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Dresdner Nachrichten : 02.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-02
- Monat1897-03
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 02.03.1897
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t)urt U«!v8lu8 . Sie, äu„« I>l««e Dresäen-d.'., Liulürslüllstr.. I^ulcal'ivr^tr., t'vsNss^r.-X.ü.^llX). SI«Irrl ^ . »> lLostSllfrois prol.«. 4<4» >3^!^ prLmiiil, 60.000 8t. in ^>mo4i«n! in. «lapp. I.usöovtlvsnmr7, ^vivril«',. 8cdUväs«a »eksälos A-LVW--//6556/' Dresden, 18N7. (HoseisLLLäeLMLl! ' 2t!zf>k!,. lkünicrl ß vllstsv üitMd«I<I, IHontrztl-Wtz 14. V«p«t«n. ftte tec/rnise/ren ^aar-en -»» LUINM5 -^777777^^^'^// - . ,.7^^.^"' "v,....."'°"L. «c°a ^^'""^^"i/ü,nmil»>.rik lkinliri'lit l-IUpoli, vreziiell-ji.,""'?,'»;" ss t. IVeitliL, H'MtzirliMtr. 34. s: AE" Xvulivitvi» 1WU 2 «tvSttiil N»ri»lrtvr I>»iuv»I»iitv. K Rv86lmÄ88ixe, perkSnlicks "" ^ LlvIrtLuts uvcl ^yäo8tuäion in Rtzrün, I*Qp1s. l)38 Lailä»rvv'8«8vdLN <j^r illtrsaoww. t'irw» m. 8. NklläLLduvk MI. hotiinlkt, 8ick uuveräüüert dehoa «eit, üi»»> rro ^ui>il>,l uar «AlMir-MrS- Nr. 61. Kpi««el: Cecil Rhode«. Hrffnachrichten, Gedenkfeier, AibeitSloscii - Statistik, „Akaeeabäer". Fastnacht. Gerichtsverhandlungen, Politisches. Während die Gluth unter dem kretisch-griechischen Hexenkessel nm Verglimmen ist. bereitet sich in einer unserer wichtigsten kolo nialen Interessensphären, in Südafrika, eine Entwickelung vor. die uns nicht Hekuda sein darf, weil sie ihre Spitze ciugenjcheinlich mit gegen un- kehrt. Der Ausgangspunkt der neuerliche» Ver schärfung der Lage in Südafrika liegt auch dieses Mal wieder in London, nicht, wie man von englischer Seite abermals der Welt »reib niachen möchte, in der Bnrenhauptjtadt Präloria. Tie Affen komödie, die in London vor dem sogenannten parlamentarischen Untersuchungsausschüsse gespielt wird, vermag über die wahren Absichten der leitenden Kreise Englands nicht nur nicht;» täuschen, sondem ihre platte Handgreiflichkeit bringt auch das arglnieste Gcmüth zum vollen Bewußtsein der Wahrheit. Herr Ereil Rhodes hat vor dem Ausschüsse gestanden nicht wie ein der Verantwort- nng unterliegender Friedensbrechrr. sondern als der trinmphirende Abgott der angelsächsischen Nasse, als der Schutzengel des britiichen NationslbewußtieinS und nebenbei auch — im Lande der Psilnd- slerlinge sind Patriotismus und Geldbeutel identische Begriffe — als der verzärtelte Liebling der hohen Londoner Finanz. Damit diesem nationalen Heros von dem Untersuchungsausschüsse ja nicht etwa ein Haar gekrümmt würde, sah der Prinz von Wales sich gemüßigt, den Verhandlungen von Anfang bis zu Ende beizu- wohnen, um ein wachsames Auge aus leinen Schützling zu haben. La, noch mehr, bei der ersten Begrüßung schüttelte der englische Thronfolger sogar dem ungekrönten König von Afrika in höchst kardialer Welle die Hand. Der Prinz von Wales pflegt ztvar mit derartigen Huldbeweisen im Allgemeinen nicht sparsam umzugehen. Deswegen bleibt aber die Thalsache, daß der englilche Thronfolger sich veranlaßt gesehen hat, in so augensülligci Weise Herrn RhodeS seine Svmpathie zu bezeigen, nicht weniger bedeutungsvoll. Eie ist im höchsten Grade bezeichnend für die Macht, den Ein- sluß und daö Ansehen des Mannes, der die englische Vergröße rungssucht mit ihrer kaltblütig-grausamen Zähigkeit und in ihrer über olle moralischen und rechtlichen Bedenken gründlich erhabenen 'Auswahl der Mittel für ihre Zwecke vorbildlich verkörpert. Verwunderung muß es bei dieser Sachlage erregen, daß bei dem »Verhör" Cecil Rhodes' vordem Untersuchungsausschuß über haupt belastende Momente zu Tage gefördert worden sind. Dieser ihrilweise Erfolg ist lediglich der unerbittlichen Geschicklichkeit einiger Inquirenten zuzuschreiben, die nicht zu den persönlichen Verehrern des Herm Rhodes gehören und die vielleicht auch einen parlamentarischen Ehrgeiz zu befriedigen bestrebt waren, indem sie Herm RhodeS der peinlichen Drangsalirung eines ernsthaften Kreuzverhörs auSsetzten. Es ist etwas ganz Eigenes um so eine englische „orosL-vrawüiLtiou". Da blitzen und paffen die Fragen aus dem Munde des Verhörführers hervor wie ein regelrechtes Repetirgewehrfeuer mit rauchlosem Pulver gegen einen ungedeckten Feind, sodaß selbst der kaltblütigste Geist bald den Math verliert und ganz in die Enge getrieben dem erbarmungslosen Frager ;u- gesteht, was er zu wissen verlangt. Auch Herrn Rhodes, der sich doch gewiß nicht über dm Mangel einer ehernen Stim beklagen kann, erging es ähnlich. Wenn ein Inquirent ihn» gar zu arg zu- ictzte. verlor er zu Zeiten sein« Sicherheit, eine nervöse Aufregung kam über ihn, und in solchen Angenblicken entfuhren ihm bruch stückweise die Zugeständnisse, die gemacht zu haben ihn hinterher so wurmte, daß er im vertraulichen Gespräche diese Art von Vcr- hörSleitern als »ekelhaste Kerle" bezeichnet haben soll. Die ungemüthliche Stimmung deS Herrn Rhodes erscheint begreiflich, wenn man die Tragweite der ihm erpreßten Angaben berücksichtigt. Zunächst hat Herr Rhodes natürlich seine eigene Mitwisserschaft an dem gegen die Burenrepnblik geplanten Raub zuge nicht abzuleugnen vermocht. Von ihm führen aber die Fäden der Verschwörung hinüber zu dem inzwischen aus dem Amte ge- schiedmen Oberkommissar von Südafrika, Sir Robinson, und von dessen Person zu dem Kolonialminister Chomberlain selbst. For mell sprach Herr Rhodes zwar dm Kolonialminister von der Kenntniß des Einfalls frei. Die weitere Bemerkung aber, daß Herr Chamberlain „nur iin Allgemeinen" gewußt habe, daß in Johannesburg „Unruhen" ousbreche» würden, besagt gerade genug. Im Uebrigen blieb Herr Rhodes dabei, daß er „weitere Namen" nicht nennen würde. Außerhalb Englands wird man indcß auch mit der allgemeinen Einräumung, daß überhaupt »och höhere Begünstiger der gegm Transvaal geplanten Umtriebe vorhanden seien, zufrieden sein und daraus ermessen, wessen man sich weiter zu versehen hat. Als Grund des Naubzugs suchte Herr Rhodes auch vor dem Untersuchungsausschüsse die von keinen» verständigen Menschen mehr geglaubte Behauptung von der angeblich schlechten Behandlung der Fremde» im TranSvaalstaate hervor. Daneben führte er aber mit schlauer Taktik ein weiteres Moment in s Ge fecht, das darauf berechnet war, ihn in der öffentlichen Meinung Englands mit einer nationalen Gloriole zu umkleiden. Er sagte nämlich, der „Verdacht" habe mitgewirkt, daß Präsident Krüger sich mit Deutschland gegen England .verschworen" hätte. Vor einiger Zeit, unmittelbar vor dem Beginn der Sitzungen des Untersuchungsausschusses, hatte Herr Rhodes durch seine Getreuen sogar die plumpe Mär verbreiten lassen, daß die „Dokumente", die den urkundlichen Beweis lener deutsch-burischen „Verschwör ung" enthielten, oufgesnnden und in Rhodes' Besitze seien. Da mit sollte sür den entschlossenen Durchkreuzer der deutschen Pläne Stimmung gemacht werden. .>ISSWKN^irie»Stas. S. März. ES braucht nicht erst gejagt z» werden, daß die angeblichen, keinesfalls zu Eoncessionen Herbeklassrn. Wollten wir unier ann geheimen Strebungen der deutschen Politik in Südafrika aus- lichcs Waarenverzeichniß einseitig ändern, so würde dies gegen r.c scblieklicb in der VbaMasie ibrer llrbeber eAstiren linker "interette bonu liäes verstoßen. ,Tic1 Frage, was nach Ablaut der Hanvcls- icykiepnc» m oer x.i,an.a„e mrer riryever cnurrcn. ll„,er Lutere,ie vertrage geschehen müsse, muffe er offen lassen. Oberland will- in Südafrika besieht gerade in der Ausrechlerhaltung des bestehen den Zustands, die englische Politik aber will mit aller Gewalt die Sclbsländigkei! der südafrikanischen Staaten vernichten, um dann Dcirtsch-Ostasrika zwischen dem englischen Drucke von Norden und Süden und vom Kongostaate her zu ersticke». Tie ungeschminkte Feststellung, daß die a»f Vergewaltigung zunächst des Transvaal- staatü cibzielcndm englischen Bemühungen alsbalv mit neue» Kräften wieder ausgenommen werden sollen, ist auch eines der für uns besonders bcachiensiverthcii Ergebnisse der von dem parlamen tarischen Nntersilchungsausschusse in London geführten Untersuch ung. Herr Rhodes hat nämlich noch zu guter Letzt erklärt, daß „die gegenwärtige Lage in der südafrikanischen Republik unter keinen Umständen fortdauerir dürfe". Herr RhodeS wollte damit offenbar andeuten, daß er den gegenwärtigen Augenblick zu einem »'eiteren Vorstöße gegen die Unabhängigkeit der Bnrenrepublik sür besonders geeignet halte und nicht »erschien werde, nach seiner Rückkehr nach Südafrika das Weitere zu veranlassen. Daß der UitheilSspruch des Untersuchungsausschusses irgendwie jo sormulirt sein könnte, um ihm an der sofortigen Abreise und der freien Ent saltung seiner „civilisircndcn" Thätigkeit in Südafrika hinderlich dabei abgefnßl worden war meister Donner iheiltc noch mit, daß die Produktion und dtrPreffe sür Rauhlohc allerdings seit Einführung des Quebrcuhohoizes gc- fallen seien, aber nur in dem Verhältnis; von 100 auf 83. wätzreop in den Jahrzehnten vor Einführung des Quevrack-'holzcs sogar bereits eine noch stärkere 'Neigung zum Preissall bei landen vave, nämlich im Verhältniß von IM aus 75. Die zu erareifenden Maß- nahmen beständen vor Allem darin, daß der Schälwaldbcr.no überall da eingestellt werde, wo die Waldungen wegen der Boden verhältnisse eine zu geringe Ernte ergeben: daraus ergebe sich eine wiric die hin. ßder Ltaat verwahrloste Schcil- waldungen aniaufe Hieran schloß sich eine längere Debatte. Zu einer Belchlaßsaffimg tam es nicht. — Morgen: Interpellation betr. Handwerlerorgaiiisation. Berlin. Der Aussichtsrath der Allg.meinen ElekrrieitüiS- gesellschast beschloß, einer auf den 29. März einzuberufendeir Generaiversammlnng die Erhöhung des Grundkapitals auf 10 Mill. Mk. zu empfehlen. Für die Ausgabe ist ein Kurs von IM Prvzenr in Aussicht genommen. — Vor den Augen des Kaijers machte> gestern Nachmittag im Thiergarten ein Einjährig-Freiwilliger, einen Seibstmordveiffich. Er hatte eine strenge Strafe zu erwarten,! weil er ohne Erlaubnis; in bürgerlicher Kleidung ausgegangen unR zu sein, diese Möglichkeit zieht Herr Rhodes überhaupt nicht in den Kreis seiner Berechnungen, da er ja weiß, wen er hinter sich hat. Inzwischen hat Herr Rhodes auch in Transvaal selbst für neue „Chancen" gesorgt. Es ist dort nämlich ein „Verfassungs- konslilt" aus- oder rielmrhr vom Zaune gebrochen worden, indem der oberste Gerichtshof auf d.ttn Rechte besteht, die Beschlüsse des VolkSraad auf ihre VersassungSmüßigkeit zu prüfen, während der Volksraad von den Richtern einen neuen Verpflichttingserd in dem Sinne fordert, daß sic alle Beschluss: des Volksraad unbesehen als Gesetz anerkennen. Es handelt sich dabei vornehmlich nm gewisse peremlorische Maßnahmen gegen die Presse, die zur Unter drückung der englischen Umtriebe sich als unbedingt erforderlich erwiesen haben. Bei der zugespitzten Lage, in der sich die Trans vaalrepublik beffndet, ist das Verhalte» des obersten Gerichtshofs dermaßen uiipatrioti'ch. daß cs den Verdacht der Mitwirkung der englischen Langhand unmittelbar herauSsordert. So weist Alles darauf hin, daß Transvaal gegenüber ein erneuter Versuch mit jener kolonialen Vergrößerungspolitik bevorsteht, der der Präsident des Londoner Handelsamts kürzlich die Richtschnur vorgezeichnet hat: man müsse nicht blos Alles sesthalten, was man habe, son dern auch jede Gelegenheit benutzen, um mehr zu bekommen. In Parenthese denkt sich dabei jeder cion-nri-cht LncMtmnur noch die Worte hinzu, „ob mit Recht oder mit Gewalt und Hinterlist, ist ganz einerlei". Dem wackeren Präsidenten Krüger dürsten unter diesen Umständen schwere Tage bevorstehen. Ein österreichisches Blalt spricht von der Eröffnung eines neuen Kapitels südafrikanischer Geschichte, in den» viele Seiten mit Blut geschrieben sein dürsten. Für die deutsche Politik faßt dm richtigen Standpunkt ein Lands mann aus Südafrika, ein eifriger Deutscher und Koloniolfreuvd, in dem in der „Deutschen Kolonialztg" ousgcdrückten Wunsche zu sammen. Deutschland möge nicht aiffhören, Tmnsvaal moralisch zu unterstützen und — ans die Delagoa-Ban anfznpassen. LII ri-Zit! Hamburg. Ter Verein der Importeure englischer Kohlen hat an die Kohlen-Schaiierlente ein Schreiben gerichtet, in welchem ihnen mitgetheilt wird, daß vom 2. März an nur solche Arbeiter Aernschreib- und Atnisprech-Bertchte vom I.März. Berlin. Der Kaiser empfing beute den Staatssekretär des Auswärtigen Frhrn. v. Marschall zum Vorirag. — Der „Nordd. Alla. Zig.' wird aus Wie» gemeldet, daß sofort nach dem Bckannt- werden der Entsendung der griechischen Flotille unter den, Kom mando des Prinzen Georg nach Kreta, von einigen Mächten der Vorschlag gemacht wurde, die Einfahrt der Flotllille in die kreti schen Gewässer mit allen zn Gebote stehenden Mitteln zu ver hindern, doch sei dieser Vorschlag ans heftigen Widerstand gestoßen und cs habe über denselben keine Einigung jämmtlicher Mächte erzielt werden können. Daraus würde man ersehen, daß eine oder die andere Macht doch gehofft halte, es werde Griechenland ge linge», eine vollzogene Thatlache zn schaffen. der gegenüber die Mächte nichts cmszurichtc» vermöchten. Würde dieser Vorschlag angenommen worden sein, dann würde die Lösung der kretischen Frage viel einfacher gewesen sein. — Gegenüber der Miktbeilung der IFrankt. Ztg.", wonach in den Berathungen über die Milttärstras- prozchordnung eine mehrwöchentlichc Pause eingetreten sei, wird osffzivs mitgetheilt, daß die Berathungen ganz wie bisher fortgesetzt werden. — Der „Staatsanzeiaer" veröffentlicht eine König!. Verord nung. mittels deren das Schulaiissichisgesctz. das Lelircrpcnsions- und dos Lchrerreliklcngesetz ans Helgoland i» Kraft gesetzt werden. — Der Rektor und Senat der Technischen Hochschule zu Berlin haben die Bildung eines Komitees zur Errichtung eines ständigen allgemeinen Ehrengerichts an der Hochschule verboten, iiugcachtct seines, wie cs in der betr. Verfügung heißt, an sich löblichen Be strebens. »veil durch das persönliche Verhalten seiner Mitglieder die DiSciplin gefährdet sei. Berlin. Im Abgeordnetenhaus begründete heute Aba. v. Detten seine Interpellation betr. Einführung eines Schutz zolles für Qucbrachoholz. Die Interpellation fragt an. 1. ob die Regierung auf den Quebrachoholz-Zoll hinruwirken gedenke, 2. was im Verneinungssall die Regierung beabsichtige, um die Eichenschälwaldungen vor dem Untergang z» bewahren. Handels- Minister Brekeld erwiedcrt, das Staatsministerium habe sich der zenüber ablehnend verhalten, gegc erscheine, ob der Quebrachoholz- vorjährigen ReichstagSresolulion einmal, weil es ganz zweifelhaft Zoll der Londwirthschast nützen würde und dann, weil eS ganz unzweifelhaft sei, daß die Lederindustrie dadurch würde stark ge schädigt werden. Die in Betracht kommende» Ursprungsstaaten, denen gegenüber wir in Bezug auf Ouebrachoholz und Quevracho- holzeztrakte durch sie Handelsverträge gebunden seien, würden sich zur Arbeit zugeinsien werden, die einen Schein unterschrieben haben, in dem sie sich verpflichten, mit den Arbeitern, die nicht die Arbeit niedergeiegt hatten, in Ruhe und JriÄen arbeiten zu wollen und eine 14tägige Kündigungsfrist anzuerkennen. Dre Kvhicnarbeilcr hielten gestern eine geheime Versammlung ab. deren Ergetmiß noch nicht bekannt ist. Köln. Aus Athen meldet die „Köln. Ztg.". daß der Kron prinz nach Thessalien abreise, um den Oberbefehl zu übernehmen. Alle Parteien seien darin einig, die jetzige Politik auf das Kräf tigste zu unterstützen. Das Ministerium wie der König müßten dieser Stimmung Rechnung tragen. T 0 rlniu » d. Im Verlaufe eines Streites unter Karnevals- aäste» wurde ein junger Mann erschossen, ein anderer durch Messerstiche verwundet Brüssel. Ter belgische Gesandte in Lissabon, früherer Ministerpräsident de Burlet, ist in Mvelles gestorben. Bern. DaS Schweizervolk hat die Errichtung einer eid genössischen Staatsbank mit 247,000 gegen 192,000 Stimmen ab-! gelehnt. Nur 9 Kantone haben die Staatsbank angenommen. Rotterdam. Das Gericht nahm heute in dem Comptoir der Allgemeinen Prämienrentenbank Luiden und Co. eine Haus suchung vor. Der Inhaber Davy Blitz, der ausschließlich mit dem Ausland arbeitete, wurde verhaftet. ' Konstant in opel. Die Rüstungen nehmen ihren Fort gang. Der Sultan, welcher ein Vermögen von rund 240 Mill. Frcs. besitzt, hat inbegriffen die früher den Staatskaffen geleiste ten Vorschüsse, jetzt über 50 Mill. Frcs. hergegeden und erklärt, daß er nöihigensalls sein ganzes Vermögen dem Lande zur Ver fügung stelle. Konstantin opel. Nach Angaben von türkischer Sciie waren bis gestern 75 Bataillone. 5 Kavallerieregimenter und 14 Batterien in den Grenzgebieten gegen Griechenland vereinigt. Der von den Mächten infolge ihrer Intervention in der kretischen Frag: bei der Pforte zn unternehmende offizielle Schritt zur Ec- wirning der Autonomie von Kreta ist bisher nicht erfolgt. Athe n. Die Vertreter der Mächte setzten sich rws Einver nehmen über den Wortlaut der der griechischen Regierung zu über reichenden Note und unterbreiteten veniclden auf telegraphischem Wege ihren Regierungen, nm deren Genehmigung zu erhalten und nm eine Uebereinstimmung herzristellen zwischen diesem Wortlaut und demjenigen der Note, welche der Pforte überreicht werden >o!l. Beide Noten werden am gleichen Tage der Türkei und Griechen land unterbreitet werden. Aden. Weitere 90 von Menelik fangene sind in Harrar Zeila dürfte gegen den , ^ Sofia. König Alexander von Serbien ist heute hier cin- getrosscn und vom Fürsten Ferdinand am Bahnhof empfangen worden. Die Bevölkerung empsing den Gast mit sympathischen Zurufen. Kan ca. Der neue Militärgonverncur Tcwnk Pascha ist in Kanea ongckommci!. Oberst Vafsos ging zu Schiffe nach Seltne, um daselbst die von den Jnstirgenictr ciiigcschlosfcncii türkischen Frauen und Kinder in Schutz zu nehmen. Das italienische Kriege- fchiff „Umberto" ging gleichfalls noch Selino, nm die Aktion Bassos' zn beobachten. Tic „Kaiserin Angiista", das italicaiiche Admiralsschiff „Cacilia" »nd das österreichische Schiff „Man 1 Theresia" liegen in der Suda-Dai. Neue Kämpfe zwischen Türken und Christen fanden bei Malara, unweit Suva statt. Einige Dörfer stehen in Brand. 19 Kriegsschiffe liegen vor Sudn. 8 vor Kauen. Die Pliindeningc» dauern fort, trotz der aiisgefchiffleir Matroscnabthcüuiigcn. Den griechischen Truppen in den Forcs. welche durch die curopäiiche Flotte fünf Tage lang von Zufuhren abgcscbnitte» waren, wurde die Lebrnsmittelzuiuhr wieder gestattet unter der Bedingung, daß Vafsos nichts Feindseliges gegen die Haiipkstadl unternehme. Zwei deutsche Offiziere von der „Kaiserin Augusta", welche bei Suda promeiurten, wnrdcil von Insurgenten beschossen, ober nicht verwundet. Die heutige Berliner Börse verkehrte in ichwochec Halt ung. die sich indes weniger in den Kursen als in der allgemeinen Stimmung kiindgab. Verstimmend wirkte vor Allem das Ver halten einer kleinen Berliner Spekula»tenfirma lA. Munckl, welche wobl die ihr geschuldeten Differenz-Forderungen in angcblicher Höhe von >00.000 Pik eingezogen habe, dagegen sich weigere, die Differenz-Forderungen, die sie selbst schuldet, in Höhe von etwa 80,000 Mk. zu bezahlen, obwohl sie dazu nach ihrer Vermögenslage im Stande sei. In, weiteren Verlause der Börse blieb die Halt ung bei zurückhaltendem Ge'chaftsvcrkchr schwach. Am Bank- aktienmarkt setzten die meisten Wcrthe niedriger ein, doch sind größere Werthverschtebungen nicht hervorzuheben. Kom- manditontheile aus günstige Beurtheilnng des Jahresabichlunes behauvtet. Am Markt sür Eisendahnoktien war das Geschäft still, einheimische wie fremde Bahnen durchweg avgeschwächl. Für n. )0 von Menelik sreiaclassene italienische Gc- ir einaetroffen. Die Ankunft derselben in 12. März erfolgen.
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