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Dresdner Nachrichten : 15.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-15
- Monat1880-06
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 15.06.1880
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1880. "Är*»«kd1al>u ««»t-r»,» t« VL8 ÜLukxvsokktt Hlageßkatt für Uokttk, Unterhaltung, Geschöstsverkehr. Sörseudericht, Frem-euliste. »Lt!-.»«'«!: — L«r N»u« cin,k kI,I»UN«i, RchWLL»»'.!«! ««» nicht »«» u«» und»kannte» Filme» und vrrsone» lnlenren wt» nur»,,»» G»ami«rra»»»-'i«I,lu>,, dura, >rt«t»«rle» odrr P»tiri»iLdIu,,. Sch« «k»e, I«lik» >» v>«. Sn- t»»t» >«' dt« vt»nt«i» - «uiumer >8« »8ch rtnem^kM»!« dt« Petit« ?-r«iSd von Loaorgvug unä Vorvertbuog' ?»b»nt»o iw Io- und Auslands. l von It«PPvI Sk v«a»E«t tdlel, 8«1»Io»».Str»»»«1iE, Lok« dsr Zporsrxndso. SW!L^i!^:^r^SSEW«?Sr»»W«SNSS««-«r?----!S» verlln. 14. Juni. Fürst Blöniarck empfing die auswär tigen Dclcairten der Kischerei-'AuSstellung. Frankreich.. Senat. Lay übcrnabm kaS Präsidium mit einer Anftracbe. Die republlkänischen Institutionen seien zwar Vtts « ttosiitrirun-vonr'»drUro°iLric«L und «untsrnvdut». 8otilo»8-8trL«8v 12,1. voaoiiaifonk von Ll»»olrt»oa, Xxv»r»t«n, Vorknouir«» vto. noch iuna, aber stark und könnten alle Früchte nur durch die Uebcrelnstimmung inil den SraatSgeivaiten tragen. Der Senat werte beitragen die Prinzipien zu beiestlgen, welche untrennbar von der Idee der Republik Kien, nämlid, die Achtung der Gesetze LrU. 1 lliMUllllUll, v/LLren. /Ndum8,fiiekee.8okmuok-n. iv lts-1 kiLasi« Untiint' jü>«n8t-S«,,,HtiintIe. Lpvcialität:- ivxt. SLVN8. riONlvI., ^^,brt>8u,>8 von praciit /ilbum« rvi,«7«rv«7»o j klappen mit Oiplome ru öubilüon. ^ < aon w Viappen ui»! tiamenrrilge aut x VKLLVLtzi »te»»8s 7. c Ltüia, ÜUeilsr u. dgl.' , sj. und die Ausrechterväitung'ber Ordnung. Sttdamerika. Die Ebllenrn slltrintcn am 7. Juni «rica und nahmen die Garnison gefangen. Die peruanische Eorvctte „Ma- nevcnpab" wurde i» den Grnnd gebohrt. -«/»!*« , Mll«»»» vom«. Juni: «arrmeter nuch v»n>rvt>sold.«samr. >»,«ddr. 7n»r), AoSstchten tür den 15. Juni: Zunächst Wetter Wik gestern., -ae» Rr. 167. später s.eu«w-ile aust,ärend^ ^ ° ' 1 Dieustag, 15. Jttltt. U! Politische«. Am Freitage wirb im preußischen Abgeordnetenhaus« die zweite Lesung de« Kirchendiktaturgesetz«« vor sich gehen. Gestern, Montag, Abend 7 Uhr trat der 21er Ausschuß zu einer letzten Sitzung zusammen, un, den voin Abg. Grimm auSgearbeiteten Bericht festzustellen; mittelst Nachtarbeit in der Druckerei und Anspannung aller Kräfte soll der Bericht so rechtzeitig zur Vertheilung an die Abgeordneten kommen, daß, wie bemerkt, am Freitage da» Würfelspiel im Plenum beginnen kann. Bis dahin wird da» Publikum noch mit mehr Bermuthungen über den Ausgang dieser Frage gefüttert werden, als die Aecker in diesem Frühjahre mit Regengüssen. Vor diesem zweifelhaften Genüsse wollen wir unsere Lrserwelt, soviel irgend thunlich, bewahren. Eine nur einigermaßen sichere Prophezeiung ist deshalb unmöglich, weil jede der streitenden Parteien ihr« Endziele sorglich zu verhüllen bestrebt ist. Die Nationalliberalm , möchten uni Alles in der Welt nicht allein an der Seite des Centrums die Vorlage ablehnen. Die Konservativen, gespaltm unter sich, lasten ' im Dunkeln, ob sie sich mit den Liberalen gegen da» Centrum oder mit diesem gegen die Liberalen verbinden und so der Vorlage zum Siege verhelfen sollen; das Centrum giebt die Hoffnung nicht auf, der Vorlage eine Form zu geben, in der eS für sie schließlich stimmen kann. Scheitert sie, dann sind, so heißt eS, die Tage de« Kultusminister« v. Puttkamer gezählt. Am zuversichtlichsten gebrrdet pch, der Hase mag laufm wie er will, das Centrum. Es betrachtet e» als Gewinn, daß von allen Seiten zugestanden worden ist, -aß die Maigesetz« voller Fehler, Uebergriffe und Härten warm. Gestern wollte auch der Bundesrath die entscheidend« Abstimmung üb« die Verlegung der Zolllinie nach der Slbmündung vornehmen. Die Hast dieses VorgehlnS verhindert e«, die Folgen dieser Maßregel auch nur oberflächlich zu prüfen. Eine sachkundige Feder in der Volkszeitung macht auf die großen finanziellen Nachthelle aufmerksam, welche daraus für daS Reich erwachsen. Auf da» Aufhissen von Zollflaggea resp. Stgvallateraen für die bei Cuxhaven einsahrmdm Seeschiffe wird sich die neue Zollcontrole nicht beschränken können, wie eS anfänglich in Aussicht gestrllt wurde. Von großm Seeschiffen au» wird überhaupt erfahrungsgemäß kein Schmuggel betrieben. Ander« steht es mit dm ebenfalls von der Sr« einsahrmdm kleineren Fahrzeugen mit geringem Tiefgange. Bon diesen aus können sehr leicht zollpflichtige Maaren an» holsteinische oder hannoverische Ufer gepascht werden. Nun unterscheidet man zwischen Schiffen von 6 Fuß Tiefgang an und . solchen darunter. Erster« sind lootsmpflichtig, die übrigen dürfen bisher ohne Lootsm einlaufm und thun es auch meistens. Im vorigen Jahre liefen auf der Elbe 4300mit und 1500 ohne Lootsm ein. ES giebt 72 See- und 194 Elblootscn. Giebt man den Schiffen von niederem Tiefgang nur einen Zollwächter von Cuxhaven mit (was ab« nicht immer langt, da manche« Schiff unterwegs leichtem muß und 2, 3 Zollwächter bedarf), so braucht man in Cuxhavm gegen 300 neue Zollbeamte. Dabei sind die Fischerfahrzeuge, die Helgoländer Sloop-, die dänischen Jachten, denen man eS nicht ansehm kann, ob sie Schellfische und Hummern, oder Zollcontreband« in sich schließen, nicht gerechnet, obwohl diese unter kundiger Führung sich überall leicht durchschlängeln können. Auf diese zum Schmuggel wie geschaffenen Schiffchen wird man in Cuxhavm besonder« gern einen Zollwächter setzen. Zu diesen tritt «in . zahlreiche« Hilfspersonal von Bootsleuten, Matrosm u. s. w., eine große Zahl seetüchtiger Zollkutter und Zolldampfer, so daß man für da» neue Hauptzollamt Cuxhavm etwa 700 neue Stellen, die natürlich alle mit Militäranwärtrm besetzt werden, rechnen muß. Ebenso viele sind nöthig für Altona mit seinem weitmtwickelten Flußverkehr. Alles die» macht einen Aufwand von 2—3 Millionen !MaÄ jährlich. Soll diese nun Preußen zahlen, oder wird !man das Reich heranziehen wollen. Oder will man sie auf die Schifffahrt abwälzen? Dann schlägt diese die Kosten auf die Waarm. lieber alle diese häßlich«. Dinge wäre bei einigermaßen gutem Willen von beiden Seitm hinwrgzukommm. , Preußen sollte Hamburg einladm, paffende Vorschläge zur Aufgabe , seiner Freihafenstellung zu machen. Diese« hatte sein« gute Berech tigung, als eS noch keine hochentwickelte deutsche Industrie gab und ! Deutschland froh war, durch Hamburg« Vermittelung englische Waarm billig bekommen zu können. Jetzt aber ist dieses Privileg Hamburg» ein Schaden für Deutschland. Doch wollen die Ham burger Patrizier so wmig von diesem lassen, und eS hat sich ihrer leine solche Aufregung bemächtigt, daß da« Haupt der Freihändler daselbst, Zacharias, dieser Tage, vom Schlagfluffe getroffen, verstor ben ist, so nahe ging ihm das Schicksal Hamburgs und die persön lich« Verdächtigungen, deren r« auSgesetzt war. Zacharias war nämlich auch der Führer der Hamburger Conservattvm, was be kanntlich etwa« Andere« besag« will, al« dasselbe Wort im preu ßisch« Sinne gebraucht; man warf ihm unberechtigter Weise vor, da« Leben und die Thatm Pindter's, des Redacteur« der „Nordd. Allaem. Ztg ", in ZeitungScorresoondmzm behandelt zu haben, und drohte ihm mit Schädigung seiner geschäftlich« Verbindung«. Da« nahm der Mann sich zu Herzen, legte sich hin und starb. Kann man denn nicht im deutsch« Reiche solch« Frag«, wie die Frei- hafmstellung Hamburg«, auStragm, ohne Ehrenmänner in dm Tod »u jagen? Wozu nur diese tolle Eile der neuen Zollgrenze mit ihren jährlichen MillionmauSgabm? Am Mittwoch tritt in Berlin die Nachconferenz der Großmächte zur Regelung der griechischen Krage zusammen. Da» ArbcitSpro- gramm ist so «ingethetlt: Die Conserenz hält 3—4 Sitzung«, in denen sie darüber avsttmmt, wie viel Gebiet die Türkei an Griechen land abaetzen soll: dann reist An« Commission an Ort und Stelle, um dt« künftig« Grenze »u »ich«; dazu braucht sie 6—8 Wochen Keit, «ährend der« sich di« Berliner Sonfermz vertagt, dann kehrt sie. mm» sie «Acht Inzwischen von albanestschm Grenzräubern er« schlag« Word« ist, nach Berlin zurück und unterbreitet ihre Vor schläge der Confermz. So steht'S auf dem Papiere. Die Griechen sind guten Muths. Außer Rußland und dem neuerdings etwa» schwankend geworden« Italien wollen alle Großmächte den Griechen auch die Stadt Janira einräumm. Nur fragt sich, ob die Türkei sich die neue Amputation gefall« läßt. Dazu ist wmig Aussicht Vorhand«. Der in Konstantinopel vorgmommme Ministerwcchsel deutet vielmehr auf ein« energischen Widerstand der Pforte hin. Der Sultan hat einen gewiss« Lbeddin Pascha zum Minister des Auswärtig« gemacht. Dieser ist Albanese au» Epirus, ein Sohn jener Stadt Janina, an welche sich für die Türken so große Erinne rung« knüpf«. Er besitzt dm ganz« Stolz seiner Rare und theilt den Haß derselben gegen die Griechen. Als Gouverneur van Janina hatte er die größt« Strenge walten lassen, um dort alle grie chisch« Annexionsträume im Keime zu ersticken, und später als Statt halter in Salonichi hat er durch seine Amtsführung den allgemein« Verdacht erweckt, durch Begünstigung des türkischen Räuberwesens die griechisch« Elemente in Makedonien und Thessalien ausrottm zu wollen. Nach seiner ganz« Vergangenheit und seinem ganz« Charakter scheint dieser Mann eher dazu bemfm, seine Landsleute im Kriege für die Integrität ihres La»ü>eS anzuführm, als mit der europäischen Diplomatie über die Verminderung seines Heimath- landcS zu verhandeln. Mt Abeddin'S Ernennung hat der Sultan der westmächtlich« Diplomatie ein« Schlag in'S Gesicht versetzt. Die Herr« freilich überreich« ihm eine Collektivnote, worin sie die Nothwendigkeit von Reform« botonm. Um dieser Forderung zu- vorzukommm, ernannte er rasch ein« Reformminister Kadry-Pascha. Im Uebrigen hofft er auf die Uneinigkeit der Großmächte. Und in diese« Gefühl begegnet er sich mit dem Minister des Auswärtigen in England, Lord Granville. Derselbe gab beim Festbanket der Fischereiinnuna in London deutlich zu »ersteh«, daß sich da« Whig- ministerium kein« Illusion« auf Durchsetzung seiner Reformpläne in der Türkei hingiebt. Granville lehnte das Scheiter» dieser Be strebung« von England ab und schob die Schuld ander« Mächten zu. England erlebt eben mit her Sendung Gösch«'« nach Kon stantinopel ein große« AiaSco urck ähnlich wird es mit der Berliner Nachconferenz geschehen, die ja nur auf Englands Betrieb beruf« wurde. Ganz Europa, mit Ausnahme Rußlands, gönnt d« Krie ch« einen möglichst großen Antheil an der türkisch« Erbschaft. Aber mag Griechenland ihn sich selbst hol«. Europa wird genug in ihrem Interesse und in dem der Kulturfortschrittö gethan Hab«, wenn es am grün« Tisch« die neue Grmze zieht, im Uebrigen aber dm Griechen überläßt, sich selbst in den Besitz der ihnen zuge- sprochencn Landstriche zu setzen. Dabei kann Europa sie immerhin durch das Erscheinen von Kriegsschiffen an der albanesischm Küste unterstützen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichteu." Berlin, 14. Juni. Die „Norddeutsche" ist ermächtigt, mttzutbeilen, daß Fürst Bismarck über die AIrchenvorlage sich zu befreundeten Al'gcordncten dahin ausgesprochen, baß die Stellung der Regierung zur Vorlage beute bicielbc wle bei der Einbringung sei. Die Regierung hält sich für verpflichtet, unabhängia'von Verhandlungen mit Rom ihren katholisch« Untertbanen Alleö zu gewähren, was ohne Schädigung der Gesammtintereffen des Staats acrvährt wert« kann. D«i kirchlich« Bedürfnlß der katholischen Preußen weniger zu gewähren, alS ohne Schädigung des Staates gewahrt werden kann, würde dem landcsväterlichrn Interesse des Königs nicht entsprechen. Die Regierung würde daher an der Vorlage sesthatten müssen, bis sie sich einer amtlich« Ablehnung durch eines der Landtag-Häuser gegenüber befindet. — Der Bundesratb bestätigte in zweiter Uerathung den Beschluß des JollanschluflcS der Unterelbe betreffend. — Der BuadeSrath beabsichtigt eine systematische Revision der Gewerbeordnung, wobei die Besä,laste de« Reichstage« bezüglich der Theater und Innungen berücksichtigt werten sollen. — Frricomervatlve Abar- orbnetr theiten mit. die Regierung sicherte, falls da« Kirchengrsetz angenommen würde, die Sllchtamneslie der Erzbischöse Melchers und Ledochowbki zu. - Die Regierung beabflchligt die Erhöhung de» Anthetlö dev Reich« an den Zottcihebungskoiten um süni Proceut. so daß die Kost« brtr. den Einschluß Altonas ln da» Zollgebiet au» gcmelnschastlichen Zollelnnavmen gedeckt würden. — Die »Norddeutsche" erklärt oiftciöS, gegenüber den Meldungen per.Timrö", ChalkmelS Ernennung »um «otschaster in Berlin sei seinerzeit in Berlin anSbrücklid) gewünscht worden. Stuttgart, 14. Jun«. Sin SlubnichSblebflahl ersoigte «m alt« Schloß und sind au« der Domänenkcmzlet große Sum men Geldes gestohlen worden. Berliner Börse vom >4. Juni. Die haussirmde Tendenz der vorigen Woche hat sich au« die neue übertragen. Sie er streckte sich wiederum aus alle Linien. Obenan Nauden Renten, sowie d e leitenden Papiere. al« DISconto-Commandit re. Da« Geschält war sehr anlmirt. da das Prlvatpudtikum tapser ein« greift. Man hat es baser auch mlr einem Efsektwgeschaft zu thun. die Courknotlrung« sind nicht blos nominelle. In der Thal sind auch alte außerhalb der Machtlphär« der Börse liegenden Voraussetzung« günstig, der politische Himmel itt bei Weitem ntcht to umwolkt wie der wirkliche, au« Glasgow werten »um endlich bessere Etirnpreise. au» Ungarn günstige Ernte-AuSstchten gemeldet. Letzterem Umstande Ist eS auch vornehmlich znzuschreibcn. daß die österreichisch, ungarisch« Effecten in een Vordrrgrimd treten, namentlich Ungarrente und Galizier. Von Banken stiegen weiter Dresdner um t.io. Leipziger DISeonto um 1',», Leipziger Credit um 0.L0 Procen». Von Sächs. Industrie gaben nur Zlmmcrmarm und Lauchdanimrr Kleinigkeiten ab. während die übrigen anzog«, so Hartmann und Stlckmaichlnrn ie I Prorent. Lokales «nd LüchsischeS. — Ce. Mai. der König kam gestern Vormittag '/rl l Uhr in Begleitung seines Flügeiatlntanteu Herrn Oderstlieutrnant von Mlnckwitz von dem kcnlal. Schlosse Pillnitz au« nach der Residenz und nahm tascldst die Meldungen einiger Oisizierk. sowie die Vorträge der Herren Skaatümtnister rr. und der höheren Hot- chargen entgegen. Auch Idre Mal. die Königin war von Pillnitz au« nach dem könlgi. Resthenzschloß gekommen u»h be gab« sich dir höchsten Herrschaften um r resp. S Ubr Nachmit tag« «ach genannter «ommerrestdenz «rück — Die mehrfach ausgctauchtc Frage, ob durch Aufgabe eines gefälschten Telegramms eine Urkundenfälschung verübt wird, ward kürzlich vom 3. Strafsenat des Reichsgerichts vernei nend entschieden. Der auf solche Welse begangenen Urkunden fälschung war eine unverehlichte Traber angeklagt worden. In einem Prozeß gegen dieselbe stand Termin zur Versteigerung ihrer Sachen an und um diesen zu hlntrrtrcibcn, gab sie am Wohnort ihres Gläubigers zwei telegraphische Depeschen aus: die eine an de» Rcclitöanwalt ihres Gläubigers. die andere an das Vollstreckungögericht, in beiden falsche Thatsachen behauptend. Aber die Täuschung kam zu Tage. Die Angeklagte wurde in l. Instanz (Landgericht Weimar» wegen Urkundenfälschung ver- urthelft. Der Staatsanwalt wandte zu ihren Gunsten Revision ein. Das Reichsgericht erkannte daö Rechtsmittel als begründet an und sprach die Angeklagte kostenlos f r e i. da, obschon ein Telegramm eine „zum Beweise von Rechten und Rechtsverhält nissen erhebliche Urkunde" sei. doch diese Urkunde, d. h. die vom Aufgeber selbst geschriebene Orlginaldepeschc. nicht vor die Augen deS Adressaten komme. Erst wenn der Adressat die Orlginaldepeschc rinstehk und sie in den Schrtftzügcn rr. nach ihrer Echtheit prüft. wird sie für Ihn zur Urkunde und dann erst könne folgerichtig von Urkundenfälschung zu reden sein. Uebrlgeos lag in diesem Falle ein Betrug nicht vor. da der Gläubiger durch die Schuldnerin noch eher befriedigt ward, alS er durch die Abpfändung geworden wäre. — DaS merereologiichc Bureau in Leipzig versendete bisher seine Witterungs-Prognosen in den »Abendstunden, um noch dle Wltterungebeobachtungen von Nachmittags 2 Udr von der deutschen Secwarte in Hamburg mit zu verwenden. Da sich aber bcrauSgestellt bat, daß schon die Wetterbeobachtungen von trüb »Morgens 8 Uhr auörelch«, um einigermaßen sichere Prog nosen auszustellen, wird bc>» Bureau vom 15. Juni ab aus be sonder« Wunsch schon Nachmittags 3 Ubr seine Prognosen ab aeben. resp. forltelegraphiren können. Im Gegensatz zu ven 6 Uhr - Prognosen beißen diese Nachmittag« 3 Uhr - Prognosen „vorläufige". Angestellte Vergleiche haben gelehrt, daß die vor läufig« Prognosen nicht sebr wesentlich von den definitiven ver schieden sinv und 70—75 Prozent Treffer enthalten. — Wir konnten dieser Tage auS dem Erzgebirge von Hebung verschiedener ArbeitSbranchen berichten unv daran beute auch au« dem oberen Votgtlanbe ähnliche Mittbellungen knüpfen. Die Hauptindustrirziveige btefeS Theiles von Sachsen. a!S In strumenten-, Mnschrkwaaren- und Strlckrrrlfabrikatton. sind in gutem Gange, va viele Arbeiter über die gewöhnliche Arbeitszeit hinaus teschättlgt sind; selbst vie Hantwcbcr erhalten von OeiS- nitz, Relcheubach, Glauchau unv Meerane ausreichende Beschäfti gung, auch vle Goklnäberei fängt an dort heimisch zu werden. In dem Dorfe Obcrsachscnbera bei Kliogentbal hat sich recht er freulich eine eigenartige Hausindustrie gebildet, eine Art bunter Seidenstickerei, Schlingerei genannt, die ein Eivenstocker Exporthaus vorwiegend nach Spant« liefert. Durch einen dichten tuchähnitchen Wollenstoff werden mittelst einer »Nabel allerlei bunte Seidentav« zu Blum« zusammengezogen; die so entstan denen larbenglänzenden Umschlagelücher werten von den spani schen Bäuerin«« sehr gern getragen. Eine geübte Arbeiterin verdient täglich etwa 80 Ps. — Mit furchtbarer Gewalt haben sich am Sonnabend Nach mittag ln der Stolpener Gegend mehrere Gewittcr entladen. Geradezu entsetzlich hat ein Unwetter — man spricht von einem Wolkenbruch — Elbersdorf betroffen. Die Schilderung, die uns von belreundeten Personen, die am Sonntag Nachmittag an Ort unv Stelle waren, gemacht werben, Nnv erschütternd. Von den Berg« berab ist daS Wasser in solchen Massen und mit solcher Wildheit gestürzt, daß weit über mannshohe feste Mauern niedergerissen und das dortige Mühienaibäude. ein erst vor einig« Jahren neu errichtetes großes Etablissement, zum Tbril zerstört ward. Der Mühlendesitzer selbst bat bei der Katastrophe leider seinen Tob gesunden. Der Unglückliche) der sein Rieh aus dem ln ganz kurzer Zelt meterhoch mit Wasser griülltcn Stalle be freien wollte, ist von der Fluth gegen eine zusammrnstürzenve »Mauer geschleudert und so erschlagen worden. Hunderte von Laudleutcn aus den umliegenden Ortschaften umstanden am Sonn tag daS zerstörte Grundstück und beklagten einstimmig daS LooS deS braven Mannrö. Zerrissene Mauern, zerstörte Parterre,tnben mit zusammengestürzt« Oeftn zeigte» sich ringsum. Die Wasicr- maffe wälzte sich mit solcher Macht über Garten. Felder und Straßen, daß u. A. eine Kuh buchstäblich von der Fluth tort- getragen ward. Aber auch in DürrrdhrSborf. HelmSbori u.s.w. trat kaS Unwetter schwrr aus und hat vielen noch unberechen baren Schaden angerichtet. — DaS Gewitter vom Sonnabend war beim hoben Schnee- vergab Bodenbach so tlesgebent. daß die ton oben versammelten Touristen dem Tob« desselben ohne ein« Tropfen Reg« lange Zelt zuschauen konnten. Ueberhaupt aber bietet kein Reiseziel der sächs.-böhm. Schweiz einen so comsortablen Hotel-Ausentbalt — mit Speisen und Getränken ersten Ranges — wie eden der hohe Schnrebcrg, von dessen Thurm i daS beste, was der orthodoxe Graf Tk>un geschaffen hat, der tim durch den langst verstorben« kal. sächs. Lanbbanmeister Hänrl architektonisch sehr schön erbau« ließ) man sowohl in» Herz de« vielgestaltig gebirgigen Böhm«, wie in die lachenden Gefilde Sachsen« den herrlichsten «lick genießt. Alle Natursplrle. Redet. Gewitter, Mond- und Sonnen- ausgavg lassen sich dort oben ausgezeichnet beobachten und wirken äußerst großartig. Und selbst bet längerem Aufenthalt bietet Weiß' treffliche« Hotel und daß große Plateau mit berrlichen Waldweg« eine Fülle von Behagen. Und daS Alle« in 8—4 Stund« von unserem Dresden erreichbar, vbne tebe Müde, von TttschM'vodenbach eine Spazierfahrt, von Eulau IDux-vodeu- bach) eine Stunde beauemen Steigen«. — Der allerschönste EonntagSmoram wirb nach all' ven trüb« Ertabrung«. die man in dm letzten Zeiten vart» machen mußte, mit ganz berechtigtem Mißtrau« bewachtet; man lobt setzt weniger denn je de» «sonntag vor dem Abend. Vorgestern batte aber der Himmel doch einmal ein «iuieben und ein ge klärte« AuSieben. so daß auch die Winde autzwärttger Re staurants nicht wieder bloß da« Zusehen batten. Ein lebhafter Zug nach auSwärtß machte sich vememtch, so daß aut dem böh misch« Bahndose außer den viel« sabrplanmäßigm 20 Ertru- ,üge. davon 14 aus der vodrnbacher und k aut der Tbaraubter Linie verkehrten. Außerdem beförderte etu «rirazug m. 850 MV- gtteder de- HandwerkrrverrinS nach dem freundlichen Lebnitz «nb eia Extrazug trachte von Berlin 200 Passagiere, von denen «1 nach Schandau weitcriuhr«. «uk dem Leipziger Vabuhokr ver kehrten 7 Srirazüge „nb im Ganz« gegen 20.000 Personen; ans der schlesisch« Linie nmrt« über 0000 Person« in den ftchr- planmäßig« Zügen betörten. Wider Erwart« kam« «es« Sonntagspilger trocken na» Hause, notabene wenn die« solcher Weift am Sonntage noch geschehe, «st: denn in der erst» Montag« stunde Hai v gleich wieder rinmal arregnet. - Verein Dresdner Gastwirtbe.MvmMersamm. lnna am II. Juni in Kaufmann » Restaurant, vtewtenstrntzr. HR ! lj r 4» l i- r! st
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