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Dresdner Nachrichten : 13.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-13
- Monat1880-05
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 13.05.1880
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vr««a«i>, 1880. SWM'LÜL^.. «»nnn»e,,,»r«l» »t«u„>!tzw<h » M»n tü *s>»., durch die P,ft » »dtt 1L Pw'.it>»tel. «um», lv Plgc. M-N«»e SVVOa «remdl. >I»»t««Üir,,d, eluielandter M, «tl»kt»U mich» sich «eddltt», »tchl »erdludltch. «ndt».«,»»,», ,»ch»,rUi ».»>.— «uieou» o. .,»»»«,1,«»» „Nt", -u», vullter ck c«. tu Pari«. Loxxsl L 60., » »II UVSvI» Lkt» Lokioss-Ltrassv 19. Leicv üor Lpororzasss LL. ^»krLrmx. -»Irr,«« »erde, »«chuch»»« S »t» «dd, » «de Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Sörsendericht, Frcmdeuliste. Sonnte,, dt« Mt»«,« l» Uhr I, Neuliodt nur»» >Iochemo,en: er. »>,Iier,,Ite ch«.dd>« «»chm. «Udr. — Der Rau« einer etn!»ol«I,en Velttzetl»loliet I»VI«e ü>»,e>»ud« dt« Zelle «, P„«. Slne »eroelte Ntr d», ntchtz. !«,,» «rtchetne» de, Jnlrrdi» »tr» »ich! ,e,«»«^ «utwirtt,» »unonren. «utlrae« »,n un» und«k«»»te»ytnne» und Perlenen inscriren wir nur,e»rn »etuumee,»»»N»»I>>»>« durch vriei««rsen oder P»NetatLdtun«. «cht kttden toll«, l» Pi»'. S« lerot« Ittr dir Moniag-. Nummer »drr „cheinem »etilaee dtr Pelrte »eü» hü«»«. Wien, 12. Mal. Abgeordnetenhaus. «tue Zuschrift des Vilnlstcrpräsldcnten sorbert zu den DelegationSwablr» aut. Bet der Berathung Uber die Verlängerung dc» deutschen HandelSvrr- tragcö >rurbe der Gesetzentwur». welcher die Regierung ermächtigt, den VerebelungSverkebr mit Deutschland bis 3l. Juni 1881 zu regeln. angenommen. Betreffs der vom Ausschüsse beantragten Resolutionen, welche die Aushebung des Appcetulveriavrentz vom l.Jult l88l ad fordern, wurde die mottvirte Tagesordnung beschlossen. Skutart, 11. Mat. Dle bisherigen albanettschen Mani. testationen bezweckten die Organlsirung des autonomen Fürsien- thumS Albanien unter der Suzeränität des Sultans mit Ali Pascha von Gusinie als Fürst von Albanien Da der Aalt von Skutarl, Jzzet Pascha, den bezüglichen Schritten rer Albanesen biöber die Anerkennung verweigerte, so muhte er sich mit seinen > geringen disponibel» türkischen Truppen bis zum Eintreffen der. Verstärkungen ln bas Schloß von Skutari zurückzicde» «r. 134. IL'7L! I Leuw. o» L>.. l!t>chs,e m» W. - Nordowoilid. Auch, t»>wi»!l. ,m». > beiter, trocken, Tcniperatur wie gestern. Lä. Lir-elMä's S sieildskn unst Isttvrssll ^ unü?onslons»tsl>unssk» L 8iluvo8trL8->s 2. t»»»kw» eo, veuelouedkerte». LL-ErSS-SSii--Sb-<SWL Tvnlicrstag, 13. Mai. Politische«. Man darf auf dieCensur gespannt sein, welche der jetzt bereits ta alle Windrichtungen zrrstieblc deutsche Reichstag von offiziöser Seite, etwa in drr „Prov.-Corresp.", erhalt. DreiMonate waren die Volksvertreter versammelt. Was sie vor de», Osterfeste fertig brachten, erhielt eitel Lobsprüche von hoher Stelle. Der Reichstag erledigte glatt und rasch den Reichshaushalt, bewilligte die neue Militärvorlage und brachte das Sozialistengesetz unter'S Dach. Rach Oster» drehte sich der Wind. Das Centrum wartete vergebens auf die Beilegung des Culturkampfes und auf die Steuererleichterung, die vor einem Jahre bei der Bewilligung der neuen Zölle und Steuern versprochen wurde. Di« Conservativen sahen sich vernachlüßigt; ihre ehrenwerlhcn Bestrebungen zur Beseitigung der Mißbräuche der Theaterfreiheit und zur Wiederbelebung korporativer Verbände im Gewerbebetriebs blieben ohne jedes aufmunternde und unterstützende Wort der Reichsregierung. Diese drängte vielmehr ausschließlich auf die Bewilligung eines ganzen Schubsackes neuer Steuern aus Bier, Börse, Quittungen, Lotterieloose. Postanweisungen, Tabak, Einäugigkeit. Klumpfüße und Gott weiß, was noch. Für die märchenhafte Reichsgründung auf Samoa sollte der Reichstag auf Jahre hinaus beträchtliche Mittel bewilligen. Die Volksvertretung stützte. Dazwischen spielte der Vorgang im Bundesrathe, die Verwerfung des Postanweisungüstempelü, das von» Reichskanzler gestellte, vom Kaiser abgelehnte Entlassungsgesuch. Da siel die geplante Maßregelung Hamburgs wie eine Bombe in'S Haus. Bismarck mußte den Rückzug in St. Pauli antreten, stürmte aber in der Clbeakte auf's Neue gegen die alte Hansestadt Hamburg vor. Auch diesen Sturm schlug der Reichstag ab. Die Elbeakte versank zerrissen in den hochgeschwollenen Fluthen der Elbe. Außerdem trägt dieser Strom die Trümmer aller Steuergesetzentwürse mit sich. Dw Reichstag hat keine einzige der ihm vorgelegten neuen Steuern bewilligt, hat vielmehr gegen das drohende Tabaksmonopol einen ab- mehrenden Schlag geführt. So zerfällt derReichstag in zweiHälften. Zu voller Zufriedenheit des Reichskanzlers arbeitete er vor Ostern, scharfem Tadel wird sein nachösterliches Thun begegnen. Er hat seine weitestgehenden Pläne vereitelt. Aber auch die Parteien haben wenig Ursache, mit dem Verlauf und den Ergebnissen der jetzt geschlossenen Session zufrieden zu sein. Für jede Partei ohne alle Ausnahme wurden die Erfolge auf der einen Seite mehr als wettzemacht durch Niederlagen, die sie auf anderen Gebieten erlitten. Die Abgeordneten schüttelten sich zum Abschiede die Hände, Mißbehagen und Unzufriedenheit im Herzen. Das sind die Folgen einer Negierungskunst, die sich bei jedem Anlasse eine neue, wechstü d'. aus widersprechenden Elementen zusammengesetzte Mehrheit iin Reichstage bildet und die sich auf keine geschlossene Mehrheit stutzt. Die Grundzüge einer festen Politik sind eben für leine einzige Partei erkennbar. Es wird eine persönlich attachirte Mehrheit verlangt, die auf Commando alle Bewegungen, die der Augenblick cingiebt, mitmacht. Und dazu giebt sich auf die Dauer Niemand her. Eine Zeit lang geht das, schließlich versagen aber diese Mittel und das Finale erleben «vir jetzt in der allgemeinen Verwirrung, die hereingebrochen ist. Da ist es denn ein kleiner Trost, daß der Reichstag angefangcn hat. sich zu besinnen, daß er zu etwas Anderem da ist, als blos Gelder und Rekruten zu bewilligen. Es wehte Etwas wie frische Morgenluft aus der Haltung des N.ichstages in den letzten Wochen. Erinnern wir uns außerdem, daß er ein Gesetz erließ, da« die Axt an die Wurzeln des Wuchers legen soll, daß er im Theater- und JnnungSwesen die leitenden Grundsätze zu einer demnächstigcn Revision der Gewerbe-Unordnung ausstellte, daß er einen noch schwereren Steuerdruck vom Volke abhielt, so meinen wir, hat das Volk Ursache nicht gerade mit Abgunst von dem FrühjahrSreichtage amii 1880 zu urtheilen. Warum wehrt sich Hamburg gegen das ihm angesonnene Ausgeben seiner Freihasenstellung? Die Leser wissen, daß wir den freiwilligen Verzicht auf dieses Privileg befürworten, um die großen Seehäfen Deutschlands den Interessen der Industrie des Gesammt- vaterlandes dienstbarer zu machen, als sie es jetzt sind. Eine etwas andere Auffassung der Sachlage vertritt die Zuschrift eines renommirten VolkSwirthe« au« Sachsen, der wir der Unparteilichkeit halber hier Raum geben: „DaS Wese» deö bamburglschen Handels bestebt darin, daß Hamburg In Wahrheit kaö Erbe der alten Hansa conservlrt bat und nickst bleö beinscher Ein- und Auölubrplatz. lonbern zugleich das große Depot deö ganzen nordischen, speziell deö skandina vischen Nordens Ist. Kopenhagen, Cbristiania beziehen ihre Co- lonialwaarcn re. trotz der ansehnlichen Seeschifffahrt lbrer Länder nicht aus den Coionien, sondern von Hamburg, weil dessen Haus, leuie lenen ärmeren Ländern die Kapitalien vorstreckcn. Natürlich ist das Geschäft nur möglich, so lange Dänen. Schweden und Russen in Hamburg aus'ö billigste bedient werden. Leute, die taö Geld vorstrecken möchten, wenn sie dafür den Handclövortbeil emiacken könnten, giebt eö auch anderwärts. Man braucht nicht weit zu suchen. Tritt Hamburg in ven Zollverein, io rollt dieses ganze Geschält sammt dem damit verbundenen Verdien« uniebl- bar nach London und Holland binüber, und wenn die Hamburger Häuser, die eö biSber betrieben, sich nickst aus'S Trockene setzen lassen wollen, so müssen sie eben mitgeben. Die Zollannerion Hamburgs wirb somit bas Signal geben zu einer colossalen Kapital-AuSwanderung aus Deutschland und zu einer mächtigen Verstärkung der englischen Handel-Übermacht. Die rrickxn Eng länder lauern nur aus da« Atstbören der Freihasenstellung Ham burgs , denn daö verspricht ivnen einen Braten in die Käme zu jage», um den sie sich seit Jahrbanderten vergebens bemüht haben. Soll wirklich brr anercrbte Haß des bornirten Junkerti'iimS gegen ten reellen Waarenhankel den Engländer» dleien Gefallen ihn»? Vor 500 Jahren brandschatzten die Junker diesen reellen Handel a»s der Landstraße Zöllen. Soll sich das wiederholen? In ankeren Lände n, die keine Freihäfen mehr besitzen, hat man slck>'ö Millionen über Milstnnrn kosten lassen, um solche unter den Na me» DockS. Entrepot» u. i. w. m ick-affe». So England in London und Liverpool, Holland in Rotterdam: auch Frankreich irantke enorme Summen ans re» An-da» seiner HandelShäse», wählend wir Deutsche nur Geld iür kostspielige Kricgöhäien! schen Wortes Napoleon i. AlS er nach eben gewonnener grober übrig haben. Oeucrrech deuktnM,daran, seinem l'mio ir-mao Schlacht gei'ra.it ward, daö sei wohl eine sehr glückliche Stunde Triest ein Ende zu machen und Italien erhalt trotz aller natio nalen Ideen Venedig als Freihale». Unser Reick), klüger alö Alle, baut nur KricgSbäicn und sagt die reichen Leute nut Aus nahme der Böricnjobber zum Lande hinaus." In diesen Ausführungen liegt sehr viel Wahres und Beacht liches. Trotzdem bleibt die Einbeziehung Hamburgs in den Zoll verein ein deutsches Strebeziel. Die Welthandelsstcllung Hamburgs wird sich erhalten lassen, wenn man durch Erbauung von Docks für zollfreie Niederlagen für die Bedürfnisse des Welthandels sorgt. Freilich dürfen nicht Wasserbaumeister, die von so etwas Nichts verstehen, bauen, auch müßte die jetzige Zollordnung, die sich vor burcaukratischen Scheerereicn nicht auskennt und den Verkehrs- bedürsnissen hinten und vorne nicht genügt, gründlich reformirt werden. Aber unter der Bedingung dieser Umgestaltung der Zoll vorschriften und des Geistes, in dem man sie handhabt, sowie nach Erbauung riesiger Docks für zollfreie Niederlagen dürfte die Frei hafenstellung Hamburgs nicht mehr erforderlich sein. Gladstone, der neue englische Premier, debütirt »nt einer Ab bitte, wie sie bisher noch kein Staatsmann von sich gegeben. In den verbindlichsten Worten bittet er Oesterreichs Kaiser um Verzeihung für die ihm zugefügten Kränkungen. Ist dies Seelcngröße oder Schwäche? Es ist immer lobensiverth, wenn Jemand voreilige Worte und unbegründete Beschuldigungen freimüthig eingesteht und zurücknimmt: ein Staatsmann sollte sich aber hüten, sich vorher so zu vergaloppiren, um sich so dcmüthigende Widerrufe zu ersparen Gladstone bekennt, daß er nur auf untergeordnete Beweise hin Oesterreich wegen dessen Orientpolitik geschmäht habe. Hätte er sich doch besser nach der Beweiskraft seiner Anklagen umgesehen l Oester reich hat in dem Widerruf Gladstone'S eine glänzende Genugthuung erhalten. Aber was wird das stolze Britenvolk zu der etwas be schämenden Abbitte seines geliebten William sagen? Fühlt es sich nicht in ihm gedemüthigt? Nur Eines entschuldigt das pater pevvnvi Gladstone'S: Offenbar hat der österreichische Gesandte in London, Graf Karolyi, bündige Zugeständnisse geinacht, daß Oester reich nicht daran denkt, über Bosnien und die Herzegowina hinaus auf der Balkanhalbinsel vorzudringen. Oesterreich verzichtet darauf, das schwarzgelbe Banner bis nach Salonichi an's aegaeische Meer zu tragen. Also hat es sich in Bosnien nur festgerannt? Dann war die Besetzung dieser türkischen Provinz eine halbe Maßregel und ein ganzer fehler. Bedenklich aber ist eS, daß der Leiter eines so mäch tigen Staates wie Gladstone seine aus langjährige Beobachtung ge stützte Ansicht über die Politik eines Reiches blos auf die Erklärungen der österreichischen Diplomatie hin aufgiebt. Dann geht er gewiß auch einmal auf den viel besseren russischen Leim. Denn mit feier lichen Versprechungen, die sie nachher nicht halten, kargen die russi schen Staatsmänner noch weniger, als mit Rubeln. Für Frankreich kommt eine große Zeitung aus dem Vatikan: der Papst entschloß sich, die Jesuiten zu opfern. Damit rettet der Papst die anderen bisher nicht beglaubigten religiösen Orden. Frank reich willigt ein, sie im Lande auch ferner zu dulden unter der Be dingung, daß sie ihre Statuten bei dem StaatSrathe und nicht, wie die Regierung erst wollte, bei dieser einreichen. Der Staatsrath genehmigt die Statuten aller Orden, eS bedarf dazu keines Gesetzes, keiner Mitwirkung der Kammern und nur die Jesuiten müssen das Bündel schnüren. Der ihnen aber die Thür zum Hinausschlüpfen öffnet, ist der Papst. Neueste Teleqramme der..Dresdner Nackrickten." Berlin, 12. Mai. Der Abg. V i rck) o w hatte behauptet, daß Für« Biömarck ein Schreiben an ten Finanzminister Bitter gerichtet habe, worin er ihn gekragt, ob eö nicht an ter Zelt sei. die Freihaienskelluiig Hamburgs zu beseitigen? Der Finanz- minister hatte tie Richtigkeit tcr Virckww'sche» Behauptung be stritten, Vircvow sie aber cmsrecht erhalten. Jetzt erklärt nun der Reicböanzclger: Richtig sei. daß ein Schreiben des auswärtigen Amtes an den tztnanzminttier vom 15». Avril erisiire, welches die Verhältnisse ans der Untcrelbe be» bandelt, unrichtig aber, daß eS tie Vlrcbow'scbeBehauptung ent halte. Der „Rcichsaineiger" meint. eS könne dem 0,-. Virchow ia überlassen bleiben, turch Veröffentlichung deö ihm, wie eö den Anschein hat. genau bekannten Schriltstücks leine Behauptung zu erweisen. Daß Virchow von diesem Scbriltstack überhaupt Kennt nis! erhalten, könne nur durch Verletzung des Dlenstgeheimntsseü geschehen sein <Aha!) und wird ten Gegenstand einer eingehenden Untersuchung bilden. Konsta »tInope 1, II. Mai. Ein Telegramm des eng lischen Konsuls in Burgaö a» den englischen Botschafter Layard meidet, bulgarische Soldaten seien in den Bezirk AttoS einge drungen und hätten mehrere türkische Dörier geplündert und mehrere Personen getöbirt und viele Frauen mißhandelt. Locales aud Siichfts»e». — Bei dem Besu»e der Fischer et.Au««elIung in Berlin burck' Se. Mai. den König Albert wird der preußische Minister für Landwirthlchait, vr. Lucius, die Führung über nehmen. Derselbe war im französischen Kriege, als der damalige Kronprinz Albert die MaaSarmce komiuandirte, sein Adiutant. Die Abrelle Sr. Majestät nach Berlin erfolgt beute morgen 8 Uhr 35, Min. über Röterau: ten König begleiten Oderst- iicntenant v. Mlnckwltz und Ordonnanzoffizier v. Kirchbach. - In kleien Tagen IN auch der neue Direktor der städ tischen ArdeltSanfiait ernannt worden. ES ist dies der bisherige Anstaltoinspector zu Schloß Walthelm, 1)r. zur. Rabe, Prcmlerlirutenant d. R. - Gestern Morgen 7 Uhr warb zum ersten Mal in ter katboiischen Hoikirche kaS heIl ige Abcndmahl an mehrere Hundert paradcmäßig uniiormirte. den verschiedenste» Truppen- tvcilen angrhörenke katholische Soldaten einschließlich von StabS- »nd andere» Offizieren auSgetbeitt, die iämmtltch, ehe sie vor ten Altar traten, die Seitengewehre ablegten. Aul dem Eboro, wo tonst nur die Hekkaprile die Kirchenmusik spielt, sührtc Musik direktor T reukler mit seiner Kapelle » Da« deutsche Hochamt" von Michael Havkn — iür Janitschalenmufik arrangirt - au«. Die deir. Mannschasten waren iür gestern vom Dienst bettelt. Herr Hvikaplan Maaz erwähnte in seiner Altarrede eines charaktrristt- siir Ihn, erloigte bie Antwort: „Nein!" Aul die weitere Krage, welches wohl überhaupt seine glücklichste Stunde gewesen sei» antwortete ter Kaiser: „die der ersten Kommunion!" - Die zu Ehren deö großen Baumeisters Gottfried Semper schon früher vom Rail) beabsichtigte Semper-Stiftung ist, wie man hört, in lemer Zeit durch Einverständntß beider städti scher Eollegie» dcfiliitiv und mit einer Summe von 20.000 Mk. begrüntet worden. Aus der Stillung sollen talentitte lunge Architekten und Poll)tccl)»iker uutersiützt werden. - Die Beeri) igun g deö Oampsschlff - Direktor Hönack findet am Freitag Vormittag Uhr auf dem Trinltatlsklrchhof stakt und zwar aus besonderen Wunsch deö Verstorbenen durch das städtische Leichenwagen-Institut, dein einer seiner besten Freunde. Herr Stadtrath Tehffartl), vorsteht. Die Tvellnavme an dem Schicksal Hönack'S ist allgemein, denn auch der Staat wie die Stadt verliert an ihm einen ircimütbigen Bürger, der reges Interesse an alle» öffentlichen Dingen nahm. Höuack war ein gursächiischer deutichcr Patriot. Bekannt ist auch, wie sehr er fick) für Alles was mit Wald- und Korstschutz zusammenbing, inleressirie. — Das rapide Anwachsen der Elbe ist ausschließlich durch anhaltende starke Regengüsse inBövmen veranlaßt wor den. InAußig hat das Verschiffen der Braunkohlen gänzlich ausgchört, bie aus der Eibe-Lck)lcppdahn der Außig-Teplttzer Bahn siedenden beladenen Kohleulowrleö mußten ichieunigft zurückdlrigirt werden, ta das Wasser bis zum Ascdekastcn der Lokomotive reichte. De» höchsten Wassersland hatte tie Elve in Dreöben mit über 200 Centn», erreicht, von ta au trat lang sames Fallen ei». — Die ringetretene wärmere Witterung und der bedeckte Himmel lassen hoffen, daß die beiden Wrinmördernächte Pau» cratIuS und Servattuö gestern und heute ohne Schaben vorübergrhen werden. — Wer sich kür ein prachtvolle» Stück Fleisch interessirt, bleibt unwillkürlich setzt vor dem Schaufenster be« Herrn Fleischermcister Otto Lehmann in der Pragerstraße 30 stehe». »Man sicht daselbst ein ausgeschlacbteteö Kalb, welche» Vor Kurzem aus der Berliner Mastvlei auöstellung prämiirt wurde, ein Kapitalstück in Größe und Fettgehalt, wie eö nur höchst seilen bei einem ca. dreimonatlichen Tbiere zu finden sein dürste. Herr Lehmann, drr intelligente Meister und seinerzeitige Hauptiaktor bet Errichtung deö musterhasten Dresdner Central - Schlachtvieh - Hoseö, sowie Haupt - Mitarbeiter der Berliner Flelschrrzcttung, kaufte iür tbeures Gelb bei der Htinmeiicivrtö-Auöllellung in Berlin z»vel solcher mit Medaillen genannter Kälber preußischer Zucht im ungefähren Gewicht von » 300 Plund, welche ebenso zart im Fletsch wie reich an Fett gehalt sind und wahre Musterdraten, Cotelleten re. geben müssen. Diese Kälber werden, um daS Fleisch zart zu halten, monate lang nur mit Milch, Eiern und Mehl gefüttert und wenn der Effekt Irgendwo erreicht worden ist, so ist es bet diesen Kapital-Schau stücken deS Herrn Otto Lehmann. — In aller Stille feierte gestern der in den Freiheitskriegen alö Obersäger Im K. S. Jägerbataillon gestandene Veteran Moritz Eincnkel dt» seinen 88. Geburtstag, wozu ihm von Verwandten und Freunden vielfache Glückwünsche zugingen. — Eine neue Anerkennung der sächsischen Industrie! Die mit Maschinen betriebene Buntpapieriabrik von Krause und Baumann in Dresden, Palmstraße, hat aus der Weltaus stellung in Sidney den ersten Preis errungen. Infolge dessen find von Australien bereits mehrere große Bestellungen bei dieser Fabrik elngelauicn. — Neubetten. Die Fabrik iür Gewürz- und Frucht- Extrakte. sowie Gewürzsalze deö Hrn. Hvfiieierant vr. Naumann in Plauen bet Dresden bringt der Jahreszeit entsprechend wieder seinen prachtvollen Walbmeister«Extrakt. welcher schon der Beguemilchkeit wegen bei» ttlichen Kraut vorzuziehen ist. auch im Geschmack reiner und kräftiger ist alö letzteres. Der Preis eines Fläschchens von 30 Gramm Inhalt, iür 15 Flaschen Wein ausreichend, stellt sich aus nur 30 Pt.— Seit der Belebung deö chinesischen Import», in Dresden durch die Handlung R. Seelig, Kauihaus, hat kaum ein Artikel so schnell Bestall gesunden. a>S - chinesische Seife. Ja, als wir. immer bestrebt gute Neuheiten zu empfehlen, von dieser vortrefflichen Seife Notiz geben wollten, bat Hr. Seelig dies nicht zu thun, da er sich ohnebin vor Aulträgen kaum retten könne. Jetzt ist per Suez eine neue Sendung aus China eingetroffen und Jeder kann sich überzeugen, baß die Chinesen selbst die Pariser Fabri kate überholen. Die Seife behält den Dutt inach Sandelholz v blö zum letzten Stückchen, bröckelt nie, reinigt sehr gut und thut der Haut äußerst fein. Ihrer Sparsamkeit und Dauerhaitigkeit wegen ist der Preis s75 Pf.) nicht theuer. Wa« man von den chinesischen Importen deö Hrn. Seelig käst ausnahmslos sagen kann, trifft auch hier zu: die Solidität und Gewlffcnvastiarett des „Volkes beS Ostenö" macht sich sehr günstig geltend gegenüber dem kulturellen „billig und schlecht". - Auch etwa» schrEmpieh- lenswertheS ist die neue sächsIscheNasirselie des Fabrikant Weler in Meißen, welche eine wohlthuende Wirkung dadurch ausübt, daß sie ln Art einer Mandelcreme iabrizlrt ist und nur im kleinsten Quantum zur Anwendung eeö RasirenS verwendet werden darf. Man nimmt den einen Finger und bestreicht den Backen, welcher rasirt werden soll: nimmt dann einen Raffr- plnscl und möglichst recht warmes Wasser In den Pinsel und »er- theilt damit die Sestcnsalbe, wodurch sich ein feiner Schaum ent wickelt. weicher nicht nur wohltduend aus tie Barthaut wirkt, sondern auch zu Gunsten des Barbiers das Raiiren erleichtert.- Zur Stärkung der Kopshaut bient ganz besonder» Apel'» Birkenbalsam (Hannover), kessen guten Ettolgen be züglich de» WachStbumö ter Haare die geachtetsten Zeugnisse der Herren Grcst Siollberg (Teplitz). Baron v. Wuthenau (Hannover). Frelbrn. v.Rocvow (Oscbatz) rc. zur Seite «eben. — Der positive Mangel an einem wirklich guten Schmiermaterial. namentlich an einem guten Mascdi»cn - Oel. hat die Knocbenöl-Fabcik von W. Cuyperö , Pieschen > veranlaßt, neben bet Fabrikation feinerer Knochenöle auch einer solchen von einem guten Malcbinen- Oel näher zu treten. da es im allgemeinen Interesse der Ma- schlnen-Jndustrle liegt, endlich einmal in den Besitz eines guten Maschinenöl» zu gelangen Eine vorgenommene Probe von 5 Kilo« de« CuypclSichen Maschinenöls hat nach gewissen»«»» Prüfung ein höchst dettietigenreS Resultat in unserer O«ffzln er gehen. umsomehr wenn man den verhältnißmäßig billigen Prri« von Rm. 5,4 pr. 50 Kilo in Anschlag bringt. - PolIzeihericht. Ein „ranzig Jahre alter Gewerk-«, gehlste hat sich t-ergangenen Montag aus der Wobnung seiner Anaehörige» entfernt unter Zurücklassung eine« Zettel«, auf welcwm er einen Ad'ck'ied an dieselben geschrieben. Man der- inuthek. daß er seinem Leben ein Ende gesetzt habe, um so mehr, alö er In der letzten Zeit wiederholt Spuren von Trübsinn ge zeigt hat. - Aus ganz geringfügiger Ursache bat sich in de, 8-'! )>/,
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