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Dresdner Nachrichten : 24.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-24
- Monat1880-06
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- Dresdner Nachrichten : 24.06.1880
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Hagekkatt für MM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. LSrsenbericht, Fremdenliste. Acht I»Z>N> »» < üu« LauIt8v8i:1rrLtt von Äs I»vUu«Ivt e>li Ii btcl,la»»c»»it»«>>»8v 1V, Loks ckor 8pc>ror«s88o. Giraland. MgUr- '--^L--S^iL-ÄL-LL-SL-irMr)S<--^Äb, lftlanv. UntcrhanS. Bradlaugb'erschien und wollte den Eid lclnen. Als Sprecher verweigert inan ihm de» Umritt. Vvntsvkö MLlltsIütsll-I'Ldrjk „Ucniilirrick's Latoist", vrosckon. äVaisvndanLstiasso 28. Rssulirvaru b-utterreulir-, plantet-, b'UllolLu unü Kaiuino tu Lisen, 8talrl, Oliamotto, 1'orroltan u. Marmor, Msuuäosto, sanborsio und hilligato 8tulivnt>oixnn8. Allseitig vorrilglioti »ttestlet. OonIral-UoinanIaMn naoli Ilornliarcks patent. 8>8tem. 8 mit :>21> gegen W St. angenommen warb. Brablaugh wurde, werte. Gladsionc, obwohl ec den gestrigen Beschüß bekämpfte, von dem .vulsslcr gewaltsam entiernt. er kehrt zurück und ver-> unterstützte Nocthcote'S Slntrag. der nach zweistündiger Debatte beantragt, daß mit 274 gegen 7 Stimmen angenommen wurde. Bradlaugd be« ksstaorsot v. 81«S»I, rrriimr, Llo«r«pI»tL Air. II, Llittagstweli von l 2 bis V-4 Ollr. >/, unck V» vortionoo, Locvi« Oouvert ä l Ll. unck büker. ktammkrülirtUelc, ff. ktaueosedva chager-tiotter, ttulmbacker unck äVoissinor, 1'ranlclurwr Lepkelnein, krosses >Voin-b.ll8or. Brablaugh verweigert zweimal den Gehorsam, woraus ein Antrag ! weigert wiederholt den Gehorsam. Nortbcoie Nortbeote'S, bas, keinSpre-ver den 'Beschluß deSHauicücrzwinge. Bratlaugh wegen Ungehorsam in Hulssicrs Gewahriain gegeben > findet sich in Gewahrsam. Rr. 176. »viliemigAUNI! Mromcirr »ay v-mrriopiv.Wanne. I»(MI.">a.>r)> Auonchren kllr ven24.^unt: Bclgnverum. zeirwene viicoer-l 7R n-ftkM I MNUm.nk'»//.». Tki,n>wmr>r°nr. «r,ll " L'.. n!kd^. ^ ^ L«mp. I2"A., liochiicW. Wglwind. »1-wöUI. ««» Donnerstag. 24. Jimi- VoltttscheS. Das waren echte und rechte Kulturkampsdebniten oe! dem Dischosparagraph. Bisher hatte sich der Streit wesentlich um Klauseln, Vorbehalte, Paragraphen und Amendements gedreht; anläßlich der Zurückführung der Bischöfe erhob sich jedoch der Kampf zu der prinzipiellen Höhe des ewigen Konfliktes zwischen Staat und Kirche, Katholicismus und Protestantismus, Syllabus und freier Forschung, zwischen Gewissensfreiheit und Intoleranz. TagS darauf, am Dienstage, erreichten die Debatten des preußischen Abgeordneten hauses nicht ganz jenen Höhepunkt. Es handelte sich darum, ob die Regierung ermächtigt sein soll, den heimkehrenden Bischöfen den vorgeschriebenen Amtseid zu erlassen. Hier tritt so ganz die Charakterlosigkeit der Vorlage zu Tage. Entweder muß jeder Bischof den Eid der Treue gegen den Landesherr» und des Gehorsams gegen die Gesetze leisten und das ist ein Standpunkt, den jeder Protestant als den naturgemäßen ansehen muß. den auch die katholische Kirche nicht verwirft, indem sie z. B. in Baicrn und Oldenburg alle ihre Bischöfe den Eid des Gehorsams gegen die Gesetze leisten läßt. Oder aber, man schasst den Bischosscid überhaupt ab. Hingegen, wie die Vorlage will, den einen Bischof vom Eide di-pensiren, den anderen zum Eide zwingen, das ist, wie Schorlemer mit allem Rechte ausführte, ein frivoles Spiel mit dem Eidschwur. Das führt zu jener Diktatur der Negierung, die corrumpirend wirken muß. Run kam das Abgeordnetenhaus anläßlich des BischofSeideS zu der Frage des politischen Eides überhaupt. Herr v. Bennigsen neigt sich persönlich einer sehr laxen Auffassung des Eides zu. Er ist bereit, den Eid bei Uebernahme eines Amtes überhaupt ganz zu beseitigen. Er mag dazu seine guten Gründe haben. Als Präsident des ehemaligen Nationalvereins (v. Schorlemer erinnerte ihn daran) hat v. Bennigsen Bestrebungen unterstützt, die vom damaligen hannöverischen Rechtsstandpunkte aus, von der LandeSpreiSgebung wenig verschieden waren. Bennigsen hätte aber damals dem Könige von Hannover den E'.d der Treue geschworen. Wie er dieses Gelöbniß mit den auf den Untergang Hannovers zielenden Bestrebungen seines Nationalvereins in Einklang bringen kann, das mag er allein mit seinem Gewissen abmachen. Glücklich ist jedenfalls Derjenige, der eine solche Frage seinem Gewissen überhaupt nicht zu stellen braucht. Offenbar ist Bennigsen durch diese Vorkommnisse dahin geführt worden, Anderen den politischen Eid zu ersparen. Inzwischen sucht er sich damit Luft zu machen, daß er sagt: Hannover habe seine Selbstständigkeit durch seinen Anschluß an Oesterreich selbst verschuldet. Möge doch Herr v. Bennigsen alte Geschichten rühm lassen! Auf welcher Seite daL Recht war, darüber braucht man nur an das unbefangene Volksgefühl von 1866 zurückzudenken. Nicht immer aber ist das Recht siegreich. Alle die Deutschen jedoch, die 1866 wohl das Recht, nicht aber den Erfolg auf ihrer Seite hatten, unterdrückten in und seit dem glorreichen Kriege von 1870/71 Alles, was sie trennte. Mutter „Germania" vereinte da alle ihre Söhne, die noch vor wenigen Jahren das brudermörderische Schwert gegen einander gezückt hatten, zur einträchtigen Abwehr des gemeinsamen Feindes. Warum rührt also Bennigsen die Zeit des deutschen Bruderkrieges wieder auf? Kann er nicht mit den, Ausgange desselben zufrieden sein? Hat er dadurch nicht ein einflußreiches und einträgliches Staatsamt bekommen? Sind nicht seine politischen Freunde für ihren Trcubruch gegen ihren angestammten König obgefunden worden? Wer in den schwülen Maitagen von 1866 aus Hannover nach Berlin reiste und mit dem damals noch einfachen Herrn v. Bismarck-Schönhausen lange Konferenzen hatte, nach Hannover zurückgekehrt, aber Alles that, daß Hannover nicht rüstete, der sollte nicht so empfindlich sein, wenn er an seine unheimliche Thätigkeit von damals erinnert wird. Gras darüber wachsen lassen, Herr v. Bennigsen, und weiter trachten, Minister zu werden! Der Senat vonjHamburg hat endlich selbst gefühlt, daß es sich nicht länger schickt, zu dem berechtigten Vorwurfe zu schweigen, Hamburg habe sich zu den jetzigen zollpolitischen Anträgen und Maßregeln Preußens schroff ablehnmd verhalten. Vielmehr giebt der Senat der Hansestadt folgende Erklärung: „Hamburg habe, als eö im Mal 1879 von Preußen aukge- sordert wurde, sich über den Eintritt «n daö Zollgebiet zu ent schließen, erwidert, eS müsse solchen Eintritt als weder in Ham burgs. »och in Deutschland» Interesse liegend betrachten, sich aber bereit erklärt, mltzuwlrken bei einer gründlichen Unteriuchung der ganzen Frage. Ebenso lst gelegentlich des Erlasses des Reichs kanzlers an die deutschen Regierungen ivom 6. Mat 1880» der dlrecte Wunsch, zu einer Verständigung zu kommen, hamburglscher- settS zu erkennen gegeben. Die Anstellung einer speziellen Enguete zur Prütung der ganzen Angelegenheit würbe nur hamburgischcn Wünschen entsprechen. Der diesbezügliche wiederholte hamburglsche Vorschlag ist unbeantwortet geblieben." Hamburg erhebt also gegen Preußen direct den Vorwurf der Bundrsunfreundlichkeit. Dian wird abzuwarten haben, was Preu ßen darauf antwortet. Verhält sich die Sache so, wie Hamburg sie darstellt, so würde diese Art des Vorgehens ganz Deutschland für die friedliche Entwickelung im Innern besorgt machen müssen. Nun mehr aber ist es erst recht Sache eines unbetheiligten Staates, die Angelegenheit vor das Forum deS BundeSrathS zu ziehen. Da die Elbe nicht durch Baiem oder Würtemberg fließt, könnte ein süd deutsches Königreich am Unbefangensten die Sache anfassen. Daß die Sonderinteresscn Hamburgs und Bremens, wenn sie mit denen Gesammtdeutschland» collidiren, weichen müssen, versteht sich von selbst; aber da wir Bürger Eines Reiches sind, sollten wir uns friedlich über Meinungsverschiedenheiten zu verständigen suchen. Was leidet die Würde oder das Interesse Preußens darunter, wenn die Einwendungen Hamburgs gegen das Aufgeben seiner Freihafen stellung öffentlich geprüft werden? Ein tumultuarisches Wüthen oder korporalmäßige« Vorgehm gegen Hamburg verletzt den, der so verführt, schließlich selbst. Untersuche man in Ruhe, ob die Hanse städte Freihäfen bleiben können, welcher Zeitraum zur Vollziehung des Ueberganges nöthig ist, wie und mit wie viel Kosten nach ihrem Eintritt in den Zollverein große Lager unverzollter Artikel dort er halten werden tönncn und wie man es anzufangen hat, daß der zoll freie Verkehr zwischen dem hannöverschen und dem holsteinischen Ufer endlich in Kraft tritt. Es wird in Deutschland nur wenig politische Köpfe geben, die sich nicht freuen, daß unser Reich in der griechischen Frage den Grie chen selbst möglichst gerecht werden will. Aber Deutschland braucht nicht zu besorgen, der Kleinlichkeit geziehen zu werden, wenn es da für eine Gegenleistung beansprucht, wenn auch nur eine ganz kleine. Alljährlich verwendet Deutschland 30—50,000 Mark zu den Aus grabungen in Olympia. Rein im Interesse der Wissenschaft und Kunst bringt Deutschland den Söhnen der Hellenen ihr National heiligthum in Olympia an's Tageslicht. Zahllose denkwürdige Funde edelster Kunst werden mit deutschein Golde herausgeschaufelt und schmücken nun die griechischen Museen. Behalten darf Deutsch land nicht ein Stückchen Marmor oder Bronce. Unser ganzes Recht besteht darin, daß wir Gypsabgüsse von unseren Funden nehnien dürfen. Es gehört der ganze Idealismus des deutschen Genius zu solcher Selbstlosigkeit, über die das Ausland lachen wird. Warum soll nun nicht jetzt in Berlin die günstige Gelegenheit benutzt werden, von Griechenland die Erlaubniß zu erwirken, einzelne Ausgrabungen iv natura nach Deutschland zu führen? Z. B. den Hermes des Praxiteles und für jedes größere Museum ein Stück. Wenn Griechen land durch uns die Erlaubniß bekommt, sich eines Gebietes mit 3—400,000 Einwohnern zu bemächtigen, sollte es nicht dankbar sein und uns 1 bis 2 Dutzende der ausschließlich von deutschem Gelds ausgegrabcnen Statuen überlassen? Die Türkei ist da ganz anders. Sie gestattet uns großmüthig, unsere Ausgrabungen aus Pergamum abzuholen. Die Rede Gambetta's für die Amnestie hat einen geradezu sen sationellen Eindruck gemacht. Cassagnac hatte höhnisch Gambctta angegriffen, daß dessen Rede in Mcnilmontant nicht die Wahl deS Brandstifters Trinquct zum Stadtverordneten von Paris verhindert hätte. Da übergab Gambetta den Vorsitz an Brisson, ging in die Kammer hinunter rind donnerte und blitzte 1-/„ Stunden lang als einfacher Abgeordneter. Er soll überwältigende Accente gefunden haben. Der Saal erdröhnte fortwährend von Aeisallsdonner. Die Phrasen wuchsen wild. Die Amnestie wird keinen Grabstein auf die Verbrechen der Eommune setzen, die Communarden halten ihre Sache nicht für todt, sie werden jeden Anlaß benutzen, ihre Existenz energisch zu betätigen. Zunächst hat Gambctta so sehr die Bedeu tung Freycinet's hcruntergedrückt, daß derselbe wohl nicht mehr lauge Ministerpräsident bleiben kann. Er war nur die Puppe, die Gam bctta tanzen ließ; alle Welt fordert Gambetta auf, sich nicht länger zu sträuben: Ministerpräsident zu werden und sich mit einem wirklich Gambcttistischcn Ministerium (Brisson, Floquet und Bert) zu umgeben. « ch oricmc r - N > u: Von einem Schüren zum Kriege iem» dcö Ccntrumö könne keine Rede Irin; baß es mit ten gegenwärtigen kirchlichen Verhältnissen nicht so fortaehrn könne, beweise deutlich ter vorhandene kirchliche Notbsland; ten Samoanern sei vertragsmäßig freie AuSüvung ihrer Religion in Preußen gestattet, die Katholiken Preußens seien hinter diesen Wiibcn zurückgesetzt. Wir werden, schloß Redner, nie eine Bitte an Rom richten, tle wider die Grundsätze der Kirche, unseres Glaubens läuit, und sollten wir aller unserer Priester, allen Trostes der Religion beraubt werden. Vr. Gneist: Sakramentespenden und Messelesen leien der weientlichsie Thcil von Amtshandlungen katholischer Geistlicher; dieselben frei zu gestatten, mache ble Malgesctze sosort hinfällig. Dem Bedüriiilß ter Katholiken werde durch Substitutionen ae, nügend entsprochen. ES möge doch von anderer Sette endlich etwas geschehen! vr. Wlndthorst bestreitet, daß er le aul- zureizr» versucht habe. DaS wäre thkrtcht und unmoralisch. „Wir werden dulden und im Dulden siegen". Der Antrag Wlndthvlst fällt gegen die Stimmen dcS CentrumS und der Polen. In sechsfacher Abstimmung kommt schließlich 8 v im Wesentlichen nach der Bcmtemcr'sche» Fassung zur Annahme, vr. Brüel beantragt sodann: litt alle Fälle Straflosigkeit der Versagung ter Absolution im Beichtstühle und Gestattung der Verkündigung einer Verhängung gesetzlich zulässiger Strai- und Zuchtinlttcl innerhalb der Kirchengebäude. Rrg.-Kommlssar Vr. v. Hl> bel gegen, vr. Winbt h o rst für den Antrag vr. Bruel. Derselbe wird abgelchnt und daraus die Verhandlung vertagt. Kassel, 2ß. Juni. DaS Dbcnaiibesgerlcht entschied in dem Prozesse des hessische» Prinzen Wilhelm gegen die Krone Preußen iär letztere. DaS Kronfideicommiß des ehemaligen Kurfürlten- thumö Hessen und der HauSschatz deö Kurfürsten sei kein Privat- eigentbum gewesen, sondern ein politisch gebundenes Eigenthum, worüber zu versägen daher nicht einem Eivilrichter, sondern nur politischen Behörden, also im eminentesten Sinne dem König von Preußen zustche. Prinz Wilhelm, Sohn bcö Kurfürsten, bat also verloren. Berliner Börse vom 2». Juni. Debüt der heutigen Börse unter dem Drucke niedriger AnianaScourle der internationalen Märkte ziemlich schwach. Stach und nach befestigte sich kteStimmung und dieCourie avancirtenaui allen Linien. Prolongaiionenvollzogen sich.trovdcrallgeincincnHaussepositlonenohnegroßeSchwIeriarrsten und stellte sich der ZtnSiuh für dielen Zweck aui ca. K Prorent. Namentlich diese Elasticität ceö Geldmarktes beeinflußt die gene relle Stimmung sehr günstig und läßt hie Bestrebungen der Eontremlne noch Immer schcitern. Gegen Schluß traf mattere Notiz auS Glasgow ein. ln deren Folge Montanwertde etwas von ihren Courien abgebcn mußten. Sachs. Wcrtbe behauptet. Lokales und Sächsisches. — S. M. der König hat In gewohnter Huld die Erlaubniß ertbellt, baß der durch seine wohlthätige Wirksamkeit bekannte Verein Viola den Garten dcö Japanischen Palai» zu einem Concert kür die Oderlausitzer Wasserbeschädigtcn benutzen bars. DaS Vokal- und Jnslruiiieiitalconcert findet nächste Woche statt. - Geb. Reglerungörath AmtShauptmann Frhr. v. Hausen zu Glauchau, Geh. Rcg.-Nath Oertel dei der Krcisbauptmann- schait zu Zwickau und AmtShauptmann Bodel daselbst haben datz Ritterkreuz 1. Klasse vom Verdienstorden erbrüten. - Dem zeitberigen Plärrer zu Dorf Wehlen, Pro!. Jul. Oökar Mickmcl ist dav Piarramt I» der Parochie St. Nicolai in Chemnitz und daö Superiutendentcnamt übertragen worden. — Heute wird Se. Exc. Staatsminister von Fahrt re sammt Adjutanten Freiherrn von Oppcn-Huldenbrrg von Peters burg zurück erwartet. — Nunmehr sind die vielbesprochenen Personalsragen der Dresdner Amtshauptmannschast erledigt. Herr v. Metz sch, welcher jetzt die gelammte Amtshauptinannschast verwaltet, über, nimmt vom 1. Oktober ab ausschließlich diejenige iür Neustadt- Dresden mit dem sogenannten „überflüssigen" Zubehör linkt der Elbe;dieAmtShauptmannschastDreSden-Altstadt erhält der AmtShauptmann S ctimid t ausDöbeln. Man rühmt Icisteren Beamten namentlich die Gabe eines leutseligen Verkehrt und die Fähigkeit nach, widerstreitende Interessen zu vermitteln— gewiß nicht die schlechteste Eigenschaft für ein solches Amt. — Die Gewitterregen res Dienstag baden ble Unternehmer deS großen Extraconcerteö zum Besten der Oberlansttzer aui der Terrasse init Reckst nicht abgebalten, dasselbe in Szene geben z» lassen. 4 Militär- und 1 Clvllkapelle, sowie einen re- nommilten Gesangverein zu solchem Werke an einem Tage znsammenznbringcn, Ist nicht leicht. Besser, eine geringere Ein nahme. dachten die Unternehmer. als daß bas ganze Werk ins Wasser fällt. Der Erfolg Abcndö ll Uhr beim Kassamachen zeigte, daß baS, was um 6 Uhr noch wie Leichtsinn anSsah, nur löbliche Courage war. l l3KMark wurden alS Netto-Erirag er zielt. und war dieses Erträgnis) wesentlich auch dem coulanten Entgegenkommen deö Herrn Flebiger zu danken. Daö feinste Publikum bewegte sich in den lichtstrahlenden Etablissements des Kgl. Belvedere und dessen Umgebung. Wir sahen u. A. die Herren HauSmlnlsler vr.v. Faikenstein und Finanzminlster V.Kön- neritz.sowiebenHauömarschallGrafcnVItzthum. DieMiutärkaprllen dcö Kaiser Wllheliii-Grcnadier-Rcaiincnlö, deö Schützen-Regim. Prinz Georg. deS Pionnier-BataillonS und bcS l.Felb-ArtiUerie- Regiments <unter der Leitung der Musikdirektoren TrenNer. Werner, Schubert und Baum), welche Im Freien spielten, wett- ellcrten mit der HauSkapellc brr Terrasse (Kapellmeister Gott- löber) in bei» Vortrag prächtiger Programm-Nummcrn. Die Liedertafel unter Kößlcr'ö Direktion dot mlt gewohnter Meister schalt lm Saale eine Anzahl GesanaövorirSge. Den Höhepunkt erreichte baS Concert ln der Monstte-Ausführung von 172 Musikern unter Trcnkler'S imposanter Direktion. Alles ging vier wie am Schnürchen, wirksam vor Allem war der Chopin'sche Traucrmarsch und daö Schubert'sche Lieb „Am Meer" — ein Abend amMcereSstanbe gleichsam InTönen gemalt. WenlgerBtliall fand der Wagmr'iche Kalsermarsch. Die Monstte-Aufiübrung fand aus dem Plateau hinter der Terrasse statt. Unter den Bäumen standen die 172 Ml»rärmusiker, aus ihrer Mitte hob sich Trenk- lcrö gebietende Gestalt, ringsum lauschten Hunderte von Zu hörern, von Baum zu Baum schlangen bunte Lampen (von dem verunglückten Feuerwerker Kaden bestens bergestcUt) Feuerllnfen. die ganze Sccne beleuchtete tbellS der awstelgenbe Vollmond, thcllö aulbiitzende bengalische Flammen - eö war rin köstlicher Abend. Sckake, dachten Hunderte, daß dieses im Herzen der Statt gelegene, für große Concerre wie geschaffene Terrassen« Plateau so selten zu solchen Zwecken benutzt wirk. DievcrUrbten Haare freilich, die nach I I Uhr ans den daslgen Bänken schäker- Reueste Telearamme Der „Dresdner Nachrichten." Berlin. 23. Juni. General von Tümpling wurde anläß lich seines 50jähr!gc» DtenstjubiläumS zum Fcldmarschall ernannt. Berlin. 23. Juni. Zu allen diplomatischen Diners wirb außer ten Mitglieder» der Conierenz der Vertreter Griechenlands, niemals aber der türkische Gesandte gezogen. Die Sachverständigen der Konferenz arbeiteten heute ange strengt. um das Material zu bewältigen. können aber vicllelch morgen früh dock, nicht ihren diplomatischen Chesö den Bericht hierüber erstatte». Berlin, 23. Juni. Abgeordnetenhaus. An Stelle deS 8 9 der Vorlage bcautragcn die Conicrvativcn durch Bandemer, darin unterstützt von den Nationallibcrale». daß angestelltc Gcist- lichc ausnahmsweise auch außerhalb Ihrer Piarrgemeinde die Sterbesakramente spenden und Messe leien dürfen sollen. ohne strafbar zu werden. Hingegen beantragt Wlndtholst, daß die Vornahme dieser Handlungen überhaupt nickst Strafbestimmungen unterliegen sollen. Aba. v. Stableöwky (Pole): Wenn man dem Anträge Winbtborst'ö nicht beltrete. so erinnere man an die schlimmstcnZcitcnberChristenversolgung. bann befinde mansirbnicht im ill.Jahrhundcrte, sondern in einem Parlamente derKöniginElisa- bcth. Die Strafbarkeit teS Spcnbenö der Sakramente rr. verletze die Gewissensfreiheit. Die Folge solcher Bestimmungen sei: Ver wilderung ter Bevölkerung, Massenauvwanderungen rc. Die selben seien rin eklatanter Vertragsbruch den Polen gegenüber. Die Worte der Könige könnten kein größeres Dementi erfahren alö in dem Veriabrcn den Polen gegenüber, v. Hammer- Nein (konservativ, befürwortete den Antrag ter Konservativen, vr. WInbthorst: WaS sein Antrag fordere, müsse In sedem clvilisirtcn Staate gewährt werden: die srcie Bewegung deS Ge wissens. Sein Antrag sei aiü unannehmbar bezeichnet worden. Er konstatire vor dem deutsche» Volke, vor Europa, vor der Welt (Heiterkeit), daß die preußische Regierung Bedenken trage, daS Spenden der Sakramente und Lesen der Messe straflos zu- zulasscn, well sie darin eine Erschütterung der Fundamente des Staates erblicke. WaS habe denn die Kirrte gegen den Staat verbrochen? Täglich hielten allerlei Sekten un- cichclligt Ihre Gottesdienste, warum gestatte man nicht dasselbe der katholischen Kirche? Redner, mehrfach vom rollenden Donner eines kurzen Gewitters unterbrochen, bcruit sich schließ lich aus den westfälischen Frieden, dessen Verträge durch die Mai- gesetze gebrochen würden. Kultusminister v Puttkainer ent gegnet Stablewöku, daß in Posen ja dieselben Gesetze gelten, alS im übrigen Preußen. So lange jene Lankeötheile sich nickst mit der preußischen Monarchie eins süblcn, sei ein vorsichtiges Verhalten ihnen gegenüber geboten. Mlt Rück sicht aus den Widerspruch, den 8 9 criahren, verzichtet der Minister aui die Ausieckstelbaltung der Reglerungd- sassung und acceptirt dav Amendement ter Conservatlvcn. Der Antrag Wlntthorst'ö würbe zu einer völligen Umgehung ter kirchenpolittschen Gesetze führen, die Anzelgcpfllcht ganz illusorisch machen. Durch den Antrag von Bandemer iter Konservativen) würde unseren katholische» Mitgliedern eine große Wvhlthat ten, schienen anderer Meinung zu sein, zu Tbeil. Graf von Wintzingerode ssrcikom'crvativ,: Heute habe Windthorst einen fricdlertlgen Ton angeschlagen, aber ln der Kommission habe er gcruic»: Mann gegen Mann!! die Lantständische Bank zu Baupcn eingezalstt werden können, Mir sind ihrer 8 Millionen. In einer Zeit, da Alles zum Frie« überdies aber auch die KrciShauptmannschast fortwährend t»r den tränae. schüre die ultramontane Partei de» Krieg, voniAnnabme dcrartlgcr Gelder bereit ist. (Siehe Inserats Die kgl. KrclShanptmännschait Bautzen macht bekannt, daß SammIungS-Ergebnisse in g r ü ß e r e n Beträgen direkt an
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