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Dresdner Nachrichten : 18.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-18
- Monat1880-06
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 18.06.1880
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riA!rE-W«r >0 yl»r. >»n»r« 3LO0Ü VHrktMIcktibt «tn»«,n»t,kMa- «ts«ri»i» mach« sich ki» ntchl vcrdmdUch. *n„«hme «»»wLrtli Inserate«. Da,,»««»»»,«. Linier t„ Kam. veUln, Wien, l!ktpt«<^ Lalel, ^ch»».r rinllutto.«!. — «u». «i«, Mün. »». V » NI tSirltn. « Arrnkfurt ^ . e».—SMnd« S v«. ta ssranklurl ' Ol '' Letn^a, r»««, » m, — vuieour d „Anvxli»««» W»»!-. I all,I«, UuIUrr « c«.,» Tagevkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörseuliericht, Fremdenlistc. Öü8 ÜSIlIrKH86l»ütt von I»vüu«l«t 8< I>Ia»«-8ti«««« L», Loks 6er Lpororgasso. Frankreich. 2» Parlamentörrclien wird versichert, daß sich tm hrutigen Konseil bei Freyclnct die Mehrheit bcr Minister für vle Amnettic auSspraai. Berl i n. i7. Juni. Unter den Kouferenzbevoliinächtlgten aiü--L?^--eÄS->!r---iS--rL-ÄSWs«eS^ib!-S!SN!S-SLS«^ 22 LüöLboZSQ uvä 22 Louvörts, sukklt»od«s rora»Lt, e mit Uonogenmmen (2 steliedigo Itnokstadon, versekluvaen), L ß vsrpnolrt in einem eleganten Osrwn, l -lsele. — Unser ßj ä Sortiment deztekt an» 312 vorsodiv^enon Llonoxrammon. z « SopiiivnstrLsse, ÜLN'LttU 88IlNO» Sopliioostrnsso «, h Lekk»»» »a ckar Napkl««lilrede, . zeigt sich In jeder Hinsicht eine Ucherctiistlimnung, wie solche t» früheren Phasen der Orientsrage seit 187« nicht zn konitatire» gewesen ist. Die Sachverstanvigenkonfercnz wird vielleicht erst Sonnabend stattstndcn. lieber die Zeit und Entsendung einer von ,R. 8S088, zifflellrusferstrsssc, 45 Ü empLedlt ein roictitialligos langer tlt ^rrnti r » kür Knalien null bliiäekou Ins rum Xlter von t<> ältlnon. Ij tjenteiiuuLen naell Lluass^ iverllen in eigenen ^tviioi-s prompt erioäigt. b.s»- Lokalkoniinission, ob soiort oder nach Äntwor» bcr Prrte, wird die Konferenz voraussichtlich in de» leisten Sitzungen bestimmen und zugleich die Mage der Sicherheit der Personen der Komniissioiiö- mitgileder erörtern. Nr. 170. , witlen ug vom 17. Juni: Virvmeter „ach Vikar VSsold, Wallstr. -ü >AbdS. 7 Mr)> 7SS MM., unverändert. rhrrmomelroar. n. vlcaiun.: l«»,- Li., ntrdr. Tcmp. II " ti)., I ! höchstc A>/,0 W. Slordosiwtud. Bcwutkl. Abend» Heuer. ! Aussichten sstr den 18. Juni: trocken, warm. Vielfach ziemlich heiter, meist Freitag, 18. Juni. Politisches. Absolutes Stillschweigen haben sich die Mitglieder der griechischen Sonferenz in Berlin gelobt. Das war.so'ernstlich gemeint, daß unmittelbar nach Schluß der ersten Sitzung von offiziöser Seite die Borkommnisse derselben überallhin telegraphirt wurden. Nebenher laufen die freien Erfindungen der Sensationvblätter, welche sich von ihren „Spezialcorrespondenten" spaltenlange Berichte, gewebt aus Geberdenspähen, Aeußerlichkeiten und Lakaiengeschwätz, drahten lassen. Besonders dieWiencr Blätter leisten in diesem Punkte Bewunderungs-, wenn auch nicht gerade NachahmungswertheS. Die thatsächliche Ausbeute von den ersten Lebenszügen der Griechenconferenz kann naturgemäß keine ansehnliche sein. Fürst Bismarck präsidirte dem Berliner Hauptcongresse, aber hält sich fern von der jetzigen griechischen Nachconferenz, die er nur als Gastgeber eines Galadiners bei sich sieht. Das Berliner Publikum betrachtet den Zusammentritt mit Seelenruhe, um nicht zu sagen Gleichgiltigkeit. Zein Publikum fand sich vor dem Palais auf der Mlhclmstraße wie vor zwei Jahren ein, um, wie sonst, die Herren Diplomaten zur Sitzung anfahren zu sehen; nur einige dienstbeflissene Journalisten, „der Noth gehorchend, nicht dem eigenen Triebe", hielten sich, nebst den unvermeidlichen Schutzmännern, beobachtend in der Nähe der Broncestatue des Generals Winterfeld auf. Die Herren Botschafter kamen auch nicht mehr in Galawagen und in großen Uniformen angefahrcn, sondern in einfachen Equipagen und im Promenadenanzuge; das österreichische Mitglied, Gras Szechenyi, ging sogar zu Fuße die wenigen Schritte von seinem Palais hinüber nach dem Conferenzlokale. Die Diplomaten fanden diesmal ein ausgiebiges Kartenmaterial vor, so daß sie nicht wieder so viele himmlische geographische Schnitzer zu machen brauchen wie vor zwei Jahren. Die erste Sitzung beschränkte sich auf Formalitäten, Begrüßungen, Bildung des Bureaus, Prüfung der Vollmachten, Festsetzung einer Geschäftsordnung. Dann ging cS zu Tische zum Fürsten Bismarck. In der zweiten Sitzung will man zur Sache selbst schreiten: Entgegennahme und Prüfung der verschiedenen Vorschläge, wie die neue Grenzlinie zwischenÄriechenland und der Türkei zu ziehen ist. Das ist Alles, was passirt ist. Wer jedoch aus der Unbedeutendheit des äußeren Apparates auf die Bedeutungslosigkeit der Griechenconferenz rackschließen wollte, wurde sich einem verhängnißvollen Jrrthum hingeben. Die eine Möglichkeit ist allerdings nicht ausgeschlossen, daß sich Europa ungeheuerlich lächerlich macht, wenn die Beschlüsse der Conferenz unausgeführt bleiben. Aber näher liegt die andere Möglichkeit, daß das Ergebniß der Conferenz nur zur Anwendung von Waffengewalt führt. Die Pforte läßt mit ihrer ganzen Haltung keinen Zweifel, daß sie sich nicht gutwillig ein Stück von ihrem Leibe reißen lassen will. Natürlich kleiden die Staatsmänner der Pforte ihren Widerstand in die verbindlichsten Phrasen. Sie erklären sich bereit, zur Beilegung des Streites mit Griechenland, Opfer an Gebietstheilen zu bringen, gleichzeitig tadeln sie aber oie Griechen wegen „unmäßiger" Ansprüche; in aller Stille aber hat der Sultan seine Streitkräste in EpiruS und Thessalien auf eine achtunggebietende Stärke gebracht. Welche Grenzlinie die Diplomaten am grünen Tische zu Berlin auch ziehen mögen — autwillig übergiebt, das mag man versichert sein, die Pforte nicht vaS südlich derselben liegende Gebiet. Soll die technische Commission, die von der Conferenz nach Albanien geschickt wird, ihres Lebens vor den Räubern bei ihren Lokalstudien sicher sein, so wäre es das Beste, ihr als Eskorte ein halbes griechisches ArmeecorpS zum Schutze mitzugeben, das gleich die neue Grenze besetzen könnte. Die türkischen Truppm werden aber das Erscheinen griechischen Militärs auf ihrem bisherigen Gebiete als gleichbedeutend mU der Eröffnung der Feindseligkeiten betrachten. Die Türkei hat dort jetzt 45 Bataillone mit dem entsprechenden Spezialwaffen, die Griechen nur 8600 Mann feldmäßige Truppen; der Sultan sieht also mit einer gewissen Seelenruhe den Entscheidungen der Berliner Nachconferenz entgegen. Unter den Diplomaten scheint Einigkeit darüber zu herrschen, den Griechen nicht bios den Götterberg Olymp zu geben, welcher jetzt dm Räubern die bequemsten Schlupfwinkel bietet, sondern da» allzukleine griechische Königreich mit der Stadt Janina auSzustatten, die von 10,000 Griechen und nur 5000 Albanesen bewohnt wird. Am längsten widerstrebte Rußland dieser großen Zuwendung an Griechenland aus Eifersucht gegm die Vergrößerung der intelligenten griechischen, den Slavm feindlichen Raffe. Auch Oesterreich hat sich nur ganz zuletzt der Auffassung der Westmächte und Deutschlands angeschlossen, den Griechen Janina zu geben. Lediglich um nicht isolirt zu bleibm und sich nicht gleich beim ersten Anlaß von seinem Alliirtm Deutsch land zu trennen, gcberdet sich Oesterreich jetzt griechenfreundlich. ES gemahnt dies etwas an die Katzenfreundlichleit, denn bisher war die österreichische Politik entschieden griechenfeindlich. Daü Beste für die Vergrößerung ihres Landes müssen die Söhne von Hellas selbst thun. Wenn die von ihnm tief verachteten Rumänm, Ser ben, Bulgaren und Montenegriner tapfer für die Vergrößerung ihrer Heimath stritten, warum soll den Griechen diese Frucht mühe los in den Schooh fallen? DaS französische Ministerium hat sich nicht entschließen können, ein Amnesiiegeictz dm Kammern vorzulcgm. Am 14. Juli, dem Jahrestage ber Vastillmerstürmung und der mit ihm verbundmen Feier der Vertheilung neuer Fahnm an die französischen Regimen ter, sollten die wenigen Hunderte, die für ihre Theilnahme am Communraufstande, fei es als Sträflinge in Neucaledonien noch büßen, sei es als Verbannte außerhalb de» Lande« leben, mittelst Gesetze« nicht nur begnadigt, sondern in dm Vollbesitz der bürger lichen Ehrenrechte eingesetzt werden. Hicrgcgcn erhob sich zunächst der Marinemintster, der tm Namen der Flotte dagegen prvtestirte, baß Mordbrenner und Räuber wieder zu Ehrenstcllm im Staats dienste kommen dürfen. Dann wieü der Unten ichtSininister Ferry daraus bin. daß der Senat ein solche« Amnestieaesek niemals an nehmen würde. Der Präsident Grövy beschränkt sich daher darauf, die Communarden einfach zu begnadigen, ihnen jedoch nicht die poli tischen Ehrenrechte zu verleihen. Ist dies schon die Gnade weit ge nug getnebcn! Nachträglich hört man, daß das gehässige Intoleranz-Edikt der Tiroler Bischöfe gegen die Protestantengenieindcn in Meran und Innsbruck eigentlich noch als Muster von Mäßigung aufzusassen ist. Die Fürstbischöfe von Trient und Brixen sind in der That „Ge mäßigte"; sie mußten vor ihrer Präkonisirung dem päpstlichen Nun tius in Wien die schriftliche und mündliche Erklärung abgeben: im Geiste ihrer Vorgänger, also gegen die Zerstörung der Glaubens einheit zu arbeiten. Nur schwer entschlossen sie sich, den Protest im Landtage vorzubringen. Nur die Drohung der Heißsporne der Partei, einen noch viel hetzenderen Protest einzubringen, bewog die Prälaten zu ihrem Schritte. Sie bezeigen dabei so viel „Maßhal- ten", daß sie sich auf den Protest beschränken und nicht, wie ihnen zngemuthet wurde, auch noch beantragtcn: die evangelischen Gemein den aufzulösen und ihnen den öffentlichen Gottesdienst zu verbieten. Sind das nicht reizende Zustände, daß eigentlich sich die Protestanten für diese „Duldsamkeit" noch bedanken müßten? Auf die mit Widerwärtigkeiten aller Art so schon kämpfenden kleinen, armen Protestantengemeinden in Tirol wird der „gemäßigte" Protest der Kirchcnfürstcn gewiß entniuthigend wirken, wenn auch eine greifbare Wirkung zunächst auoüleibt. Mögen doch die vielen Naturfreunde aus dem protestantischen Deutschland, die jährlich in der herrlichen Alpenwelt Tirols schwelgen, ihren bedrohten Glaubensbrüdern dort moralische und materielle Unterstützung gewähren! Neueste Tekearamme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 17. Juni. Die Stimmung de« Kongresses Ist an- aebllch den Hellenen günstig. Man will den Griechen Wahlschein- ltch ein großes Stück von Thessalien und EviruS. einschließlich Von Janina zuweiscn. Berlin, 17. Junl. Fürst BiSmarck nahm den s. Z. vom RrichSlage aus Antrag seines SolmeS gelaßten Beschluß lehr günstig auf. die Wcchsellählgtett den Landwirthcn. Offizieren, Studenten und Beamten zu entziehen. Er soll auch beabsichtigen, den Handwerkern die WechsMhlgkelt zu entziehen und sie bloö auf Kauslente zu beschränken. — Berlin. 17. Juni. Heute Mittag fand die PrekSvcr- tbelluna der FlschereiauSstellung durch den deutschen Kronprinzen statt. ES wohnten dem feierlichen Akte die Minister v.Puttkamcr und Lucius, ferner llr. Falk. Eampdausen. die meisten der anwesenden auswärtigen Botschafter rc., darunter auch der chinesische Gesandte, bet. Nachdem der Kronprinz erschienen unv durch bas Eomitü begrüßt worden war, hielt ür. LuciaS, alS Ehrenpräsident dcrAuSstcllung eine längere Ansprache, an welche sich die Bertheiluug der Preise selbst schloß. Ministcrial-DIrcctor Marcard vcrlaö die Namen der mit Auszeichnungen Bedachten. Hieraus hielt Namens der Aussteller Pros. Brown Goode, als Vertreter der Vereinigten Staaten, eine Ansprache, die in einem dretiachen Hoch aus den deutschen Kaiser gipfelte. End lich sprach noch Professor Dargont-Dogetti in scywung. voller Welse über den Segen der Fischerei-Ausstellung, und zwar in italienischer Sprache. Er brachte ein Hoch aus den deutschen Kronprinzen. Die Reden wurden diesmal nicht durch daS Plätschern des Neptunbrunnens gestört, da man Sorge getragen hatte, denselben rechtzeitig abzusperren. WaS nun d.iö Resultat der PreiSverthcllung anlangt, so sei erwähnt, daß ber Preis deöKöntgö ».Sachsen iür eineSlrdcit detr.Unschäbllch- machung der den fließenden Gewässern zugelührten Abwässern der Fabriken und AuSwürie bcr Städte iür den Flichbestand nicht ver liehen werben konnte und au!Bewilligung deS hohen Stiiterö iür er» neuteBearbeltung dieser Ausgabe reservlrt bielbt. Dagegen hat den vom preußischen Landwirthschattömlnistertuin hierzu gewähr ten AccessitprelS von 600 Mark vr. Weigelt in Ruffach erhalten. Unter den Staaten, denen für Collectiv»AuS- stellungen neben goldenen Medaillen auch noch Dank-Adressen gewährt worden sind, befindet sich auch daS Königreich Sachsen. AlS Mitarbeiter «sächs. PerlenauSstcllung) erbielten Diplome: Bang, LetS. Nicolai in Adori unb Schmerter in OelSnitz. Außerdem erhielt die Generaidtrektlon der k. Museen in Dresden die goldene Medaille mit Ehrendlplom für Perlenarbelten aus dem grünen Gewölbe. Die künstliche Fischzucht zu Tharandt stand außer Concurrenz. London, 17. Juni. Eine letzt veröffentlichte Depesche Lahard'S vom 27. April honstakirt vle Geretztbett de» Sultans gegen England. Die Konlularberlchte bewiesen, daß da» türkische Reich sich noch niemals ln einem solchen beöorganistrten und kritischen Zustande befunden habe. Der Sultan habe auf die Vorstellungen Layarv'ö stets mit Versprechungen geantwortet, die er aber nicht erfüllte. Die Politik de» Sultans und seiner Nath- geber lei gegenwärtig die, ohne Europa zu bandeln und ihm Trotz zu bieten. — Der Sultan beabsichtigt, ein Parlament nach Kon- stantlnopcl elnzuberuien. London, 17. Juni. Der Thronbewerber von Afghanistan, Abkur Rdaman. Ist mit 2«M Mann und 12 Kanonen aus dem Marsche nach Kabul begriffen. Er richtete ein Schreiben an die englische Regierung, in weichem er erklärt, bcr Aufforderung, nach Eharlkac zu kommen, entsprechen zu wollen. Berliner Börse vom >7. Juni. Die bcutlge Börse machte im Anschluß an gestern weitere Fortschritte nach oben. Aus allen Linien war Festigkeit zu konstatiren. Im Vordergründe standen Renten, welche alle» Uedrlge mit sich zogen. Besonders kam die günstige renkenz Bahnen zu Gute. Levbalter Verkehr herrschte in östeir. Eiscndahnvrlorltäten. die sich durchweg hoben. So ae- wannen Prag-Dürer 4 Proc., indem sie sich noch in der Nach- dörse um 2 Proc. hoben. Auch Berlin-DreSdner Stammaktien er- höhlcn sich ansehnlich. Von Banken wurden Sächsische etwas unter estriger Brtelnotlz gehandelt. DreSdn. u. Lripz. Diöconto gewannen e'/» Proc., während Leipziger Kredit eine Kle nigkcit adgab. lemnitzer Bankorreln zog etwas über ' - Proc. an. Von! Montanpapleren flieg Lanrabütte bl» zn 121 G., also um «'/»! Procent. Von Sacht. Industrien erhöhten sich Färberei Körner In Chemnitz um 2'». Kammgarnspinnerei um 1 Pror.. Stick-! Maschinen und Laucbdcmnnrr um nahezu 1, Hartmann um '/»,! Ztmmermann um 0.40 Proc. Schtnhrrr gabcn '/», Nähiahen '/« Procent ab. I C Lokales und LsichsisckicS. — S. M. der König ardcukk Auian.i Juli eine Gebi rgö- reite z» unternehmen, die >dn dlc-maj nickst in hie Aivcn. son dern in daS Erzgebirge führen wird. DaS Programm ist dab>» entworfen, daß Se. Majestät am 5c.Juli in Mecrane und Glau chau eintrifft, um lodann dcn Müisciicr Grund zu besichtigen unb an Ort und Steile sich von der Lage der dortigen Weder- und sonstige» Jnduttriebcvölkcrung zu unterrichte». 'Am «. Juli bricht bcr König von Zwickau aus nach Haitcnstein, Stoliberg. Lößnitz und Aue; am 7. besucht er den Auer- und Schönhcidaucc-Ham- mcr. Schöncck. Kiingenihal, Markncuklrchc» und Elster, am 8. Juli führt die Reise über Eibenstock nach Johanngcorgenstadt, am N. Juli wird die Umgegend vo» Schwarzenberg besichtigt, am 10. der Flchtelbcrg bestiegen, Oberwiescnthal und Eranzahl besucht, am li. Juli die Etablissements der Statt Chemnitz, von da Rückreise nach Dresden. — Lins Befehl des König!. KriegS-MinlstcrlumS ging gestern früh v Uhr mit dem gewöhnlichen Pcrsoiienzrige wiederum ein Kommando von 150 PionnIeren mit einer entsprechenden Anzahl Oistzicre und Unteroffiziere vom Schlesischen Bahnhöfe nach Zittau ab, um die daselbst durch die Wolkenbrüchc zerstörten Eisenbahndämme unv Chausseen baldigst wieder in Stand zu setzen. — D ie W o l k cn v r ü cd e In der Oberlausitz. Für dle schwer heimgesuchtcn Ortschaften wird erfreulicherweise aller Orten gesammelt. Die Kreiöhauptmannschasl Bautzen hat dlc Bildung eines Ccntralhiliscomltcc ö ln die Hand genommen. Aut specicllcn Beicht Sr. Mai. dcö Königs Ist gestern Morgen «Uhr ein weiteres Kommando von 4 Offizieren (Hauptm.Pienitz, Prcm.-Leutn. Richter und Sec.-Leut»anto Roch und Gottschalk), 14 Unteroffizieren. 1 Lazarctbgehilicn und 124 Mann zu Aus- räumungöarbcitcn nach Bernödori und Schönau a./E. bei Zittau abgegcmgeu. Bernstatt und die Gegend ober- und unterhalb, namentlich auch Schönau a./E„ AltbernStorf. Cunncrödors. sowie Ober- und Nlederkumiersbors sind am härtesten betroffen. Den „Zitt. Nachr." geht über die Zahl der allein in Bcrnilabt, CunnerSdors und AltbernSdorl Verunglückten die Nachricht zu. daß man biö jetzt 28 Leichen gefunden hat, daß ferner dort 14 Häuser elngestürzt und 30 dem Einstürzen nahe sind. Auö einem Hause in AltbcrnSdors batten sich Mann und Frau auf daS Dach geflüchtet und Beide krampshast die Feueresse umschlun gen. Bald daraus war baö ganze Hauö sortgeschwommen. Einige Zelt hatte man die vergeblich nach Hilte AuSsvähenden noch gesehen, daun war daS Hauö geborsten und Die Un glücklichen versunken. Ein Mann war dort bei Beginn der Fluch nach dem höher gelegenen, kaum 30 Schritte entfern ten Garten geflüchtet, hatte aber dort. gedrängt von den heran- brausenben Wogen, nur mit Mühe einen Baum erfassen können. Während der ganzen Dauer der Flutb mußte er sich an den Baum auklammern, um den Kopf über dem Wasser zu halten. Wohl wären ihm oit Arm und Hände dem Erstarren nahe ge wesen. aber er hatte doch ausgehalten die ganze schreckliche Zeit über. In der Nähe von Rennersdorf fand ma», an einen Baum gelehnt, ein altes Mütterchen. Unaufhörlich rannen die Tbräncn über ihre tiefgestirchten Wangen - ihre Augen starrten unverwandt auf einen Punkt der immer noch vorhandenen trüben Fluch. Auf lenem Flecke über dem Wasser batte ihr Hauö in welchem sie geboren worden und immer gelebt hatte, gestanden; setzt war es verschwunden. BIS Mittwoch früh waren in Renncrsdorf 0 Leichen gesunden worden — 8 wurttn noch gesucht. 3 »Menschen mußten 0 volle Stunden aus einem Baume aushaltcn, ebe sie unter höchster Lebenögesahr gerettet werden konnten. Hunderte von Menschen haben in den einzelnen Ortschaften während ber SchreckenSstundcn geradezu Entsetzliches durchleben müssen und nach und nach erst wird sich noch manch ergreifendes Bild vor unseren Blicken entrollen. — DaS wichtigste Ergebniß der vorgestrigen öffentlichen Stadtverordnete »sitzung, der Beitritt des Kollegiums zu dem vom Rathe beschlossenen Ankauf deS unmittelbar an daS Stabtkrankenbaus grenzenden Mcinteuffel'schcn Brauhauses für die Summe von N0.000 Mark tbeiiten wir schon am Kopfe der gestrigen Stummer mit. Wenn man neulich die den Kaui ab weisende Entschließung der Stadtverordneten billigen konnte, so war dies in der Hauptsache deswegen der Fall, weil der Stadt- ratb erklärt batte, er wolle alö Besitzer beö Manteuffel'schcn Grundstückes dasselbe nach wie vor zu Brcmcrelzwccken verwenden, also die biöher beklagten Ilebelltände im Wesentlichsten weltcr be stehen lassen. Inzwischen hat sich der Rathöbeschluß ietcch geändert und rS soll nunmehr daS große Haus lediglich zu KrankenhauSzwcckcn benützt werben, b. h. man will die Expe- dltionSlokalitätcn, Kasse, die Wohnungen der Beamten rc. hinein legen unb damit allerdings dem wodl In keinem anderen so groß artigen Krankenbause bestehenden Mißverhältnis; abbrUen, daß daS Publikum, um zu den Erprditioncn oder zu den Prlvat- wohnungrn der Beamten zn gelangen, an zahlreichen Kranken- zimmern vorüber muß unb so der ott schnell auitauchcnden Angst vor Ansteckung auSgelttzt bleibt. Dir Hauptsache bleibt freilich, daß das durch seine von allen Selten anerkannte Feuer- gesäbmchkett eine in der That höchst bedenkliche Nachbarschaft bildende Gebäude nunmehr durch einen Umbau zu oben bezcich- neten Zwecken seiner Gefährlichkeit entbunden werden soll. Aller dings wird der Umbau auch noch ca. 50,000 Black kosten, aber wenn man bedenkt, daß eine Erweiterung des KrankcnhauscS sich so wie so bald nötblg gemacht hätte unk daß sich eine Ge legenheit zum Ankauf deS Grundstückes nicht so bald wieder bieten bürste, so bars man nach nunmehriger Sachlage mit dem Ankanl unb selbst dem Kaufpreis sehr zufrieden sein. Wäre der Ltadt- ratb gleich in seiner ersten diesbezüglichen Vorlage an daß dies seitige Kollegium mit dem setzt entwickelten Plane porgcirctcn, eö wäre der Ankauf sicher schon neulich bewilligt worden. Herr Oberbürgermeister vr. Stübel trat in der Debatte auch der neulich im Kollegium erhobenen Behauptung, die Entnahme dcö KausvrclscS und rer Bausumme müsse den gegenwärtigen Bestand teS Reservesondö unvechältnißmäßig schwächen, entgegen, und betonte ausdrücklich, daß der VermögcnSstand der Kommune durchaus kein schlechter sei und daß z. B. der Verinögenkadschlliß Ende 1879 wieder ein weit besserer alö der vorjährige gewesen wäre. Nach einer solchen Mltkheilung möchte man last versucht sein, eine kemnächstlge Abgaben-Ermäßigung Iür möglich zu halten. - Die sonstigen erlchigten Gegenstände her Tagesordnung bitten allgemein JntereisircnrcS nicht. — Dagegen würde cS intertssiren, wen» man endlich einmal dlc Bürgermeister- Wahl aui der Tagesordnung läute! In tcrBürgcrichait macht sich vielfach die Meinung geltend, man brauche gar leinen neuen Bürgermeister, und In der Tdat. da nun schon zwei Monair ver flossen sind, und, wie eS den Kuscheln hat. vor den Ferien der Stadtverordneten dlc Wahl auch nicht mehr zu Stande kommt, io sieht cö baid so aus. So viel es den Anschein hat. scheint hinter den Koulissen tie leidige politische Meinung koch wieder mitznlpiclcn: übrigens dürste seit neuerer Zeit bei der Wahl möglicher Weise auch ein Mitglied teS Etatlperorrnrttnkourgi t»nS ln Fraae aemg-n werden. An> dem Acnstäktcr Markie dcui tzle gestern tinrErdhrer- verkäu crtn noch ein a >: e - K a n »e >: >n a ß keim Verkam und hatte kcöhaio tciien ConstS.a: on zn dc' a cn
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