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Dresdner Nachrichten : 23.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-23
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.09.1880
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Vr«xl«v, 1880. >0 v,,c. 38000 »nmvt. W, »<«»«> <t,»dk s»i»et»»«l«r M». ^Ü8Ä>« »ur».e>'iN Mr«tl»u. tzraiillutt a. M. M««. ,o v«rltn. 0ct«i>„. wie«. Sa»»ura. grontlurt. M.. Mün ch«. — !r«Ud« ck ko. I» ^inuttur, «,M. — Bnicaiir» „gnw.ilt»«»- GÜÜ-«. -II,-»». I..UU-, lt>UUk» » 0», in Varil. »nn»im« «»«in «. «o,I»r in vom» rlln. «„». Zivils, k-i i, -'.-Ru». LL. -»drxavx. Hagekkatt für Politik, Aittri Haltung, Gesltiiistgmrkelir. Sörienbericht, Frcmdenliste. ßj^---SS°--!LSL< 8LVLM-KLW», ^»IlUNNV8-^Uvv 7, I'illnl« OiUlllNltvll?. Lnxros-Unsvtiät't in nur imgortirtim tlavann Oixarrvu. chbgitdo in Ori^inallrinton 5 50 unä 100 Ktiwle (ju vuok Dnoleunß). 81»« Arankreleist. Wir verlautet übernimmtBarlh» lcmh Salntbl- tatre VaS Armiere, Labicarnot tic öffcntstchcn Arbeiten und die übrigen Mi»Mer behalten ihre biöbciiac» Porieienilleö. Ferrh A I>L8 ürm!i^V86lMkt von Ä l »ich» hi«>il«^->»tia>,80 tv, Dulev äor Lporvrpiasso. übcrninnntbnö PräiidinnideöEonsello. Der Mur1»emt»ister iss noct' nicht ernannt. Die Konstituirung dcS neue» Kavinelö wird voraussichtlich deute Abend »och siaitfinden. Mn weiteres Telegramm meldet: Daö neue Kabinet dat sich »til. — D« »aum ein«« rtnkr, ^ V«t»t«N« t«I>kt >5,nt«n »iniel««» dt« tl-U« üüH,,». «», «»r»ntt, >ü« »«» »Ich»- »»>1« »rich«m«, de« AnjrlM wird »ich« ,«,«»««. »nlwürtt,, «nnonc«-»uUriIi. »on nn« „nd»Iannl«girmin u«d PkUonrn «nlecu-n wir nur »kl« Vrtuumrra,>»«,Aal,Iu>>« durch vririmmkri- »drr Pa,»in,»,Nun». Achl kildrn I«I>« ,» Pia-, All» >e«a»e tü, d», Manlo«» > Numm« »»ch«t,rm^rtl>,»« dt« V»Üt« Otto Woiss. ^otilods-^rrassv 12, 1. IlosoiMNtr »Nil Vorwertliung von! Patenten im In- unä -luelancie. ' "'fi Iltu uLtvrsoliutr. 2lus1eünsto Uber nllo Batvnt- ^n^olv^oolroitvn. d5sinitiv toWhM?'Wrrl)"Prästtill!N: Salntbilalre, Auswär tiges: Earnot, öffentliche Arbeiten; Admiral Clouö, Marine. Die adrigen Minister bleiben. MM Cb-tieul wirb voraus sichtlich UincrsiaakSictrcr ir des Auswärtigen. , Nr. 267.1 kSUtrmilg vom 22. Crptvr.: Barometer »ach Oiüar Bötold, Wallst rote >!> (AvdS. K Ns 78t Mit:.. scU ,,k!t--n 2 MNl. geltteqen Tyennoinelrvgr. n. llienum.t ll 0 Bj., niedr. Temp. a»W.. büchst« >7 "W. Wesi Mind «oUio. s Aussichten iür den 23. September: Wolkig bis trübe, zcit- l weise iiiicdrrschläge. >To,nierstag, 23. September. A banne m e » t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir das Abonnement für das vierte Quartal 1880 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. In Dresden abonnirt mair ljnel. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstnlten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Kr-editton der Dresdner 'linchrichten, Mnrienstr. i:<. Pvltttsches. Weshalb übernimmt Gambetta, der Stürze« des Ministeriums Freycinet, nicht selbst das Präsidium im Ministerconseil Frankreichs? Diese so natürliche Frage wird in Frankreich wiederhol! und laut erhoben. Es liegt in Gambetta'ö Macht, Minister ein- und abzu- setzen. Aus diese Gewalt will er auch keineswegs verzichten. Trotz dem will er aber nicht die mit der Leitung der Geschäfte verbundene Verantwortlichkeit übernehmen. Nicht aus Bescheidenheit, nicht aus patriotischer Entsagung weigert er sich, sondern aus Ehrgeiz, weil er fürchtet, sich als Ministerpräsident abzunutzen und oamit die Ans sicht zu verlieren, Präsident der Republik zu werden. Ein solches Verhalten ist weder parlamentarisch, noch vom Standpunkte der Re publik zu rechtfertigen. Ein Minister fällt nicht wegen eines Miß trauensvotums, das ihm eine Kammer erthcilt, sondern in der Ferienzeit wegen einer Intrigue, die eine unverantwortliche Gemalt angezrttelt hat. Angeblich gilt in der Republik keine andere Autori tät als die des Willens des souveränen Volks — hier aber springt eine einzelne tyrannische Persönlichkeit mit den höchsten Würden trägern des Staates nach Laune um. Es ist eben in der Republik auch nicht Alles Gold, was glänzt. Vielmehr scheint eS, als könne Gambetta sagen: 0» röpubliquo — v'eet. nwi. Der Vorschlag der Berliner „National-Zeitung": die Großmächte sollten ihre Gesandten direct bei Gambetta beglaubigen, da er das einzig Bleibende in, Wechsel sei, ist mehr als ein schlechter Witz; er enthält ein Körnchen Wahrheit. Aber es verdient Beachtung, daß sich die 'Mißstimmung der Franzosen über den Terrorismus Gambetta's von links und rechts zu äußern beginnt. Soll Frankreich „der eisernen Ruthe dieses KorsarS aus dem Krämerladen" anheimfallen, fragen die ent schiedeneren Demokraten. Es ist wahrscheinlich, daß Gambetta sei ner vereinten Feinde Herr werden wird; auf wie lange? das kann Niemand wissen. Der Telegraph wird bald die Namen des neuen Ministeriums melden. Es ist bezeichnend und tröstlich, daß zur Bil dung des neuen Kabinets der bisherige Kultus- und Untcrrichts- minister JuleS Fcrry berufen ivurde: Fcrry ist der Träger moderner Ideen, er verfolgt das lobcnswerthe Ziel, den Unterricht aus den Banden der Kirche zu befreien, er ist Protestant. Er wird die Ver weltlichung des Volksunterrichts energisch fortführen, mag er als Ministerpräsident das Portefeuille des Unterrichts beibehalten oder abgeben. Was aber die äußere Politik Frankreichs anlangt, so for dern alle Parteien, gerade anläßlich des Rücktritts Freycmet'S, so energisch die Beibehaltung von dessen friedlicher Haltung, daß, Gam betta mag als auswärtigen Minister einsctzm, wen immer auch, eine Störung des Weltfriedens nur unter ganz besonderen Verhältnissen zu besorgen wäre. Zu diesem Friedensbcdürfniß mag auch die Er- kenntniß der Franzosen beitragen, daß ihre Hceresorganisation noch nicht vollständig beendet ist, und so lange werden sie uns nicht an greifen, welche Minister auch an der Spitze ihres Landes stehen. Wohl aber ist das dreigestrichene 0: Gambetta, Gladstone und Gortschakoff, von Unheil für den Orient. Erlebt cS Europa jetzt schon mit Mißbehagen, wie die Allianz Englands und Rußlands die orientalische Frage zu drohenden Verwickelungen hat aufschwellcn lassen, so vergrößert Frankreichs Hinzutritt diese Gefahren noch bei Weitem mehr. Seit der Einsetzung deS thatendurstigen, liberalen Ministeriums Gladstone in England, ist eü, als ob ein Wirbelwind alle bestandenen Beziehungen der europäischen Großmächte durcheinander gejagt, einige sogar ganz weggefegt hätte. Die Republikaner, die im Kabinct der Königin von England sitzen, besonders Gladstone und Düke, haben sich mit einzelnen französischenjNepublikanern zu gemeinsamen, Haffe gegen Oesterreich zusammcngefunden, dem sie sogar den Vorsitz in der DonauschifssahrtScommission bestreiten. Hier ist nun ein eminente» LebenSmtereffc Oesterreichs in Frage. Niemals kann sich diese» Donaureich bezüglich seiner Verbindung mit dem Schwarzen Meere, unter die von Rußland diktcrten Befehle Bulgariens ooer Rumänien« stellen. Schon der Gedanke, daß Frankreich den Russen und Engländern helfen will, Oesterreich aus dem bis jetzt inne gehabten Vorsitz in der Donaucommission zu werfen, hat in Oester- reich ein« förmliche Feindschaft gegen die bisher immer mit Zärtlich keit behandelten Franzosen hervorgrrufen. Ir weniger an positiven Thatsachen aus Dulcigno zu berichten ist, desto eifriger ist die Diplomatie am Werke. Es regnet wieder einmal Noten, Dupliken und Repliken, und da» ist am Ende viel geschridter, als wenn eS Feuerkugeln auf eine unschuldige Hafenstadt regnet«. Aber so lange die 20 Panzerschiffe Europas nicht durch die Borastürme de« adriatischrn Meeres zerstreut sind, so lange muß man fürchten, daß die Diplomaten eine Kulturausgabe zu besorgen glauben, wenn sie eine friedliche Stadt bombardiren lasten. Wamm aber besorgen wir Deutschen die Geschäfte der Russen und Engländer ? Möchte doch bald der Befehl in Gravosa eintressrn, daß dir deutschen, österreichischen und italienischen Schiffe sich nicht ferner lächerlich machen oder gar an einem ungerechten VernichtungSakte der fremden Stadt eine« Staate«, mit dem sie in Frieden leben, betheiligen sollen. Zurück mit unseren Schiffen au» drr Bucht von Ragusa l Die Türken amusiren sich bereits über uns Der Sultan verhöhnt Europa durch Verleihung von Orden an seine Minister und fernen Schnewer. Das Amtsblatt von Konstantinopcl meldet an der Stelle, welche das „DreSdn. Journ." Ordensverleihungen, Avancements u. dergl. nennt, mit der bekannten evangelischen Wahrheit Folgendes: „Se. kaiierl. Mal. der Sultan, die von Idren Erceltenzen Said und Baker Basctia auSgeardeilctc» Mciormproicklc iörem Wcrtde nach Ichäpend lind Witteiiö ihren Urhedern ein Zeichen Seiner kaiierl. Zufriedenheit zu gebe», hat an Said Pascha den Metildle-Orden l.Klasse und an Baker Pascha denselben Orten 2. Klasse verliehen. Herr Oominiauc r'en.i. Swncldcr Sr. Majestät, ist lnlt der 3. Klasse desselben Oioenö vccorirt worden ' Also die Verdienste des Herrn Lena, der Se. Majestät zum Beiramfeste mit einem neuen Leibrock versehen hat, stehen in den Augen des Nachfolgers des Khalifcn nur um einen Grad niedriger als die Baker Pascha's und nur um zwei Grade niedriger als die Saic> Pascha's, des jetzigen Premierministers — welche beide Projekte zu Reformen ausgearbeitct haben, von denen die Zukunft des türkischen Reiches abhungt! Ganz Konstantinopel lacht über den kaiserlichen Witz, dessen Pointe sich speziell gegen England und dessen in Konstantinopcl sehr unglücklich opcrirenden BotschafterGoschen wendet. Neueste Telegramme ver..DtrSduer NaMrtMten." Berlin. 22. Sept. Der Kaller begiebt sich Anlang nächster Woche zur Feier des Geburtstags der Kaiserin nach Baben. — Die „Norbb. Altg. Ztg." plaidirt ln ihrem !c.'etkartikel der Abcnd- auogabe Inr eine tonscrvativ-livcralc Mniolttät, einer Mehrheit „aus de» verständigen Leuten beider Parteien". Berlin, 22. Sept. Das Tageblatt" meldet aus London: Der russische Grohiürst bot gelegentlich deö AulcntbaltcS in Paris tm VorlabrGambetta die russiiche Allianz an. Gambetta erwieteric: Wir werten leben! — Die Flvitenaktion inDnlctgno Ist angeblich aut den 25. September festgesetzt. Frankreich. Grcvp und Ferrv haben beschlossen, die Kabi- netbilbung am einer neuen Balis vorzunehmen. (lö verlautet, ConstanS und Cazot werten cniStrctcn, um die Bildung eines bomogene» Kabinets zu ermöglichen. Grövv bot telegraphisch. Ehallcmcl-vaeouc VaS auswärtige Ministerium an. Berliner Börse vom 2 2. September. Von der Wiener Vorbörse lagen zwar noch niedrigere Nvtirungen vor a!S gestern, aber die Contremine schien Deekungobcdiirlniß zu lühien und so traten »nvcrnnitbrt aus allen Linien Avancen aul, die zum THUl sehr beträchtlich waren. Günstige Paister Meldnngen trugen das ihre bei, die Stimmung zu Heden. Gelb war aber wieder sehr Nest, uatz möglicherweise auch tür die nächsten Tage den Hemmschuh bilden kann. Heute war schon Gelb für Prolonge.tionSzwecke knapp und muhte dis 7 Proc. daiür gezahlt werden. -Nach all dem war bas Geschält weniger umfangreich als gestern. Erekitacticn 3. Franzosen 5 Mk. besser. Russische Weribe schwach. Eine anttallende Steigerung eriubre» Hamburger Eisenbahn-Aclicn, die 5'^ Proccnt gewannen. Uebcrhanpt lag iür Bahnen die Etimmnng günstig, wozu wohl die Nachricht von dem An- kaui der Rhein Nabcbabn durch den Staat Prcuhcn den Impuls gab. Berlln-DrcSdner S laminaktic» erhöhten sich um I -Ruch sürBergwerrtwargünstlgcMcinnngvorhandcn ohgiciehdlcGIaögow- Notiz irhr niedrig ig^,I>st/rs lautete. Laura und Dortmunder stiegen inioigc starker DeckungSkouic je um IN Proc. Von Ban ken stellten sich Discontogcielischast um 1. Dresdner Bank um circa TN Proc. bester, während Leipziger Disconto abermals wich lgegcn vorgestern um 1 Proc.i. Von sächsischen Industrien stiegen Stiekmaschsnc» um 2. Sehönbcrr um Ist:, Solbrig um i Proc.: dagegen gaben Körner 3. Wiede (gegenvorgestern)2V«. Ziinmermann IN, und Friller h» Proc. ad. Lokales und Lärhsischcs. — Prinzess!» Amalie, Herzogin in Bavcrn, Tochter deS Herzogs Karl Theodor und der Prinzessin Sophia von Sachsen, also eine Nichte unseres Königs, ist zum Besuche Von München am verwandten königlichen Hole hier cingctrostcn. Die bavrische Prinzessin wurde von I. Maj. der Königin Carola am böhmi sche» Bahnhöfe empsangcn. Herr Obrrbürgermeistcr Or. St übel tritt morgen einen »ichrwöchentlichen Uriaub an, vcr Ihn in tav sonnige Italien sichren wird.. - In der am Dienstag unter Vorsitz deS KrelShauvtmannö von Elniiedci abgebaltenen öffentlichen KrciöanSschutzsitzung wurde u A. ein Rekurs dcö PensionSvcreinö für Wittwen und Waisen sächsischer Beamter wikrr seine Heranziehung zur Ein- wohnersteucr i» Dresden als unbegrünvek abgewieien, welches Schicksal auch dao Gesuch eines Krankenwärters Namens Bl brich auö Frciderg hatte, der die Eonceiston zur Errichtung einer Naturhestanstalt crbät. Außerdem wurdm Gesuche um auber- rcguiativmähigcS Tanzhatten, sowie eine Anzahl Rekurse In Ge- meindcaniagsachen erledigt. mehrere VcrwaltungS-Strcilsachcn entschieden und drei Eoncesstonen zur Errichtung von Privat- entbindungSanstalten erthcilt. — Naä, einer Verordnung der könlgl. SImtSbauvtmannschast liegt den Hebammen die Verpflichtung ob, darüber zu wachen, baß neugcvorencKindcr christlicher Eltern innerhalb scchSwdchcnt- licber Frist k rch'ich getanit werden, die Fälle über, wo die ge dachte Frist versäumt wird, tein OrtSplarree oder der Ortöbehörde zur Anzeige zu bringen. — Wie oft werben die Vorsichtsmaßregeln unseres Stabt« rcttdS gegen die Tollwuth der Hunde, bez. die Folgen derselben, bitter getadelt. Nun hört man letoch wie energisch in Berlin die Polizei verlährr. Von dort erzählt die..Tribüne" Folgendes: Ein dem Kaufmann Schön. Ebausseesiraße 84. ge- vörlg gewesener Hund hat wegen Tollwuth getöktet werden müssen. In Folge bellen hat die Polizei ein Radikalmittel an- gcordnet, um die Verbreitung der geiäbrlichen Krankbeit zu Ver bindern. DicEIbe läßt nämlich t» jener Gegend sämmtliche Hunde, ob dieselben mit dem getödteten Hunde in Bcrübrung gekommen sind oder nicht, durch die Scharirichtcrkncchte auö den Wobnungen der Beilber abho en und tödte». Alle Bitten der Besitzer, selbst die Vorschläge, die Hunde aul ganz beliebige Zeit der Tblerarznriichule zur Beobachtung zu übergeben, sind frucht los: wer nickst beweisen kann, baß sein Hund niemals aus die Straße gekommen ist, muß ihn dem Tode durch den Schars richter übergeben. — Vorigen Sonnabend wurde in der Ilr. Ernst Zeldler'schen Erziehungsanstalt lür Knaben daö Schultest adgebaiten. Ein Ertrakampllchiff b> achte die circa 25N Zöglinge mit edenio vielen Angehörigen. Lebrcrn und Freunden der Anstalt nach Tolke witz, wo in Donast-'s Neuer Welt ein «estlicher Empiang der Gäste harrte. Mit Vogelschießen, diversen Spielen und Tanz vergnügte man sich tn ungetrübter Heiterkeit biö znm Abend, wo die veimkei r bei Monescvein und den .lllän.zen der Muiik aber mals per Schiff erfolgte. DaS genannte Fest gab eine» neuen 'Beweis von dem herzlichen Einvernehmen zwischen Lehrern und Schülern, von der guten DiSctplin und der Wichtigkeit r ieicr Schule. — Dem nunmehr definitiv »ach Dresden übcrgesicdelten Rechtsanwalt Schreck gab vorgestern seine veimathstaht Pirna ein glänzendes AbichicdSiest. Herr Schreck hat sich alS lang jähriger Landt'goadgeorvneter um Pirna ganz unzwciielhaite Verdienste erworben, der Ban der Eiscnbabn nach Arnstadt und die davon bedingte Erbauung der testen Elbbrücke sind wesentlich aul die Tbätigkcit Schreck s im Landtage zurückzuiührcn. An dem AbsichiedSdincr bethciligtcn sich etwa 80 Personen, darunter die Spitzen der Behörden. — Die Elb bä der werken bald vom Strome wieder ver schwunden sei», seit einigen Tagen ist man mit dem Abbruch der Batehäuöchen beschäftigt. — Eine sonderbare Ucbcrraiebung wurde neulich Abend« einem jungen Manne dcrelkct, weicher auf der Straße die Be kanntschaft eines Mädchens gemacht hatte. Dcrielde ging in Ge» sellschaik der Dame noch dem Großen Garicn, woicldst baS Pärchen etwas ermüdet sich aus eine Bank nietcrließ und einige Zeit in süßer Umarmung - den Moncicbei» bewunderte, der sich durch die Bäume staut und die abgebaltene Schäfcrstunbe be leuchtete. Endlich war cS Zeit, wieder au'zubrechcn und nun wurde der Weg nach dem Elbuicr Ungeschlagen, um auch dort aul einer 'Bank noch einige Zeit auSzuruhcn. Erst der Rus: ,.MeI» Portemonnaie ist weg!" welcher seitens deS ManneS seiner Dame gegenüber anögettoüc» wurde, vermochte auch diese auS ibrer Ruhe auszurültcln, und mit der lakonischen Entgegnung: ..Ich bab'S nich, Se könn'n miv ja auSiuchcn lassen", wollte sie tvre Ehrlichkeit beweisen. Ihr Begleiter kam aber Ihrem Wunlcbe nach und führte iie »ach der Polizei, wo taS Nationale des Paares icitgestelll wurde und nach Durchsuchung der Kleider die Frauensperson, weil man taS vermißte Portemonnaie nicht vor fand. wieder entlassen werbe» mußte. Da »ach Angabe deS Ver- lustträgerö 250 Mark in dem Portemonnaie gewest» waren, io wurde VaS Mädchen von unicrcr vigstantcn Polizeibehörde einige Zeit beobachtet und nachdem dasselbe einige Tage später iür An schaffung eines neuen Kl-ideS 40 Mark verausgabt batte und zur Zeit auszer Steilung war, so wurde iie wieder vcihaitct und bat mm auch den Diebstadl de» Portemonnaies zuäcstanken und außerdem eingcräumt, ihrem Liebhaber eine bei ihrer trüberen Dienstherrschaft gestohlene Ubrkette alö Geschenk überreicht zu beiden. Der Verlnstträger erhält den größten Theil deS Gelde« wicbcr und wird sich hoffentlich hüten, derentige Bekanntschaften aus offener Straffe wieder anzuknüpstn. - Die Germania auf dem Altmarkt wird umplankt, um die interimistischen hölzernen Stiistn durch steinerne zu ersetzen. — Eine Niederträchtigkeit ließ sich am Dienstag ein etwa I8säbrlgcr Jünger Merkurs, welcher etwas mebr alS nötbig dem Gersteniaite zugesproeben zu haben schien, in Biastwltz zu schulden kommen, indem er einer vor ihm hergehenden Dame in die äußere Paletottasche einen noch glimmenden Cigarrenstummel wari. DaS ungezogene Gcbahrcn konnte leicht schlimme Folgen nach sich ziehen, wurde indes; von einem hinterher gebenden verr» rechtzeitig bemerkt unb dem sauberen Bürschchen, nachdem tic Dame von dem gesährlici en Inbalte ibrer Tasche befreit war, bcr wohlverdiente Lohn i» Form einiger derber Ohrstigc» auSgezablt. — Aul Grund deS Sozialistengesetzes wurde die Druckschrist: „Piaffentrug oder ein Raddau Abend bei Stöckern",, angeblich Druck von A. Eebultzc <?) in Berlin, verboten. -Vorgestern vor II Jahren <2l. September 1859, brannte daö hiesige Hoitbeater. Meister Semper'S Werk, nieder. — Im benachbarten Striesen bat sich seit Kunem ein ..Gemeinnütziger Verein" gebildet, welcher die Verschönerung de« OrteS iörder» und der dort olt sehr lästigen Hausdeltclei energisch- entgegen treten will. - Die MenuS ln feineren Restaurants werben letzt während der Schonzeit von ge,rillen, Wildpret dcö eingehendsten Stu diums der Auisichtöbeamtcn unterworfen. So laS einer derselben am Sonntag „Hasenbrate n" ijetzt noch verboten»; am Mon tag schon batte der Kochkünstler. welcher Freund Lampen sein zngerichtct batte, einen Bcamrcnbcsucb. Da cS aber ein böh mischer Lampe war, wurde die Sache gütlich bclzclegt. — Wiederum zu äußerst billigen' Preise baden die Herren Barg vu Söhne in geschmackvollen Mappen Aquarell- Vorlagen cingeiührt. Jede »Mappe enthält vier in gutem Bunt druck aiiöaciülwte Vorlagen und entsprechend viel ZeichcndlSttcr, welche tn leichter Skizzirung bst Umrisse des Bildcö angcben und cö so Jedem leicht machen. die Bilder korrekt zu kopiren. Diese Mappen kosten l Mark 25 Pi. biö l Mar! 50 Ps. — Am Sonnabend gegen Abend ward dem diesigen Kranken baust ein Dienstknecht Namenö Müller zugebracht. weichem durch ein Wagenrad die Kopsbaut von ver rechten Seite semrö Kopses vollständig herunter gerissen war. Er batte sich mit noch zwei Mägden und dem Geievlrriübrer aut einem Döltzscvner Lastiuhrwage» belunden, alö die Pferde durchgingen und war mit den Genannten in Angst heruntergesprungen unb io unglücklich unter die Räder gekommen. Die Mägde kamen ohne erhebliche Beschädigung weg und dem Führer deS Wagens ging daö eine Rad über den rechten Oberschenkel, doch — wie e« scheint — ohne ihn vetonderS zu verletzen. — Als etwas ganz Neues erscheinen soeben die ..Werner» schen Stubienkasten zur Herstellung von Chrom ovboto» grab bien ans convexen Gläsern" im Kimstbanbel und zwar iahen wir sie in de, Ar'wld'hi'kn und in der Woh «ab'ichrn Kui'st» banklnng. beide am Attmarkt Mit Hilst dieser Apparate kann Jedermann auch ohne künstlerische Veranlagung ober gar Aus bildung und zwar bei stsiclnker und immerhin künstlerischen Anstkich habender Beschäftigung iebcr Photographie ein prächtige« seines Colorlt geben, bei welchen namentlich der Farbrnievmelz vorwiegend ist. Die Gegenstände. Farbe». Pinsel, Klebstoffe, Glasplatten, zu der gcsammten Manipulatlon befinden sich zu- iammengestellt In einem eleganten EtulS resp. Malerkasten. Erbe sich den Apparat Jeder der Dilettanten an und am Geiallen wstd'S nicvt stblcn. Der Preis eines solchen Mai-ApparateS, weicher sich alö sinniges GedurtStagö- ober WeibnachtSaeschrnk empfiehlt. IN ca. 30 »Mark. — Ein Brvtbäncier In Frietrlchstadt verkaufte gestern ein um 101 Gramm zu leichte» Brod »ür voll unb zog sich des halb baü Einschreiten der WohltabriSpollzelorgane zu. — Drr Klemvnergestllc Johann Carl GoMIeb Sebstbler. welcher seit 25 Jahren ununterbrochen bei einem Meister, dem hiesigen Hofflempner Heinrich »Bertram arbeitet, bat deshalb von der K. KrelSbauptmannschast ein BeloblgungS-Dekret ausgestellt und am 2t. b. M. vom Herrn Oberbürgermeister Or. Ktübrl au-gebändigt erhellten — Ein voikStbänllichcö Fest leiern die Dresdner FIschlieb- baber beute in der Nötkmitzer »Blerballe sLandbauSstraße ll), dt« Moritzdurger Teiche werken aulgethan und der rührige
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