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Dresdner Nachrichten : 22.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-22
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.05.1880
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Vrvsävv, 1880. r«»rt »k>tsvtt »l,t a»»trl. Rio»«, v^k. >usl»»e 38000 «r'mvi, tnxNnudlcrMa- " dl» »irdilli«« dltq. ylirdUSIU^sad« <ii^ inchrt»«' -ach- fi«, nicht »,rvt«> l».! . . «»»lau. giinlturl o. M. — «u». M»tl« in Berlin. r'cwtin. nOieu. »««dura, grankiiirl - M„ Muu- «e«. —r«»»«»««. iu Hranllurt «.V». — «urmur d I«nk". — U»,»«, I.»oi>n, viilUrr ck V«. in Pari«. ^ Loxxsl L6o. 25. ^»krsrwr. Hagevkatt für Politik, Unterhaltuog, Geschästsverkehr. Lörsendericht, Fremdttilitte. ! ^ ^ «1 >r»d« » ü»r ,n»»ä»m««» «an»«,,« di« Mi„-,« ll u»r. 8, Vkuiind« nur an Woche»,»«,! gr, Ploliergail« Nr.»dI»N»chn,.4l»hr. — Der N«um einer eini»»l«i«eu »elitjeile solle, ILPsge. Mn,«s„i»« d«, «eile R, P,,e. »ine Uioranli« slir »«» niich». «t»i,e cirscheinen der Jniera« wird »ich, i»««d«n. >u»«ilri«,e »nnanern.vuileigr »an un» undekannte» Hinnen und Perivnen inseriren wir nur g-«rn Oräiiiimeranda.Aahlun, durch «ne,«allen oder Pofieinradluna »1>t eilde» lolie, I» P>ae. In »«ralr sür die Montag« Nummer »der »Ich etnkm^eliiage die Petit. Leliliidii-Ltlitsso 1», Leks äor Lpororeltiisv. AM- H^d^«IeLrt»luui«. -WW Frankreich. Die Kundgebungen zum »Anbei,kr» der am s^ch..,r^ Sa», erklärte bie -lniiabme der Canbibatur ^ Mai 181, erschossene» Eommuvardö unterbleilv», wahr-' zrailkretkri. elilane c,e .imiavme ver ^anvivarur . bie nltraradftale» Journale rachen »vemättn»-' davou uin vaö «enatSprä>ib>un». Dian nimmt an, bah bie Linke fttr! ab. - Freheinet morgen das Geibbnch vor, welches die ri bie Candikatur Sah'S stimmen werbe. Grevh empftno Say.jchischc Grenztrage, sowie die Anerleo»..»g »Ruiuä.iieus und die - In Rouvair bat fiel) bie Lage gebessert. bie Zahl ver Ltrei-! technische DettmitationSconimtssion bel-ankelt. (R, e republttc,., kenten nimmt ab Zwei Belgier und ein Holländer wurden, «''A -ena.^ ta» m. I«- ivegen Äuireizung der »Arbeiter vrrhastet. bleiben müsse. <r----rs«S!«!SiWs--!s K Lä. Wrs-dkslä'L H ffeiibskin unck ij unci ponsIonLslsIIungsn ijj L ötruvostrasso L. ls> tnaakui« kk»«>au»nl.rtr». Rr. 143. Wiilkninq vom 2i. Mai ! Barvmaier nach Ldlar BSsald. Wailnr I« l«id« 7 U.I 7«! ^ Mül., seil ! L- i nv. l> u geilem n MiUimir. qcsalle». rhermoinctroi W„ IiSchltk 12',«-> L>. " ' " >ar. Wejmnnd. Mora.ni! Meaen. n. Rcanmnr: 10 ailiktt>>end, SS., nicdr. Ix-deckt. Aussichten für bei, LL. Mal: Wolkig »velse Niederschläge, etwas windig. Voltttsche». Bon dem Arbeitsflüsse, an dem sich der preußische Landtag in seiner jetzigen Nachsession die Zähne auszubeißen hat, interesfirt das Gesetz betreffs der Organisation der allgemeinen Landeüverwaltung da» nichtpreußische Deutschland nur in untergeordnetem Ärado. Ueberall in Deutschland, etwa die beiden Mecklenburg,: ausgenommen, erfreuen sich die Bevölkerungen seit Jahren einer mehr oder weniger entwicketten Selbstverwaltung. Es giebl Städte- und Landgemeinde- ordnungen für die einzelnen Communcn ; sie besitzen in »Bezirks vertretungen ihre gemeinsamen Organe; über diesen stehen die Kreisvertretungen. In allen diesen Instanzen betheiligen sich die Eingesessenen selbstständig an der »Wahrung ihrer Interessen; die Mitwirkung der Regierungsbehörden ist gesichert und geordnet — aber der Grundzug ist überall der gleiche: es ist die Selbstverwaltung. Nur Preußen ist hinter den anderen Bundesstaaten bezüglich dieser »Materie um Jahrzehnte zurück Die dasigc Städteordnung gewährt der »Regierung solche Befugnisse zur Einmischung in die eigensten Wirkungskreise der Städte, die, wenn man sie z.B. in Sachsen oder Baden einführen wollte, als eine unerträgliche Bevormundung empfunden würden. Auf dem platten Lande aber gar ist der Landrath Alles, die Gemeindevertretung Nichts. Nun kauen seit Jahren die preußischen Landtage an Kreisordnungen und Provinzial- verfaffungen herum, welche Preußen wenigstens einigermaßen dem übrigen Deutschland annähern sollen. Im »Wesentlichen liefen bisher diese Gesetzgebung-versuche darauf hinaus, den Anschein größerer Selbstständigkeit zu bieten, in Wahrheit aber die »Macht der Bureaukratie, besonder- der Polizeibehörden zu vermehren. Auch die neueste Organisation der allgemeinen Landesverwaltung segelt in dem gleichen Striche. ES kann uns Nichtpreußen ziemlich gleichgiltig sein, wie weit dieser Versuch gelingt. Wollte man in Preußen ernstlich die Bevölkerung von Stadt und Lcknd Air Selbst verwaltung heranziehen, so finge man von unten an zu bauen und legt« in einer neuen Stadt- und Landgemeindeordnu,»g «ine« breiten Grund dazu Da- hieße aber mit dem System de» polizeilichen Bevonnundens, d«S behördlichen Gängeln», des korporalstockmäßigen KommandirenS brechen. Dazu hat man aber keine »Neigung und, um dem Publikum wenigstens dm Glauben zu erhalten, al« solle ein Fortschritt erfolgen, so wird an dem Riesenbau der »Bureaukratie hier ein Erker abgetragen und dort aufgesetzt, die eine Behörde aus ihrem Ressort herausgeschält und einem anderen Untergestell« u. s.w. Im Uebrigen bleibt Alles beim Alten, die Macht und Herrlichkeit der »Polizei die frühere, der Präsident kommandirt die Städte, der Landrath das platte Land. Wie lange lassen sich noch unsere preußischen Brüder, die an Intelligenz und Patriotismus doch nicht die letzten sind, im Punkte der inneren und Selbstverwaltung als Deutsch« 2. Klaffe behandeln? »Allgemeineres deutsches Interesse beansprucht das Gesetz bezüglich der kirchenpolitischen Diktatur. Das ist die kürzere, aber treffendste Bezeichnung des „Gesetzentwurfes betr. die Übertragung der diskretionärm Befugnisse bei der »Ausführung der Maigcsetze an die Regierung." Eine Diktatur ist es, wenn die Regierung das Recht erhält, Landesgesetze anzuwenden oder auch nicht, ganz wie es ihr in den Streifen paßt, z. B bei einzelnen Theologen nachzulaffen, ob sie die gehörige wissenschaftliche Befähigung zu ihrem »Amte besitzen, bei anderen aber auf diesem Nachweise zu bestehen; einzelnen Bischöfen die Gehälter zu sperren, anveren sie auszuzahlen; diesem Priester zu gestatten, einem Sterbenden die letzten Tröstungen der Religion zu spenden und jenen für die »Bornahme der gleichen Handlung in's Gefängniß zu werfen, gerichtliche Erkenntnisse gegen den einen Kirchcn- fürsten auszuführm oder zu ignoriren, oder auch gerade das Gegen teil des für »Recht Erkannten zu thun rc. Der Zweck dieser Diktatur ist nicht die Beendigung des Kirchenkonfliktes, sondern die Zerstörung der Centrum-partei. Diese ist bekanntlich nicht ausschließlich eine kirchliche, vielmehr ebenso eine politische; sie macht in einer Masse Dingen eine sehr unbequem empfundene Opposition, sie besitzt MannrSmuth, auch eimnal Nein zu sagen. Das soll aber ein normalmäßig gearteter Abgeordneter nicht thun dürfen. Durch Streicheln de- «inen Theiles der Geistlichen und Schlagen des ander« Theiles hofft man die Centrumspartei zu sprengen. Zucker brot» und Peitsch«, damit dresfirt man wilde Pferde; warum soll man e» nicht auch bei dem Eentrumsrenner versuchen? Natürlich hat das Centrum diese Tendenz der kirchenpolitischen Diktatur sofort durchschaut; e» wehrt sich kräftig dagegen. Die Nationalliberalen faseln zwar auch noch etwas von ,Mürbe" und „Ehre", die cs ver bieten, einer Regierung eine so ungeheuerliche »Vollmacht zu ertheilen, aber wer giebt eine Hypothek auf die Festigkeit dieser würdigen, ehrenwerthen Abgeordneten? Bereits haben die Bundesraths-Ausschüsse der Einverleibung Altona» in den Zollverein zugestimmt. Die Zollgrenze fällt ziem lich mit der politischen zusammen. Diese Maßregel entspricht voll- der Verfassung. Hamburgs verfassungsmäßige Freihafen- Ilung wird hierdurch nicht angetastet. »Altona soll, wie Fürst bmarck einer Deputation mittheilte, selbstständig und unabhängig von Hamburg und mit vielen Vortheilen auögestattet werden. Er versprach Alttma directe Eisenbahn-Verbindungen mit Berlin und Magdeburg; eine Linie von Schwede! nach Wandsbeck und von Berlin nach Altona solle demnächst zur Ausführung kommen, eine zweite von Berlin über Schwerin nach Kiel liege noch in etwas MÜer Ferne. Altona solle der Nordseehafen Deutschlands werden. Wäre e» anaefichtS dieser großartigen Bauten nicht angezeigter, da hoch t« Laust der Zeiten Hamburg einmal in den Zollverein treten «ich, patt einen zweiten Nordseehafen zu errichten, die dazu bestimm st» Millionen zm Umgestaltung des bereits vorhandenen ersten, Hamburg», zu verwenden? Im Handumdrehen lassen sich doch auch dies« Dinge nicht abthun. Bismarck hat selbst zugegeben, vor 8 bis 10 Jahren gestatteten die eigenthümlichen Verhältnisse Hamburgs diese»» nicht, ohne schwere Verletzungen in den Zollverein zu treten, die Herstellung der zu Erhaltung seiner »Welthandelsstellung erfor derlichen Einrichtungsbauten bedürfen diesen Zcitrauin. Zeigt -Han» bürg einigem guten »Willen, warum jetzt solche Eile, und sind dii »Millionen für Altona unbedingt nöthig? Fürst Bismarck hat fer ner erklärt: er werde die Elbe von Hamburg bis Cuxhaven jedenfalls in den Zollverein bringen ; als preußischer Minister könne er es nicht länger- dulden, daß zwei preußische Provinzen: Hannover und Schleswig-Holstein durch die zollfreie Elbe getrennt blieben. Das klingt sehr präcis. Formell bleibt die Verfassung intakt, aber -Ham burg kann, rings von Zollbarriören umgeben, nicht tanger Freihafen bleiben. »Warum beantragt es nicht seinen »Verzicht? Der neue französische Minister des Innen», Eonftans, debütirt mit vielen» Glücke: Der gefährliche Dimensionen annehmende Streü in Nordsrankreich nähert sich, Dank seiner vermittelnden Haltung dem Ende. Er setzte eine»» Vergleichsvorschlag durch, den Fabriken ten wie »Arbeiter annahmen. Dadurch hat die Regierung an Festig keit gewonnen, deren sie recht sehr bedarf; denn die »Radikalen arbei ten nach Kräften an den» Sturze des ihnen viel zu maßvollen Kadi iiets. „Rechnungsträger" (Opportunisten) ist daü gewöhnliche Schimpfwort, mit dein sie Freycinet und Gainbetta traltirrn Speziell Henri Rochefort thut sich da sehr hervor. In einem Briefe, den er an die Wähler von Lyon richtete, behandelt der Laternenmann Rochcsort den Gambetta nicht anders, als die „Lanterne" weiland den Kaiser Napoleon oder Rouher behandelte. „Ist eS nickt Zeit, Bilrger". beißt cb. „diesen von Fett stielen de» und vo» Wob bclclbtl'ktt strotzenden Opportunisten die nn- bezwingllcke Hingebung eines sckinäcktlgen. zum »Besten der Re publik in den Getängnlssen der Monarckie weis-aewordenen As- ceten cntgegenzusteUcn? Sei» blasses Angrttckt wird it»e»i rotbe» »Backen Schande »»achen. Seine bohlen Augen werden ihre ge schwollenen Bäucke vor Furcht abinagern wcicken. ES lst notb- wendig, daß endlich der Abgeordnete Blangul dem »llstislkente» Gambetta, daß daö Volk dein Bourgeois, der ewig Ausgebeutete bem ewigen AnSbeuter gegenüberstebt." Die englische »Adreßdebatte bekundet, daß das Ministerium Gladstone zunächst die »Ausführung desjenigen Punktes des Berline» Friedens betreibt, welcher die Befriedigung der Griechen will. In diesen» Streben kann sich England vor Allen» auf Frankreich stützen Die Pforte wird ihre einigen Winkelzüge in der griechischen Frag» nicht länger fortzusetzen vermögen. Auffallend ist eS, daß Englandc Krämers»«»», der bisher die »Vergrößerung Griechenlands aus schäbi gem Handelsneide Hintertrieb, unter den Whigs soweit schweigen soll, daß das rührige Schiffer- und .Handelsvolk der Griechen Raum zu größerer Bethätigung finden soll. Warum aber arbeitet Glad stone dagegei», daß Oesterreich auch seine berechtigten Interessen am Mittelmeere wahrt? Interessant und von unseren deutschen Frei händlern sehr ack notLM zu nchnien ist es, daß Gladstone den fran zösischen Unterhändler Leon Say hat abfallcn lassen, der eine Er Mäßigung des Eingangszolls auf Rothwein verlangte. Die Eng länder sind eben auch SchutzMncr, soweit es ihre Interessen betrifft Reveste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, den 2t. Mai. Heute Vormittag wurde die inter nationale H u n d r - A aöstel l u ng curck »Prinz Friedrich Karl eröffnet. KrtegSmliilstcr Kaincke und MIntsier Hoiinam» wohn ten derselben bei. - Die kroi'prinzllckei» jüngeren Kinder traien beute aus Italien über »Wien und Dresden in Potsdam ei». — Der Präsident der Secbandlung. p. Bitter, ist gestorben. )n Stuttgart itt im Königlichen Gebelmkcibincr ein irecher Eindruck verübt und zahireickc »venbvoile Orden geüoble» worden. Italien. Malunkc verlieh »Rom nach wenige» Koiisereuzcn Im Vatikan. Rußland. Im Prozeß Wevmar sagte SolowieffS Sckwester aus, daß ibc der »Bruder «ruber mitgetbeilt bade, die Revolutio näre bätte» sür die C-rinvrduvg Mtsenzeffö IMttt Rudel verausgabt. Berliner Börse. Hatte gestern bie Börse ihren besten Lag in diesem Monat, so übertrug ück die am Schluß bervorgeiretcuc Absckwächung in verstärktem Maße aus beute. Die Eourje Wicken wieder. Wovi traten Anflüge zur »Besserung hervor, dock batte» diese nur den Eriolg. den Gesammtckarakter zu einem schwankende» zu macken, bis zum Sckluß eine größere Festigkeit die Hcrrscka«t erlangte. Banke» waren matt bei nie drigeren Coutten. Etwas mcbr Lebe» wieien Industrie aus. Eine 'Ausnahme »nackten Babnprloritätcn. bie vurckgängig fest blieben und zum Thrti Erhöhungen rriubren, »vie z. B. Prag-Duxer. ^ , Locales auv Sächsisches. — Se. »Majestät derKöntg kam gestern Vormittag von der kgl. Villa in Strehlen nach dein kgl. Rcsibenzschloh. um die Vorträge der Herren Staatöminiiter. beS Ministers beö kgl. Hause-, sowie die Rapport- der HoideparstmcntSckeiS entgcgen- ziinehmcn. -Hiera» schloß sich um 2 Ubr eine Sitzung deö Gesamiiitlninisteriums. brr Se. Majestät vräsldirte. Dann fuhr ter König nach Strebten zurück, um von ba mit seiner erlauchten Gemahlin am Nachmittage über Freibcrg und »Blcneninüllle nach Jagdschloß Rcheield zu Iltägigem Auientbait sich zu begeben. — I. M. dieKönigin besuchte gestern mit ihrer Jugend freundin. der Gräfin Fanikircken, die sich schon einige Zeit bet ibr zum Besuche auibält. das Magazin von Louis Herrmann Nachs., um einige Einkäufe zu bewirken. — Getter» Vormittag besuchte Ihre Mai. dieKönIgin bie akademische Kunstausstellung aui der »Brübi'schen Terrasse. - Die TöchterbeSbeuttchen Krön Prinzen traten gestern Morgen tnccgnlto unter bem Namen „Gräfinnen von Lingcn" aui der Durchreise von Genua hier in Dresden ein, stiegen im Hotel Bellevue ab. nabmen ein Deieuner ein und reisten am Nachmittage mittelst Ertraialonwagenö nach Berlin und Potsdam weiter. Dort Ist ibre erlauchte »Mutter, die deutsche Kronprinzessin, von Genua über Baten-Baben und Düsseldorf reisend, gestern bereits eingetronen. - Der köntgi. sächs. Bevollmächtigte zum BunbeSratb. Geb- Finanzratb Golz, ist in Berlin eingctroffen. — Le», diesseitigen außerordentlichen Gesandten an den Höfen zu München. Stuttgart, Karlsruhe und Darmstadt, wirst. Geh. Ratl» und Kainmerberrn von Favrtce ist daö Komtbur» kreuz I. Klaffe drS Verdienstordens verlieben worden. - Ober« v«vtrabe.küi.zell-» Sonnabend, 22. Mai. lehrerG ott i ob Frttzsche ln Polschappci hat das Aer- dtenttkkeuz erhalten. - Der Major Freiherr v. Wongenhelm vom k. säcks. Kara- 'Knlerreglmciil »Rr. 2, der Rittinclttcr v. .Hartman» vom k. säcl i. -i. Husarcnregiment Nr. 18 und der Rittmeister v. 2rcbra vom k. sächs. 2. lUaneiiregiinent Nr. >8 sind zur Belwohnung de» Frühiabröübuiigcn der Gardekavalertc nach Berlin ko »nman - otrt und daselbst eingetroffen. - Der sächsische Reichotagö.Abgeordiiete IR. R cntzsck ve reiste dieser Tage die sächsische» MetaUiiiduittic-Bezlrkc. Gestern war er tn DrcSdcn. In einiger Zeit wird er seinen Wädlern im Zittauer Kreise »Bericht über den verflossenen Reichstag erstatten. — Wie daö „Dr. Jour»." »neidet, ergiebt sich aus den» eben beendeten Musleru » gSgescväit I» den AuohcblingSbezirken Lbarandt und Dresden. Land und Start, leigendes Rc iultat: Von t,0ll Militärpflichtigen deö Ausbebuiigcvezirks dharandt sind l8l für tauglich bciundeii, zur Eriakrcseroc l. Klaffe und 4«, zur Eriatzreierve II. Klasse in Vorschlag ge bracht. 92 als bauernd untauglich auögemustert und W» alö zeitig untauglich aui ein Jahr -uiückgestcltt worden. »Von lNät Militärpflichtigen des AuoheduiigSdezirkS Dresden-Lant sind 34» iür tauglich erklärt, ist» zur Versesung in die Ersatzreservc l.Kl. und ION zur Ersatzreierbe ll.KI. i» »Vorschlag gebracht, 24» alö dauernd untauglich ausgemuttert und 852 als zeitig untauglich auf ein Jahr zurückgesteitt worben. Weiter sind von de» lllNä Militärpflichtigen In Dresden-Stadt 155 für tauglich beiuudcn. :i»0 zur Ersaxrelerve l. KI. und I8N zur Ersatzreierve II. Kl. in 'Vorschlag gebracht. 24» alS bauernd untauglich auögcmustett. >585 aber aui ein Jahr zurückgesteitt worden. Daß im lauten den Jahre etwas geringere Ansprüche an tat- Maß ter körper- licken Tüchtigkeit gestellt worben sind, geht aus einer Vergleichung mit den betreffende» Ziffern beS Vorjahres hervor, I» weichem im AuSH dunasbezirke Tharandt vo» V5» Mann I»2, im Bezirke Dresden-Land von 1850 Mann 405 und in» Bezirke Dresden- Stadt von 8208 Mann nur V34 für tauglich erklärt »rurten. — Die Krankenrrägerübungeii beim k. s. Armec- korpö «Nr. !2) haben begonnen und sind dazu vo» jedem In fanterieregiment 21 Mann (Eharglrte und Soldaten» eingetrosseii. — Der Schabe», den ter Frost während der mondhelle»» »Rächt von» lst. zun» 20. Mat verursacht, in geradezu enorm zu nennen. Gärtner. Winzer und Landwirthe sind in Verzweiflung. In Lolchwitz blicken einzelne Besitzer von Weinbergen, Ertbccr- unb Ktrsctienplantageii finster grollend oder weinend au» ihr zer störtes Elgenthum. Eine einzige Nacht bat hingereicht, alle Mühe eines Jahres zu vernichten und jene fleißigen Leute un, Erträg nisse von Hunderten von Mark zu bringen. Die Erdbeeren, die bet warmem Wetter binnen wenigen Tage» reis gcworten wären, sind alle eriroren. ebenso bie Kirschen und Nußbäunie. biugegcn bliebe» seltsamerweise bie zarteren Pfirsiche und Airikosc» ver schont. In der Dresdner Haide hat der Frost nicht bios das junge (.strün der Bucken »mb Eichen, sondern sogar de» irischen Mat wuchs der Nadeibäume vernicklet und ci» Gang durch den Walt hlnterläßt bie trübsten Eindrücke. Man geht wie durch ei» Leichen- itlb. In» Erzgebirge Ist stellenweise das Korn erfroren, auch die Kartoffrl» haben an besonders exponirten Stelle» gelitten und wenn dieselben auch wieder „kommen", so geben sie bock bei Weiten» nicht solche Erträge, alb »renn sie nickt eriroren gewesen wären. ES wird ein schlechtes Obstjahr werden, höchstens die Pflaumen und Aepiel werten geratbcn. Von Gemüsen litten namentlich die Bobnen; von edlere» Blumenarten scheinen cigenthürnlicher- weise die Rosen, selbst boa-stämmige. verschont geblieben zu sein ES ist übrigens interessant, den Zug zu beobachten, den der Frost genoinmen hat. In demselben Weinberg sind strichweise sännnt- licke Stöcke erfroren bis aui eine Oase; von 4 Bucken, die dickt lieben einander ,leben, hängen bei dreien die Blättchen schwarz und matt herab, während tw vierte ihre Blätter irisch und gesund cntialtet. Auf dem Weißen Hirsche erfroren iämmtliche Kirschen, in den gegenüberliegenden Mochwitz und Pappcritz b leben die üirs.Dplantageu unversehrt. Die Külte hat sich aus einen großen Tbetl NorttcutschlandS erstreckt; in t«r Umgegend von »Bcr.i» sind alle Hoffnungen der Gärtner vernichtet, in Stettin und Memel hat ctz gleichfalls vcstlg geschneit. Giebt es denn ga» kein Mittel, den Obstbau und die Lanbwirthschait vor solchen Vcr- niögenövcrlustcn zu schützen? In iranzösischcn Weinbergen wen det inan neuerdings einen Räuchern»,gSapparat an, ter sich selbst regultrt. Sobald das Thermometer einen gewissen Kältegrad zeigt, welcher die Wcinstöckc in Geiahr bringt, entzündet der rlierinoineter »nlttclst einer Vorrichtung eine siarkguaimcntc Flüliigkett in eine»» Ballon an, die sofort eine große Fläche iu Rauch hüllt und die Stöcke schützt. Die „Tctschncr Zeitung" versucht die strenge Eigarrcu- Eontrole an der böhmischen Grenze zu rechtfertig-». Sic schreibt, baS österreichische Tabakdiiwnopol werte durch den Im port »remdkl Cigarre» Seite» ter sächsischen Badegäste geschädigt. Sie übersieht ganz, baß Badegäste keine Jmrortcure »int. Wer inö Bad reist, giebt sich nickt »nit Etiiiuhc von Waarcn ab, son dern nimmt nur dielen gen CIgaircn »nit, »reiche er nach seinem Geschmack« iür sich selbst braucht. Kam» er die ihm zusagenden Cigarren nicht rauchen, so raucht er überhaupt nickt. Da tau» von Import nicht bie Rete fein. Ein Gast, »rcicker icia gutes Gelb nach Oesterreich bringt. wird überhaupt Ocuerrcich nicht schädige», sondern ihm Nutze» bringen. Wem» daö die „Tetsclincr Zeitung" nicht elnsteht, so kan» ma» eS ihr »och dcutttchcr,»achen dadurch, baß man einiach nicht nach Oesterreich reist. Etz wun- rert uns nur. baß die „Letschner Zeitung" nickt auch das Dutzend Hemden verzollen läßt, welche» »»an außer dem eine» Lcid- hcinde noch außerdem in» Koffer hat. Wenn co freilich nach dev Czechen ginge, bann dürfte überhaupt nichts Deutsches mehr nach »Böhmen hinein. — Der Besuch, de» neulich eine Anzahl Cavaliere zu Roß und Wagen den» Schlöffe LIchtenwalde bei Chemnitz adftatteten. galt ter Verabschiedung vm» dein Gebieter dieser anogedcbnten Besitzung: de», Graien Vitzthum. Der selbe beglebt sich am ti. Juni alö Beamter des kaherilckei, deut schen Generalkom'ulatö nach Ncw-Bork. Der ftigeutliche Maio- ratöberr ven Licklenwalte betritt damit, nach chrenvollilcrAbsol- virong christlicher und caineralistflchcr Studien und nachten, er noch vor Kurzem alö Reierve-LIeutenant des Ga»bereiter Regi ments zu den diesjährigen Ukbungcn eingczogen gewesen ist. eine sehr boffnungSvolie Carri- re. ES ist bezeichnend iür das ernste Streben dieses Etelma>.no, daß er sich nickt de» angenehmen Dienst alS Geiandtschasts'Attachö, sondern einen Posten auSsticht, aus dem eS tüchtig zu arbeiten und erworbene vottSwictbichaft- liche Kenntnisse zu verwenden giebt. Nickt bloo die Stanleö- gknossen deö Grasen Vitzthum glauben, daß derselbe meist sich nicht ohne Eriolg uin rin Mandat iür den Reichstag bewerben wird. — Ein bereits seit L Jahren iabnenflüchtiger .nanonier NanienS Zöllner von der reitenden Artillerie in Gcitbain ward am 2. Feiertag In Netzschkau in der «Restauration „zum Göltzschtdai" durch den dortigen Stabtwacktmeister verhaltet. Zöll ner batte stcb blöder tn Boiern. Baden und nn Eiiak an«acbatte»>.
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