des Vereinsbauies „Hos piz" abgebalienen .Hauptversammlung der Garlenbaugeselliachsl „ Fcro > n > a" biell Herr Üarienbau-Jngrmeur Jürgens aus Hamburg einen Vor trag über die in Meiern Jahre in Hamburg siallsindende allgemeine Garten bau-Ausstellung. D« Hin Vortragende, welcher den diesigen Interessenten in Wort und Bild die Vorarbeiten und Bedeutung dieier in der Zeit von Mat-September in Hamburg staufindenden Ausstellung vorsührt«, betonte, daß Bürgerichaft und Bebörden bas Unternelimen aus'S Beste unterstützen und dies durch reiche Zuwettung an Geld und Ebrenprciien, sowie auch durch perrönliche Tbeilnahme an den Arbeiten bethättgen. Bedeutende Mit tel. großes, besonder« auch iandickasnich iekr ichSn gelrgeneS Areal, gute Verbindungen von allen Gegenden »c. garantiren schon letzt ein Gelingen dieser Ausstellung. Der Herr Vortragende erläuterte dann noch die üi der Zeh von Mar-Sepicmder geplanten Sonder-AuSftellungen und erntete rei chen Beifall der zahlreichen Veriammlung. Der Vorsitzende. Herr Ho fliese rant Mietzsch, dankle Hem» Jürgens in warm empfundenen Motten. — Für die Volks-Koch- und HauSbaltungSschule. Polierftratze 17. nimmt der Gemeinnützige Verein schon jetzt Anmeloungei, zu den am 20. April beamnenden beiden Sonimerluricn für schulentlassene Mädchen ln seiner Geichästsstellc, Jüdmbos 8, I, entgegen. Der Verein bieiet Minderbemittelten Gelegenheit, chren Tochiern die zur Führung eines emsachrn Haushalt« nälhigen Kenntnisse und Fettigkeiten zu vermitteln. — Unter Führung des Corps- und Gcuerainrzlcs Dr. Stecher besuchten die Ossiziere des Sanitätscorps die Ge'chäftS- und Aus ftrüungsräume der Firma Knokc n. Drcßler, König Johann» s L w - 5* >i« vrrr * 2 r> 2 8. v «» ß KM t' !
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