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Dresdner Nachrichten : 12.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-12
- Monat1880-03
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- Dresdner Nachrichten : 12.03.1880
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-M» N.^ärz. Die verreck,' «una jw>s»en Rußland unv »re Türkei wegen ve« verpstegunaSkosten de» beiderseitig«, G««aogei.en wL-renb ve» letten Arie« ge» sind beendet. Die Bezahlung des russischen Guthabens von 470,000 Pavirrrrrdcl b>,t nunmehr venragdmäbig zu rriolgrn. Tageökatt für U-litiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-enliste. Druck und Etgentbuin der Herausgeber: «Ir« , , don un» undekaimien Htrme« »»» PeNonen tnseeieen >«l?nui»«iq» ve»,,»««»««»,.A,»l>e«, »„ich »nelmarlen oder P-fteln,«,»»««, «>dl Gilben kollere Id lftloe. gG leraie lu, dl« Monlog» > üumueri »der noch eene», Jel»o»e dtl teile Ä PI«i. Mltredakteur: vr Lu»» »I«»«». Für das Fcuill.: I-uEvt» ll«»»»»»»» Läi«I»i»«t»«»IL«ioit»»reNr iu Dresden. Lovpvl L 60., LokIos-i-Ktrasnv 14, gagonltiic r ,I«m Pparc-reasno. !^n- uml Vsrlcank allsr 81»»t»psp>vfv, pfsnittirisfs, ! Kcllvn oto ^usrntiluve iülsr 60UP0U8. vasntgeltlictis i Lonlrolo ckor Vvrloosung Lllsr ^Vortftpüpiero. ^IItz8 Luall i >,ut brieüivlism We^s. llomivllslölls für Wveksvl. Verantivortl. Redakteur: R*ot»It;iik in Dresden. IL»ll«tvr-Oar6<;robvu-5ItL^^iu von Üv88, 4» tlre«lrrilr, r->i»ni»^ke« Xr. 43, > vmpflolllt. eä» oviollllaiti^os I.agvr eleganter Varlterobv tür liimiion u»>1 öläckollen dis /um Fitor » von II! Rainen. litstelluiiizon nueu Uaass rvonion in oigeman .Vteliors prompt arivckigt.. ^ Nr. 7S. SS.Aabra.18W. WitterungLauLsichten: Meist heiter, trocken, Tag» ziemlich mild. Politisches. Fünfzig Jahre besteht nunmehr die sächsische Verfassung. Der Landtag des Jubiläumsjahres war der kürzeste von allen, der von ihm beschlossene Staatshaushalt des Königreichs einer der unbe friedigendesten, wo nicht der allcrbedenkltchste. Es ist nur mittelst künstlicher Mittel möglich gewesen, annähernd das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben herzustellen. Viel« Ziffern deS nunmehr beschlossenen Budgets sind geradezu auf Schrauben gestellt. Von dem lobenswerthesten Streben nach Sparsamkeit geleitet, haben di« Landstände die Ausgaben aus'S denkbar Möglichste beschnitten. Die Negierung bereitete ihnen dabei keine Hindernisse. Mitunter hat man sich bei den Ausgaben, z. B. bei den Dispositionsfonds, auf Ziffern vereinigt, von denen vorauvzusehen, daß sie nicht innezuhalten sind, sondern imBedürfnisifalle überschritten werden müssen. Soweit ging allerdings die Sparsamkeitswuth nicht, wegen augenblicklicher Finanznoth die ganze gewerbliche und steuerliche Zukunst deS Landes zu gefährden und dringend nothwcndtge Eiscnbahnbauten zu unter lassen, wie gewisse Geister der 1. Kammer wollten. Aber trotz allen Abzwackens hatte der Staatshaushalt mit einem Deficit abgeschlossen, wenn nicht der Landtag zwei bereits fließende Steuerquellen tiefer gebohrt und breiter gefaßt hätte, als seien sie die Thermen des Teplitzcr StadtbadeS: er erhöhte die Gebühren der freiwilligen Gerichtsbarkeit und die Erbschaftssteuer. Der Staat sucht also, um ein treffendes Wort des De. Heine zu wiederholen, bereits auf den Kirchhöfen die Mittel zu seiner Existenz. Und auch so wäre es nicht ohne Schuldenmachen abgegangen, wenn nicht aus dem Erncuerungü- fondS für die Staatsbahnen beträchtliche Summen zur Bestreitung der laufenden Ausgaben Herübergeholt worden wären. Der Finanz minister Herr v. Könneritz läßt sich also von dem Generaldirektor der Staatvbahnrn, Herrn v.Tschirschky, etliche schwere Beutel aus seinem Kassenschranke reichen, welche dieser zur Anschaffung neuer Betriebs mittel reservirt hatte. Ein solches Budget würde in Ländern, die fortwährend mit DeficitS wirthschasten, wie Oesterreich und Ungarn, sogar noch als höchst befriedigend gelten und selbst in Preußen würde man davon nicht viel Aufhebens machen — wir in Sachsen sind andere Budgets gewöhnt und weder unsere Finanzministcr auf solches Zusammenkratzen der äußersten Sparpfennige, noch unsere Finanzen auf das Aussaugen der Steuerkraft des Volkes eingerichtet. Wegen dieses Budgetabschlusses dem Leiter unserer Finanzen einen Vorwurf zu machen, wäre ebenso wahrheitswidrig als abgeschmackt; alle Welt weiß, wessen Hand die Steuerschraube dreht. Herr v. Könneritz hatte ein anderes Budget aufgestellt, als die unerwartete Errichtung von 11 neuen Infanterie-Regimentern und 40 neuen Batterien alle seine Ziffern und Berechnungen über den Haufen warf. Hoffen wir mit der Thronrede, die den Landtag schloß, daß es „nunmehr gelingt, das Gleichgewicht im Staatshaushalt dauernd herzustellen." Die Thronrede selbst wird im ganzen Lande einen guten Eindruck Hervorbringen. Sie hält sich ebenso frei von dem trockenen Tone nüchternster Geschästsmaßigkeit, als von glänzenden Redensarten. Sie nimmt vielmehr, einen der Lage entsprechenden ernsten Grundton beibchaltend, an geeigneter Stelle ein wärmeres Eolorit an. Sie beklagt aufrichtig den Nothstand der Leineweber, welche noch Hausindustrie treiben, sie äußert ein kräftiges Wort gegen die Wanderlager und Namsch-Auktionen. sowie zum Schutze der seßhaften Gewcrbtrclbenden, sie freut sich herzlich des beginnenden Aufschwunges des gewerblichen Lebens und sie spricht endlich eine beherzigenswerthe Wahrheit aus: „Daß einem Gewerbe nur die Güte der Leistungen dauerndes Gedeihen sichern und allein der au» tüchtiges Schassen gegründete Erfolg, nicht aber müheloser Gewinn, das Ziel dcö Strebend fein kann." Außer dem Budget hat der Landtag zwar noch 20 andere königliche Dekrete und viele Anträge und Petitionen bcrathen, keines der elfteren ist aber von allgemeiner Bedeutung. Höchstens könnte man das Gesetz über die gewerblichen Schulen auSnchmen, von dem man sich, im Gegensatz zu den Erwartungen der Thronrede, allerdings eine Beeinträchtigung der freien Entwickelung dieser Anstalten und viel Reglernentirerei und Schulmcisterei auf einem Gebiete besorgt, welches dies am Wenigsten verträgt. Auf andere Bemerkungen über den Landtag kommen wir morgen zurück. Wahrend die Einzelstaaten sich den Kops zermartern, das Gleichgewicht in ihren Haushalten herzustellen, macht sichs der Bundesrath für den Haushalt des Reichs viel, viel leichter. Er for dert einerseits Dutzende von 'Millionen für Heer, Marine und Di plomatie mehr und präsentirt dem Reichstage zur Deckung dieser Ausgaben ein halb Dutzend neuer Steuern. Zunächst erscheint zum 5. Male innerhalb eines Zeitraums von 12 Jahren die Erhöhung der Brausteuer. Man gönnt der Bierindustrie keine Ruhe. Es ist jedoch ziemlich zweifelhaft, ob der Reichstag diese Biersteuer be willigt, jedenfalls wird er ihre Verdopplung ablehnen und sich viel leicht auf Erhöhung des Steuersatzes von 2 M., für den Hektoliter ungebrochenen Malzes auf 3, statt auf 4, beschränken. Eine Gleich mäßigkeit der norddeutschen Biersteuer mit der in den 4 süddeut schen Staaten wird daher weder in der Höhe noch in der Form erzielt. Ginge di« Bicrsteuer von 4 M. durch, so würde der Hekto liter obergührigen Bieres 66 Pf., der vom untergährigen (Lager-) Bier 1 M. theurer werden, im Dctailvcrkauf also das Töpfchen 1 Pf. Werden Brauer und Schänkwirthe diese Erhöhung auf das Publikum abwälzcn können ? Will man das Bier dünner einbrauen? Der finanzielle Ertrag der Biersteuer ist auf 13 Mill. veranschlagt. Und in dem Augenblicke, wo man das Bier vcrtheucrt, schlägt man eine Extrasteuer auf da- Schankgewerbe vor. Nach dem Entwürfe über den Kleinverkauf geistiger Getränke sollen die Licenzgebühren, welche ebensowohl für den Kleinverkauf von Wein und Bier, wie für denjenigen von Branntwein und Liqueur zu entrichten sind, betragen: in Gemeinden mit weniger als 2000 Seelen vierteljähr lich 2b M-. von 2000 bi« 10.000 Seelen vierteljährlich bO M.. über 10,000 Seelen vierteljährlich 75 M. oder per Jahr 100, bez. 200 und 300 M.! Eine Schur von 6 neuen Steuern wird unter dem verlockenden Titel „Börsensteuer" hingehalten. Dieselbe er scheint zum 4. Male innerhalb 10 Jahren im Reichstage. Gegen die Besteuerung deS eigentlichen Börsengeschäfts hat Niemand als die Börse selbst etwas einzuwenden; dieser Widerspruch ist aber un beachtlich. Tie Besteuerung von Schlutznoten und Rechnungen über Werthpapiere ist nur gerecht. Bedenklicher ist schon die Besteuerung von Giroanweisungen und Cheks. Der Giroverkehr verschafft den Banken und damit auch den Geschäften billiges Geld und erleichtert den Verkehr durch Ersparniß von Geldsendungen und Verminderung der Wechsel. Anstalt diese nützliche Einrichtung, die sieb ansängt in Deutschland erst einzubürgcrn, wachsen zu lassen, kommt gleich eine Steuer darauf. Sie soll 300,000 M. einbringcn, wovon man kaum 2 Batterien erhalten kann, womit man aber eine nützliche Einrichtung in Frage stellt. Verfehlt ist die Steuer auf Lolterie- loose, die 6 Mill. einbringcn und „den mühelosen Gewinn" be steuern soll. Seltsamerweise will man sie aber nicht von den Ge winnen, sondern den Loosen überhaupt erheben. Am verfehltesten aber ist die Quittungssteuer. Das ist keine Börsensteuer, sondern eine Abgabe, die Jedermann im Volke bei jeder Quittung über 10 M. mit einem Stempel von 5 Pf., bei Quittungen über 300 M. mit 20 Pf. bezahlen soll. Die ordent lichen Leute, die soliden Zahler lassen sich gern über Alles quittiren, sie kommen am schlechtesten weg; wer dagegen recht viel anschrcibcn, große Rechnungen anwachsen läßt, der spart viele Stempelmarken. Hier setzt das Reich, während sich alle Welt nach dem Baarzahlen sehnt, eine Prämie aufs Ercditgebcn, um 6—7 Bataillone mehr zu unterhalten. Daß der solide Bürger dafür dem Staate zahlen soll, daß er seine Schulden bezahlt und sich eine Quittung geben läßt, ist neu in Deutschland. Jeder Beamte erleidet einen Abzug an seinem Einkommen auf seiner Gehaltsquittung, jeder Miethzins wird im Zinsbuche stempelpflichtig und erhöht. Erinnere sich jeder Wähler künftig, wenn er auf seine Quittungen eine Stempelmarke klebt, des Abgeordneten, der ihm zu dieser Wohlthat verholfen hat. Von der auswärtigen Politik ist das Wichtigste der Plan der französischen Republikaner, in der Deputirtenkammer die Negierung zu fragen, ob sie gewillt ist, die Drohung des Premier Frcycinet im Senate wahrzunehmen und die Jesuiten auch ohne den Art. 7 aus Frankreich auszuweisen, kraft der bestehenden Gesetze, die diesen Orden dort verbieten. Reueste Tcleftramme der „Dresdner Ninlirtckiten." Berlin, 11. März. (Reichstag.) Bei Wiederholung der am Montag abgebrochenen Abstimmung über den Antrag Rickcrt'ö, die Position kür den Dresdner Kasernenbau an die Budgetkommissio» zurück zu verweilen, wird der Antrag mit 138 gegen 96 Stimmen abgelebnt und 800,000 M. als erste Rate tür die Kaserne des auö Meißen nach Dresden zu verlegende» I ä g e r da ta i l l o » 0 bewilligt. Der Rest deS Militäretats wird nach den Anträgen der Budgetkowmission er ledigt. Die an die Budgetkommission verwiesenen Etatstbeile des auswärtigen Amtes »darunter eine Subvention tür die 1)r. Dohrulcbe zoologische Station In Neapel und die Errichtung eines Konsulats in 'Apias werden genehmigt. ES iolgt die cr»te Lesung dcö B rg n st c n crg e > e tz c 0. Der Reichstag lehnte den Antrag des Miste» Hatzfeld ab, daö Braustcuergesetz an eine Kommission zu verweisen. Die zweite Lesung findet demnach im Plenum siatt. Im Debatlenlauie sprach sich der Abg. Soden gegen die Vorlage guö, die eine Ungerechtigkeit gegen Süd- teutjchland involvire und nur die Vermcbrung reo Branntwein gcnusscS zur Folge hgbcn werde. Fürst Hatzfeld vermißt die gleichzeitige Vorlegung deS EntwnrsS wegen Erhöhung der Branntweinsteuer. Die Abgg. Mindel und Schröder sprechen ebenfalls gegen c ne einseitige Erhöhung der Bicrücuer, der Abg. Witte NamenS der Mehrheit der NatlonaUIbcralcn ge.w» den Entwurf, der ohne gleichzeitige Erhöhung der Branntweinsteuer nicht dtölntiebar sei. Die Adgg. Uhden, Mciertzund v. Schauß plaldlrte» sür KommlssionSbcrathung. Localcd and Sächsisches. — Wegen dcö vor einiger Zeit criolgte» Ablebens Sr. Hob. deS Herzogs Friedrich zu Schleüwig-Holslein-Sonderburg-Augu- sicnburg wird letzt am kgl. Hose die Trauer dis mit 18. rs. Monats angelegt. — Aul der Rückreise von Italien vassirte am Dienstag Vor mittag S. k. H. der Kronprinz bcS deutschen Reiches Leipzig. RcichögcrlchtSpräsidcnt SImson und Bürgermeister 1)r. rröntiin :e. batten sieb zur Begrüßung clngefundcn. Ubr i» Mi», ilibr der Kronprinz, nach eingenommener Erfrischung, weiter nach Berlin. — Am Mittwoch wohnte Ibrc Mal. die Königin auch der Prüfung in der t>. Bezirkoscknile iPestaiozzistraße» bei. — Der StlitiingSatminislrator,'c. Pöriebe! in Kamenz hat das Verklenstkrenz. der Siattgutsbcsitzcr Schlegel In Dahlen daö AibrechiStleuz erhalte». - Der lächs. Geh. Finanzratb Frictr. Je iicke. zur Zeit In Essen Dlrecioi der Krnpp'schcn Werte, hat das italienische Oifl- zlcrkrcuz des Ordens vom heil. Mauritius und LazaruS erhalte». — Der Dlaconuö Fr. Kühn an hiesiger Krcuzkirche hat den Titel nnv Rang eines Eonststorial-Assenors erhalten. — Die Budgetkommission des Reichstages hat die »är Leipzig gclorterien loo.ooo M. i l. Rate» zum Umbau deö P ostgcbäures am Angustnsplatze abg.lebnt. — Gestern Mittag kehrte der Generaldirector der sächsischen Staatsbabnc», Geh. Rath von T schir i cd kv, von der In Florenz abgchaltcnc» Komcrcnz wieder »ach hier zurück und übernahm sotork bie Geiaiinntlciittng der Geschälte. — Nachdem die oberste Leitung dcö Pott- und Teiegrapben- wekenö die Bezeichnung RcIch »- Po tt a m t erdalten bat. 'üdrt der Ebel ticter Behörde in Zukunit den Titel Staats sekretär »warum nicht R eichs ickretärt. i ingegen kommen die bisherige» Bezeichnungen General - Pottmeistcr, General-1 Postamt und Gciicral-Telcarapl enamt n Wechali. — Die D c k o r a t i o » ö a r b e i t e» an der Albrc eb tS -' bürg zu Meißen sind Gegenstand eines „motivirir»Gesuchs" geworren, welches der Dresdner Architkktcnvclkin bei dem koniai. Finanzministerium eingeretck't hat. Daö Gesuch geht davon aus, daß man i» den detrrfsendrn Fachkreisen immer noch aeboftr bade. Lretzüc». Freitag, 12 M«H die Staattregierung »verte im Shliem der Dekoration wesentliche Aend-rungcn elntre e» lasse». Via» sei zu dieser Hoffnung wohl berechtigt »gewesen, nachdem sich bet Gelegenheit der im Sep tember Ift78 zu Dresden tagenden Generalversammlung deutscher Architekten- und Jngenicurveicine tast sännntliche auswärtige wie einheimische Fachleute ölte» und dringlich tür eine prinzipielle Acnderung ausgesprochen hätten und nachdem im Auftrag der Regierung selb» von wvel berühmten Ara itritcn, Bauratb Pro fessor Haie in Hannever und Oberbaurath Schmidt in Wien, bezügliche Gutachten eingelotdcrt n orten wäre». Da jedoch die wünschenSwertbe Acnderung nick t ver-ügt worden sei. so batte es der Dresdner Architektcnv-wein iür »eine Pflicht, sich nachträglich mit einer Erklärung an lie StaaiSregierung zu wenden, um al- Unbetheiligtcr eine gewisse geitttge Verantwortung, bie den säch sischen Architekten Iür in Sachsen auögcsübrle Werke seiner Kunst unwillkürlich treffe, von sich abzuwentcn und leinen -Standpunkt zu einem auS Lautcsinltteln auSgekübrten künstlerischen Unter nehmen, soweit dasselbe bisher Gegenstand der öffentlichen Be sprechung war, seslznsiellen. — Bergdirektor Mengler verhaftet! Aul An trag der König!. Staatsanwaltschaft und tcS Untersuchung-- richterS beim Bergainte zu Frctberg wurde am tl. ds. Nach mittags Betriebsdirektor Wenglcr aus Himmelfahrt Fundgrube durch den Grubcnvcrsiant anläßlich der Katastrophe aut dem Abrahamscbachte von seinem Amte suSpendirt und eine interi mistische Verwaltung eingesest. Am Dienstag Vormittag ertolgte durch den Kgl. Staatsanwalt die Indaftirung deS Bergtlrektor Wengier. W. wollte tür seine Person vO.OM Mk. Kaution sielten, wenn man ihn aus freiem Fuß lasse, was aber nicht an genommen wurde, da iedensall» reffen Flucht befürchtet wurde. — Gestern ianv hier die letzte Prüfung berlenigen lungen Leute statt, welche sich zur Erlangung tcS Berechtigungsscheines Iür den Einiädrig-Freiwtiligen-Dienst gemeldet batten. Die Betbeiliaung war nicht bedeutend, nur 28 Mann batten sich gemeldet und wurden Im Laute bieicr und der vorigen Woche geprüft: eö haben davon l l die Prüfung bestanden. Von Iobr zu Jabr wirr die Betbeiliaung bei diesem Examen eine geringere; cs liegt dies wobl daran, daß die Eltern der betrrften- dcn Jünglinge getunten baden, es lasse sich der Berechtigungs schein durch Schulzeugnisse leichter erreichen, als durch bie Prü- lung vorder Kommission, auch üben die vielen Realschulen II. Ord nung hierbei wohl einen bedeutenden Einfluß auö. — Nicht btoS zu der Wlrtblchaft im Großen Garte« wird von der Hauptallce eine Zugcmgöftraßc gebaut. au» die südliche parallele Fabrttraße der Hanptallee. bie sogenannte Eontre- allee und der Fußweg daneben werten mehrfach verbessert und neu anaeicgt. Bei dein Eorio bat sieb berauSgettrllt, daß dort häufig Verstopfungen von Wagen statt anten. So gewinnt der Große Garten unter der kundigen Hand seine» Direktors Bouchü iortwährend an Bequemlichkeit und Schönheit. Vielleicht wird eS in nicht zu ferner Zrit möglich. ein wettere» Pi»!«et auSzu« iübren. daö dem Garten eine neue Zierde zutkibren würde: die Umwandlung der setzigen öden Kiesgrube in einen kleinen ma lerischen See. Hierzu bedürfte es im Wesentlichen zunächst »«r der Einsübrung der Kaitzbach in die Kiesgrube. — Der jetzt an der „Rose" erkrankte und von Hrn. Appella- ticmSratb vr. Haase vertretene Kanimrrdirektor Hr. v. Weber sEivllkammcr III.» befindet sich auf dem Wege der Besserung. — Leit 8 Tagen nisten im Großen Garten wieder die au» dem Süden vcimgekebrtkn Holztauben. Wie der Natur forscher Brehm erzäbit, bevorzugen diese wilden Tauben die Umaebung von Dresden und Leipzig. In Westfale» ist eine Holztaube eine Seltenheit und der Bauer der roihen Erde, in denen Gehölz ein solches Paar nistet, glaubt, er habe einen gro ßen Lotteriegewinnst gemacht. — Daß Schutzzölle anch den Arbeitslohn stei gern, diese ertreuliche Tbatsacbe wird durch eine Statistik er härtet, »reiche der Verein deutscher Elftn- und Stahlindustrieller durch den sächsischen Abg. 1),-. Rentzsch veranstaltet hat. Ob wohl die Statistik noch nick t völlig abgeichlosien ist. sondern nur von !<>»> Eiien- unv Stahlwerken auö allen Theilen Deutschlands »erliegt, so erglebt sich, daß diese 160 Werke, dir im Januar vorigen IabreSIN,606Arbeiter beschäftigten und Viesen 5,lv«.V82 M. MonatS ob» zahlten, im Januar lausenden Jabrev ?,100,195 Arbeiter mit einer Ge ammtlöhnung von 6,077,94» M. beschäf tigten. Die Arbciterzahl stieg um 9.3 Pu, der Arbeitslohn um >7,6 Proe. Ter Arbciterve> dienst im Vorjahr 56,40, dieses Jahr 6t>,66 Mark. Jene 160 Werke, die doch nur einen Thetl der deutschen Eisenindustrie darstcllcn. sind infolge der Schutzzölle in dcr erfreulichen Lage, pro Monat 900,0<!0 M. Arbeitslohn mehr z hlen zu können, waö iin Jahre 11 Mill. M. Mebrvrrdicnst für die Arhciter auSmack't. — Mit der Eröffnung ihre» neuen Hospitalö an der Ebem- nii-crstraße lat sich die segensreiche Kinderbeilanstalt reckst günstig in die veränderten Verhältnisse clngelebt unv die Verwaltung »rar in dcr glücklichen Lage, das letzte Geschäftsjahr ohne Dcflzit abschiießcn zu können. Im Hospital betrug der durchschnittliche Krankcnbestanb etwa- über 34 Kinder, der höchste 44 (im August» und der niedrigste 22 tim Februars. Im Am bulatorium haben an >55 OrdinationStagcn 1575 Kinder ln 53>o Einzciordinationc» Behandlung grünten: aut den am stärksten bcinck ten Tag kamen allein 95 Kinder <16. September). Im chirurgisch orthopädischen Ambulatorium wurden 73 Kinder bcbankclt: in dcr Poliklinik der Kinterbeilanstait wurden 391 Kinder mehr aiS Im Vorlahr, nämlich 2576 Krankt bebanbelt, von denen 2355 geheilt oder gebessert, 122 durch Tod abgingcn und 99 iin neuen Jahre in Behandlung verblieben. Aus diesen angefübrken Zahlen erglebt sich bie bedeutende LelstungSiäbigkeit der Anstalt. — Die erst seit einem Iabre kestebenteLehr-und Erziehungs anstalt iür Töchter gebildeter Stände von Dir. Schmidt u. Güttler sRoicnstraße 26ti) hält ihre öffentlichen Prüfungen am >6.. 17. und 18. d. Bi. ab. Die Anstalt bat sich trotz der kurzen Existenz rasch cmwlckclt und genießt die a 'leitigste «ner- kenming Seiten der Eltern Ihrer Zöglinge: bie Zahl der letzteren hat sich Im Laufe eines Jabreü aus das Doppelte erhöht; neben aiicn sonstigen Wissen-sächcrn widmet die Anstalt ganz besondere Ammerksaiiikcit den weibliche» Hantardeite». — Die öffentlichen Prüiuiigc» i» der hinlänglich bekannten, vorzüalich gelecketm Höheren Handelsschule zu DreSken Ncustakt iKönia- straße 10» werden am >5.. 16. und 17. avaedalten. Am 18. unv N). d. M. finden tlrielden In der Lebr- und Erzieh ung S a n st a 1 t t ü r Knaben ru Friekrlchstadt-Dreeden tFrei maurer-Institut, Realschule 2. Ort», mit Progymna mm» s»att. Gegenwärtig besitzt die Anhalt 196 Schüler - l>7 interne und 79 externe. lieber die Frechbeit mancher Schwinrelpatrone gebt doch nickstS! Kommt gestern Einer zu einem hiesige» Rechts anwalt. giebt st» tür ehie» Lehrer auö Auerbach mir Namen Schmidt ans und prokucir» ein „Pastor Pol«. Auerbach Im Erz gebirge" Unterzeichnete- Schreibe», testen Eingang buchstäblich
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