Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187311206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18731120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18731120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-11
- Tag1873-11-20
- Monat1873-11
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erschetrrt täglich früh 6»/, Uhr. Krlartlo» vn» skPklltloa Johannisgasse 33. keranlw, Redacleur Fr. HSltiier. Spreckstunde d. Rcdacrion Vorm nagl rcn N—>2 Mr X^sMUliai» von 4—t Uhi. «mnthine der für dir nächst- »Mrnde Nunnnrr bestimmtrn zmeraie a» Wochtnmg.u dis Mr Nlichmiuago. au Lv.in» md Srinageu tritt, bis,9 U«,r. Fitiair lür Zusiraleoannalimr: Lttv Altiiim. Universitälsstr. 22, tiouia LM,e. Hamstr. 21. part. TaMM Anzeiger. Amtsblatt dcS König!. Bezirksgerichts und des NathS der Stadt Leipzig. Auflage 11,00<» Ado„eme,t«»rr1» vierteljährlich 1 Thlr. 1k Nqr.. incd Bringerlohu I Thlr. LvNgr. Jede einzeln« Nummer 2'/, Agr. Belegexemplar I Ngr Gebühren für Extrabeilagen ohne PostdesSrderung 11 Ldlr. mit Postbesdrderung 14 Thlr. Zostratr 4gespalteneBourgoi4zeile 1'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß. Reklame« unter d. Redartkon »strich dir Spaltzeile 2 Ngr. WZL4. Donnerstag den 20. November. i8?z. Zur gesiilligen Beachtung. Unsere Erpedttion ist morgen am Bußtage um Vormittags bis '>,9 Uhr ge-ffnet LxpSsNIloi» sl«« vrutscher Prrtrstauleu-Vernu. * Leipliß. IS November. Die gestern Abend m Ltahl'» Restauration stattgefurdeue Mitglieder versammlung des biesigen Deutschen Protestanten- Aerrins ervffuete Herr vr. Bin kau mit einigen «schriftlichen Mittheiluugen, unter Anderm auch »der die in Nächster Zeit in Aussicht stehenden öffentlichen Borträge, und ging dann sogleich zum ersten Gegenstand der Tagesordnung Über, die -ehre von der WiederkunftIesubetressend. Der Gegenstand, so begann der Redner, falle eigentlich au- dem Rahmen de» Programm-, das sich der hiesige Protestauten-Berein gestellt habe, allein da» Borgehen der hiesigen katholisch-o post o- lifcheo Gemeinde habe eine so allgemeine Auf merksamkeit aus sich gelenkt, daß es ihm noth- wevdig geschienen, den Eindruck zu erforschen, welchen die Darstellung de- vr. Roßteuscher auf die thatsächlich nach Tausenden zählende Menge in der Eentralhalle machen werde. Er, Redner, könne zunächst seine individuelle Anschauung nicht unterdrücken, daß ihn beim verlassen dieser, den Ausführungen de» vr. Roßteuscher mit großer Aufmerksamkeit folgenden Versammlung das Ge« fühl der Niedergeschlagenheit beschlichen habe, und zwar einmal deshnlb, weil die Ankündigung eine» solchen Thema eine« solchen Anklang finden tonnte gegenüber de» aus nüchterner religiöser An« schaumig beruhende» Bestrebungen des Protestan« ten-Vereins, «ch drum, weil die große Mehrzahl der Anwesender», auf welche die Rede des vr.Roß- teufcher keinen unbedeutenden Eindruck zu machen schien, letzterem gegenüber vollständig wehrlos »aftand, und doch beruhe die ganze Anschauung auf »wer vollständigen Verkennung der gegen wärtige» Zeit und könne nur als ein Krankheit-« symptom in dem kirchliche« Leben unserer Zeit angesehen werden. Die» Alle- habe ihn, Redner, veranlaßt, sich »u fragen und Rechenschaft darüber m geben, aus welche Weise der Protestant en- Lerem sich mit diesen Bestrebungen auseinander- setzen könne, wobei er, Redner, lediglich seinen persönlichen Standpunct, nicht den d«S Verein», vertrete. Die Lanze Auseinandersetzung über die Wieder knust Jesu gelte als ein neuer Beweis des «och « de» verschiedenen Kreisen herrschenden Un glaubens; es klinge aus diesen Auseinander« srtznngeu des vr. Roßteuscher ei« Pessimismus der allerschlimmsteu Art. Die Ursache führe er, Redner, zu einem großen Thetle auf da- man gelnde Berständniß für das geschichtliche Wesen der heiligen Schrift zurück; so lange mau darüber nicht klar sei, auf welche Weife die Evangelien, überhaupt die Bücher de- Neuen Testament- ent struden. fehle auch da- rechte Berständniß für die einzelnen Lehren de- Neuen Testament-. Na» habe sich zu fragen, was die Kirche über die Wiederkunft Jesu denke, und dann, ob dies mch die LHre der Apostel und Jesu gewesen. Die Apostel selbst erwarteten die Wiederkunft de« Herrn noch bei ihren Lebzeiten, ja der Apostel Paulus spreche sich darüber ganz klar aus, wenn er sage, daß er die Phtederkuust des Herrn noch erlcheu werde; die Wiederkunft des Herrn aber »ar mit de» Wellende in Verbindung gebracht »ordeu und diese Erwartung habe sich noch in den ersten Jahrhunderten ausrecht erhalten. Auch die lutherische Kirche habe da» von der Lüderkanfr des Herrn hnvdelnde Lehrstück um verändert herübergenommen und an der Heber reugung von der äußerlichen Wiederkunft des Herrn sestgehalten; die alten protestantischen Dogmatiker ergingen sich in der Beschreibung der Herrlichkeit der äußerlichen Gestalt dieser Wieder- kaust. Die für uns wichtigste Frage sei aber die, ob in den Worten Jesu selbst enthalte», was zu jener «postolrschen und kirchlichen Ueberzeugung berech tige? Es sei keinem Zweifel unterlegen, daß in den Reden des Herrn, wie sie in den drei ersten Evangelien überliefert worden, «iue sinn licke Wiederkunft verkündigt, z. B. i» LucaS 9, 27; dort seien die eigenen Worte Zes» so wieder- gegebeu. daß mau auuehmen müsse, die Wieder- nlnst Jesu werde »och vor dem Tode der Mehr zahl Derer, die cho gehört, erfolgen. Nun sei «r die Möglichkeit vorhanden, daß entweder der Herr i» dieser Ueberzeugung geirrt habe oder daß die Ueberliefernug keine genaue war. Mau fei bezüglich einer Eutscheiduug tu dieser Krage w«hl allgemei» iu keiuer schwierige» Lage, »au werde nur auuehmen küuneu, daß uns die Worte Jesu » diesdr Beziehung nicht vollkom- »eu zuverlässtg überliefert seien, was auch durch eine Vergleichung der Parallel« Stellen bewiesen werde. Au» ihnen geht hervor, daß Jesus auch von einem Kommen seine- Reich- und nicht seiner Person geredet haben könne. Diese selbe Anschauung werde auch durch da- Johannes- Evangelium vertreten, so daß wir berechtigt seien, als religiösen Inhalt des Glaubens an die Wiederkunft Christi den Glauben an die Zukunft der Kirche zu bezeichnen, welche, alle Gegensätze siegreich überwindend, sich zu ihrem eigenen Ideale als dem Gotte-reich erheben werde. Gerade in dem jetzigen Wellzustande erblicke nun die apostolische Gemeinde die Borzeichen für das Ende der Welt und, damit im engsten Zu sammenhänge stehend, für die Wiederkunft des Herr»; ei» zweites Argument aber finde sie in dem gegenwärtigen Zustande der Kirche. Ein derartiges Verkennen der Größe der gegen wärtigen Zeit müsse geradezu betrübend wirken. Es sei aber die Ekgenthümlichkeit aller kleinen Kirchen-Parteien, baß sie nur allein bei und in sich alle- Heil suchen und daß sie nicht begreifen, wie da- Reich Gottes viel wertere Grenzen um fasse, als die der sichtbaren christlichen Kirche. Nachdem der Herr Redner au» Baur's Kirchengeschichte die betreffende Stelle citirt, welche über die Entstehung der irvingianischen Secte Kunde giebt, schloß derselbe seinen Vortrag mit der Mahnung, gegenüber solchen Er scheiuuugen dafür zu sorgen, daß gesunde reli giöse und kirchliche Anschauungen in reichlichem Maße dargeboten werden, woraus gerade die Arbeit des Protest «nteu-Vereins sich zu rich ten habe. Herr Pros Seydel, welcher für die Diskussion des Vortrags den Vorsitz übernahm, dankte zu nächst dem Herrn Vr. «inkau für den außer ordentlich klaren un» beherztgenswerthea Vortrag, und gab alsdann Herrn Jul. Müller das Wort Dieser theilte feine Ansicht von jener Versamm lung mit und nach einigen kurzen Bemerkungen des Herrn Ambr. Bartl», Penck, Zieschner wurde die Mitglieder-Brrsammlung mit rrvem Hinweise de» Herrn Prof. Seydel aus die Nolhwendig- keit, daß ein Jeder ist der religiösen Bewegung der Gegenwart seine Schuldigkeit thue, geschlossen. Vollendeten steigerte. Namentlich trat Präcifion unv Ausdruck recht hervor und e» pulsirte Leben in der Darstellung. Schade, daß die Theilnahme an diesem genußreichen Concert nur eine mäßige war. Syrnphonie-Loncert. —Leipzig, 19. Novbr. Gestern saud da» zweite Symphonie-Concert der verstärkten Büch- uerscheuCapelleim großen Saale des Schützen- Hauses statt Es war gewissermaßen ein Pie- tätscoueert, denn der erste Theil desselben galt vorzüglich dem Gedächtniß Sr. Maj. des Köuig» Johann von Sachsen, und der zweite Theil war dem Andenken des großen Tondichters F. Schubert gewidmet, welcher am 18. No vember >828 starb. Da- erste Stück des Pro gramms: In LLemorium (Introduktion! und Fuge mit Choral v. Reinccke) ist eia vor trefflich auSgearbeitetkS Tonbild, dessen ernste Klänge hie und da Schimmer der Verklärung durchdringen, und da», mit Sorgfalt durchge« führt, sich als eine würdige Feier-Wnflk gestaltete. Sn dem Eoncert (^-moll) für Violoncello v. Goltermann offenbarte Hr Fr. Venkert (Mit glied de- Theater-Orchesters) eine sichere Be herrschung seines Instrumentes, dem er weiche und seeleuvolle Töne zu entlocken wußte. Sa diesem sowie iu dem zweiten Stücke: Andante aus dem Loucert für Violoncello v. Molique mußten wir besonders auch seine hervorragenden technischen Leistungen auf dem Violoncelk bewundern und er hatte den ihm gespendeten Beifall voll ständig verdient. Etwas auffällig war unS nur da- Tremuliren, welche- er am Enre doch weiter au-dehnt, al- zur Hebung de» Tones nvthig ist. Einen Hochgenuß gewährten die Sätze aus der Balletmusik: Die Geschöpfe des Prome« theuS v. Beethoven, und namentlich da« öttlsgro molto, das Pastorale und das Allegreito wurden in einer zündenden Weise wiedergegeben. Der zweite Theil führte die Symphonie von F. Schubert vor Das Meisterwerk dies«- Tondichters von Gottes Gnaden ist von originellen geistreichen Motive» durchwebt, und man weiß nicht, welcher Satz in demselben reicher an Schön« heit ist Die sprudelnde Heiterkeit des zweiten Satzes entzückt, aber auch die gleichsam aus Trauer und Freude gewebten Gebilde des 2. Satzes ergreifen tief das Temüth Das ganz« Werk saud durch die Eapell« eine höchst gelungene Wiedergabe, die sich an einigen Stellen bis zum welche bereit- hinlänglich Gelegenheit gehabt hatte, in den Räumen dieses Kloster» über allerlei Ge rüche ein erbauliche» Urtheil zu fasten, ein heftiger Modergeruch entgegen, der au» einem langen, feuch ten finsteren Raume qualmte, an dessen Eure in einem dunklen, engen Kerker ein alter Mönch ge» sangen kauerte. Nachdem der arme Alte seine Augen an das langentbehrte Licht gewöhnt und die ersten Ausbrüche der Freude über seine Befreiung aus diesem schauerlichen Kerker hervorgestottert hatte, gab er kund, daß er bereits acht Jahre von seinen Ordensbrüdern hier gefangen gehalten wurde. Der unglückliche Greis wuree allfogletch der Ob hut von Aerzten übergeben, und wir können uns auf ein neue« Eapitel alter Alostergräuel gefaßt machen, denn dieses Opfer wird mit voller Frei- heit und Sicherheit die Wahrheit zu reden Ge legenheit haben Wie viele unserer Land-leute haben von der Höhe diese» über den Ruinen des Jupiter-Tempel« erbauten Kloster», zu dem eine breite, hundertstufige Marmortreppe führt, die weite, freie herrliche AuSficht über Rom bewun dert, ohne zu ahnen, daß mönchische Barmherzig keit wenige Schritte zur Seite einen alten Mann der Himme'sluft und des Lichte» Sahre hindurch beraubt hielt ad m» jo rem vei glonuml .—. Gestern 0. t8. Novbr. wurae die Ressau- ration iu „der großen Feuerkugel", nachdem sie längere Zeit geschloffen, wieder er- kffaet und es fand d:n ganzen Tag hindurch biS spät in die Nacht hinein daselbst ein gar rege- und fröhliches Leben statt; denn die großen Räumlich keiten waren biS auf da- kleinste Plätzchen besetzt und viele Hunderte von Neugierigen strömten ein mid aus. Diese Restauration hat nämlich Herr W Lorenz pachtweifc übernommen, zweckmäßig abänvern und neu und elegant decorrreu lasten. Sie besteht au- zwei großen Räumlichkeiten, und die hellere, nach der Uniderfitätsstraße hinaus geehrte» Blattes über ein großes zu« Hruptlocale, dagegen die andere, nach dem Hose htnausgehende, salouarttge verkleinert und vorzüglich zum Speisesaale bestimmt worden. Rach diesen und anderen zweckmäßigen Berlinde- rungen und bei der längst anerkannten Tüchtig keit und Beliebtheit dcS Herrn Lorenz, der na mentlich für sehr gute Küche und Getränke sorgt und jetzt das Tucher'sche Bayerische und das Riebeck'sche Lagerbier, die bekanntlich zu den vorzüglichsten und verbreitetsten gehören, iu seiner neuen Restauration «iagesührt hat, so dürfen wir von diesem neuen Untermhmen dis Herrn Lorenz gewiß da« Veste für dre Gäste, wie für lernehn Verschiedenes. * Halle, IS November. Wiederum steht uns eine Mujikausführuug bevor, über welche Näheres zu erfahren besonders auch für da» Leipziger Publicum von hohe« Sntcreffe sein wird. Der demselben schon wohlbekannte Haßler'sche Verein, welcher dem Riedel'schen in vielen Beziehungen ähnelt, wird am Freitag den 21 d. Abends 7 Uhr im Saale des hiesigen BolkSschul- gebäudes folgendes von Herrn Musikdir. Häßler finnig gewählte Programm zur Aufführung drin- gen: Festouverture (Kriedensfeier) von Earl Rein ecke; Phantasie für Pianoforte, Ehor und Orchester von Beethoven; Acis und Galatea, Pastorat (Hirtenidhlle) für Soli, Ehor und Or chester von Händel, Original-Partitur der Deutschen Häudelgesellschast (zum 2. Male). Für Clavier- und Sopranpartie ist Frl. M. vreiden- stein an- Erfurt, für Tenorpartie Herr Concert- sänger W Müller aus Berlin gewonnen. Die Rolle des wildrasenden Riesen Polyphem (Baß) in Händel'« reizender Hirtenidylle wird der durch frühere vorzügliche Leistungen im Haßler'schen Verein auch hier al» meisterhaft bekannte Herr F. Ehrke. Mitglied de-Leipziger Stadttheaters, singen. Wenn wir noch hinzusügeu, daß die Orchesterpartie von der durch Gewandhaus- Mitglieder verstärkten Büchner'schen Sym phoniecapelle aus Leipzig, wie schon öfter bei Haßler'schen Eoncerlen, übernommen ist. so dürfen wir bei dieser vorzüglichen unv reichen Ausstattung und der Trefflichkeit des Haßler'schen BereinSchor« eine- hohe« musikalischen Genusses ^ewärü^sein Und Ntze der musikalische Receu- Haßler'sche« Eoncert vergangenen Sommers Ihnen berichtete — „eS ist wohl Werth, daß man sich darum kümmert!" — Mord zur See. Die Journale von Lrras (Fraukreich) berichten, daß die Fischer an den Küsten des Pas-de-Ealats in der Nacht vom S. auf den 7. November ein unbewegliches Licht mitten im Meere sahen. Sie fetzten soglckh die Küstenwnche davon in Kenulniß, welche sich mit zwei Douanier» emschiffte, um die Barke zu recognvsciren. Nachdem sie zwanzig Minute» ge rudert hatten, kamen sie au das kleine Schiff, welches au seinem Borderlheile den Namen „Neptun' trug. Sie begaben sich ungesäumt an Bord, nachdem sie die Bemannung umsonst an gerufen hatten. Aber da bot sich ihre» Lugen eia entsetzliches Schauspiel. Drei Matrosen lagen todt auf dem verdeck Einem davon war der Kopf fast vollständig vom Rumpfe getrennt, die beiden andern hatten Messerstiche in die Brust und in den Unterleib erhalten. Sa der Barke fand sich gar nichts mehr vor. kein Scgelwerk. keine Netze, keine voussole, nicht« als das noch immer brennende Licht. Die Leichen wurden sammt der Schaluppe aus Ufer gescheht Mau kennt weder die Hennath noch die Namen der Unglücklichen. — Eine neueKlostergefchtchte wird von der „Triester Zeitung" erzählt: Al» die Agent eu der Commission für die Liquidation der Kncchen- güter in Rom und der Provinz am 12. d. M. das bereits seit einigen Tagen in Besitz ge» uommene Franciskanerkloster von Aracoelt einer genauen Untersuchung unterzogen, stießen dieselben auf einige Räumlichkeiten, welche ihnen bisjetzt verschlossen geblieben waren. Sie gUangten zu einer Thür, aus welcher durch eine Bohröffnung ein dünner Strang, der offenbar als Glocken- zua diente, herabhing, und zogen an dem- selven zu wiederholten Malen, ehe endlich ein Franciskanermönch öffnete und mit vielem Selbst- dewußtsein die Hereintretenden anschnurrte, Wa ste da machten. „Was macht Ihr da", war natürlich die Entgegnung, worauf der Mönch er widerte. hier sei für die Herren nicht- zu erfeheu; dieses Quartier stehe unter amerikanischem Schutz« und ser den Klosterbrüdern, die aus Amerika kom mend hrer den Sommer zubrächten, eingeräumt und ausschließlich Vorbehalten Die Herren der Ecmmilsion nahmen keinen Anstand, sich über diese Angaben hmwegzusetzen und besichtigten dieses abgeschlossene Quartier, welches 12 ausnahms weise reinliche Zimmer enthält. Nachdem sie von denselben in gleicher Weise wie von den übrigen Klosterräumen Besitz genommen und eia Inventar ausgezeichnet hatte», setzten fie ihre« Saug fort und stießen bald aber mal» auf etne verschlossene Thür, ,u welcher ihr unfreiwilliger Führer keinen Schlüssel zu haben vorgab. Auf eine, ob feines Verlegenwerdens sich nur um so energischer ge staltende Aufforderung hin holte er endlich zögernd den gesuchten Schlüssel hervor und schloß auf. den Unternehmer hoffen^ Gr»tder«»G. Das Leipziger Tageolatt vom 29. Oktober ent- hült ein, uns erst heute zu Gesicht kommendes, argen uns gerichtetes ««aesawtzt. Dasselbe ist nicht unterzeichnet und erlauben wir un» den Einsender m der Person de» Herrn -ködert Lroetor zu Leipzig namhaft zu machen. Genanntes Eingrsandt macht unS zum Vor wurf, daß wir I. ein Manuskript, welches un- schon vor Jah resfrist zur Verwittelung übergeben, noch nicht angebracht; daß wir II. nachdem wir die Erklärung abgegeben, es liege Herrn Redakteur von Kultssecky in Pest vor und unsere mehrfachen Reklamationen um Rück- sendung desselben seien fruchtlos geblieben, auf die uns gestellte Alternative, da- Manuskript oder da« Honorar zu schicken — geschwiegen hätten; III. greift der Einsender einige Namen, welche an der Spitze unsere« Geschäft-organ- stehen, heraus, und fragt, wie „unser Gcbahren" mit den vielen und namhaften Autoren iu Einklang zu bringen sei und nach ihrer Stellung zu unser« Bureau, und IV. schließlich ersucht er die Redakteure deut scher Zeitschriften um Weiter Verbreitung seines Elngksandt Wir haben hierauf Folgendes zu erwidern: »ck I. Die Nichtunterbrlnguug eines Manu skripts ist nicht Folge unserer mangelhaften Bc, mühungen, die Schuld liegt meist in dem Werke selbst, da unsere Thätigkeit für jede uns zur Vermittelung übergebene Arbeit eine gleich rüh rige ist. Der Erfolg hängt natürlich von der Qualität jeder literarischen Arbeit ab. Jeder Verleger wird uns bezeugen können, daß un zählige Manuskripte besser ungeschrieben geblieben wären. »ck II. haben wir auf die uns gestellte Alter native geschwiegen, weil uns die Form jenes Schreibens nicht diejenige erschien, in der man sich an uns, ei» ehrenwerthe« Institut — denn das zu sein rechnen wir uas zum Stolze an — ru wenden hat Die Benutzung der offenen Korrespondenz (Postkarten) tu Differenz«Ange legenheiten hat immer schon etwas Tehäsflges an sich. Herr Troeter hat diese Form gewählt. Die uns gestellte Alternative ging darauf hinaus, daß ihm entweder da- Manuskript oder Als die Thür sich öffnete, drang der Lommisfio»,' fünf h«»dert Lhalrr binnen acht Tagen zu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite