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Dresdner Nachrichten : 14.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189702148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-14
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.02.1897
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«ich, >ainbL>l« vunofto u«i>MM an. «»„Mwr jv»rd,n „t, >° M, 4L. Jahrgang. V«« MW-, klllnril-, tlliillitili-, Uiitti-, Sink- MS Mlm-Iielm HVNU. Üttliiu«, in allen nur ooNtc-u npii«,1a, I,n,p ^«1,v»VIs.tr. « ZU» r»»l»p-r,drik L»rvr ^ k,Pt»r-4,o««dL,1I«« ^ZN Avv/9 Gff-O»,«»» »u»r 8oN>>» I»»p»«-N un i ^opu.t. «ü lt»>I»n s» As„ an«».» . p»»»., w>-a»It- ,n<> Iln» - s»i««ii>i»t «ui>i — IU>« Nutt«» und e»^UI>l. «UIN«,, M»plr-V. ünlu^icknikpa««,». — lUMpiIn >',»>««. I^uioplvul, II«dt»avna. lu» * Vrourlvn, K<w»tnu»«v k», I>17. ^Err^r«s!-l»rd I. L»»a,r*»-k»t>»<II»<»> NU »U» 2«lmn»»». II. V.U»t-H>n^»us NIr >i>» kl-esdnor rksnt». III. tls»ri»n-It<>.I-,>I>» unl.r Ilnruntj», IV. I»>>U»I>>Ia> di r »Sei». b»ixl»«lutt«el». Dmilnei' OIiiuiii»»Zii«i'-I''il>)i'ik '1>!s^r.-Xärt!>O«: j-rvkä»u mit 8. 8. Klnutnpi-sin »ungsreiak,««,-» fvol!^Ln^>tr«n ^P8»s/ für fsLli/tti»8l k» »lwk rnltl« ^8kiMLNN»kkutt«»r uiul !1>rrtrun4^r Xif.«88«u». dsi ttvrru U. kÜ. Hkiltpp, uu äOr Kr-lullirvd« L, unä t Norrs» L !k«nkv. ^okIns88tr»n8a 17. luvdvLLrva. HMW»MW>WWW»«»WWWW»WW»»>>»»W»M» —»» " M» Absichtliche Irrksüd imaen Hosnachricbikn, Philipp Meianch,hon, A Ffflrgtt. Gkricktsvcrhandlungen. TageSgeschichte. Siniouie-Conc LtoLLllA sLmmtlivker cksolsodso iiiiil eoLiisvilon ?ürti.I>tz> L ^.Ilnvlckvr, rrWLkrS'Sksvkkttvn reize» eezedeeel »». ,». Allgemeiner Turnverriu. LandeLkultnrrath,iMukhmaßliche Wittermig:! L Abftchttiche Jrresührunge«. Bon dem Herrn Berfaffer unserer neulichen Mittheilungen über Gespräche des Fürsten Bismarck wird uns geschrieben: ,S» ist eine elgenrhümitche Erscheinung, daß es in der deut schen Presse zwei Organe giebt. denen im Bunde mit einem dritten die Aufgabe lugewleien zu sein scheint, unbequeme Aeußer- ungen. die aus den Fürsten Bismarck zurückzutühren sind, dadurch unschädlich zu machen, bah man idre Provenienz, obgleich oder vieimehr weil sw offen zu Tage liegt, anzweffei» oder direkt In Abrede stellt. Da» Blatt, welche» In dieser Beziehung zunächst in Betracht kommt, ist die Berliner .Nationalzeitung, die nach der communis opioio «n,»gestandene Beziehungen zum Auswärtigen Amt unterhält und von den Berliner Zeitungen die einzige ist, welche nicht nur im regelmäßigen Ankageverkehr mit Herrn p Marschall und seinen Leuten steht, sondern auch von ihnen aus gelegentlich tnspirir» wird und namentlich auch Instruktionen von dort her darüber zu erhalten scheint, ob im einzelnen Falle Zeit ungsartikel. deren Urheberschaft auf den Fürsten Bismarck zurück- zusühren ist, je nachdem ignorirt, abgedruckt, angegriffen oder in ihre« Ursprung bestritten werden sollen, Letztere» ist, wie getagt, die Spezialität der .Nationalztg" und dementsprechend verfährt das Blatt jetzt auch gegenüber dem Artikel der .Hamb. Nachr" über den Grafen v. Arnim und Herm v. Tausch. Die „Nationalztg."' meint, r» sei schon lange zweifelhaft, ob die Artikel der .Hamb. Nachr.', die man in der Presse aus den Fürsten Bi«morck zurücksühre. wirklich von ihm veranlaßt worden feie«, trotz oller Anklünge an seine Au»druckSweiie. und Ipeziell der über Arnim känn» schon deshalb nicht vom Fürsten Bismarck ein» gegeben lein, weil seine Augaben mit dem wahren Sachverhalt tm Widerspruch ständen. Wir haben demgegenüber z» bemerken, das; letztere» nicht der Fall ist und daß. wenn je in dem Hamburger Blatt ein Artikel gestanden hat, der nicht nur ln seinem Total eindruck. sondern auch in jeder Zeile, ja in jedem Worte da» un- versällchtc Gepräge des Fürsten BiSniarck trug, cs gerade dieser von der .Nationalztg." angezweiselte Artikel ist. Wir winden schwerlich Gefahr lausen, uns dem Nachweis einer falschen Aus sage auszusetzen, wenn wir behaupteten, daß dieser Artikel ent weder wirklich vom Fürsten Bismarck diktirt, oder doch in allen seinen Einzelheiten bestimmt worden ist. Diese» Eindruck müssen, und zwar mit unbedingter Zweisellosigkeit. selbst Leute aus ihm empfangen, die weniger stil- und sachkundig sind als die Herren der .Nationalztg.". Wenn sie trotzdem in der Leffcntlichkeit den Anschein zu erwecken suchen, als sei das Gegentheil der Fall und die .Hamb. Nachr." setzten Privatarbeitcn ihrer Redaktion dem deutschen Volke als Ansichten oder Kundgebungen des Gründers deS Deutschen Reiches vor, so ist das eine Handlungsweise, die im Interesse des Rechts deS deutschen Volkes, darüber unter richtet zu werden, wie Fürst Bismarck über die Politik, die letzt geführt wird, denk: und was er zu dieser oder jener Aufsissung der jetzige» Minister sagt durchaus zu beanstan den ist. Weder bat Fürst Bismarck, namentlich bei der jetzigen Jahreszeit und bei seinem Gesundheitszustand, Gelegenheit, Deputationen zu empfangen, denen gegenüber er sich politisch aus- sprechen könnte »nd worüber dann die Zeitungen berichten, noch ist von ihm zu verlangen, daß er seine Mein» ag in Artikeln »ieder- lrgt. welche mit der hiitorischen Namensunterschriit .von Bis marck" versehen sind. ES genügt für unterrichtete und lonalc deutsche Patrioten vollkommen zu ihrer Instruktion über die Auffassungen des Fürsten Bismarck, wenn dieselben wie bisher in den .Hamburger Nachrichten" oder befreundeten Organen, zu denen ja auch Ihr Blatt zu rechne» ist. publizistisch zum Ausdruck gebracht werden. Li »axus leouem! Ter Geist des Fürsten Bismarck ist von io erkennbarer Eigenart, seine Auffassungen so charakteristisch und prägnant, sein Urtheil trifft mit so lödtiicher Sicherheit stets den Nagel auf den Kops, sein Humor und seine Ironie sind so spezifisch .bismarckisch", daß eine Täuschung nn- möglich ist. selbst dann, wenn in einem Zeitungsartikel nur der Gedanke und nicht seine vollständige Fassung vom Fürste» herrübrl. Wie wir ichon oben sagten, glauben wir nicht an die bona tiäs« der .National-Zeitung". wenn sie Artikel, deren FriedrichS- ruhec Inspiration für icdes Kind wahrnehmbar ist. als Prwat- arbeiten der Hamburger Redaktion hinzustelle» sucht: mithin haben wir nnö zu fragen: was bezweckt das Blatt mit vieler Verstellung, mit der eS doch Niemanden täuicht? Beruht sie auf eigenem Be dürfnis; oder wird damit .bestellte Arbeit" geliefert? Für die erste Eventualität dieser Alternative unS zu entscheiden, liegt kein «chter Grund vor. Das Blatt bat allerdings in seiner lang weiligen Schulmeisterm,micr bei früheren Gelegenheiten öfters ver sucht. den Eindruck zu erwecken, als ob für seine Behandlung von vermulhiich FriedrichSruher Preßprovrnlenz der Wunsch maßgeblich sei. Auseinandersetzungeir zwtichen dem alten und dem neuen Kur» thunlichst »inzuichränken und so «ine Verichärfung der Gegen sätze zu verhüten. Wir lassen die darin liegende Ucberhebung, den Fürsten Bismarck indirekt darüber belehren zu wollen, was er im Interesse deS Deutschen Reichs zu sagen oder zu verirbwetgen hat. »ne,örlrrt »nd beschränken un« darauf, es als unser« Ansicht auszusprechen, daß im vorliegenden Falle das Berliner Dlart zvUorws äubitunrli weniger auS eigener Ulberzeuguiig als entweder in otstzioiem Austrage oder doch in der Erwartung erhoben hat, damit olfizivsc Anerkennung zu ernten. -Concert. Friedrich Mitterivarzer !. Letztere Spekulation wäre auch so übel nicht. Wir haben ganz bestimmten Anlaß zu der Ansicht, daß der Artikel der.Ham burger Nachrichten" über die Parallele Arnim-Tanich bei Herrn von Marschall aus verschiedenen Gründen, auf die wir hier nicht eingehen wollen, einen sehr unliebsamen Eindruck gemacht haben wird: schon deshalb, weil seine Aktion im Prozeß contra Lcckert- Lützow-Tauich, für die ihm so reichliche Anerkennung von allen Setten gespendet worden ist, uegcnüber der Erinnerung an den Prozeß Arnim, an dir Interessen und Perianlichkeltcn. die dabei Loiiiitag.IL.Felir. I Trocken, mäßig kalt, der Dienst beim Heere überhairvt nichts zu schaffen. Auch das Komniando .In die Kirche" nütze nichts, denn die Soldaten schliefen entweder In der Kirche oder spielten Karten. Gerade die Sozialdemokratie wirke erzieherisch, sie mache die dummen Jungen reifer, — Abg. Gras Roon (konl.): Wozu die Tribüne herhalten muß, sieht man an der eden gehaltenen stiebe. Bei dem Vorredner ist die militärische Erziehung allerdings mißlungen. «Heiterkeit.) Bei Brüiewitz laq Grund zu mildernden Umständen vor, denn er war außerordentlich stark provozirt worden, Ter Kriegsminister bat sich mit seinen gestrigen Ausführungen gegen die Sosialdemo- kraien den Dank des ganzen Landes erworben, denn die Herren. in Frage kamen, doch etwas mehr ziriammenschrumpft, als seinem die die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung verneinen. sollten überhaupt, nicht hierher kommen, und wean sie das doch Prestige als Staatssekretär deS deutschen Auswärtigen Amts nützlich sein kann. Eine Verwischung dieses Eindrucks in Gestalt einer Polemik gegen Fciedrlchsnch würde ihr Bedenkliches haben und im Ausgange unsicher sein. Deshalb. Io glauben wir. ist cs ent weder für rathsam schalten oder wenigstens bestens acceptirt worden, daß die .Nationalzeitung" nrüi ot ordi erklärte, der Ham burger Artitel gehe gar nicht von Jriedrichsruh aus und habe deshalb keine Bedeutung. Gegen den Erfolg dieser Operation Einspruch zu erheben und das deutsche Zeitnngspnblikum vor offiziöser Irreführung in Bezug aus den Fürsten Bismarck zu be wahren. ist der Zweck unseres Artikels. Wir sprachen oben von einem zweiten Blatte, welches es als leine Ausgabe betrachte oder sich dieselbe habe stellen lasten, notorisch aus Friedrichsruh stammenden Pceßäußerungen die Spitze abzubrechen und ihre Wirkung aus die deutschen ZeiinngSleser zu hemmen. Dieses Blali ist die Bremer „Weier-Zeitung". Dieselbe unternimmt es seit längerer Zeit und gelegentlich unterstützt von der ebenfalls mit offiziösem Oele gesalbten .Frankfurter Zeitung", regelmäßig den Grasen Herbert Bismarck für die Hamburger Artikel per»atw»»iUch zn machen, ihn an die Srelle seines Barer- zu setzen und ars Urheber der Hamburger Veröffentlichungen zu bezeichnen. Natürlich Ist die Absicht dabei ebenfalls darauf ge richtet. das deutsche Volk in Unklarheit darüber zu versetzen, was der greise Urheber seiner nationalen Größe denkt und ausspricht: aber wenn sei» Svbn dabei in den Vordergrund geschallen wird. >o dürste damit gleichzeitig beavsichligt werden, die Möglichkeit eines Wiedereintritts des Grasen Herbert in de» Staatsdienst »ach Kräften zu erschwere». Die Furcht vor dem Vater und der Haß gegen ihn hat sich natürlich bis zu einem gewissen Grade aus den Graten Herbert übertrugen und nächst der durch die Verhältnisse la leider ansgeschlosseuen Möglichkeit einer Rückkehr des Fürsten Bismarck selbst ins Amt giebt es für gewisse ministerielle und offiziöse Gemütber keinen ichrecklicheren Gedanken als den. daß Gias Herbert Bismarck wieder mit einem hohen Slaalsamlc be traut werden könnte. Daher die unablässigen Versuche, ihn durch Bezichtigung der Urheberschaft an den Hamburger Artikeln „nach oben bin" zu kvmpromiiiuen. In unterrichteten Kreisen werde» bieie Bemühungen nur geringschätziges Lochet» bervorrusen. Graf Herbert ist w >rei von icder Ambition nach einem höheren StaatS- anue wie er »»betheiligt an den richten" ist, die in Berlin häufig Artikel» der ..Hamburger Nach, nicht gefallen. Feniickirrid: n:iv Frrn'vrrrii-Bertckite vom 13. Februar. * Malta. iReuter-Mclduiig.s Die Kanonenboote „Harrier", .Dryad" und „Blazer", sowie der Torpcdvöootzerstöcec „Ardent" sind nach K-eka adgegangen. Das Flaggschiff Ramillies" geht dorthin wahrichciiilick, am Montag ab. Berlin. Reichstag, Die Becathiing des Militär- Etais wird fortgesetzt. — Abg. Förster (Rewcmp.s bedauert, das; so oft Offiziere penswntrt wurden, dte körperlich und aeistig noch rüstig seien, und erstark sich entlchieden gegen den Duell-Uiilug als eine dnrch und durch lächerliche Eiunchiung Im Gegensatz zn der äußersten Linken halte er die Armee allerdings sür eine gute Schule, »nd von dieser Auffassung lasse er sich nicht durch die hier zur Sprache gebrachte» Einzelsalle abbringen. Zu wün schen sei, daß inan sich bei den Lieferungen sür die Armee nicht an lüdi'che Großhändler wende, sondern direkt an die Produzenten. Im Anichluß hieran verlangt Redner, dag die Schlichtung von retchsmeaen verboten werde, wie das schon in Sachsen der Fall lei. — Minister v. Goßler bestreitet, daß »ingere Offiziere häutig pensionirt würden. Die Zahl der in einem Jahre vensiontrten Leutnants gehe dauernd zurück. — Generalmajor v. G. mminge» wider'pricht der Annahme Förster's, das; Soldaten wider ihren Willen alS Oekonomichandwecker beschäftigt würden. Die Mil- thestungen Förster'S betreffs der »eischlieserung für die Berliner Gnrnlio» seien bereits amtlich widerlegr. Die Schlachtuna der Thiere sei bei den Konservenfabriken in Mainz ja zeilwetic durch den HalSschuitl geschehen, aber ohne jedes rituelle Beiwerk. — Abg. Dr. Lieber tCrnir.s bleibt trotz der Erklärung des Ministers dadei. daß es wnn'chenswerlh sei. in den Pensioniningrn ein lang sameres Tempo einkrrten zu lassen. Das Pensiomre» ist aller dings ein Rccht des obersten Kriegsherrn, aber wenn der PensionS- sonds weiter io stark anschwillt, werden wir an anderer Stelle des Etats desto stärker streichen müssen. Die KabinetSordre über da» Duell hat auch unseren Erwa tungen nicht entsprochen, aver sie stellt doch einen bcdeutenben Schritt zu dem von uns angrjtrebten Ziele dar. hoffentlich bleibt sie nicht bloS ein Stück Papier. Bei dem Urtheil Brüsewitz wir» es unserem bürgerlichen Verstände immer unverständlich bleiben, wie man hier mildkinde Umstände annehmen konnte. Wir sind dadurch fort und fort gezwungen, hier an eine besondere StandeSchre der Offiziere zn denken: eS giebt aber keine „besondere" Eine. Bei einem Bürgerlichen wären bei solcher Sachlage sicherlich mildernde Umstände nichr angenom men worden — Abg. Pö»s iioz.s: Das Krtegsministerium hätte im Fall Brüiewitz mehr Enthaltsamkeit Üven und nicht so sehr mit Beleidiaiingsklag n Vorgehen sollen. Redner lril'sict sodann dir miiltärstche Boukotlliung von Gattwirthschasren. In Dessau ! habe etn junger Leutnant alte Landwehrlrntr gewarnt, st t> in die l „Schweinebiide" des G.fftiviUhs Soundso zu begeben Wenn eS aber in Dessau Schweinrbuden gebe, so wäre dach als solche erst recht ein Lokal zu bezeichnen, in welchem sich aktive und Reserve- Offiziere graenseiiig mit Bierseideln die Köpie zerschlagen. t.Heiker- keir.) Empörend sei, daß ein Soldat am Begräbnis; «einer ciaencn j Mutter nicht habe tkeilarhmen dürfen, weil daffelve ohne Hinzir- ! ziehung eines Geistlichen erfolge» sollte. Mit der Religio» habe ihun, so sollten sie durch Gesetz von hier ausgeschlossen werden. Ich hoffe noch den Tag zu erleben, wo das Land zu der Einsicht kommt, daß das zu geschehen hat. Das ist allerdiags meine per sönliche Ansicht. Weiter bestreitet Redner, daß die Sozialdemo kraten grundsätzlich als solche im Deere schlechter behandelt wür den. — Minister v Goßler: Ick bin bereit, dem Abg. Lieber Ein blick in das Urtheil gegen Brüiewitz zu gewähren, er wird dann sehen, daß das Urtheil auch bezüglich der mildernden Umstände nicht vom einseitig militärischen Standpunkte aus gefällt ist. lieber, die Ehre will ich mich hier im Reichstage nicht streiken, das hätte keinen Zweck Herr Pens sagte, ick sollte keine Prozesse wegen des Brmewitz-Falls anitrengen: aber Beleidigungen kann ich nichr sitzen lassen, und zu meiner Freude ist ja auch in fast allen Fälle» Verurtheilung erfolgt. Ganz irrig ist es. n, meinen, daß die sozial demokratische Part« ein Verdienst an der Abnahme der Mißhand-^ lungen habe: wie gerade die Soziaidrmokratie zur Verrohung der, Jugend beiträgt, zeigt die Zunahme der Strafen in der Armee. Den Fall in Dessau kenne ich nicht, aber wenn Wirthichasten als -Schwcincbuden" bezeichnet worden sind, weshalb klagen denn dann die Wirche nicht? Die Darstellung von sozialdemokratischer Seite pflegt überhaupt wenig wahrheitsgemäß zn «ei», es ist doch aus dem Kongreß in Gotha über die Wahrheitsliebe des „Vor wärts" von den eigenen Genossen geklagt worden, und der Bei lage de- „Vorwärts., der .Neuen Welt", ist von den eigenen Ge nossen „stinkende Schweinerei" vvrgeworfen worden. tHeiter'eit.l Daß international hier nicht zu verschieden sei von antinationm. erqcbe sich aus den Verhandlungen des Kongresses in London. Man will an den Grundlagen der Reimsveriassirng und umrcec LkaatSsorm, einschlwßtich der Perm» des Königs, rütteln. Alle diese Grundlagen würden gefährdet und über den Haufen geworfen werden, wenn der Sozialdemokratie in der Armee volle politische Freiheit gegeben würde. Der Versuch, die Politik in die Armee nr tragen, erfordere ernste Abwehr. — Abg. Hasse inat.-lib.j - Thalsachc sei. daß die Sozialdemokratie bisher auch Kasernen- Agitation getrieben habe. Wie die Uebertreidunzen der Sozial demokratie im AuSlande wirkten, bcwciie die Aeußening des eng. lochen KriegSminislers, daß England keine Rekruten erhalten würde, wenn es im Heere ebensolche Schlägerei einff'ihre, wie sie im deut schen Heere bestehe. Diese Beiiaupsung des Engländers sei cstic Unverschämtheit und Lächerlichkeit, über die jene Völker zur Ein sicht kommen würden, wenn sie ihre Naie in das deutsche Heer stecken wollten. — Abg. v. Stumm (Reichsp.) schildert den in der Sozialdemokratie herrschenden Terrorismus und dankt dem Minister für seine enerqische Znrückwcisnna de, sozialdemokratischen Bestreb ungen im Heere. — Abg. v. Vollmar ffoz.i: Je mehr Sie hier allgemeine sozialistische Debatten einlegen, sobald wir auch nur die geringste Beschwerde eihedrn. desto mehr werde» Sie uns nützen. Die Ausführungen des Knegsministers gehörten nicht zu seinem Ressort, wir weiden uns darüber mit anderen Refforts auseinanderzusetzen haben. Der Minister schilderte die Nachtheilc. welche entstehen, wenn man in der Armee Politik treibe, aber ge rade Sie bringen die Politik in die Armee, wenn Sie die Sozial demok>ate» herausgreifen und sie allein bekämpfen. Thun Sir. w'S Sie wollen und ivaS wir uns gefallen lasten müssen, aber strafen Sie nicht die biosen Gesinnungen. Ter Minister hielt unS allerhand ans dem Zusammenhänge gerissene Leiefrüchte vor. Wie können Sie daraus die Sozialdemokratie bcurtbrilen? Um die Litkerakur des Sozialismus leimen zu lernen, dazu gehört ein St >di»m. wozu man im Kriegsministcriiim keine Zeit ho! — Wciterberathung Montag. Berlin. Ter Reichskanzler und die Fürstin Hohenlohe werde» sich am goldenen .Hochzeilslage durch den Kardinal Fürstbischof Kapp einsegnen lassen. — Die Staatssekretäre Bötticher und Holl- mann werden einer Einladung der Institution os Naval Archuerts zur Theilnahme an dem Anfang Juli in London anläßlich des Mjährigen RegierungsirwiläamS der Königin Viktoria zu veranstal tenden internationalen Kongreß der Schiffskonstrukteurc und Macine- ingenieure. dessen Ehrenvorsitz der Prinz von Wales übernommen hat. Folge leisten. — Eine große allgemeine Handwerker-Versamm lung, einberusen vom Ausschuß Berliner Innungen, beschloß ein stimmig einen Protest gegen die Einberiehung des Handwerks in die Unfallversicherung und nahm eine Resolution an, die der Re gierung ihr Mißfallen aus'pcickt und dl« Wiederherstellung der Verlevich'schcn OrganiiationSvorlage verlangt. — Abg. v. Le vesen» yat unterstützt von allen Mitgliedern der koniervalive» Fraktion, folgende Intervellatinn im Reichstage eingcbracht: ..An den Herrn R-ichSkanzlec erlauben wir uns die Anfrage zu richten, wie weit die Vccatbung des von der König!. Prcußl'chen Staats- regierung an den Bundesralh gebrachten, am 3. August 1896 im Deutschen Reichsanzeiger pubiizirlen Entwurfs des Geietzes. be treffend die Aeiideruug der Gewerbeordnung (Organisation des Handwerksi gediehen ist bezw. welche Hindernisse einer schleimigen Vorlegung des lange verheißenen Eutwnrss an den Reichstag ent- gcgrustehen." — Las Abgeordnetenhaus nahm heute den Etat des Ministeriums deS Innern an. Ein Antrag des Abg Rickert tsreis. Ver s aus Rückverweisung des Titels „geheime Ausgaben im In teresse der Polizei" an die Budgelkomimssion, um skslzustellen. in welcher Weise etwa die Reiorm der polinichen Polizei budgetmäßig zum Ausdruck zu bringen sei, wurde abgelebnt, nachdem Minister v. d. Recke bemerkt batte, daß eine Feststellung der Verwendung dieses Fonds im Einzelnen schon durch seinen Zweck als Geheim fonds ausgeschlossen sei. Ebensalls abgelebnt wurde ein Antrag Brömel ausZiiruckverweiinng dcs Titels „Prämien iürbie Ermittelung von Beibcechen" an die Kommission zwecks Prüfung der Organi sation. Vorbildung und Gehälter der Kcimmalpolizci. Minister v. d. Necke konstatirie. daß er eine Kommission zur Prüfung der Finge der Reform der politische», wie der Kriminalvolizci beauf tragt habe. So lange bittePrüffmg nicht e.bgcichloffen sei. scheine eine Verhandlung in der Bndgetkornmiision zwecklos. Von den weiteren Veraklmugen ist ». A. bervorzuheben das; die Regierung die Frage in Erwägung gezogen hat, ob die Fußgendamic mit " ° L » «v
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