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Dresdner Nachrichten : 06.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-06
- Monat1897-03
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 06.03.1897
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42. Jahrgang. 4.«!»««^ «k T>«. IloUwforkirtvll k^r. Llnjostül. Xonix» vna Lsed^on OI>v;«Ir»«Ivi>, 4 »«»«k«, 4-v»«8v»t5,. lünxelverkaiil I»nk>-«I»>», 2. Trcsdeik. 4897. 8 xn liarnbw^otxten ttron,or>. I K kIinxs>I-Vo>k>mIl >' EI MMj : 8RM ^^»EEerStAE»s««EN^!ErrMrrrLr?L?ErWlMr VttpVt«». ^ KMv llitrzeb«!«!, Asntrztrsm 14. V»p«teii. r von IS.llrti'It uu. SerwLnii LroSt 1i»utrnt>re>trr>88e 40. — ktswlog dereitvillix^t. Lt ß b. IVeiilix, IVsinenbiUiMti'. 34. AE" IV^uIivitvi» MH !»«L«tzxr»»t xrLrnirt«^ I-L»ii»viikü1v. ' 7* Rv^elmtl85ixo, porsönlick« "1 L Linkänko llll'i ölockestuciron in Larlirr, Ittlr». 8«UÄ«, «1^8»Ni« unli «NKlIs«I»L Vi>«8 HH r»r»rs»«K vmpövLIt w ssw88arti^8ler ^U8>vnlil biOixst. 41. 44. 4Iv88V, 20 Zlanlviiuti'rtssv 20. Ls;ko Aurfisarotlion^tlL«»« (3 li-abau). Rr. 65. Z»ies«l: Wilhelm's des Große». Hi Antisemitische Bewegung, G Die Briese Wilhelm's des (Oroften. Eine kurze Spanne nur trennt uns noch von dem Tage, an dcm das deutsche Volk zu der glorreichen Rnhcstütte seines ersten Kaisers wallen und die glanzumwobene Erinnerung an die be gnadete Zeit seiner Regierung noch einmal in vollen Zügen mit heißer Sehnsucht durchkosten wird. Mit dem feierlichen Ernst eines heiligen Wollens rüsten sich alle deutschen Gaue zu dieser unvergleichlichen Tagfahrt, die eine Huldigung sonder Gleichen, ci» wahrhaftiges nationales Dankopfer werden soll. Die geweihte Stimmung, die angesichts der bevorstehenden Feier aller Orten herrscht, wo deutsche Patrioten sich in die von vaterländischem Feuer erglühenden Augen blicken und durch den Truck der Hände das Bermächtniß des alten Kaisers neu besiegeln, erhalt einen mächtigen idealen Antrieb durch die Veröffentlichung der hinter- iassenen Briefe Kaiser Wilhelm's I. an die Kaiserin Angnsta und den Fürsten Bismarck. Diese Schriftstücke sind so einzig in ihrer Art. daß man wohl sagm darf, die darin zu Tage tretende Gesinn ung und Denkweise ihres fürstlichen Schreibers sei in seinem ruhmgekrönten Leben der schönste Edelstein in seiner Krone ge wesen und wirke noch nach seinem Tode wie rin schnhender Talis man sür sein dankbares Volk. Wie ein Grus: auS der Ewigkeit, wie eine Stimme aus Himmelshöhen klingt es zu uns hernieder, wenn wir die Worte voll Milde und Sanstmnth. voll Demuth und Srlbstbescheidung. voll klarer Erkenntnis; dessen, was dem Volke noth thut. voll unerbittlichen Pflichtgefühls vernehmen, die der Geist des hochseligen Kaisers zu uns spricht. Tie Briefe an die Kaiserin zeigen den ersten Kaiser vornehmlich in der schlichten Einfachheit seines häuslichen Wesens, in seiner tiefen lauteren Frömmigkeit, die mit rührender Peinlichkeit bestrebt ist. die eigene Persönlichkeit ganz in den Hintergrund zu drängen und allein Gott die Ehre zu geben, sür die überwältigende» Erfolge der deut schen Waffen, deren Ruhm auf sein eigenes Haupt zn häufen, der Heldenkaiser sür einen Raub erachtet hätte. Wem sich aus diesen Briefen die schlichte Seele des großen Kaisers in ihrer ganzen Reinheit offenbart, der begreift, warum die Vorsehung gerade ihn an eine so folgenschwere Wende der Zeit gestellt hatte. Ein Fürst, dessen Hand das Schwert zu führen verstand, wenn eS galt, die Bahn frei zu machen für die freie Entfaltung der Lebenskräfte der Nation, zur Abwehr fremden Uedermnths und frivoler Heraus forderung, der aber zugleich unfähig war. ungerechieS Blut zu ver gießen und ein Gelüst nach fremdem Recht zu hegen; Irin Erobe rer, fondern nach gethaner Massenarbeit ei» FricdenSsürst im wahrsten Sinne des Worts, ein Vater seines Volks, das ihm seine Familie war, in deren Dienst er alle seine Kräfte stellte. Bilden die Briese des Kaisers an die erlauchte Gefährtin sei nes Lebens gewissermaßen die Folie der kaiserlichen Dokumente, jo ist die Anschauungsweise, die aus den Briefen an den Alt reichskanzler spricht, der Demant selbst, der in jener Einfassung ruht und auf ihrem Grunde in um so hellerer Reinheit strahlt. Vier in dem Verhältniß des Kaisers zn seinem obersten Nathgeber lag es menschlich so nahe, daß der Souverän in die erste Reihe trat, daß der Herr den Diener, wenn auch in schoncndster Form, fühlen ließ, was zwischen beiden lag: die trennende Schranke der königlichen Macht. Statt dessen sehen wir den alten ehrwürdigen kaiserlichen Herrn bemüht, mit jedem Worte dem Fürsten Bismarck zu beweisen, daß unsterbliche Verdienste von solcher Art. wie sie der Altreichskanzler um die Dynastie und das Vaterland sich er worben hat, ihren Träger werth machen, ans der obersten Stufe des Throns unmittelbar neben dem Herrscher zu stehen. Das ist nicht die Sprache eines befehlenden Souveräns, der seine Minister als seine Werkzeuge betrachtet; das sind die Hcrzenstönc einer ausrichtigen Freundschaft von Person zn Person, die der alte Kaiser für den Mann empfindet, dem auch nur ei» Tüttelchen sei nes Ruhmes zu verkleinern das edle Gcmüth. das unwandelbare Gerechtigkeitsgefühl des kaiserlichen Herrn außer Stande sind. Die Zurückhaltung des Kaisers geht soweit, daß er nicht ein mal bestrebt ist, sür sich selbst die Initiative zn großen Gedanken und bedeutsamen Maßregeln in Anspruch zn nehmen, wenn der Fürst tatsächlich der erste gewesen ist, von dem die Anregung nusglng. So sagt der Kaiser in dem Schreiben, das er a» den Fürsten BiSmarck nach der wirthschastspolitischcn Umkehr im Jahre 1879 richtete, mit edler Offenheit: „Sic nntcrnahmcn rS, in ein Wespennest zu stechen, wobei Ich Ihnen aus Ucbcrzrugung beitrat, wenn auch mit Bangigkeit, ob der erste Wurf gelingen würde." Um die ganze Bedeutung einer solchen Anerkennung richtig zn würdigen, muß man bedenken, daß der mächtigste Monarch seiner Zeit so spricht: er, der doch gewiß wie kein anderer Anspruch daraus erheben konnte, das als sein riqencs Werl zn betrachten, dessen Schöpfung er durch die richtige Auswahl seiner Rathgeber und vielfache Preisgebnng seiner persön lichen Meinungen und Neigungen gegenüber dem von jenen ver- neicncn Staalsinteressc überhaupt erst ermöglich! hatte. Aus der schwindelnden Höhe eines solchen Souverünetätsgesühls sich selbst demülhigen. um einem anderen die Palme des Verdienstes zn reichen, das ist ein Akt persönlicher Größe, der erst den rechten Fürsten, den wahren Helden, den eigentlichen LandeSvater schafft. „Möge die Vorsehung Ihnen Gesundheit und mit dieser Kraft und fernere Ausdauer in Ihrem so schönen wie beschwerlichen Berufe verleihen, damit Sie Mir und dem Vaterland erhalten blelbcn zur AuS- und Durchführung noch so vieler und großer Pläne, die osnachrichten, Eentenarieicr. Kreuzkirche, Siadtverordnetensitzung, erichlSverhandiungen. Bocksprünge, Köngl. Konservatorium. j Ihr Genius Ihrer schöpferischen Kraft eingiebt", schreibt der Kaiser in einem anderen Briefe. Allo eine wiederholte rückhaltlose An erkennung der Thallache, daß Fürst Bismarck allein mit seinem Riciengeist den Zwang der widerstrebenden Verhältnisse über wunden und die innere Entwickelung des Reichs um ein gutes Stück vorwärts zu gedeihlicher Entfaltung gebracht habe! Auch bezüglich der Urheberschaft der kaiserlichen Botschaft über die Mnthmaßliche Witterung:! Vorwiegend trocken. Lot»nabcnd,6.Mitt;» Sozialreform läßt der Kaiser der Nachwelt keinen Zweifel darüber, wessen Name an ihrer Spitze zu glänzen hat. Der kaiserliche Herr nennt die über die Sozialreform ergangenen Erlasse ausdrücklich „allein Ihr Werk großer Voraussicht". In einem weiteren Schreiben aus dem Jahre 1883, das die kaiserlichen Glückwünsche zum Geburtstag dcS Altreichskanzlers enthält, spricht der Kaiser von dem „Adler, den Sie neu geschaffen haben". Die bedeutsamste Sprache aber redet dasjenige Schreiben, das dem Bedauern des Kaisers über das Ausbleiben des Fürsten von der Feier der Ent hüllung dcS NicderwalddenkmalS Ausdruck gicdt. Dort saßt der Kaiser die Anerkennung der Bismarck'schen Geiammtpolitik in die denkwürdigen Worte zusammen, daß der Fürst der ..Herbeiführer dieser mächtigen Ereignisse inid Leiter derselben zum grandiosen Frieden" sei und fügt hinzu, daß es „seinem Heizen ein dankbares Bedürfnis:" gewesen wäre, dem Fürsten hierfür öffentlich von Neuem leinen Tank und seine Anerkennung ans.znsprcchen. Man muß sich weit in der Geschichte umsehen. che inan ans einem Fürstenthron eine auch nur annähernd ähnliche Bereitwillig keit z» einer so sorgfältigen Achtung vor fremden Rechten, ttebei- zengimgcn nnd Verdiensten findet, wie sic dem alten Kaiser zur zweiten Natur geworden war. Die Befürchtung, daß durch das uneingeschränkte Lob seines Kanzlers die eigene Sonveränctät Ein buße erleiden könnte, ist Wilhelm I. offenbar niemals in den Sinn gekommen. In Wirklichkeit h .t auch das der geschichtlichen Ge rechtigkeit die Ehre gebende Verhalten des ersten Kaisers gegen über dem Fürsten BiSmarck den Glanz der Kaiserkrone nicht nur um nichts vermindert, sondern den monarchischen Gedanken in einer Weise gestärkt nnd gckräjtigt, daß der Altreichskanzler seinen radikalen Gegnern das stolze Wort entgcgenschleiidcm konnte: „TaS deutsche Volk ist monarchisch bis in die Knochen!" So wirkte das erhabene Beispiel, das der alte Kaffer durch die Macht - seiner Persönlichkeit dem ganzen Volke gab. Ihn liebte Denych-§ E land über alles und mit ihm seinen eisernen Kanzler. Beide der- ' körperten der Nation in untrennbarer Bereinigung die vater ländische Vergangenheit und Gegenwart und aus dcm Schatze an idealen Gütern, den der Kaiser und sein Kanzler auffpeicherten, soll nach der Hoffnung der besten Patrioten auch die Zukunft zehren Gegenüber der Liebe und Dankbarkeir seines kaiserlichen Herrn zeigte der Altreichskanzler eine hingcbende Treue, die in der tief sten Ehrfurcht vor der erhabene» Persönlichkeit seines gütigen Herrschers vollständig nusgiiig. Das spricht sich deutlich in den Brieten aus, die der Fürst seinerseits an den Kaffer gerichtet hat. In einem dieser Schreiben kommen die Gefühle des Fürsten gegen Kaiser Wilhelm l. in geradezu überwältigender Form zum Ausdruck. Fürst Bismarck sagt darin ». A.: „Ich habe in dieser Zeit manchen srüheren Freund znm Gegner werden sehen. Ew. Ma jestät Gnade und Vertrauen sind sür mich aber unwandelbar gleich geblieben. In dem Gedanken daran liegt sür mich reicher Lohn für jede Arbeit und Trost in Krankheit und Einsamkeit... Des halb beglückt mich Ew. Maseslät Zufriedenheit und wäre jede Popularität ohne dieselbe sür mich werthloS." Das ist die echte Verzensiprache eines Mannes, dessen weltgeschichtliche Größe ihn nie vergessen ließ, daß sein Kaiser ihn zur Macht emporgehoben hatte nnd daß von dem Soniienglanz der Kaiserkrone sein eigenes Gestirn iimglärrzt wurde. Tie Strahlen aber, die von der Kaiser krone ausgingen, trachteten nicht nur und warfen ihr Licht von dcm Stem des BiSinarck'jchen Hauses blendend zurück, sondern sie wärmten auch und spendeten Liebe und Leben, wdaß ans dem innigen persönlichen Verhältnis: zwischen Kaiser und Kanzler jene herrlichen Fruchte erwachsen konnten, die wir in den vergangenen ' - - - - - - ste Jahren beglückt ernteten, gleichmäßig in der äußeren wie in der inneren Politik. Wenn es wieder werden soll wie früher, dann müssen Regierte und Negierende in Deutschland sich auch wieder zn de» goldenen LrbenSrcgclri bekennen, von denen die Briese Kaffer Wilhelm s l. Zeugniß ablegcn und auS denen die Zeit, deren Gedächtnis; zu seiern wir uns anschicken, ihre Weisthümer schöpfte. Fierns-I reib- «nd Aernsvrech-Nertchte vom 5. März. Athc n. (Havas-Meldung.) Die Leiden letzten Jahrgänge der Reserven werden cinbernfen. Berlin. In derBndgctkomniissionsbcrathnng dcS Reichstags über den Mariner tat thcille Admiral Hollmann mit: Von den Monitors waren im Jahre 1872 zwei vorhanden. An Stelle der übrigen Monitors wurden auS den verfügbaren Mitteln I" Panzcr-Kanvncnbvotc für die Bcrtheidignng der Fliißmünd- ringen gebaut. Schwimmende Batterien seien gebaut worden, ohne -aß man die inzwischen gewonnenen Erfaliririigcü »iwr die Wirksamkeit der Torpedos berncksichligen konnte. Er behaupte, daß alle jetzigen Forderungen aus frühere Beschlüsse und Bewillig ungen des Reichstags sich stützten. DaS Panzerschiff trete die militä rische Invalidität nach 25 Jahren an. bei anderen Nationen lei inan habe, desto besser müsse jed,S einzelne sein, ch eine andere zweck: Den alten Schiffen habe man stets noch eine andere zweckenffprechende Verwendung ge geben. länger als fünf Jahre hieltest sie aber nicht ans. Wenn „König Wilhelm" im nächsten Jahre ersetzt werde, erreiche er ein Aller von Jahren^ „Kaiser" und „Deutschland" ein nnd auch im Kamps auf hoher See, daß die Marine sich nicht c. die Veriheidignng der Küsten beschränke. Tie geforderten Krc:. seien unentbehrlich, ohne Kreuzer könnte eine Flotte nicht in c , Kamps gehen. Zn einem jeden Panzer gehörten zwei Kreuzer. T>-s Wort ^Parade" sei so ein Schlagwort, welches er gelegenst ff gründlich widerlegen würde. Untere jetzigen Kreuzer seren keine-: falls ausreichend; cs fehlten nach Fertigstellung der im Ban b griffenen noch 10 Kreuzer, Avffos sehlten 5, Kanonenboote N außerdem 5 Panzerschiffe, 2 Monitors und 2 schwimmende Batterie», Torpedo-Fahrzeuge sehtten sogar noch 22. Die Ver bündeten Regierungen hätten durchaus keine »seriösen Flotten - Pläne, nur das alte und abgenützte Material nrüsse durch nen, - ersetzt werden. Im nächsten Jahre seien die Panzerichiffc »Kaff.'," und „Deutschland" zu ersetzen. Das müsse er der Kommission schon millheilen, sonst würde man im Ernstfall mit Finger» nur ihn. den Redner, zeigen. Diese Verantwortung wolle und könne er nicht übernehmen. — Die Kommission vertagt sich daraus zur Weiterberothung wahrscheinlich bis Dienstag. Morgen wird die Kommission das Schnldentilgungsgesetz beralhen. Berlin. Der Sachsen-Verein beging, gestern die Weihe seines neuen Banners, wozu zahlreiche Ehrengäste erschienen waren, darunter der sächsische Gesandte Graf Hohenthal. der, Militärbevollmächtiglc Gras Vitzthum v. Eckstädt, Lcgations > sekretür v. Stieglitz, der Attache v. Nostitz-Wallwitz, der Ober Quartiermeister General Frhr. v. Hauten und zahlreiche andere Offiziere, Geh, Ovcrregienmqsralh Dr. v. Tischendors vom Reichs-! instizamt, NegiernngSrnth Biedermann vom Patentamt und der Reichstagsabgeordnett Jnstizrcrth Dr. Böhme-Annaberg, Ritter mitSbesitzcr Herder. Tie Vereine der Bauern, Wnrtiemberger, Thüringer und Altmärker, sowie der Oesterreicher- nnd Schweizer- Verein i nnen gleich dem Kriegerverein „König Albert" Abord-j nunge» entsandt. Nachdem man des Protektors des Vereins, des! Kaisers, gedacht, vollzog der dem Verein als Ehrenmitglied ange-! hörige Prcffcssor Humann die Weihe. Das nene Banner zeigt in weißem Grunde das sächsische Wappen, sowie den Namen und Gründungslag des Vereins Berlin. Der Kronprinz von Schweden wird auf Einlad ung des Kaisers der Centennarseier sür Kaiser Wilhelm I. bei wohnen. — Das Lebrerbesvldungsgesetz hat die König!. Bestätig ung erhalten und wird demnächst pnblicirt: ebenso wiw die Publi kation des Gesetzes über die Konvcrlirnng der 4prvzent. Reichsan- leihe dieser Tage erfolgen. — Nach einer heute erfolgten Vor besprechung des Antsichtsraths der Marienbnrg-Wlawka-Eiscn- bahn werden für 1896 '> Prozent Dividende für die Stamm» Prioritätsaktien nnd .T-T Prozent für die Stammaktien in Aussicht genommen H a m b u r g. Wie der Böricnhalle gemeldet wird, ist der bei! geinnkene Darnpfer der zur Rkederci von Robert Sioman und Eo. gehörige Dampfer „Syrakusa". Tie ge lammte. ans 30 Mann unter dem Resehl des Kapittstrs Rehden stehende Besatzung ist mit dem Schiffe zu Grunde gogangen. Bremen. Ter Kaiser traf, von Wilhelmshaven tommend, in Begleitung des Prinzen Heinrich Nachmittag 3 Uhr hier ein und begab sich nach Begrüßung durch den Bürgermeister Pauli znm Rathskcller. Tie Abreise erfolgte kurz »ach >, Uhr. Pose». Tie Warthe ist im weiteren Stcige» begriffe»: gegenwärtig ist sie bis ans 2.98 Meter gewachsen Pest. In der heutigen tbellte der Präsident init. daß Mandat nicdergelegl habe. Paris. König Georg von Griechenland sagte dem Berich! erstattet eines hiesigen Blattes: „Wir wollen als Volk leben, das ist nnicr Recht. So lange die Kreta-Frage ungelöst bleibt, ist nnS dies unmöglich. Tie Insel wird jedes Jahr Aufstand, Pinn derung, Mord nnd Brand zu erleiden haben. Wir nnissen Tau sende kretensffcher Fllichilinge ernähren, das legt nnS nngchci.re Kosten auf und erhält das griechische Volk in beständiger Erregung. Wir haben lange genug geduldet. Tie Mächte bieten uns allerdings Kretas Autonomie: das ist der reine Holm. Wer soll die Herstellen, wie können wir sie den Kretern empfehlen ? Sie würden sic entrüstet ablehnen. Die Muhamedoner >cibcr verlangen Vereinig ring mit Griechenland. Jeden Augenblick können die Metzeleien wieder losgehe». Wir^wollen die Todesschreie der Unseren »ich: Sitzung des' Abücordiieicnhauscs der Abgeordnete Merzsann! sein änger, mit mihören." Drlyannis nannte dem „Figaro"-Vertreicr gegenüber Salisbimi geradezu einen Lügner. Er beschuldigte alle Kabinett, ihre Parlamente zu belügen, »nd schloß: Es ist uns ganz unmöglich, zinückzinveichen, das Volk würde es nicht zugcben. Wir zteherr nnserc Truppen schlechterdings nicht ans Kreta zurück. Die Mächte werden, wenn sic Gewall anwenden wollen, ganz Griechenland besiegen müssen. Das Volk würde uns auch zu einem Kriege mit der Türkei zwingen, nnd das wäre kein be grenzter Krieg, Serbien. Bulgarien und noch andere Völker wür den sich gleichfalls in das Kampsaewübl stürzen. Wir nehmen die Autonomie Kretas nicht an. Wenn Europa Gerechtigkeit üben will, so gestatte cs die Volksabstimmung der Kreter. Ehe wir vor Europas Drohungen znrückweicken. wollen wir lieber von der enropäffchrn Landkarte verschwinden. Brüste l. Tic Repräscirlantciikammer nahm einstimmig eine Schiedsgerichtsverfahren anvrr- permanerste Schiede Tagesordnung an, welche unter Billigung der bezüglichen Regier iingscrklärnng dcm Wunsche Ausdruck gickst, daß die Erirdn ang internationaler Konflikte ciriem " traut würde und daß zu diesem Zwecke eine gcrichtsbarkeir gebildet werbe. Rom. Tie Herste veröffentlichte Erklärung des Minister präsidenten Rirdrni an die Wähler, weiche das Wahtproaramm der Regierung billigen, erörtert zunächst die airitarrijche Frage nnd weist die Herden ei ircnien Dünsche zurück, nämlich die vollständige Unterwerfung Avessyiiiens aus der einen oder die gänzliche Aus gäbe der afrikanischen Besitzungen ans der anderen reelle mit Ein schlich der Küsttnplätzc Assab und Majsannh, die Ni-.mand Italien streitig mache. Es würde unrichtig lein, unter den gegenwärtig,» Umständen aus der Hochebene von Abessvnien zn bleiben. „Frei von jeder Verrichtung. Herren unseres Willens nnd unserer Eist chließung, können wir zn gelegener Zelt und ans günstig,: Weile nlliM'stich zu der Lölling gerangen, die uns das wahre Interesse s anräth," Das italienische Volk sei jetzt berufen. Dkntscl erwarte, daß seine des Landes . zwischen der Politik der Ausdehnung und der Politik der Samm lung, zwischen einer Militärvolitik und einer Wirthschafkspolitik ich zu entscheiden. Tie Erklärung behandelt sodann die ans wärtlge Politik und führt aus. daß die blutigen Ereignisse im Orient Italien daran erinnern, daß seine höchsten Interessen und sehr nahe gerückte Gefahren es ihm zur Pflicht machten, olle seine > l »,r vr-'n Kräfte für den Augenblick oukziisparcn. i» welchem sich die Probleme solches von 28 Jahre», lösen müßten, welche ganz Europa beschäftigten, von denen auch Ernstfall sich bewähre^die Zukunft und die Größe des Vaterlands abhängen könnten. Tic
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